Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Hexe am Juli 19, 2007, 13:33
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Hallöchen
Diabetes und Heilfasten geht das? Hat da vielleicht jemand Erfahrung, habe das früher öfter mal gemacht ( 1-2 mal im Jahr) seit der Diagnose Diabetes nicht mehr, nun habe ich gerade zufällig den Darm leer (wegen einer Darmspiegelung) , und dachte wäre eine gute Möglichkeit eine Fastenwoche einzulegen, weiss aber nicht ob das mit Diab so gut ist und wie immer in solch Fällen ist Urlaubszeit und mein Doc sonnt sich sicherlich
liebe Grüsse Vera
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Aloha Vera,
warum soll das nicht gehen? Unter Umständen geht sogar die basalrate etwas runter da man unter Umständen eine Rezeptoren Up Regulation erreicht, sprich der Körper braucht weniger Insulin.
Einfach fasten und die Messintervalle etwas enger legen - feddisch :)
Fasten auch mal vertragene aber lieber den Kugelgrill anschmeißende Grüße,
Peter
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Aloha Vera,
warum soll das nicht gehen? Unter Umständen geht sogar die basalrate etwas runter da man unter Umständen eine Rezeptoren Up Regulation erreicht, sprich der Körper braucht weniger Insulin.
Hm, ohne jetzt mal die Sinnhaftigkeit des Fastens (Heil- ???) zu hinterfragen:
Kann es nicht auch sein, dass die BR hoch geht, da viel mehr Energie aus Fettspaltung gewonnen wird. Es entstehen freie Fettsäuren und Ketone.
=> Resistenzen.
Meine Vermutung also: Der BZ wird steigend! Und falls das der Fall ist: Das Fasten unbedingt abbrechen!
Außerdem steigt die Belastung für die Nieren, da auch der Spiegel der Harnsäure im Körper ansteigt.
Beim Heilfaster "verschlackt" ja der Körper - und das sind eben Überwiegend Ketone und Harnsäure - weswegen ja die Gichtgefahr steigt.
Ich habe darüber mal mit einem Heilfastennaturmediziner gesprochen. Der meinte sinngemäß: "Dadurch, dass sich beim Fasten sich mehr Schlacken im Körper ansammeln trainiert der Körper danach [nach dem Fasten] diese wieder los zu werden. Es dient also der Entschlackung."
Ich würde es also auf keinen Fall machen, wenn ich schon geschwächte Nieren hätte, oder zu Gicht neigen würde.
Und zumindest das mit den geschwächten Nieren ist ja bei Diabetikern recht häufig.
LG|Adrian
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Hallo Adrian,
sorry aber.. hääää??? Also ne, der Körper verschlackt sicherlich nicht - was ist das überhaupt? Den Mediziner mit dem Du gesprochen hast nehme ich jetzt mal nicht so ernst, wenn ein Mediziner schon von Schlacke oder entschlacken redet... In unserem Körper ist keine Schlacke die raus müßte! So kann sich auch keine Schlacke ansammeln die nachher vom Körper wegtrainiert wird. Ich weiß nicht warum immer wieder dieses doofe Schlacke Märchen aufkommt und es von vielen, ohne zu hinterfragen, rezitiert wird.
Schlackefreie Grüße,
Peter
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Der Jörg ist im Übrigen ebenso meiner Meinung: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?topic=2024.0
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dieses doofe Schlacke Märchen aufkommt
Um welche Substanzen es explizit ging, hat Adrian ja aufgezählt. Und der Begriff Hungerazidose kommt nicht von ungefähr.
Grüße
Anja
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Nochmal Hallo,
vielleicht denkst Adrian ja das Heilfasten eine absolute Nulldiät ist, ist es aber ja nicht. Klar, Energiezufuhr wird auf ein absolutes Minimum reduziert, aber es wird immerhin noch etwas aufgenommen. Hier mal was von der Uni Düsseldoof:
Heilfasten
Der gedankliche Ansatz des Heilfastens ist ganzheitlich: Die Fastenzeit soll zur Selbstbesinnung genutzt werden und um vielleicht eine Änderung der Lebensweise durch Verzicht auf Nahrungs- und Genussmittel herbeizuführen. Heilfasten dient also weniger der Gewichtsreduktion als vielmehr der Selbsterfahrung. Die große Beliebtheit des Heilfastens resultiert aus der Verbindung mit dem Begriff "Heilung".
Das Vorgehen entspricht im Wesentlichen dem Saftfasten. Es soll chronischen Krankheiten vorgebeugt oder sogar eine Heilung erreicht werden. Zwar berichten fastende Diabetiker immer wieder von einem Abfall der Blutzucker- und Blutdruckwerte, von einer Heilung kann jedoch nicht gesprochen werden. Heilfasten kann eine medizinisch notwendige Therapie nicht ersetzen, so dass dieser Begriff irreführend ist.
Quelle: http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/ernaehrung/texte/index.html?TextID=1120
Also, Heilfasten = unbedenklich wenn man sich an ein paar Spielregeln hält.
EDIT: OK, im Text steht ja noch mehr. Zum einen hat Adrian recht wenn er sagt, dass es die Niere belastet und auch Gicht Patienten sollten nicht fasten. Alle anderen, auch Diabetiker, können nach Rücksprache mit dem Arzt aber das fasten in Angriff nehmen.
Immer noch nicht fastende Grüße,
Peter
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Hallo Adrian,
sorry aber.. hääää??? Also ne, der Körper verschlackt sicherlich nicht - was ist das überhaupt? Den Mediziner mit dem Du gesprochen hast nehme ich jetzt mal nicht so ernst, wenn ein Mediziner schon von Schlacke oder entschlacken redet... In unserem Körper ist keine Schlacke die raus müßte! So kann sich auch keine Schlacke ansammeln die nachher vom Körper wegtrainiert wird. Ich weiß nicht warum immer wieder dieses doofe Schlacke Märchen aufkommt und es von vielen, ohne zu hinterfragen, rezitiert wird.
Schlackefreie Grüße,
Peter
Ja eben!
Aber das Heilfasten steht ja immer unter der Prämisse "Entschlacken".
Was Schlacken genau sind, ist nicht definiert, wird aber meist als Stoffwechselgifte etc. angesehen.
Da sich nun aber erwiesenermaßen beim Heilfasten mehr davon im Köper ansammeln, kamen die "Heilfastenmediziner" in Erklärungsnöte...
... und haben die Geschichte mit dem "trainieren" für sich entdeckt.
Das bedeutet aber vor allem für mich: Selbst die Befürworter des Heilfastens geben zu, dass sich beim Fasten Giftstoffe im Körper sammeln, die sich unter anderem auf die Gelenke und die Niere schlagen können.
Folglich würde ich mit Nierenschäden nicht fasten.
LG|Adrian
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Hast ja gewonnen! Wie ich oben im EDIT schon gesagt habe sollten Patienten mit Nierenschäden nicht fasten!
Auch als nichtmehr rauchender Raucher jetzt die Friedenspfeife ansteckende Grüße,
Peter
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Auch als nichtmehr rauchender Raucher jetzt die Friedenspfeife ansteckende Grüße,
Peter
Angenommen!
Und bezüglich BZ steigt/fällt brauchen wir jetzt einen freiwilligen, der das testet.
Natürlich nicht als "Heilfasten" sondern als "Studie über die Auswirkungen besonderer Stoffwechselvorgänge auf den Blutzucker eines Diabetikers".
Klingt dann auch viel professioneller ;-)
LG|Adrian
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Huhu Vera,
ich für mich slebst werde auch nicht fasten - aber sehe es ähnlich, wenn du es machst beobachte deinen BZ engmaschig
Wünsche dir jedenfalls das du die dir gesetzten Ziele dadurch erreichst :ja:
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Hallöchen,
erst mal Danke für Eure Antworten, Adrians Befürchtungen habe/hatte ich auch irgendwie, man fühlt sich einfach nach einer Woche Fasten, richtig gut (jedenfalls war das früher so bei mir), man nimmt nicht ab( nicht wirklich) oder so! Ist einfach so was wie ein Energietank, wie ein Schaumbad fürs äussere Empfinden
Und bezüglich BZ steigt/fällt brauchen wir jetzt einen freiwilligen, der das testet.
Natürlich nicht als "Heilfasten" sondern als "Studie über die Auswirkungen besonderer Stoffwechselvorgänge auf den Blutzucker eines Diabetikers".
Klingt dann auch viel professioneller ;-)
LG|Adrian
das werde ich jetzt mal in Angriff nehmen und euch dann hier Berichten, wenn es mir schlecht geht,oder meinem BZ,werde ich das Fasten eben brechen, und als weitere Erfahrung abhaken
liebe Grüsse Vera
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Mir fällt bei dem Thema immer der Gerd aus dsmd ein. Der hat auch regelmäßig gefastet und konnte danach immer einen gesunkenen Insulinbedarf beobachten. Deswegen hat er das teilweise schon gezielt eingesetzt.
Ist aber ein Einzelfall und muß deswegen nicht für alle gelten.
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Mir fällt bei dem Thema immer der Gerd aus dsmd ein.
Ach ja der Gerd aus Olbidorf. Das ewige Licht möge ihm leuchten. Irgendwie fehlt dsmd irgendwas ohne ihn. Jedenfalls wusste er immer ganau wo es lang geht, und wo der (Klassen)Feind steht.
Ist aber ein Einzelfall und muß deswegen nicht für alle gelten.
Wird aber wahrscheinlich doch verallgemeinerbar sein.
In mäßiger Form angewand, sollte fasten wohl ganz passabel dazu gereichen eine Up-Regulation der Insulinrezeptoren zu bewirken?
Gruß
Joa
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Das denke ich auch, aber da ich es nicht 100%ig weiß eben mein Hinweis "Einzelfall".
Möglicherweise muß man wegen der Hungerketone die Basaldosis ein bißchen anheben, aber ich denke das wird immer noch deutlich weniger Insulin pro Tag sein als in Nicht-Fastenzeiten.
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Hallöchen,
hier mal ein Zwischenbericht ( nicht ganz wissenschaftlich, mein Versuch, habe ja keinen Vergleich)
Spritze weiter wie vorher Abends mein Basal mit 18IE Protaphane
zum "Essen" in diesem Fall ja Fruchtsaft, spritze ich nichts, schaue nach 2 Stunden dann mal nach wie der Zucker aussieht, gestern Abend hatte ich 2 Gläser Fruchtsaft, da war ich bei 215mg/dl BZ, habe 8 Einheiten korrigiert( normal 10mg/dl proIE) und bin heute morgen bei 82 rausgekommen, meine Nüchternwerte ansonsten zwischen 103 und 110mg/dl also voll im grünen Bereich, und selbst ein Glas Saft brauche ich nicht spritzen, höher als bis 140/mg/dl bin ich noch nicht gekommen, ausser der Ausnahme gestern Abend wo ich ja 3 Gläser hatte, muss ja aber auch dazu sagen, das ich ja Typ2 bin und meine Bauchspeicheldrüse ja hin und wieder "Arbeitsanfälle" hat, mal schauen wie das wird nach der Woche, berichte dann mal wieder
bis dahin
liebe Grüsse Vera
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Hallo Vera,
Nimmst Du nichts mehr zu Dir, für das Du Insulin gibst? Wenn ja, paß ab dem dritten Tag auf, da kann dann der BZ stark absacken. Stichwort zum googeln: Rezeptor-up-Regulation.
Grüße
Anja
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Hallo Anja
doch ich trinke ja Fruchtsaft der müsste ja normal abgedeckt werden, runter gegangen ist mein NüchternBZ, statt 120mg/dl habe ich sonst meist nur noch um die 100mg/dl heute früh sogar leicht drunter
liebe Grüsse Vera
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Ich meinte mit "stark abfallen" schon etwas mehr... eine nicht erkannte up-Regulation hat mir nach 27 Jahren DM meine erste Hypo mit Bewußtlosigkeit eingebracht. Wenn also Dein Insulinverbrauch über den gesamten Tag verringert ist, paß ab dem dritten Tag in Folge verstärkt auf.
Grüße
Anja
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Hallo Anja
danke für den Tip, ich werde auf jeden Fall verstärkt messen :)
liebe Grüsse Vera