Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Janine am Juli 11, 2006, 19:41
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Hallo!
Ich spritze seit knapp einem Jahr nun das Humalog und hab mich des häufigen schon gewundert was für einen Spritz-Ess-Abstand ich habe. Hab es damals schon getestet, da lag es bei ner halben Stunde...nun sind es schon 40 Minuten. Wie kann das bei einem Schnellwirkenden Insulin sein? Hat jemand die gleichen Probleme damit? Ich kann wohl morgens nicht 45 Minuten eher aufstehn um mir das Insulin zu spritzen, und vor allen Dingen, wenn ich Hunger bekomme möchte ich was essen und dann mich nicht noch ne Stunde gedulden! Kann mir irgendjemand seine Erfahrungen damit berichten?
Vielen Dank
Janine
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Ich spritze auch Humalog und kann leider nur bestätigen was du sagst. bei mir sind es zum glück immer noch 30min (obwohl ich das vielleicht mal wieder testen sollte? :gruebeln:). aber die muss ich auch auf jeden fall einhalten, sonst gehts rauf auf 180-280. mich nervt das an sich auch ganz schön, weil ich manchmal echt gern schon was essen würde, wenn ich total hunger hab, aber selbst dann warte ich brav, denn wenn es dann so schnell ansteigt, kanns schon mal sein, dass ich das dann auch körperlich merke, also durst, aufs klo müssen. etc.
naja, wie auch immer, es ist wohl so, dass man am anfang - wenn man also frisch auf humalog (oder äquivalentes insulin) umsteigt - dann braucht man keinen SEA, da der körper das insulin noch nicht kennt und noch keine antikörper gebildet hat. nach ein paar monaten (so war es anscheinend bei mehreren) braucht man dann plötzlich einen SEA, weil der körper nun irgendwelche antikörper gebildet hat und das insulin nicht mehr so schnell aufnimmt.
so, oder so ähnlich ist das glaub ich, vielleicht kann das aber auch noch mal jemand besser erklären!?
LG, Corinna
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Danke für deine Antwort Corinna!
Also bis auf 280 geht der BZ dann bei mir doch nicht hoch, aber so auf bis zu 200-210. Und das sollte man ja vermeiden. Wenn ich z.B. Mittagspause habe, ist die Zeit oft sehr begrenzt, da ist es einfach nicht möglich solange zu warten und somit habe ich noch 2 Stunden immernoch Werte um die 170. Mein Diabetologe sagt halt, dass 170 nicht so schlimm ist... naja...ich weiß nicht so Recht. Solle halt den SEA einhalten.Wie gesagt leichter gesagt als getan. Auch, dass sie einem das schnellwirkende Insulin nicht mehr verschreiben wollen, wie kann ich sowas, wie soll ich dann klar kommen? Wenn dieses schnellwirkende Insulin schon 40 Minuten braucht, dann braucht das langsam wirkende doppelt so lange. Ich finde, wenn man über diese ganzen Sachen nachdenkt wird man nur deprimiert!
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also ich brauch mit humalog keinen SEA kann auch nach dem esse spritzen
ich nutz das humalog schon von anfang an...
vielleicht aufgrund der eigenproduktion der BSD klappts auch ohne SEA - denk ich aber eher weniger da die zZ nur den reinen basis bedarf abdeckt (ma guggen wie lange noch :))
jute nacht
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Ich finde, wenn man über diese ganzen Sachen nachdenkt wird man nur deprimiert!
nich groß drüber nachdenken... probiern und gucken obs klappt. vom vielen denken kriegt man nur graue haare :D
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Hallo Janine,
ich halte auch mit Humalog zumindest morgens und mittags einen SEA von 30 Minuten ein, sonst steigen die Werte bei mir zu hoch. Morgens ist das kein Problem, ich spritze nach dem Aufstehen und gehe dann erst mal gemütlich duschen. Mittags ist es auch kein Problem, dank meines Bürojobs kann ich den SEA auch einhalten. Abends ist es schon etwas schwieriger, da habe ich aber auch nicht die extremen Problem.
Gruß
Kalo
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Also das lese ich oft hier. Hab ich Glück das das bei mir nicht der Fall ist. Also kann ich da nicht viel dazu sagen, aber vielleicht könntet ihr mal versuchen ob es mit Novo Rapid besser ginge? :nixweiss:
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Habe dieses Phänomen auch: Zunächst Humalog erst nach dem Essen abgegeben (sonst Hypo), jetzt drücke ich morgens 30-40 Minuten vor dem Essen, sonst reichen 15 MInuten.
Habe Novo Rapid und Apidra ausprobiert... Ohne Unterschied! Im Gegenteil, Apidra wirkte bei mir so gut wie gar nicht (50% höherer Insulin-Bedarf), bei Novo Rapid stimmten wenigstens noch meine BE-Faktoren, einen DEA-Vorteil hatte aber auch dieses Insulin nicht.
Gruß, Andreas
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Stellt euch mal vor, ihr sollt mit einem Eimer eine Wanne mit Wasser füllen. Euer Nachbar hat Hilfe von seiner Frau, die machen es mit zwei Eimern. Wessen Wanne ist wohl zuerst voll?
Beim SEA/DEA geht es darum, das Insulin/Analogon so schnell anfluten zu lassen, daß es mit der Glucosewirkung zusammentrifft. Gerade morgens ist das schwierig, da dann nóch die "Aufstehhormone" wirken und die Insulinwirkung verlangsamen.
Ich würde dann einfach - wenn mein SEA/DEA zu lang wäre - mal versuchen die Dosis auf zwei Injektionsstellen (Eimer) zu verteilen. Also statt 1x10 eben 2x5
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Ich hatte damit schon von Anfang an Probleme. Mit meinem damaligen Insulin Insuman Rapid hatte ich unmenschliche SEA`s, und zwar bis zu 1,5 Stunden bei einem Ausgangs-BZ von ca. 100mg/dl. Das Zeug war echt grauenhaft, und dann hat es 6 Stunden gewirkt. Fast ein Langzeitinsulin.... :moser:
Jetzt mit Apidra hat sich die Lage verbessert, Wirkungseintritt soll ja nach ca. 15 Minuten sein. Meistens spritze ich unmittelbar vor der Mahlzeit, außer morgens. Da muss ich einen SEA von ca. 30-40 Minuten einhalten, irgendwie wirken die Insuline bei mir morgens extrem langsam. Dafür wirken sie dann schneller und kürzer, so daß ich zwischendurch nicht auf hohe Werte jenseits der 200 hochschieße.
Ein Wert nach dem Essen von 170mg/dl finde ich jetzt nicht so schlimm, denn er ist ja nur sehr kurz. Wichtiger ist es den Nüchternwert gering zu halten (um nach der Mahlzeit nicht so hoch zu kommen) und Nachts über die lange Schlafenszeit gut eingestellt zu sein.
Gruß
David
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ja, klar, man könnte die injektionen aufteilen, aber man kann sich jetzt halt aussuchen, welches übel man wählt: entweder man wartet lange aufs essen oder man spritzt sich mehrmals. ich nehme da dann lieber das lange warten in kauf, da ich ja ne pumpe hab, und dann keine lust hab extra noch n pen mitzunehmen und mich dann wieder zu spritzen... dann hab ich ja einen vorteil der pumpe wieder abgelegt... und naja, man gewöhnt sich an alles... ;)
aber das muss natürlich jeder selber entscheiden... ;)
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ja, klar, man könnte die injektionen aufteilen, aber man kann sich jetzt halt aussuchen, welches übel man wählt: entweder man wartet lange aufs essen oder man spritzt sich mehrmals. ich nehme da dann lieber das lange warten in kauf, da ich ja ne pumpe hab, und dann keine lust hab extra noch n pen mitzunehmen und mich dann wieder zu spritzen... dann hab ich ja einen vorteil der pumpe wieder abgelegt... und naja, man gewöhnt sich an alles... ;)
aber das muss natürlich jeder selber entscheiden... ;)
Grade mit der Pumpe ist es einfacher die Insulinmenge aufzuteilen. Dazu benötige ich keinen PEN.
Ich PUMPE halt zum Essen hin und dann ca. 30 Minuten später noch ein mal - so die Menge (>10 IE) zu groß ist.
BTW: DEINE Pumpe sollte das automatisch anbieten können soviel ich weiß?
Archchancellor
Jeder Säugling sollte sich so früh und so gründlich wie möglich mit einem Fernsehgerät beschäftigen, denn später hat er ja auch nichts anderes.
(Loriot, dt. Cartoonist, *1923)
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ja, klar, kann die pumpe das. aber dann habe ich in jörgs worten ja immer noch einen eimer, nur dass ich erst den halben einschütte, dann später die andere hälfte. dann ist das wasser aber auch nicht schneller in der wanne...
von daher würd es nix bringen, wenn ich erst n bisschen und später noch n bisschen spritze, weil ich will ja, dass es genau zum essen wirkt...
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Hallo Janine :-))
Hm, das ist ärgerlich und tut mir leid!
Ganz wichtig ist bei so einer verzögerten Wirkung des Insulins, die von Seiten der Hersteller auch leider keine Erklärung findet, dass man die Spritzstellen und -zonen penibel prüft. Schon eine geringe Veränderung im Unterhautfettgewebe kann dazu führen, dass die Aufnahme und Wirkung nur noch sehr verzögert statt findet. Da Humalog einen recht hohen Säureanteil hat, kann das auch leicht zu entsprechenden Reizungen und zur oft lange unbemerkten Bildung von sog. Lipohypertrophien ("Fettgeschwulsten") führen.
Wenn eine falsche Spritztechnik ausgeschlossen wurde, kann man als weitere Möglichkeit ausprobieren, einmal das andere kurzwirksame Insulinanalog zu nehmen (NovoRapid), ob das individuell vielleicht besser anschlägt.
Alternativ kannst du auch probieren, bewusst Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index zu verwenden - allerdings entsteht da natürlich wieder eine gewissen Einschränkung, was den Speiseplan angeht :-(. Aber vielleicht gibt´s unter den Nahrungsmitteln mit niedrigem Glyx auch etwas, was dir ohnehin liegt? Probieren!
Und den Diabetologen einmal auf die Spritzstellen gucken lassen ... ;-)
Herzliche Grüße Anke