Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => CSII - Pumpentherapie => Thema gestartet von: Joa am Januar 21, 2009, 15:40
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Hallo zusammen,
es geht es um die Vorbereitung von Insulinreservoiren für die Pumpe vor dem Befüllung mit Insulin.
Folgende Anleitung dazu habe ich mal in dem englischsprachigen Buch "PUMPING INSULIN" von Walsh/Roberts gefunden:
"Plastic pump reservoirs are precoated with a lubricant that provides a tight seal between the two 0-rings and the barrel of the reservoir. When a reservoir sits in storage, however, the lubricant may Pool at the bottom
of the reservoir. This increases the chance of Insulin leaking out the back of the reservoir past "dry" 0-rings. Even a small leak between the 0-rings can cause a rapid loss of control. Replace the reservoir with another one if liquid, mist or bubbles are noted between the 0-rings. The picture to the right shows such a leak. Plastic pump reservoirs are precoated with a lubricant that provides a tight seal between the two 0-rings and the barrel of the reservoir. When a reservoir sits in storage, however, the lubricant may Pool at the bottom
of the reservoir. This increases the chance of Insulin leaking out the back of the reservoir past "dry" 0-rings. Even a small leak between the 0-rings can cause a rapid loss of control. Replace the reservoir with another one if liquid, mist or bubbles are noted between the 0-rings.
To avoid 0-ring leaks, recoat the reservoir wall with lubricant prior to use by freeing the plunger and pushing it completely into the barrel. Rotate the plunger a couple of times to recoat the 0-rings; then carefully pull it back and forth two or three times in the reservoir to recoat the barrel. This redistributes the lubricant onto the 0-rings and reservoir wall and helps prevent Insulin from leaking out past the 0-rings."
Was ich etwa so übersetzt habe:
"Die Innenwände der Plastikreservoire sind mit einem Gleitmittel überzogen, das eine Dichtung zwischen den beiden O-Ringen und der Wandung herstellt.
Während der Lagerung kann sich der Schmierfilm allerdings zusammenziehen. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dass Insulin zwischen den trockenen O-Ringe durchdringt und ausläuft.
Selbst ein kleines Leck zwischen den O-Ringen kann zu einem rapiden Kontrollverlust führen.
Ersetzen Sie das Reservoir durch ein anderes, wenn Flüssigkeit, Kondensationsniederschläge oder Blasen zwischen den 0-Ringen zu sehen sind.
Um O-Ring-Lecks zu vermeiden, stellen Sie einen geschlossenen Schmierfilm an den Reservoirwänden vor Gebrauch sicher. Drücken Sie dazu den Kolben einmal vollständig in das Reservoir. Drehen Sie den Kolben mehrmals, um auch die O-Ringe zu schmieren. Dann bewegen Sie den Kolben zwei- oder dreimal im Reservoir, unter leichtem Drehen, vorsichtig auf und ab.
Das sichert die gleichmäßige Verteilung des Gleitmittels auf Reservoirwänden und Kolbenringen, und hilft zu verhindern, dass Insulin auslaufen kann."
Auch bei neuen Reservoiren wird man feststellen, dass der Reservoirkolben beim ersten Durchbewegen noch recht schwergängig ist, was sich dann in aller Regel aber legt, bis er auf einem durchgängigen Silikonschmierfilm frei gleitet.
Dieses Vorgehen der Neuschmierung gilt natürlich auch, oder besonders, wenn die Reservoire mehrfach verwendet werden.
Bei mehrfacher Verwendung der Reservoire sollte das in der Regel problemfrei klappen, solange man bei der Nachschmieraktion ein freies und widerstandsarmes Gleiten des Kolbens feststellt und die Sichtprüfung des Reservoirs weder Feuchtstellen zwischen den Kolbenringen oder auf den Kolbenringen, noch hinter dem Kolben an der Ampullenwand ergibt.
Bei mehrfacher Verwendung eines Reservoirs sollte jedoch auch das Auftreten eines Verstofungsalarm im Betrieb zu einem umgehenden Reservoirwechsel führen.
Auf diese Art lassen sich Reservoire erstaunlich häufig und problemfrei wiederverwenden.
Ich habe schon von Leuten gehört, dass sie das mehr als 10x betrieben haben. Selber habe ich in eine hierzu Grund gebenden Situation etwa 6 x gemacht.
In der Regel gehe ich aber nicht über eine 2 bis 3-malige Verwendung hinaus.
Gruß
Joa
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2 Anmerkungen dazu:
1:)
jetz weiß ich weshalb ich regelmäßig eine Verstopugsanzeige erhalte. Auch wenn alle 3 komponenten (Reservoir, Katheder und Schlauch neu sind erhalte ich den Alarm sobal ich mehr als 5 IR abgeben will. Cozmo hat die Justirung schon so groß wie möglich eingestellt - nach deren Aussage. habe die Pumope dafür extra eingeschockt.
==> Ich schiebe den Kolben nicht oft genug hin und her.
Werde dies mal ausprobieren.
2.)
Früßer wurden doch die "Pistolen" (ältere unter uns kennen sie noch) regelmäßig ausgekocht. Wäre es da nicht sinnvoll (für uns, nicht für die Industrie) Reservoirs aus Glas anzubieten welche man auskochen kann?
Archchancellor
Seitdem sich die Menschen herausgenommen haben, Gott eine Sprache zu verleihen, hat ihn jeder auf seine Weise sprechen und sich von ihm sagen lassen, was er gewollt hat.
(Rousseau, Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars)
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Danke für diese Info!
Mir hat keiner gesagt, daß ich den Kolben vorher bewegen sollte....:nixweiss:
Viele Grüße
Dietmar
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Wäre es da nicht sinnvoll (für uns, nicht für die Industrie) Reservoirs aus Glas anzubieten welche man auskochen kann?
Klar... Und wenn wir schon dabei sind können wir auch wieder auf Pferdefuhrwerk umsteigen. Dann sind die Autobahnen freier und es wird nicht so viel CO2 produziert.... ;D
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2 Anmerkungen dazu:
1:)
jetz weiß ich weshalb ich regelmäßig eine Verstopugsanzeige erhalte. Auch wenn alle 3 komponenten (Reservoir, Katheder und Schlauch neu sind erhalte ich den Alarm sobal ich mehr als 5 IR abgeben will. Cozmo hat die Justirung schon so groß wie möglich eingestellt - nach deren Aussage. habe die Pumope dafür extra eingeschockt.
==> Ich schiebe den Kolben nicht oft genug hin und her.
Werde dies mal ausprobieren.
Hatte auch Probleme mit Verstopfungsanzeige bei der Cozmo bei der Verwendung von Rapid-D-Link Kathetern. Der Außendienst von Smith meinte, das müsse an den Kathetern liegen. Nachdem eine Prüfun durch Roche - die haben weit über einen Monat dafür gebraucht - keine Fehler ergab, habe ich die Cozmo eingeschickt, obwohl laut AD wenig erfolgversprechend. Seither habe ich keine Probleme mehr. Ein Schelm, wer böses dabei denkt... ;)
chippy
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Ich habe nach dem einsenden die Meldung immer noch und benutze sowohl den Cozmokatheder als auch den rapid. Je nach dem :mauer:
@JM:
das war Ernst gemeint
Archchancellor
Sie sang das alte Entsagungslied,
das Eiapopeia vom Himmel,
womit man einlullt, wenn es greint,
das Volk, den großen Lümmel.
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@JM:
das war Ernst gemeint
Das hab ich befürchtet...
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Ich habe bei meinen Reservoirs für die minimed 508 gemerkt, dass ich die nicht öfter benützen kann. Der Kolben geht dann eher schwerer als leichter und somit gibt es schon beim zweiten Benützen Fehlermeldungen. Hat einige Kathederwechsel gebraucht, bis ich den Fehler gefunden habe.
LG
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Ich habe bei meinen Reservoirs für die minimed 508 gemerkt, dass ich die nicht öfter benützen kann. Der Kolben geht dann eher schwerer als leichter und somit gibt es schon beim zweiten Benützen Fehlermeldungen. Hat einige Kathederwechsel gebraucht, bis ich den Fehler gefunden habe.
Ja, hab ich auch schon festgestellt bei meiner Cozmo. Mehr als zweimal benutze ich die daher nicht (das geht so gerade noch)
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Hab grade in einem älteren Fred gelesen, dass das bei anderen minimeds aber funzt.
Aber warum sollte bei mir auch funzen, was bei anderen funzt :zwinker:
funzfunz
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Um O-Ring-Lecks zu vermeiden, stellen Sie einen geschlossenen Schmierfilm an den Reservoirwänden vor Gebrauch sicher. Drücken Sie dazu den Kolben einmal vollständig in das Reservoir. Drehen Sie den Kolben mehrmals, um auch die O-Ringe zu schmieren. Dann bewegen Sie den Kolben zwei- oder dreimal im Reservoir vorsichtig auf und ab.
Das sichert die gleichmäßige Verteilung des Gleitmittels auf Reservoirwänden und Kolbenringen, und hilft zu verhindern, dass Insulin auslaufen kann.
Ist damit gemeint, dass ich vor der Befüllung mit Insulin erstmal nur Luft ansaugen soll? Denn bei einem neuen Reservoir sitzt der Kolben schließlich ganz vorne drinnen. Ist aber gut möglich, dass ich im Moment auf dem Schlauch stehe. ???
lg
Darsina
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Ich kenne aus Schulungen sowohl die Variante mit dem Herstellen des Schmierfilms als auch das man das nicht machen sollte vor dem Befüllen.
Bei mir gab es weder mit der einen als auch der anderen Variante Probleme in der Form von von Abgabealarmen.
Wenn es Abgabealarme gibt bei mir dann meist weil der Katheter zu lange liegt :rotwerd:, das Resrvoir leer ist oder der Katheter vielleicht durch Druck des Gürtels z. B. blockiert ist.
Grüßle
Norbert
Edit on
Ich verwende Resrvoire nur ein mal und nicht mehrfach.
Edit off
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Ich verwende jedes Reservoir genau zweimal und habe noch nie ein Problem damit gehabt ...
Technik wie von JOA beschrieben.
Gruß, Andreas
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Hallo Darsina,
Ist damit gemeint, dass ich vor der Befüllung mit Insulin erstmal nur Luft ansaugen soll? Denn bei einem neuen Reservoir sitzt der Kolben schließlich ganz vorne drinnen. Ist aber gut möglich, dass ich im Moment auf dem Schlauch stehe. ???
Ja, tust Du. Das Reservoir wird vor dem Befüllen sowieso erst mal mit Luft gefüllt, die dann in die Insulinflasche eingefüllt wird, um einen Überdruck zu erzeugen. Sonst ist das Aufziehen des Insulins ziemlich schwer zu machen.
Danke für Dein Zitat, daran fiel mir ein kleiner Fehler auf. Der Kolben ist beim Durchbewegen im Reservoir auch leicht zu drehen dabei.
Gruß
Joa
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Ich hab es jetzt einfach mal bei den letzten Befüllungen testhalber übertrieben:
Ich habe jedes Reservoir genau 5 Mal genutzt!
Problemlos! Und ich denke, das ginge sicherlich noch ein paar Mal :gruebeln:
Hoffenlich ließt hier niemand von ner KK mit :rotwerd:....
Viele Grüße
Dietmar
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Hihi, Klasse Thema Joa, auch wenn es die Pumpenhersteller und/oder die Reservoirvermarkter nicht hoeren moegen. Wie Archchancellor schon anmerkte, haben wir frueher Spritzen ausgekocht (ich bekam als Kind davon ueberall an den Spritzstellen Furunkel (boese Sache das)), aber gluecklicherweise sind wir davon abgekommen. Totzdem koennen wir Kosten einsparen und das mache ich auch seitdem fast intuitiv (Okt. 2009 CSII wieder gestartet, als Kind , 1985 IIRC schonmal einige Wochen so nen Blechkasten als Pumpe getragen). Da ich recht haeufig Kathetereinstichstellenprobleme habe, muss ich oft das Reservoir nachfuellen, da jedesmal beim Wechsel des Katheters ca. 14 - 20 I.E. im Schlauch verschwinden (ich nutze immer die 110cm-"Kabel"). Das mache ich mittlerweile zweimal, dann schmeiss ich das Aufsatzstueck und den Kolben weg, damit ich nicht nochmals in Versuchung komme <eg> Dass mit dem Kolbenbewegen wurde mir beim ersten Ueben mit der Pumpe schon gesagt und es mal ohne probiert und auch 'nen Unterschied festgestellt. Einmal den Kolben komplett hin und her, fertig, Luft einsaugen, Ampulle aufsetzen, Luft reinpumpen, Befuellen und Luftreste in die Insulinflasche, erledigt.
An der Hotline habe ich die Mehrfachverwendung wegen meiner "Katheterstellenprobs" einmal erwaehnt und gleich 'nen "Anschiss" von der Hotlinedame erhalten, seitdem erwaehne ich das nimmer.
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An der Hotline habe ich die Mehrfachverwendung wegen meiner "Katheterstellenprobs" einmal erwaehnt und gleich 'nen "Anschiss" von der Hotlinedame erhalten, seitdem erwaehne ich das nimmer.
Irgendwann hatte ich hier im Forum mal drüber philosophiert, wie bioverträglich Silikonabtragungen aus dem Reservoir, insbesondere bei Mehrfachbenutzung der Dinger, sind.
Bei technischem Silikon, das "kosten- und schönheitsbewußten" AnwenderInnen verschiedentlich von dubiosen Lifestyle-Anbietern unter die Haut gejagt worden ist, zeigten sich - der Berichterstattung nach - teilweise heftige Reaktionen.
Und kleinste Silikonflöckchen aus den Reservoiren könnten vermutlich auch mit dem Insulin in das subkutane Gewebe gespült werden?
Gruß
Joa