Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Bendix am Februar 08, 2006, 11:28

Titel: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Bendix am Februar 08, 2006, 11:28
http://www.welt.de/data/2006/02/03/840149.html

LG Bernd
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: AxTRIM am Februar 08, 2006, 13:54
Hallo Bernd,

ein sicherlich sehr interessanter Artikel. Ich behaupte von mir, ein Gegner jeder Gentechnischen Veränderung zu sein - so schwingt auch bei mir manchmal eine ablehnende Haltung gegenüber meinem Insulin mit. Jedoch verfalle ich hier auch nicht in Panik, da ich sicherlich weitaus schlimmere Substanzen zu mir nehme als eben diese gentechnisch veränderten Insuline (ich rauche z.B.). Aber kritiklos sollte man die vom Arzt vorgesetzte Medizinsuppe auch nicht schlucken. Leider gibt es z.Zt. keine andere Möglichkeit als eben Humaninsulin zu verwenden, tierische Insuline sind ja weitgehend vom Markt verschwunden.

Aber ich glaube über dieses Thema könnten wir Stunden, Tage und Wochen diskutieren ohne zu einem Ergebniss zu kommen. Wir haben weder Möglichkeiten noch entsprechende Mittel um Variante A und Variante B zu überprüfen und müssen uns auf die Herren und Damen Wissenschaftler verlassen.

Mein Gott, man bedenke nur, Humaninsulin würde wirklich Krebs fördern, so würde man sich als Pharmahersteller mit der Gabe von Arznei A (Insulin) direkt noch einen Verbraucherkreis für Arznei B (Krebs Medikament) schaffen. Wie ich finde, eine sehr bedenklich stimmende Annahme.

Kann die Pharmaindustrie so skrupellos seiende Grüße,
Peter
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: mike am Februar 08, 2006, 14:32
Hallo Leute,

wenn das nicht mal wieder derberühmte "Medienritt" ist!
Mittlerweile traue ich den Medien kaum noch über den Weg. Nicht alle Gentechnik muß schlecht sein, und Angst erzeugen steht heute wie man täglich im TV sieht zu den Topthemen in dieser schäbigen Welt. Also erstmal ruhigbleiben und abwarten wer sich als nächstes meldet :ja:

Gruß mike
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Schnurble am Februar 08, 2006, 14:57
Immerhin finde ich es gut, dass mal öffentlich erwähnt wird, dass es tatsächlich Leute gibt, die Humaninsulin nicht vertragen, und dass die 100%ige Verträglichkeit nur ein Mythos ist. Sei es "nur" keine Hypowahrnehmung oder richtig heftige allergische Reaktionen, soetwas ist real und darf nicht ignoriert werden. Leider ist es ja so, dass solchen Leuten nichtmal von Ärzten geglaubt wird, die werden als psychisch gestört abgestempelt, dabei ist es z.T. lebensgefährlich, sie zur Benutzung von Humaninsulin zu zwingen.

LG,
Anja
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 10, 2006, 21:10
Es fiel mir ein bißchen schwer den gesamten Text zu lesen, weil der Name "Chantelau" bei mir einen bedingten Koma-Reflex auslöst. (Und ich kenne noch andere renomierte Diabetologen, die das auch so sehen)

Was da auf diesem Markt derzeit abläuft kann ich aber nicht gutheißen. Ich finde es zwar okay, wenn eine Firma die Produktion eines Produktes einstellt, wenn es unwirtschaftlich wird. Immerhin ist eine Firma eine profitorientierte Gesellschaft und kein Wohltätigkeitsverein.
Aaaber: dann ist der Gesetzgeber gefordert, den Kassen die Verpflichtung zur Kostenübernahme von Importen aufzuerlegen. Das Thema Humaninsulinunverträglichkeit wird aber selbst von den großen Organisationen wie DDB und DDG nur stiefmütterlich behandelt (wenn es nicht ganz unter den Tisch gekehrt wird), und das ist schlicht und ergreifend an der Realität vorbei! :moser:
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: dieter50 am Februar 11, 2006, 00:43
 :kratz:Wenn ich so was lese fällt mir ein Gespräch mit ein befreundeten Oberart ein
der zu mir sagte und das vor Jahren  der Mensch ist nur Wahre
bedingt durch meine DM  gehöre ich auch dazu
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Matthias Widner am Februar 15, 2006, 03:29
Hallo,

ich hatte den Artikel auch zugeschickt bekommen. Ich selber habe ein Interview in Neubrandenburg geführt, wo ein Immunologe die Humaninsulinunverträglichkeit untersucht. Über Ihn hatte ich Sabine Hancl kennen gelernt, die sich diesbezüglich sehr engagiert. Die Infos, die ich über die beiden bekommen habe, sehen wirklich ganz schön schwarz aus, vor allem, was die "Realitätsferne" des DDG, wie du das so schön bezeichnet hast, Jörg, angeht.

Ich persönlich denke, dass es viele Diabetiker gibt, die die unstreitbaren Vorteile von Insulin-Analoga und Humaninsulin geniessen. Genauso gibt es jedoch auch Leute, die das Zeug nicht abkönnen und somit ihre Chance auf tierische Insuline haben sollten.

Weitere Links dazu:

http://www.diabetesindex.de/html/erf004.html
http://www.diabetessoftware.de/download.php?file=59
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 18, 2006, 11:21
Das Problem bei Sabine (und teilweise auch beim Insuliner) ist aber die Art und Weise der Argumentationsführung. Das wirkt teilweise etwas paranoisch und überzogen. Vor allem wenn von oben herab über die "Kunstinsuline" berichtet wird, und "warum zugunsten von etwas neuem auf altbewährtes verzichten" (Zitat aus dem Insuliner). Wäre das ein gutes Argument gäbe es immer noch Ochsenkarren statt LKWs.

Solange da noch so argumentiert wird:

Die boesen Folgen des Gen-Insulin
http://www.pro-tierisches-insulin.info/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=44&Itemid=2

werde ich diese (ihre) Aktion definitiv nicht unterstützen!

Sollte das jemand seriös aufziehen soll er sich bei mir melden: ich bin dabei. :ja:
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: dieter50 am Februar 19, 2006, 00:51
 :oHallo Jörg
dein link hat mich nachdenklich gemacht  ich benutze ja  dieses G Insulin von anfangs an
und hatte somit keine Möglichkeit  ein anderes Insulin  zu vergleichen  es  kommt öfter bei
mir vor das aus heiteren Himmel schwindel und schwäche  Anfälle  habe  ich  habe es mir
angewöhnt  dann TZ ein zu schmeißen   und wenn ich ganz ehrlich bin  dann muss ich sagen
bevor DM bei mir festgestellt wurde hatte ich weniger beschwerden
Gruß dieter
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 19, 2006, 01:47
...und wenn ich ganz ehrlich bin  dann muss ich sagen
bevor DM bei mir festgestellt wurde hatte ich weniger beschwerden

Oh, ich kenne viele die weniger Beschwerden hatten, bevor sie erkrankt sind :zwinker:
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: unknown am Februar 20, 2006, 08:18
Hallo zusammen,

ich unterstütze das ganze auch wenn ich Sabine Hancl nicht persönlich kenne. Allerdings kenne ich eine andere Person die davon betroffen ist persönlich.

Aber wäre das nicht unter Allgemeiner Bereich bei Diabetesfragen besser aufgehoben als im Kaffeklatsch?

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Matthias Widner am Februar 20, 2006, 10:22
Das Problem bei Sabine (und teilweise auch beim Insuliner) ist aber die Art und Weise der Argumentationsführung. Das wirkt teilweise etwas paranoisch und überzogen. Vor allem wenn von oben herab über die "Kunstinsuline" berichtet wird, und "warum zugunsten von etwas neuem auf altbewährtes verzichten" (Zitat aus dem Insuliner). Wäre das ein gutes Argument gäbe es immer noch Ochsenkarren statt LKWs.

Solange da noch so argumentiert wird:

Die boesen Folgen des Gen-Insulin
http://www.pro-tierisches-insulin.info/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=44&Itemid=2

werde ich diese (ihre) Aktion definitiv nicht unterstützen!

Sollte das jemand seriös aufziehen soll er sich bei mir melden: ich bin dabei. :ja:

Bei mir ist es immer zweigeteilt. Auf der einen Seite verstehe ich diese Menschen, auf der anderen Seite gebe ich Dir vollkommend Recht. Jedes Mal, wenn ich mit Sabine spreche, versuche ich Ihr dies auch klarzumachen: Es gibt viele Menschen, die mit Analoga vollkommend zufrieden sind, trotz der Probleme, die einige Menschen damit haben.
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 20, 2006, 10:24
Aber wäre das nicht unter Allgemeiner Bereich bei Diabetesfragen besser aufgehoben als im Kaffeklatsch?

Yep. :ja:

Ich kenne zwar niemanden persönlich, der davon betroffen ist, aber wenn sich jemand seriös der Sache annimmt, dann bin ich auch dabei.
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 20, 2006, 10:26
Es gibt viele Menschen, die mit Analoga vollkommend zufrieden sind, trotz der Probleme, die einige Menschen damit haben.

Genau. Wir reden hier ja nicht von einem Schluck Wasser, sondern von einem Medikament. Und da wird es immer Leute geben, die es nicht vertragen. Das gilt übrigens auch für die, die auf Schweineinsulin allergisch reagieren.
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Matthias Widner am Februar 20, 2006, 13:29
Es gibt viele Menschen, die mit Analoga vollkommend zufrieden sind, trotz der Probleme, die einige Menschen damit haben.

Genau. Wir reden hier ja nicht von einem Schluck Wasser, sondern von einem Medikament. Und da wird es immer Leute geben, die es nicht vertragen. Das gilt übrigens auch für die, die auf Schweineinsulin allergisch reagieren.

Gibts darüber eigentlich Studien?  :gruebeln:
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 20, 2006, 14:11
Mit Sicherheit. Bloß bin ich zu faul Google zu befragen, weil mich das nicht sonderlich interessiert
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Matthias Widner am Februar 22, 2006, 11:03
Das einzige was ich auf Anhieb gefunden habe:

"Die pharmazeutische Industrie ist in der Lage, Humaninsuline künstlich herzustellen und damit das Risiko einer Allergie, wie sie gegen Schweine- und Rinderinsulin auftreten können, da es sich um artfremde Eiweiße handelt, sehr gering zu halten."

Aber es scheint - logisch - deutlich weniger im Gespräch zu sein als die Allergie gegen Humaninsulin
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Adrian am Februar 22, 2006, 17:34
Aber es scheint - logisch - deutlich weniger im Gespräch zu sein als die Allergie gegen Humaninsulin

... Leute, die gegen Schweineinsulin allergisch sind können ja auch ohne Probleme auf Human /Analoga ausweichen (zumindest seit Internetzeitalter).

LG|Adrian
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Bendix am Februar 22, 2006, 22:13
Nur leider ist in Deutschland Schweineinsulin nicht mehr verfügbar, es gibt nur noch welches über die Schweiz zu beziehen,aber da kann man mit seiner Krankenkassen wenns ans bezahlen geht Schwierigkeiten bekommen.
LG
Bernd
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: unknown am Februar 22, 2006, 22:18
Hallo Bernd,

Nur leider ist in Deutschland Schweineinsulin nicht mehr verfügbar, es gibt nur noch welches über die Schweiz zu beziehen,aber da kann man mit seiner Krankenkassen wenns ans bezahlen geht Schwierigkeiten bekommen.
LG
Bernd

und wie funktioniert das jetzt bei Dir?
Bekommst Du das Insulin über die Schweiz und zahlt die Krankenkasse das importierte Insulin?

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Bendix am Februar 22, 2006, 22:30
Hallo Norbert,
seit März 2005 ist Schweineinsulin nicht mehr verfügbar, zur Zeit gibts nur noch das Semilente aber auch nicht mehr lange,zudem ist das ein Depotinsulin und für ICT ungeeignet.
Ich habe noch etwas Schweineinsulin aus einem Vorrat, danach verordnet mir mein Internist das ist schon besprochen das Schweineinsulin Hypurin,die Apotheke besorgt mir dieses aus der Schweiz,auch schon besprochen. Meiner Kasse sag ich mal vorerst nichts, sollte Sie was Beanstanden wird mein Arzt mir ein entsprechendes Gutachten schreiben, nur leider haben nicht alle Patienten einen Doc der sich soviel Zeit nimmt für seine Patienten.
LG Bernd
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Sabine am Februar 22, 2006, 23:27
Anja, es gibt tierisches Insulin in Europa in der Schweiz, England und Polen, manche importieren Schweineinsulin aus Agentinien auf Privatrezept. In Polen gibt es auch Semilente von Polfa Tarchomin. Das BfArM hat auf die Importmöglichkeit für Diabetiker mit einer Unverträglichkeit von Humaninsulin aus dem europäischen Ausland in einer Pressemitteilung hingewiesen.
Ich selbst bin Verfechter der freien Insulinwahl. So verwendet meine jüngere Schwester erfolreich seit vielen Jahren ausschließlich Analoga, davor Humaninsulin ohne Probleme ( da staunst Du, Jörg, oder???). Für mich selbst ist Humaninsulin nachgewiesenermaßen tödlich, ich habe eine lebensbedrohliche Allergiekombination auf das Insulinmolekül ( zu der Allergie auf Humaninsulin gibt es zahlreiche wissenschaftliche Publikationen) Meine Reaktion 40 Min. nach einer Infusion mit Humaninsulin ist inzwischen allgemein bekannt. Der Chefarzt der Klinik, ein Professor, schrieb mir : Ich wolle etwas wissenschaftlich Unmögliches bewiesen haben: eine Allergie auf eine körpereigene Substanz, ohne die ein Mensch nicht leben kann.
Daß jetzt zu der besonderen Problematik in der Diabetestherapie öffentlich berichtet wird, hängt mit dem Rückzug der tierischen Insuline von Berlin Chemie zusammen, hunderte müssen ihr Schweineinsulin importieren und bekommen es nur erstattet, wenn sie eine Unverträglichkeit der verfügbaren gentechnisch hergestellten Insuline nachweisen können. Die, die das Importinsulin nicht bezahlen können, weil sie "nur" schwere Unterzuckerungen belegen können, klagen soeben die Kostenübernahme vor den Sozialgerichten ein. Als erster bekam Ralf gestern den Gerichtsbescheid, daß die Kasse zahlen muß. Ich gehe ohne mein Insulin nicht mehr aus dem Haus und habe eine Tätowierung mit dem
Am 13.12.05 teilte Novo Nordisk mit, daß die Produktion aller tierischen Insuline eingestellt ist, verkauft werden nur noch Lagerbestände mit Verfallsdatum ß7. Darunter sind auch alle Importinsuline des Herstellers und Semilente.Allergiehinweis zur Sicherheit, weil jede Notfalleinweisung in eine Klink für mich tödlich sein kann, tierisches Insulin hat Lieferzeiten von bis zu zwei Wochen, Paranoid??????
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: AxTRIM am Februar 23, 2006, 06:58
*schluck*  :o :staun: :o *schluck*

Na das ist nun wirklich wirklich sehr unschön! Und Du hast also jetzt immer Insulin dabei!? Wie viel? Nur nen Pen oder direkt auch noch Ersatzpatronen?

Leicht schockierte Grüße,
Peter
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Atomi am Februar 23, 2006, 08:32
Hallöle,

es ist gut, dass die Medien sich dem annehmen!
Mit meiner (Erst)einstellung mit Analoga, dann Humaninsulin ging es mir sowas von dreckig, das glaubt man garnicht.
Seitdem ich Schwein spritze hält es sich in Grenzen. Ich glaubte immer es sei ein allergisches oder immunsystembedingtes Problem, denkste, es sind definitv Nebenwirkungen, die auftreten können!
Klar, dass man durch Hetze nicht wirklich seriös erscheint, aber ist es wirklich Hetze, was Sabine macht?
Sie stellt sich für eine Menge von Betroffenen in die Schusslinie der Pharmas, Diabetologen und stellt sich den Beleidigungen und dem Unglauben von Diabetikern. Wenn das Thema von Anfang an, es ist definitv schon lange bekannt, seitens der DDG und Pharmas seriös behandelt worden wäre, wäre es nicht notwendig, dass der Insuliner und Betroffene derart laut rufen müssten!!!
Stellt eucht vor ihr ginget zum Arzt und beschreibt Symptome der Nebenwirkungen und werden als psychisch gestört abgestempelt oder man schiebt das alles auf euch selbst (ihr habt doch selbst schuld wenn ihr eure Unterzuckerungen nicht merkt und an Nebenwirkungen wie Lähmungserscheinungen, epileptischen Anfällen, Bewusstseinsstörungen.. leidet - ohne dabei eine Unterzuckerung oder zu hohe Werte zu haben!!!). Wie laut würdet ihr rufen, dass ihr zu eurem Recht kommt und könntet ihr es verantworten, dass weitere daran leiden?
Ich hatte das Glück, dass diese Nebenwirkungen von Anfang an auftraten und ich mir Folgeerkrankungen durch gentech-Insuline ersparen kann, was aber, wenn diese Nebenwirkungen irgendwann mehr als 50 % der User erleiden, eben nur nach längerem Verwendungszeitraum?
Wie kann man sich da sicher sein, kann man nicht, denn es gibt keine Studien darüber.
Andererseits müssen keine Probleme auftreten, leider gibt es keine Sicherheit dazu. Ich denke die Insulintherapie soll dafür sein, dass man Erkrankungen des Dm verhindert und nicht dazu, dass man an den Nebenwirkungen oder Folgen der Therapie verstirbt. Wenn im Anfangsstadium der Zulassungsstudien schon alles bekannt war, wie kann ein solches Medikament dann auf den Markt kommen?
Dass das alles bekannt ist, davon gehe ich aufgrund der Reaktionen der Leute der Industrie, mit denen ich gesprochen habe, aus!
Ich habe diesem ganzen Scheiss nun eine absolute Unverträglichkeit und Allergie auf JEDES Insulin zu verdanken und es funktioniert nur noch Schweineinsulin halbwegs und hätte schon vor 3 Jahren gerne die Option Schweineinsulin gebraucht, die hat man mir aber nicht zugestanden weil weil man alle Diabetiker auf Analoga und/oder Humaninsulin eingestellt hat, und das obwohl klar war, dass ich das überhaupt nicht vertrage. Es hat 1,5 Jahre gebraucht bis mir endlich jemand Schweineinsulin verschrieben hat, das bedeutet, dass ich 1,5 Jahre lang wie ein Zombie mit schwersten Nebenwirkungen gelebt habe und es niemanden interessiert hat - ein sehr trauriges Ergebnis muss ich sagen..

Grüße, Atomi
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Sabine am Februar 23, 2006, 09:28
Es gab 1982 in Ulm ein Symposium zu Humaninsulin. Veröffentlicht Mai 1983 MMW Supplement 1, Fortschritte in der Insulin-Therapie und es gibt die Arbeit von Ferderlin, die 87 veröffentlicht ist " Unverträglichkeitsreaktionen auf Insulin, auch Humaninsulin, bei Diabetikern. Kerner hat sich mit Fehm , Kern usw. mit unterschiedlicher Wirkung von Humaninsulin und tierischem Insulin auf das Gehirn in Ulm und Lübeck wissenschaftlich beschäftigt, auch die Sudienergebnisse sind publiziert. Das sind nur die bekanntesten, aber eben die, die uns heute sagen, Unverträglichkeit von Humaninsulin gibt es nicht. Mögliche Risiken von Humaninsulin waren von Anfang an veröffentlicht und publiziert. Warum das heute abgestritten wird, wissen wir nicht.
Wie ich das jetzt mache? Ich verwende Einmalspritzen (es gibt für Hypurin auch den Autopen) und habe die mit dem Insulin immer bei mir.Auf beiden Unterarmen habe ich vor der Armbeuge den Hinweis auf die Allergie tätowiert. Damals hatte ich den Hinweis um den Hals an einem Lederband, das wurde mir in der Notaufnahme abgeschnitten. :patsch:
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 23, 2006, 16:56
Ich selbst bin Verfechter der freien Insulinwahl. So verwendet meine jüngere Schwester erfolreich seit vielen Jahren ausschließlich Analoga, davor Humaninsulin ohne Probleme ( da staunst Du, Jörg, oder???).

Warum sollte ich da staunen? Bei mir ist es ja nichts anderes.
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Atomi am Februar 24, 2006, 18:13
Kurze Frage:
Jörg, wie seriös war die Einführung der Humaninsuline und der Analoga eigentlich?


Grüße, Atomi
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 25, 2006, 11:46
Das liegt offenbar im Auge des Betrachters. Mir war es seriös genug.
Titel: Re: Bericht in der " Welt" vom 3.2.06
Beitrag von: Atomi am Februar 25, 2006, 20:53
Na dann dürftest Du mit Sabines Politik ja noch weniger Probleme haben  ;D