Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Pia am Juni 02, 2008, 09:22
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Hallo liebe Gemeinde, ich brauche Euren Rat und eure Hilfe :'( :'( :'( Ich bin ziemlich verzweifelt...
nachdem ich vor einiger Zeit nach Ausschluss einer möglichen allergischen Reaktion auf Actos wieder mit Actos begann, stellten sich Superwerte ein. Bis vor ca. 3 Wochen. Und jetzt ist es so, als hätte ich trotz Actos nur noch 2 Rezeptoren. Die Nüchternwerte sind am schlimmsten geworden. Ständig über 10,11 oder sogar höher. Ich spritze zur Zeit 2x30 IE Levemir, nehme 45 mg Actos. Morgengupf in Höhe des gemessen Wertes, also bei 9,7 eben 10 IE. Ohne zu essen. Damit war der BZ um 9 immer um die 5,2 und ich konnte etwas frühstücken. Abends, also 18 Uhr esse ich dann mein Mittagessen, weil das im Büro nix wird und ich hasse lauwarmes Essen. Dafür spritze ich dann nochmal Humalog. Meist so um die 15 bis 20 IE.
Den nächsten Termin sollte ich mir Ende August für September holen mit dem Hinweis, dass ich im DMP bin. Bis dahin kann ich nicht warten, dennich habe das Gefühl, gerade in den vergangenen 14 Tagen extrem zugenommen zu haben.
Also: Griff heute morgen zum Telefon mit dem Anliegen eines Termins für spätestens nächste Woche, weil es diese Woche nicht geht...
Es ist mir grad gelungen, meine diabetologische Praxis telefonisch zu erreichen (DAS ist schon ein Kunststück). Ich soll sofort mit dem Actos aufhören, und wenn die Werte über 10 liegen, soll ich 2!! Einheiten mehr spritzen. 2 Einheiten mehr? Was sollen die bringen? Und als ich ihr erzählte, dass ich jetzt aller 1h 2 IE spritze, meinte sie, da sollte ich auch nicht machen...(mach ich aber trotzdem, weil ich sehen will, ob die 2 vermuteten Rezeptoren noch leben*g*); und Dietmar damit gute Ergebnisse erzielt hatteUnd bei Humalog soll der SEA nicht länger als 15 min sein (DAS wusste ich nicht bisher, denn ich hatte mit einem ausprobierten SEA von 30 min gute Ergebnisse).
Termine gibt es keine. Gar keine, ich könnte nur als Notfall kommen und Wartezeit mitbringen. Die hat an EINEM Tag nur Nachmittagssprechstunde. An den restlichen Tagen nur frühs. Und in der Nachmittagssprechsstunde sitzen dann (sorry) überwiegend die Renter.
Die Sprechsstundenschwester spricht nun heute mit der Diabetologin und richtet mir morgen aus, was diese gesagt hat. Was meint Ihr dazu? ICH weiß nicht mehr weiter...
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Etwas raten kann ich Dir nicht, aber zu der Sache mit den 2 IE, die Du nciht alle 2h spritzen sollst: Kennst Du den Begriff der down-Regulation?
Grüße
Anja
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Oh je, vielleicht den Arzt wechseln? Oder bist Du sonst zufrieden? Als ich mal Morgens mit Horrorwerten hin bin und völlig fertig war, bin ich nach ca. 1 Stunde dran gekommen, eben als Notfall. "Normal" wartet man genauso lange.
@Anja: das interessiert mich jetzt auch, wie schafft man bei hohen Werten eine Down-Regulation? Was das ist, weiß ich eigentlich, aber wie schafft man das, wenn der BZ schon dauerhaft zu hoch und scheinbar resistent ist?
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@Anja: das interessiert mich jetzt auch, wie schafft man bei hohen Werten eine Down-Regulation? Was das ist, weiß ich eigentlich, aber wie schafft man das, wenn der BZ schon dauerhaft zu hoch und scheinbar resistent ist?
Die Werte sind recht egal dabei. Wenn man mehr Insulin verbraucht als sonst, sind auch mehr Insulinrezeptoren als sonst mit der "Regeneration" beschäftigt, so daß weniger als sonst zur Verfügung stehen. In der Folge ist dann für denselben BZ-senkenden Effekt mehr Insulin nötig. Gebe ich dann dieses Mehr an Insulin, habe ich schon wieder einen höheren Gesamtinsulinverbrauch und es sind noch weniger Rezeptoren einsatzfähig und ich brauche noch mehr Insulin, um die Werte runterzubekommen... und so weiter...
Grüße
Anja
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Ja, liebe Anja, das weiß ich. Und ich sehe jetzt als einzige Möglichkeit, mit dem Pen das Verhalten einer Pumpe zu simulieren. Und: Es funktioniert sehr gut, genau, wie Dietmar es beschrieben hat. Ich habe seit heute morgen & Uhr aller 1h 2IE gespritzt, zwar außer einem trockenen Knäckebrot noch nichts gegessen, aber der Wert sinkt gleichmäßig um 1mmol/l je Stunde. Ich bin aber so durcheinander, dass ich jetzt grad erst noch mal nachsehen muss, ob Dietmar das mit dem Lang- oder Kurzzeitinsulin gemacht hat...
Aber Anja, es wäre doch völlig sinnlos, mehr Insulin zu spritzen, denn das verschwindet ja ohne Wirkung im Nirvana.
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Aber Anja, es wäre doch völlig sinnlos, mehr Insulin zu spritzen, denn das verschwindet ja ohne Wirkung im Nirvana.
Also sind die 2 IE stündlich anstelle Deines sonst gespritzen Insulins und nicht zusätzlich zu diesem?
Grüße
Anja
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Heute morgen habe ich noch 30 IE Basal gespritzt, Aber ansonsten kein Bolus zusätzlich für die Mittagssemmel, (reicht ja auch insgesamt.) Ich bin gespannt, was mir die Sprechstundenhilfe morgen früh ausrichten wird.
Ich sag doch, ich glaube, ich habe noch genau 2 Rezeptoren...
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Wie sieht es denn bei dir mit sonstigen Medikamenten aus?
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@Anja: das interessiert mich jetzt auch, wie schafft man bei hohen Werten eine Down-Regulation? Was das ist, weiß ich eigentlich, aber wie schafft man das, wenn der BZ schon dauerhaft zu hoch und scheinbar resistent ist?
Die Werte sind recht egal dabei. Wenn man mehr Insulin verbraucht als sonst, sind auch mehr Insulinrezeptoren als sonst mit der "Regeneration" beschäftigt, so daß weniger als sonst zur Verfügung stehen. In der Folge ist dann für denselben BZ-senkenden Effekt mehr Insulin nötig. Gebe ich dann dieses Mehr an Insulin, habe ich schon wieder einen höheren Gesamtinsulinverbrauch und es sind noch weniger Rezeptoren einsatzfähig und ich brauche noch mehr Insulin, um die Werte runterzubekommen... und so weiter...
Grüße
Anja
Aber wie kommt man da wieder raus und die Werte wieder runter? *naivfrag*
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Irgendwie Insulin einsparen... weniger essen und dadurch weniger Bolus brauchen, mehr Bewegung und dadurch die Sensitivität erhöhen (und dann zu Zeiten, wo es auch etwas bringt, also im Boluswirkbereich), medikamentös... ein Kunstgriff ist auch, minimal weniger Insulin zu geben und die dadurch resultierenden leicht erhöhten Werte kurzfirstig in Kauf nehmen... solange man halt irgendwie den Gesamtverbrauch senkt; ist aber die hohe Kunst und bedarf Fingerspitzengefühl.. Außerdem Ursachen für Mehrbedarf abstellen wie fieberhafte Erkrankungen, Infekte, Entzündungen, Resistenzen durch andere Medikamente (sofern möglich)... DIE Patentlösung gibt es nicht, sondern sollte mit dem Arzt gesucht werden.
Grüße
Anja
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Wie sieht es denn bei dir mit sonstigen Medikamenten aus?
Ach, ich kann nicht klagen. Schade nur, dass die nicht wirklich bunt sind, der Farbkontrast lässt zu wünschen übrig *g*. Ich wundere mich nur, dass mir nicht ständig schlecht ist, weil ich nicht immer etwas dazu essen kann:
Targin (2x), Lyrica(1x). Bisoprolol (1x), Rapipril (2x), Actos (45 mg).
Hab ich etwas vergessen? Achja, seit ca 4 Wochen 5mg Biotin täglich.
Auf Anraten meiner Bakteriologen-Chefin im Hause hier sprühe ich meine Arme und Beine noch mit Brottrunk ein. Ich habe keine positiven Veränderungen an mir gemerkt, also an der Haut. Aber ich werde auf jeden Fall in sagen wir 4 Wochen den Biotinwert noch einmal prüfen lassen und sehen, ob der sich überhaupt bewegt hat nach der Biotinkur.
Liebe Anja, ich versuche, so viel Insulin wie nötig, so wenig wie möglich zu spritzen.
Aber wie kann ich denn den Faktor beeinflussen? Ich muss für eine Scheibe trockenes Knäckebrot 5 IE spritzen. Dieser Faktor ist doch viel zu hoch...ich habe auch schon nachts korrigiert und dennoch wache ich morgens mit zu hohen Werten auf und ich denke, durch den hohen Morgen-Ausgangswert wird es für den BZ am Tag dann auch schwierig. Obwohl, wenn ich den auf um die 5 gedrückt habe und erst abends wieder etwas esse bleibt der gut und steigt nur leicht an bis 18 Uhr auf um die 6.
Ich habe gestern mal bis Mittag Dietmars Spritzprozedur ausprobiert. Das heißt, 2 IE Humalog jede Stunde. Messen aller 2h.
Dabei ist Folgendes herausgekommen:
6:00 Uhr 30 IE Levemir
6:00 10,9
8:00 10,2
10:00 8,5
12:00 5,2
Dabei hatte ich aber noch nichts gegessen.
Bisher, und das habe ich heute auch wieder so gemacht, habe ich morgens den hohen Wert gekillt, indem ich genau in Höhe des gemessenen Wertes gespritzt habe, also heute morgen für 10,3 genau 11 IE. Damit werde ich gegen 9 Uhr bei ca. 5,4 sein. Jetzt frage ich die Experten: Was ist besser in meinem Fall: Dietmars Prozedur mit den kleinen Einheiten oder die andere Methode? Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, dass das Actos im Moment nicht sauber wirkt. Denn die Werte waren nach dem Wiedereinstieg viel niedriger. Aber der Morgenwert bleibt meine große Sorge und die Gewichtszunahme unter Actos, die in den vergangenen 3 Wochen viel stärker zu sein scheint.
Die Basaldosis ist mit 2x30 IE doch schon zu hoch? Oder sollte ich die erhöhen? Mal sehen, was die Sprechsstundenhilfe heute sagt...
Ich danke Euch schon im Voraus für jeden konstruktiven Tipp.
Ich wünsche euch einen schönen Tag.
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Targin (2x), Lyrica(1x). Bisoprolol (1x), Rapipril (2x), Actos (45 mg).
Gewichtszunahme ist ja eine häufige Nebenwirkung von Lyrica (http://www.medknowledge.de/neu/2004/IV-2004-36-lyrica.htm)
Und mehr Gewicht vermindert auch wieder die Insulinsensitivität (Wirkung vermindert sich)
Hab ich etwas vergessen? Achja, seit ca 4 Wochen 5mg Biotin täglich.
Auf Anraten meiner Bakteriologen-Chefin im Hause hier sprühe ich meine Arme und Beine noch mit Brottrunk ein. Ich habe keine positiven Veränderungen an mir gemerkt, also an der Haut.
Nur das Bedürfnis, dich mit einer Scheibe Schinken oder Käse zuzudecken, Hmm? :zwinker:
...ich habe auch schon nachts korrigiert und dennoch wache ich morgens mit zu hohen Werten auf und ich denke, durch den hohen Morgen-Ausgangswert wird es für den BZ am Tag dann auch schwierig.
Mal ein Lesetip: http://www.chrostek.de/index.php/Curriculum/Lipolyse
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Hallo Chef,
dankesehr für den link.
Nur das Bedürfnis, dich mit einer Scheibe Schinken oder Käse zuzudecken, Hmm?
Nachdenk... dann lieber dünnes Rinderfiletfleisch, ohne Käse. Dann hätten wir ein Carpaccio (Das Wort ist sicher falsch geschrieben.) Weißt du, wie Brottrunk schmeckt oder riecht? Wie Essig.)
Dass Lyrica Gewichtszunahme bringen kann, wusste ich, aber ich empfand eine akute Zunahme irgendwie in den vergangenen 2 Wochen. Aber ich bekam auch die Warnung, nachdem ich schon 10 kg zugenommen hatte unter Actos und Lyrica: Melden Sie sich sofort, wenn Sie unter Actos zunehmen. Der Hinweis kam leider 3 Monate zu spät *g*. Das perfide daran ist eigentlich, dass Actos die Insulinresistenz unterbricht, man also weniger Insulin benötigt, aber durch das Medikament selbst zunehmen kann...Die Sprechstundenschwester hat gestern leider (oder vielleicht besser) nicht zurückgerufen (Vielleicht war auch hier besetzt) und ich habe gestern noch mal mit Dietmars Hilfe eine neue Test-Prozedur auseinanderklamüsert.
Wenn ich es schaffe, munter zu werden, Korrektur mit Humalog 6 IE um 3 Uhr (diese Nacht war ich wach um die Zeit, bin ich eigentlich oft). Um 6 Uhr 20 IE, also 10 IE weniger Levemir + Korrektur in Höhe des gemessenen Wertes. Im Büro um 7 Uhr eine Scheibe Knäcke, abgedeckt mit 5 IE. Dann Ruhe im Kahn bis 16 Uhr, nur trinken. Ab 16 Uhr 3IE stündlich, um das Abendessen um 18 Uhr vorzubereiten, also einen SEA von 2h. 18 Uhr Abendessen und 20 IE Levemir (also auch hier 10 IE weniger). Da der BZ ansonsten um 18 Uhr eigentlich immer so zwischen 100-120 lag, denke ich, kann ich die Abenddosis so sehr verringern, weil der BZ schön sauber nach unten abflattern kann.
Das stündliche Insulinspritzen, also Pumpe simulieren, ist während der Bürozeit schwer einzuhalten, weill die Hütte meist rockt.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag.
Den Brottrunk habe ich gestern erst mal gegen meine Blattläuse an den Rosen gesprüht. Mal sehen, ob die fliehen.... in unserer Klinik setzt man das Zeuchs gegen Erreger ein: Bakterien versus Bakterien:unschuldig:
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Den Brottrunk habe ich gestern erst mal gegen meine Blattläuse an den Rosen gesprüht. Mal sehen, ob die fliehen.... in unserer Klinik setzt man das Zeuchs gegen Erreger ein: Bakterien versus Bakterien:unschuldig:
:lachen: :lachen: :lachen: :super: