Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Columbo am Oktober 24, 2008, 17:21
-
Meine Frage bezieht sich jetzt nicht nur auf Diabetiker, sondern allgemein.
In einem anderen Forum schrieb einer, dass Magersüchtige keine Hypos bekommen, wegen der Gluconeogenese.
Aber es ist ja so, dass für diese Aminosäuren benötigt werden. Und auch die dürften irgendwann ziemlich aufgebraucht sein, wenn durch die Magersucht so gut wie keine neuen mehr hinzukommen.
Also, kurz gefragt: Bei Magersüchtigen kommen schon oft bzw. ständig Hypos vor, oder?
-
Meine Frage bezieht sich jetzt nicht nur auf Diabetiker, sondern allgemein.
In einem anderen Forum schrieb einer, dass Magersüchtige keine Hypos bekommen, wegen der Gluconeogenese.
Gabs da auch etwas mehr an Begründung oder wie er sich das vorgestellt hat? Gluconeogenese findet bei hei jedem Menschen statt, egal ob Diabetiker, Magersüchtiger, beides oder nix davon.
Aber es ist ja so, dass für diese Aminosäuren benötigt werden. Und auch die dürften irgendwann ziemlich aufgebraucht sein, wenn durch die Magersucht so gut wie keine neuen mehr hinzukommen.
Wenn die aufgebraucht sind und keine nachkommen, hat man wohl auch keine Probleme mit Hypos mehr... oder überhaupt Probleme irgendwelcher Art.
Also, kurz gefragt: Bei Magersüchtigen kommen schon oft bzw. ständig Hypos vor, oder?
Warum sollten sie oft oder ständig vorkommen?
Grüße
Anja
-
Warum sollten sie oft oder ständig vorkommen?
Vielleicht hängt es ja bei magernsüchtigen DiabetikerInnen eher von den zugeführten Insulinmengen ab ob Hypo oder nicht?
Gruß
Joa
-
Warum sollten sie oft oder ständig vorkommen?
Vielleicht hängt es ja bei magernsüchtigen DiabetikerInnen eher von den zugeführten Insulinmengen ab ob Hypo oder nicht?
Sowieso. Aber es verwechseln viele Magersucht und Bulimie.
Grüße
Anja
-
... es verwechseln viele Magersucht und Bulimie.
Du meinst, es wäre schon recht hypoträchtig, erst den vollen Bolus zu setzen und dann den Finger in den Hals zu stecken? :kratz:
Dem täte ich zustimmen. :ja:
Gruß
Joa
-
Also, er hat gemeint, dass die Gluconeogenese bei einem Magersüchtigen extrem verstärkt wird.
Und ich denke halt, dass Hypos bei Magersüchtigen oft, bzw. ständig vorkommen, weil sie so gut wie gar keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen.
-
Also, er hat gemeint, dass die Gluconeogenese bei einem Magersüchtigen extrem verstärkt wird.
Sie läuft ab, wenn sie gebraucht wird. Also in Zeiten zwischen den Mahlzeiten... auch bei Nichtmagersüchtigen.
weil sie so gut wie gar keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen.
Sondern was?
Und: Wer weniger KHs zu sich nimmt, spritzt auch weniger Insulin. Warum soll jemand mit wenig KHs dann mehr Hypos haben?
Grüße
Anja
-
Also, ich sehe schon, da muss ich was klarstellen.
Dieses Thema hier ist eher offtopic, da ich Magersüchtige Nichtdiabetiker meinte.
Ich schrieb, als ich das Thema eröffnete im ersten Satz Meine Frage bezieht sich jetzt nicht nur auf Diabetiker, sondern allgemein.
Und um genau zu sein, kannst du das Wörtchen "nur" streichen, da es sich gar nicht auf Diabetiker bezieht.
Sorry, dass ich mich so unverständlich ausgedrückt habe. :-\
Ich gelobe Besserung! :)
-
Und: Wer weniger KHs zu sich nimmt, spritzt auch weniger Insulin. Warum soll jemand mit wenig KHs dann mehr Hypos haben?
Nehmen wir mal an, dass ab irgendeinem Stadium stark reduzierter Nahrungszufuhr und von Verstoffwechselung von Eiweißstrukturen des Körpers die Glukohomöostase nicht mehr immer in der Lage ist den Energiebedarf des Gehirns noch ausreichend umfänglich abzudecken. Was dann wohl sogar ziemlich unabhängig von einem höheren Insulinspiegel sein mag, da das Gehirn die Glukose insulinunabhängig verbraten wird, soweit ich entsinne.
Das mag vielleicht auch erklären, das Hypoglykämien als Symptomatik bei Anorexie von Tante Google zurückgemeldet werden.
Letztlich können ja auch nichtanorektische Nichtdiabetiker hier oder da mal Unterzuckerungssymtome erfahren.
Gab es da nicht was, dass schon visuelle Reize eine gewisse Insulinausschüttung bei funktionsfähigen Beta-Zellen mitbewirken können?
Gruß
Joa
-
Hallo Columbo,
[auf die Schnelle und nicht so ganz zusammenhängend verständlich Geschriebenes]
bei fehlender Nahrungszufuhr kann der Körper auf verschiedenen Wegen Glukose aus anderen Grundbausteinen (Laktat/Eiweiß/Fette) bereitstellen.
Das ist natürlich beim Diabetiker und beim Nichtdiabetiker so. Siehe z.B. http://flexikon.doccheck.com/Gluconeogenese (http://flexikon.doccheck.com/Gluconeogenese)
Ebenso wie, solange angefüllt, die Glykogenspeicher von Muskulatur und Leber wieder in Glukose verwandelt werden können(Glukogenolyse).
Der Hauptverbraucher der Glukose im Stoffwechsel sind Gehirn und Nerven.
Durchaus scheint mir logisch, dass Glukoneogenese oder Glykogenolyse irgendwann in einen Bereich kommen, wo die "Rohstoffe" so knapp werden, das aus diesen Quellen der Grundbedarf für das Gehirn/Nervensystem nicht immer ausreichend gedeckt werden kann. Das ist ab einem dem Gehirn zuströmenden Blutzuckerspiegel von etwa 50 mg/dl der Fall. Und, wie schon gesagt, verbraucht das Gehirn die Glukose auch bei geringen Insulinspiegeln, weil es dazu kein Insulin benötigt.
Abgesehen davon mag es auch schneller zu anderen Regulationsstörungen im Stoffwechselsystem kommen können, die zu zeitweiligen Hypoglykämieen führen könnten.
Allerdings sind nach meiner Vermutung wohl weniger solche Hypos das kritische Problem bei Magersucht. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass es vor wirklich gefährlichen Hypos zu anderen Mangel-/Versagenszuständen kommt, die ihrerseits auch alleine bedrohlicher sind. Ich nehme an, dass Anja weiter oben an sowas gedacht hat.
Gruß
Joa
-
Allerdings sind nach meiner Vermutung wohl weniger solche Hypos das kritische Problem bei Magersucht. Wahrscheinlicher ist es wohl, dass es vor wirklich gefährlichen Hypos zu anderen Mangel-/Versagenszuständen kommt, die ihrerseits auch alleine bedrohlicher sind. Ich nehme an, dass Anja weiter oben an sowas gedacht hat.
Hungerazidose und auch irgendwann Nierenversagen, Vitaminmangelzustände, Elektrolytmangel, der zu Herzstillstand führen kann... es gibt angenehmere Wege, sich umzubringen.
grüße
Anja
-
Also, er hat gemeint, dass die Gluconeogenese bei einem Magersüchtigen extrem verstärkt wird.
Sie läuft ab, wenn sie gebraucht wird. Also in Zeiten zwischen den Mahlzeiten... auch bei Nichtmagersüchtigen.
Schon richtig. Aber bei wenig KH-Zufuhr über die Nahrung sinkt auch der Insulinspiegel und somit die hemmende Wirkung auf die Gluconeogenese/Glykogenolyse. Man könnte das also schon so deuten, daß bei einem Magersüchtigen die Gluconeogenese verstärkt/verlängert abläuft. Das ist sogar ein Muß, weil Muskeln und Gehirn auf alternative Energieträger umschalten können (Muskeln=Freie Fettsäuren - Gehirn=Ketone), Erythrozyten und Nebennierenmark aber nicht. Die sind auf Glucose angewiesen, würden anderenfalls zugrundegehen. "Ein bißchen Glucose" würde aber nicht ausreichen, weil die Glucose aus der Gluconeogenese nicht adressierbar ist. ("Ich bin ein Glucosemolekül, aber du Muskelzelle darfst mich nicht verwerten")
weil sie so gut wie gar keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen.
Sondern was?
Magersüchtige? Luft und Wasser.
Und: Wer weniger KHs zu sich nimmt, spritzt auch weniger Insulin.
Magersüchtige Diabetiker/innen werden sich eh nur die minimale Menge Insulin spritzen um nicht in eine Ketoazidose abzurutschen. Das ist ja ein in der Diabetologie schon lange bekanntes Problem, daß manche Diabetiker mit Insulinverweigerung abnehmen wollen. (Die realisieren allerdings nicht daß der Körper sich nicht verarschen lässt: ist das nächste Mal wieder ausreichend Insulin vorhanden um den BZ zu stabilisieren lagert der Körper auch vermehrt Energie ein - es könnte ja bald wieder eine Notlage kommen)
Zusammengefasst: Magersüchtige werden zwar gelegentlich Unterzuckerungszustände erleben (wie jeder Mensch, der nicht genug isst), aber keine echten Hypoglykämien, weil der BZ nicht allzutief absinken kann. (Hypoglykämie = BZ <50 mg/dl - 2,8 mmol/l
-
weil sie so gut wie gar keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen.
Sondern was?
Magersüchtige? Luft und Wasser.
Magersüchtig heißt nicht totale Nahrungsverweigerung oder Fasten, sondern halt zuwenig, Meist aufgrund eines falschen Bilds vom eigenen Körper ("ich bin zu dick" obwohl schon die Knochen hervorstehen).
Grüße
Anja
-
Iss mir schon klar. (Wobei das auch in den allerwenigsten Fällen der Grund ist sondern meist nur ein Symptom)
-
Iss mir schon klar. (Wobei das auch in den allerwenigsten Fällen der Grund ist sondern meist nur ein Symptom)
Ja, Magersucht, mehr noch Bulimie, sollen z. B. nach meinerseits ernstzunehmenden fachlichen Infos in (älteren) englischen Erhebungen eine bemerkenswert hohe Korrelation zur Angabe von Belastungen im Zusammenhang sexuellen Mißbrauchs im Kindes-/Jugendalter ergeben haben.
Gruß
Joa
-
Moin. Sagt mal...sucht man "Probleme", weil man selbst keine hat? Sorry....bitte nicht böse sein...die Frage ist rhetorisch.
-
Moin. Sagt mal...sucht man "Probleme", weil man selbst keine hat? Sorry....bitte nicht böse sein...die Frage ist rhetorisch.
Wie meinst du das?
-
Hi Chef, das kann ich dir gern sagen:
man möge es mir nicht übel nehmen, aber ich persönlich finde es sehr komisch und seltsam, dass ein Mensch, der Gottseidank KEIN DM hat, sich mit DM beschäftigt und Themen aufwirft wie Hypos bei Magersüchtigen.
-
Aber ich denke, was hier dahinter steckt, werden wir im Laufe der Zeit oder der Themen eh sehen..
Ja, aber das klappt nur, wenn man offen und vorurteilsfrei an eine Sache herangeht. Nicht wenn man denjenigen durch solche Fragen in eine bestimmte Ecke drängt...