Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => CSII - Pumpentherapie => Thema gestartet von: Basalrate am April 02, 2007, 21:32

Titel: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Basalrate am April 02, 2007, 21:32
Hallo,

ich habe in letzter Zeit eine Verschlechterung meines "Dawn" Zustandes zu verzeichnen, das heisst, meine Morgenwerte schwirren wiedermal in satte Höhen ab. Nun wollte ich nicht unbedingt deswegen wieder "Einliegen" im Krankenhaus, sondern dies mal ambulant lösen. Dazu erstellte ich mit viel Mühe *g* Nachtprofile und besprach das mit meinem Diabetologen, der änderte auch flugs meine Basalrate nach oben, allerdings meine Meinung nach nicht ganz korrekt und auch zu vorsichtig. Der eigentlich verherende Anstieg findet bei mir gegen 1.00 Uhr statt danach bleibt der Pegel gleich. Mein Arzt änderte also die Raten von 20.00 Uhr und 21.00 und 22.00 Uhr um 0,1 I.E. mehr (stündlich) nach oben, das ist meiner Meinung zu früh begonnen, weil ich ja ein Analoginsulin verwende (Novo Rapid), müsste die nicht erst ab 23.00 Uhr erfolgen? Und auch im Verhältnis zum Anstieg des BZ, ich "steige" oft um 5 mmol/l an, bei meiner abendlichen Korrekturrate von 1 zu 3 (die auch funktioniert) sind 0,1 IE/h doch recht wenig oder? Insgesamt stieg durch die Änderung mein Verbrauch ja insgesamt nur um 0,3 Einheiten an. Somit kann die Senkung, wie es auch ist, nicht so hoch ausfallen. Habt Ihr dazu eine Meinung?

BG und Danke!
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 02, 2007, 21:47

Habt Ihr dazu eine Meinung?

Wie hat es denn angeschlagen?

Zu den Änderungen: Basal verursachte Hypos sollten zeitnah korrigiert werden, basal verursachte Hypers bauen sich eher längerfristig auf. Wenn man das auch zeitnah macht, verhackstückelt man sich am Ende die gesamte Basalrate, bis gar nichtss mehr paßt, weil man dannimmer weitere Korrekturen erforderlich macht.
Eine Korrektur eines bereits erhöhten Wertes braucht deutlich mehr Insulin als die Verhinderung eines solchen, vor allem, wenn es um den Dawn geht. Die Änderungen machen also aus meiner Sicht durchaus Sinn. Unabhängig davon ist das wichtigste Kriterium aber das Ergebnis: Sind die Werte im angestrebten UND im restlichen Verlauf stimmiger? Wie haben sich die Änderungen jetzt ausgewirkt?

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Corinna am April 02, 2007, 22:43
Ist denn Dawn nicht eher ein Phänomen, das in den frühen Morgenstunden auftritt? Die genaue Definition weiß ich nicht...

Was isst du denn tagsüber? Sehr fettreich? Bei mir ists so, dass wenn ich relativ fettig zu Mittag esse, der BZ spät abends noch ansteigt. Könnte ja auch ein möglicher Verursacher der hohen Werte sein...

LG, Corinna
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: dingo1 am April 02, 2007, 22:51
hi larian:)

>Eine Korrektur eines bereits erhöhten Wertes braucht deutlich mehr Insulin als die Verhinderung eines solchen

Das ist ein kluger, richtiger und sehr wichtiger Satz! Den sollte man mal statt Papptafeln mit Mahlzeiten
ins Gehirn hämmern.

Von 100 auf 180 mg/dl und von 180 auf 100 zurück ist ein Unterschied! Der wird auch noch größer, wenn man das nur
auf die Basalrate sieht.

Lineares rumskalieren geht da einfach nicht!

Da das Resultat aber entscheidend ist, stimme ich ebenfalls uneingeschränkt zu.
Wenn das Ergebnis passt und da kein Jojo-Blutzucker produziert wurde, klappt das mit wenig
Insulin zu ungewohnten Zeiten durchaus.

mfG
Dingo1
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 03, 2007, 00:18

Ist denn Dawn nicht eher ein Phänomen, das in den frühen Morgenstunden auftritt? Die genaue Definition weiß ich nicht...

Kommt drauf an, wann man schlafen geht bzw einschläft. Wer morgens früh raus muß, wird auch entsprechend früher schlafen gehen.

Zitat
Was isst du denn tagsüber? Sehr fettreich? Bei mir ists so, dass wenn ich relativ fettig zu Mittag esse, der BZ spät abends noch ansteigt. Könnte ja auch ein möglicher Verursacher der hohen Werte sein...

Fett/Eiweß würde sichbis zu neun Stunden nach der entsprechenden Mahlzeit bemerkbar machen.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 03, 2007, 00:55

Lineares rumskalieren geht da einfach nicht!

Geht schon, nur nicht an allen Stellen und alle Richtungen mit denselben Faktoren ;)

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Adrian am April 03, 2007, 01:26
Ich kann Anja nur zustimmen:

Bei hohen Werten durch falsche BR verursacht war es meist nur ein wenig zu wenig BR - und das mehrere Stunden vorher.

LG|Adrian
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Basalrate am April 03, 2007, 09:41
Erstmal Danke für die zahlreichen Beiträge,

das Basal weniger Insulin gebraucht wird zum Verhindern eines Anstieges ist mir auch klar, aber das Verhältnis 0,1 zu 3 ist doch recht groß, ich wäre als Arzt da etwas mutiger gewesen..

Der Erfolg ist sicher da, aber nicht in ausreichendem Maße, das Ergebnis liegt etwa bei einer Verbesserung (im Durchschnitt) von 2 mmol/l. Was mir eigentlich zu denken gibt ist eher die Zeitspanne 3h vorher, das entspricht meiner Meinung nach eher einem Normalinsulin (Wirkzeitpunkt/Dauer).

Ich nenne es Dawn, weil es ja um den Morgenwert geht, auch wenn der Anstieg früher erscheint, ich habe ein sehr ausgeprägtes Dawn, brauche zum Beispiel ab 4 Uhr etwa 2,5 I.E./h bis 6.00 Uhr um den Wert konstant zu halten. Fettreiches Essen?? Naja eher am Abend, das ist vielleicht auch eine Möglichkeit, ich werde dies mal berücksichtigen und schauen, auf alle Fälle habe ich einen neuen Termin gemacht, Mitte April, es muss schliesslich immer noch was getan werden.

BG
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 03, 2007, 15:58

aber das Verhältnis 0,1 zu 3 ist doch recht groß, ich wäre als Arzt da etwas mutiger gewesen..


Dein Doc wird da sicherlich seine guten Gründe gehabt haben, der kennt auch Deine Krankheitsgeschichte usw.
besser.
Wäre nicht schlecht, wenn Du mal Deine Basalrate aufführen könntest mit entsprechenden BZ Werten vor und nach der Änderung...

Das Thema Essen Fett/Eiweis hatten wir schon, was mir noch ergänzend einfällt was sich bei mir ziemlich bemerkbar macht ist Stress. HAst Du mehr Stress als sonst gehabt ?
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Adrian am April 03, 2007, 17:23
Zitat
Der Erfolg ist sicher da, aber nicht in ausreichendem Maße, das Ergebnis liegt etwa bei einer Verbesserung (im Durchschnitt) von 2 mmol/l. Was mir eigentlich zu denken gibt ist eher die Zeitspanne 3h vorher, das entspricht meiner Meinung nach eher einem Normalinsulin (Wirkzeitpunkt/Dauer).


Hi,

die Basalrate hat auch die Aufgabe, Zucker, das die Leber ausschüttet in die Zelle zu befördern, okay. Da passt Dein Ansatz!
("Um Xh kommt viel Zucker ins Blut, also muss ich (X-1)h mehr geben, damit es in die Zellen kommt")

Aber das ist NICHT die Hauptaufgabe bzw. nur eine Aufgabe von vielen.
Viel wichtiger ist:
1. Die Leber im Zaum halten. Ist (etwas) mehr Insulin da, schüttet sie in der nächsten Zeit weniger Zucker aus. Gibt man also  _die_Zeit_davor_ etwas mehr Insulin, kann es sein, dass es garnicht zu dem vermehrten ausschütten von Insulin kommt.

Und noch viel wichtiger ist:
2. Die Fettzellen/Den Fettstoffwechsel zubremsen, dass nicht übermäßig freie Fettsäuren ausgeschüttet werden, was Insulin _über_längeren_Zeitraum_ schlechter wirken lässt (Resistenz). Hier kann es zu einem schleichenden Resistenzaufbau kommen: Etwas zu wenig Insulin -> leichte Resistenz -> Insulin wirkt schlechter -> etwas stärkere Resistenz -> Insulin wirkt noch etwas schlechter -> Resisten, die sich auch schon etwas auf den BZ auswirkt -> ...
Wie man hier sieht: Wäre ganz am Anfang etwas mehr Insulin da gewesen, wäre der Stein nie ins rollen gekommen.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 03, 2007, 22:06

Ist denn Dawn nicht eher ein Phänomen, das in den frühen Morgenstunden auftritt? Die genaue Definition weiß ich nicht...


Moin, moin,

vorhin wieder von der Insel, in diesem Fall Langeoog, zurückgekehrt, möchte ich die Gelegenheit ergreifen gepflegtes Halbwissen, gepaart mit dunkler Erinnerung, einzuflechten.

Das Dawn Phänomen läuft afaik insbesondere in zwei Wellen. Diese beiden Wellen korrespondieren mit Hormonausschüttungen, wobei da insbesondere die Wachstums und Sexualhormone eine Rolle spielen. Im Krankheitsfall, das kann auch ein subakuter Virusinfekt sein, gibt es als Schmankerl noch was aus der Kortisonabteilung dabei.

Das Ganze geschieht sowohl hinsichtlich des Tages-, als auch hinsichtlich des Lebensabschnittes biorhythmisch.

Bezogen auf den Tagesablauf korrespondieren die Ausschüttungen mit dem Einschlafzeitpunkt, hinsichtlich des Lebenslaufes mit dem Alter.

Alle drei Hormonkategorien wirken kontrainsulinär, d. h. sie sind mit ihrem Auftreten darauf angewiesen, einen ausreichenden Insulinspiegel vorzufinden.

Ist dieser nicht vorhanden, bewirken diese Hormone eine in der Biochemie gründende zellkernbedingten Insulinresistenz *in* der Zelle.
Bis sich der daraus resultierende BZ-Anstieg messbar darstellt, mag es ein wenig Zeit brauchen. Dieser braucht dann allerdings eine +++ Menge an Insulin um einigernaßen in den Griff zu gelangen. Auch noch mit der vorhersehbaren Folge der steilen Talfahrt der BZ-Kurve, wenn die Resistenz abgeklungen ist.

Daher geht man bei der nächtlichen Basalratenkorrektur mit einer relativ seichten Erhöhung der Dosis vor dem Erscheinen der Resistenzauswirkung, dem BZ-Anstieg, ran. Eben um den Hormonen das benötigte Insulin zur Verfügung zu stellen. Gut ist es natürlich zu ahnen, wann die Ausschüttungen zu erwarten sind.

Gruß
Joa


Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 04, 2007, 00:25

Das Dawn Phänomen läuft afaik insbesondere in zwei Wellen. Diese beiden Wellen korrespondieren mit Hormonausschüttungen, wobei da insbesondere die Wachstums und Sexualhormone eine Rolle spielen. Im Krankheitsfall, das kann auch ein subakuter Virusinfekt sein, gibt es als Schmankerl noch was aus der Kortisonabteilung dabei.

Kortison ist immer morgens dabei, aber nicht beim nachmittäglichen Dusk. Ansosnten ACK.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Adrian am April 04, 2007, 02:15


Das Dawn Phänomen läuft afaik insbesondere in zwei Wellen. Diese beiden Wellen korrespondieren mit Hormonausschüttungen, wobei da insbesondere die Wachstums und Sexualhormone eine Rolle spielen. Im Krankheitsfall, das kann auch ein subakuter Virusinfekt sein, gibt es als Schmankerl noch was aus der Kortisonabteilung dabei.

Kortison ist immer morgens dabei, aber nicht beim nachmittäglichen Dusk. Ansosnten ACK.

Grüße
Anja


Hm, ist es nicht besonders (fast ausschließlich) Hydrokortison (Cortisol?), was am Morgen mitspielt. Die Wachstumshormone sinds doch recht am Anfang des Schlafts?

LG|Adrian
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: dingo1 am April 05, 2007, 00:15
hi:)

>aber das Verhältnis 0,1 zu 3 ist doch recht groß, ich wäre als Arzt da etwas mutiger gewesen..

tja, was soll man da sagen? Ich wiederhole nochmal, dass lineares skalieren so nicht klug ist, da vermutlich
die Ursache woanders liegt. Draufhauen und regeln geht beim Bolus auf funktionierender Basalrate.
Bei suboptimaler Basalrate hingegen fallen die Fehler messbar im Blutzucker leider meist zeitverzögert
auf, wenn man sich Ursache und Wirkprofil gegeneinander anschaut.

Mit dem Insulin kann man ohne Wissen immer nur nach Wirkprofil agieren. Das ist halt linear über oft
recht komplexe Vorgänge weggebürsten und meist nicht kausal:(

>Was mir eigentlich zu denken gibt ist eher die Zeitspanne 3h vorher

Nö, der haut da kausal was platt, da er mehr kennt als die hier geschilderten Daten und die wenigen
Kontrollwerte.

>Wäre nicht schlecht, wenn Du mal Deine Basalrate aufführen könntest mit entsprechenden BZ Werten vor und
>nach der Änderung...

jepp, mal sehen, wann und wie hoch die Sprünge der BR sind;)

>Die Fettzellen/Den Fettstoffwechsel zubremsen, dass nicht übermäßig freie Fettsäuren ausgeschüttet werden,
>was Insulin _über_längeren_Zeitraum_ schlechter wirken lässt (Resistenz).

halte ich als Spontanschnellschuss für am wahrscheinlichsten für die ungewohnte Anpassung

>Bezogen auf den Tagesablauf korrespondieren die Ausschüttungen mit dem Einschlafzeitpunkt,

hierzu hätte ich mal folgende Frage:

gibt es hier 1-er mit Pumpe und regelmässiger 3-Schicht-Erfahrung, die quasi 3 Basalraten über
längere Zeit genutzt haben? Oder doch "nur" 2-Schicht, da quasi Früh-/ und Spätschicht vom
Schlafablauf gleich und nur Arbeit/Freizeit verdreht war?

mfG
Dingo1
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 05, 2007, 01:58


tja, was soll man da sagen? Ich wiederhole nochmal, dass lineares skalieren so nicht klug ist, da vermutlich
die Ursache woanders liegt.

Draufhauen und regeln geht beim Bolus auf funktionierender Basalrate.

Bei suboptimaler Basalrate hingegen fallen die Fehler messbar im Blutzucker leider meist zeitverzögert
auf, wenn man sich Ursache und Wirkprofil gegeneinander anschaut.


Soweit ack.

Im Normalfall, denke ich mal, geht es entweder um hormonbedingte Resistenzen, oder um Resistenzen,
die durch freie Fettsäuren (FFS), in Folge eines basalen Insulinmangels für den Glucosehaushalt der Zellen, bedingt sind.

Bei der letzteren Resistenz lässt sich die A-B-C Korrektur prima anwenden. Vorhergehend reicht ggf. schon eine
rechtzeitig einsetzende und recht milde Erhöhung der Basalrate, um die Dynamik der Entwicklung einer Übersäuerung abzufangen.
Der Chef meinte, glaub ich zu entsinnen, dass die FFS Resisten schon ca. 3h zum Wirkeinsatz bräuchte (ich täte vielleicht ein wenig unterbieten wollen).

Bei der durch Hormonschübe verursachten Folgeresistenz, sofern diese Hormonschübe nicht ausreichend durch Insulin gedeckelt sind,
ist die ggf. deutliche Anhebung der  Insulinzufuhr wohl merklich zeitnäher am Erscheinen der Hormone zu sehen. Bis hin zu parallel dazu (siehe Aufstehphänomen).

Spannend wird die Sache, wenn der eine Insulinmangel mit dem anderen zusammentrifft.  :kratz:

Was mir da allerdings nicht so recht klar ist, ist die Frage, ob eine für den Glucosehaushalt stimmige Basalversorgung an Insulin von hormonellen Insulinbedarfen reduziert wird, so dass letztlich eine Lipolyse angestoßen werden kann?  :kratz: :kratz:

Glaub ich aber eigentlich nicht, so nach Gefühl, Wellesnchlag und Erfahrungswerten.

Ich gehe da eher davon aus, dass der Glucosehaushalt sich primär bedient und den sonstigen Hormonbedarfen dann wenig Insulinbedarf überlässt.

Die nicht gedeckten Hormonbedarfe bringen natürlich ihre (eigene) Resistenz hervor, aber i. d. R. nicht so langwierig, wie die innerzelluläre FFS-Resistenz aus der Lipolyse.

Es sei denn, sie werden nachgehend nicht ausreichend mit Insulin bedient, und das recht massiv, so dass sich die Lipolyse in der Folge einer hormonell verusachten Resistenz nachgehend einschleicht.

Gibt es weitere Gedanken zum Thema?

Zitat

hierzu hätte ich mal folgende Frage:

gibt es hier 1-er mit Pumpe und regelmässiger 3-Schicht-Erfahrung...


Kann ich (zum Glück) nicht mit dienen.

Allerdings habe ich im Ohr, dass der 3-Schichtbetrieb für Diabetiker kaum wirklich befriedigend zu handeln sei.
Vermutlich mit zunehmendem Alter eher ein Stück besser, weil dann der biorythmische Störfaktor der Hormone nachlässt.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 05, 2007, 02:18

Was mir da allerdings nicht so recht klar ist, ist die Frage, ob eine für den Glucosehaushalt stimmige Basalversorgung an Insulin von hormonellen Insulinbedarfen reduziert wird, so dass letztlich eine Lipolyse angestoßen werden kann?  :kratz: :kratz:

Hat so'n bißchen was von Henne und Ei ;) Ich würde aber nicht von Reduzieren sprechen, sondern einfach das Endergnis betrachten... die Waage steht nicht mehr im Gleichgewicht, sodnern schlägt aus. Der hormonelle Einfluß zieht/reduziert mMn nicht, aber er erhöht den Bedarf. Und dieser Bedarf wird durch die BR nicht mehr gedeckt.Wobei es wiederum (siehe Henne und Ei) keine BR ohne circadiane hormonelle Einflüsse gibt (von Leuten mit Addison mal abgesehen).
Sieht man sich mal den hormonellen Einfluß im weiblichen Zyklus an, dann hat frau zum Zeitpunkt x eine stimmige BR mit daraus resultierenden passenden BZ-Werten. Kommt irgendwann zyklusbedingt hormoneller Einfluß hinzu, passen die Werte bei ansonsten unveränderter Therapie nicht mehr. Demnach hat der Hormonhaushalt Priorität vor dem nahrungsbedingten Glucosehaushalt... der ja auch im Handlungsspielraum des Menschen liegt, im Gegensatz zur hormonellen Regulation.

Zitat
Allerdings habe ich im Ohr, dass der 3-Schichtbetrieb für Diabetiker kaum wirklich befriedigend zu handeln sei.
Vermutlich mit zunehmendem Alter eher ein Stück besser, weil dann der biorythmische Störfaktor der Hormone nachlässt.

Die Frage ist warum... Wer konsequent die Triggerung durchs Einschlafen beachtet und auch die Zeiten im Hinterkopf behält, die der Biorhythmus für eine Umstellung braucht (2h pro Tag), soltle das (theoretisch) hinbekommen. Da das allerdings nicht gerade gängiges Wissen ist, gilt das allgemein als problematisch.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 05, 2007, 02:55


so dass letztlich eine Lipolyse angestoßen werden kann?


Hat so'n bißchen was von Henne und Ei ;) Ich würde aber nicht von Reduzieren sprechen, sondern einfach das Endergnis betrachten... die Waage steht nicht mehr im Gleichgewicht, sondern schlägt aus.


Klaro, die Waage, bzw. die Anzeige vom BZ-Messer schlägt in beiden Fällen erstmal aus.

Allerdings dürfte es schon einen gewissen Unterschied am Korrekturbedarf hinsichtlich Zeitdauer und Menge ausmachen können, wenn ein Hormonresistenz eine Lipolyse nach sich zieht, oder aber eben nicht?

Zitat

Der hormonelle Einfluß zieht/reduziert mMn nicht, aber er erhöht den Bedarf.


Das entspräche denn auch meiner Annahme, dass der Hormonbedarf erstmal nicht den Glucosestoffwechel der Zelle nennenswert reduziert. Wohl aber im Nachgang dann schon, so keine halbwegs hinlängliche Insulinkorrektur erfolgt?

Zitat
Allerdings habe ich im Ohr, dass der 3-Schichtbetrieb für Diabetiker kaum wirklich befriedigend zu handeln sei.
Vermutlich mit zunehmendem Alter eher ein Stück besser, weil dann der biorythmische Störfaktor der Hormone nachlässt.
Zitat

Die Frage ist warum... Wer konsequent die Triggerung durchs Einschlafen beachtet und auch die Zeiten im Hinterkopf behält, die der Biorhythmus für eine Umstellung braucht (2h pro Tag), sollte das (theoretisch) hinbekommen.


Einerseits mag es an den Grenzen menschlichen Achtsamkeitsaufkommens hinsichtlich der Stoffwechselführung liegen, andererseits aber auch an der Frage der Grenzen der Flexibilität des biorythmischen menschlichen Seins.
Bei nichtdiabetischen 3-Schichtlern sollen die Folgen ja auch schon deutlich aufzeigbar sein.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: dingo1 am April 08, 2007, 08:10
hi:)

> Was mir da allerdings nicht so recht klar ist, ist die Frage, ob eine für den Glucosehaushalt
> stimmige Basalversorgung an Insulin von hormonellen Insulinbedarfen reduziert wird, so dass
> letztlich eine Lipolyse angestoßen werden kann?

kluge Frage, da 2-er meist nichts an gesteigerter Lipolyse haben und trotzdem bei BZ von jenseits der
1400 mg/dl einfach umfallen. Da ist dann Basal ohne Ende vorhanden und nichts an Ketonen messbar,
ebenfalls fallen die nicht vom Fleisch.

Solange Basalversorgung klappt, ist also auch lehrbuchmässig nicht viel los mit der Lipolyse.

> Was mir da allerdings nicht so recht klar ist, ist die Frage, ob eine für den Glucosehaushalt
> stimmige Basalversorgung an Insulin von hormonellen Insulinbedarfen reduziert wird, so dass
> letztlich eine Lipolyse angestoßen werden kann?

Wenn man mal von der Zellebene weggeht und was Übersicht gewinnt, geht das Herz knapp vor dem Hirn
drauf, wenn was schiefläuft. Das Herz ist aber mal mindestens ein Muskel, der irgendwoher Energie
benötigt. (ist alles sehr stark vereinfacht!)

> Glaub ich aber eigentlich nicht, so nach Gefühl, Wellesnchlag und Erfahrungswerten.

dito, im worst-case ist man erstmal nur ohne Bewusstsein, danach geht der Rest erst los.
Muskeln geben aber vor Hirn auf. Erst steht das Herz, das Hirn ist erst etwas später endgültig platt.

> Ich gehe da eher davon aus, dass der Glucosehaushalt sich primär bedient und den sonstigen Hormonbedarfen
> dann wenig Insulinbedarf überlässt.

jepp, das Herz gibt erst auf, wenn was anderes zu schlimm war!

> Die nicht gedeckten Hormonbedarfe bringen natürlich ihre (eigene) Resistenz hervor, aber i. d. R. nicht so
> langwierig, wie die innerzelluläre FFS-Resistenz aus der Lipolyse.

sagen wir mal so. Wenn es für die Muskeln reicht, reicht es temporär auch für den Rest. Irgendwann wird
ja wohl jeder mal messen und handeln. Wer das nicht macht, riskiert halt so eine Art Spirale in der
von Dir beschriebenen Form. Man fällt halt danach irgendwann einfach um auf der nächsten Stufe. Als
1-er halt mit Lipolyse, also Körperselbstverdauung und als 2-er mit ner Art von Dehydrationseffekt.

> Es sei denn, sie werden nachgehend nicht ausreichend mit Insulin bedient, und das recht massiv, so
> dass sich die Lipolyse in der Folge einer hormonell verusachten Resistenz nachgehend einschleicht.

siehe Typ-2. Nichts Lipolyse, Insulin ist genug da, die fallen ohne absoluten Insulinmangel
(meist wegen Übergewicht, da kommen die Hormone her) um.

> i. d. R. nicht so langwierig

da liegt der Punkt nach meiner Meinung. Wenn man lange genug Unsinn macht, knallt es halt.
In Bezug auf die Hormone halte ich sowas allerdings für vernachlässigbar. Man wird eher auf Kontrollwerte schauen
und irgendwie reagieren bevor da was passiert.

> Demnach hat der Hormonhaushalt Priorität vor dem nahrungsbedingten Glucosehaushalt

hm, gemessen wird da der Zucker. Umgefallen ist aber noch niemand. Solange man angemessen reagiert, wird das
auch nicht geschehen. Dass da ein Mehrbedarf vorliegt, will ich nicht bestreiten. Ne Lipolyse hingegen
wird wohl auf diese Art eher nicht produziert. Lediglich Jojo-Zucker.

mfG
Dingo1
 
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 08, 2007, 16:07

kluge Frage, da 2-er meist nichts an gesteigerter Lipolyse haben und trotzdem bei BZ von jenseits der
1400 mg/dl einfach umfallen. Da ist dann Basal ohne Ende vorhanden und nichts an Ketonen messbar,
ebenfalls fallen die nicht vom Fleisch.

Lipolyse entsteht nicht durch absoluten, sondern auch durch relativen Insulinmangel. Und Basal kann zwar ohne Ende vorhanden sein, wenn es wegen Insulinresistenz nicht hinreichend zur Wirkung kommt, ist der Effekt derselbe.

Zitat
mal von der Zellebene weggeht und was Übersicht gewinnt, geht das Herz knapp vor dem Hirn
drauf, wenn was schiefläuft. Das Herz ist aber mal mindestens ein Muskel, der irgendwoher Energie
benötigt. (ist alles sehr stark vereinfacht!)

Das Gehirn schaltet schon zurück, wenn das Herz noch lange problemlos mit Energie versorgt wird, in dem es bewußte Prozesse ausschaltet und nur noch lebensnotwendige vegetative Funktionen aufrechterhält (Atmung, Herzschlag etc)

Zitat
m worst-case ist man erstmal nur ohne Bewusstsein, danach geht der Rest erst los.
Muskeln geben aber vor Hirn auf. Erst steht das Herz, das Hirn ist erst etwas später endgültig platt.

Welche Energiereserven hat denn Herzmuskulatur und welche Nervengewebe?

Zitat
llt halt danach irgendwann einfach um auf der nächsten Stufe. Als
1-er halt mit Lipolyse, also Körperselbstverdauung .

Niemand fällt wegen Lipolyse um. Damit kann man sich wunderbar über Wochen durchhangeln.

Zitat
und als 2-er mit ner Art von Dehydrationseffekt

Hyperosmolares Koma.

Zitat
siehe Typ-2. Nichts Lipolyse, Insulin ist genug da,

Auch 2er können Lipolyse haben. sie werden nur keine Ketoazidose bekommen, weil dazu absoluter Insulinmangel nötig ist.

Zitat
(meist wegen Übergewicht, da kommen die Hormone her) um.

Hä?

Zitat
hm, gemessen wird da der Zucker. Umgefallen ist aber noch niemand. Solange man angemessen reagiert, wird das
auch nicht geschehen. Dass da ein Mehrbedarf vorliegt, will ich nicht bestreiten. Ne Lipolyse hingegen
wird wohl auf diese Art eher nicht produziert. Lediglich Jojo-Zucker.

Lipolyse beginnt, wenn der BZ einige Stunden >140 war.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: dingo1 am April 08, 2007, 21:51
hi:)

dass auch 2-er lipolyse haben, ist mir bekannt. Evtl. habe ich JOA falsch verstanden. Genauer meinte ich, dass die gesteigerte
Lipolyse beim 2-er meist nicht zu finden ist (wegen reichlich Insulin). Da wird sogar immer mehr ausgeschüttet, weil es meist
nicht wirkt (evtl. und wegen der Lipolyse).

In Bezug auf die Reserven stimme ich Dir zu. Ein Muskel hat da deutlich mehr. Auf dem Weg nach unten (im Blutzucker), geht das aber
ebenso. Erst bewusstlos und der Rest geht noch für sehr lange Zeit (eigentlich bis zum Erwachen).

Auf dem Weg nach unten kommen dann auch erneut die Hormone ins Spiel, die bei Bewusstlosigkeit dann keine Chance gegen das exogen
zugeführte Insulin beim 1-er hatten.

In der Summe bin ich der Meinung von JOA, dass im Zweifel eher das Hirn runterfährt und die hormonelle Lage in der Praxis maximal
zum Jojo-Zucker führt. Nie aber zur Entgleisung, da selbst die radikalste Minimaltherapie wohl eine Messung je Tag derzeit vorsieht
und natürlich entsprechendes Handeln.

Tja, warum die 2-er. Da sieht man halt schön, was am Extrem passiert. Sonst nichts;)

Also: Ne Lipolyse anschubsen geht nach meiner Meinung unter derzeitigen Therapiebedingungen nicht mit alleiniger hormoneller Begründung.
Ne Ausnahme wären da wohl mal Kranke und Heranwachsende. Mit derzeitiger Therapie kommt da wohl wirklich maximal temporär Jojo-Zucker rum.

Nicht umsonst darf man selbst als 1-er mit Werten über 140 mg/dl noch Leistungssport machen. Der kritische Wert liegt höher!
Der Schlüssel liegt in dem Zeitfenster. Fünf Jahre mit Nüchternwerten kleiner 120 mg/dl und fünf Jahre mit Nüchternwerten knapp unter der
Nierenschwelle werden mit Sicherheit einen anderen Insulinbedarf bei sonst identischen Parametern liefern. Nur: gemessen und
gehandelt wird ja auch noch.

mfG
Dingo1
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 09, 2007, 16:38
Hallo,


dass auch 2-er lipolyse haben, ist mir bekannt. Evtl. habe ich JOA falsch verstanden. Genauer meinte ich, dass die gesteigerte
Lipolyse beim 2-er meist nicht zu finden ist (wegen reichlich Insulin). Da wird sogar immer mehr ausgeschüttet, weil es meist
nicht wirkt (evtl. und wegen der Lipolyse).


also erst mal muß ich gestehen, dass ich vorgehen wohl etwas verkrautet rumgedacht habe.  :kratz:
Das führe ich auch mal auf meine individuellen Bedingungen zurück, die da sind:

Typ1
insulinempfindliche Variante
keine Typ 2 Komponente
hohe BZ-Meßfrequenz
sofortige Insulinkorrektur für überhöhte BZ-Werte (und eher zwei IE mehr, als 1/2 IE zu wenig).

Was die Insulinresistenz primär anstößt dürfte ziemlich schnuppe sein, die Frage ist, ob eine entstandene Resistenz dann ausreichend mit Korrekturinsulin bedacht wird.

Der Weisheit von Anjas Feststellung, dass hier die Frage von Henne oder Ei zur Debatte steht, stimme ich deswegen jetzt einfach mal
vollinhaltlich zu!  :ja:

Hinsichtlicht des Typ 2 Diabetes oder des Typ 1 mit der 2er Komponente, sind diese beiden auf Lipolyse schon fast als abonniert zu sehen.
Typ 1(+2) und Typ 2 können nicht nur über Tage oder Wochen, sonder auch über Jahre hinweg in der Lipolyse rumdackeln.

Der wegen der Zellresistenz erforderliche selbstproduzierte oder zugeführte Insulinüberschuss verhindert meist recht zuverlässig eine weitergehende Entgleisung in Richtung Ketoazidose. Wobei die Ketoazidose sich durch die zunehmende Übersäuerung des gesamten Stoffwechsels kennzeichnet, bis zum vollständigen Zusammenbruch.

Die Gefahr für den Typ 1 (mit 2er Komponente) oder Typ 2 liegt, wie Du und Anja ja auch anmerkten, in der Dehydration mit der Folge des hyperosmolaren Komas.

Zitat

In der Summe bin ich der Meinung von JOA, dass im Zweifel eher das Hirn runterfährt und die hormonelle Lage in der Praxis maximal
zum Jojo-Zucker führt. Nie aber zur Entgleisung, da selbst die radikalste Minimaltherapie wohl eine Messung je Tag derzeit vorsieht
und natürlich entsprechendes Handeln.


Jojo-Zuckerkurven lassen sich sicherlich sowohl mit den Hormonen als auch mit der Lipolyse arrangieren. Und beide im Teamwork werden das noch viiiel schöner hinbekommen.  :boese:
 :zwinker:

Zitat

Nicht umsonst darf man selbst als 1-er mit Werten über 140 mg/dl noch Leistungssport machen.
Der kritische Wert liegt höher!


Dem würde ich für mich auch so zustimmen, allerdings bei längerem BZ über 140 mg/dl täte ich wohl auch mehr Insulin während und besonders nach der Leistung benötigen, als bei einem stabilen Normwert zu Beginn.

Natürlich kann ich den BZ vor einer Leistung höher gehen lassen. Allerdings lässt ein mehrstündig => 140 stehender BZ schon den Gedanken an eine aufgekommene Lipolyse keimen.

Zitat

Der Schlüssel liegt in dem Zeitfenster. Fünf Jahre mit Nüchternwerten kleiner 120 mg/dl und fünf Jahre mit Nüchternwerten knapp unter der
Nierenschwelle werden mit Sicherheit einen anderen Insulinbedarf bei sonst identischen Parametern liefern.


Da wird es wohl schon angemessen sein, Diabetiker mit unterschiedlichen Insulinbedarfen zu differenzieren.
Wobei, je nach Gegebenheiten, auch sehr unpassende Therapieschematra relativ stabil etabliert werden können.
Dann allerdings führen schon kleinere Abweichungen schnell in ein Chaos, mit der Gefahr weitergehender Entgleisungen.

In Deinem Vergleich wird sicherlich der Fall 2 mit 5 Jahren an der Nierenschwelle einen deutlich höheren Bedarf an Insulin haben müssen, da er beständig
halbherzige Insulinkorrekturen im Konzept einbauen muss.  :mauer:

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: maulwurfinchen am April 09, 2007, 18:16
ich bin uebrigens auch grade irritiert, bei meinen bisher 2 "verschlissenen" diabetologen habe ich jeweils gelernt, dass man die basalrate ca. 2 stunden vor dem nicht mehr stimmenden wert anpassen sollte  :kratz:
ich bastel naemlich auch grade wieder mal ein bisschen, da ich momentan einen anstieg nach mitternacht beobachte.
was ich in einem anderen forum gelesen habe, funktioniert bei mir morgens gut, egal, wie lange ich schlafe, ist mein nuechternwert ca. wie der einschlafwert, meistens um die 120mg/dl, leider ab und zu auch hoeher, manchmal bei spaetabendlicher korrektur entweder zu niedrig oder zu hoch, aber sobald ich aufgestanden bin, steigt der bz, was sich aber durch einen bolus von 0,5ie bremsen laesst. liegt das an "stresshormonen"? denn, wenn ich die basalrate aendere, habe ich eine boese hypo, wenn ich ausschlafe. wenn ich aber um 9 mit 120mg/dl aufwache, habe ich nuechtern um 11h schon ü200mg/dl...

hat uebrigens jemand von euch irgendwo diesen standard-basalratenverlauf rumliegen? ich wollte mal schauen, wo ich von der "norm" abweiche und ob da vielleicht der casus knaxus liegt.  :hilfe:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 09, 2007, 22:55

ich bin uebrigens auch grade irritiert, bei meinen bisher 2 "verschlissenen" diabetologen habe ich jeweils gelernt, dass man die basalrate ca. 2 stunden vor dem nicht mehr stimmenden wert anpassen sollte  :kratz:


Das irritiert mich jetzt auch etwas, das kommt aber bestimmt auch etwas auf das Insulin drauf an was drin ist Analog/Normal.
Mein PERSÖNLICHER Erfahrungswert liegt bei 1h mit Analoginsulin, kann aber bei jedem eben anders sein!


ich bastel naemlich auch grade wieder mal ein bisschen, da ich momentan einen anstieg nach mitternacht beobachte.


Wie sieht Deine BSR eigentlich aus, gleichmäßig über längere Zeit oder Berg und Talfahrt, mal ganz vorsichtig angefragt.


 aber sobald ich aufgestanden bin, steigt der bz, was sich aber durch einen bolus von 0,5ie bremsen laesst. liegt das an "stresshormonen"?


Adrenalin und so meine ich, irgendwie muss der Kreislauf ja in Schwung kommen :zwinker:


denn, wenn ich die basalrate aendere, habe ich eine boese hypo, wenn ich ausschlafe.


Ja weil Du ja dann schläfst und der Bedarf nicht da ist weil ja keine Hormone usw. ausgeschüttet werden,
eben erst wenn Du aufstehst.


wenn ich aber um 9 mit 120mg/dl aufwache, habe ich nuechtern um 11h schon ü200mg/dl...


Spricht für einen kleinen Bolus zum aufstehen, dass würde ich aber mit dem behandelnden Arzt besprechen!!!
Wieviel und ob überhaupt... der kennt das drum herum alles.


hat uebrigens jemand von euch irgendwo diesen standard-basalratenverlauf rumliegen? ich wollte mal schauen, wo ich von der "norm" abweiche und ob da vielleicht der casus knaxus liegt.  :hilfe:


Du meinst diese Schiebner nach Dr. Renner :kratz:
Habe ich mkir abgewöhnt, ich kenne keine norm mehr im Bereich Diabetes...

Grüße

Markus

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 10, 2007, 00:01


ich bin uebrigens auch grade irritiert, bei meinen bisher 2 "verschlissenen" diabetologen habe ich jeweils gelernt, dass man die basalrate ca. 2 stunden vor dem nicht mehr stimmenden wert anpassen sollte  :kratz:


Das irritiert mich jetzt auch etwas, das kommt aber bestimmt auch etwas auf das Insulin drauf an was drin ist Analog/Normal.

DAS nun gerade nicht. Wieso und weshalb wurde aber shcon am Anfang des Threads erzählt.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am April 10, 2007, 09:51



ich bin uebrigens auch grade irritiert, bei meinen bisher 2 "verschlissenen" diabetologen habe ich jeweils gelernt, dass man die basalrate ca. 2 stunden vor dem nicht mehr stimmenden wert anpassen sollte  :kratz:


Das irritiert mich jetzt auch etwas, das kommt aber bestimmt auch etwas auf das Insulin drauf an was drin ist Analog/Normal.

DAS nun gerade nicht. Wieso und weshalb wurde aber shcon am Anfang des Threads erzählt.


Um es nochmal kurz zu wiederholen: Der erhöhte BZ ist das Endprodukt. Der Zeitpunkt, an dem das Ganze seinen Ausgang hat kann schon lange davor liegen ("kann", nicht "muß")
Verhindere ich also die Entstehung zum richtigen Zeitpunkt verhindere ich auch das Endprodukt. Und das mit weniger Insulin als nötig ist, den erhöhten BZ zu korrigieren. Und so ist es auch erklärlich, warum eine homöopathische Erhöhung der BR zum Ziel führen kann.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: maulwurfinchen am April 10, 2007, 19:49
danke! das "kann nicht muss" ist des raetsels loesung bei meiner frage... ich erhoehe/senke immer so 1-2 stunden vorher, je nachdem, ab wann etwa ich den schlechten wert einordne (hab schliesslich keine halben stunden im profil)

zur frage von lord british: meine basalrate ist eine einzige berg und talfahrt... nachts langsam ansteigend, hoehepunkt vormittags, dann abfall bis mitte nachmittag und abends wieder leicht ansteigend, aber auch meistens ueber mehrere stunden konstant. nachmittags/frueher abend stimmt ganz gut, denn als ich versuchsweise 2 stunden um 0,1 ie erhoeht habe, gabs jeden abend eine hypo... ich war vorher nicht so sicher, jetzt habe ich den bolus bzw. spritz-ess-abstand, soweit es moeglich ist, das verhindert diese peaks.
ich muss unbedingt mal einen basalratentest nachts machen, ich komme zwar morgens meistens mit dem wert des vorabends raus, aber ich habe so ein bauchgefuehl, dass der blutzucker doch zwischendurch sehr schwankt, weil ich ihn zwischen 1-2h auch immer schlecht korrigiert kriege. wenn ich da ü160mg/dl habe und seit 20h keinen bolus mehr hatte, krieg ich den bz nicht mehr runter, wenn ich um 22h noch was gegessen habe, lande ich dann schnell in einer hypo, weil bei mir das humalog extrem lange wirkt. ich unterzuckere auch 5-6 stunden nach einem bolus.

mit dem morgentlichen bolus fahre ich ganz gut. adrenalin ist eine prima erklaerung, ich teste noch aus, ob 0,5ie ausreichen. vielleicht sollte ich auch immer liegend messen, bevor ich aufstehe, denn das wuerde dann auch schlechtere werte nach dem anziehen erklaeren.

diabetologen befrage ich bei kleinkram meistens schon nicht mehr, die sagen mir dann auch "basalratentest" und passen es genauso kleinschrittig an wie ich selber auch. aber mal sehen, was mein neuer diabetologe freitag sagt  :gruebeln:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 10, 2007, 19:56
Um nochmal auf den Anfang des Threads zurückzugreifen, wo Anja so treffend ausführte:


Zu den Änderungen: Basal verursachte Hypos sollten zeitnah korrigiert werden, basal verursachte Hypers bauen sich eher längerfristig auf.


Wobei insbesondere die durch hormonelle Einflüsse entstehenden Blutzuckeranstiege nicht spontan hochgehen, sondern sich etwas langsamer entwickeln. Es gibt auch die Aussage, dass sie sich insbesondere durch explosive pp Anstiege outen.

Kontrainsulinäre Hormonausschüttung, wie sie in den Dawn-Wellen und im Aufstehphänomen zu finden sind, bedürfen einer angemessenen Abdeckung durch Insulin weil diese Hormone ansonsten im Zellkern eine spezifische Insulinresistenz erzeugen, der mit Korrekturinsulin schwerlich beizukommen ist und deren Entstehungszeitpunkt zeitnah nicht ohne weiteres geortet werden kann.

Natürlich würde auch eine Basallücke im Abend-, Spätabend- oder Frühnachtbereich, die nicht durch Bolusinsulin gebrückt ist, die Möglichkeit einer Insulinresistenz beinhalten, sofern die Lücke relevant genug ist auf Zellebene eine nennenswerte Lipolyse anzustoßen. Das wäre dann die Entwicklung einer Insulinresistenz durch freie Fettsäuren. Mit dem zugehörigen ebenfalls deutlich erhöhten Korrekturinsulinbedarf.

Zitat von: Llarian

Eine Korrektur eines bereits erhöhten Wertes braucht deutlich mehr Insulin als die Verhinderung


Eben!  :ja:
Eventuell klappt eine zeitnahe Anpassung noch dicht am Beginn eines basalen Insulinmangels nur für die Glucoseverwertung.
Bei den Hormonen muss das Insulin zeitnah zu deren Erscheinen ausreichend vorhanden sein.
Und die Nachtverläufe bestimmen sich ja recht deutlich durch die Hormonausschüttungen.

Wenn die BR-Korrektur dann schon in eine Resistenz hineinwirkt, muss sie drastisch erhöht ausfallen, um überhaupt noch was an Wirkung zu zeigen.
Das kann zwar auch ne Weile gut gehen, bewirkt aber ein labiles System. Z.B. dann, wenn Du aus irgendeinem Grund am Punkt der tatsächlichen BR-Lücke, vielleicht durch eine Änderung des Zeitpunktes des Abendessens oder durch einen insulinierten Spätimbiss, die Lücke ganz oder zu teilen schließt.

Vom Verfahren her macht es imho schon Sinn in den Vorlaufzeiten des vermuteten Mangels eher ein leichtes Überangebot an Insulin vorzuhalten, und ggf. durch Vorsorge BE's einen Puffer zu schaffen.
Ist auch zur BR-Findung systematisch einsetzbar. Wenn dann im 3h-Rhytmus gemessen wird, lässt sich eigentlich recht gut an der Kurve sehen, wo die BR stimmig oder zu hoch/zu niedrig ausfällt.

Zitat von: Maulwurfinchen

aber sobald ich aufgestanden bin, steigt der bz, was sich aber durch einen bolus von 0,5ie bremsen laesst. liegt das an "stresshormonen"?


Da hast Du es mit dem Aufstehphänomen zu tun.
Lies mal in den passenenden Forenthreads nach.  :zwinker:
Suche nach "Aufstehphänomen", "AP Bolus" oder "Gupf". U. a. da: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?topic=1652.0

Grüße
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 11, 2007, 16:37

meine basalrate ist eine einzige berg und talfahrt...


Hatte ich auchmal, fast jede Stunde eine andere Basalrate, bis mein Doc das mal bei einem Problem gesehen hatte... :duck:
Jetzt habe ich es schon lange so das ich über längere Zeit eine konstante Basalrate habe.
Seitdem ist es besser geworden und ich akzeptiere einfach die Schwankungsbreite von +/- 10 mg/dl


 ich teste noch aus, ob 0,5ie ausreichen. vielleicht sollte ich auch immer liegend messen, bevor ich aufstehe, denn das wuerde dann auch schlechtere werte nach dem anziehen erklaeren.


Ja das würde ich dann langsam ausprobieren, nachdem der Doc auch sein OK gegeben hat.
Soweit mir das bekannt ist reicht glaube ich aber auch schon das aufwachen aus :gruebeln:


diabetologen befrage ich bei kleinkram meistens schon nicht mehr, die sagen mir dann auch "basalratentest" und passen es genauso kleinschrittig an wie ich selber auch. aber mal sehen, was mein neuer diabetologe freitag sagt  :gruebeln:


Habe ich kein Problem mit, schließlich bekommt er ja für die Behandlung auch Geld und es ist sein Job.
Muss dazu natürlich sagen wir verstehen uns beide gut und die Chemie passt,
mittlerweile dürften es so 10-12 Jahre sein die wir uns kennen.

Basalratentest mache ich oft schon von alleine und sage ihm das nur später noch wegen der Dokumentation in der Akte und dem Mehrbedarf an Teststreifen.
Wenn das passt kann man da gleich den Wind aus den Segeln nehmen :zwinker:

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 11, 2007, 22:46
Moin,

wenn ich den einen oder anderen Gedanken focussiere, gehen andere Aspekte vielleicht verloren, oder werden mal vernachlässigt.
Daher noch mal ein paar Ideen zu deinem Beitrag.


zur frage von lord british: meine basalrate ist eine einzige berg und talfahrt... nachts langsam ansteigend, hoehepunkt vormittags, dann abfall bis mitte nachmittag und abends wieder leicht ansteigend, aber auch meistens ueber mehrere stunden konstant. nachmittags/frueher abend stimmt ganz gut


So wie Du das darstellst, täte ich nicht von einer BuT-Bahn sprechen. Das folgt eher der Physiologie des Biorhytmus und könnte darauf hindeuten, dass Du da schon recht gut am Ball bist, nur das vielleicht die Feinheiten noch verbesserungsfähig sind.

Zitat
... als ich versuchsweise 2 stunden um 0,1 ie erhoeht habe, gabs jeden abend eine hypo... ich war vorher nicht so sicher, jetzt habe ich den bolus bzw. spritz-ess-abstand, soweit es moeglich ist, das verhindert diese peaks.


Das verstehe ich allerdings nicht so recht, da fehlen mir die Zusammenhänge.

Zitat

ich muss unbedingt mal einen basalratentest nachts machen...


Das ist sicher Mittel der Wahl. Allerdings böte sich auch der BR-Test im Abendbereich an.

Zitat

... ich komme zwar morgens meistens mit dem wert des vorabends raus,
aber ich habe so ein bauchgefuehl, dass der blutzucker doch zwischendurch sehr schwankt, weil ich ihn zwischen 1-2h auch immer schlecht korrigiert kriege. wenn ich da ü160mg/dl habe und seit 20h keinen bolus mehr hatte, krieg ich den bz nicht mehr runter,


Hier fehlen wieder einige Bezugsinformationen, z. B., wann Du in die Falle gehst.
Grundsätzlich sollte das aber dahingehend interpretierbar sein, dass Du eine Basallücke im Vorfeld von 1 bis 2 Uhr eingebaut hast, die eine gewisse Resistens produziert. Die wird dann wohl irgendwo im Spätabendbereich liegen.
Aber auch hier fehlen Infos zur Bed-Time. Machst Du bis 1 bis 2 Uhr durch? Stellst Du einen Wecker zum Messen oder was?

Jedenfalls scheint mir der Ansatz Deines bisherigen  Diabetologen erst mal ok, erstmal sacht an spätabendlich/frühnächtlichen BR nach oben zu schrauben.

Zitat

wenn ich um 22h noch was gegessen habe, lande ich dann schnell in einer hypo, weil bei mir das humalog extrem lange wirkt. ich unterzuckere auch 5-6 stunden nach einem bolus.


Kann man wieder mehrere Gedanken zu machen.
1.) Die Dauer der Insulinwirkung hängt von der Bolusgröße ab.
2.) Wenn Du mit einem Bolus zur Spätmahlzeit eine spätabendliche BR-Lücke stopfen tust, ist Dein Insulinbedarf nachgehend ggf. drastisch niedriger.
3.) Umso mehr, wenn Du dann auch noch zeitnah in die Waagerechte, also ins Bett gehst.
4.) Weitere Gedanken gestrichen wegen unzulänglicher Infos.

Zitat

diabetologen befrage ich bei kleinkram meistens schon nicht mehr, die sagen mir dann auch "basalratentest" und passen es genauso kleinschrittig an wie ich selber auch.


Hauptsache, die kleinen Schritte sind die richtigen. Das dauert dann etwas länger, hat aber auch eine gute Aussicht auf Erfolg.  :ja:

Zitat

aber mal sehen, was mein neuer diabetologe freitag sagt  :gruebeln:


Vielleicht sagt der: " Also Mädelinchen, mach das jetzt so und so, und dann passt das! Und zwar immer!  :super:  
:gruebeln: :gruebeln:

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am April 12, 2007, 12:54

Vom Verfahren her macht es imho schon Sinn in den Vorlaufzeiten des vermuteten Mangels eher ein leichtes Überangebot an Insulin vorzuhalten, und ggf. durch Vorsorge BE's einen Puffer zu schaffen.


Sehe ich nicht so. Ich fände es nämlich ein bißchen sehr sinnfrei, ein Basalprofil auf die Einnahme irgendwelcher Puffer-BEs aufzubauen.

Austesten, wie weit man eine BR-Erhöhung vorverlegen kann: okay. (Und klar, daß man dann Not-BEs bereithält)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: maulwurfinchen am April 12, 2007, 16:26


So wie Du das darstellst, täte ich nicht von einer BuT-Bahn sprechen. Das folgt eher der Physiologie des Biorhytmus und könnte darauf hindeuten, dass Du da schon recht gut am Ball bist, nur das vielleicht die Feinheiten noch verbesserungsfähig sind.


mir wurde mal gesagt, dass bei mir schon relativ viel auf und ab sei und "rundere" kurven ueblicher seien... aber keine ahnung, woran man sich am besten orientiert. tagsueber kommt es auch ganz gut hin
Zitat




Hier fehlen wieder einige Bezugsinformationen, z. B., wann Du in die Falle gehst.
Grundsätzlich sollte das aber dahingehend interpretierbar sein, dass Du eine Basallücke im Vorfeld von 1 bis 2 Uhr eingebaut hast, die eine gewisse Resistens produziert. Die wird dann wohl irgendwo im Spätabendbereich liegen.
Aber auch hier fehlen Infos zur Bed-Time. Machst Du bis 1 bis 2 Uhr durch? Stellst Du einen Wecker zum Messen oder was?

Jedenfalls scheint mir der Ansatz Deines bisherigen  Diabetologen erst mal ok, erstmal sacht an spätabendlich/frühnächtlichen BR nach oben zu schrauben.

ich gehe im normalfall gegen 1 ins bett. ab und zu auch mal spaeter oder frueher, aber generell schlafen wir meistens zwischen mitternacht und zwei uhr ein.
ich hab vor ziemlich genau einem jahr zweimal, in kurzem abstand abends basalratentest gemacht, einmal kams ziemlich gut hin und an einem anderen abend stieg der bz rapide an.
ich find meinen blutzucker manchmal einfach unverstaendlich. letzte nacht z.b. ich hatte um 21h 108mg/dl, hab dann etwas eis gegessen (3be = 4,5ie) und um halb 1 war mein bz 138mg/dl. ich dachte, okay, bolus wirkt sowieso noch nach, nicht korrigieren. heute morgen um 10 250mg/dl. naechtliche hypo?? hatte aber keine anzeichen und normalerweise werde ich wach. abendessen, das noch nachwirkte? (20h 8be spaghetti mit carbonara sauce  & bionade 12ie)

Zitat
Zitat

ich unterzuckere auch 5-6 stunden nach einem bolus.


Kann man wieder mehrere Gedanken zu machen.
1.) Die Dauer der Insulinwirkung hängt von der Bolusgröße ab.

auch bei kleineren boli unter 5ie habe ich bis zu 6 stunden nach dem essen hypos. natuerlich nicht regelmäßig, aber es kommt vor.
Zitat

2.) Wenn Du mit einem Bolus zur Spätmahlzeit eine spätabendliche BR-Lücke stopfen tust, ist Dein Insulinbedarf nachgehend ggf. drastisch niedriger.
werd ich mal testen

Zitat

3.) Umso mehr, wenn Du dann auch noch zeitnah in die Waagerechte, also ins Bett gehst.

zwischen essen-bolus und schlafen liegen im normalfall 2-3 stunden, wenn ich nicht niedrigen blutzucker mit essen ausgleiche


Zitat

Hauptsache, die kleinen Schritte sind die richtigen. Das dauert dann etwas länger, hat aber auch eine gute Aussicht auf Erfolg.  :ja:

Zitat

aber mal sehen, was mein neuer diabetologe freitag sagt  :gruebeln:


Vielleicht sagt der: " Also Mädelinchen, mach das jetzt so und so, und dann passt das! Und zwar immer!  :super:  
:gruebeln: :gruebeln:

Gruß
Joa


ich hasse ironie... genau so etwas wuensche ich mir. einen generalstabsmäßigen plan, damit immer alles klappt. oder eigentlich wuerde mir so ein dauerndes messgeraet mit warnsignalen ausreichen. das ist immer noch mein traum, dass es sowas mal (in bezahlbar) gibt.
ich will meine bloeden blutzuckerspitzen einfach loswerden oder wenigstens eindeutig feststellen koennen, wann es woran liegt...
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 12, 2007, 17:53
letzte nacht z.b. ich hatte um 21h 108mg/dl, hab dann etwas eis gegessen (3be = 4,5ie) und um halb 1 war mein bz 138mg/dl. ich dachte, okay, bolus wirkt sowieso noch nach, nicht korrigieren. heute morgen um 10 250mg/dl. naechtliche hypo?? hatte aber keine anzeichen und normalerweise werde ich wach. abendessen, das noch nachwirkte? (20h 8be spaghetti mit carbonara sauce  & bionade 12ie)

Vom Fett hast Du bis zu 9 Stunden etwas. Und wenn es nicht gerade Eis-Sorbet mit hohem Wasseranteil war, hat Eis recht viel Fett.

Zitat
ich find meinen blutzucker manchmal einfach unverstaendlich.


Zitat
ich hasse ironie... genau so etwas wuensche ich mir. einen generalstabsmäßigen plan, damit immer alles klappt. oder eigentlich wuerde mir so ein dauerndes messgeraet mit warnsignalen ausreichen. das ist immer noch mein traum, dass es sowas mal (in bezahlbar) gibt.
ich will meine bloeden blutzuckerspitzen einfach loswerden oder wenigstens eindeutig feststellen koennen, wann es woran liegt...

Du bist die ideale Kandidatin für eine schulung bei Dr. Teupe ;)
Diese ganzen "meine Zucker macht, was er will" und "iwieso ist der WErt jetzt so und nicht anders" werden sich dann mit einem Paukenschlag in Luft auflösen... und einem genervten "warum hat mir das früher keiner gesagt"...

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 12, 2007, 21:14

Austesten, wie weit man eine BR-Erhöhung vorverlegen kann: okay. (Und klar, daß man dann Not-BEs bereithält)


So war' s gemeint, zum Austesten, nicht zum dauerhaften Einbau.
Die durch Puffer BE' s ein Stück angehobene BZ-Testkurve lässt sich hinsichlich des wirkenden Basalinsulins genauso auswerten, wie die Anzahl der nachgehend nötigen Hypo-BE's.
In Althausen gibt es da die nette Bezeichnung "Schiß-BE' s".

Steigt die Kurve nachgehend hoch, ist klar, dass die Basis zu niedrig ist. Bleibt sie auf erhöhtem Niveau hängen, fehlt es auch noch an Basalinsulin, weil eine stimmige Basalrate auch einen erhöhten BZ-Wert auf den Normwert zu korrigieren hat. Bei dem hat es dann aber auch zu bleiben. Dazu das Bild von durchfallenden Blutzuckerkörnchen in einem geschüttelten Sieb mit basalinsulingeöffneten Rezeptorlöchern. Haste mehr Zucker im Schüttelsieb, fällt im Zeitraum X auch mehr durch die vorhandenen Löcher durch.

Das Thema hatte wir aber schon mal konsensfrei diskutiert.  :zwinker:

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am April 14, 2007, 10:04

mir wurde mal gesagt, dass bei mir schon relativ viel auf und ab sei und "rundere" kurven ueblicher seien... aber keine ahnung, woran man sich am besten orientiert.


An dem was funktioniert! Vergleich dich nicht so sehr mit dem, was andere als 'üblich' darstellen sondern mehr mit dir selbst. (Wie war es vorher, wie ist es jetzt)

Zitat
ich find meinen blutzucker manchmal einfach unverstaendlich. letzte nacht z.b. ich hatte um 21h 108mg/dl, hab dann etwas eis gegessen (3be = 4,5ie) und um halb 1 war mein bz 138mg/dl. ich dachte, okay, bolus wirkt sowieso noch nach, nicht korrigieren. heute morgen um 10 250mg/dl. naechtliche hypo?? hatte aber keine anzeichen und normalerweise werde ich wach. abendessen, das noch nachwirkte? (20h 8be spaghetti mit carbonara sauce  & bionade 12ie)


Das kannst du ganz einfach überprüfen, indem du abends mal gar nichts oder einen leichten Salat (ohne Öl!) isst und dann mal deinen BZ beobachtest. (Nebenbei: ich denke schon, daß es an einer Nachwirkung des Abendessens lag)

Zitat
genau so etwas wuensche ich mir. einen generalstabsmäßigen plan, damit immer alles klappt.


Wünschen wir uns alle. Dazu müssten wir aber eine Maschine werden.

Zitat
ich will meine bloeden blutzuckerspitzen einfach loswerden oder wenigstens eindeutig feststellen koennen, wann es woran liegt...


Dazu könntest du mal ein sehr genaues Tagebuch führen. Also nicht einfach nur BZ/BE/IE sondern auch außergewöhnliche körperliche Belastungen, Menses (nur bei Frauen; versteht sich), Art und Umfang der Mahlzeiten, SEA. Dann kannst du Situationen miteinander vergleichen und auch feststellen, wie du auf bestimmte Mahlzeiten reagierst. Wie du in einer ähnlichen Situation schon mal gehandelt hast, mit welchem Ergebniss und wie man das Handeln diesmal modifizieren könnte.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: maulwurfinchen am April 14, 2007, 13:15
so, gestern war ich beim neuen diabetologen, es war sehr positiv (bis darauf, ueber 1 stunde wartezeit zu haben und dass alle vor mir dran kamen, die nach mir angekommen waren...), der arzt hat sich richtig zeit genommen, dinge, die vorher die diabetesassistentinnen immer gemacht haben, macht er dort teilweise selber.

er haelt es fuer sehr wahrscheinlich, dass ich einen morgengupf brauche (gestern mit 79mg/dl aufgewacht, 2 stunden spaeter in der praxis 219mg/dl. one touch ultra easy und laborwert passten zusammen. meine fueße sind supi okay  :super: (hat er selber untersucht), dann gings drum, was ich erwarte (besserer hba1c, weniger spitzen). mein hba1c liegt bei 7,3, was seiner meinung nach zu meinen gemessenen werten passt. in einem monat soll ich zur diabetesassistentin zur beratung und anfang juni wieder zu ihm. bis dahin soll ich den morgengupf austesten, abendlichen basalratentest machen und austesten, wieviel ie ich fuer eiweiß spritzen muss, er sagte, bei der haelfte der diabetiker habe eiweiß keine auswirkung auf den bz und die andere haelfte muesste spritzen. (soviel zu spaghetti carbonara und tofu und verspaetet hohem blutzucker). naja, ziel ist jetzt ein hba1c von unter 7,0.

uebrigens, das mit dem genauer tagebuch fuehren, sagte er auch, sprich, vermerken, wo im zyklus und ob ich eiweiß gegessen habe und welche art eiweiß. und ich schreibe wieder brav blutzuckertagebuch  :heilig:

wegen schwangerschaft meinte er, 7,3 sei nicht optimal, aber er wuerde wetten, wenn ich erstmal schwanger waere, waere ich innerhalb von wochen bei 6,5, weil ich dann "sowieso ununterbrochen messen" wuerde. also soll ich mir keinen stress machen und einfach oft messen. er hat auch anstandslos direkt 500 teststreifen noch fuer dieses quartal aufgeschrieben.
ich warte jetzt mal ab  :zwitscher: :zwitscher: :zwitscher:

ach so, basalrate an sich hielt er fuer nicht ungewoehnlich. aber wir testen sie trotzdem aus, weil auffallend ist, dass ich im verhaeltnis extrem wenig basal, aber viel bolus brauche. dass sie vormittags stimmt, ist aber sicher, weil ich (fast) immer morgens mit dem abendlichen wert rauskomme (+/- 20mg/dl), egal, wann ich aufstehe, ob 8 oder 12, bz bleibt konstant.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: dingo1 am April 15, 2007, 07:22
hi:)

> naja, ziel ist jetzt ein hba1c von unter 7,0.

dafür braucht es zwingend nen Morgenwert von <= 120 bis 130 mg/dl.
Ohne den Start spritzt (pumpt) man nur hinterher:(

> aber er wuerde wetten, wenn ich erstmal schwanger waere, waere ich innerhalb von wochen
> bei 6,5, weil ich dann "sowieso ununterbrochen messen" wuerde.

tja, vom messen alleine sinkt der Blutzucker allerdings nicht.

> also soll ich mir keinen stress machen und einfach oft messen.

nene, Du sollst da schon lernen und nicht nur messen;)

Überleg Dir mal ne Standardmahllzeit mit 4-5 BE, kalt. Die nimmst Du am Morgen. Der Kappes wird aus-
gemessen. Wenn das drei Tage auf funktionierendem Startwert passt (also nach vier Stunden wieder im
Zielbereich), dann gibt es Frühstück halt mal am Abend.

Wichtig für das medizinische Ziel ist in erster Linie der Startwert (vor allem am Morgen) und,
dass man bei halbwegs geplanter Nahrung nach vier Stunden wieder im Ziel landet. Nüchternwerte
sind allerdings höher zu gewichten als der pp-Kram.

Basalratentest ist OK, ich würde das aber versetzt mit bekannten Mahlzeiten testen, wobei der Startwert
jeweils passen sollte (also nix korrekturbedürftiges).

ab ca. 160 mg/dl Startwert hast Du verloren, da dann andere Faktoren hinzukommen und das ganze
Verfahren ist für die Tonne.

Viel Erfolg, egal, welche Methode Du wählst.

mfG
Dingo1
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 15, 2007, 09:21

so, gestern war ich beim neuen diabetologen, es war sehr positiv (bis darauf, ueber 1 stunde wartezeit zu haben und dass alle vor mir dran kamen, die nach mir angekommen waren...),


Das kenne ich irgendwie vom Zahnarzt, Leute ohneTermin (hatte ich zufällig mitbekommen) kommen vorher dran obwohl Sie nach mir kamen und ich hatte einen Termin  :moser:
Schau erstmal wie es das nächste mal läuft danach kannst Du ja mal nett nachfragen wie das kommt :zwinker:


der arzt hat sich richtig zeit genommen, dinge, die vorher die diabetesassistentinnen immer gemacht haben, macht er dort teilweise selber.


Das hört sich gut an und das er sich das erstemal richtig Zeit nimmt um Dich und Dein DM kennenzulernen spricht meiner Ansicht nach für Ihn.


er haelt es fuer sehr wahrscheinlich, dass ich einen morgengupf brauche (gestern mit 79mg/dl aufgewacht, 2 stunden spaeter in der praxis 219mg/dl. one touch ultra easy und laborwert passten zusammen.


Das sieht ganz danach aus, vorsichtshalber aber ncohmal gegentesten nicht das es was anderes an dem Tag war sprich z.B. die Aufregung.
Bei mir wirkt sich z.B. Stress zeimlich auf die Werte aus...


wegen schwangerschaft meinte er, 7,3 sei nicht optimal, aber er wuerde wetten, wenn ich erstmal schwanger waere, waere ich innerhalb von wochen bei 6,5, weil ich dann "sowieso ununterbrochen messen" wuerde. also soll ich mir keinen stress machen und einfach oft messen. er hat auch anstandslos direkt 500 teststreifen noch fuer dieses quartal aufgeschrieben.


Also da muss ich meinen Vorredner Recht geben vom messen alleine wird der nicht besser.
Aber ich denke Dein Doc hatte im Hinterkopf den Gedanken, wenn Du mehr misst reagierst Du natürlich auch entsprechend und analysierst um die Situation beim nächstenmal zu vermeiden :zwinker:


> naja, ziel ist jetzt ein hba1c von unter 7,0.

dafür braucht es zwingend nen Morgenwert von <= 120 bis 130 mg/dl.
Ohne den Start spritzt (pumpt) man nur hinterher:(


Das würde ich ein wenig anders sehen, natürlich spritz (pumpt) man den hoehen Wert hinterher.
Der Morgenwert ist also schon ein ausschlaggebener Wert wie der Rest des Tag läuft.
Allerdings würde ich nicht generell sagen ein Wert von xy am Morgen ist für einen HbA1c von z notwendig.

Der hohe Wert am Morgen kann ja z.B. erst eine Stunde vor dem aufstehen entstanden sein und dann
lässt der sich meistens auch ziemlich schnell wieder auf Normal runterbringen...

Bei den Basalratentest würde ich empfehlen mit den Nachttest zu beginnen.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen wenn die Nacht nicht passt und man die nachher anpasst, dann stimmt der Rest des Tages wieder nicht so gut...

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: maulwurfinchen am April 15, 2007, 10:42
aeh?? ich hab einen nuechternwert morgens von 79mg/dl gehabt... meine morgenwerte liegen fast immer bei 80-120mg/dl, ausser, ich gehe abends mit schlechterem wert ins bett, dann komme ich morgens mit demselben wert raus. die morgenwerte davor waren auch fast alle gut.

ich denke auch, dass er mit haeufig messen natuerlich meint, dass man dann schnell korrigiert. ausserdem habe ich selber grade von der studie gelesen, dass der hba1c wert sich wirklich mit der zahl der messungen vergleichen laesst, dass die leute, die haeufiger messen, fast immer einen besseren hba1c haben, stand neulich im diabetesjournal oder irgendeinem anderen heft, das ich in der praxis gelesen habe.

das mit der aufregung und den 219mg/dl kann gut sein, allerdings war mein blutdruck ueberraschend normal. aber ich kenn das auch, wenn ich aufgeregt bin, schiesst der blutzucker ins unermessliche. ich bin aber auch noch damit beschaeftigt, den morgengupf auszutesten, wieviel ich brauche, um nicht unermesslich hoch zu landen, ich vermute irgendwas zwischen 1-1,5 ie je nach startwert. aber darum geht es ja grade, das rauszufinden. denn dass die basalrate morgens hin kommt, zeigt, meiner meinung nach, ja schon, dass ich fast immer (ausser bei spaeter korrektur oder sehr spaetem essen) mit meinem abendwert raus komme, egal wann ich aufstehe.

naja, gestern war ein komischer tag, ich hab es geschafft, eine hypo nach der anderen hinzulegen, obwohl ich bei den be sehr sicher war. aber lag vermutlich an der hitze. mal abwarten.

ich fands auch positiv, dass der arzt sich viel zeit genommen hat und meiner ansicht nach auch wirklich kompetent war. mal sehen, wie's naechste monat bei frau r. wird, die kenne ich noch von meinem allerersten diabetologen. der doc meinte, wenn sie irgendwas besonderes feststellen wuerde oder beschliessen wuerde, kaeme er dann auch noch kurz dazu. ich habe den eindruck, die arbeiten da alle sehr gut zusammen.

basalratentest mache ich bei gelegenheit abends, wie vom arzt angeordnet. klar, wenn sich da einiges verschiebt, hat das auch auswirkungen auf nacht/morgen, aber momentan vermutet sowohl der arzt als auch ich, dass es abends nicht optimal stimmt.
drueck-ess-abstand wollte ich mir auch mal angewoehnen, aber das klappt im alltag leider nicht immer, jedenfalls nicht in der uni, sondern nur zuhause, wenn wir selber essen kochen.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am April 18, 2007, 10:14

aeh?? ich hab einen nuechternwert morgens von 79mg/dl gehabt... meine morgenwerte liegen fast immer bei 80-120mg/dl, ausser, ich gehe abends mit schlechterem wert ins bett, dann komme ich morgens mit demselben wert raus. die morgenwerte davor waren auch fast alle gut.


Oder: du hast abends eine Mahlzeit, die sich erst viel später auf den BZ auswirkt. Manche reagieren da ziemlich extrem drauf. Ich hatte gestern abend um 23:00 z.B. 116, hab noch ein Schinkenbrot gegessen (Schinken mit 3% Fett), hab für 3 BE gespritzt und bin heute morgen mit 263 angekommen. Heute gibt es nach 20:00 bestenfalls noch einen Apfel; mal sehen wie es morgen früh aussieht. Für die 263 hat meine Cozmo gemäß meiner 20er Regel 8,15 IE vorgeschlagen; ich habe auf 10 erhöht. Um 12 ist die nächste Messung, ich werd das Ergebnis hier nachtragen.
Nachtrag: BZ um 12 war 136. Könnte besser sein, liegt aber im Zielbereich (70-140)

Zitat
ich denke auch, dass er mit haeufig messen natuerlich meint, dass man dann schnell korrigiert.


Natürlich! Wer misst schon 3 Stunden nach dem Essen eine 180 und korrigiert dann nicht? Man kann nur dann richtig korrigieren, wenn man gemessen hat. Steigt also die Zahl der Messungen verringert sich die Dauer einer BZ-Spitze und es wird daher weniger ins 1c übergehen = 1c sinkt.

Zitat
naja, gestern war ein komischer tag, ich hab es geschafft, eine hypo nach der anderen hinzulegen, obwohl ich bei den be sehr sicher war. aber lag vermutlich an der hitze. mal abwarten.


Ja, das halte ich für sehr wahrscheinlich. Bei Hitze ist die Haut besser durchblutet (weil der Körper seine innere Wärme ja nach außen abgeben will) und somit wird auch das Insulin besser ins Blut aufgenommen. (und es geht nicht soviel durch insulinzersetzende Enzyme verloren) = Insulin wirkt stärker.

Es kann auch der entgegengesetze Effekt eintreten: Die Hitze wird zum Streß, es werden mehr Streßhormone ausgeschüttet, die dämpfen die Inuslinwirkung = Insulin wirkt schwächer.

Man muß sich also vor Augen halten, daß es nicht eine Wirkung für alle gibt, sondern daß jeder Körper ganz individuell reagiert. Erst wenn man seine persönliche Reaktion kennt kann man vorsorgen.

Zitat
ich fands auch positiv, dass der arzt sich viel zeit genommen hat und meiner ansicht nach auch wirklich kompetent war. mal sehen, wie's naechste monat bei frau r. wird, die kenne ich noch von meinem allerersten diabetologen. der doc meinte, wenn sie irgendwas besonderes feststellen wuerde oder beschliessen wuerde, kaeme er dann auch noch kurz dazu. ich habe den eindruck, die arbeiten da alle sehr gut zusammen.


Für mich klingt das alles auch nach einem wirklich kompetenten Diabetesteam :ja: :super:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 18, 2007, 18:56

Man muß sich also vor Augen halten, daß es nicht eine Wirkung für alle gibt, sondern daß jeder Körper ganz individuell reagiert. Erst wenn man seine persönliche Reaktion kennt kann man vorsorgen.


Ich beneide die Leute die einen Körper haben der i.d.R. gleich reagiert, ich kenne das anders das der Körper bei mir sozusagen eine Münze wirft und sich denkt ach ich mach das jetzt mal so...
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 18, 2007, 21:26

Ich beneide die Leute die einen Körper haben der i.d.R. gleich reagiert, ich kenne das anders das der Körper bei mir sozusagen eine Münze wirft und sich denkt ach ich mach das jetzt mal so...

Oder köntne es sein, daß Du nur den ausschlaggebenden  Faktor noch nicht entdeckt hast? Ich weiß, die Geschichte hat'n Bart... aber ich habe das vorher auc gedacht und unzählige andere auch "mein zucker macht was er will und reagiert total unverhersehbar"... und dann kam Althausen und man hat gemerkt, daß es nicht der Zucker war, sondern die eigene Unwissenheit.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 18, 2007, 21:37
Hallo Anja!


Oder köntne es sein, daß Du nur den ausschlaggebenden  Faktor noch nicht entdeckt hast?


Nicht ganz auszuschliessen, aber wie schonmal erwähnt das drumherum stört mich bei Doc Teupe,
egal ob es sozusagen zum Konzept gehört oder nicht.
Habe mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, dass Interesse wäre da aber es gibt
Dinge damit kann ich mich nicht anfreunden.

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 18, 2007, 22:55


Oder köntne es sein, daß Du nur den ausschlaggebenden  Faktor noch nicht entdeckt hast?

Nicht ganz auszuschliessen, aber wie schonmal erwähnt das drumherum stört mich bei Doc Teupe,
egal ob es sozusagen zum Konzept gehört oder nicht.
Habe mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, dass Interesse wäre da aber es gibt
Dinge damit kann ich mich nicht anfreunden.

Aber dann zu sagen, Dein BZ sei unvorherseh, wenn er es vermutlich gar nicht ist, finde ich schon etwas schräg. Ob Du Dich nun zur Änderung dieses Zustands drei leidvollen, traumatisch-prägenden Wochen in Althausen ergibst, ist natürlich Deine Entscheidung, aber dran zugrunde gegangen ist noch keiner und es sind (bisher) alle lebend zurückgekommen.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am April 19, 2007, 10:02
Ich muß Anja da zustimmen. Irgendwie erinnert das an den Typen, der Gott jahrelang Gebete schickt, er möge ihn doch mal im Lotto gewinnen lassen. Bis es Gott irgendwann zuviel wird und er ihm eine Botschaft schickt: "Ja Himmelherrgottsakra, dann gib mir doch endlich mal 'ne Chance und füll einen Tipschein aus...."

Mach dir doch einfach mal eine Pro- und Contra-Liste mit Gewichtungen. Vielleicht stellt sich dann ja heraus, daß die positiven die negativen Dinge überwiegen. Du weißt, daß ich auch lange skeptisch war. Mittlerweile habe ich Dr. Teupe mal kennenlernen können und sehe das ganz anders. Bei mir stehen dem die Kosten entgegen (ich glaube nicht, daß meine Kasse die übernimmt) und mein Aquarium, das ich unmöglich 3 Wochen alleine lassen kann.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 19, 2007, 10:14

Bei mir stehen dem die Kosten entgegen (ich glaube nicht, daß meine Kasse die übernimmt) und mein Aquarium, das ich unmöglich 3 Wochen alleine lassen kann.

Bezieht sich jetzt nicht speziell auf Dich... aber für ein Aquarium gibt es Freunde, Nachbarn, Hausmeister und die Kosten... naja. Gerade zum Thema Krankenkassen und Althausen gibt es ja die tollsten  :( >:( :kratz: :moser: :balla: Geschichten. Andererseits habe ich auch z.B. meine Kasse als sehr vorbildlich erlebt: Man wußte mit Dr. teupe erst nichts anzufangen, aht sich dann erkundigt und Informationen eingeholt und das ganze dann für gut befunden und genehmigt. Im Gegenzug bin ich dann aber auch zur Kasse gegangen und habe Rückmeldung gegeben, daß die Maßnahme einen positiven Effekt hatte.

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 19, 2007, 16:08

Ich muß Anja da zustimmen. Irgendwie erinnert das an den Typen, der Gott jahrelang Gebete schickt, er möge ihn doch mal im Lotto gewinnen lassen. Bis es Gott irgendwann zuviel wird und er ihm eine Botschaft schickt: "Ja Himmelherrgottsakra, dann gib mir doch endlich mal 'ne Chance und füll einen Tipschein aus...."


Bewusst ist es mir irgendwie schon und das mit der Liste habe ich schon geistlich gemacht und
da sieht es z.Zt. so aus das dort 3-4 Punkte sind die für mich persönlich zuviel Gewicht haben...

Mal sehen, die Mühlen mahlen in der Sache halt etwas langsamer, ebenso wie bei der Verabschiedung des Zweipumpenkonzepts und wechsel des Herstellers  :zwinker:

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 19, 2007, 18:16
3-4 Punkte

 :kratz: Soo viele?

Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am April 19, 2007, 18:27

3-4 Punkte

 :kratz: Soo viele?


:ja:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 19, 2007, 19:03


3-4 Punkte

 :kratz: Soo viele?


:ja:


Und einer davon ist, dass in Althausen keine Waschmaschine zur Verfügung steht. Für mich der wesentlichste Minuspunkt.  :ja:

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Llarian am April 19, 2007, 19:14

Und einer davon ist, dass in Althausen keine Waschmaschine zur Verfügung steht. Für mich der wesentlichste Minuspunkt.  :ja:

Und DAS soll ein ausschlaggebender faktor sein, nicht nach Althausen zu fahren??

Es kostet vielleicht eine Zehntelsekunde Organisationsaufwand mehr, wenn man dann mal gemeinsam in der Gruppe einen Gang zur Wäscherei/Reinigung einplant oder mal gemeinschaftlich ein Tübchen "Rei in der Tube" kauft. Ansonsten sitzen alle Kursteilnehmer im selben Boot und jeder wird verstehen, daß man nicht jeden Tag mit unterschiedlichen Klamotten in der Schulung sitzt, zumal kein Gala-Garderoben- oder Krawatten-Zwang fürs Abendessen besteht.

kopfschüttelnde Grüße
Anja
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am April 19, 2007, 21:40

Und einer davon ist, dass in Althausen keine Waschmaschine zur Verfügung steht. Für mich der wesentlichste Minuspunkt.  :ja:

Und DAS soll ein ausschlaggebender faktor sein, nicht nach Althausen zu fahren?? ...

kopfschüttelnde Grüße
[/quote]

Also immerhin, da war ich trotzdem!

*gg*
Joa