Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Der Erklärbär - Ich will's wissen => Thema gestartet von: Columbo am August 18, 2008, 15:43
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Hallo,
habe zum Glück keinen Diabetes aber interessiere mich sehr für diese Krankheit und habe daher eine Frage.
Es ist ja so, dass eine sehr schnelle Senkung und starke Schwankungen des BZ Folgeschäden begünstigen.
Aber was begünstigt da eigentlich wirklich?Nur das schnelle Absenken und die Schwankungen selbst oder auch die dabei eventuell entstehenden Hypoglykämien?
Eine Diabetikerin im Internet sagt nämlich z.B, dass Hypos keine Folgeschäden begünstigen, aber wikipedia sagt, dass das schon der Fall ist.
Was stimmt denn da nun?
Desweitern habe ich noch die Frage: Ist eigentlich jeder Diabetiker auch mal von einer Hypo betroffen?
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habe zum Glück keinen Diabetes aber interessiere mich sehr für diese Krankheit und habe daher eine Frage.
Es ist ja so, dass eine sehr schnelle Senkung und starke Schwankungen des BZ Folgeschäden begünstigen.
Starke Schwankungen ja (siehe http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5112.0.html) aber schnelles Absenken hat mit den Folgeschäden des Diabetes gar nichts zu tun.
Aber was begünstigt da eigentlich wirklich?Nur das schnelle Absenken und die Schwankungen selbst oder auch die dabei eventuell entstehenden Hypoglykämien?
Nur die erhöhten BZ-Werte. Selbst wenn die nur ganz kurz bestehen und daher gar nicht in den HbA1c-Wert einfließen.
Eine Diabetikerin im Internet sagt nämlich z.B, dass Hypos keine Folgeschäden begünstigen, aber wikipedia sagt, dass das schon der Fall ist.
Was stimmt denn da nun?
Die Aussage der Diabetikerin. Ich habe mir gerade den Wiki-Artikel über Hypos angesehen und da steht nichts von Folgeschäden. Kann es sein, daß du das mit Hyperglykämie (Überzuckerung im Blut) verwechselt hast?
Desweitern habe ich noch die Frage: Ist eigentlich jeder Diabetiker auch mal von einer Hypo betroffen?
Zumindest jeder der Medikamente nimmt, die den Blutzucker aktiv senken (Insulin und bestimmte Tabletten wie. z.B. Sulfonylharnstoffe). Das ist in der Regel aber nicht so dramatisch wie du es dir vermutlich vorstellst. Diese leichten Hypos sind auch bei Nicht-Diabetikern nicht ungewöhnlich. Die deuten das dann nur als Schwächegefühl oder "Heißhunger auf was süßes" und begründen es dann mit "ich hab heute noch nichts gegessen".
In der Regel hilft der Körper sich da aber selbst. Nur bei Menschen, die ihren BZ mit Medikamenten aktiv gesenkt haben (und/oder alkoholisiert sind) funktioniert das nicht richtig. Da ist dann die Wirkung der Medikamente stärker als die Abwehrmaßnahmen des Körpers (oder die Leber, die den BZ wieder erhöhen soll ist verstärkt durch Alk-Abbau blockiert)
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http://de.wikipedia.org/wiki/Diabetes_Mellitus#cite_ref-32
Da steht dass ein zu niedriger BZ Folgeschäden begünstigt.
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Da steht dass ein zu niedriger BZ Folgeschäden begünstigt.
Kannste mal den Part als Zitat hier angeben?
Dann findet sich das vielleicht leichter in so einem langen Artikel!
Gruß
Joa
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Ich bin mal so frei ...
Da steht dass ein zu niedriger BZ Folgeschäden begünstigt.
Kannste mal den Part als Zitat hier angeben?
Dann findet sich das vielleicht leichter in so einem langen Artikel!
ZITAT ...
Die Chance auf ein langes Leben frei von Folgekrankheiten ist umso größer, je niedriger die Glykierung ist. Starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels verringern diese Chance. Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel und zu hoher Insulinspiegel schädigt die Intima media (Innenwand der Blutgefäße) genauso wie ein zu hoher Blutzuckerspiegel. Bei jedem Betroffenen muss individuell festgestellt werden, wie die niedrigsten Blutzuckerwerte mit der niedrigsten Zahl von Hypoglykämien erreicht werden können.
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http://de.wikipedia.org/wiki/Diabetes_Mellitus#cite_ref-32
Da steht dass ein zu niedriger BZ Folgeschäden begünstigt.
Vergiß das mal wieder, das ist Blödsinn. Die BZ-Werte, die ein Diabetiker als Hypo erlebt werden von einem Nicht-Diabetiker ebenso erreicht. Allerdings wird das von einem ND nicht so stark empfunden weil der BZ bei ihm (ohne aktiv den BZ senkende Medikamente) nicht so schnell nach unten rauscht.
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Dann sollte man den Satz "Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel und zu hoher Insulinspiegel schädigt die Intima media (Innenwand der Blutgefäße) genauso wie ein zu hoher Blutzuckerspiegel" besser aus wikipedia streichen.
Ich selbst kann das leider nicht, da ich dort keine Schreibrechte mehr habe.
Aber vielleicht kann es ja einer von euch tun. Dazu muss man sich bei wikipedia anmelden.
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Hi Colombo,
darf ich dich fragen, warum meldest du dich bei wiki nicht selbst an und änderst es?
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Weil dort sowohl mein Account und auch die Erstellung von neuen Accounts für mich gesperrt wurde. Ich kann mich also dort nicht mehr anmelden.
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Oha, also ein richtig böser Junge gewesen...tztztz...
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Klasse, jetzt versteh ich auch, warum mein Doc so'n stress macht,wegen meiner schwankenden Werte.
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hmmm.... aber warum heisst es dann immer, man solle Hypos soweit wie möglich vermeiden, wenn man bereits Schäden an den Augen hat ... weiss das jemand?
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hmmm.... aber warum heisst es dann immer, man solle Hypos soweit wie möglich vermeiden, wenn man bereits Schäden an den Augen hat ... weiss das jemand?
Weil das eine Zusatzbelastung ist. Ständig rein mit dem Wasser, raus mit dem Wasser, rein mit dem Wasser... würd mich auf Dauer auch schlauchen.
Es soll ja ständig überall die gleiche Glucosekonzentration vorhanden sein. Und wenn man mal nicht einfach Glucose aus dem Wasser rausfischen kann, dann kann man es auch verdünnen um auf das gewünschte Niveau kommen. Und umgekehrt.
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Ja, aber dann stimmt doch die Aussage: Hypos begünstigen Folgeschäden ... (Vielleicht ist damit sowas gemeint ?!?)
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Ja, aber dann stimmt doch die Aussage: Hypos begünstigen Folgeschäden ... (Vielleicht ist damit sowas gemeint ?!?)
Nur dann wenn du der Meinung bist: wenn man die Säge zurück bewegt fällt der Baum schneller. :zwinker:
Es sind nicht die Hypos; es sind die Schwankungen, die am Auge gefürchtet sind.
Langjährige Verlaufs-Beobachtungen des Augen-Hintergrundes, also der Netzhaut bzw. der diabetischen Retinopathie haben gezeigt, zwischen welchen Hba1c-Werten die Retinopathie stabil bleibt. Bezeichnenderweise sind auch zu tiefe Werte für die Netzhaut schädlich! Ausserdem wurde nachgewiesen, dass starke Schwankungen schädlicher sind als immer leicht oder sogar mittelgradig (bei älteren Patienten) erhöhte Blutzucker-Werte. Häufige Unterzuckerungen sind für das gesamte cerebrale System schädlicher als ein etwas zu hoch eingestellter Grundwert (salopp formuliert: Schliesslich lebt das Gehirn von der Glukose).
Interessanterweise sind diese Werte nicht unbedingt identisch mit den Werten, welche für andere Organe und Pathomechanismen angegeben werden. Ein Hba1c zwischen 6.2 und 7.2 gilt für die Netzhaut als ideal.
Quelle: http://www.augentagesklinik.com/de/informationen/patienten/diabetes_und_auge.php
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ok, einigermaßen überzeugt :ja:
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IM Grunde ist es wohl so, dass bei den Aussagen dass Hypos schädlich sind die Zusatzinformation fehlt, wie die durchschnittliche StAb (Standardabweichung vom mittleren Blutzuckerwert) der Patientengruppe ausschaut, die zu dieser Erkenntnis geführt hat.
Wie Du und ich wissen tun, ist in der Regel bei Diabetikern mit vielen Hypos zumindest genauso häufig der erheblich überhöhte BZ ein bekannter Begleitgeselle.
Oft sind Hypos ja die Folge von unreflektierten (mangels Wissen) Insulinanwendungen, ohne dass die Betroffenen eine nähere Idee von Insulinwirkung oder den "langsamen Wegen der Glucose" haben.
Im Alltag von Otto-Normaldiabetiker folgt doch einer Hypo von 45 mg/dl ganz oft ein übernächster Wert jenseits der 200er Marke?
Gruß
Joa