Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Pia am Mai 05, 2008, 12:31
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Hallo Ihr Lieben,
ich betrachte mich weiterhin als Laie und deshalb hört der aaaah-Effekt nicht auf.
So auch am vergangenen Dienstag beim Diabetologen....
Der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch an die von mir geschilderten Hautprobleme, mit denen ich mich seit August 2007 herumschlage. Seit ein paar Wochen kam noch starker Haarausfall dazu.
Die Erregeranzucht auf Grund eines freundlichen Angebotes aus der Vetmed. läuft momentan noch.
Aber die Diabetologin wertete am Dienstag erweiterte Blutuntersuchungen aus und stellte einen Biotinwert von 63 fest, der Normalbereich liegt bei >200 laut ihrer Aussage. Biotinmangel sorgt für Hautveränderungen, Haarausfall und Erschöpfung/Ermüdung. Die Bestimmung des Biotinwertes ist wohl eine gesonderte Leistung, denn normal ist sie nicht vorgesehen.
Beim googeln fand ich in einer Arbeit unter dem link:
http://www.zuckerkrankheit-diabetes.de/10920.html
nun folgende Textpassage:
BIOTIN
Den ersten Schritt der Glukoseverwertung in der Zelle stellt die Phosphorylierung dar. Sie wird von dem Biotin‑abhängigen Enzym Glukokinase vermittelt. Die Aktivität der hepatischen Glukokinase war bei Ratten mit Biotin‑Mangel vermindert und wurde durch Biotin‑Supplementierung wiederhergestellt (27). Die Wirkung von Biotin auf die Aktivität der Glukokinase war ähnlich der von Insulin. Die Anwendung von Biotin (2 bis 4 mg/kg Körpergewicht und Tag) bei genetisch diabetischen Mäusen verbesserte die Glukosetoleranz und verminderte die Insulinresistenz (28).
Biotin zeigte sich auch für die Behandlung von Menschen als viel versprechend. 7 insulinabhängige Diabetiker wurden aus der Insulinbehandlung genommen und für eine Woche mit Biotin (16 mg/die) oder Plazebo behandelt. Der Nüchternblutzucker stieg bei den mit Plazebo behandelten signifikant, fiel aber signifikant bei denen, welche Biotin erhielten (29).
Nun hätte ich an die Spezialisten hier wieder einige Fragen:
1. Ist es so, dass Diabetiker "berüchtigt für Biotinmangel" sind?
2. Worin besteht die Ursache für Biotinmangel? (eine hatte ich schon in Antibiotikumbehandlung gefunden...)
3. Ist es überhaupt möglich, diesen Wert wieder anzuheben auf Normalwert oder schaffen das Diabetiker nicht?
4. Wenn es so ist wie in dem Feldversuch, dass Biotin sich senkend auf den Nüchtern-BZ-auswirkt, könnte man dann -zusätzlich zur Einhaltung aller anderen Gesetzmäßigkeiten - mit einer erhöhten Biotindosis sagen wir von 5 mg täglich spät abendlich eingenommen, "nachhelfen"?
Sorry für die vielleicht naiven Fragen. Ich bitte um Nachsicht.
Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag.
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Ich kann dir diese Fragen leider nicht beantworten. Musste jetzt selber erstmal googeln was das eigentlich genau ist. Anscheinend ein Vitamin aus dem B-Komplex (Vit. B7) und B-Komplex-Vitamine sind bei Diabetikern oftmals erniedrigt. Deswegen wird ja gelegentlich auch in der Therapie von Neuropathien (Nervenerkrankungen) Vit. B-Komplex als Dragee hinzugegeben.
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Hallo Chef,
ich habe zu Biotin gefunden, dass das auch Vitamin H sei. Zuständig für die Situation von Haut, Haare, Nägel. Aber wenn der Biotin-Wert vielleicht doch eine wichtiger Rolle für den Blutzucker spielt..und angesichts der Tatsache, dass er nie kontrollmäßig mitbestimmt wird...
Ich fand den Ansatz auch insofern interessant hinsichtlich der Tatsache, dass oft gesagt wird: Bei Diabetikern heilen Wunden schlechter, und falls Jemand eben auch z.B. offene Hautstellen hat, wäre die Bestimmung des Wertes vielleicht nützlich für die Ursachenfindung. Ich werde meine Diabetologin das nächste Mal fragen, aber da habe ich den nächsten Termin leider erst Ende September 2008.
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Interessantes Thema. Zumal ich eh Probs mit der Haut (Vorstufe der Neurodermitis) und leicht brüchige Nägel habe (hab kein Palmolive :zwinker: beim Abwaschen), bin ich heut zu Rossmann. Von Altapharma gibts dort Biotin 5 mg N zu 3,49 Euronen für 60 Tabl. (1 tägl. soll ausreichen, sofern nicht anders verordnet). Nur so als Tipp!
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Liebe Gela,
korrekt. Genauso mache ich es seit Anfang der Woche auch. Und nach Rücksprache mit meiner Lieblingsapothekerin sind 5 mg als Tagesdosis und Kur bzw. Intensivtherapie empfohlen. Lässt Du Deinen Wert mal bestimmen beim nächsten mal? Weißt du, lieb Gela, ich habe in den vergangenen Jahren mehrere Male erlebt, was ein Absturz des Eisenstatus bewirkt. Und wenn du sehen könntest, wie ich aussehe hautmäßig seit August 2007 und welche Untersuchungsodyssee ich bisher schon erfolglos absolviert habe...aber ich scheine dir ja nichts neues zu erzählen...und mit der Diagnose Neurodermitis.. alles, was Hautärzte nicht eindeutig zuordnen können, deklarieren Sie gern als Vorstufen der ND. Und das leider sehr oft, ohne einen einzigen Tropfen Blut unter dem Mikroskop oder eine Tupferprobe gemacht zu haben, wie es bei jedem kleinen Kätzchen in der Vetmed. üblich ist, zu haben. Ich wünsche dir auf jeden Fall eine baldige Heilung.
Ich hoffe, dass uns einige Spezialisten hier noch weiter zu dem Thema aufklären können.
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Ich hab mal was von Biotin im Hashiforum gelesen. Da ich aber keine Probleme damit habe, habe ich mich nicht weiter mit dem Thema befasst.
Scheinbar beeinflußt Hashi die Biotinwerte.
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http://holisticonline.com/remedies/Diabetes/diabetes_vitamins-and-supplements.htm (http://holisticonline.com/remedies/Diabetes/diabetes_vitamins-and-supplements.htm)
Englisch, aber verständlich: Typische Vitaminmangelerscheinungen bei Diabetesmenschen.
Erwähnt bei Biotin die schon genannten 16mg>>50% Reduzierung Nüchternzucker.
@Pia: Haarausfall und brüchige Nägel
Kann auch auf Zinkmangel beruhen (sind wir ja auch für berüchtigt), kann aber auch z.B. in der Frühphase der Wechseljahre passieren, SD macht das auch gerne, und Stress sowieso.
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Guten Morgen!
Teste das Zeugs gerade ein paar Tage. Kann zwar noch nicht bestätigen, daß das auf den NBZ positiv wirkt, aber so seit drei, vier Tagen ist dieses unwiderstehliche Verlangen, meine Füße mit ner Drahtbürste zu schruppen, vorbei. Verschorfte Stellen sind verheilt, insgesamt macht die Haut nicht mehr diesen feuerroten Eindruck! Meine hautärztliche Creme hat da in den vergangen Wochen und Monaten wenig bis nichts ausgerichtet!
Ach so: nehme 5mg von diesem Biotin. Wieso machten die Docs da keinen drauf aufmerksam???
Viele Grüße
Dietmar
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Guten Morgen!
Teste das Zeugs gerade ein paar Tage. Kann zwar noch nicht bestätigen, daß das auf den NBZ positiv wirkt, aber so seit drei, vier Tagen ist dieses unwiderstehliche Verlangen, meine Füße mit ner Drahtbürste zu schruppen, vorbei. Verschorfte Stellen sind verheilt, insgesamt macht die Haut nicht mehr diesen feuerroten Eindruck! Meine hautärztliche Creme hat da in den vergangen Wochen und Monaten wenig bis nichts ausgerichtet!
jippie, hüpf, hüpf
Hab seit Wochen eine nachts juckende Stelle am Bein, die jetzt nach 4 Tagen Biothin deutlich abheilt und fast verschwunden ist :cheer:
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Das ist unglaublich, aber ich freue mich wirklich riesig für Euch zwei!!!!!!!!!!!!!!!!
Schon, dass es Euch offensichtlich geholfen zu haben scheint, find ich Klasse. Ich muss gleich heulen...
Vielen vielen Dank Kätzchen und Trüffel,
Die 50%ige Senkung des Nüchternwertes wäre ja der absolute Hammer, das probiere ich aus. Dann könnte ich nämlich den Aufstehbolus senken oder weglassen. Klar, Wechseljahre sind ja ab 47 auch drin. Ist nur so doof, ich war seit August 2007 nicht mehr gesund. Immer was anderes, und dann auch gravierendes mit Rückbleibseln.
Offene Stellen habe ich keine mehr, aber leider hat sich unter dem Biotin ansonsten das Hautbild leider überhaupt nicht verändert, die roten Stellen werden in der Sonne sogar noch dunkler. Die Haut scheint irreversibel geschädigt. Wie ist das bei Euch? Ich weiß nicht so Recht, ob ich noch mal zum Hautarzt gehen soll. Ich bin zwar ein optimistischer Mensch und auch nicht eitel, habe schon etwas Angst, dass es zu Gewebeveränderungen kommen könnte. Gibt es denn sowas wie Narbensalben, die aufhellen?
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Ist denn Sonne überhaupt empfehlenswert bei Deinem Problem? Und was die Frage betrifft, nochmal zum Hautarzt, ja oder nein... hast Du eine Uniklinik in der Nähe, wo Du mal in die Dermatologie gehen kannst? Die kennen sich mit selteneren Geschichten meist bessser aus als die normalen Feld-Wald-und-Wiesen-Ärzte und sind meist auch etwas schneller, neue Erkenntnisse auch konkret in der Behandlung umzusetzen.
Grüße
Anja
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Liebe Anja, ich nehme keine Sonnenbäder, ich bin eher ein Schattenfeetischist, ich habe es nur ein einziges Mal versucht, in der Hoffnung, die Frühlingssonne würde die Flecken ausbleichen und die UV-Strahlung, die im Frühjahr erhöht sein soll, würde die offenen Wunden schließen. War nix. Mit Uni hast du Recht. Ich war in einem ziemlich neuen Hautzentrum, in der Hoffnung, die du von der Uni beschrieben hast. Auf der Biopsie habe ich bestanden, zum Blutcheck hatten die wohl keine Lust;-) ansonsten Umschläge mit schwarzem Tee gegen den Juckreiz, den ich nie hatte *g*.
Uni muss ich gleich mal schauen, ob die eine Ambulanz haben.
Aber es gibt etwas Positives. Keinen Hinweise auf Bartonellen und damit kein Antibiotikum, so dass nur der Biotinmangel bleibt. Was bei Hautgeschichten laut meiner vetmed. Bakteriologin auch gut tun soll, ist Brottrunk, trinkend und einreibend.