Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: hws am Dezember 23, 2007, 12:03
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Wir hatten heute morgen über Religion diskutiert und kamen recht schnell auf das Fasten. Meine Partnerin sagte, dass sie das schon dreimal für eine Woche ausgeführt hätte, aber Zweifel habe, dass das für Diabetiker (hier Typ 2) geeignet sei.
Ansonsten sei es eine sehr schöne Sache, da sich nach einem Tag erstaunliche Glücksgefühle einstellen würden und man sich nach einer Woche fast zwingen musste, um das Fasten zu beenden.
Frage: Was spricht bei einem Diabetiker gegen Fasten?
Adeus
HWS
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Soweit ich das Einschätze kann ein Typ 2 durchaus vor sich hin fasten, solange seine BSD noch genügend Eigenproduktion an Insulin aufbringt, um die Lipolyse, also die Fettaufspaltung, zu regulieren. Wobei der Insulinbedarf dazu mit ansteigender Fastendauer auch in die Höhe geht.
Mit zunehmender Fastendauer übesäuert aber auch der Stoffwechsel eines Gesunden gelegentlich, so dass auch dieser auf die Entwicklung einer Azidose achten muss.
Grundsätzlich halte ich mehrtägiges Fasten für Diabetiker, bei keiner oder geringer Insulinproduktion, für eine Schnapsidee.
1 oder 2 Tage sind allerdings schon machbar.
Frohe weihnachtliche (Fasten-)Tage!
Gruß
Joa
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Wobei der Insulinbedarf dazu mit ansteigender Fastendauer auch in die Höhe geht.
Veto!
Denk mal an Gerd Rudolph aus dsmd, der mit Fasten immer wieder eine Up-Regulation erreicht hat.
Grundsätzlich halte ich Fasten für Diabetiker für okay, solange man da auf die Basalzufuhr achtet und seinen BZ nicht aus dem Auge verliert. Im Einzelfall rate ich aber absolut dazu, das mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, bevor man eine solche Aktion startet.
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Wobei der Insulinbedarf dazu mit ansteigender Fastendauer auch in die Höhe geht.
Veto!
Denk mal an Gerd Rudolph aus dsmd, der mit Fasten immer wieder eine Up-Regulation erreicht hat.
Ich glaube, Ihr meint beide das richtige ;)
Wenn man ein paar Tage fastet, reduziert man seinen Insulinbedarf und regt eine up-Regulation an. Das ist das, was Jörg meinte... fastet man länger, entstehen allmählich mehr freie Fettsäuren, die zu einer Fettsaäureresistenz der Zellen führen... das meinte Joa.
Fazit: Das ganze kann gutgehen, wenn man genau weiß, was man im Auge behalten muß und das auch peinlichst tut. Und dann auch darauf reagiert.
Grüße
Anja
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Moin HWS,
offiziell spricht für Diabetiker alles dagegen, mit dem täglichen Futter irgendwie von der alten McGovern-Pyramide abzuweichen, weil sich damit ja auch die angestammte Zucker-Medi-Einstellung grundlegend ändern muss und weil viele von uns nicht in der Lage sind, die dann in eigener Regie den grundsätzlich veränderten Bedingungen anzupassen.
Wer das Anpassen in eigener Regie noch nicht gelernt hat, sollte auch futtermäßig von seiner Einstellung nur erst immer in kleinen Schritten abweichen und die genau beobachten und mit dem Insulin ausgleichen lernen.
Eine große Veränderung wie Fasten ist erst dann vernünftig selbstverantwortlich möglich, wenn der Betroffene seinen BZ zu jeder Zeit zuverlässig im Rahmen von plusminus 20-30 mg/dl steuern kann.
Inoffiziell spricht zumindest für Typ2 absolut nichts gegen Fasten.
Allerdings bleibt für uns der BZ eben nach wie vor zu steuern. Dein Insulinbedarf wird sich völlig ändern. Dabei kann sich beim Typ2-Insuliner ergeben, dass der dann tatsächlich ohne gespritztes Insulin auskommen kann. Aber ich würde schon drauf achten, durchgehend um 70-90 zu fahren und dafür so viel wie nötig mit Pen oder Pumpe nachhelfen.
Aber eben dann, wenn notwendig, und nicht z.B. stur einfach weiter zu den alten Mahlzeiten-Zeiten. Und auch die Basalrate wird sich deutlich verändern.
Wenn sich Dein Organismus nach 2-3 Tagen auf die ketogene Energieversorgung umgestellt hat, verstetigt sich wahrscheinlich auch Dein Insulinbedarf auf niedrigem Niveau, denn dann reduziert sich auch die per Gluconeogenese aus Eiweiß produzierte Zuckermenge auf ein Minimum.
Dass dabei die so genannte up-regulation eintritt, ist normal und völlig natürlich mit der Umschaltung von glukogen auf ketogen. Denn sonst würden die Zellen ja nicht zuerst Ketone verwerten, sondern weiter Glukose anfordern.
Noch mal ausdrücklich: Ich erhebe hier nicht den Anspruch medizinischer Korrektheit, sondern gebe Erfahrung und Interpretation aus Typ2-Gruppen wieder.
Daumendrück, wenn Du Deinen Erfahrungshorizont erweiterst! Jürgen
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Wenn sich Dein Organismus nach 2-3 Tagen auf die ketogene Energieversorgung umgestellt hat, verstetigt sich wahrscheinlich auch Dein Insulinbedarf auf niedrigem Niveau, denn dann reduziert sich auch die per Gluconeogenese aus Eiweiß produzierte Zuckermenge auf ein Minimum.
Dass dabei die so genannte up-regulation eintritt, ist normal und völlig natürlich mit der Umschaltung von glukogen auf ketogen. Denn sonst würden die Zellen ja nicht zuerst Ketone verwerten, sondern weiter Glukose anfordern.
Noch mal ausdrücklich: Ich erhebe hier nicht den Anspruch medizinischer Korrektheit, sondern gebe Erfahrung und Interpretation aus Typ2-Gruppen wieder.
Dann lief bei der Interpretation einiges falsch, denn up-Regulation hat nichts mit Umstellung auf ketogenen Stoffwechsel zu tun.
Anja
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Na ja, ich weiß nicht, ob ich fasten WILL!!
Eher nicht, obwohl ich mir zutraue, meinen Zucker im Griff zu haben.
Also nun:
Frohe Feiertage
HWS
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:kratz:
mal 1 woche keine KH ? So mit korriegiere ich mein BE-Faktor und Basalrate.
Mein Kilo vermindere ich auch. Aber es ist sehr ARG schwer. Vor allem wenn meine Frau vor mir ißt. :moser:
Mach jetzt einfacher in dem ich einfach weniger esse (versuche) sonst (unseren lieben Insulin) hoch drehen. :unschuldig:
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Na ja, ich weiß nicht, ob ich fasten WILL!!
:nein: also ich würde das nie machen. Aber im Grunde weiß ich ja gar nicht genau wie man das macht. Darf man da gar nichts essen? Nur viel trinken? (Vielleicht wurde das ja eh wo geschrieben und ich habs überlesen) Und das eine Woche lang? :kratz:
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schau mal da http://www.heilfastengesundheit.de/
Ich kenne Etliche die legen einfach einen Fastentag pro Woche fest. Das geht auch.
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:gruebeln: ok, das glaube ich schon, das das stimmt. Aber ich glaube ich würde es nicht schaffen............
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... Aber ich glaube ich würde es nicht schaffen............
Schon mal ausprobiert :kratz:
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... Aber ich glaube ich würde es nicht schaffen............
Schon mal ausprobiert :kratz:
nein, aber ich kenn mich ja, wenn ich nichts zu essen bekomme verhungere ich und nur den ganzen Tag Tee trinken? :nein: nein danke
Fasten um abzuspecken ist nicht sinnvoll.
sicher nicht, aber ich glaube der Grundgedanke ist in dem Sinne ja nicht das abnehmen. Das steht ja in Vrenis Link sehr gut drinnen
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Fasten um abzuspecken ist nicht sinnvoll.
sicher nicht, aber ich glaube der Grundgedanke ist in dem Sinne ja nicht das abnehmen. Das steht ja in Vrenis Link sehr gut drinnen
Beim schnellen Blick auf den Link von Vreni hab ich nicht gesehen, dass dort was zu der Frage von Typ 1 oder Typ 2 Diabetikern (ohne oder mit sehr geringer Eigenproduktion an Insulin) drin steht?
Ansonsten mag das Fasten auch einen gewissen Vergleich aushalten zum Raucher der mit dem Rauchen aufhört und feststellt, dass das Leben weitergeht, entgegen aller Erwartung. :zwinker:
Ist aber schon eine grundsätzlich empfehlenswerte Erfahrung, zu fasten. Nach zwei Tagen bereits ist der erste Löffel aus so einem Schoko-Plastik-Schlabber-Pudding-Becher ein echt schockierendes Erlebnis gewesen.
Schöne Feiertage für alle!
Gruß
Joa
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Nein der Link diente nur dazu Angela zu zeigen, worum es beim Fasten geht. Diabetesgerecht dies anzugehen, das müsste gründlich geklärt werden, vielleicht mit dem Arzt?