Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => ICT - Basis/Bolus => Thema gestartet von: Rob am Mai 08, 2006, 14:07
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Ich spritze einmal pro Tag 23 Uhr Insuman Basal, und unabhängig von der Tageszeit 2 IE / BE. Ich hatte schon immer etwa 25-35 min Spritz-Eßabstand, statt das was mein Arzt mir mit 15-20min sagte. Mittlerweile bin ich bei einer Stunde.
Nun in den letzten Wochen habe ich wegen schlechter Werte meine Meßhäufigkeit erhöht und auch mal wieder den SEA geprüft - erschreckend. Lag oft über 12 mmol/l, die Korrekturen die ich dann PP nach 2h gespritzt habe durfte ich nach 3h wieder zunehmen, so dass an der Menge des Spritzens nichts falsch war.
Es ist so, dass nach 1h mein BZ ungefähr 0,5 mmol/l runter geht, wenn ich dann esse bin ich auch nach 1h und dann PP 2h ok. Das ist doch nicht OK? Dieses Wochenende habe ich die Diagnose Hypothyreose bekommen. Ich schieße also wie bei meiner Bauchspeicheldrüse nun auch die Schilddrüse per Autoimmunreaktion ab. Nun hab ich gelesen, dass unterfunktionale Schilddrüsen den Metabolismus verlangsamen. Kennt einer von Euch das Thema und ist das vielleicht im Zusammenhang zu sehen?
Besten Dank
Robert
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Hallo Robert,
hat sich sonst noch etwas verändert? Hat sich z. B. der Morgenwert schleichend erhöht?
Ich gehe davon aus, das Gesamttagesdosis schleichend größer geworden ist? Falls ja würden mich mal die ansteigenden Werte interessieren?
Wie lange hast du den DM schon?
Gruß
Norbert
P.S. Ich werde sicher noch ein paar Fragen mehr haben, ich habe sicher jetzt etwas übersehen und es werden sich aus den Daten Fragen ergeben :-)
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Hi Norbert,
bin seit 2 Jahren mit Diabetes unterwegs. Nüchternwerte haben sich schleichend erhöht, richtig.
Im Juni letzten Jahres bin ich von 1IE/BE auf 1,5, dann nach 2 Monaten auf 2 IE/BE hochgerutscht. c-Peptid hatte ich aber von Angfnag an gar nicht mehr. Damals im Juni hatten sich auch meine Nüchtern-Werte verschlechtert. Meine Ärztin meinte ich hätte nachts Unterzuckerungen / Gegenreaktion - war aber nicht und ich ich habe dann Basal von 12 IE auf 14 IE erhöht. Langsam wird es aber wieder schlechter, komme selten unter 6mmol/l - meistens über 7.
Besten Dank für Deine Fragen :-)
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Hallo Rob
Das wird evtl an der Remision liegen. D.h Deine Insulinproduktion ist ja nicht schlagartig auf Null. Stellenweise kann auch ein deutlicher Rückgang des Insulinbedarfs verspührt werden.
Bei mir war das nach so knapp ca. einem Jahr der Fall und nach einer weiteren Zeit ist der Bedarf dann wieder angestiegen.
Du spritzt nur einmal Insuman Basal? Ist ziehmlich ungewöhnlich für Typ1. Würde heisen Du deckst Deinen Tagesbasal mit dem Bolus ab.
Insuman Basal hat eine Wirkdauer von ca 8-12 Stunden, wobei die Wirkspitze nach ca 3-4 Stunden eintritt.
Aber mit den morgendlichen Hormonausschüttungen reicht meist das noch wirksame Basal nicht unbedingt aus. Ausserdem Solltest Du mind. 2mal Basal spritzen. Aber das musst Du mit Deiner Ärtztin besprechen. Hast Du Nachts schon mal einen Basalratentest gemacht?
Grüsse Olaf
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Hi Rob,
für mich hört sich das auch nach Remissionsende an. Ich denke auch wie Olaf, es wird Zeit, daß du komplett auf Fremd-Basal umsteigst, d.h. entweder 2mal das Insuman Basal oder ein anderes Depotinsulin.
Besprich das so schnell wie möglich mit deinem Arzt. Ich denke, wenn du 2mal täglich ein Basal-Insulin spritzt, brauchst du auch nicht mehr soviel Insulin zum Essen. Im Moment dürfte ein Teil deines Essensbolus eher der Ausgleich für fehlendes Basal sein. Dann dürfte sich das mit dem SEA auch wieder verkürzen, weil du ja nicht mehr vor dem Essen erstmal Insulin brauchst, um den BZ nach unten zu korrigieren.
Puh, hab ich dich jetzt verwirrt? Ich hoffe nicht ;D
LG Ulrike
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Das finde ich auch etwas seltsam. Wenn Du von Anfang an kein c-Peptid mehr hattest, also Null Eigenproduktion, wieso hast Du dann kein Basalinsulin rund um die Uhr?
Evtl. hast Du aber auch im Laufe der Zeit Insulinantikörper gegen Dein Insulin gebildet, die die Wirkung behindern/verzögern? Wäre vielleicht wert, das mal abzuchecken.
LG,
Anja
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Jo danke für die Antworten.
Remmision kann ich eigentlich ausschließen, da ich laut c-Peptid Analyse schon lange kein eigenes Insulin mehr produziere. Hab ich ungefähr 6 Monate nach Diagnose mal testen lassen, kam genau 0 raus. Da sich zu der Zeit nix verschlechtert hatte, nehm ich stark an dass zu Zeitpunkt Diagnose das schon so war.
Ich bin damals mit 2 Basalgaben nicht zurechtgekommen und immer in die Hypos gerutscht, deshalb haben wir das mal weggelassen. Witzigerweise bleiben meine Werte auch tagsüber konstant wenn ich nix esse, also auch nichts spritze. Das war bisher so, sollte ich aber mal wieder testen - mach ich morgen.
Insulinantikörper - hatte ich bisher noch nie gehört und gleich mal meinen beiden Ärzten mitgegeben, danke für den Tip. Was ich darüber jetzt mal so gelesen habe, sind das ja wirklich andere Schlawiner als die, die meine Inselzellen vernichtet haben. Die hab ich auch mal rausklamüsern wollen - aber es war keiner der üblichen Verdächtigen - und die 20-30 seltenen wollt ich dann nicht mehr bezahlen.
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hat einer von Euch schon mal was von nem Protein gehört, was sich am Insulin anlagert und erst wenn es weggeht, läuft die normale Absorption ab?
Habe heute Lispro getestet - SEA 25-30 min!!
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Wenn ich mich nicht irre, ist das das c-Peptid, das am eigenproduzierten Insulin hängt, und solange das da dran ist, heisst das Insulin Pro-Insulin. Das fällt dann irgendwann ab und übrig bleibt Insulin. ???
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass der SEA bei extern zugeführtem Insulin daher kommt, dass die Insulinmoleküle in 6er Gruppen zusammenhängen, und erst, wenn die in Einzelmoleküle zerfallen sind, können sie in die Blutbahn gelangen. Dabei zerfällt Altinsulin wohl erst in zwei 3er, die dann in einen 1er und einen 2er, und dann noch der 2er in zwei 1er.
Die Analoga zerfallen in drei 2er, welche dann gleich in 1er zerfallen, darum sind die schneller im Blut und wirken eher.
Aber Jörg kann das bestimmt etwas wissenschaftlicher und fundierter erkären...
Lg,
Anja
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Das mit dem c-peptid ist klar bei körpereigenem Insulin. Nein ich meinte wirklich Fremdinsulin, das zum einen A) duech eben jene oben erwähnten Insulinantikörpern "verklebt" werden kann, und B) durch Eiweißanlagerung in der Absorption verzögert wird.
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Aber Jörg kann das bestimmt etwas wissenschaftlicher und fundierter erkären...
Wieso sollte ich, wenn du das schon so schön hingekriegt hast :kratz: ;D
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...und B) durch Eiweißanlagerung in der Absorption verzögert wird.
Hab ich zwar noch nicht gehört, aber Medizin ist eben Toyota. ("Nichts ist unmööööglich")
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Hallo Rob,
da fällt mir nochwas ein. Evtl. meinst Du ja Levemir? Das ist ein Langzeitanaloginsulin, dass seine Verzögerung dadurch erreicht, dass es sich an das Albumin im Blut bindet und nur langsam wieder davon löst. Und Albumin ist ja ein Eiweiss...
LG,
Anja
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Also meine Ärztin hat mich auf Liprolog umgestellt.
Mein Insulinbedarf hat sich drastisch reduziert, bauche jetzt sogar weniger als bei meiner Einstellung vor 2 Jahren.
06.04: 1 IE > 1 BE, SEA 25min, Insuman Rapid
04.06: 1 IE > 0,5 BE, SEA 1h, Insuman Rapid
jetzt: 1 IE > 1,5 BE, SEA 25min, Liprolog
.. das weist doch auf Antigene zum Insuman Rapid hin, oder?
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Hm,
Liprolog ist Humalog (eigentlich Insulin Lispro) :kratz:
Scheint auch von Lilly zu sein, aber in Europa von Berlin Chemie hergestellt :kratz:
Weiß jemand, ob es die gleichen "Füllstoffe"/Haldbarkeitsmittel hat?
LG|Adrian
PS: Schön, wenn es wieder klappt :)