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Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Poisongirl am August 08, 2008, 13:50

Titel: Polyneuropathie
Beitrag von: Poisongirl am August 08, 2008, 13:50

Seit 2004 hat man bei mir Polyneuropathie festgestellt. Ich bekam zuerst Alpha-Lipon-Tabletten, diese müsste ich aber nach einiger Zeit absetzen, da sie zu hoch dosiert waren für mich und ich mich immer übergeben habe. zu dem Zeitpunkt war ich in einem Internat und bekam dort auch Physische Therapie und ich besprach mit meinem Arzt, dass ich es doch mal mit Nordig-Walking probieren sollte.
Somit fand ich heraus, dass wenn ich mehrere Tage nix tat, ich höllische Schmerzen bekam, wenn ich regelmäßig sport gemacht habe, war ich schmerzenfrei.
Im moment habe ich leider wieder häufiger SChmerzen und auch Taubheitsgefühl in den Beinen und Zuckungen in den Händen. Da ich noch nicht versichert bin muss ich noch etwas warten, bis ich endlich zum Arzt kann. Bis dahin versuche ich es mit kleineren Spaziergängen zu überbrücken.

Was tut ihr gegen die Schmerzen und nehmt ihr Medikamente dafür?
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am August 10, 2008, 17:50
Ich habe meine Polyneuropathie seit ungefähr 10 Jahren. In den ersten Jahren hatte ich kaum Schmerzen, die kamen erst später. Mir hat Amytriptilin (ist eigentlich ein Antidepressivum) immer sehr gut geholfen. Da ich aber auch eine kardiale autonome Neuropathie habe, darf ich das Medikament nicht mehr nehmen.
Zur Zeit nehme ich ein Opiat (eigentlich für meine Schmerzen im Rücken) Targin, das die Schmerzen ganz gut im Griff hält.
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Pia am August 11, 2008, 08:52
Targin ist ein Supermedikament. Ich habe nach 20 Jahren Schmerztherapie (gegen Phantomschmerzen) und immer mal Wechsel des Medikamentes, nach Einnahme verschiedender Antidepressiva (die ich eklig empfand, weil sie den Kopf zudröhnen) und Opiaten vor ca. 10 Wochen von Tramadol auf Targin gewechselt und bin absolut schmerzfrei und habe auch keine Krampfattacken mehr, für die ich bis dahin 1-2 mal im Monat in der Nacht den Notarzt rufen musste.
Dass du weniger Schmerzen hast, wenn du z.B. in Bewegung oder im Job bist, ist typisch.
Schmerzen kommen meist, wenn du in Ruhe bist. (Siehe z.B. auch bei Migräne, die meist dann kommt, wenn der Körper in Ruhe ist, also am WE.)
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am August 11, 2008, 18:41
Habe vor Targin auch Tramadol genommen. Allerdings leide ich bei beiden Medikamenten unter starker Müdigkeit (12 Stunden Schlaf ist gar nichts...) Ansonsten vertrage ich es super!
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Llarian am August 11, 2008, 20:07
Da ich aber auch eine kardiale autonome Neuropathie habe,
Du bist die erste andere, von der ich höre, daß sie das Problem auch hat. Nimmst Du dafür Medikamente? Wie ausgeprägt sind die Beschwerden bei Dir?

Grüße
Anja
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: hebl am August 11, 2008, 22:30
Hallo Poisongirl !
Auch ich habe seit einigen Jahren eine PNP in den Füßen und Beinen.
Um die Schmerzen,bzw. die ganze PNP einigermaßen in Schach zu halten, sind gute Werte oberstes Gebot!
Regelmäßige Besuche bei einen Podologen mit DM Ausbildung! Nie selber an den Füßen "rumdoktoren"
Mit den Schmerzmitteln ist es so eine Sache! Bei vielen hilft dieses Mittel bei anderen jenes Mittel. Ich habe mit meinem Neurologen fast 2 Jahre gebraucht um für mich die passende Therapie zu finden! Ich nehme seit geraumer Zeit Palladon 8mg und bin fast schmerzfrei! Die anfänglichen Nebenwirkungen sind fast verschwunden.
Das mit dem nicht zum Arzt gehen können habe ich nicht ganz verstanden?
Nocheinmal: Das A&O ist die gute Einstellung deines DM, damit kannst du den ganzen Verlauf etwas beeinflußen.
Eine Heilung der PNP ist nach dem heutigen Stand der Medizin nicht möglich! Ohne Schmerzmittel über die Runden zu kommen, kann ich mir schwer vorstellen!
Ich wünsche dir alles Gute und eine gute Zeit!

Viele Grüße aus der Heide von
hebl
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Pia am August 12, 2008, 07:46
Liebe Sunrisa, darf ich dich fragen, seit wann du Targin nimmst und in welcher Dosierung und zu welchen Zeiten? Die Müdigkeit hatte ich auch in der ersten Zeit. Man könnte IMMER "ratzen".  Aber irgendwann waren die dann völlig weg.

Wölfchen hier im Forum ist ein großer "Targin-Guru."Er kann sicher auch was dazu sagen.

Lieber Hebl, eine treffsichere saubere Schmerztherapie zu finden, ist oft langwierig und nervig, aber, wenn man dann eine gefunden hat, die auch mal ein paar Jahre durchhält, hat sich der Aufwand gelohnt.
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: wolfmen am August 12, 2008, 10:54
Hallo Poisengirl,
unsere Schmerzlage ist nahezu identisch.
Nach meinem schweren Bandscheibenvorfall vor 2 Jahren ist bei mir die PNP richtig ausgebrochen bzw. die Bandscheibenschmerzen sind auch geblieben und meine Ärztn und ich haben div. Medikamente ausprobiert. Durch Zufall habe ich in einer Ärztezeitschrift dieses neue Medikament entdeckt und sofort ausprobiert, da es nicht die teilweise schweren Nebenwirkungen anderer Opiate (z.B. Verstopfung) hat. Ausserdem ist es vom Kostenfaktor her weitaus günstiger als andere Opiate. Targin gibt es in den Stärken 10/5 und 20/10. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 20/10 den Schmerz fast restlos ausschaltet.
So wie Pia - meine alte E-mail-Freundin -   :knuddel: sagt, hat auch sie mit Targin die besten Erfahrungen gemacht. Das macht mich sehr froh, weil ich ihr dies geraten hatte.
Liebe Grüsse
Wölfchen
(von Pia ernannter angeblicher Targin-Guru)  :zunge2: :zunge2:
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am August 12, 2008, 18:08
Da ich aber auch eine kardiale autonome Neuropathie habe,
Du bist die erste andere, von der ich höre, daß sie das Problem auch hat. Nimmst Du dafür Medikamente? Wie ausgeprägt sind die Beschwerden bei Dir?

Grüße
Anja
Hallo Anja,

nehme einen Betablocker, weil mein Ruhepuls sehr hoch ist. Probleme habe ich hauptsächlich beim Aufstehen, mir wird regelmäßig schwarz vor Augen. Muß mich dann irgendwo festhalten und ne Weile stehen bleiben. Wie ist es bei Dir?
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am August 12, 2008, 18:10
Liebe Sunrisa, darf ich dich fragen, seit wann du Targin nimmst und in welcher Dosierung und zu welchen Zeiten? Die Müdigkeit hatte ich auch in der ersten Zeit. Man könnte IMMER "ratzen".  Aber irgendwann waren die dann völlig weg.


Ich nehme Targin seit ca. 4 Monaten, nehme zur Zeit 30mg pro Tag. Das wäre ja schön, wenn die Müdigkeit noch weggeht. Wie lange hat das denn bei dir gedauert?
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am August 12, 2008, 18:13
Hallo Poisengirl,
unsere Schmerzlage ist nahezu identisch.
Nach meinem schweren Bandscheibenvorfall vor 2 Jahren ist bei mir die PNP richtig ausgebrochen bzw. die Bandscheibenschmerzen sind auch geblieben und meine Ärztn und ich haben div. Medikamente ausprobiert. Durch Zufall habe ich in einer Ärztezeitschrift dieses neue Medikament entdeckt und sofort ausprobiert, da es nicht die teilweise schweren Nebenwirkungen anderer Opiate (z.B. Verstopfung) hat. Ausserdem ist es vom Kostenfaktor her weitaus günstiger als andere Opiate. Targin gibt es in den Stärken 10/5 und 20/10. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass 20/10 den Schmerz fast restlos ausschaltet.
So wie Pia - meine alte E-mail-Freundin -   :knuddel: sagt, hat auch sie mit Targin die besten Erfahrungen gemacht. Das macht mich sehr froh, weil ich ihr dies geraten hatte.
Liebe Grüsse
Wölfchen
(von Pia ernannter angeblicher Targin-Guru)  :zunge2: :zunge2:

Hi Wölfchen,
war bei mir genauso! Habe auch starke Schmerzen in der Bandscheibe (Narbengewebe nach OP) und gleichzeitig sind die Schmerzen durch die PNP schlimmer geworden.  Habe auch einige andere Mittel vorher ausprobiert.
Mein Arzt erzählt mir allerdings immer, daß Targin sehr teuer ist...
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Llarian am August 13, 2008, 08:24
nehme einen Betablocker, weil mein Ruhepuls sehr hoch ist. Probleme habe ich hauptsächlich beim Aufstehen, mir wird regelmäßig schwarz vor Augen. Muß mich dann irgendwo festhalten und ne Weile stehen bleiben. Wie ist es bei Dir?
Betablocker nehme ich auch wegne Ruhetachykardie, früher auch Astonin (Mineralocorticoid), das aber inzwischen abgesetzt ist).
Den Blutdruck-Absacker beim Aufstehen habe ich auch, allerdings wird mir nicht schwarz, ich kippe auch nicht um deswegen, ist geht mir "nur" sehr sehr dreckig. Den Betablocker muß ich öfter variieren (vor allem im Sommer)  weil ich auch sonst eher zu niedrigem Blutdruck neige und trotzdem noch andere Medikamente nehme, die ale mit auf den Blutdruck wirken (ich nehme sie aus anderen Gründen).
Der effekt beim Aufstehen ist damals im Kipptisch-Versuch "offiziell" bestätigt worden, derzeit hält es sich aber etwas in GRenzen.

Grüße
Anja
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Pia am August 13, 2008, 09:27
Zitat
Mein Arzt erzählt mir allerdings immer, daß Targin sehr teuer ist
Ja..und?
Ich könnte platzen, wenn ich das von einem Arzt höre, was nützt einem Schmerzpatient die Preisangabe eines Medikamentes?
Welcher Arzt kümmert sich um deine Schmerztherapie? Hausarzt?
Ich kann Jedem nur raten, sich einen ordentlichen Schmerztherapeuten zu suchen oder in eine Schmerzambulanz zu gehen. Da gibts nämlich das Gesabbel nicht, (Sorry..ich habe schon so viel gelesen von Patienten, die schrieben, der Arzt verordnet Targin nicht, weil er es nicht kennt, oder angeblich die KK die Kosten nicht übernimmt oder es nicht verordnen darf oder sein Budget es nicht zulässt usw. usw., nur komisch, dass das andere Ärzte des gleichen Fachbereiches dürfen und können und auch tun...) da steht die Schaffung von Schmerzfreiheit für den Patienten im Vordergrund.
Also, wie lange ich müde war.. ich denke, es waren schon so 4-6 Wochen. Es kommt sicher auch darauf an, was du an Schmerzmedikamenten vor Targin und wie lange genommen hast.
Aber seit ich Targin nehme, trinke ich im Job morgens um 6:45 Uhr auch wieder einen schönen türkischen Kaffee, habe lange Zeit keinen Kaffee getrunken.
Vor Targin habe ich Tramadol genommen, das einige Jahre sauber gewirkt hat. Dann schien die Wirkung erschöpft, ich bekam 1-2 mal im Monat richtige Krampfanfälle und musste den Notarzt rufen. Dieser sagte immer, Sie benötige eine Grundmedikation und für solche Akutfälle ein Notfallmedikament. Und der behandelnde Oberarzt der Schmerzambulanz war dazu nicht bereit, ich sollte aber auch nicht den Notarzt rufen. Er wollte mich aber dazu überreden, mir irgendeinen Nerv zu durchtrennen, der entlang der Wirbelsäule verläuft. Allerdings hätte ich dann nie wieder Gefühl im Bein ab Oberschenkel gehabt. Und das lehnt eich ab, schien mir zu gefährlich.
Eines Montags war ich nach einem akuten Schmerzwochenende nach dem Job bei ihm in der Sprechsstunde, immer noch unter starken Schmerzen. Ich war vollkommen alle.
Er sabbelte mich 1,5 h nur zu und wollte mir einreden, ich wäre unglücklich mit einem Mann oder hätte Stress im Büro. (Dass ich das alles ausschloss, glaubt er mir nicht.) Ich kenne und wende Entspannungstechniken auch an. Und Stressvermeidung ist für mich seit langem oberstes Gebot.

Als dann der Satz von ihm kam: Ja, da weiß ich eigentlich jetzt grad auch nicht, was wir tun könnten, beendete ich von mir aus das Gespräch, sagte zu ihm: Wissen Sie was, wir beenden das Gespräch jetzt bitte, Sie geben mir einen neuen Termin und denken inzwischen darüber nach, was wir tun können. Ich fuhr völlig verzweifelt zu meiner Hausärztin, es war inzwischen 19 Uhr und wechselte später den Arzt. Die Hausärztin empfahl mir Targin, von dem mir Wölfchen vorher schon so vorgeschwärmt hatte, rezeptierte es sofort bis zum ersten Termin bei der neuen Ärztin. Für die Krampfanfälle empfahl mir die neue Ärztin Bachblüten-Rescue-Tropfen, die ich nur 2 mal benötigte, als sich was auf dem Schmerzlevel 5 anbahnte.
Ich hatte bisher nie wieder einen Krampfanfall und bin 24 h schmerzfrei.
ich glaube, es ist nicht gut für unseren BZ, wenn man mit einem "lauwarmen" Schmerzlevel lebt. Denn so tuckert das Schmerzgedächtnis immer vor sich hin.


Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Pia am September 10, 2008, 09:03
Liebe Sonrisa,

wie ist es dir inzwischen ergangen? Hast du dem Targin-teuer-Arzt eins auf die Mütze gekloppt?
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am September 10, 2008, 18:55
Liebe Pia,

so schlimm ist der Arzt gar nicht. Er hat das nur einmal erwähnt, schreibt es mir aber fleißig auf.

Mein Arzt meinte übrigens, daß die Müdigkeit eher nicht vom Targin kommt... ???

Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Pia am September 11, 2008, 08:50
Braver Doktor, Müdigkeit von Targin wüde ich nach der 14 tägigen Einschleichphase auch VÖLLIG ausschließen. Bleibt also nur die Müdigkeit als NW eines anderen Pillchens oder die Folge von z.B. mögl. Eisenmangel, der auch akut schlapp und müde macht. Antidepressiva in der Schmerztherapie machen z.B. müde.
Also, welche Pillchen hast du noch so?
Und wann wurde der letzte FE-Status bestimmt?
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am September 11, 2008, 18:10
Ist schon alles durchgecheckt. Blutwerte sind ok. Habe außerdem ein neues Antidepressivum bekommen. Hat alles nichts gebracht.
So richtig weiß kein Arzt, woher meine Müdigkeit kommt. Meine Internistin vermutet, daß mein Körper bedingt durch die ganzen Neuropathien (Magen, Herz, Beine, Blase) einfach mehr Energie auftanken muß als andere. Wenn ich 12 Stunden schlafe, bin ich tagsüber auch ziemlich fit. Aber 12 Stunden sind ganz schön lang!

Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: hws am September 11, 2008, 18:13
Habe ebenso Polyneuropathie und wunderte mich immer, dass ich mindestens 9 - 12 Stunden Schlaf (trotz Apnoe-Maske) benötige. Nun dämmert mir da was.
Adeus
HWS
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: hws am September 11, 2008, 18:18
Die letzten Worte des Architekten: "Da fällt mir grad was ein"

Mir fällt auch was ein. Hast Du einmal Dein Schlafverhalten durchchecken lassen? Meine Partnerin z.B. hat vor der Apnoe-Behandlung bis zu 16 Stunden schlafen müssen, um ausgeruht zu sein. Auch mein Schlafbedürfnis ist durch die Behandlung herabgestzt.
Adeus
HWS
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Pia am September 12, 2008, 07:35
Wie ist das bei Euch mit...Mittagsschlaf? Mein Andiepileptikum der Schmerzttherapie ist seit vielen Wochen nicht mehr von Nöten, weil das Targin alles abdeckt. Aber es gibt keinen Unterschied im Schlafbedürfnis mit oder ohne Lyrica, weil ich auch vermutete, bzw. der Armleuchter von Oberarzt, dass die Schlaferei von Lyrica kommt.
Ich bin jetzt 47 und mir ist in den vergangenen Tagen eingefallen, dass meine Mutter, wenn die um 15 Uhr vom Frühdienst kam, sich IMMER erst mal 1-2 h hingelegt hat und tief und fest geschlafen hat. Das mache ich auch so, weils gar nicht anders geht und ich alle bin, es sei denn, man bleibt auf Achse...Ich werde Frühaufstehen auch weiterhin nicht lieben. (5:45 Uhr)
Und Wochenenden durchschlafen, tags und nachts, kein Problem. Ich könnt IMMER schlafen und an jedem Ort.
Seit Ihr Beiden Mittagsschläfer und meint Ihr, dass Schlafverhalten genetisch vermittelt werden kann? (Mein Töchting mit 27 J. macht am WE auch Mittagsschlaf, allerdings tobt die nachts dann samstags noch um die Häuser, aber sie legt sich abends nach dem Job auch erst ein Stündchen hin.)
WAs ich eigentlich meine: Ich weiß nicht, wie jung Ihr seid, aber vielleicht ist es der Lauf der Zeit, dass man ab einem bestimmten Alter die Kräfte einteilt, oder HWS, ab wann schlaft Ihr so lange, gibt es da einen Beginn oder war das schon immer so. oder erst mit Beginn von Medikamenteneinnahmen?
Und eins ist wohl so, der ist nach 5 h fit und der andere nach 12 h.
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: sonrisa am September 12, 2008, 16:54
Also, ich bin 39 und hab schon immer gerne und viel geschlafen aber nie so viel wie jetzt (höchstens mal am Wochenende). Wenn ich früh aufsthen muß, bin ich den ganzen Tag müde und schlafe fast am Steuer ein. Jetzt schlafe ich immer bis mind. 11Uhr und dann geht es ganz gut.
Habe auch schon mal überlegt, mein Schlafverhalten prüfen zu lassen aber ich bin sowieso ständig bei irgendwelchen Ärzten und konnte mich noch nicht aufraffen...
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Joerg Moeller am September 12, 2008, 23:40
Bei mir ist das unregelmäßig. Mal komme ich mit 4-5 Stunden Schlaf aus und bin dann 20 Stunden völlig fit und mal werde ich nachmittags müde und leg mich dann für 2-3 Stunden schlafen.
Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: johann am September 16, 2008, 16:18
Hallo all,

das ist ja ein hochinteressanter Thread für alle PNP-Geplagten.
Ich leide nun fast 10 Jahre darunter und ebensolange ist es her seit der Manifestation meines Diabetes. Die Typfrage ist ungeklärt, mittlerweile auch unerheblich, da die Stoffwechselführung mit Insulinpumpe optimal ist (HbA1c 5,1-5,2%; Glukosewerte 80 bis 140 mg/dl). Ich halte eine normnahe Blutzuckerführung auch für das A und O einer erfolgreichen PNP-Therapie, unabhängig von der ebenfalls häufig ungeklärten Ursache(bis zu 200 verschiedene Möglichkeiten).

Erfolglos bei der periphären PNP-Behandlung  waren bei mir Alphaliponsäure,
diverse Antidepressiva und Antiepileptika. Seit 4 Jahren etwa nehme ich Tramadol in
retardierter Form, täglich 2x150 mg "Tramal long retard". Natürlich stellte sich gleich zu Beginn auch die übliche Nebenwirkung der Verstopfung ein. Sie konnte aber bisher problemlos kompensiert werden mit "Laxofalk", einem in Wasser aufzulösenden Pulver.
Ansonsten stellte ich bisher keine Nebenwirkungen fest. Bin mir aber nicht sicher, ob
die mehrjährige Einnahme des Opioids nicht zu meiner Histaminintoleranz beigetragen hat. Aufgrund der guten Wirksamkeit gegen Schmerzen und Empfindungsstörungen
kamen meine Ärzte und ich bis heute noch nicht auf die Idee, das Schmerzmittel zu wechseln. Nach meinen Recherchen ist mir klar, das das relativ neue "Targin" die klassische Nebenwirkung  der Opioide (Darmträgheit) nicht besitzt.

Die neue Fixkombination aus dem retardierten Opioid Oxycodon und dem retardierten Opioid-Antagonisten Naloxon wurde in 2006 im Fast-Track-Verfahren (Schnellverfahren) in Deutschland zugelassen. Da habe ich halt noch meine Bedenken und bleibe lieber bei  "Tramal long retard".

Titel: Re: Polyneuropathie
Beitrag von: Pia am September 17, 2008, 08:12
Lieber Johann,

Wölfchen und ich sind Targin-Patienten und begeistert.
Ich habe in den vergangenen 20 Jahren auch Tramadol und Tramal long und Valoron und  weiß der Geier was nehmen müssen.
Fest steht, dass Schmerzmedikamente in ihrer Wirkung nach ein paar Jahren erschöpft zu sein scheinen und gewechselt werden müssen.
Tramadol bescherte mir zuletzt einen "lauwarmen Schmerzlevel", aber das auch nur, solange es keinen Ostwind oder Wetterwechsel gab, dann waren nächtliche schlimme Krampfanfälle mit Notdienst an der Tagesordnung.
Das ist seit Targin ALLES weg. Ich bin 24 h schmerzfrei, aber wirklich ABSOLUT schmerzfrei, und das stabil. Die jetzige Wettersituation hätte mich eigentlich sonst aus den Latschen gekippt, nix, alles stabil. Ich kann es dir sehr guten Gewissens empfehlen.
Ich habe auch Kontakt mit 2 Morphinpatienten, die jetzt auf Targin gewechselt haben. Einer der beiden hatte unter Morphin schlimme Verstopfungen bis hin zu :geht nix mehr.

Von Antidepressiva und Antiepileptika gegen PNP oder überhaupt gegen Schmerzen halte ich nach meinen eigenen Erfahrungen und den Berichten Anderer: Gar nichts!
Das ist für mich Magen, Nieren- und leberbelastender Chemiedreck (Sorry).
http://www.staff.uni-marburg.de/~semihirn/psychpharm/antidepressiva.htm (ftp://http://www.staff.uni-marburg.de/~semihirn/psychpharm/antidepressiva.htm)

Zitat: ein signifikanter Anteil einer Dosis der meisten Antidepressiva wird vom Verdauungssystem und der Leber zerstört, bevor es ins Blut gelangt
dieser Vorgang wird durch Alkohol gehemmt -->Alkohol vergrößert die Menge eines Antidepressivums, die absorbiert wird
b) Verteilung
Antidepressiva passieren die Blut-Hirnschranke, sowie die Plazentarschranke
sie sind meist in den Lungen, den Nieren, der Leber und dem Gehirn in hohen Konzentrationen zu finden  

Aber, Lieber Johann, wenn du schmerzfrei bist und ansonsten alles top ist, gibt es keinen Grund für einen Wechsel.