Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Llarian am Oktober 30, 2007, 13:16
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Hallo,
es ist nicht direkt diabetesbezogen, aber ein wenig doch... gerade habe ich folgenden Artikel entdeckt:
http://www.faz.net/s/RubC4DEC11C008142959199A04A6FD8EC44/Doc~E9672A2626F68446F96D223FAB50DBC57~ATpl~Ecommon~Scontent.html
und als eine derjenigen, die die Pille aus medizinischer Indikation nimmt, drängen sich mir da verschiedene Fragen auf...
Gibt es hier Mitleserinnen katholischen Glaubens, für die der Glaube mehr ist als ein Eintrag auf einem Formular? Wie ist Eure Einstellung dazu?
Wie mag die Einstellung des Papstes zu diesen spezielelren Fällen sein, wo eine medizinische Indikation vorliegt? (okay, hier ist alles Spekulation, ich weiß)
Grüße
Anja
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Ich persönlich bin nicht katholisch, habe aber eine Vorliebe für solche Diskussionen...
Meine ehemaliger Lateinlehrer, seines Zeichens auch Lehrer für katholische Religion, vertrat vehement den Standpunkt, die Pille sei mit Abtreibung gleich zu setzen, weil sie eben das Einnisten des Fötus verhindere. Die katholische Einstellung dazu ist ja eindeutig. Die Lösung liegt deren Ansicht nach bei Enthaltsamkeit.
Eine amerikanische Kommilitonin (die inzwischen Nonne ist) vertrat dazu den Standpunkt, dass Abtreibung IMMER Mord sei, es gäbe keine medizinische oder psychologische Indikation dafür. Dieselbe Meinung hörte ich auch von einem katholischen Arzt.
Ich denke und hoffe aber, dass die meisten Katholiken das anders sehen, wobei es sicher nicht angenehm ist, etwas zu tun, was die eigene Kirche als Mord bezeichnet. Meiner Ansicht nach ist diese Aussage skandalös und menschenfeindlich. Grade bei Krankheiten ist eine ungewollte oder ungeplante Schwangerschaft nicht nur für die potentielle Mutter schlimm, sondern eben auch für das Kind, das eventuell schlimmste Schäden davonträgt, ob nun psychischer oder physischer Natur.
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Das ist eben auch mein standpunkt. Man kann die Diskussion noch weiter treiben: Dürfen Menschen, die keine Kinder zeugen sollten/können, heiraten?
Ich war vor kurzem auf der Hochzeit eines katholischen Paares und war von der Betonung der Fruchtbarkeit im Gottesdienst doch etwas unangenehm berührt... der hoffentlich zahlreiche Kindersegen wurde mehrfach erwähnt. Was, wenn sich nach einiger Zeit herausstellt, daß das Paar keine Kinder haben kann? Muß sich der "Schuldige" vom Partner trennen, damit sich der jemand fruchtbares suchen kann? Sind Menschen, die keine Kinder zeugen werden, weniger wert?
Grüße
Anja
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[...]
Eher sowas wie "Kaffeeklatsch" :kratz:
(Kaffeeklatsch = Diskussionen über Dieses und Jenes)
Besser zu verschieben?
Gruß
Joa
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Eher sowas wie "Kaffeeklatsch" :kratz:
(Kaffeeklatsch = Diskussionen über Dieses und Jenes)
Besser zu verschieben?
Jein. Mal konkret: was macht eine katholische Diabetikerin, die nicht ungeplant schwanger werden darf? Sündigen und die Pille nehmen? Wenn der Apotheker auf das Rezept die Pille verweigert, einen Platz auf dem Friedhof reservieren und schon mal das TEstament machen? Welche Konsequenzen ergeben sich für die praktische Diabetestherapie in überwiegend katholischen Bundesländern, wenn der Apotheker wie vom Pabst gefordert, in medizinische Entscheidungen eingreift? Darf der Apotheker das nach dem Arzneimittelgesetz überhaupt? Der Pabst ruft zu "Dienstverweigerung" auf. Kann das einen Apotheker die Zulassung vor der Apothekerkammer kosten?
Grüße
Anja
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[...]
Eher sowas wie "Kaffeeklatsch" :kratz:
(Kaffeeklatsch = Diskussionen über Dieses und Jenes)
Besser zu verschieben?
Gruß
Joa
würde ich auch sagen, weil mit Diabetes hats ja im Grunde nix zu tun.... aber wenn alle dagegen sind, lasse ich es hier.
ansonsten ist es glaub ich besser ich äußer mich nicht zu diesem Thema, weil die in der Kirche nicht unbedingt meine Freunde sind. :nein: naja........
Und wenn ein Apotheker das Rezept verweigern würde, das würde ich ja noch schlimmer finden. :patsch:
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weil mit Diabetes hats ja im Grunde nix zu tun....
Das hatte ich ja oben geschrieben, wo ich den Zusammenhang mit Diabetes sehe. Diabetes ist mit einer DER klassischen medizinischen Indikationen für die Pille. Und wenn jetzt auf einmal diverse Diabetikerinnen ungeplant schwanger werden, werden danach die Dialysepraxen regen Zulauf haben. Ist das vielleicht das Ziel der Aktion?
Grüße
Anja
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Wir haben doch Gewaltentrennung zwischen Kirche und Staat.
Also gäbe es wohl erst Gesetzesänderungen und das wird nicht passieren.
Wer freiwillig Papstgläubig ist, der solls ausleben, ist doch sein eigener Entscheid ob Lebensgefahr oder nicht.
Bei Zeugen Jehovas sind es die Bluttransfusionen die verboten sind.
Vielleicht sind ja Märtyrer heute wie der gefragt :kratz: in Hinblick auf ein eventuelles Weiterleben nach dem Tod.
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Wer freiwillig Papstgläubig ist, der solls ausleben, ist doch sein eigener Entscheid
Und wenn mich der Apotheker dran hindern will? Renn ich dann durch die ganze Stadt, bis ich einen ungläubigen Apotheker gefunden habe?
Grüße
Anja
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Ich bin zwar nicht kirchlich, aber ne Meinung hab ich dazu auch.
die Pille sei mit Abtreibung gleich zu setzen
Ging es dem Grundkonzept der Kirchen nicht immer um das Wohl der Menschen, seiner Seele und allem was man der göttlichen Schöpfung zuordnen kann? Dabei hat Gott ganz bewußt den Wesen ein eigenes Bewußtsein, Verstand und die Fähigkeit sich die Welt "hinzubiegen" gegeben.
Der verantwortungsvolle Umgang damit wurde dem Menschen vereinfacht, in dem man die Dinge in Gut und Böse einteilte. Die Diskussion darüber was gut und was böse ist wird dabei aber sehr kontrovers geführt und ist selbst in vielen Stellen der Bibel reine Interpretationssache. Da erinner ich nur mal an Luther der heute "vor ein paar Tagen" seine Thesen in Wittenberg ans Kirchentor nagelte.
Es kann daher nicht sein, dass es "Böse" sein soll wenn man die Entstehung von Leben durch die Pille verhindert. Biologisch gesehen macht der Mann dies jeden Tag wenn er auf Toilette geht und alle ungenutzten Spermien mit dem Wasserlassen "entsorgt" werden. Hat er hier nicht auch die Entstehung von Leben verhindert?
Wie kann es sein, dass der eine Eingriff in die Schöpfung Böse sein soll, wenn wir das aber tausendfach jeden Tag tun um unseren Teller mit Fleisch zu füllen, dann ist es das nicht?
Auch unter einem anderen Gesichtspunkt würde ich die Pille auch für Gläubige Menschen als unproblematisch einstufen. Wenn man nämlich sagt man verhindert Leben, dann sollte man erst mal klären was Leben ist. Chemiker sprechen schon ab ein paar Molekülverbindungen von Leben. Biologen betrachten alles was sich selbst reproduziert als Leben. (Ist dann ein Computervirus auch Leben und Virenscanner antichristlich?). Philosophen betrachten Leben da als Leben wo etwas sich selbst bewußt ist.
Daher muss jeder für sich selbst entscheiden wo er diese Grenze zieht. Für mich persönlich ist es dort wo eine befruchtete Eizelle vorhanden ist. Alles was vorher ist, sind für mich die Bausteine zum Leben aber nicht Leben im eigentlichen Sinn.
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Ich bin zwar auch der Meinung, daß das eher nach Kaffeeklatsch oder in den Newsflash gehört, aber wir sehen das hier mit On/Off-Topic ja eh nicht so ernst :zwinker:
Zu Sache selbst: der alte Mann hat ein Rad ab! Vielleicht muß man so eine verknöcherte Einstellung haben um weißen Rauch auszulösen, ich weiß es nicht.
Mir zeigen solche Auswüchse - noch dazu wenn sie von Religionsführern kommen - aber deutlich, daß man solche Religionen nicht braucht. Spiritualität ja - Religion nein!
Dogmas und Indoktrinationen findet man in so ziemlich jeder Religion. Deswegen sympathisiere ich schon seit langem mit dem Buddhismus. (Hat schon mal irgendwer von einem Krieg gehört, der im Namen Buddhas geführt wurde?)
Zu Abtreibung/Pille allgemein: Wenn man mal die rein medizinischen Indikationen außer Acht lässt - welchen Vorteil soll es für ein Kind haben, ungewollt zu sein?
Und wenn mich der Apotheker dran hindern will? Renn ich dann durch die ganze Stadt, bis ich einen ungläubigen Apotheker gefunden habe?
Beim ersten Mal möglicherweise. Aber danach hat diese Apotheke eine andere Leitung und das war's dann. Der Apotheker darf es nicht verweigern.
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Hat schon mal irgendwer von einem Krieg gehört, der im Namen Buddhas geführt wurde?
Der Krieg Japans gegen die USA im 2. Weltkrieg wurde mit der Verteidigung der buddhistischen Kultur begründet. Eine ähnliche Begründung gab es als die Regierung in Sri Lanka gegen die Tamilen vorging.
Zwischen buddhistischen Schulen und Klöstern in Tibet und Japan gab es in der Geschichte des Buddhismus auch öfters kleine Kriege. Ganze Tempel und Klöster wurden zerstört. Thailand und Burma sind hier zu nennen.
Jede Religion kann so und so interpretiert werden. Auch wenn das Mittel der Gewalt nicht in den Lehren legitimiert wird, so kann bei entsprechender Interpretation in jeder Lehre etwas gefunden werden was man so auslegen kann und was sicher in der Vergangenheit so ausgelegt wurde.
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Da hast du schon recht, aber da wird die Staatsreligion nur instrumentalisiert. Gerade die Japaner wären so oder so in den Krieg gezogen.
Der Dalai Lama hat mal gesagt (Sinngemäß; wörtlich krieg ich das nicht mehr zusammen), daß wir weder Religionen noch irgendwelche Dogmen brauchen. Das einzige was wir brauchen sei der Respekt vor der Würde des Anderen. Kluger Mann!
Ein überzeugter Buddhist wird dir den Spruch "Buddha ist Hundescheiße" vorbehaltlos unterschreiben. Sag das mal über die "Gottheit" einer anderen Religion... :zwinker:
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.... Mal konkret: was macht eine katholische Diabetikerin, die nicht ungeplant schwanger werden darf? Sündigen und die Pille nehmen? ....
Bin zwar keine Frau, aber...
um noch mal auf das Uranliegen (Glauben) zurückzukommen: Bedenke doch bitte einmal, daß Herr Ratzinger der Oberste Inquisitor der römisch-katholischen Kirche ist. Seine Vorgänger haben im Mittelalter aberhunderte Menschen (Frauen!) gefoltert, vergewaltigt, verbrannt....Alles im Namen Jesu und des Glaubens.... Weiter: in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhundert haben die Kirchen, insbesondere die kath. Kirche weggesehen, als Millionen von Juden deportiert und vergast wurden. Und noch eins aus jüngster Zeit: Geistliche die Minderjährige mißbrauchen, nicht konsequent hinter Schloß und Riegel (eines Klosters) kommen, sondern in der nächsten Gemeinde munter weitermachen.... Die Entschuldigungen für diese Vergehen = Sünden sind mir viel zu leise, so denn da überhaupt was kommt. Anklagen aber kommen polternd laut rüber: im Namen Jesu und des Glaubens!
Vielleicht helfen Dir diese Gedanken, Deinen Gewissenskonflikt mal neu einzusortieren....
Viele Grüße
Dietmar
....war jetzt, glaub ich, ziemlich off topic
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Und wenn mich der Apotheker dran hindern will? Renn ich dann durch die ganze Stadt, bis ich einen ungläubigen Apotheker gefunden habe?
Ich denke eher, Du musst durch die Stadt rennen um überhaupt einen "papstgläubigen" Apotheker zu finden.
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Hallo,
da würde ich mich auch gerne in die Diskussion mit einklinken. Die Diskussion scheint hier in eine Richtung zu gehen, da bin ich mir nicht sicher ob hier nicht ein Missverständnis vorliegt. :gruebeln:
Ich will hier niemanden verteidigen, schon gar nicht den Papst, vielleicht ist die Äußerung vom Papst in dem Artikel auch nur in einem falschen Zusammenhang wiedergegeben worden. Aber meiner Meinung nach behandelt diese Äußerung gar nicht die klassische Schwangerschaftsverhütung.
In dem Artikel ist die Rede von „…es sei nicht möglich, „das Gewissen zu betäuben“, wenn es etwa um Medikationen gehe, die die Einnistung eines Embryos verhinderten…“.
Dies würde aber nur auf die „Pille danach“ zutreffen, denn nur diese verhindert die Einnistung eines Embryos. Sie muss möglichst bald nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, damit sich der entstandene Embryo durch eine vorzeitig ausgelöste Blutung nicht in die Gebärmutter einnisten kann.
Die ganz normale Pille zur Schwangerschaftsverhütung (die frau jeden Tag nimmt) verhindert aber nur den Eisprung. Und ohne Eisprung gibt es keinen Embryo. Und ohne Embryo sollte es doch eigentlich keine Aufregung geben.
Verhütung scheint doch dann vom jetzigen Papst gar nicht verpönt zu sein, oder irre ich mich da? Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wie die aktuelle Einstellung der Kirche gegenüber der „normalen“ Pille und den Kondomen ist. Vielleicht ist die Aufregung ja ganz umsonst?
Dass aber der Papst die Kirche über die medizinisch qualifizierte Fachmeinung (Arztrezepte) stellt, finde ich allerdings unter aller Sau. :kreisch: :moser:
Viele Grüße!
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da würde ich mich auch gerne in die Diskussion mit einklinken. Die Diskussion scheint hier in eine Richtung zu gehen, da bin ich mir nicht sicher ob hier nicht ein Missverständnis vorliegt. :gruebeln:
Da wird schon kein Mißverständnis vorliegen.
Die Kirche erlaubt grundsätzlich keinen Geschlechtsverkehr, wenn absichtlich eine Zeugungsunfähigkeit herbeigeführt wird. Es sei denn, dieses sei aus Gründen therapeutisch medizinischer Behandlung der Fall.
siehe auch:
ENZYKLIKA PAPST PAULS VI.
ÜBER DIE RECHTE ORDNUNG
DER WEITERGABE MENSCHLICHEN LEBENS
"Humanae vitae"
http://www.stjosef.at/dokumente/humanae_vitae.htm
Und da wird der Gebenedeite doch sicher nicht von abgewichen sein? :gruebeln:
Gruß
Joa
p.s.
Wie hatte sich eigentlich der Papst hinsichtlich HIV aus der Klemme gezogen?
Hat er das überhaupt?
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p.s.
Wie hatte sich eigentlich der Papst hinsichtlich HIV aus der Klemme gezogen?
Hat er das überhaupt?
So entstehen Gerüchte.... :zwinker:
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etwas ähnliches habe ich beim ersten lesen auch gedacht. :ja: ;D
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p.s.
Wie hatte sich eigentlich der Papst hinsichtlich HIV aus der Klemme gezogen?
Hat er das überhaupt?
So entstehen Gerüchte.... :zwinker:
MEIN GOTT :kreisch: :kreisch:
Soooo kann man das ja auch verstehen ... :staun2:
Gruß
Joa
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:kratz: ??Ähhh, kann mal der Betreffende von meiner Leitung runter gehen?? Ich versteh im Moment nur Bahnhof.... :kratz:
Viele Grüße
Dietmar
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Wie hatte sich eigentlich der Papst hinsichtlich HIV aus der Klemme gezogen?
Hat er das überhaupt?
Nun mal das Gerücht: Der Pabst hat HIV und die Frage die im Raum steht ist wie er sich da aus der Klemme gezogen hat.
Hab ich Dich damit von der Leitung gehoben?
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Die ganz normale Pille zur Schwangerschaftsverhütung (die frau jeden Tag nimmt) verhindert aber nur den Eisprung. Und ohne Eisprung gibt es keinen Embryo. Und ohne Embryo sollte es doch eigentlich keine Aufregung geben.
Das ist, meines Wissens, falsch. Ich habe gelernt, dass die Pille eine im Endeffekt dreifache Wirkung hat; erstmal soll sie den Eisprung verhindern, dann verändert sie die Konsistenz des Scheidenschleims, damit Spermien garnicht so weit vordringen können und drittens verhindert sie eine Einnistung des Eis. (Eies? Ei?!)
Zur Frage wegen kinderlosen Paaren und Ehe, soweit ich weiß, ist Ehe erlaubt, der Geschlechtsverkehr ist rein zur Zeugung. Jetzt ist es Interpretationssache, einerseits glaubt die Kirche an Wunder, ergo könnte das Paar weiter Sex haben und an das Wunder glauben, dass sie als gute Katholiken trotzdem mit einem Kind gesegnet werden, zweitens könnte man sagen, sie müssen zusammen bleibe, weil die Ehe ein Sakrament ist, aber sollten enthaltsam leben, weil sie ja kein Kind zeugen.
Für mich halt alles eher absurd.
Der "Schutz" gegen HIV besteht aus Kirchensicht doch auch aus Enthaltsamkeit. Wieso sollte man dann Kondome erlauben (ja, da spielt der Weg der Infektion offenbar eine Rolle.. es gibt "gute" und "schlechte" Aids-Kranke...)? Die würden ja nur Sex ohne Zeugungsmöglichkeit bringen...
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Die ganz normale Pille zur Schwangerschaftsverhütung (die frau jeden Tag nimmt) verhindert aber nur den Eisprung. Und ohne Eisprung gibt es keinen Embryo. Und ohne Embryo sollte es doch eigentlich keine Aufregung geben.
Das ist, meines Wissens, falsch. Ich habe gelernt, dass die Pille eine im Endeffekt dreifache Wirkung hat; erstmal soll sie den Eisprung verhindern, dann verändert sie die Konsistenz des Scheidenschleims, damit Spermien garnicht so weit vordringen können und drittens verhindert sie eine Einnistung des Eis. (Eies? Ei?!)
Naja, da ein Ei - wenn auch befruchtet - noch kein Embryo ist, ist es immer noch keine Abtreibung.
LG|Adrian, Der Überlegt, gegen Razzifazzi (er ist doch noch deutscher Staatsbürger) wegen Anstiftung zu Straftaten zu stellen.
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Hab ich Dich damit von der Leitung gehoben?
Danke Steffen!!!
:patsch: kann halt auf zwischenmenschlicher Ebene nicht um die Ecke denken...
Viele Grüße
Dietmar
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Naja, da ein Ei - wenn auch befruchtet - noch kein Embryo ist, ist es immer noch keine Abtreibung.
LG|Adrian, Der Überlegt, gegen Razzifazzi (er ist doch noch deutscher Staatsbürger) wegen Anstiftung zu Straftaten zu stellen.
Habe ich gesagt, dass das meine Ansicht sei? Es ist aber die katholische Interpretation, jedenfalls die des kath. Religionslehrers meiner Schule und die einiger Katholiken, die ich kenne. Sie sagen, wenn ein Embryo entsteht und man seine Einnistung verhindert, dann sei dies eine Abtreibung.
Somit wären wir auch bei der Frage, ab wo man von "Leben" spricht, ab Befruchtung oder ab Einnistung oder ab einem späteren Zeitpunkt. Soweit ich weiß, differieren da die Meinungen von Medizinern, Kirche und anderen Interessengruppen.
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Habe ich gesagt, dass das meine Ansicht sei? Es ist aber die katholische Interpretation, jedenfalls die des kath. Religionslehrers meiner Schule und die einiger Katholiken, die ich kenne. Sie sagen, wenn ein Embryo entsteht und man seine Einnistung verhindert, dann sei dies eine Abtreibung.
Somit wären wir auch bei der Frage, ab wo man von "Leben" spricht, ab Befruchtung oder ab Einnistung oder ab einem späteren Zeitpunkt. Soweit ich weiß, differieren da die Meinungen von Medizinern, Kirche und anderen Interessengruppen.
Der Gedanke, der dahinersteht, ist wohl weniger die wirkliche Tötung von Leben als die Verhinderung von potentiellem Leben. "seid fruchtbar und mehret euch" ist nach Meinung der Kirche nicht mit kontrollierter Familienplanung vereinbar. Auch nicht in Ländern mit einem Überbevölkerungsproblem.
Was ich nebenbei interessant finde, ist die Tatsache, daß sich niemand aus der von mir anfangs angesprochenen Grußße zu Wort gemeldet hat - gläubige Katholiken. Führt ein täglicher Umgang mit einer chronischen Krankheit zu einem Überdenken der eigenen Reliösität? Es gibt ja wie im Thread an einigen Stellen anklang, durchaus katholische Ärzte, die die Meinung der Kirche trotz Kenntnis medizinischer Konsequenzen vertreten. Die bloße Kenntnis, daß jede Medaille zwei Seiten hat, kann also nicht ausschlaggebend sein.
Grüße
Anja
Grüße
Anja
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Hallo,
da ich nicht weiblichen Geschlechtes bin, gehöre ich auch nur partiell zu der von Anja eingangs angesprochenen Gruppe. Aber trotzdem einige Sätze dazu:
Der jetzige Papst, den ich für einen höchst intelligenten Zeitgenossen von hoher moralischer Kompetenz halte, sieht sich mit seinen treuen Anhängern in der Römisch Katholischen Kirche immer mehr in der Pflicht, der weltweiten „Kultur des Todes“ zu widersprechen und entgegen zu wirken.
Dessen ungeachtet wäre sein Aufruf an deutsche Apotheker jedoch gesetzeswidrig, da die Apotheken vom Gesetzgeber den Auftrag haben, die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten sicherzustellen. Chemisch definierte Antikonzeptiva (Pille) sind hiervon mit Sicherheit nicht ausgenommen. Ob in Italien die gleiche Gesetzesgrundlage besteht, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber, der Pontifex Maximus handelt sicherlich nach dem Grundsatz: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Die katholische Kirche stimmt mit den Wissenschaftlern überein, die den Beginn des Lebens mit der Befruchtung der Eizelle definieren, d.h. die absichtliche Verhinderung der Einnistung eines befruchteten Eies ist die Verhinderung des Lebens.
Das Paar, das sich nun vor einem katholischen Priester das Sakrament der Ehe spendet, verspricht, Kinder, die Gott ihnen schenken möchte, ohne „wenn“ und „aber“ anzunehmen. Empfängnisverhütung mit „Pille“ ist also eine Missachtung des eigenen Versprechens am Altare Gottes und eine Auflehnung gegen Gottes Wille:
Wachset und mehret euch!
Die katholische Kirche stützt sich in ihrer Sexualmoral im Wesentlichen auf den judaischen Dekalog.
Sexuelle Handlungen sind somit Eheleuten vorbehalten.
Unter Beachtung dieses Gebotes könnten durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheiten auf ein Minimum begrenzt werden. Anderweitiger Schutz, der gleichzeitig der Empfängnisverhütung dient und freien Geschlechtsverkehr fördert, kann nicht empfohlen werden. Die Enzyklika des VI. Pauls (Pillenpaul)“Humanae vitae“ erweist sich wo länger je richtiger mit wahrlich prophetischen Aussagen.
Es wird niemand gezwungen, nach der Lehre der katholischen Kirche zu leben und ihre Gebote zu halten und erst recht kein Paar, sich katholisch zu trauen.
Es sollte jedoch auch niemand die Augen verschließen vor dem Geburtenrückgang des Abendlandes mit den bekannten demographischen Folgen. Ein großer Anteil dieses Rückgangs basiert auf der Tötung werdenden Lebens. Von hier ist es nur ein kleiner Schritt, alles unliebsame Leben legal zu entsorgen.
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da ich nicht weiblichen Geschlechtes bin, gehöre ich auch nur partiell zu der von Anja eingangs angesprochenen Gruppe. Aber trotzdem einige Sätze dazu:
Danke!
Es sollte jedoch auch niemand die Augen verschließen vor dem Geburtenrückgang des Abendlandes mit den bekannten demographischen Folgen. Ein großer Anteil dieses Rückgangs basiert auf der Tötung werdenden Lebens.
Was aber auch viel mit der Entwicklung unserer Gesellschaft zu tun hat. Es ist heutzutage auch eine finanzielle Frage, ob sich ein jungverheiratetes Paar ein Kind "leisten" kann. Wir haben 3 1/2 Millionen Arbeitslose und übernehmen aus den USA das Konzept, Festanstellungen abzubauen. Soll sich darauf jemand eine Zukunft aufbauen, wenn er nicht das ein oder andere Ass im Ärmel hat? Berufstätigkeit beider Partner macht die Kindererziehung weiter schwierig, so daß die lieben kleinen mit Nintendo und McDonalds aufwachsen... sind das erstrebenswerte Aussichten? Ist es da nicht etwas Vogel-Strauß-Politik, die Probleme in der Bevölkerungsentwicklung durch Pillenverbot lösen zu wolen, statt ersteinmal generellle Problem zu lösen?
Genauso wie das AIDS-Problem in der dritten Welt: die katholische Kirche predigt Enthaltsamkeit, während die evangelische Kondome verteilt und Aufklärung betreibt.
Welchen Sinn macht die Reinhaltung der Lehre, wenn sie an der Realität des Lebens und seine rUmstände vorbeigeht?
Grüße
Anja
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..... der weltweiten „Kultur des Todes“ zu widersprechen und entgegen zu wirken.
Einspruch! Widerspruch!!!!!
Der Grundstein der römisch-katholischen Kirche ist Tod (Konstantin: "in diesem Zeichen wirst Du siegen"), die Geschichte der römisch-katholischen Kirche ebenso (Kreuzzüge, Hexenverbrennung).
Will damit nicht sagen, daß andere Glaubensrichtungen "besser" sind....
Viele Grüße
Dietmar
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Da die Kirche sich immer mehr von der Lebensrealität der Menschen entfernt, entfernen sich halt auch die Menschen von der Kirche. Das haben sie davon. Aber unsere Kirchen sind eh nicht für Menschen da, sondern in erster Linie für sich selbst, so wie alle Machtapparate. Also würde ich mir nie bei persönlichen Entscheidungen von so einer Organisation helfen lassen.
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Genau das meine ich auch. Die Institution Kirche ist eben "menschengemacht"
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Deswegen sage ich ja: was wir brauchen ist Spiritualität, keine Religion
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Einspruch! Widerspruch!!!!!
Muss ich leider ebenso vehement zurückweisen !!!!!
Der Grundstein des Christentums - Bezeichnung katholisch, griech. = allumfassend erst seit der Reformation – wurde durch Jesus von Nazareth in der damaligen römischen Provinz Judäa um 680 (ab urbe condita) gelegt. Er wandte sich an alle Menschen und Bevölkerungsgruppen und sandte seine Jünger aus in alle Welt. Lange vor Konstantin (280 -337) bestanden in der Antike christliche Gemeinden vor allem im Orient, in Griechenland und natürlich im Römischen Reich. Konstantin selbst war nie Christ und das Xi-Rho-Erlebnis ist nicht mehr als eine Legende.
Das „Mailänder Edikt“ im Jahre 313 war lediglich ein Protokoll – Zweikaiser-Erlass - der religiösen Toleranz im ost- und weströmischen Reich für alle damaligen Religionen. Staatsreligion im Imperium Romanum wurde das Christentum erst unter Theodosius etliche Jahrzehnte später. Als Kaiser Konstantin nach Trier kam und zeitweise hier residierte, gab es hier bereits seit über 200 Jahren eine christliche Kirche.
Die Kreuzzüge des Mittelalters sind ebenfalls kein Produkt der „katholischen“ Kirche oder des Christentums, sondern religiös und wirtschaftlich motivierte Kriege der christlichen Völker des Abendlandes. Vorausgegangen war der Hilferuf des byzantinischen Kaisers um militärische Unterstützung gegen die Seldschuken. Die Zerstörung der Grabeskirche in Jerusalem sorgte für die bekannten weiteren Eskalationen.
Die Hexenverbrennungen des Mittelalters sind Irrungen und Wirrungen ihrer Zeit.
Die Beendigung der Hexenprozesse ist nicht zuletzt dem
jesuitischen Seelsorger und Theologen Friedrich von Spee als deren unermüdlichen Bekämpfer zu verdanken.
Christen sind und waren auch immer nur Menschen, behaftet mit vielen Fehlern und
fähig zu Untaten, die sie teilweise im Namen dessen vollbrachten, den sie als den gütigen Herrn und den allmächtigen Gott preisen. Auch der derzeitige Papst und die Bischöfe sind sicher nicht frei von Fehlern. „Unfehlbarkeit“ genießt der Papst nach der Lehre der Katholischen Kirche auch nur in der Glaubens- und Sittenlehre, wenn er „ex cathedra“ spricht, d.h. mit der Verkündigung eines Dogmas. Und das war sein Aufruf an die Apotheker sicherlich nicht.
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Die Hexenverbrennungen des Mittelalters sind Irrungen und Wirrungen ihrer Zeit.
Und so gibt es auch heute noch viele Irrungen und Wirrungen (und Anmaßungen) der Institution kath. Kirche.
Gott sei Dank, und das meine ich genau so, hat Martin Luther wenigstens den Ablasshandel der katholischen Kirche abgeschafft.
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.....Christen sind und waren auch immer nur Menschen, behaftet mit vielen Fehlern und
fähig zu Untaten, die sie teilweise im Namen dessen vollbrachten, den sie als den gütigen Herrn und den allmächtigen Gott preisen.
Respekt, Johann; endlich mal jemand der die kirchengeschichtlichen Hausaufgaben nicht ganz verschlafen hat.
In der platten Überzeichnung der Irrung Staatsreligion seit Konstantin /von mir aus Theodosius, ist mir wichtig festzustellen, daß der Mann aus Nazareth NIEMALS von dieser Dimension "verordneten" Glaubens gesprochen hat. In meinem novum testamentum finde ich eher die Vereinzelung, nicht die Masse, die glauben "soll". (Mt 18,20: wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind....) Und der ganze "Glaube" begann den Bach runterzugehen, als die "Gemeinden" groß wurden, wie sämtliche Briefe des neuen Testamentes beweisen.
Wer, wie , warum wirklich die Kreuzzüge geführt hat: es waren Christen, die sich auf ihren Glauben und ihre Kirche berufen haben; lassen wir die Minderheiten weg: die römisch-katholische Kirche war Rädelsführer in Gestalt der Kirchen- und Landesfürsten in Personalunion!
Die Hexenverbrennungen als Irrung einer Zeit zu klittern, würde jüngeren Generationen die Möglichkeiten geben, ebenso mit den 40ern des vergangen Jahrunderts zu verfahren!!!
Christlicher Glaube existiert jenseits der großen Kirchen und namhafter Sekten; und ja, auch ich als Mensch bin mit Fehlern behaftet und zu Untaten fähig....
@Jörg: das Wort Spiritualität ist mir doch ziemlich windelweichgespült; eine Gesellschaft muß Werte definieren und da ist Kant ziemlich nah bei Jesus von Nazareth, oder wie der Volksmund sagt: Was du nicht willst, das man dir tue, das füg auch keinem anderen zu......
Viele Grüße
Dietmar
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@Jörg: das Wort Spiritualität ist mir doch ziemlich windelweichgespült; eine Gesellschaft muß Werte definieren...
Das ist das Problem: die Werte sollte man in sich tragen, nicht erst definieren müssen. :zwinker:
Ich halte es wie der Dalai Lama: Alles was wir brauchen ist Respekt vor der Würde des anderen. D.h. unter anderem, daß ich der einzige bin, von dem ich etwas erwarte. Und was ich von mir erwarte ist die Bereitschaft anderen zu helfen, wenn sie meine Hilfe gebrauchen und annehmen können.
Würden wir uns darauf beschränken wäre das Leben sicher viel angenehmer.
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.....Würden wir uns darauf beschränken wäre das Leben sicher viel angenehmer.
Leider sind nur die wenigsten Menschen von uns so orientiert: der alltägliche Straßenverkehr(swahnsinn) zeigt mehr als deutlich, wess Geistes Kinder wir sind.....
Viele Grüße
Dietmar
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Ich setze da auf das Schneeballsystem: ein Schneeball kann eine Lawine auslösen, aber dazu muß ihn irgendeiner mal ins Rollen bringen.
Das ist gar nicht so schwer und jeder kann da mitmachen: fangt doch einfach mal an mit den Leuten, mit denen ihr täglich in Kontakt kommt (Verkäuferin, Busfahrer, Sprechstundenhilfe usw.) so umzugehen, als wären das gute Freunde von euch.
Dazu gehört z.B. ein wirklich nett gemeintes "Guten Tag" oder zum Abschied ein "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag/Abend/Wochenende" (Die Betonung ist wichtig, damit das nicht wie eine Phrase klingt). Augenkontakt suchen, Lächeln. Es ist irre zu beobachten, wie aus einem mürrischen Gesicht plötzlich ein ganz anderes, weicheres wird.
Und schon habt ihr die Welt ein klein wenig besser gemacht. :ja:
Oder - siehe meine Signatur - packt doch mal ein Päckchen für ein Kind, daß ihr gar nicht kennt und auch nie kennenlernen werdet. Ihr fühlt euch danach besser und ein Kind freut sich (auch wenn es vielleicht mit Weihnachten nicht so viel anfangen kann)