Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Ufuk am Oktober 20, 2006, 07:33

Titel: BE's nach Hypo
Beitrag von: Ufuk am Oktober 20, 2006, 07:33
Hallo

Wie viele BE's verdrückt ihr nach einem Hypo, was unter 50mg/dl ist?
Meine Diabetologe sagte alles was unter 50mg/dl ist immer 2 BE. Beim Arbeit sogar 3 BE's.
Bloss was mir auf's Nerven geht, das es bei mir immer so aus geht, also z.B.:
11:41Uhr = 42mg/dl
2Broteinheit gegessen
um 14:07Uhr = 167mg/dl     :gruebeln:
:balla:  da kriegst doch Vogel ne?

Seit dem letzten Hypo mit 42mg/dl lieber 0,5l Coca Cola in Rot und nach her lande ich auf 132mg/dl besser so als anders.

Wie schauts bei euch damit aus?

Gibt leute, Essen nur 1BE ..... so viele auch 4 BE.?

Gruss

Ufuk
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Angela am Oktober 20, 2006, 07:37
Was hast du um 11:41 dann gegessen?
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Ufuk am Oktober 20, 2006, 08:54
4 Plätchen Dextro Traubenzucker das muss 2 BE haben.  :kratz:
Sonst nichts.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Duff Rose am Oktober 20, 2006, 09:05
Also bei 42mg/dl esse ich aber auch 2BE. Meistens in Form von TZ (4 Plätchen). Wenn ich dann später irgendwann messe stehe ich meist ganz gut da. Es kommt auch immer darauf an was du vorher gegessen und gemacht hast (Sport).
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: LordBritish am Oktober 20, 2006, 09:07
Wieviel ist ganz unterschiedlich, kommt auf die Randbedingungen an wie
zuvor viel Bewegung, Essen verschätzt, Zeitpunkt und höhe der Messung vor der Hypo usw.
Bei 50 mg/dl sind es meistens so 2-3 BE für die Hypo, kann dann auch schonmal passieren das der Wert danach bei 160 mg/dl ist.
Eines weiß ich dann aber, wenn der nach der Hypo hoch ist, geht der auch sehr leicht wieder runter.
i.d.R. sogar von selbst.
Ich nehme bei der Hypo lieber mehr um auf Nummer sicher zu gehen, nicht das ich irgendwo liege und mit dem Krankenwagen eine Spaßfahrt zum nächten KH machen darf.

Bei 70 mg/dl sind es meistens zwischen 1-2 BE
Bei 60 mg/dl 2,5 BE
und unter 50 mg/dl wird je nach Intensität 4 BE oder mehr gefuttert
Hinzu kommen ggf. noch Zusatz-BEs um eine weitere Hypo zu verhindern, das sind dann so 1-2 BE langsame KH.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 20, 2006, 10:11
Wenn ich eine Hypo habe, dann esse ich (=dann zähl ich nicht).

Wenn dann ein bißchen mehr als notwendig daraus wird, dann decke ich den Überschuß mit Insulin ab und gut iss.

Wenn du damit immer so hoch ansteigst, dann hast du zwei Möglichkeiten: entweder nur eine BE essen oder die zweite mit Insulin abdecken.

Wieviel BE jemand braucht um den BZ um x mg/dl oder mmol/l anzuheben ist unterschiedlich, das muß jeder selbst ausprobieren.

Bei einer sanften Hypo (BZ geht langsam runter) braucht man auch weniger als bei einer heftigen Hypo (BZ rauscht in den Keller)
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Adrian am Oktober 20, 2006, 10:21

Wieviel BE jemand braucht um den BZ um x mg/dl oder mmol/l anzuheben ist unterschiedlich, das muß jeder selbst ausprobieren.


Was aber lustigerweise meist stimmt: eine BE erhöht langfristig um so viele mg/dl wie man am Tag Insulin in IE verbraucht. Nur als grober Anhaltspunkt und zwischen 20 und 60.

Aber: es geht ja um das normale Anheben: In der Hypo kann 1. das ZZW ja noch viel tiefer liegen und 2. der Grund für die Hypo noch vorhanden sein.
Wenn ich mich beim Essen verschätzt habe, und ich 3,5h bei 65 rauskomme brauche ich nur 1/2 BE. Wenn ich direkt nach dem Sport da ankomme, nehme ich mindestens 2.

LG|Adrian
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: manwe am Oktober 20, 2006, 10:23
hallo,

kommt wirklich sehr drauf an, wie der hypo daherkommt. sprich, welche begleitumstände es gibt (wie lange ist das essen her, was gegessen, sport ...).

bei werten unter 50 kann ich nicht mitreden - hatte ich erst zweimal und daher keine erfahrenswerte. bei werten zwischen 50 und 60 esse ich schon 2 be, bei 70 eine halbe. meist in form von tz, aber immer öfter sehr gerne manner-schnitten (geht bei mir so schnell wie traubenzucker  :zwinker:). wenn noch bolus läuft oder ich sport gemacht habe, kanns auch mehr sein und üblicherweise futtere ein oder zwei be langwirksame kh nach.

es kommt aber - zumindest bei mir - auch etwas auf die hypo-symptome an. wenn ich den hypo stark spüre (das kommt manchmal schon bei 65 vor), dann kanns passieren, dass ich zwei, drei be's mampfe :burger:. und dann kanns auch mal sein, dass ich übers ziel schiessen. aber sicher ist sicher (obwohl ich da schon ein bisschen "cooler" geworden bin).

lg
charly
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 20, 2006, 10:36

Aber: es geht ja um das normale Anheben: In der Hypo kann 1. das ZZW ja noch viel tiefer liegen und 2. der Grund für die Hypo noch vorhanden sein.


Wir wollen doch hier aber bitte nicht mit ZZW und was weiß ich anfangen. Das hier ist ein allgemeines Forum, da sollen auch die Leute noch etwas verstehen, die nicht bei Teupe geschult wurden.

Und für die Hyposymptome ist es eh wurscht, wieviel Glucose im Gewebe ist, da kommt es darauf an, den Gehalt im Blut zu erhöhen (wie das 'ämie' in Hypoglykämie schon andeutet)
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Mischka am Oktober 20, 2006, 10:58
mhh also... ich esse bei 4mmol/l ein TZ plättschen...

gestern hab ich bei 4,2mmol/l (2h nach essen) ein TZ gegessen.. 2 stunden später wars bei 11,2mmol
ausgangs bz war 5,2mmol gefuttert hab ich ne pizza (8,128BE) nen ü-ei (0,9BE) und kuchen (0,7BE)  und kekse (1,5BE) hab zum essen 4IE und ne 3/4 später nochmal (3IE) gespritz mit nem BE faktor von 0,625 IE/BE

naja wat solls.. is bei mir sowieso nen rätselraten  :kratz:
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Adrian am Oktober 20, 2006, 11:09


Aber: es geht ja um das normale Anheben: In der Hypo kann 1. das ZZW ja noch viel tiefer liegen und 2. der Grund für die Hypo noch vorhanden sein.


Wir wollen doch hier aber bitte nicht mit ZZW und was weiß ich anfangen. Das hier ist ein allgemeines Forum, da sollen auch die Leute noch etwas verstehen, die nicht bei Teupe geschult wurden.

Ok, sorry. Dann fassen wir das doch einfach zu: "Der Grund der Hypo kann ja noch wirken" zusammen.
Zitat


Und für die Hyposymptome ist es eh wurscht, wieviel Glucose im Gewebe ist, da kommt es darauf an, den Gehalt im Blut zu erhöhen (wie das 'ämie' in Hypoglykämie schon andeutet)


Ja, sicherlich. Nur was bringt es mir, wenn ich von Hypo zu Hypo rutsche. Wenn noch die Ursachen des Blutzuckerabfalls vorliegen (wozu auch "Wenig Glucose im Gewebe" gehört), muss ich mehr Futtern.

Da ich in vielen Fällen den Grund für meine Hypo nicht sofort weiß (es sei denn nach dem Sport, wo ich sowieso dann futtern muss), würde ich zur Not einen leicht erhöhten Wert riskieren. - Und mal ein Wert von 167 für kürzere Zeit ist ja kein Beinbruch.

LG|Adrian
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Schnurble am Oktober 20, 2006, 12:37
Hängt bei mir stark davon ab, woher die Hypo kommt.
Kam sie langsam, z.B. von zuviel Basis, dann reicht eine BE, dann bin ich wieder auf 80-90 (wobei ich selten so eine Hypo so lange ignoriere, dass ich so tief komme, höchtens wenn ich schlafe)

Komme ich durch Sport auf solche Werte, kann ich mir locker einen halben Liter Cola/Saft reinpfeifen, also 5 BE, und komme um die 100 raus.

Meist habe ich bei Hypos aber das Essen falsch eingeschätzt und zuviel Bolus gespritzt, dann sind es halt soviele BE, wie ich zuviel gespritzt habe (was natürlich nicht so leicht zu bestimmen ist, denn wenn ich wüsste, wieviel BE ich genau gegessen habe, dann hätte ich ja gleich richtig dafür gespritzt). Also nehme ich dann meist so 2-3 BE und schaue, wie sich das ganze entwickelt.

LG,
Anja
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Duff Rose am Oktober 20, 2006, 12:57
Bei mir ist das auch meist so, daß ich vom Basisinsulin leicht unterzuckere. Durch meinen Einsatz von Lantus wirkt dieses am Mittag und am Nachmittag immer am stärksten bzw. meine Faktoren sind um diese Zeit am geringsten. Mich hauts dann beim mittaglichen Spaziergang (vor dem Essen) oft hinab auf so 60mg/dl. Dann reicht ein Täfelchen auch bei mir. Oder eben nach der Arbeit, wenn ich kein Bolus mehr intus habe und bei 60mg/dl bin gibts ebenfalls ein Täfelchen. Sollte ich unter Bolus unterzuckern gibts sofort 2BE. Entweder TZ oder TZ und Duplo.  :lecker:
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Corinna am Oktober 20, 2006, 23:16

gestern hab ich bei 4,2mmol/l (2h nach essen) ein TZ gegessen.. 2 stunden später wars bei 11,2mmol
ausgangs bz war 5,2mmol gefuttert hab ich ne pizza (8,128BE) nen ü-ei (0,9BE) und kuchen (0,7BE)  und kekse (1,5BE) hab zum essen 4IE und ne 3/4 später nochmal (3IE) gespritz mit nem BE faktor von 0,625 IE/BE

naja wat solls.. is bei mir sowieso nen rätselraten  :kratz:


da würd ich jetzt vermuten, dass das insulin für dein doch recht fettreiches essen (pizza, schokolade, kekse) zu früh da war und als das essen dann richtig ins blut ging, war zu wenig da... solche situationen habe ich bzgl pizza auch schon gehabt...
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Mischka am Oktober 20, 2006, 23:22

da würd ich jetzt vermuten, dass das insulin für dein doch recht fettreiches essen (pizza, schokolade, kekse) zu früh da war und als das essen dann richtig ins blut ging, war zu wenig da... solche situationen habe ich bzgl pizza auch schon gehabt...



ich habs ja nu schon gesplittet.. soll ich mit dem 2. teil noch länger als ne halbe stunde warten?
also mit dem 2/3 und 1/3 splitten hat bis jetzt immer gut geklappt und mit dem SEA/ESA naja da haperts noch a bissl  :kreisch:

mischa
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 21, 2006, 02:38

Ja, sicherlich. Nur was bringt es mir, wenn ich von Hypo zu Hypo rutsche. Wenn noch die Ursachen des Blutzuckerabfalls vorliegen (wozu auch "Wenig Glucose im Gewebe" gehört), muss ich mehr Futtern.


Von dem Gedanken musst du mal abkommen. Du kannst den Gehalt an Glucose im Gewebe nicht konkret bestimmen, jedenfalls nicht mit handelsüblichen Streifen.

Aber es ist schon richtig was du sagst: wenn man den Grund kennt, sollte man den mit berücksichtigen. Bei einer Hypo nach Sport würde ich z.B. etwas mehr essen, bzw. mit der Gegenkorrektur (also dem Bolus für zuviel BE) erheblich vorsichtiger sein.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Llarian am Oktober 21, 2006, 03:15


Ja, sicherlich. Nur was bringt es mir, wenn ich von Hypo zu Hypo rutsche. Wenn noch die Ursachen des Blutzuckerabfalls vorliegen (wozu auch "Wenig Glucose im Gewebe" gehört), muss ich mehr Futtern.


Von dem Gedanken musst du mal abkommen. Du kannst den Gehalt an Glucose im Gewebe nicht konkret bestimmen, jedenfalls nicht mit handelsüblichen Streifen.

Es geht ja auch nicht darum, den Gehalt zu kennen, sondern seine Tendenz zu berücksichtigen. Glukosemangel im Gewebe hat andere Symptome als Glukosemangel im Blut und bevor es zu Gewebsglukosemangelsymptomen (wasn Wort) kommt, muß deutlich mehr Glukose aus Blut und Zwischenzellwasser entfernt sein und damit dem Gesamtorganismus fehlen. Und um alle Kompartimente wieder aufzufüllen, ist eben deutlich mehr Futter notwendig, als nur zur Auffüllung eines Blutglukosemangels.
Wenn man diesen Hintergrund bedenkt und ganz unabhängig von einem absoluten Wert eine Vorstellung hat, wie es um die grobe Tendenz von Glukose in einzelnen Kompartimenten aussieht, kann man abschätzen, wieviel Power die Hypo hat/hatte und auch, ob sie nun eine oder 10 BE zum Ausgleich braucht.
Beim Standard-Otto von 70kg entfallen auf das "Blutwasser" etwa 3 Liter, auf das Zwischenzelwasser etwa 12 und auf das Zellwasser etw 35 Liter. Löst man 12 g Glukose (also eine BE) in 3 Litern Flüssigkeit (aka Blut), hat man eine Konzentration von 400mg/dl. Löst man 12 g Glukose in 15 Litern Flüssigkeit (aka Blut plus Zwischenzellwasser), hat man eine Konzentration von 80mg/dl. Löst man 12 g Glukose in 50 Litern Flüssigkeit (aka Blut plus Zwischenzellwasser plus Gewebswasser), hat man eine Konzentration von 24mg/dl. Die Frage ist also, wieweit hat sich das Defizit ausgebreitet und was brauche ich, um dieses Defizit wieder aufzufüllen.
Und um das zu klären, hilft halt das Wissen über die Ursache der Hypo, die Überlegung, ob es mehr als eine Ursache gibt, die ich zusammen berücksichtigen muß, ob die Wirkung dieser Ursache(n) beendet ist oder noch weiter andauern wird und generell ein Haufen Erfahrung.
Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Ich brauche keinen Wert. Ich brauche eine Vorstelung, wie es warum in meinem Körper aussieht.

Grüße
Anja
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: unknown am Oktober 21, 2006, 08:47
Hallo Jörg,


Wir wollen doch hier aber bitte nicht mit ZZW und was weiß ich anfangen. Das hier ist ein allgemeines Forum, da sollen auch die Leute noch etwas verstehen, die nicht bei Teupe geschult wurden.

Und für die Hyposymptome ist es eh wurscht, wieviel Glucose im Gewebe ist, da kommt es darauf an, den Gehalt im Blut zu erhöhen (wie das 'ämie' in Hypoglykämie schon andeutet)


ich stimme Dir ja zu das wir nicht so diskutieren sollen das nur noch bei Teupe geschulte das verstehen.

Allerdings unterzuckert nicht das Blut sondern die Zelle. An der Zelle fehlt die Glyokose, die die Energie liefert. Der Wert im Blut ist das nur aus rechtlicher Sicht ein Marker da man den leicht bestimmen kann und nicht was in der Zelle an Konzentration da ist.

Ansonst kann ich mich Adrian und Anja in der Diskussion nur anschließen.

Grüßle

Norbert
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Der bllaue Klaus am Oktober 21, 2006, 10:33
Ich denke auch das es wichtig ist so Sachen wie ZZW zu erwähnen. Mir hilft das für mein Verständnis immer weiter.

Man sollte allerdings für die Nicht Teupe geschulten das ganze noch mal einfach erläutern.

Was bei dem Wert von 42mg --> 168mg auch ne Rolle gespielt haben kann ist das die Leber auch schon mit der Gegenregulation
zusätzlich zu den 2 BE's angefangen haben kann und der Wert deswegen so hoch ist.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Llarian am Oktober 21, 2006, 10:49

Ich denke auch das es wichtig ist so Sachen wie ZZW zu erwähnen. Mir hilft das für mein Verständnis immer weiter.

Man sollte allerdings für die Nicht Teupe geschulten das ganze noch mal einfach erläutern.

Deswegen erwähne ich es ja auch. Ich denke, es macht keinen Sinn, um das Problem drumherumzukaspern, nur, um das böse Z-Wort nicht zu sagen. Stattdessen das Problem zu schildern (es macht einen Unterschied, ob ich ein Defizit in 3, 15 oder 50 Litern ausgleichen muß) und für Rückfragen dasein.
Das heißt jetzt also: Wenn Fragen sind, die auch stellen!

Zitat
Was bei dem Wert von 42mg --> 168mg auch ne Rolle gespielt haben kann ist das die Leber auch schon mit der Gegenregulation
zusätzlich zu den 2 BE's angefangen haben kann und der Wert deswegen so hoch ist.

Und da kommt der nächste Punkt ins Spiel: Die Leber wird ihren Zucker auch wiederhaben wollen und irgendwann aus dem Körper welchen nehmen, um ihre Reserven wieder aufzufüllen. Wenn ich das nicht bedenke, sitze ich dann wieder in der Hypo und wundere mich.

Grüße
Anja
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Corinna am Oktober 21, 2006, 11:20


da würd ich jetzt vermuten, dass das insulin für dein doch recht fettreiches essen (pizza, schokolade, kekse) zu früh da war und als das essen dann richtig ins blut ging, war zu wenig da... solche situationen habe ich bzgl pizza auch schon gehabt...

ich habs ja nu schon gesplittet.. soll ich mit dem 2. teil noch länger als ne halbe stunde warten?
also mit dem 2/3 und 1/3 splitten hat bis jetzt immer gut geklappt und mit dem SEA/ESA naja da haperts noch a bissl  :kreisch:


also, das muss natürlich jeder bei sich selber noch mal testen, aber ich spritz den 2. teil erst nach 2 stunden nach dem essen.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: LordBritish am Oktober 21, 2006, 11:32

Deswegen erwähne ich es ja auch. Ich denke, es macht keinen Sinn, um das Problem drumherumzukaspern, nur, um das böse Z-Wort nicht zu sagen. Stattdessen das Problem zu schildern (es macht einen Unterschied, ob ich ein Defizit in 3, 15 oder 50 Litern ausgleichen muß) und für Rückfragen dasein.
Das heißt jetzt also: Wenn Fragen sind, die auch stellen!


Alles klar Anja, dann Stelle ich doch mal eine Frage...

Wie soll man dann zielsicher bestimmen, ob es sich nun um einen Ausgleich von 3, 15 oder 50 Liter handelt, messen läßt sich das doch nicht oder ?
Anhand welcher Kriterien soll ich dann also entscheiden da z.B. Bewegung nicht gleich Bewegung ist usw. da gibt es dann aj auch unterschiede...

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 21, 2006, 14:20


Von dem Gedanken musst du mal abkommen. Du kannst den Gehalt an Glucose im Gewebe nicht konkret bestimmen, jedenfalls nicht mit handelsüblichen Streifen.

Es geht ja auch nicht darum, den Gehalt zu kennen, sondern seine Tendenz zu berücksichtigen.


Okay: du kennst ja meinen momentanen Gehalt auch nicht. Dann sag mir doch mal die Tendenz ;D

Zitat
Glukosemangel im Gewebe


Ich meinte schon den Gehalt im Interstitium, ich kann bloß dieses blöde Z-Wort nicht mehr hören :kotz:

Zitat
...um alle Kompartimente wieder aufzufüllen, ist eben deutlich mehr Futter notwendig, als nur zur Auffüllung eines Blutglukosemangels.


Ja, und um die Blutglucose geht es erstmal! Das ist das, was wir messen und worauf wir reagieren.

Zitat
...Die Frage ist also, wieweit hat sich das Defizit ausgebreitet und was brauche ich, um dieses Defizit wieder aufzufüllen.
Und um das zu klären, hilft halt das Wissen über die Ursache der Hypo, die Überlegung, ob es mehr als eine Ursache gibt, die ich zusammen berücksichtigen muß, ob die Wirkung dieser Ursache(n) beendet ist oder noch weiter andauern wird und generell ein Haufen Erfahrung.
Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Ich brauche keinen Wert. Ich brauche eine Vorstelung, wie es warum in meinem Körper aussieht.


In einem Punkt geb ich dir recht: man braucht keinen Wert. Fühlt man eine Hypo, dann isst man was. Punkt.
Danach kann man sich alles andere überlegen, wenn es einem wichtig ist.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 21, 2006, 14:22

Und da kommt der nächste Punkt ins Spiel: Die Leber wird ihren Zucker auch wiederhaben wollen und irgendwann aus dem Körper welchen nehmen, um ihre Reserven wieder aufzufüllen. Wenn ich das nicht bedenke, sitze ich dann wieder in der Hypo und wundere mich.


Deswegen (u.a.) ja auch die Regel, daß man neben dem TZ für die Sofortwirkung auch noch langsame BE nehmen soll. Sonst gerät man in die Gefahr Achterbahn mit dem BZ zu fahren.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Thomas am Oktober 21, 2006, 15:06
Hallo erst einmal

Bei mir ist es so: Wenn sich eine Hypo andeutet achte ich auf meine Gefühl. Ich bestimme dann je nach Situation wieviel Be ich zu mir nehme. In der Regel merke ich so ab 60 mg/dl das ich abrutsche da werde ich unruhig. Ich fange meisten mir 2 Be TZ an und werfe dann noch einen Müslieriegel nach. Danach warte ich den weiteren Verlauf ab. Wenn es gerade von der Zeit mit einer Mahlzeit pass esse ich normal, reduziere dann aber den BE Faktor.


Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Llarian am Oktober 21, 2006, 15:17



Von dem Gedanken musst du mal abkommen. Du kannst den Gehalt an Glucose im Gewebe nicht konkret bestimmen, jedenfalls nicht mit handelsüblichen Streifen.

Es geht ja auch nicht darum, den Gehalt zu kennen, sondern seine Tendenz zu berücksichtigen.


Okay: du kennst ja meinen momentanen Gehalt auch nicht. Dann sag mir doch mal die Tendenz ;D

Clown zum Frühstück gehabt? ;)
Da ich Deinen Stoffwechsel nicht kenne und auch nicht weiß, was Du letztens gegessen, getan, gespritzt hast, kann ich das nicht sagen.

Zitat
Zitat
...um alle Kompartimente wieder aufzufüllen, ist eben deutlich mehr Futter notwendig, als nur zur Auffüllung eines Blutglukosemangels.


Ja, und um die Blutglucose geht es erstmal! Das ist das, was wir messen und worauf wir reagieren.

Jein. Sie ist das einzige, was wir messen können und notgedrungen tun. Reagieren tun wir (meistens) auf Symptome. Und es ging mir schon bei Werten von 20mg/dl saugut und ich hatte bei einem wert von 34mg/dl den Notarzt da und war erst eine halbe Stunde nach Glukose.Infusion wieder "da". Fazit: Die Blutglukose gibt bestenfalls einen Anhaltspunkt.
In einem anderem Fall war ich auch nach Hypostoff halbwegs wieder da und mein Freund hat gemerkt, wie ich langsam wieder wegdrifte... es hat also kurzfristig zur Versorgung des Hirns gereicht, dann haben auch andere Gewebe wieder ihr Recht verlangt und Glukose beansprucht.

Grüße
Anja
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Llarian am Oktober 21, 2006, 15:33


Deswegen erwähne ich es ja auch. Ich denke, es macht keinen Sinn, um das Problem drumherumzukaspern, nur, um das böse Z-Wort nicht zu sagen. Stattdessen das Problem zu schildern (es macht einen Unterschied, ob ich ein Defizit in 3, 15 oder 50 Litern ausgleichen muß) und für Rückfragen dasein.
Das heißt jetzt also: Wenn Fragen sind, die auch stellen!


Alles klar Anja, dann Stelle ich doch mal eine Frage...

Wie soll man dann zielsicher bestimmen, ob es sich nun um einen Ausgleich von 3, 15 oder 50 Liter handelt, messen läßt sich das doch nicht oder ?
Anhand welcher Kriterien soll ich dann also entscheiden da z.B. Bewegung nicht gleich Bewegung ist usw. da gibt es dann aj auch unterschiede...

Man kann es messen, aber nicht alltagstauglich. Also für uns: Nein.

Ich meine auch nicht unbedingt zielsicher... aber die genannten Überlegungen sollen einfach helfen, nicht ganz hilflos und blind dazustehen, sondern einen Anhaltspunkt vermitteln. In vielen Fällen hilft es bei der aktuellen Hypo vielleicht auch nichtmal, sondern erst hinterher, wenn man mit etwas Abstand an die Ursachenforschung geht. Und dann kann man mit den richtigen Schlüssen das ganze auf sich anwenden und zu seinem Erfahrungsschatz fügen und beim nächsten Mal (was idealerweise erst gar nicht passiert) auf Basis dieser Erfahrungen handeln.
Heißt also, ich muß mir irgendwann Gedanken über die Ursachen machen und was diese Ursachen "angerichtet" haben.
Ich kann auch hingehen und an mir mit einem Testgerät beobachten, wie welche Art von Bewegung über welche Dauer welchen Effekt hat und ob es "Nachwirkungen" gibt. Erzählen können die in einer Schulung viel... aber wenn man in einer Gruppe (also nicht allein) einmal nur mit Basalversorgung, einmal mit vollem Essensbolusinsulin lostappert und zu vorher festgelegten Zeiten den BZ msst, dann sieht man, wie man selbst reagiert und nicht irgendein Lehrbuchfall. Ich führe die Situation, über die ich etwas herausfinden will, also gezielt herbei, rechne mit der Hypo und bin auf sie vorbereitet, kann auf Fremdhilfe zurückgreifen, wenn ich sie brauchen sollte und sammle Erfahrungswerte.

Grüße
Anja
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Llarian am Oktober 21, 2006, 15:34


Und da kommt der nächste Punkt ins Spiel: Die Leber wird ihren Zucker auch wiederhaben wollen und irgendwann aus dem Körper welchen nehmen, um ihre Reserven wieder aufzufüllen. Wenn ich das nicht bedenke, sitze ich dann wieder in der Hypo und wundere mich.


Deswegen (u.a.) ja auch die Regel, daß man neben dem TZ für die Sofortwirkung auch noch langsame BE nehmen soll. Sonst gerät man in die Gefahr Achterbahn mit dem BZ zu fahren.

Oder z.B. nach einer Glucagonspritze...

Grüße
Anja
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 21, 2006, 16:02


Deswegen (u.a.) ja auch die Regel, daß man neben dem TZ für die Sofortwirkung auch noch langsame BE nehmen soll. Sonst gerät man in die Gefahr Achterbahn mit dem BZ zu fahren.

Oder z.B. nach einer Glucagonspritze...


Ja, dann sowieso!
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Adrian am Oktober 21, 2006, 16:15
Hm, ich wollte jetzt eigentlich icht so eine Diskussion lostreten.
Mir ist schon klar, dass man es nicht messen kann. Und wenn: Wer sagt mir dass es in den Beinen nicht ganz anders ausschaut als im linken Ellebogen?

Nein, was ich sagen wollte:
1. Wenn man den Grund für die Hypo kennt - kann man entsprechend reagieren.
2. Wenn man ihn nicht kennt, und 2,5 BE schon mal zu einem Wert von 168 geführt haben, dann würde ich trotzdem wieder 2,5 BE nehmen, weil es ja sein _kann_ (aber nicht muss), dass im Stroma (ist das jetzt der Richtige Begriff, wohl auch nicht?) auch noch wenig Glucose ist, die Leber zu wenig ausschüttet, ... . Vielleicht komme ich ja bei perfekten 80 raus - aber auch 168 ist kein Beinbruch.

LG|Adrian
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: LordBritish am Oktober 21, 2006, 19:51

Ich meine auch nicht unbedingt zielsicher... aber die genannten Überlegungen sollen einfach helfen, nicht ganz hilflos und blind dazustehen, sondern einen Anhaltspunkt vermitteln. In vielen Fällen hilft es bei der aktuellen Hypo vielleicht auch nichtmal, sondern erst hinterher, wenn man mit etwas Abstand an die Ursachenforschung geht. Und dann kann man mit den richtigen Schlüssen das ganze auf sich anwenden und zu seinem Erfahrungsschatz fügen und beim nächsten Mal (was idealerweise erst gar nicht passiert) auf Basis dieser Erfahrungen handeln.


Danke für die Ausführung, dann wird das doch klarer, wenn es nicht zur akuten Behandlung herangezogen wird.
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Llarian am Oktober 21, 2006, 21:23

Danke für die Ausführung, dann wird das doch klarer, wenn es nicht zur akuten Behandlung herangezogen wird.

DAS ist ja sowieso noch ein Thema für sich. Auch, wenn ich WEISS, daß ich nur eine BE brauche (ich vereinfache jetzt einfach mal und sage, das ist so), dann schaffe ich es nicht immer, auch nur eine zu essen. Irgendwas im Kopf schaltet dicht. Das sind dann solche Situationen, wo ich deutliche Symptome habe und das Wissen nicht mehr alleiniger Handlungsbestimmer ist.
Dann gibt es solche Hypos, wo ich das schon zur aktuellen Behandlung hernziehe... nämlich die, wo ich an der "Realitätsverschiebung" merke, daß die Hypo deutlich Power hat. Körperliche symptome sind eher schwach, bis nicht vorhanden, Wert ist auch nicht dramatisch niedrig, sondern halt niedrig... aber das Denken funktoniert anders.
Und Hypos, denen in den letzten 24h schon mal eine vorausgegangen ist, weil dann einmal der Stoffwechsel noch nicht komplett wieder eingependelt ist und die Adrenalin-Vorräte noch nicht soweit wieder aufgefüllt, daß ich die Hypo wie gewohnt wahrnehmen würde, d.h. ich mich auf meine Symptome nicht verlassen kann.

Grüße
Anja
Titel: Re: BE's nach Hypo
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 22, 2006, 12:04

Nein, was ich sagen wollte:
1. Wenn man den Grund für die Hypo kennt - kann man entsprechend reagieren.
2. Wenn man ihn nicht kennt, und 2,5 BE schon mal zu einem Wert von 168 geführt haben, dann würde ich trotzdem wieder 2,5 BE nehmen, weil es ja sein _kann_ (aber nicht muss), dass im Stroma (ist das jetzt der Richtige Begriff, wohl auch nicht?) auch noch wenig Glucose ist, die Leber zu wenig ausschüttet, ... . Vielleicht komme ich ja bei perfekten 80 raus - aber auch 168 ist kein Beinbruch.


*unterschreib*  :super:

Das ist das, worauf ich hinauswollte: nicht erst großartig denken - handeln!
Mit der Zeit bekommt man eh ein Gefühl dafür, wann man was braucht, und dann handelt man auch entsprechend.