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Diabetesfragen => Orale Therapie => Thema gestartet von: Robert am Juni 30, 2007, 12:58

Titel: Oral anstelle Bolus ???????
Beitrag von: Robert am Juni 30, 2007, 12:58
Hallo zusammen

Nachdem ich in der Spirale „je mehr Gewicht ,je mehr Insulin,je mehr Insulin je schwerer wird man“war,hab ich vor 4 Wochen die „Notbremse“ gezogen und meine BE drastisch eingeschränkt,c.a 4-6 BE am Tag,ansonst Gemüse und Grünfutter,sowie täglich c.a. 1Std Fahrradergometer. Der Erfolg ,c.a. 4,5 Kg sind weg, brauche  deshalb bedeutend weniger Insulin und bin aus der Insulinresistenz raus.Meine Morgenwerte bewegen sich zwischen  80 und 100 mg/dl
HbA1c z.zt 5,9.Ich brauche c.a. 15 Einheiten (Bolus) Insulin Novorapid am Tag und c.a. 45 Einheiten Lantus (Basal) 24 Std,wobei ich das Basale splitte ,jeweils am Abend und am Morgen.

Meine Frage dahingehend,hat jemand die Erfahrung gemacht mit der Kombination Langzeitinsulin und Tabletten  (Rosiglitazon/Metformin-HCI )Avandament.
Der DIA Doc überlässt mir die Entscheidung,meinte aber einen Versuch wäre es Wert.

Wie sind die Meinungen ?



Titel: Re: Oral anstelle Bolus ???????
Beitrag von: Siggi©® am Juni 30, 2007, 15:40
Wird wohl gerne kombiniert, da wohl auch die Gewichtszunahme nicht so sein soll.

Jenes Avandemed hatte mir mein Hausarzt als erstes verschrieben - Erfolg ? Nein , es sei denn man betrachtet es als Erfolg das man nur noch mit tragbarem Toilettenhäuschen aus dem Haus kann  :zwinker:

Es gibt aber wohl welche die die Wirkstoffe vertragen.
Bei einigen purzeln anfangs die Pfunde bei anderen wieder nicht

Gut schon mal das du dich sportlich betätigst  :super:

Wenn du es mit den Pillen versuchen willst - bitte, aber nur einschleichend. Kenne eigentlich niemanden der mit der vollen Dröhnung angefangen hat....

Für mich persönlich muss ich sagen. Alleine mit dem Insulin (dem richtigen ) kriege ich meinen BZ wunderbar auf die Reihe ... jetziger Hba1c war 5,2 und das ohne das ich irgendwelche Nebenwirkungen von Tabletten ertragen mußte, denn Nebenwirkungen haben sie ja alle, auch wenn man sie zzt nicht wahrnimmt
Titel: Re: Oral anstelle Bolus ???????
Beitrag von: Joerg Moeller am Juli 02, 2007, 10:24
Ich will dir da nicht reinreden, aber einen Tip geben: google doch einfach mal in den Google-News nach "Rosiglitazon". Es gibt Dinge die dafür sprechen und Dinge die dagegen sprechen.

Ich persönlich würde da erstmal abwarten, wie das mit dem Gewicht weitergeht. Wenn du unter Normalgewicht immer noch einen Bolus brauchst, dann kann man mal drüber nachdenken. Aber - ich kenne ja dein Gewicht nicht - es könnte durchaus auch sein, daß du dann gar keinen Bolus mehr brauchst und dich das Langzeitinsulin ausreichend unterstützt oder man dann einfach mit Metformin zusätzlich auskommt (das wäre dann eine BOT -Basalunterstütze Orale Therapie)

4,5 Kilo in 4 Wochen ist doch eine super Leistung :super:
Titel: Re: Oral anstelle Bolus ???????
Beitrag von: Robert am Juli 12, 2007, 08:11
...danke für die Empfehlungen
ich lasse es im Moment mal so,da ich z.zt. mit 15-20 Einheiten Bolus auskomme,mit meinen Werten äußerst zufrieden bin
Durschnitt BZ 109
Hba1C 5,9        
wieder fast 1kg weniger :zwitscher:






...........übrigends ,sollte ich eine Gewichtsreduktion von 10 kg erreichen,werde ich mir eine Nudelorgie gönnen ;D :banane:
KH´s satt  :heilig: :prost:


Titel: Re: Oral anstelle Bolus ???????
Beitrag von: Siggi©® am Juli 12, 2007, 09:39
wünsche dir größtmögliche Erfolge

nix ist motivierender wie Erfolg  ;D
Titel: Re: Oral anstelle Bolus ???????
Beitrag von: Hummel7 am März 31, 2008, 18:44
@Robert: was meinst Du genau mit Durchschnitt-BZ 109, den Tagesdurchschnitt oder den Wochendurchschnitt
und wie engmaschig mißt Du?
MfG
Hummel
Titel: Re:
Beitrag von: johann am April 01, 2008, 11:03
Hallo,

mal zurück zur Fragestellung (Thema):
Zitat
Oral anstelle Bolus ???????

Rosiglitazone und Metformin senken den postprandialen Blutzuckeranstieg nur indirekt.
Und der ist nach derzeitigen Erkenntnissen gerade beim Typ2-Diabetes verantwortlich für etwaige Gefäßschäden. BOT macht nur dann Sinn, wenn auch  postprandiale Peaks ausbleiben und nicht nur der mittlere Blutzucker- oder Langzeitwert im grünen Bereich ist.

Eine alternative Antwort wäre bei noch ausreichender Insulinproduktion Insulinsekretagoga statt Bolus. Aber damit würde man den Teufel mit dem Belzebub austreiben, da durch die Stimulation der Betazellen auch vermehrt intaktes, gefäßschädigendes Proinsulin entstehen kann.

Titel: Re:
Beitrag von: Joa am Juni 03, 2008, 20:56

Situation 1:
Und der [postprandiale Zuckeranstieg] ist nach derzeitigen Erkenntnissen gerade beim Typ2-Diabetes verantwortlich für etwaige Gefäßschäden.

Situation 2:
Zitat
Eine alternative Antwort wäre bei noch ausreichender Insulinproduktion Insulinsekretagoga statt Bolus. Aber damit würde man den Teufel mit dem Belzebub austreiben, da durch die Stimulation der Betazellen auch vermehrt intaktes, gefäßschädigendes Proinsulin entstehen kann.

Beide Situationen treffen sich darin, dass sowohl ein erhöhter Blutzucker, als auch Sekretagoga (böse, böse, böse), beim Typ 2 wohl zumeist die Ausschüttung des vorproduzierten und eingelagerten Proinsulins (dimeres Insulinmolekül mit C-Peptid Brückenverbindung) bewirken. So mögen die erhöhten Proinsulinmengen in beiden Fällen ihre gefäßschädigende Wirkung entfalten und auch außerdem die Bildung neuer Fettzellen begünstigen.

Gruß
Joa