Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Duff Rose am August 16, 2006, 12:13

Titel: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Duff Rose am August 16, 2006, 12:13
Moin,

mein Onkel ist schon sehr lange Dialysepatient, hat aber kein Diabetes. Natürlich spricht man bei der wöchentlichen Blutwäsche oft mit anderen Patienten, wo wie er sagt sehr viele Diabetiker dabei sind. Jetzt habe ich mich mit ihm mal so ein bißchen unterhalten, und er sagt, daß so manch einer die Nierenerkrankung durch häufiges Spritzen erhalten haben soll. Sagen die Betroffenen Patienten jedenfalls. Drauf kamen wir, weil mein Onkel mich fragte, ob ich nicht beim Geburtstagskuchen etwas halblang mache, worauf ich antwortete: "Keineswegs, ich spritze den Kuchen ganz normal mit meinen Faktoren ab. :mahl:" Der betroffene Patient, mit dem mein Onkel sprach isst auch wenig KH`s, um eben weniger spritzen zu müssen.

Jetzt meine Frage: Schadet häufigeres Spritzen dem Körper? Ich meine, ich esse gerne mal 10 oder 12 BE Nudeln auf einen Schlag, da kommen dann auch ein paar IE zusammen. Sollte man da etwas aufpassen? Was meint ihr?

Ach so, was für ein Insulin der Patient spritzt oder gespritzt hat weiß ich nicht.  :nein:
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Adrian am August 16, 2006, 13:07
Hm, also ich glaube, dass eher Verzuckerungen der Niere zu Schäden führen, als Insulin.
Ein Gesunder hat ja auch Insulin.
Dass Insulin an den Einstichstellen zu Veränderungen führt, ok - da ist ja auch die Konzentration höher.
Dies gilt zumindest für Typ1 Diabetiker und für viele Typ2. Mach Dir also keine Sorgen über höhere Insulindosen.

LG|Adrian
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: moewe am August 16, 2006, 14:43
Also ich kenne nur den Fall, daß die Gefäßschädigungen der kleinen Gefäße der Niere (und der Augen) durch permanent hohe Werte hervorgerufen werden. Also die Leute mit hohen HBa1C-Werten sind da gefährdet.

Daß sowas durch Insulin spritzen kommen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Eventuell kann man die Gefäße auch kaputt machen, wenn man von einem dauerhaft hohen HBa1C mit einem Schlag auf einen niedrigen runtergepeitscht wird. Darum wird ja hier überall empfohlen, einen hohen HBa1C schrittweise zu senken und dabei Augen und Nieren ständig untersuchen zu lassen. Das wäre dann aber nicht eine Folge von zuviel Insulin, sondern von einer zu niedrigen Einstellung.

Früher (als wir noch die netten Glaskolbenspritzen hatten  ;D ) sind öfter mal beim Testen neuer Insulinsorten bei den Versuchspersonen Nebenwirkungen aufgetreten. Das ist aber schon mindestens 20 Jahre her und gibts heute nicht mehr. Darum ist ja das Zulassungsverfahren in Deutschland so kompliziert und langwierig.

LG Ulrike

Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Schnurble am August 16, 2006, 16:29
Ich vermute mal, die waren DM2er und wurden vom HA nach Schema F behandelt:
Diät und Bewegung - Tabletten - mehr Tabletten - Tablettenhöchstdosis - Insulin, wenn der BZ trotzdem nicht mehr runtergeht

Bis es soweit ist, zu spritzen, ist meist viel Zeit vergangen, der Zucker lange hoch gewesen, und die Nieren haben Schaden genommen. Und dann trifft es zeitlich zusammen, dass der Patient spritzt, und die Nieren die weisse Flagge hissen -> Schlussfolgerung des Patienten: Das muss doch zusammen hängen.

LG,
Anja
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Andi am August 16, 2006, 16:54
Hi Anja

Ich vermute mal, die waren DM2er und wurden vom HA nach Schema F behandelt:
Diät und Bewegung - Tabletten - mehr Tabletten - Tablettenhöchstdosis - Insulin, wenn der BZ trotzdem nicht mehr runtergeht

Bis es soweit ist, zu spritzen, ist meist viel Zeit vergangen, der Zucker lange hoch gewesen, und die Nieren haben Schaden genommen. Und dann trifft es zeitlich zusammen, dass der Patient spritzt, und die Nieren die weisse Flagge hissen -> Schlussfolgerung des Patienten: Das muss doch zusammen hängen.

Ich glaube, mir wird schlecht :o
Wer sich halbwegs informiert, kann doch nicht auf sooo eine Weise behandelt werden :kratz:


Gruß Andi
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Adrian am August 16, 2006, 17:03
Hi Anja

Ich vermute mal, die waren DM2er und wurden vom HA nach Schema F behandelt:
Diät und Bewegung - Tabletten - mehr Tabletten - Tablettenhöchstdosis - Insulin, wenn der BZ trotzdem nicht mehr runtergeht

Bis es soweit ist, zu spritzen, ist meist viel Zeit vergangen, der Zucker lange hoch gewesen, und die Nieren haben Schaden genommen. Und dann trifft es zeitlich zusammen, dass der Patient spritzt, und die Nieren die weisse Flagge hissen -> Schlussfolgerung des Patienten: Das muss doch zusammen hängen.

Ich glaube, mir wird schlecht :o
Wer sich halbwegs informiert, kann doch nicht auf sooo eine Weise behandelt werden :kratz:


Gruß Andi

Hallo Andi,

ich kenne auch bei uns am Ort einen Arzt, der sowas zustandebringt. "Sie haben ja nur etwas Zucker..."
Und wiso sollte sich ein Patient informieren, etwas hoher Zucker tut nicht weh - und wenn der Doktor sagt das passt schon, wenn der HbA1c wieder einstellig ist.

LG|Adrian
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Angela am August 16, 2006, 18:03
 :ja: Stimme den Anderen zu. Die Niere ist ja auch gefährdet wenn man immer zu hohe Werte hat. Sag mal deinem Onkel er soll diese Herren dann mal fragen wie so ihre durchschnittlichen BZ-Werte sind. Das das vom Insulin kommt ist eine gute Ausrede, stimmt aber sicher nicht.
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Anke am August 20, 2006, 19:59
Moin,

mein Onkel ist schon sehr lange Dialysepatient, hat aber kein Diabetes. Natürlich spricht man bei der wöchentlichen Blutwäsche oft mit anderen Patienten, wo wie er sagt sehr viele Diabetiker dabei sind. Jetzt habe ich mich mit ihm mal so ein bißchen unterhalten, und er sagt, daß so manch einer die Nierenerkrankung durch häufiges Spritzen erhalten haben soll. Sagen die Betroffenen Patienten jedenfalls. Drauf kamen wir, weil mein Onkel mich fragte, ob ich nicht beim Geburtstagskuchen etwas halblang mache, worauf ich antwortete: "Keineswegs, ich spritze den Kuchen ganz normal mit meinen Faktoren ab. :mahl:" Der betroffene Patient, mit dem mein Onkel sprach isst auch wenig KH`s, um eben weniger spritzen zu müssen.

Jetzt meine Frage: Schadet häufigeres Spritzen dem Körper? Ich meine, ich esse gerne mal 10 oder 12 BE Nudeln auf einen Schlag, da kommen dann auch ein paar IE zusammen. Sollte man da etwas aufpassen? Was meint ihr?

Ach so, was für ein Insulin der Patient spritzt oder gespritzt hat weiß ich nicht.  :nein:


Hallo Duff Rose,

da haben die Patienten leider (!!) sicher etwas ganz falsch verstanden :-(
Zwar gibt es immer wieder den Fall, dass jemand ein Insulin nicht verträgt, so dass es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommt -
das hat jedoch mit einer Nierenschädigung als Spätfolge eines Diabetes nichts (!) zu tun.
Diese Schädigung entsteht, wenn über lange Zeit in den sehr feinen und empfindlichen Blutgefäßen von der Niere Zuckerbausteine "abgeladen" werden und die Gefäßwände so weit schädigen, dass die Niere ihrer Aufgabe irgendwann nicht mehr nachkommen kann.
Dein Onkel kann eine gute Tat vollbringen, wenn er seine Mitpatienten darüber informiert (und zu einem dringenden Gesprächs-Besuch beim Diabetologen anregt...) - denn mit dieser Haltung spritzt sich der ein oder andere sicherlich weiterhin viel seltener und/oder weniger Insulin als nötig und treibt damit auch seine anderen Spätfolgen voran :-(

herzliche Grüße Anke
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Duff Rose am August 20, 2006, 22:27
Hallo alle,

vielen Dank schon einmal für die Antworten. Also ich denke ja auch so wie ihr. Nur wenn einem sowas erzählt wird tut man auch immer so ein paar % davon glauben.  ;)
Für mich hat sich im Nachhinein nur der Verdacht aufgestellt, dass Insulin in diesem Fall die Nieren schädigen könnte, weil es ein Eiweiß ist. Und Eiweiß belastet ja immer in irgendeiner Form die Niere. Desahlb habe ich mich etwas verrückt gemacht.  :-\

Ach so, wenn ich meinen Onkel das nächste Mal sehe, werde ich ihm die Wahrheit lehren!  :ja:
Gruß
David
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: monikawp am August 21, 2006, 13:05
Hallo

Dieses Thema habe ich bei Euch mit viel Aufmerksamkeit gelesen und studiert.
Denn, ich habe mich einer hiesigen Selbsthilfegruppe angeschlossen und da kam das Thema bei der letzten Sitzung auch über Spätfolgen bzw. Nierenschädigungen etc. Da habe ich mir die Frage gestellt, kann man auch Spätfolgen bekommen, wenn der HbAC-Wert, sowie bei mir 5,5 bzw. 5,6 liegt.
Ein sehr kompetenter Diab.-1er sprach immer davon, dass man auch auf sog. hohe Spitzen (einmalige hohe BZ-Werte) achten sollte, denn das müsse die Niere irgendwie ausgleichen. Dadurch können die Nieren auch Schaden nehmen. Diesesn Zusammenhang habe ich nicht so ganz richtig verstanden.
Vielleicht ist hier jemand drunter, der es mir erklären kann.
Bei der nächsten Diab.-Selbsthilfegruppesitzung wird ein Nephrothologe da sein und uns über die Niere und alles was damit zu tun hat, erzählen u.v.m. Da bin sehr gespannt, was er uns zu erzählen hat.
So hat die Leiterin von dieser Selbsthilfegruppe erzählt, dass die Gruppe vor Jahren mal eine Dialyse-Station besucht hat und mindestens 80% der anwesenden Dialyse-Patienten wären Diabetiker gewesen. Mir ist es aber auch bekannt, dass mindestenst 60 % der Dialyse-Patienten Diabetiker sind. Eine solche Aktion möchte die Sellbsthilfegruppe nächstes Jahr wieder starten und ich werde auf jeden Fall dabei sein.
Ich denke, es kann nie schaden, dieses Elend auf so einer Station zu sehen und für sich als Warnung zu sehen.

Zitat
Ich vermute mal, die waren DM2er und wurden vom HA nach Schema F behandelt:
Diät und Bewegung - Tabletten - mehr Tabletten - Tablettenhöchstdosis - Insulin, wenn der BZ trotzdem nicht mehr runtergeht
Ich glaube, mir wird schlecht
Wer sich halbwegs informiert, kann doch nicht auf sooo eine Weise behandelt werden


Ob ihr es glauben wollt oder nicht, es gibt tatsächlich Diab., die tatsächlich so behandelt werden.
Ein Herr aus meiner Selbsthilfegruppe, so ist es mir bekannt, nimmt 3x tägl. 2x Metformin ein und zur Nacht spritzt er sich 20 i.E. Insulin (weiß nur nicht welches). Sein HbAc-Wert scheint wohl nicht der Beste zu sein und er wird ständig von der Leiterin dieser Gruppe gefragt, warum er nicht ganz auf Spritzen umstellen würde. Da zuckt er immer nur mit den Achseln und erzählt uns, dass seine Ärzte mit seinen Werten wohl einverstanden wären. (Ich selbst würde da wahrscheinlich auf die Barrikaden gehen, wenn mir mein Arzt so etwas erzählen würde)
Das kann ich dann aber auch nicht ganz nachhalten, dass Ärzte dann so schludrig mit den Patienten umgehen. Andererseits kann man da nicht als Patient auch tätig werden und den Ärzten mal auf die Füße treten?

Monika
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Angela am August 21, 2006, 14:37
Ob ihr es glauben wollt oder nicht, es gibt tatsächlich Diab., die tatsächlich so behandelt werden.
Ein Herr aus meiner Selbsthilfegruppe, so ist es mir bekannt, nimmt 3x tägl. 2x Metformin ein und zur Nacht spritzt er sich 20 i.E. Insulin (weiß nur nicht welches). Sein HbAc-Wert scheint wohl nicht der Beste zu sein und er wird ständig von der Leiterin dieser Gruppe gefragt, warum er nicht ganz auf Spritzen umstellen würde. Da zuckt er immer nur mit den Achseln und erzählt uns, dass seine Ärzte mit seinen Werten wohl einverstanden wären. (Ich selbst würde da wahrscheinlich auf die Barrikaden gehen, wenn mir mein Arzt so etwas erzählen würde)
:gruebeln: Bist du sicher ob der die Wahrheit sagt?
Martin kennt in seinem Ort jemanden der ihm auch immer erzählt, er hat so gute Werte. Er hat Durchschnittswerte von 160 und sein Arzt ist sehr zufrieden mit ihm. Martin weiß aber das er in die selbe Diabetesambulanz geht wie er und da können wir uns absolut nicht vorstellen das die mit sowas zufrieden sind. Das ist eine sehr gute Diabetesambulanz. Also der redet sich da sicher was ein, oder geht gar nicht hin. Ich hab zu Martin gesagt, warum er da nicht weiter gefragt hat? Wollte er nicht.
Kann es sein, das dieser Herr euch auch irgendwas erzählt, was nicht stimmt?
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Duff Rose am August 21, 2006, 16:56
Da habe ich mir die Frage gestellt, kann man auch Spätfolgen bekommen, wenn der HbAC-Wert, sowie bei mir 5,5 bzw. 5,6 liegt.
Ein sehr kompetenter Diab.-1er sprach immer davon, dass man auch auf sog. hohe Spitzen (einmalige hohe BZ-Werte) achten sollte, denn das müsse die Niere irgendwie ausgleichen. Dadurch können die Nieren auch Schaden nehmen. Diesesn Zusammenhang habe ich nicht so ganz richtig verstanden.
Vielleicht ist hier jemand drunter, der es mir erklären kann.

Also laut meinen Infos schaden hohe Langzeitzuckerwerte eher den kleinen Blutgefäßen. Kurze Spitzenwerte sind schlecht für alles, aber sollen den kleinen Blutgefässen nicht soo viel Schaden, sondern eher den großen. Ich glaube ich habe das in dem Buch "Gut leben mit Typ 1-Diabetes" gelesen. Außerdem steht darin, daß 40% aller Typ-1 Diabetiker die Veranlagung zu der Nierenerkrankung besitzen. Hat man ungefähr nach 20 Daibetesjahren noch keine Nierenschäden, sollte man sie bei guter Stoffwechselführung auch nicht mehr bekommen, jedenfalls nicht durch Diabetes.
   
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Joerg Moeller am August 22, 2006, 00:24
Da habe ich mir die Frage gestellt, kann man auch Spätfolgen bekommen, wenn der HbAC-Wert, sowie bei mir 5,5 bzw. 5,6 liegt.

Ja, kann man. Und man kann auch einen 1c von 7 haben und trotzdem keine Spätschäden bekommen. Hört sich vielleicht unlogisch an, beruht aber auf der Tatsache, daß die Gefäßschäden durch hohe BZs nur Teil des Problems sind. Genetische Veranlagung gehört auch mit dazu.
Und es wird niemand ernsthaft sagen "Wenn Sie mit ihrem BZ schön im Normbereich liegen bekommen sie garantiert keine Spätschäden". Es wird immer gesagt - alles andere wäre auch unseriös - daß das Risiko Spätschäden zu bekommen mit einem nomnahen 1c deutlich geringer ist.

Zitat
Ein sehr kompetenter Diab.-1er sprach immer davon, dass man auch auf sog. hohe Spitzen (einmalige hohe BZ-Werte) achten sollte, denn das müsse die Niere irgendwie ausgleichen. Dadurch können die Nieren auch Schaden nehmen. Diesesn Zusammenhang habe ich nicht so ganz richtig verstanden.

Google mal nach dem Stichwort "Glukotoxizität". Das sind biochemische Prozeße von verschiedenen Faktoren, an deren Ende Entzündungsreaktionen in den Gefäßwänden stehen. Dazu wurde vor kurzem noch der Begriff "Kardio-Diabetes" geprägt, bzw. der wird jetzt immer weiter verbreitet. Diabetes begrenzt sich eben nicht auf die Faktoren Insulin und Glucose. Da spielen schon eine ganze Menge verschiedener Stoffe wichtige Rollen.

Zitat
So hat die Leiterin von dieser Selbsthilfegruppe erzählt, dass die Gruppe vor Jahren mal eine Dialyse-Station besucht hat und mindestens 80% der anwesenden Dialyse-Patienten wären Diabetiker gewesen. Mir ist es aber auch bekannt, dass mindestenst 60 % der Dialyse-Patienten Diabetiker sind.

Ja, kann ich bestätigen. Ich kenne die offiziellen Zahlen und ich hab selber mal auf der Dialyse gearbeitet.

Zitat
Ich denke, es kann nie schaden, dieses Elend auf so einer Station zu sehen und für sich als Warnung zu sehen.

Du kannst das auch mal für dich selber ausprobieren. Such dir mal im Web Ernährungspläne für Dialysepatienten raus und versuch mal deine Trinkmenge streng einzugrenzen. Egal wieviel Durst du hast: du darfst nicht mehr trinken. Du kannst dann bestenfalls den Mund ausspülen (aber nicht runterschlucken!) oder Eiswürfel lutschen.
Hast du zuviel getrunken muß das bei der nächsten Dialyse wieder rausgeholt werden. Die dauert dann länger und/oder dein Kreislauf schmiert ab. Nicht fein, sowas...

Zitat
Ein Herr aus meiner Selbsthilfegruppe, so ist es mir bekannt, nimmt 3x tägl. 2x Metformin ein und zur Nacht spritzt er sich 20 i.E. Insulin (weiß nur nicht welches). Sein HbAc-Wert scheint wohl nicht der Beste zu sein und er wird ständig von der Leiterin dieser Gruppe gefragt, warum er nicht ganz auf Spritzen umstellen würde. Da zuckt er immer nur mit den Achseln und erzählt uns, dass seine Ärzte mit seinen Werten wohl einverstanden wären.

Klar, immer sind die anderen schuld, iss scho recht...
Glaub von solchen Erzählungen nie mehr als die Hälfte. Das ist meist immer noch reichlich.
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Angela am August 22, 2006, 08:00
Ich denke, es kann nie schaden, dieses Elend auf so einer Station zu sehen und für sich als Warnung zu sehen.
Also mir ist das so ergangen. Ich war in einem KH in Wien - eines der Grauslkichsten - und da hab ich alte Leute gesehen mit Spätfolgen. Das vergißt man nicht.  :nein: Und ich möchte nie so enden. Das waren alles alte Leute mit allen Möglichen hässlichen Stellen an den Füßen. Und deswegen bin ich auch extrem Vorsichtig.
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: LordBritish am August 22, 2006, 11:47
Das waren alles alte Leute mit allen Möglichen hässlichen Stellen an den Füßen. Und deswegen bin ich auch extrem Vorsichtig.

Ich habe da schonmal bei einem Aufenthalt im KH vor zig Jahren Fotos gesehen, das waren Fotos  :kreisch:
Die haben mich nur noch weiter motiviert... aber Raucherlungen sehen auch nicht gerade toll aus,
die habe ich mal in München auf der Körperweltenausstellung gesehen.
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Duff Rose am August 22, 2006, 12:34
Ich habe nur mal ein wenig bei Google gesucht und mir Bilder angesehen, das hat mir voll und ganz gereicht. Motiviert bin ich noch 100%, habe ja auch erst ein halbes Jahr DM. 

Zitat
Google mal nach dem Stichwort "Glukotoxizität". Das sind biochemische Prozeße von verschiedenen Faktoren, an deren Ende Entzündungsreaktionen in den Gefäßwänden stehen. Dazu wurde vor kurzem noch der Begriff "Kardio-Diabetes" geprägt, bzw. der wird jetzt immer weiter verbreitet. Diabetes begrenzt sich eben nicht auf die Faktoren Insulin und Glucose. Da spielen schon eine ganze Menge verschiedener Stoffe wichtige Rollen.

Glutotoxität entsteht aber von hohen Glucosewerten, so wie ich das jetzt verstanden habe:

Zitat
Erst später im Diabetesverlauf kommt es durch hohe Blutzuckerspiegel auch zur Glukotoxizität....

Quelle: http://www.medicaltribune.at/dynasite.cfm?dssid=4169&dsmid=62540&dspaid=471239

Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Joerg Moeller am August 23, 2006, 00:41
Ja natürlich. Das ist wenn der BZ zu hoch ist, also über dem Normbereich.
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: meli am August 23, 2006, 00:58
Huch....

ich kenne einen der Dialysepatient ist. Habe mit ihm aber darüber nichts gesprochen. Das war mir jetzt gar nicht so klar, was der dann immer so mit sich machen lassen muss. :-[
Das er nicht viel trinken soll wusste ich ja, aber so wenig?! Oops, der arme...bei ihm ist es schon jahrelang so... Er hat aber keinen Diabetes
Ne ne, Freunde, aber ich möchte nicht bei den 60 oder 80%(oder sind es mehr?) sein ! ! !

Fotos von diabetische Füße und "Raucherbeinen" habe ich zwar nur wenige gesehen, aber diese reichen mir! Raucherlungen habe ich schon einige auf Fotos gesehen. Außerdem war ich mal in einem KH in dem Bereich in welchem Amputationen vorgenommen werden... Also ich habe nur die armen Menschen danach (!) gesehen...
Haben sich zum Teil nur mit Mühe auf den Balkon geschoben bekommen, da sie im Rollstuhl saßen.... Warum wollten sie auf den Balkon? Na, um eine Zigarette zu rauchen :mauer:


Grüße,
Meli
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Angela am August 23, 2006, 08:03
Haben sich zum Teil nur mit Mühe auf den Balkon geschoben bekommen, da sie im Rollstuhl saßen.... Warum wollten sie auf den Balkon? Na, um eine Zigarette zu rauchen :mauer:
Wir haben einen Bekannten, dem haben sie Anfang des Jahres das 2. Bein abgenommen. Er isr Kettenraucher und Diabetiker.  :nixweiss:
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Duff Rose am August 23, 2006, 09:04
Tja, alles nicht schön!

Mein Onkel hat auch seit bestimmt 30 Jahren keine funktionsfähigen Nieren mehr. Sein Leben stand aus diesem Grund auch schon ein paar mal auf der Kippe. Das mit dem trinken ist wirklich krass! Urlaub kann man auch vergessen und das allgemeine Befinden ist oft mehr als schlecht.

Zum Glück habe ich vor drei jahren aufgehört zu Rauchen, das vermindert mein Risiko schonmal etwas. Werde auch nie wieder anfangen.  :nein:
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: monikawp am August 23, 2006, 14:50
Hallo

Zitat
Also mir ist das so ergangen. Ich war in einem KH in Wien - eines der Grauslkichsten - und da hab ich alte Leute gesehen mit Spätfolgen. Das vergißt man nicht.

Ich bin exam. Altenpflegerin (wohl nicht mehr im Beruf tätig) und ich habe auch bei meinen zu versorgenden Senioren zahlreiche Spätfolgen des Diab. gesehen und es ist mir heute noch eine Warnung mit meinem Diab. vorsichtig und korrekt umzugehen. Daher liegt mir an meinen sportlichen Aktivitäten auch sehr viel. Ich habe, mal ohne anzugeben immer gute Werte, aber ich reguliere es auch mit meinem Sport. Ich denke, das ist für mich die beste Alternative.

Monika
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: meli am August 23, 2006, 15:05
Urlaub kann man auch vergessen und das allgemeine Befinden ist oft mehr als schlecht.
Meistens kann man ja noch reisen. Zumindest am Anfang
Mein Bekannter hat aber schon Proleme zu reisen. Kann nur für wenige Tage reisen usw.
Wir haben einen Bekannten, dem haben sie Anfang des Jahres das 2. Bein abgenommen. Er isr Kettenraucher und Diabetiker. :nixweiss:
mein Bekannter raucht auch nicht. Seine Leiden hat er durch seine Kindheit bekommen. Heimkind...
Ich habe, mal ohne anzugeben immer gute Werte
Glückwunsch!
Kann ich nicht von mir sagen... >:( Aber: Ich bin heute schon mit einem besserem Wert aufgestanden. (Das lag aber daran, dass ich gestern mit einem besseren Wert ins Bett ging :rotwerd:)

LG, Meli
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Schnurble am August 23, 2006, 15:26
Daher liegt mir an meinen sportlichen Aktivitäten auch sehr viel. Ich habe, mal ohne anzugeben immer gute Werte, aber ich reguliere es auch mit meinem Sport. Ich denke, das ist für mich die beste Alternative.
Schön, wenn es so gut klappt! Weiter so!

Ich "versaue" mir meine Werte leider durch den Sport. Wenn ich eine Woche lang faul auf'm Sofa hocke, ist mein BZ schön flach und stabil, aber wenn ich Sport mache, fährt mein BZ Achterbahn - beim Sport runter (oder auch nicht), danach rauf, und manchmal hats längere Nachwirkungen, manchmal nicht... Und wenn ich denke, jetzt habe ich eine Methode gefunden, wie ich den BZ halbwegs stabil halte, haut's beim nächsten Mal wieder nicht hin... Aber im Moment treibe ich trotzdem Sport, ich habe die Hoffnung auf gute Werte trotz Sport noch nicht ganz aufgegeben...

LG,
Anja
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: maulwurfinchen am August 23, 2006, 18:19
Ich habe, mal ohne anzugeben immer gute Werte, aber ich reguliere es auch mit meinem Sport. Ich denke, das ist für mich die beste Alternative.

schoen fuer dich... bin da echt neidisch. ich verstehe meinen blutzucker ja teilweise ueberhaupt nicht. ich habe vorgestern und gestern vormittags/fruehen nachmittag einen basalratentest gemacht und es kamen voellig verschiedene ergebnisse raus.
irgendwie komme ich doch immer wieder zu dem ergebnis, dass es besser oder weniger leicht einstellbare diabetiker gibt. ist vermutlich auch teilweise mit veranlagung, so aehnlich wie bei folgeschaeden. (damit meine ich aber nicht, dass das unabhaengig von schulungen ist, den blutzucker kriegt man selbstverstaendlich besser in den griff, wenn man gut geschult ist)
ich gebe mein bestes und verdraenge, was ich fuer folgeschaeden kriegen koennte.
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Duff Rose am August 23, 2006, 20:41
mein Bekannter raucht auch nicht. Seine Leiden hat er durch seine Kindheit bekommen. Heimkind...

Wie ist das zu verstehen?

Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: Corinna am August 24, 2006, 10:54
Wegen Sport: Monika ist ja Typ-2 Diabetiker, ohne Insulin zufuhr, wenn ich das richtig verstehe!?
Und da bekommt man den BZ meistens ganz gut mit sport in den griff. ich glaube das problem zu unterzuckern hat sie dann ja nicht, und somit auch keine allzu großen schwankungen, da ja das meiste noch vom körper selber geregelt wird.
beim typ 1er ists ja so, dass der all die dinge wirklich manuell selber machen muss, und klar, ists da schwieriger den BZ in den bahnen zu halten.
ich hab das bei mir mittlerweile ganz gut im griff, auch wenn es natürlich immer mal wieder ausreißer gibt... aber es wirken ja soviele sachen auf den körper ein, da kann man es nie perfekt hinkriegen...
Titel: Re: Folgeerkrankungen durch Insulin?
Beitrag von: meli am August 27, 2006, 17:39
Wie ist das zu verstehen?
Hab dir mal ne PN geschrieben ;)