Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Diabetes und Sport => Thema gestartet von: Sabsi am Februar 06, 2009, 14:46
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Hallo,
ich bin neu hier im Forum und möchte gern Erfahrungen mit anderen Betroffenen austauschen.
Bei einer Routineuntersuchung hat man vor kurzer Zeit bei mir Diabetes festgestellt. Dadurch wird sich nun Einiges für mich ändern. Vor allem habe ich die Befürchtung, dass ich nicht mehr so viel Sport treiben kann. Deshalb möchte ich hier mal fragen, welche Sportarten man als Diabeteskranke meiden sollte und welche man normal ausüben kann.
Welchen Sport treibt ihr und wie oft macht ihr Sport in der Woche? Ich freue mich über eure Beiträge.
LG Sabsi
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Hi Sabsi,
willkommen hier bei uns :)
Also hier gibt's einige, die rel. heftig Ausdauer trainieren (und Marathons laufen) und überhaupt würde mir ausser Tauchen (und selbst das geht heutzutage) nichts einfallen, wo Diabetes ein größeres Problem darstellt?!
Ich spiele "nur" Tennis und mampfe während meiner Spiele fleissig KHs. Am Anfang muss man ein bisschen ausprobieren wieviel man für die Belastung gegenfuttern muss bzw. wenn es planbarer Sport ist, kann man nat. vorher auch die Insulinzufuhr reduzieren...
Viele Grüße, Alf.
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Hallo Sabsi,
erstmal recht herzlich willkommen hier an Board :ja:
Auch ich habe mir damals viel zu viele Sorgen gemacht und hatte zig Befürchtungen was plötzlich nicht mehr gehen sollte.
Mit dem "plötzlich" hatte ich vielleicht recht, denn man muss seinen Diabetes und seinen Körper wahrscheinlich erst wieder genauer kennen lernen.
Viel zu sehr war man in den letzten Jahren mit anderen Dingen beschäftigt, so dass man sich und die Körperanzeichen einfach nicht wahrgenommen hat.
Wenn du bisher viel Ausdauersport gemacht hast, so wirst du dies nicht aufgeben müssen.
Ich würde nur zu Anfang eher etwas kürzer treten und wie gesagt den Umgang mit dem Diabetes und wie dein Körper im Alltag reagiert kennen lernen.
Wenn du das drauf hast schauste halt mal vorsichtig nach und nach wie dein BZ bei Belastungen reagiert.
So lernst du nach und nach das Verhalten deines Körpers und wie du unter Umständen gegensteuern kannst kennen.
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Du kannst alles tun, was Du willst!
Nur musst Du - wie bereits gesagt - herausfinden, wie Du Deinen Diabetes dafür einstellen musst (zusätzliche BEs - sogenannte Sport-BEs - und eventuell Reduktion des Bolus- bzw. Basalinsulins).
Eine erste Anlaufstelle ist die Website der IDAA (http://www.idaa.de).
Und vielleicht ja auch - ich weiß, Eigenwerbung stinkt ;) - mein Blog, in dem ich darstelle, wie ich meine Therapie an die verschiedenen Trainingsformen anpasse (http://www.laufen-mit-diabetes.de/sechs-schritte-zur-anpassung-meiner-diabetestherapie-beim-sport/), und berichte, wie selbst extreme Ausdauerbelastungen möglich sind.
Weiterhin viel Spaß beim Sport und erzähl doch mal, was Du vorhast,
Andreas
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Hallo, Sabsi
Wie Du vorher ausgeübten Sport wieder in die Reihe bekommst, haben meine "Vorredner" ja schon beschrieben.
Welchen Sport treibt ihr und wie oft macht ihr Sport in der Woche? Ich freue mich über eure Beiträge.
Ich bin seit knapp zwei Jahren begeisterter Bogenschütze und werde am Sonntag auf der bayerischen Meisterschaft in Garching/Hochbrück antreten ;)
Während der Wintersaison trainiere ich 3 x 2 Stunden. Im Sommer ist es etwas mehr ...
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Servus Sabsi!
Ich hatte anfangs auch Bedenken, wie denn das mit dem Sport und Diabetes aussieht. Ich habe dann aber bald bemerkt, daß man, wenn man die "Spielregeln" beachtet (Sport-Be's etc.), alles machen kann. Ich habe mich halt langsam herangetastet und bald herausgefunden, wie mein Körper (bzw. mein Zucker) auf die verschiedenen Sportarten und Belastungen reagiert. Und dann läßt sich wirklich ohne Probleme und ohne Einschränkungen Sport betreiben. Ich mache Ausdauersport am Ergometer, Schwimmen, Mountainbiken in doch recht intensiven Einheiten. Oder Golfen. Auch Inlineskaten.
Ich achte z. B. darauf, daß ich nie in einen laufenden Bolus hinein Sport betreibe, ich nicht unter 120 Zucker mit dem Sport beginne und dann halt je nach Dauer, Sportart und Intensität soundsoviel Sport-Be's brauche. Aber wie gesagt, da reagiert jeder anders und das muß man für sich selbst austesten bzw. sich mit der gebotenen Vorsicht herantasten.
Viel Spaß beim Sport!
Charly
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Ich achte z. B. darauf, daß ich nie in einen laufenden Bolus hinein Sport betreibe,
Also ich mach das schon und es funktioniert eigentlich. Ich esse eine Stunde vorher pro halbe Stunde Sport 1 BE. Ich muß aber beim spritzen aufpassen. Wenn ich Kraftsport mache muß ich die volle Menge Insulin spritzen, wenn ich Ausdauer mache spritze ich ungefähr 3/4 der Insulinmenge. Heißt das du verwendest überhaupt kein Insulin wenn du Sport betreibst? Oder verstehe ich das jetzt falsch? Ich trinke dann auch während des Sports ein Elektrolytgetränkt. Da hat ein 3/4 l auch ca. 1 BE. Und das funktioniert eigentlich ganz gut. Gelernt habe ich das man 1 BE/habt Stunde essen soll und die Hälfte spritzen soll, aber das funktioniert bei mir nicht. Wie eben alle anderen schon gesagt haben, man muß rausfinden wie der eigene Körper reagiert.
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Ich achte z. B. darauf, daß ich nie in einen laufenden Bolus hinein Sport betreibe,
Also ich mach das schon und es funktioniert eigentlich. Ich esse eine Stunde vorher pro halbe Stunde Sport 1 BE. Ich muß aber beim spritzen aufpassen. Wenn ich Kraftsport mache muß ich die volle Menge Insulin spritzen, wenn ich Ausdauer mache spritze ich ungefähr 3/4 der Insulinmenge. Heißt das du verwendest überhaupt kein Insulin wenn du Sport betreibst? Oder verstehe ich das jetzt falsch? Ich trinke dann auch während des Sports ein Elektrolytgetränkt. Da hat ein 3/4 l auch ca. 1 BE. Und das funktioniert eigentlich ganz gut. Gelernt habe ich das man 1 BE/habt Stunde essen soll und die Hälfte spritzen soll, aber das funktioniert bei mir nicht. Wie eben alle anderen schon gesagt haben, man muß rausfinden wie der eigene Körper reagiert.
Nein, das verstehst Du richtig. Basis natürlich. Wenn ich gerade in einer sehr intensiven Sport-Phase bin, dann reduziert sich natürlich auch die Basis. Aber ich achte wirklich drauf, daß kein Bolus läuft. Das ist bei mir äußerst gefährlich. Ich merk das manchmal beim Golfen. Das ist nicht wirklich anstrengend und ich brauche dazu auch kaum Sport-Be's (vielleicht je nach momentaner Verfassung 1 - 2 BE für 4 - 5 Stunden). Aber wenn ich z. B. Vormittags golfen gehe, esse ich natürlich ein Frühstück und spritze dafür sehr, sehr vorsichtig (vielleicht 40 - 60 % reduziert) - und trotzdem bin ich da in den ersten zwei Stunden in ziemlicher Hypo-Gefahr. Manchmal passiert es mir aber, daß ich zuviel reduziere und da kommt es auch schon mal vor, daß ich mit um die 200 meine Schläger schwinge. Das ist jedesmal ziemlich eine Gradwanderung ...
Aber bei bei allen anderen Sachen esse ich in etwa drei Stunden vorher nichts - also kein laufender Bolus. Und brauche je nach Sportart verschieden viele Sport-Be's (Ergometer 1 BE / Stunde; Schwimmen 2 - 3 BE / Stunde; Mountainbike 2 BE / Stunde; Inline-Skaten 2 BE / Stunde ...). Ich esse (bzw. vielmehr trinke) dann die BE's aber nicht auf einmal, sondern sukzessive immer wieder einen Schluck (außer beim Schwimmen, da geht das natürlich nicht). Und kein Bolus dafür! So komme ich am besten über die Runde und es funktioniert ganz tadellos. Ich komme meistens um die 100 raus aus dem Sport und es gibt auch während des Sports keine großen Spitzen oder Tiefen (manchmal gibts natürlich schon Ausreißer - aber keine groben).
Bei der Mahlzeit nach dem Sport - vor allem nach intensivem (Schwimmen oder Mountainbike) - muß ich dann mit dem Bolus aber höllisch aufpassen. Da reduzier ich um gut 50 %. Funktioniert aber auch tadellos. Meist habe ich dann für den Rest des Tages Werte wie ein Neugeborenes ...
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Uff, ich hatte gerade heute das Problem, dass ich mit einem Freund, der "eh um 8e im Bett sein möcht" (also um 7 spätestens geduscht sein) in die Kletterhalle gegangen bin und deshalb die Pumpe abgelegt habe. Naja, das Problem war einfach zu spannend: um 21:00 haben wir erstaunt aufgeschaut.
Klettern und Pumpe geht nicht gut.
Gruß
Adrian
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HI,
generell kannst Du jeden Sport machen.
Das wichtigste ist für Dich , dass Du erst einmal heraus findest Wie viele BE Du während Deiner Aktivitäten verbrauchst. Da heißt es am Anfang messsen messen messen...
Bei sicherheitsrelevanten Sportarten wie tauchen würd ich mir immer eine Reserve lassen damit Du nicht in Gefahr einer Hypo unter Wasser kommst. Ansonsten hast Du keine Einschränkungen wenn Du Deinen Diabetes im Griff hast. Ich bin letztes Jahr als Diabetiker mit dem MTB über die Alpen gefahren und alle haben geschaut wie ich das als Diabetiker machen könnte...
Taste dich mit dem BZ an Deine Sportart ran und Du wirst keine Einschränkungen haben. (außer der das Meßgerät mitzuschleppen, aber dafür gibt es ja schöne Taschen) Vielleicht erstellst Du Dir ja für Deine Sportart ein eigenes Pumpenprofil... weniger Insulin bei Sport... dann geht das schon.
Am Anfang hört sich das schwer an, aber man hat ziemlich schnell raus wie es geht.
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Es wurde ja schon ausführlich geschildert, wer was wie und warum macht.
Für sportinteressierte Diabetiker gibt es das absolut empfehlenswerte Buch von Ulrike Thurm und Bernhard Gehr. :super:
Kundenrezensionen bei amazon: http://www.amazon.de/Diabetes-Sportfibel-Diabetes-weiter-laufen/review/product/3874094022/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1
In diesem Buch stehen u.a. zu 33 unterschiedlichsten Sportarten persönlich Berichte von Diabetikern, die mit ihrer kompletten Adresse samt Telefonnummer bei Nachfragen persönlich kontaktiert werden können.
Es ist nicht mehr überall erhältlich, aber Restposten gibt es hie und da.
Achja, ich betreibe Reitsport in Form von teils mehrtägigen Wanderritten (u.a. zwei Alpenüberquerungen, Andechs - Meran).
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Ja im Grunde muß es eh jeder selber rausfinden wie es bei ihm paßt. Also die Basis ändere ich überhaupt nicht.
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Natürlich auch von mir ein herzliches HALLO,
und überhaupt würde mir ausser Tauchen (und selbst das geht heutzutage) nichts einfallen,
Kann ich nur bestätigen. seit dem ich weiß das es traubenzucker aus Flüssig gibt macht es noch mehr spaß :banane:
Man sollte nur seinen Buddy vorher aufklären wenn man im Uralub alleine zum tauchen geht.
Archchancellor
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@Trüffel: sehr interessante Sportart! Da träumt bestimmt so mancher davon von solchen Wanderritten.
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Naja, manche hatten danach wohl eher Albträume (ich sag nur, Wolf reiten...) 8)
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Ich möchte mich ganz herzlich bei euch für die vielen wertvollen Tipps und Hinweise bedanken. Die werden mir sehr gut helfen, die richtigen Schlußfolgerungen für mich zu ziehen und die passende Sportart zu finden.
Liebe Grüße Sabsi
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Ich möchte mich ganz herzlich bei euch für die vielen wertvollen Tipps und Hinweise bedanken. Die werden mir sehr gut helfen, die richtigen Schlußfolgerungen für mich zu ziehen und die passende Sportart zu finden.
Ähhhh, ja :ja:
Bei mir hat sich der letzte Sonntag gut angelassen.
Mit meinen beiden Bogenschützenkollegen habe ich den dritten Rang in der Herrenaltersklasse bei der bayerischen Meisterschaft in Garching/Hochbrück erreicht :laola: :banane:
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SUPER!
Herzlichen Glückwunsch!
Der Namensvetter
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Des werd´s a wohl g´scheit g´feiert ham. :prost:
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Bin mit meinem TEAM 8ter bei der regVor in Limburg geworden (Wikinger, Säulen der Erde, San Juan und Kingsburg).
Archchancellor
Die Geistlichkeit war von jeher eine Stütze der königlichen Macht und mußte es sein. Ihre goldene Zeit fiel immer in die Gefangenschaft des menschlichen Geistes, und wie jene sehen wir sie vom Blödsinn und von der Sinnlosigkeit ernten.
(F. Schiller, deutscher Dichter, 1759-1805)
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Des werd´s a wohl g´scheit g´feiert ham. :prost:
Nuja, als Sportler latürnich in angemessenem AusMaß ;)
Danke für die Glühstrümpfe :ja:
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Hallo,
also ich finde auch, dass man als Diabetiker (fast) jeden Sport betreiben kann. Nur am Anfang, musst du aufpassen und darfst es nicht übertreiben. Denn der Körper, bzw. dein Diabetes muss sich erst daran gewöhnen. Das heisst, je öfter du Sport treibst, desto weniger Kohlenhydrate wirst du benötigen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Aber du wirst es mit der Zeit merken. :super:
Gruß
Mich
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Ich mache Kung Fu, da nehme ich die Pumpe leiber ab. Ich glaube dass ein Tritt auf das Gerät nicht sonderlich gut ist ;)
Vor dem Training nehme ich noch 1 KE zu mir und dosiere die hälfte von meiner normalen Insulindosis.
Damit fahre ich z.Zt. recht gut. Komme meistens mit etwas weniger BZ aus dem Training, als ich reingegangen bin.
Geht auch mal schief - ich weiß ja vorher nie ob wir mehr Kraft oder Ausdauer machen. Mein höchster Wert nach dem Training war 220, kam aber erst zweimal vor. :super: