Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => CSII - Pumpentherapie => Thema gestartet von: Knoedel am Juli 12, 2007, 12:16

Titel: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Knoedel am Juli 12, 2007, 12:16
Hallo Leute,

mich würde euer Werdegang zur Pumpe mal interessieren.
Was ihr vorher machen musstet wie lange es gedauert hat, Praktisch vom Diabetilogen die Auflagen.
Bei mir ist es so, die letzte Schulung ist schon Jahre her und da war ich erst mal zur Schulung.
Ich habe gelernt die 30 er Reglung, daß ich pro BE 1,5 Einheiten spritzen soll das war mir alles neu.
Als nächstes kam dann ich soll für die Krankenkasse ein handgeschriebenes Tagebuch führen wo alles drin steht und das mache ich heute noch.
Was muss ich noch alles machen.was machte der Diabetologe noch, Antrag ausfüllen, Wie war es bei Euch?
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joerg Moeller am Juli 12, 2007, 12:32
Ich hab das so gemacht: ich hatte vorher keinen Diabetologen, brauchte den aber, weil mein HA mir ja keine Pumpe verordnen konnte. Ich hatte mich vorher schon für die Minimed entschieden und hab dann da angerufen und meinen zuständigen Außendienstmitarbeiter gefragt, mit welchem Doc er hier gut zusammenarbeitet.
Bei dem habe ich dann einen Termin gemacht, mein Tagebuch mitgenommen und das ganze abgesprochen. Der war auch sofort der Meinung, daß eine Pumpe bei mir eine gute Idee wäre und wir haben dann einen Vertrag aufgesetzt. Er hat sich darin verpflichtet mir alles beizubringen und ich habe mich verpflichtet an der Pumpenschulung teilzunehmen und mindestens 4 mal am Tag den BZ zu messen.

Dann hat mein Doc die ganze Sache an Minimed und meine Krankenkasse weitergegeben und ich bekam die Pumpe zur Probe. Nach zwei Monaten wurde dann erneut HbA1c gemessen und weil sich das deutlich verbessert hat bekam ich von meiner Kasse die Zusage.
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Knoedel am Juli 12, 2007, 12:52
Danke Jörg.
Ich hoffe ich nerve nicht so mit meinen ganzen Fragen,
War in der letzten Zeit viel an Fragen.

Gruß

Michael
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Alexandra am Juli 12, 2007, 14:05
Gut, dann antworte ich auch mal, auch wenn das bei mir eher etwas untypisch gelaufen ist.
Ich hatte letztes Jahr im März meine DM-Diagnose bekommen, kam direkt 14 Tage in die Diabetes-Klinik. Wieder zu Hause war ich nicht so ganz glücklich mit meinen Werten, wobei ich heute sagen muss, die waren für ´nen Anfänger nicht schlecht, haben sich so zw. 100 und 160 bewegt, aber sie waren halt auch nicht richtig gut. Der Empfehlung der Klinik und meiner Hausärztin folgend, habe ich mich im April bei einem Diabetologen vorgestellt, da war der Hba1c von 16,8 auch 10,nochwas gesunken (nicht gut, aber für ca. vier Wochen nach Diagnose...), habe dem Diadoc meine Werte gezeigt, gesagt, dass ich da nicht so glücklich bin, besonders, weil ich morgens nie unter 100 rauskam. Irgendwie ging alles dann gaaaanz schnell, zack, saß ich ein Büro weiter bei der Diaberaterin, weil Herr Doktor fand, da solle ´ne Pumpe ran. Ich hab mich mehr wie auf dem Weg zur Schlachtbank gefühlt, chronisch krank und nun soll da auch noch so´n Kasten an mich ran. Ich wurde mit Infos eingedeckt und sollte mir Gedanken machen, welche Pumpe und ob wirklich Pumpe. Wäre nicht erst ich und dann die Diaberaterin in Uralub gefahren, hätt ich ´ne Woche später die Pumpe dran gehabt. So habe ich sie "erst" Ende Mai angelegt. Vier Wochen nach Beginn der Pumpentherapie wurde ein neuer Hba1c gemacht, der 6,0 zeigte, das war meinem Doc gut genug, um damit das Gutachten für die Kasse zu machen. Ab die Post und ein paar Wochen später war die Genehmigung da. Tagebuch wollte niemand sehen. Aber mein Doc hat eingeräumt, dass er nicht wirklich damit gerechnet hat, dass wir so einfach die Genehmigung bekommen so kurz nach Manifestation (aber das Problem stellt sich bei dir ja nicht). Ach ja, zur Schulung bin ich natürlich regelmäßig in die Praxis gewackelt, das war über Wochen hinweg immer mal wieder, mal Einzelschulung und mal in der Gruppe.

Alexandra
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Siggi©® am Juli 12, 2007, 14:59


Ich hoffe ich nerve nicht so mit meinen ganzen Fragen,



selbst wenn einen die Fragen nicht selbst betreffen (für die Pumpe sind meine Werte sicher viel zu gut), so lernt man auch aus diesen Antworten  :zwinker:

Also bitte keine Scheu
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: LordBritish am Juli 12, 2007, 16:13
Bei mir zog sich das ganze hin bis mich mein Doc doch noch überzeugen konnte die Pumpe auszuprobieren.
Es fing damit an das es Humalog gab und der HA das natürlich nicht ambulant machen konnte, somit hat er mich zum Diabetologen überwiesen.

Beim 2. oder 3. Termin sprach er mich dann schon auf eine Pumpe an, jedoch ohne Erfolg.
Letzendlich hat er glücklicherweise immer wieder nachgefragt und drauf hingewiesen das ich der ideale Patient für eine Pumpe wäre...
Das einmal wollte ich dann wieder sagen :nein: doch das mal hat mich irgendwie der Blitz getroffen und ich habe einfach gesagt was mich stört. Sekunden später hier die Telefonnummer von Herrn xy da Anrufen > Termin machen und mit uns absprechen > Probetragen.

-Kurze Zeit später einen Termin ausgemacht
-Einweisung in der Praxis durch den Aussendienstler und Absprache der Therapie mit dem Doc
-Tägliche Telefonate mit dem Doc und div. Basalratentest sowie Mahlzeitenbolus und Korrekturbolus ausgetestet

Nach nur 2 Tagen probetragen war ich voll und ganz begeistert.
Das ganze hat sich dann halt ~3 Monate noch hingezogen HbA1c zu Anfang und dann nach ~3 Monaten damit nachgewiesen ist das die Therapie mit Pumpe besser ist.
Dann halt den Antrag an die KK gestellt und kurze Zeit später war ich glücklicher Besitzer von 2 Pumpen (H-TRON V100 plus Zweipumpenkonzept)

Die Hauptunterrschiede zur ICT waren deutlich weniger Hypos, besserer HbA1c, weniger Schwankungen/geringere Schwankungsbreite und ganz zu schweigen von den neuen Freiheiten und dem mehr an Lebensqualität.

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Gela am Juli 12, 2007, 18:13
Ich habe damals (1989) einen Prof in Hamburg angeschrieben, der mich an die Medizinische Hochschule Hannover weitergeleitet hat.
Zu dem Zeitpunkt schien mir die Pumpentherapie ziemlich ausgereift zu sein.
Die Rucksackmodelle, die ich vorher auf der Bult noch mitbekommen habe, hatten mich eher abgeschreckt. Zumal es mit den Pumpenmodellen auch grav. Probleme gab.

Der Kinderwunsch und die bessere eigenständige Steuerung des BZ waren für mich die ausschlaggebenden Kriterien.

Die Umstellung auf die Pumpe lief über Quakenbrück. Dort verpasste man mir stationär ein wie sich schon bald herausstellte unpassendes Modell, den Nordisk Infusor.
Dann wieder zu Hause nach nur drei Wochen die Umstellung auf die H-Tron durch meine nun für mich in der MHH zuständige Pumpenärztin. Nur weil sie sich und der Prof im Zimmer nebenan nicht verstanden hatten, war die stationäre Einweisung nach Quakenbrück erfolgt  :moser: . Ich war echt stinkig. 10 Tage, die ich mir hätte schenken können.
Die Pumpenschulung der Ärztin in Hannover war um Längen besser als die in Q. .

Es gab noch Zirkus mit der Krankenkasse, weil Q. gleich abgerechnet hatte. Von wegen Probezeit... .

Aber das war die Anfangsphase der Therapiezulassung über die Krankenkasse.
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Knoedel am Juli 13, 2007, 08:37
Danke für eure Antworten.

Gruß

Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Knoedel am Juli 14, 2007, 08:57
Hallo Leute,
ich habe neues zu Berichten wegen meiner Pumpe.
Ich habe am 13.08.07 einen Termin beim Diabetologen, er schrieb mir schon per mail ich soll alle Tagebücher mitbringen mit BE Basis Bolus und Korektur eintragungen.
Da werde ich den Doc gleich mal ansprechen wegen der Testpumpe und Kochsalzlösung für paar Tage.
Ich halt euch auf den laufenden.
Gruß
 :banane:
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joerg Moeller am Juli 14, 2007, 11:07

Ich hoffe ich nerve nicht so mit meinen ganzen Fragen,
War in der letzten Zeit viel an Fragen.


Nein, du nervst überhaupt nicht. Das wäre ja so, als wenn einen in der Sporthalle die ganzen Sportler nerven würden :zwinker:
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joa am Juli 20, 2007, 20:49

Da werde ich den Doc gleich mal ansprechen wegen der Testpumpe und Kochsalzlösung für paar Tage.
Ich halt euch auf den laufenden.


Wenn der Doc denn schon soweit ist, Dir eine Pumpe anzuhängen, warum dann erst mit Kochsalzlösung?

Die grundsätzlichen Funktionen können alle. Daher kann man die grundsätzliche Ersteinstellung auch mit allen machen.

Ansonsten geht es erstmal mehr um die Frage der Usability, der persönlichen Ansprüche und des persönlichen Geschmacks/der Sympathie.

Über Usability und persönliche Ansprüche wirst Du wohl erst was nach einer längeren Phase des Gebrauchs einer Pumpe für Dich fundiert entscheiden können.

Sofern Du SiDiary nutzt sollte für Dich die diesbezügliche Komatibilität der Pumpe im Vordergrund stehen.
Da führt die Cozmo deutlich, imho gefolgt von der Spirit. Wobei Du bei der Cozmo alles was Du brauchst, bis auf die IR-Schnittstelle am Rechner (10-20 €), mitgeliefert bekommst.  Bei der Spirit mußt Du wohl einiges für Programm und Schnittstellen zusätzlich löhnen.

Nach derzeitigem Stand bietet die Paradigm keinerlei offene Schnittstelle zur eigenen Datenverwendung an.

Die Paradigm 522/722 ist aber dafür die bisher einzige Pumpe, die mit einem CGMS zur kontinuierlichen Blutzuckermessung kooperiert.

Das könnte schon bei Fragen an den Verlauf interessant sein, grade in der Einstellung. Ob und wann die Kassen das, ggf. zeitweise, übernehmen ist mir nicht bekannt, aber grade bei einer Ersteinstellung, könnte das schon der Fall sein oder werden.

Letztlich ist vielleicht der Rat, die Pumpe zu nehmen, mit der sich Dein Doc auskennt. Ansonsten ist es immer eine etwas schwierige Entscheidung.  :gruebeln:
 :zwinker:

Gruß
Joa
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joerg Moeller am Juli 21, 2007, 15:10

Wenn der Doc denn schon soweit ist, Dir eine Pumpe anzuhängen, warum dann erst mit Kochsalzlösung?


Weil man...

Zitat
Ansonsten geht es erstmal mehr um die Frage der Usability,


...das damit gefahrloser testen kann.

Zitat
Letztlich ist vielleicht der Rat, die Pumpe zu nehmen, mit der sich Dein Doc auskennt.


Warum?
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joa am Juli 21, 2007, 16:55


Wenn der Doc denn schon soweit ist, Dir eine Pumpe anzuhängen, warum dann erst mit Kochsalzlösung?

Weil man...
Zitat
Ansonsten geht es erstmal mehr um die Frage der Usability,

...das damit gefahrloser testen kann.

Ein treffendes Argument, ich selber würde aber vor Ungeduld und Neugier mit den Hufen scharren, wenn ich
erst mal alle möglichen Insulinpumpen mit Wasser drinnen anhängen sollte.
Kritische Versuche lassen sich ja auch im abgenommenen Zustand ausprobieren?

Zitat
Zitat
Letztlich ist vielleicht der Rat, die Pumpe zu nehmen, mit der sich Dein Doc auskennt.

Warum?


Weil er sich damit auskennt und ich z. B. nicht mit meinen Fragen etc. das Gefühl hätte, ihn zu nerven, somit selber
auch schon wieder in Gefahr liefe, unter Stress zu geraten? Kennt er sich mit mehreren Pumpen aus, umso besser.
Oft gibt es aber schon die Festlegung auf bestimmte Modelle in einer Praxis?

Gruß
Joa
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joerg Moeller am Juli 22, 2007, 13:13

Ein treffendes Argument, ich selber würde aber vor Ungeduld und Neugier mit den Hufen scharren, wenn ich
erst mal alle möglichen Insulinpumpen mit Wasser drinnen anhängen sollte.


Ja, ich auch. Ich hab auch direkt mit Insulin getestet. Und da war ich ja dann so begeistert, daß direkt der erste NBZ super war. (Schon zu super: war ein 70er, wo ich sonst immer über 200 lag)
Ohne dieses Erlebnis wäre ich vielleicht nicht sooo heiß drauf gewesen, jetzt selber eine Pumpe zu wollen.

Zitat

Kritische Versuche lassen sich ja auch im abgenommenen Zustand ausprobieren?


Nicht unbedingt. Besonders nicht die Frage "Tut es eigentlich weh, wenn die Menge X gepumpt wird"

Zitat
Weil er sich damit auskennt und ich z. B. nicht mit meinen Fragen etc. das Gefühl hätte, ihn zu nerven, somit selber
auch schon wieder in Gefahr liefe, unter Stress zu geraten?


Dazu gibt es aber die Handbücher, bzw. die Kostenlose Hotline des Herstellers. Ein guter Arzt sollte in der Lage sein, mit jedem Pumpenmodell eine vernünftige CSII auf die Beine zu stellen. Notfalls kann er ja mit dem Diabetiker zusammen einen Blick ins Handbuch zu werfen, wie man ein bestimmtes Feature aufruft.
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Knoedel am Juli 23, 2007, 11:14
Das frage ich mich mittlerweile auch warum erst mit Kochsalt, den Kathter hatte ich mir ja schon gelegt und da weiß ich was ich will.

Gruß
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joerg Moeller am Juli 23, 2007, 11:49
Weil dir mit Kochsalz nichts passieren kann. Wenn ich Arzt wäre würde ich das auch nur so rausrücken.
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: LordBritish am Juli 23, 2007, 13:18

Weil dir mit Kochsalz nichts passieren kann. Wenn ich Arzt wäre würde ich das auch nur so rausrücken.


Ist bei der ersten Begegnung mit einer Pumpe auch nicht untypisch, war bei mir auch so erstmal 1 Tag mit Kochsalz üben und ann je nach Fortschriftt auf Insulin umsteigen oder weiter mit Kochsalz.

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: Joa am Juli 23, 2007, 19:09

Ist bei der ersten Begegnung mit einer Pumpe auch nicht untypisch, war bei mir auch so erstmal 1 Tag mit Kochsalz üben und ann je nach Fortschriftt auf Insulin umsteigen oder weiter mit Kochsalz.


Mir haben' se die Pumpen zum Einstieg damals nicht versalzen.  :nein:
Lief aber auch teilstationär (Nachtklinik).

Gruß
Joa
Titel: Re: Euer Werdegang zur Pumpe
Beitrag von: LordBritish am Juli 23, 2007, 19:16

Mir haben' se die Pumpen zum Einstieg damals nicht versalzen.  :nein:
Lief aber auch teilstationär (Nachtklinik).


Ich hatte damit kaum ein Problem. obwohl ich auch schon scharrend in den Stratlöchern stand.
Man muss ja auch die Seite sehen das der Arzt und der Aussendienstler eine gewisse Verantwortung haben und im Extremfall auch dafür gerade stehen müssen.
Wenn die dann aber nachweisen können das Du wieder Ihres Rates gehandelt hast sieht das anders aus.

Viele Grüße

Markus

P.S. Die ersten 1-2 Tage mit Insulin habe ich dem Teil aber auch nicht so ganz getraut von daher hat der 1 Tag mit Insulin vielleicht das Vertrauen in die Technik positiv beeinflusst.