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Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Pia am Februar 28, 2008, 07:25

Titel: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Pia am Februar 28, 2008, 07:25
Lieber HWS,

Zitat
Da ich eine Chemikerin als Partnerin habe,
..
das triffts sich ja mal gut... darf ich da mal was fragen bitte?

Ich gebs zu, ich bin ein absolut fauler Kanülenwechsler der Pens. Ich benutze eine Nadel bei 2-3 mal Spritzen am Tag meist eine Woche. Die Meinungen gehen auseinander, die Empfehlung des Herstellers ist dagegen eindeutig: Einwegprodukt. Wir hatten uns schon mal kurz unterhalten. Manche wechseln wirklich nach JEDER Injektion, manche nicht so oft.
Angesichts der Tatsache, dass es nicht für notwendig erachtet wird, das Injektionsgebiet vor dem Einstich zu desinfizieren, habe ich laienhafte Zweifel daran, dass die Nadel wirklich nach jeder Injektion wirklich getauscht werden muss. Ich benutze die konischen Nadeln 23/25x6mm. Ich habe es erst zwei mal erlebt, dass eine Nadel verstopft war, stumpf bei den Nadeln noch gar nicht.
Was meint Ihr dazu? Wie haltet Ihr das?
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: AxTRIM am Februar 28, 2008, 07:53
Holla Katzenfreundin,

ich hab die damals, als Pen-ner, maximal täglich gewechselt. Es kommt halt drauf an wie man drauf reagiert. Manche bekommen schon ein Spritzabszess wenn sie die Nadel ein zweites mal benutzen, meine Mom benutzt ihre immer eine Woche lang. Wenn das eigene Imunsystem damit klarkommt sehe ich darin auch kein Problem. Ich fand's halt nach einem Tag angebracht weil danach das Pieken heftiger wurde, ne frische Nadel war mMn nie so schmerzhaft wie eine die man schon einen Tag oder länger benutzt hat - aber hey, I'm a man, ich bin schmerzempfindlich  :ja: Ansonsten hatte ich nie Probleme, vielleicht mal nen dicken, blauen Fleck wenn die Lanze schon öfter mal den Weg ins UHFG gefunden hat. Der blaue Fleck sah dann aber wirklich unsexy aus, schimmerte wie ein Regenbogen ;)

Dank Katzenkrallen nachher an das pieksende Gefühl gewöhnte Grüße,
Peter
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Angela am Februar 28, 2008, 07:55
also ich wechsle täglich. Das heißt ich spritze mit einer Nadel auch öfters und hab keine Probleme. Das heißt manchmal schon, aber das merke ich eh schon beim spritzen. Da dreht sich das Rädchen oben sehr schnell durch. Die Nadel wird ja nach jedem mal stechen stumpfer und es gibt dazu auch Bilder. Aber wie gesagt ich wechsle trotzdem nicht jedesmal. Früher hab ich eigentlich nur mit dem Wechseln einer Ampulle gewechselt  :rotwerd: , aber das hab ich mir jetzt abgewöhnt. Hatte aber damals auch keine besonderen Probleme.
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: manwe am Februar 28, 2008, 08:07
Hallo Pia,

zu Beginn habe ich einmal täglich gewechselt. Also war eine Nadel für bis zu 6 Injektionen im Einsatz. Seit einiger Zeit wechsle ich öfter (aufgrund einer vorangegangen Diskussion hier). Bei jedem Mal wechseln schaffe ich zwar nicht ganz, aber ich achte darauf, daß ich nicht öfter als dreimal mit der gleichen Nadel spritze.

Ich hatte zwar nicht wirklich Probleme, als ich die Nadel den ganzen Tag verwendete, aber die kleinen blauen (oder gelben) Flecken auf meinem Bauch sind schon merklich seltener geworden, seit ich öfter wechsle.

LG
Charly
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: brain am Februar 28, 2008, 08:30
Also ich habe damals die Nadeln mit der Patrone gewechselt oder wenn es mal schmerzhaft geworden ist. Ich habe damit nie Probleme gehabt und die blauen Flecke waren eine Seltenheit.
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Zuckerbär am Februar 28, 2008, 09:57
Ich glaub ich bin einer der wenigen, der bei jedem Spritzen die Nadel tauscht. Habe einmal so ein Foto (siehe http://www.diabetes-news.de/news/nachrichten-2006/injektionsnadeln.htm (http://www.diabetes-news.de/news/nachrichten-2006/injektionsnadeln.htm)) der möglichen Auswirkungen gesehen  :kreisch: und wenns mich nichts kostet, dann tausch ich gerne immer. Natürlich ist der Zeitaufwand minimal höher.

Übrigens: ich tausche auch bei der Stechhilfe (fast) immer die Nadel aus.

Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Siggi©® am Februar 28, 2008, 10:16
du bist nicht alleine Hermann,

auch ich wechsel die Kanüle und die Lanzette vor bzw. nach jedem Gebrauch.

und es händeln so ne ganze Reihe von Bekannten

Vorteil bei mir ist das blaue Flecken Seltenheitswert haben  :zwinker:
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Erdbeersüß am Februar 28, 2008, 10:18
Hallo,

ich habe auch immer, nach jeder Injektion die Nadel gewechselt. Mal Abszess hin oder her. Aber eine stumpfe Nadel - nach 1maligen Gebrauch sind die Dinger stumpf! tut einfach weh. Und da ich nicht SM veranlagt bin, habe ich die Nadel nach jeder Injektion gewechselt.

LG

Erdbeersüß
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: johann am Februar 28, 2008, 10:24
Zitat
Ich glaub ich bin einer der wenigen, der bei jedem Spritzen die Nadel tauscht.
Mag sein, aber ich kann mich nicht erinnern, jemals in meiner mehrjährigen Spritzzeit
eine Penkanüle wiederverwendet zu haben. Ich hatte die feste Angewohnheit nach jeder Injektion, die gebrauchte Nadel sofort zu entsorgen.

Bequemlichkeit und Geiz sollten bei diesem Thema keinen Platz haben angesichts der schwerwiegenden  und mir auch einleuchtenden medizinischen Risiken.
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Siggi©® am Februar 28, 2008, 10:26
das sehe ich genauso

und von einem Mehraufwand kann man ja eigentlich kaum reden
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Zuckerbär am Februar 28, 2008, 10:38
Schön, daß ich nicht alleine bin ....  :super:
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 28, 2008, 10:50
Um es auf einen Punkt zu bringen: je öfter man wechselt, desto eher befindet man sich auf der sicheren Seite. Wie Erdbeersüß schon sagte: schon nach einmaligem Gebrauch leidet der Schliff der feinen Kanülen.

Das kann dann zwar so sein, daß man es nicht großartig merkt (kommt immer auch ein bißchen auf die Hautbeschaffenheit und das persönliche Schmerzempfinden an), aber die kleinen Widerhaken-ähnlichen Verbiegungen an der Kanülenspitze sorgen schon für Mikroskopisch kleine Verletzungen im Gewebe. Die können mikroskopisch kleine "Narben" (mehr Binde- als normales Gewebe) bilden, die sich im Lauf der Zeit zu richtig sicht- oder spürbare Stellen (Lipodystrophien) ausbilden. Die sind dann nicht mehr so durchblutet wie das normale Unterhautfettgewebe und das kann zu Problemen führen, indem ein Bolus nicht mehr so wirkt wie erwartet.

Ist in etwa so, als würde man in frisch gefallenen Schnee mit einem Zahnstocher und einem Finger pieken. Der Zahnstocher hinterlässt weniger Spuren :zwinker:
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: diotmari am Februar 28, 2008, 11:06
Also im Moment kann ich nur bestätigen, daß eine Nadel beim dritten Loch mehr Aua macht, als ne frische.
Da ich ja im Moment im Multi-Loch-Modus spritze, will ich es mit dem Nadelverbrauch nicht übertreiben - aber auf sechs Löcher gibt es zwei Satz Nadeln! Pieks eins und zwei gleiten ja noch von selber rein, bei Nummer drei muß ich schon deutlich nachhelfen! 

Viele Grüße
Dietmar
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 28, 2008, 11:23
Pieks eins und zwei gleiten ja noch von selber rein, bei Nummer drei muß ich schon deutlich nachhelfen! 

Dann ist Pieks Nummer 3 schon der, mit dem du dein Gewebe verletzt und ein guter Grund, schon nach Pieks Nummer 2 zu wechseln :zwinker:
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Pia am März 03, 2008, 14:31
...(Bitte Ironiedecoder einschalten).Also bei den "normalen" 25er Nadeln war das auch so, da habe ich freiwillig gewechselt, aber seit ich die neuen konischen habe, krabbelt und kratzt da eben lange nix beim Pieksen. Ich bin eben faul. Mikrospkopische Bildkes guck ich mir nicht an, denn dann würde ich mich wirklich einfrieren lassen. Was würdet Ihr tun, würdet Ihr Präparate von Euern Matratzen, Waschbecken, Kleidung usw. sehen? Ihr würdet Euch mit mir einfrieren lassen. Also: ins Eis nur ohne Mikroskop!

Diotmari, welche Kanülen nimmst du grad? Die normalen 25er oder die konischen 24/25er?
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Akina am März 03, 2008, 22:31
Die Dinger kann man wechseln  ???
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Pia am März 04, 2008, 07:38
Liebe Akina, klar kann man die wechseln. Der Ansatz für meine Überlegung war, ob das Wechseln WIRKLICH nach jeder Injektion WIRKLICH erforderlich ist oder ob die Wechselempfehlung eher ein Regressvorsorgetipp des Herstellers ist. Oder anders gefragt: Wenn man die Kanüle unbedingt jedes Mal wechseln sollte, müsste man dann nicht auch vor JEDER Injektion die Einstichstelle mit Alkoholpads desinfizieren? (Vielleicht wird meine Fragestellung so deutlicher.)
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: zuckersuesse1975 am März 04, 2008, 07:56
liebe pia,
also ich wechsele bei jeder injektion und jedem blutzuckertest die nadel oder die lanzette. allerdings desinfiziere ich nicht meine einstichstelle.
pen - nadel wechsel ich aus "schmerzgründen", bei protaphane ist es mir eh oft passiert, dass ich die (mehrfach benutzte) nadel im bauch hatte und es kam kein insulin... anscheinz verstopft.
und mittlerweile auch aus katzenschutzgründen, egal, wo mein pen liegt... unser terrorkrümel muss ihn mal kurz durch die gegend schubsen...
liebe grüsse
c.
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Siggi©® am März 04, 2008, 10:56
Wenn man die Kanüle unbedingt jedes Mal wechseln sollte, müsste man dann nicht auch vor JEDER Injektion die Einstichstelle mit Alkoholpads desinfizieren? (Vielleicht wird meine Fragestellung so deutlicher.)

uns wurde in der Klinik dazu gesagt das die normale Körperhygiene ausreichend sei und das der Rest von der Beschichtung der Kanüle erledigt würde - vorausgesetzt man nimmt eine verschlossene neue Nadel... an der der Gleitfilm noch vorhanden ist  :zwinker:
Woanders meine ich gelesen zu haben das im Insulin direkt auch etwas zur Desinfektion enthalten sei?
Titel: Re: Penkanülen nach jeder Injektion wechseln?
Beitrag von: Joerg Moeller am März 04, 2008, 12:55
uns wurde in der Klinik dazu gesagt das die normale Körperhygiene ausreichend sei und das der Rest von der Beschichtung der Kanüle erledigt würde -

Mit der Beschichtung hat man dir was falsches erzählt. Die verhindert an einer Infektion rein gar nichts.

Das mit der Körperhygiene stimmt aber schon. Um eine Wundinfektion zu erreichen (und um eine solche geht es hier ja) sind verschiedene Faktoren notwendig:
1. Ausreichende eingeschleppte Keimzahl. (Ist bei einer so dünnen Nadel wie einer Insulinkanüle schon mal schwierig)
2. Ausreichende Eindringtiefe (je tiefer, deso eher entzündet es sich)
3. Ausreichende Verweildauer (daher entzünden sich Katheter öfter als Punktionsstellen einer Inuslinkanüle)

Und natürlich kommt es auch auf den Zustand des Immunsystems an.

Zitat
Woanders meine ich gelesen zu haben das im Insulin direkt auch etwas zur Desinfektion enthalten sei?

Das ist aber eher dazu gedacht, daß im Insulinfläschchen selber nichts sprießt