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Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Michaela V. am Januar 22, 2007, 09:48

Titel: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Michaela V. am Januar 22, 2007, 09:48
Hallo,

bis auf meine Oma die Typ 2 erst vor kurzem bekommen hat, bin ich wohl die einzige in der Familie die jetzt Typ 1 hat. Wie hoch ist die wahrscheinlichkeit das meine jüngeren Geschwister auch mal an Diabetes erkranken?

Zu meinem Vater habe ich so gut wie keinen Kontakt mehr, aber so viel ich weiß hat da auch keiner Diabetes.

LG
Michaela

Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Cosi am Januar 22, 2007, 10:52
Hallo Michaela,

da kannst du sicherlich ganz beruhigt sein, Typ 1 ist nicht vererbbar. Habe noch viele Geschwister die keinen Diabetes haben und auch meine Tochter ist kerngesund. Bin die Einzige in einer Großfamilie die Diabetes hat und das schon sehr lange.

Lieben Gruß

Cosi
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 22, 2007, 10:55
Mir ist nicht bekannt, daß es Vererbungs-Statistiken in dieser Richtung gäbe. Die kenne ich nur in Bezug auf die Kinder von Typ 1 Diabetikern: http://www.medizinfo.de/diabetes/diatyp5.htm

Aus den Zahlen kann man schon sehen, daß es kein dominanter Erbgang ist.
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: maulwurfinchen am Januar 24, 2007, 11:20
da typ 1 ja auch genetisch bedingt sein soll, muss es doch eine gewisse vererbung geben, allerdings offensichtlich rezessiv, mein vater hat sieben geschwister, der juengste ist ebenfalls typ 1 diabetiker wie ich, ich habe typ 1, meine beiden großmuetter haben bzw. hatten typ 2. was den vater meines vaters (sprich meinen opa) betrifft, wissen wir es nicht, weil er verschollen ist, denn diabetes scheint eher aus der seite der familie zu kommen.

ich sehe es aber auch als chance, fruehzeitig zu reagieren und vorsorge zu treffen, wenn typ 1 bereits in der familie liegt. im gegensatz zu kompletten laien erkennt man eventuelle fruehzeichen oder kann einen zuckerbelastungstest machen usw. (der mann einer freundin laesst sich regelmaessig checken, sein vater ist typ 1 und er hat eine ganz leichte glucose intoleranz).

aber die wahrscheinlichkeit, dass typ 1 nochmal auftritt, ist im endeffekt relativ gering. ich kannte aber mal zwillinge, die beide typ 1 waren. (siehe gendefekt)
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Duff Rose am Januar 24, 2007, 12:51
Also, gestillt worden bin ich schonmal nicht. Aber es gibt nur einen Typ2 Fall in der Familie, Typ 1 ist keiner, bis hin zu den Ur-Ur Großeltern.
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Schnurble am Januar 24, 2007, 13:02
Hallo,

der Bruder meiner Oma war auch Typ 1 (so wie ich), ansonsten geht bei uns in der Familie nur Typ 2 um. Alle meinen näheren Verwandten haben DM2 im Alter gekriegt, sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits. Naja, es gibt schlimmeres. Krebs hat z.B. keiner, und meine Omas/Opa und deren Eltern und Geschwister sind alle deutlich über 80-90 geworden, ich hoffe, das habe ich auch geerbt  :D

In meiner Pumpenschulung war eine Frau, Typ 1, deren beide Söhne haben auch Typ 1 bekommen, der eine schon als Teenager, der andere irgendwann Anfang 20. Dass sich das so häuft, ist aber eher ungewöhnlich.

LG,
Anja
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Alf am Januar 24, 2007, 14:23
Wir hatten uns seinerzeit auch durch diverse humangenetische Institute gekämpft, als der Kinderwunsch hochkam.

Fast einhelliger Tenor zu Eingang der Gespräche: Die Vererbbarkeit einer "Typ1-Veranlagung" (der Typ1 wird ja nicht selbst vererbt) wäre fast zu vernachlässigen und im Bereich von 3-5% anzusiedeln. Typ2 wäre ja ganz was anderes (aber das ist ja auch bekannt).

Dann fingen die Herrschaften an Stammbäume zu malen und nachdem ich dann aufzählte wer so alles Typ1 in meiner väterlichen Linie hatte, korrigierten sie die Aussage von 3-5% auf ca. 30%iges Risiko. :staun:

Wir haben für uns damals beschlossen, dass die Medizin die genauen Hintergründe ganz offensichtlich noch nicht zu kennen scheint und sind "nat." das Risiko eingegangen - denn wie gesagt, es heisst ja nicht, dass zu x% ein Typ1-Diabetes ausbricht, sondern dass die Veranlagung zu einem Typ 1 zu x% weitergegeben wird und dann muss ja zusätzlich erst noch der Autoimmun-Prozess in Gang kommen, deren Auslöser man ja auch noch nicht genau zu kennen scheint...

Einen Tipp hört man dann immer wieder: Möglichst lange stillen (aber da das auch in Bezug auf Allergien positiv ist, kommt Stillen ja eh wieder in Mode) :super:

Wir haben "uns" (resp. unsere Kids) zusätzlich einer Studie angeschlossen und hatten auch überlegt, ob es sich lohnen könnte, Nabelschnurblut einlagern zu lassen, wenn mal die Forschung so weit wäre, "aus Stammzellen Hilfreiches wachsen zu lassen" aber das Thema schien uns noch zu weit weg...  :kratz:

Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn die Medizin die 3-5% mal nach oben korrigieren würde/müsste, wenn denn erst mal die genauen Hintergründe erforscht sind...bei mir in der Familie sind innerhalb von 2 aufeinanderfolgenden Generation 4 Typ1er dabei (u.a. Vater und Bruder) und noch ein ganzer Sack voll 2'er oben drauf ;D
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Ludwig am Januar 24, 2007, 19:15
Naja bei mir ist genau das Gegenteil der Fall! Weit und breit gibt's in meiner Familie keine Diabetiker! (weder Typ 1 noch 2) Auch mein Zwillingsbruder ist völlig unbelastet! Meine Kinder ebenfalls! Nur ich hab das große Los gezogen!  :moser: Aber woher hab ich den Typ1 :kratz:  Also reduzieren wir nun die Warscheinlichkeitsprognose Diabetes1 zu erben wieder nach unten :gruebeln:
solange man nicht definitiv weiß was die Autoimunreaktion auslöst ist eben alles nur spekulation! :ja:

lg
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Corinna am Januar 24, 2007, 20:45
bei mir ists genauso wie bei anja:

die halbschwester meiner oma hat typ1, meine beiden opa typ 2.
ansonsten hats bisher keiner in der familie...
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: vehikelneuling am Januar 24, 2007, 23:57
Hallo,

ich wäre sehr vorsichtig mit Statistiken, sind sie wirklich maßgebend?

Leider kenne ich persönlich einen Vater mit Kindern, vier an der Zahl, alle seine Kinder haben Diabetes.
Irgendwann mit 50 Jahren ist auch der Vater noch Diabetiker geworden, - nach den Kindern.
Die Mutter ist Gesund.
Das heisst 100%ige Vererbung.
Ich habe den Menschen berührt, der war echt!

Tolle Statistik, im Grunde weiss die Medizin zu wenig, um konkrete Aussagen machen zu können.
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: sonrisa am Januar 25, 2007, 18:00
Ich glaube Statistiken nur, wenn sie für mich positiv sind!  ;D

Bei mir hat auch keiner in der Familie Typ 1, nur die Cousine meiner Mutter, aber das ist glaub ich zuweit entfernt für ne Vererbung (obwohl die hatte auch Brustkrebs genau wie meine Mutter  :gruebeln:).
Meine Geschwister sind beide gesund und bleiben es hoffentlich auch!
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Alf am Januar 25, 2007, 22:30

Ich glaube Statistiken nur, wenn sie für mich positiv sind!  ;D


Hähä, ich nur, wenn ich sie selbst gefälscht habe...  :lachen: :zwinker:
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: heihild am Januar 26, 2007, 07:26
Also auch ich glaube Statistiken nur, wenn ich sie selber gefälscht habe. :unschuldig:
Ernsthaft, was Vererbung von Diabetes betrifft wandern die vermeintlich wissenschaftlichen Erkenntnisse in den letzten Jahrzehnten hin und her wie auf einem Billardtisch. Ein Humangenetiker hat mir vor ca. 20 Jahren - nachdem ich ihm einen Familenstammbaum 3 Generationen zurück mit allen Todesursachen geben musste - gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung in meinem Fall bei ca. 3% liege, d.h. Vererbung durch mich an die nächste Generation. Ich wäre gespannt, zu welchem Ergebnis mit welcher Begründung ein Humangenetiker heute kommen würde.
Ich bin zwar kein Naturwissenschaftler aber trotzdem fest davon überzeugt, dass Vererbung hier nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die eigene Lebensweise, die Lebensweise der Eltern, Umwelteinflüsse und ähnliche Dinge sind in Bezug auf Diabetes (Typ I und II) meines Erachtens die wesentlichen Aspekte. Die Statistik liefert da aufgrund ihrer Interpretationsbedürftigkeit keine verlässlichen Anhaltspunkte. Statistiken helfen nur einer Berufssparte: Politikern; damit lässt sich alles begründen und mit passender Begründung ablehnen.

Heiner
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Michaela V. am Januar 26, 2007, 09:46
Hi,

das sind ja nun schon ne Menge Antworten. Ich denke auch das ich meine Geschwister jetzt nun aufmerksamer beobachten werde!  :ja:

LG
Michaela

Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Angela am Januar 26, 2007, 12:24
Also bei uns haben meine Schwester und ich Diabetes. Meine Mutter streitet es zwar ab, aber ich denke da kann es vielleicht schon sein das es Vererbung ist. Ich kenne niemanden von den Vorfahren meiner Eltern, also kann es ja sein das das irgendwer mal hatte. Ich bilde mir ein, ich hätte gelernt, dass es auch Generationen überspringen kann. Mein Vater hat zwar auch Diabetes, aber der hat es erst nach uns bekommen. Aber ob es vererbt wurde oder nicht ist mir eigentlich egal. Eigene Kinder hab ich nicht, also besteht auch nicht die Gefahr das es durch mich weiter gegeben werden könnte.
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 27, 2007, 14:17

Leider kenne ich persönlich einen Vater mit Kindern, vier an der Zahl, alle seine Kinder haben Diabetes.
Irgendwann mit 50 Jahren ist auch der Vater noch Diabetiker geworden, - nach den Kindern.
Die Mutter ist Gesund.
Das heisst 100%ige Vererbung.


Dafür gibt es dann einen andere Vater, dessen Kinder nie einen Diabetes entwickeln. Also 0% Vererbung. Macht zusammen 50% Wahrscheinlichkeit bei einer Anzahl n=2
Und jetzt erweiter das mal auf n=x, dann wird schon klar, wie diese Zahlen entstehen.
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: maulwurfinchen am Januar 27, 2007, 15:03

Ich bin zwar kein Naturwissenschaftler aber trotzdem fest davon überzeugt, dass Vererbung hier nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die eigene Lebensweise, die Lebensweise der Eltern, Umwelteinflüsse und ähnliche Dinge sind in Bezug auf Diabetes (Typ I und II) meines Erachtens die wesentlichen Aspekte.


ist ja interessant... und wie kommt es, dass hier so viele typ 1 haben? kommt jetzt auch das "als kind zu viele suessigkeiten gegessen"?? an der lebensweise liegt es bestimmt nicht zum entscheidenden teil. bei uns zuhause gab es hauptsaechlich vollwertige ernaehrung, viel gemuese usw. in meinem kindergarten waren besagte zwillinge, die ab geburt typ 1 hatten, eine "typische" oeko-familie... dann haetten ja hauptsaechlich menschen mit schlechter ernaehrung etc. typ 1, komischerweise kenne ich aber nur typ 1 diabetiker mit gesunder bzw. normaler ernaehrung, keiner uebergewichtig usw..
ich denke, es ist die kombination aus den genen (ich dachte immer, es sei bestaetigt, dass typ 1 ein gendefekt sei?? gene sind erblich und natuerlich zu einem gewissen teil umwelteinfluessen ausgesetzt, das spraeche aber dann dafuer, dass zwillinge etc immer beide die krankheit kriegen muessten, weil bei eineiigen die gene identisch sind...und die umwelteinfluesse ebenso) und einfach "pech"... autoimmunerkrankung halt, die ausbrechen kann, nicht muss.

und mit den prozenten... wie hier so schoen geschrieben wurde von joerg, statistiken geben durchschnittswerte an. da reichen ein paar familien, in denen kein kind diabetes hat und schon ist die kurve weiter unten. und was machen die prozentpunkte aus? meine stiefmutter hatte unter 1% ueberlebenschance beim lungenkrebs, sie hat "trotzdem" gekaempft und lebt immer noch und ist zumindest in der lunge krebsfrei gewesen (letzter stand).

mich persoenlich interessiert die vererbungswahrscheinlichkeit wenig. wenn und falls wir kinder haben koennen, werden wir jede vorsorge treffen, blutzucker und glucosetoleranz etc testen lassen und auf das beste hoffen. denn selbst, wenn 99% der diabetikerkinder selbst diabetes entwickelten, wieso sollte das kind nicht zum dem 1% gehoeren?
Titel: Re: Vererbung Typ 1
Beitrag von: Angela am Januar 30, 2007, 13:35

Hallo aus Wien!

Ich hab ja jetzt eine 7-tägige Schulung hinter mir. Jetzt spritze ich am Abend 5 Levemir und zum Essen und zur Korrektur Novorapid. Und schon hab ich super Nüchternwerte! "Glücklichsei".

Und wie wars? Erzähl in deiner Geschichte darüber.....