Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Diabetes und Sport => Thema gestartet von: Renntier am Dezember 22, 2006, 09:13

Titel: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Renntier am Dezember 22, 2006, 09:13
Hallo liebes Forum,
als Ausdauersportlerin im Langstreckenbereich (laufen) habe ich nun die Triathlonsportarten für mich entdeckt.
Seit letzten Sommer trainiere ich sporadisch parallel zum laufen auch schwimmen und, seitdem ich mein Rennrad habe, auch radfahren.
Jetzt möchte ich im nächsten Jahr auch Triathlonwettkämpfe bestreiten und habe nun ein ernsthaftes Problem:
Wohin mit der Pumpe während der Schwimmdistanz? :gruebeln:
Üblicherweise startet ja so ein Triathlon mit schwimmen, dann kommt radfahren und zum Schluss das Laufen. Zwischendurch ist man möglichst kurz in einer Wechselzone, um keine Zeit zu verlieren.
Die Wechselkleidung in der Wechselzone muss man z. T. bereits einige Zeit vor Wettkampfstart dort deponieren.
Wenn ich also meine Pumpe während des schwimmens ablegen würde, könnte ich sie in der ersten Wechselzone zu meinen Klamotten packen, müßte aber evtl. eine längere Zeit ohne Basalversorgung zurechtkommen (Zeit zwischen Kleidersack abgeben und Schwimmstart). Da ich ein Kurzzeitinsulin getankt habe, wird das rel. schnell problematisch, zumal ja auch noch Sport (das Schwimmen eben) ansteht.  :-\
Da meine Pumpe nicht wasserdicht ist (Paradigm 511), kann ich sie nicht während der Schwimmeinheit tragen. Ein wasserdichtes Case, das ich mir mal schicken lassen habe, ist so klobrig, dass damit kein (Wett-) schwimmen möglich ist. Es kommt ja manchmal beim schwimmen zu "harten" Körperkontakten mit Kontrahenten.
Kann mir hier vielleicht jemand von seinen/ihren  Erfahrungen berichten? Ich kenne bisher keinen pumpentragenden Triathleten und beim Training trainiert man ja die Sportarten eher isoliert voneinander.
 ???Viele vorweihnachtliche Grüße  ???
Doro
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Llarian am Dezember 22, 2006, 10:53

als Ausdauersportlerin im Langstreckenbereich (laufen) habe ich nun die Triathlonsportarten für mich entdeckt.

Respekt!

Zitat
Die Wechselkleidung in der Wechselzone muss man z. T. bereits einige Zeit vor Wettkampfstart dort deponieren.
Wenn ich also meine Pumpe während des schwimmens ablegen würde, könnte ich sie in der ersten Wechselzone zu meinen Klamotten packen, müßte aber evtl. eine längere Zeit ohne Basalversorgung zurechtkommen (Zeit zwischen Kleidersack abgeben und Schwimmstart).

Wie lang ist denn diese Zeit und welches Insulin benutzt Du? Wenn es bei Analoginsulin bis zu vier Stunden sind, kannst Du vorher und hinterher jeweils einen Extra-Bolus geben (der natürlich an den Sport angepaßt sein muß). Wenn es bis zu zwei Stunden sind, sollte ein Bolus reichen. Wenn es eine längere Zeit ist, kann man mit einem NPH-Insulin überbrücken, was aber weniger steuerbar ist.

Zitat
Da meine Pumpe nicht wasserdicht ist (Paradigm 511), kann ich sie nicht während der Schwimmeinheit tragen. Ein wasserdichtes Case, das ich mir mal schicken lassen habe, ist so klobrig, dass damit kein (Wett-) schwimmen möglich ist. Es kommt ja manchmal beim schwimmen zu "harten" Körperkontakten mit Kontrahenten.

Das ist nu natürlich ärgerlich... wann steht denn bei Dir der nächstePumpenwechsel an?  Du könntest dann eine wasserdichte nehmen, die modernen sind das fast alle.
Noch eine Möglichkeit wäre vielleicht, sich von einem Diabeteszentrum eine Zweitpumpe auszuleihen... aber die werden das auch nicht ständig machen... Manchmal werden auch Pumpen mit Restlaufzeit bei Ebay angeboten... bzw wurden eine Weile, ich weiß aber nicht, ob das noch erlaubt ist.

Zitat
Kann mir hier vielleicht jemand von seinen/ihren  Erfahrungen berichten? Ich kenne bisher keinen pumpentragenden Triathleten und beim Training trainiert man ja die Sportarten eher isoliert voneinander.

Erfahrungen habe ich gar keine ;) aber das waren mal meine spontanen Ideen zum Thema....  

Grüße
Anja
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: LordBritish am Dezember 22, 2006, 11:00

Jetzt möchte ich im nächsten Jahr auch Triathlonwettkämpfe bestreiten und habe nun ein ernsthaftes Problem:
Wohin mit der Pumpe während der Schwimmdistanz? :gruebeln:


 :respekt2:

Habe keine Erfahrung mit sowas, aber vielleicht ist es ja möglich das Du
einem Bekannten die Pumpe übergibst und er Dir diese danach wieder an die Hand gibt  :nixweiss:
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Gela am Dezember 22, 2006, 12:39

 Erst einmal :respekt: für deinen Antritt in Punkto Triathlon



Ich kenne bisher keinen pumpentragenden Triathleten und beim Training trainiert man ja die Sportarten eher isoliert voneinander.


Mir hat vor ein paar Jahren die http://www. idaa.de, die Internationale Vereinigung diabetischer Sportler, weiter helfen können. Dort habe ich eine nette Ansprechpartnerin für Kampfsport kennen gelernt.
Für den Triathlon steht ein Herr Riemer als Kontaktperson.

Viel Erfolg

Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: zuckerschnute am Dezember 22, 2006, 13:09

als Ausdauersportlerin im Langstreckenbereich (laufen) habe ich nun die Triathlonsportarten für mich entdeckt.
Seit letzten Sommer trainiere ich sporadisch parallel zum laufen auch schwimmen und, seitdem ich mein Rennrad habe, auch radfahren.
Jetzt möchte ich im nächsten Jahr auch Triathlonwettkämpfe bestreiten und habe nun ein ernsthaftes Problem:
Wohin mit der Pumpe während der Schwimmdistanz? :gruebeln:
 ???Viele vorweihnachtliche Grüße  ???


Hallo Doro,

ich als alter Triatleth ( :mahl: :prost: :smoking: )  :rotfl:  hätte da folgenden Tipp.

Kleine Tasche in Badehose, Badeanzug einnähen und die Pumpe
wasserdicht verpacken. Denn Tipp hat mir mal ne pumpentragende,
dauerschwimmende Dame gegeben.

Hier Bild anbei habs selber schon getestet funktioniert einwandfrei.

(http://www.andis-zuckershop.de/Bilder/Minimed.jpg)

Grüße

Andreas
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Andi am Dezember 22, 2006, 13:47

 ( :mahl: :prost: :smoking: ) hätte da folgenden Tipp.


Na denn mal ran :)
Ich bin daher nur ein Duathlet ???

Zitat

(http://www.andis-zuckershop.de/Bilder/Minimed.jpg)


ROTFL  :rotwerd: :super:

Aber ich hätte das auch in etwa vorgeschlagen.
Tragen würde ich die Pumpe vorne am Bauch während des Schwimmens. Da denke ich mal, ist der wenigste "Kampfkontakt" zu erwarten.

Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Llarian am Dezember 22, 2006, 13:55

(http://www.andis-zuckershop.de/Bilder/Minimed.jpg)

Ich will ja nicht unken... aber wenns dann zu Kampfkontakten kommt, gebe ich dem nicht viele Überlebenschancen. Dann vielleicht lieber 10 dieser "Verpackungen" übereinandergestülpt...

Grüße
Anja
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Renntier am Dezember 22, 2006, 15:08
Danke für die Antworten!
Zitat
Hier Bild anbei habs selber schon getestet funktioniert einwandfrei.



Ich finde die Idee suuuuper! - Wenn auch ungewöhnlich  ;D
Ich würde das Gummi dann aber auch lieber doppelt drüberziehen.
Toll, dass das Display lesbar bleibt und die Pumpe bedienbar.
Schade nur, dass man dann den Clip nicht mehr benutzen kann. :-\
@ Andreas:
War der Knoten am Schlauch denn auch wirklich wasserdicht? Wie lange warst du damit unter Wasser?
@ Anja:
Nächste Pumpe erst 2008. Ich muss vor dem Sport (gerade vor dem Schwimmen) 3 Std. Boluspause machen, sonst rauscht mein BZ ab. 1/2 h schwimmen zieht den BZ dann immer noch von ca. 200 auf 70 mg/dl runter. Laufen und Radfahren ist da ganz anders. Aber ich schwimme auch noch nicht lange regelmäßig, lerne erst jetzt richtig Kraul. - Ist also noch eine eher ungewohnte Tätigkeit der Arme für mich.

Ich denke, ich werde das mal ausprobieren, wird nur etwas ungewöhnlich aussehen. Ich würde die Konstruktion dann wohl am Bauch mit breitem Pflasterstreifen festkleben.
vorweihnachtliche Grüße
Doro
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Archchancellor am Dezember 22, 2006, 15:10

Dann vielleicht lieber 10 dieser "Verpackungen" übereinandergestülpt...

Die sind dann aber nicht mehr Gefühlsecht

Archchancellor
Die Geschichte des Menschen ist die Geschichte der Erschoepfung seiner Moeglichkeiten
(Susan Sontag)
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: zuckerschnute am Dezember 22, 2006, 15:23

Ich finde die Idee suuuuper! - Wenn auch ungewöhnlich  ;D
Ich würde das Gummi dann aber auch lieber doppelt drüberziehen.
Toll, dass das Display lesbar bleibt und die Pumpe bedienbar.
Schade nur, dass man dann den Clip nicht mehr benutzen kann. :-\
@ Andreas:
War der Knoten am Schlauch denn auch wirklich wasserdicht? Wie lange warst du damit unter Wasser?


Hallo Doro,

ja ungewöhnlich aber effektiv  :ja:

Clipcase müsste aber gehen (http://www.minimed.de/produkte/gross/paradigmclip_holster_g.jpg)

Also bei mir ist er wasserdicht gewesen geh immer so 2-3 Stunden mit meinen Kindern ins Bad und da
ist immer "harter" Körperkontakt mit dabei. Probiers doch mal aus in ner Schale Wasser.
Wenn du der Sache mit dem Anschluß nicht traust dann einfach nochmal Klebeband drüber.

Die Frau bei der ich das gesehen habe hat sich einfach ne Stoffpumpentasche innen in den
Badeanzug genäht.In die hat Sie dann die eingetütete Pumpe gesteckt. So ne Tasche kannste
ja auch am Bauch hinnähen.

Grüße

Andreas
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Llarian am Dezember 22, 2006, 15:30

3 Std. Boluspause machen, sonst rauscht mein BZ ab. 1/2 h schwimmen zieht den BZ dann immer noch von ca. 200 auf 70 mg/dl runter. Laufen und Radfahren ist da ganz anders.

Beim Schwimmen kommt ja auch noch der Wärmeentzug dazu.

Boluspause? Oder Sportbolus?

Wenn er danach noch runter zieht... hast Du schon mal eine temporäre Basalratensenkung ausprobiert?


Grüße
Anja
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Llarian am Dezember 22, 2006, 15:31


Dann vielleicht lieber 10 dieser "Verpackungen" übereinandergestülpt...

Die sind dann aber nicht mehr Gefühlsecht

Ups... hoffentlich ist die Pumpe dann hinterher nicht missgestimmt...

Grüße
Anja
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Renntier am Dezember 22, 2006, 15:40
Danke für die schnelle Hilfe! :banane:
Das werde ich gleich nächste Woche mal ausprobieren.
Ich werde mal berichten, wie es lief.
vorweihnachtliche Grüße

Doro
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Renntier am Dezember 22, 2006, 15:53
@ Anja:
Ich habe eine sehr niedrige Basalrate. Zu Zeiten an denen ich Sport treibe 0,2 iE/h - Novorapid. Da ist kaum noch was zu senken. Ich senke meine Basalrate grundsätzlich nicht ab. Habe früher in den Anfängen die Pumpe für ca. 2 h mal aus gestellt.
Ich denke, wenn der Körper sich an das Schwimmen gewöhnt hat, wird der BZ nicht mehr so stark sinken.
Mein Basalinsulinbedarf steigt ganz ohne Sport auf mehr als das doppelte an. Das habe ich in einer Sportpause nach einer OP gemerkt.
Nachdem ich wieder sporteln durfte, sank der Bedarf wieder langsam ab. Mit dem Bolusbedarf murkse ich im Moment noch rum, der hat sich nämlich zunächst nicht wieder gesenkt. Er mußte aber jetzt mittags und abends wieder angepaßt werde.
Grüße
Doro
Titel: Re: Handling mit Pumpe beim Triathlon
Beitrag von: Andreas am Dezember 22, 2006, 23:37
Ich habe zwei Ironman-Triathleten beim Berlin Marathon gesprochen, die beide Ihre Pumpe fürs Schwimmen ablegen, danach messen, evt. korrigieren und gut ist. Ohne Zusatzbolus etc. Es gibt auch Marathonis, die während des gesamten Laufs (4 - 4:30 h) Ihre Pumpe ablegen, und das (ach so wahnsinnig toll kurz wirkende) Analog-Insulin bis zum Ende durchhält.
Also: Probier's aus... und wende Dich an die IDAA :super:, die können sicherlich interessante Kontakte herstellen: Es gibt ein diabetisches Triathlonteam, dass in der Bundesliga (oder so ähnlich) startet.

Gruß, Andreas