Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Diabetes und Sport => Thema gestartet von: klausing am November 15, 2007, 22:40
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Ich mach zur Zeit ziemlich viel Sport.
Nun merke ich, dass sich die Insulinwirkung positiv verändert. Gibt es für mich eine Möglichkeit festzustellen wie viel davon auf das auffüllen der Speicher der Muskel nach dem Sport zurück zu führen ist und wie viel davon auf das verändern der Wirkung des Insulin zurück zu führen ist?
Hintergrund meiner Frage ist, dass sich ja mit dem Muskelaufbau sich durchaus der Grundumsatz ändert. Auf der anderen Seite die Insulinempfindlichkeit positiv beeinflußt wird. Mir stellt sich nun die Frage wie ich beides voneinander trennen kann um bei weniger Sport trotzdem den richtigen Insulinbedarf decken zu können. Ich mach ja schließlich nicht jeden Tag Sport.
Ich möchte ja auch kein Achterbahnfahrt meines BZ erleben wenn ich mal ne Woche aussetze.
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Ich mach zur Zeit ziemlich viel Sport.
Nun merke ich, dass sich die Insulinwirkung positiv verändert. Gibt es für mich eine Möglichkeit festzustellen wie viel davon auf das auffüllen der Speicher der Muskel nach dem Sport zurück zu führen ist und wie viel davon auf das verändern der Wirkung des Insulin zurück zu führen ist?
Hintergrund meiner Frage ist, dass sich ja mit dem Muskelaufbau sich durchaus der Grundumsatz ändert. Auf der anderen Seite die Insulinempfindlichkeit positiv beeinflußt wird. Mir stellt sich nun die Frage wie ich beides voneinander trennen kann um bei weniger Sport trotzdem den richtigen Insulinbedarf decken zu können. Ich mach ja schließlich nicht jeden Tag Sport.
Ich möchte ja auch kein Achterbahnfahrt meines BZ erleben wenn ich mal ne Woche aussetze.
Deine Frage ist nicht sehr spezifisch.
Es könnte sich um Glykogenspeicher (im Muskel) Auffüllefekt handeln, oder z. B. um eine Up-Regulation.
Sicher gibt es noch mehr Möglichkeiten.
Was fällt Dir positiv auf? Und wie lange hält das an?
Gruß
Joa
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OK, folgende Beobachtungen habe ich gemacht.
Morgens muss ich neuerdings 1-2 BE beim Frühstück weniger berechnen. Zustäzlich habe ich meinen morgendlichen BE-Faktor von 1,5 auf 1,2 reduziert.
Trotzdem lande ich immer zwischen 3 und 4 beim BZ. Ab 2,9 bemerke ich Hyposympthome. Da ich mich bei diesen Werten immer knapp darüber befinde, möchte ich dies gern abstellen. Es ist mir zwar noch nicht passiert, dass ich reinrutsche, aber ich will es auch nicht riskieren.
Vorher hatte ich immer Werte konstant zwischen 5 und 6. Ein weiteres absenken des BE-Faktor möchte ich erst mal nicht machen.
Ich stell mir das von der Formel her so vor:
- gegessen 11 BE
- davon 2 für das auffüllen der Speicher abgezogen bzw ignoriert
- den Rest mit dem niedrigerem BE-Faktor abgedeckt.
Nun ist das was ich für das auffüllen meiner Gluc.-speicher in den Muskeln brauche die Unbekannte. Dies würde ich gern etwas eingrenzen. Ich glaube es ist besser ein oder zwei BE unberechnet zu lassen als ständig mit dem BE-Faktor zu spielen. Ich kann dies halt nur noch nicht gut unterscheiden und daher meine Frage.
Bisher war mein Be-Faktor konstant über den ganzen Tag bei 1,5 egal zu welcher Tageszeit und damit hatte ich immer Werte zwischen 5 und 6 . Sport brauchte ich an den Folgetagen so gut wie nie berücksichtigen, egal wie intensiv er war. Seit einer halben Woche hat sich das auf einen Schlag geändert. Jetzt merke ich das auch am Folgetag. Diese Veränderung kam ziemlich schlagartig.
Anmerkung: wenn ihr meint das passt besser in "Diabetes und Sport" hinein, dann verschiebt es bitte.
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Ich stell mir das von der Formel her so vor:
- gegessen 11 BE
- davon 2 für das auffüllen der Speicher abgezogen bzw ignoriert
- den Rest mit dem niedrigerem BE-Faktor abgedeckt.
Nun ist das was ich für das auffüllen meiner Gluc.-speicher in den Muskeln brauche die Unbekannte. Dies würde ich gern etwas eingrenzen. Ich glaube es ist besser ein oder zwei BE unberechnet zu lassen als ständig mit dem BE-Faktor zu spielen. Ich kann dies halt nur noch nicht gut unterscheiden und daher meine Frage.
Bisher war mein Be-Faktor konstant über den ganzen Tag bei 1,5 egal zu welcher Tageszeit und damit hatte ich immer Werte zwischen 5 und 6 . Sport brauchte ich an den Folgetagen so gut wie nie berücksichtigen, egal wie intensiv er war. Seit einer halben Woche hat sich das auf einen Schlag geändert. Jetzt merke ich das auch am Folgetag. Diese Veränderung kam ziemlich schlagartig.
Anmerkung: wenn ihr meint das passt besser in "Diabetes und Sport" hinein, dann verschiebt es bitte.
Diabetes udn Sport, vielleicht aber auch das Theorieboard, denn Deine Frage ist schon etwas spezieller.
Zu dem, was Du Dir wünscht... ich weiß nicht, ob das wirklich realistisch umsetzbar wäre, zumal mir auch für den Muskelauffülleffekt keine Zahlen bekannt sind. Dazu kommt, daß, wie schon beschrieben, da kaum ein "steady state" in Hinblick auf die Größen erreicht werden wird, wenn Du weiterhin den Anteil Deiner Muskelmasse aufbaust und damit auch die Größe des Muskelauffülleffektes verändert wird.
Rein praktisch gesehen, wäre es mir wichtig, zum richtigen Ergebnis zu kommen, unabhängig vom Weg dahin. Du würdest dafür gern die BE-Faktoren unangetastet lassen...
In Althausen wird das so gehandhabt, daß man den BE-Faktor läßt, wie er ist, aber noch einen Faktor dazunimmt, wenn Sport ins Spiel kommt... es gibt dann den normalen Faktor für den Ruhe-Bolus, wenn man keinen Sport macht. Dann den Sport-Bolus mit einem halbierten BE-Faktor und ein Zwischending, der "Büro-Buls" genannt wird, wenn es um nichtkonstante oder wenig Bewegung geht (das Bild ist ein Schreibtischtäter, der öfter zu einem Regal, zum Kopierer, ins Büro nebenan, ins Archiv oder anderswohin geht). Hierfür wird 3/4 des Ruhe-Bolus verwendet. Ob es beim einzelnen nun die Hälfte bzw 3/4 sind, muß man selbst austesten, aber das Prinzip sollte klar sein.
Letztendlich machst Du mit Deinen 1-2 unberechneten BE auch, Du verschiebst den BE-Faktor. Ein anderer Rechenweg mit demselben Ergebnis.
Wäre das ein für Dich akzeptabler Weg?
Grüße
Anja
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Als ich letztes Jahr mit Sport gestartet bin, habe ich gemerkt, dass ich pro Stunde intensiven Sports ca 2BE nicht beim täglichen Bolus berechnen brauchte. Diese Faustformel funktionierte lange Zeit sehr gut.
Effekte wie diesen, dass ich Auswirkungen am Folgetag hatte waren so selten, dass ich sie getrost ignorieren konnte. Ich hab sie dann halt mit den üblichen Bolusanpassungen bedient.
Nun habe ich das Phenomän aber jedes Mal wenn ich am Vortag Sport getrieben haben. Daher würde ich das ganz gern auch irgendwie handhaben.
Wenn ich eben keinen Sport getrieben habe, dann dachte ich nehm ich den normalen BE Faktor für die gesamte BE Menge. Ansonsten lass ich eben 1 oder 2 oder 3 BE weg und kann meinen BE Faktor behalten.
Wie handhaben denn andere Sportler hier in der Runde das? Wie gesagt mich interessiert der Folgetag wenn dieser Effekt des Auffüllens der Glucosespeicher eintritt.
Was mich wundert ist, ich komm ja morgens mit 6,2 einem guten Wert raus. Wenn dieser Effekt es Auffüllens der Speicher ja doch so groß sein kann, sollte dann der Wert nicht auch wesentlich niedriger sein?
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Was mich wundert ist, ich komm ja morgens mit 6,2 einem guten Wert raus. Wenn dieser Effekt es Auffüllens der Speicher ja doch so groß sein kann, sollte dann der Wert nicht auch wesentlich niedriger sein?
Was isst Du denn Abends vorher? Isst Du an Tagen mit Sport abends anders an an solchen ohne? Wie sind die Nüchternwerte ohne Sport am Vortag?
Grüße
Anja
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Ich esse eigentlich ganz normal, egal ob ich Sport mach oder nicht. Lediglich pro Stunde Sport berechne ich für jeweils 2 BE kein Insulin.
Damit erreiche ich abends 23Uhr immer so Werte um die 5-6.
Wenn ich keinen Sport treibe, dann sind die Nüchternwerte am Morgen immer so um die 6,2 - max 7,1. Im Mittel würde ich sagen hab ich so 6,6 am Morgen. Da ich noch eine Eigenproduktion habe, benutze ich nur Bolus-Insulin. So lange die Nüchternwerte morgens so sind sehen weder ich noch mein Arzt eine Notwendigkeit auf ein Basalinsulin zu setzen. Mein HBA1C liegt auch immer im 5er Bereich.
Nach Sport liegt mein Zuckerwert so einen halben Punkt niedriger. Ich hatte eigentlich gedacht der Effekt müsste größer sein.
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Ich esse eigentlich ganz normal, egal ob ich Sport mach oder nicht. Lediglich pro Stunde Sport berechne ich für jeweils 2 BE kein Insulin.
Ich meinte jetzt weniger die BE-Mengen als die Zusammensetzung der Mahlzeit... also vielleicht etwas fett- und/oder eiweißreicher... eine Scheibe Aufschnitt mehr oder einen Salat dazu... beides ohne BE-Anrechnung.
Da ich noch eine Eigenproduktion habe
Da kann ich jetzt wenig zu sagen mangels Ahnung... aber wenn Du noch eine Eigenproduktion hast, hast Du auch noch eine Steuerung dafür... es könnte also durchaus sein, daß über die Nacht Dein Körper allein für normnahe Werte sorgt. Ob das stimmt und warum das dann am nächsten Tag nicht mehr so funktioneirt, weiß ich aber nicht.
Wenn ein Nichtdiabetiker Sport treibt, wird seine Insulinausschüttung heruntergeregelt... und teilweise funktioniert Deine Bauchspeicheldrüse noch wie die eines Nichtdiabetikers.
Grüße
Anja
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als die Zusammensetzung der Mahlzeit.
Hmm ich unterscheide eigentlich nicht bei Sport. Mischkost würd ich sagen. Brötchen mit Wurst und dazu Paprika oder Gurke. Also nix besonders fettes oder Eiweißhaltiges.Wenn ein Nichtdiabetiker Sport treibt, wird seine Insulinausschüttung heruntergeregelt... und teilweise funktioniert Deine Bauchspeicheldrüse noch wie die eines Nichtdiabetikers.
das könnte eine Erklärung sein. Das wusste ich nicht.
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Ich hab die Diskussion mal hier verschoben. Beim Erklärbär geht es eher um grundsätzliche Fragen und die hier ist schon ziemlich spezifisch
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Also ... da ich sehr viel trainiere, ist mit Sicherheit meine durch Sport höhere Insulinempfindlichkeit und der Energiebedarf für all die Regenerations- und Reperationsprozesse in meiner Basalrate bzw. meinen Faktoren enthalten.
Dennoch habe ich eine spezielle Sportbasalrate, die ich _nach_ langen Belastungen (ab 25km Laufen bei mittlerer bis hoher Intensität) fahre. Diese ist bis zum nächsten Morgen ca. 20% niedriger als meine sonstige Basalrate.
Eigentlich verhalte ich mich umgekehrt als normal, denn wenn ich über mehrere Tage keinen Sport mache (Arbeitsbelastung, Unlust, Wetter), dann erhöhe ich meine BR um 10%.
So eingestellt verändern sich meine Bolus- und Korrekturfaktoren nicht, ich regel halt alles über die Basalrate.
Umgekehrt formuliert (wenn also Sport nicht das tägliche Ereignis ist) hieße das:
- Am Folgetag ist meine Basalrate noch um 10% reduziert.
- Bei sehr langen und fordernden Belastungen während der Nacht um 30%, am nächsten Tag noch um 10%.
- Der jeweils übernächste Tag hätte dann wieder die normale Basalrate.
<- Faktoren bleiben unverändert // Ausnahme: unmittelbar nach dem Sport, da esse ich - je nach Belastung - ein bis zwei BEs ohne Insulinabdeckung (also bei 6 BE drücke ich für 4 BE), rechne aber einen eventuell erhöhten BZ entsprechend meiner Korrekturregeln (40er) ein (ein BZ von 180 würde nicht korrigiert, bei einem BZ von 140 und einer Nahrungsaufnahme von 4 BE würde ich 3 IE spritzen).
Aber bei all dem gilt: Selbst ausprobieren, aufschreiben und Deine zu Dir passenden Regeln finden!
Gruß, Andreas
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Danke, das war sehr hilfreich. Vor allem, dass auch Du einige BE ohne Insulin zur Korrektur verwendest.
Interessant fand ich auch, dass Du bei der Korrektur der Basalrate zwischen Nacht und Tag unterscheidest. Das mit dem erhöhten BZ halte ich auch so. Er normalisiert sich dann durch das auffüllen der leeren Speicher.
Ich werd dann mal ein wenig mit mir rumexperimentieren. ;)
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Hallo,
bei mir ist das ähnlich.
Ich habe zwei Basalraten programmiert (meine momentane Pumpe kann keine prozentuale Absenkung :'().
Eine ist für trainingsintensive Phasen (4 - 5 Trainingseinheiten, Wochenpensum Laufen > ca. 50 - 60 km) und hat ca. 50 % weniger Insulin.
In diesen Phasen befindet sich mein Körper wohl in einer ständigen Wiederauffüllung.
Die andere Basalrate (läuft im Moment) ist für nicht so intensive Trainingszeiten.
Der Bolus bleibt gleich. Nach einem Wettkampf oder einer längeren Trainingsbelastung (ebenfalls > 25 km Laufstrecke) beobachte ich sehr genau meine Hyposymptome und esse (nasche ;)) ggf. etwas nach (Gummibären o. Ä.). Der Auffülleffekt hält bei mir ca. 6 Stunden an.
Nach sehr langen Wettkämpfen (> Marathondistanz) auch schon einmal länger, dann reduziere ich auch schon einmal den Bolus um 1/3) zusätzlich. Ich messe dann aber öfters nach. Da ich ein Kurzzeitinsulin benutze, bereits 2 Stunden nach dem Bolus.
Die erhöhte Basalrate habe ich erst seit letztem Jahr programmiert. Nach einer Operation erhöhte sich der Insulinbedarf und blieb dann erhöht. Vorher hatte ich nur eine und dann auch noch sehr niedrige Basalrate.
Leider gibt es zu diesem Thema kein allgemeingültiges Schema.
Alles muss selbst ausprobiert und angepasst werden.
42,195 Grüße von
Doro
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Mich hat halt auch ein wenig gewundert, dass dieser Effekt so auf einen Schlag eingesetzt hat. Bei gleichem Trainingsaufkommen hatte ich früher nicht solche Nachwehen am nächsten Tag. Ich hatte erwartet, dass sich dieser Prozess schleichend mit steigender Muskelmasse ergibt.
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Was mich wundert ist, ich komm ja morgens mit 6,2 einem guten Wert raus. Wenn dieser Effekt es Auffüllens der Speicher ja doch so groß sein kann, sollte dann der Wert nicht auch wesentlich niedriger sein?
Nö, zumindest nicht unter Deinen Verhältnissen. :nein:
Da Du kein Basalinsulin benutzt, in der Folge der nicht unerheblichen Eigenproduktionsfähigkeit, wird bei Dir die Basis zum einen noch im Auto-Modus angemessen glukohomöostatische abgesenkt und zum anderen hast Du auch noch die Glukagon-Spritze aus den Beta-Zellen im Closed-Loop-System. ;D
Auf gut Deutsch, Du kannst nachts eigentlich nicht unterzuckern, es sei denn in der Folge eines späten Bolus.
Auch würde ich mal vermuten, dass die bessere Insulinwirkung nach sportiver Leistung vielleicht nicht nur auf dem Auffülleffekt beruhen mag.
Er eignet sich allerdings prima als Modellfaktor und ist sicher auch wesentlich beteiligt.
Gruß
Joa
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@Joa: das würde dann bedeuten, dass mein Körper die 6,2 für meinen Körper als gute Basis betrachtet :brav: ... irgendwie erinnert mich das an die Sprüche aus der Reha. Da hat man gern den Begriff "Möchtegerndiabeteker" in den Mund genommen weil ich viele Regeln nicht so strikt beachten musste auf Grund meiner Restproduktion an Insulin :lachen:
Auch würde ich mal vermuten, dass die bessere Insulinwirkung nach sportiver Leistung vielleicht nicht nur auf dem Auffülleffekt beruhen mag.
Diesen Teil versuch ich ja im veränderten BE-Faktor abzufangen. (der übrigens dauerhaft anhält *freu).
Interessant für mich war aber, dass alle die größere sportliche Einheiten abhalten dies mit BE ohne Insulinausgleich "behandeln".zum anderen hast Du auch noch die Glukagon-Spritze aus den Beta-Zellen im Closed-Loop-System.
jepp, und das scheint sich auch schnell genug wieder aufzufüllen um über Nacht wieder was abgeben zu können.
Mal nebenbei, das ist ja auch ein Teil den ich trainieren will. Der Körper soll lernen mit kurzen Erholungsphasen klar zu kommen. (will ja nächstes Jahr mit dem MTB über die Alpen)
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@Joa: das würde dann bedeuten, dass mein Körper die 6,2 für meinen Körper als gute Basis betrachtet :brav:
Nö, insbesondere da Du eine Verbesserung des Nüchternwertes durch Deine Sportactions erreichst, kann man vielleicht vermuten, dass auch die Basis der Eigenproduktion über die Nacht, insbesondere zu den Dawn-Ereignissen, etwas dürftig ausfällt :kratz:
Wenn Du (nicht Dein Körper) nun 6,2 mmol als unbefriedigend ansiehst, steht die Erwägung einer ICT im Raum. Derzeit bist Du ja mit SIT (= Supplementäre Insulintherapie) zugange wenn ich recht verstanden habe.
... "Möchtegerndiabeteker" ...
*ggg*
Na ja, aus Sicht von Typ 1 ohne Eigenproduktion, mag man es auch so sagen können. :ja:
Etwas scherzend :super:
Diesen Teil versuch ich ja im veränderten BE-Faktor abzufangen. (der übrigens dauerhaft anhält *freu).
Prima!
Interessant für mich war aber, dass alle die größere sportliche Einheiten abhalten dies mit BE ohne Insulinausgleich "behandeln".
Nö, üblich ist da durchaus die Reduktion des Insulins zu Sport/Bewegung. Primär, so zeitlich passend, ist die Reduktion des Bolusinsulins angesagt, bei längeren Actions ggf. auch die Basisreduktion.
Insbesondere Leute, die auf ihr Gewicht achten (müssen), versuchen "Sport-BE's" zu vermeiden.
zum anderen hast Du auch noch die Glukagon-Spritze aus den Beta-Zellen im Closed-Loop-System.
jepp, und das scheint sich auch schnell genug wieder aufzufüllen um über Nacht wieder was abgeben zu können.
Und da Deine verbliebenen Betas die Insulinfreisetzung auf 0 (Null) schalten können, wird es auch kaum zu einer besonders gesteigerten Glukagonsteuerung kommen müssen. Denk ich mal.
Mal nebenbei, das ist ja auch ein Teil den ich trainieren will. Der Körper soll lernen mit kurzen Erholungsphasen klar zu kommen. (will ja nächstes Jahr mit dem MTB über die Alpen)
Welche besonderen Schwierigkeiten bereiten kurze Erholungspausen dem Körper? :gruebeln:
Gruß
Joa
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Welche besonderen Schwierigkeiten bereiten kurze Erholungspausen dem Körper? Hmm...schwierige Frage
naja sagen wir mal so, es ist eigentlich etwas was jeder Ausdauersportler kennt.
Die Körperzellen müssen lernen über Nacht zu regenerieren. Ihre Speicher sollen sehr schnell aufgefüllt werden können. Fängt man mit Sport an, dann kann nach längeren sportlichen Tätigkeiten das auffüllen schon mal länger als über Nacht dauern. Es gibt Diabeteker die den kompletten folgenden Tag ja noch ihre Basalraten ändern müssen.
Wenn ich nun zum Beispiel mit dem Rad über die Alpen will, dann fahre ich 7 Tage hintereinander stundenlang durch die Botanik und das schon mit einer erhöhten Leistung. Für ungewohnte Sportler dürfte da spätestens am 2. oder 3. Tag Schluß sein. Das habe ich schon bei mehreren Teilnehmern eines AlpenCross nachlesen können.
Kommt der Körper hingegen mit kurzen Regenerationsphasen aus, stellt sich diese Schwierigkeit nicht ein. Der BZ ist dabei natürlich nur ein Wert.
Mal ein Stückchen weg vom BZ. Wer im 5.Stock wohnt und hoch flitzt wird beim ersten mal einen sehr hohen Puls haben und nach Luft jappsend oben ankommen. Bis dieser sich auf das normale Maß gesenkt hat braucht es eine relativ lange Zeit. Ist der Körper aber solche Belastungsspitzen gewohnt, dann ist der Puls schon nach kurzer Zeit wieder auf dem Normalmaß, genauso seine Atmung.
Übrigens, wen es interessiert, ich habe vor in meinem Blog (http://www.steffen-klausing.de/content4/wordpress/) in unregelmäßigen Abständen etwas über die Vorbereitungen und später auch über diesen Trip selbst zu schreiben. Natürlich wird dabei auch mein DM eine Rolle spielen. Auf diese Art und Weise möchte ich auch anderen Diabetekern Mut zum Sport machen und ihnen so zeigen, dass auch ein Diabeteker Leistungssport treiben kann.
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Und da Deine verbliebenen Betas die Insulinfreisetzung auf 0 (Null) schalten können, wird es auch kaum zu einer besonders gesteigerten Glukagonsteuerung kommen müssen. Denk ich mal.
Kann es sein, daß du das irgendwie durcheinanderhaust? :kratz:
1. Glukagon kommt aus den Alphas, nicht aus den Betas.
2. Schalten die Betas auf Null, dann fehlt die Insulinwirkung auf die Alphas => Mehr Glukagon wird freigesetzt.
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Und da Deine verbliebenen Betas die Insulinfreisetzung auf 0 (Null) schalten können, wird es auch kaum zu einer besonders gesteigerten Glukagonsteuerung kommen müssen. Denk ich mal.
Kann es sein, daß du das irgendwie durcheinanderhaust? :kratz:
Jein!
1.) Bei Klausing kommt ja noch das nächtliche Basalinsulin aus den Betas.
Und die können auf Null runterregeln, hab ich so im Plan.
2.) Kein Insulin am Rezeptor führt bei den Leberzellen zur Zuckerfreisetzung. Auch ohne Glukagon?
3.) Glukagon wird in den Alphas gebastelt, in Abhängigkeit von der Insulinfreisetzung der Betas.
Im Plan hab ich (weil so gehört) dass bei 0-Insulineigenproduktion des Typ 1 das Glukakon auch 0 sei.
Genauer Zusammenhang ist mir aber entfallen.
Eine Plausibilät sehe ich, weil bei Typ 1 mit Null Insulin alleine wegen der fehlenden Insulinproduktion nicht
unendlich Glukagon aus den Alphas kommt.
Irgenwo muss da noch ein Botenstoff/Regelkreislauf zur Glukagonfreisetzung führen. :kratz:
Für Hinweise bin ich dankbar, zumal Teupe irgendwann auch meinte, dass mit dem Glukagon sei
auch bei den Typ 1ern unterschiedlich.
Zum Nachhaken bin ich da aber nicht gekommen.
Gruß
Joa
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Im Plan hab ich (weil so gehört) dass bei 0-Insulineigenproduktion des Typ 1 das Glukakon auch 0 sei.
Genauer Zusammenhang ist mir aber entfallen.
Es ist wohl so, dass bei einigen Typ1ern nach Jahren nicht nur die Betas, sondern auch die Alphas zerstört werden. So nach dem Motto: Wenn es hier schon mal scheppert, dann aber richtig.
Aber das heißt noch lange nicht, dass das bei jedem Typ1er so ist, und schon gar nicht dann, wenn keine Insulineigenproduktion da ist???
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1.) Bei Klausing kommt ja noch das nächtliche Basalinsulin aus den Betas.
Und die können auf Null runterregeln, hab ich so im Plan.
In Abhängigkeit vom aktuellen BZ, ja.
2.) Kein Insulin am Rezeptor führt bei den Leberzellen zur Zuckerfreisetzung. Auch ohne Glukagon?
Natürlich. Und die Glucosefreisetzung geschieht auch mit Insulin. Insulin ist da kein Ein-/Ausschalter, sondern eine Drossel.
Halt dir einfach mal vor Augen, daß Glucose der einzige Energieträger für die roten Blutkörperchen ist und daß auch Menschen ohne Bauchspeicheldrüse überleben ohne ständig was Essen zu müssen. (Menschen ohne Leber hingegen nicht)
3.) Glukagon wird in den Alphas gebastelt, in Abhängigkeit von der Insulinfreisetzung der Betas.
Im Plan hab ich (weil so gehört) dass bei 0-Insulineigenproduktion des Typ 1 das Glukakon auch 0 sei.
Bei DM1 kann die Glukagonsekretion irgendwann nachlassen (man spricht da von ca. 10 Jahren nach DM-Manifestation im Schnitt)
Normalerweise beeinflussen sich die Insulin- und Glukagonsekretion jedoch wechselseitig.
Wäre ja auch ein bißchen doof: die Betas reagieren einen niedrigen BZ und fahren die Insulinsekretion runter und gleichzeitig auch die Glukagonsekretion (die ja eigentlich helfen soll den BZ wieder ansteigen zu lassen)