Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Wiesenhummel am August 25, 2007, 10:17

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Beitrag von: Wiesenhummel am August 25, 2007, 10:17
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Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Joerg Moeller am August 25, 2007, 12:13
Sorry, aber ich sehe darin keinen Basaltest :nixweiss:

Bei einem Basaltest soll in der beobachteten Zeit weder Kurzwirkendes Insulin noch KH wirken. Du willst ja isoliert die Wirkung von Basalinsulin auf deinen BZ beobachten.

Ein nächtlicher Basaltest heißt: kein Abendessen, spätestens ab nachmittags nichts fettiges mehr, Ausgangs-BZ von kleiner 160, keine Hypo am Nachmittag. Dann abends kein Korrektur insulin spritzen. (Wenn eine Korrektur notwendig ist natürlich korrigieren, aber dann den Test auf ein anderes Mal verschieben).

Dann messen: vor dem schlafengehen, Nachts zw. 2-3 Uhr und zwischen 4-5 Uhr und nach dem Aufstehen.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Joerg Moeller am August 25, 2007, 14:43
Wenn ich um 21.00 Uhr esse, sind die KH bis ca. 02.00 Uhr resorbiert.


Es kommt ganz darauf an, was und wieviel du isst. Ich würde für einen nächtlichen Basaltest jedenfalls das Abendessen ausfallen lassen um sicher zu sein, daß ich ausschließlich den Einfluß des Basalinsulins beobachte.

Zitat
Wenn ich bis 10.00 Uhr vormittags nicht esse, ist dieser Zeitraum also zu kurz?


Es kommt nicht auf die Uhrzeiten an, sondern auf deinen persönlichen Rhythmus. Da ich nicht weiß wann du aufstehst kann ich das nicht beurteilen.

Zitat
Der Morgengupf soll nur das Aufstehphänomen abdecken und nicht durch die Basalrate abgedeckt werden. Vielleicht ist das nur eine Wiener Spezialität (der Name spräche dafür).


Der Name schon, nicht aber der Umstand, daß man zur Abdeckungs des Aufstehphänomens (Hormone die den Blutdruck stabilisieren sollen setzen die Insulinwirkung herab, wodurch dann der BZ steigt) eine Gabe kurzwirsamen Insulins spritzt. Das machen viele die ich kenne so.

Zitat
Metformin: das ist so eine Frage. Es soll ja die Zuckerproduktion in der Leber hemmen und so einen Teil des Basalratenjobs übernehmen. Also sollte ich es eigentlich nicht weglassen für den Test. Evtl. Dosis halbieren.


Das kann dir nur dein Arzt sagen. Ich würde es nicht weglassen, daß es ja - wie du schon sagtest - mit zum Basalregime gehört. Und das soll ja auf Stimmigkeit untersucht werden.

Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Hexe am August 26, 2007, 07:57
Hallo Barbara


Ich hab mir jetzt Jörgs Anleitung durchgelesen und würde gern mal den Test durchführen, weil mein Nüchternblutzucker eigentlich nie im Zielbereich ist.

Also schreib ich mal, wie ich es machen würde:
21.00 Uhr: messen, Abendessen + Novorapid entsprechend + 2 x 850 mg Metformin
24.00 Uhr: messen, 8 IE Levemir + evtl. Korrektur mit Novorapid, schlafen gehen



warum nimmst du Metformin noch zusätzlich zum Levemir, wenn du sowieso spritzt, kann man dann nicht einfach etwas mehr Levemir spritzen und die Tabletten weglassen?

Isst du immer erst so um 21 Uhr abends ? Vielleicht liegen deine schlechten Nüchternwerte einfach daran ? Wenn ich nach 20 Uhr noch was esse sind meine Nüchternwerte nicht gerade prickelnd, ich sehe immer zu das ich abends nicht nach 19 Uhr esse

liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Siggi©® am August 26, 2007, 10:15
vermute ich auch.

wenn ich 18:30 esse und danach nicht mehr sündige liegen meine morgendlichen Werte im 5er Bereich
esse ich nach 19 Uhr liegen sie dann schon im 6er

würds einfach mal versuchen abends früher zu essen - vll hilft das schon bei deinen morgendlichen werten
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: hjt am August 26, 2007, 12:00
Moin Babsi,

meine eigenen Erfahrungen und meine Beobachtungen unter 2ern sagen, dass der morgentliche Nüchtern-BZ der ist, der sich am schwierigsten gezielt beeinflussen lässt. Denn Basal, das mit dem Morgenanstieg so ab 2-3 Uhr in seiner Wirkung mehr oder weniger kontinuierlich ansteigt, haben wir nicht. Einzig die ansteigend programmierbare Basalrate mit der Pumpe.

Für Penner bleibt zu schauen, dass der allnächtliche BZ-Tiefstpunkt so meistens irgendwo um 2 ausreichend hyposicher bleibt, und von da an steigt's halt. Übrigens, wenn ich um 21 noch 2 und mehr BEs esse, wirkt das Apidra dafür bei mir eher 6 als 3 Stunden. Ab dem späten Nachmittag messe ich eine zunehmende Verlängerung der Wirkzeit. Das bedeutet, dass ich mir mit der späten Mahlzeit nur weniger Basal leisten könnte, das mir dann selbstverständlich später am Morgen fehlen würde :-(

Ob das Metformin Dir noch nennenswert hilft, kannst Du messen, wenn Du nach einigermaßen gleichen Tagesabläufen den Nüchternwert einige Male mit und einige Male ohne vergleichst. Wenn Du da keinen deutlichen Unterschied sehen kannst, kommt Dein Morgenanstieg nicht von der Zuckerausgabe der Leber. Damit entfiele der Hauptgrund für die Einnahme.

Mein Nüchtern-BZ meistens so zwischen 70 und 90 hat sich übrigens quasi als Zugabe eingestellt, nachdem ich so etwa 2 Monate meine max 140/120/100 mg/dl 1/2/3 Stunden nach dem Essen zuverlässig eingehalten hatte. Und ich habe inzwischen von einigen gelesen, die in gleicher Weise ein Absinken ihres Morgenwertes erfahren haben, nachdem sie auch den Tag über im Leerlauf regelmäßig so um 80 fahren.
Ach ja, steht bestimmt in Jörgs Anleitung, aber hier noch mal ganz ausdrücklich: wenn ausprobieren, dann immer nur an einer Schraube drehen und mehr als einmal beobachten, denn JEDER einmalige Wert kann ein Ausreißer in welcher Richtung auch immer sein.
UND nach Möglichkeit den Verlauf messen, z.B. in Stundenschritten, denn nur damit lässt sich ergründen, wie ein Ergebnis nach nem halben Tag oder so wirklich zustande gekommen ist - Paradebeispiel morgentlicher Nüchternwert. Von wann steigt der aus welcher Höhe wirklich wie an? Und ist er nur immer weiter angestiegen, oder ist er zunächst gefallen und hat sich Anschub aus ner Hypo geholt?

Bisdann, Jürgen, T2 seit 90
Apidra & Lantus
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Joerg Moeller am August 26, 2007, 12:51

würds einfach mal versuchen abends früher zu essen - vll hilft das schon bei deinen morgendlichen werten


Wenn es machbar ist ist das einen Versuch wert. Aber bitte immer dran denken: die Therapie soll sich dem Menschen anpassen, nicht umgekehrt. Genug Werkzeuge haben wir dafür, es gilt nur die richtigen auszusuchen.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Joerg Moeller am August 26, 2007, 12:55

UND nach Möglichkeit den Verlauf messen, z.B. in Stundenschritten, denn nur damit lässt sich ergründen, wie ein Ergebnis nach nem halben Tag oder so wirklich zustande gekommen ist - Paradebeispiel morgentlicher Nüchternwert. Von wann steigt der aus welcher Höhe wirklich wie an? Und ist er nur immer weiter angestiegen, oder ist er zunächst gefallen und hat sich Anschub aus ner Hypo geholt?


Dazu sind zwei nächtliche Messungen völlig ausreichend. Eine zwischen 2-3 und eine zwischen 4-5. Steht man morgens sehr früh auf eher 2 und 4, steht man später auf eher 3 und 5
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Knoedel am August 28, 2007, 16:03
Hallo Barbara,
ich mache auch gerade ein Basaratentest mit Anleitung vom Diabetologen.
Also,
Vorraussetzung:
keine erkrankung, keine Alkohol, vorher nicht ungewohnt Sport treiben, keine Hypo vorher, BZ sollte vor beginn unter 150 sein.
Durchführung:
nur Basisinsulin
nichts essen
Bewegung normal, Testzeit jede 1/2 - 1 Stunde durchführen, Nachts um 2.00 und um 4.00
Beginn um 19.00 und Ende um 7.00
So viel Spass dabei.
Habe erst heute Mittag wieder ein Test gehabt bin noch dabei von 12.00 bis heute Abend um 19.00.

Gruss  :super:

Knödel
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Pia am August 29, 2007, 11:30
Moin moin,

darf ich mal noch eine laienhafte Frage hinterherfeuern? Vielleicht fängt sie ja auch das Erklärbärchen ab.
Ich bin mir nicht sicher, WANN ich eigentlich das Basalinsulin spritzen sollte. Ist das auch wieder ein "Probieringparameter"? Gibt es eine Distanz, dass man sagt, also, in der Zeit von  19 Uhr bis 14 Uhr solltense das schon...? Oder ist das Wurscht? Oder ist es sinnvoll es so zu spritzen, dass das Ende der Wirkzeit in die Tageszeit fällt, in der der BZ in der Regel am niedrigsten ist?
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Knoedel am August 29, 2007, 12:11
Hallo Pia,
ich spritze morgens 10 IE lantus und abends wenn ich ins Bett gehe 24 IE Lantus.

Gruß
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: klausing am August 29, 2007, 12:59
Lantus wirkte bei mir ca 8 Stunden. Bei 24 Stunden hast Du also 3 Termine zu berücksichtigen. Ich bin damals immer davon ausgegangen wann für mich  Abends der günstigste Zeitpunkt ist. Da ich so gegen 23 Uhr ins Bett gegangen bin war das mein erster Termin. Morgens um 7 Uhr dann der zweite und Nachmittags 15 Uhr der dritte. Damit bin ich prima hingekommen.
Vielleicht ist das ein Anhaltspunkt für Dich.

Diese Zeiteinteilung empfand ich auch als günstig wenn man berücksichtigt, dass auf Grund von Bewegung die Basalrate tagsüber eine andere sein kann als nachts.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Pia am August 29, 2007, 13:48
Aaaaahhhhh, vielen lieben Dank. Bisher sollte ich die Gesamtmenge, also 40 Einheiten Levemir abends spritzen. Das hat auch ziemlich gut geklappt, danach müsste Levemir ja fast 24 h wirken, bzw. ist der BZ bei mir ab Mittag abfallend und dann hat das wieder gepasst, wenn ich es abends 19 Uhr gespritzt habe. Die Frage war eben nur, ob ich das Levemir um 18 oder 24 Uhr spritze. Gibt es einen Punkt der maximalen Wirksamkeit oder nur eine Wirkdauer?

Also, ich habe nachgesehen, man "munkelt", Levemir wirke 20h gleichmäßig. Das ist doch schon mal was.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Joerg Moeller am August 29, 2007, 18:41

Pia, So viel ich weiß, gelten die berühmten Insulin-Wirkkurven für 20 IE. Das heißt wohl, dass deine 40 IE ca. 24 Stunden wirken.


Das sehe ich auch so. Bei dieser Menge würde ich nicht erwarten, daß sich durch eine Veränderung des Spritzzeitpunktes viel tut. Darüber hinaus ist es schon so, daß das von Person zu Person unterschiedlich ist und man es einfach mal ausprobieren muß. Insbesondere wenn es keine 24h wirkt kann sich zum Ende der Wirkzeit schon eine kleine Basallücke auftun. Da kann man dann so wie klausing die Gaben auf 2 oder 3mal erhöhen.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Pia am September 04, 2007, 12:23

Hallo Pia,
ich hab mal ein 82-seitiges pdf zum Levemir runtergeladen. 677 MB. Da ist auch die Wirkkurve drin. Ich hab flüchtig auf der Novo-Seite nachgesehen, es aber nicht gefunden. Wenn du willst, schicke ich es dir per pm.

Barbara


Liebe Babsi, das wäre nett, die würde ich mir wirklich gern mal ansehen.
Sorry, dass ich heute erst antworte, mich hat der Vollmond dieses Mal aber so richtig ausgeknockt.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Pia am September 07, 2007, 07:54

Pia, gern. Dazu brauch ich deine e-mail-Adresse, weil man bei pm keine Dateien anhängen kann, oder? Wenn du sie mir per pm schickst, kriegst du gleich das pdf.

Barbara


Ich Dussel, natürlich, gern.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Pia am November 14, 2007, 08:33
Moinmoin,

ich finde leider Jörgs Anleitung nicht. Kann mir Jemand helfen bitte?
(Und dann wollt ich auch wissen, wie es mit Diotmaris Duplo-Fresserei aussieht, ob er schon einen sponsoring-Vertrag bekommen hat.)
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: brain am November 14, 2007, 08:51
Meinst du jenes?

http://www.diabetesinfo.de/therapie/basaltest.php
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Pia am November 14, 2007, 10:29
Ihr seid ja schneller als das Licht. Vielen Dank.
Titel: Re: Durchführung von Basalratentest
Beitrag von: Siggi©® am November 14, 2007, 10:38

Ihr seid ja schneller als das Licht. Vielen Dank.


Schnelligkeit ist halt keine Hexerei  :baeh: