Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Lies am September 08, 2005, 12:53
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Seit einiger Zeit nervt mich meine BKK wegen des Beitritts zum obigen Programm.
Ich habe mich bisher geweigert, weil mein Hausarzt dem Programm nicht beitritt und ich auf keinen Fall einen Arzt wechseln möchte nur weil der andere Diabetesfachmann ist.
Ich bin bei meinem jetzigen seit 25 Jahren und meine BZ Werte sind für mein Alter passend, Spitzen gibt es nicht, wir haben uns gemeinsam arrangiert. Ich bin 71 und mein HBA1c liegt bei 6.9 - 7.1.
Folgeschäden bisher keine.
Ich wüsste nun aber doch gerne von Diabetikern, die in diesem Programm drin sind, was sich eigentlich für sie damit verändert hat, welche Vor-oder Nachteile sie erkennen konnten und ob sich an ihren Werten seither etwas zum Besseren verändert hat.
Lies
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Hallo Lies,
das DMP kenn ich nicht. Aber bei der AOK gibts meines Erachtens was ähnliches:
WAS IST AOK-CURAPLAN DIABETES MELLITUS TYP 2
Trotz des medizinischen Fortschritts ist es möglich, die Versorgung von Menschen, die an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, noch zu verbessern. Häufig scheitert die Behandlung daran, dass sie nicht rechtzeitig und nicht immer angemessen erfolgt. Das kann Folgeerkrankungen nach sich ziehen, die die Betroffenen sehr belasten.
Mit AOK-Curaplan können Diabetiker sicher sein, frühestmöglich die bestmögliche Versorgung zu bekommen. In speziellen Schulungen, die ein Teil von AOK-Curaplan sind, werden umfassende Informationen und Fähigkeiten vermittelt. Die Betroffenen lernen, kompetent mit ihrer Erkrankung umzugehen und können so aktiv das Behandlungsprogramm mitgestalten und ihre Lebensführung bewusster in die Hand nehmen.
AOK-Curaplan will zudem die Beziehung zwischen Patient und Arzt stärken. Deshalb übernimmt der Arzt die Rolle des Koordinators. Er steuert alle Abläufe mit weiteren Experten und Fachärzten, bekommt von diesen wiederum alle Befunde und ist so immer auf dem Laufenden. Zusätzlich erinnert er den Patienten an wichtige Vorsorge- und Untersuchungstermine wie zum Beispiel die jährliche augenärztliche Kontrolle.
Bei dem Programm AOK-Curaplan Diabetes spielen auch Empfehlungen zur Behandlung eine wichtige Rolle. Diese stützen sich auf den aktuellen Stand der Wissenschaft. So werden zur Sicherheit des Patienten zum Beispiel nur solche Medikamente empfohlen, deren Nutzen und Sicherheit für Typ-2-Diabetiker in Studien eindeutig belegt wurden. Mit beachtet wird auch die Behandlung zusätzlicher Erkrankungen wie etwa Bluthochdruck, unter denen ein Typ-2-Diabetiker häufig leidet.
Zitat aus I-NET AOK
Mein Vater nimmt an diesem AOK-Curaplan Diabetes teil, aber auch nur, weil ich ihn dazu dränge. Begeistert ist er nicht. Seine Meinung ist, das die Behandlung, die ihm sein Hausarzt angedeihen lässt identisch ist (ob mit oder ohne Cura-Plan). Für manche ist es wahrscheinlich positiv, weil sie sich dann endlich mit DM auseinandersetzten müssen. Dieser Plan beinhaltet auch Diabetesschulungen. Gerade viele ältere DM2 verzichten gerne auf diese Schulungen, vor allem wenn sie "nur" Orale sind. :-\
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Hallo Maria
Ja, das ist identisch, die Programme heissen nur bei den verschiedenen Kassen unterschiedlich.
Im übrigen bin ich der gleichen Ansicht wie Dein Vater, es kommt eben darauf an, wie sehr man sich ohnehin mit seinem Diabetes auseinander gesetzt hat.
Und genau da gibts bei mir kein Defizit, weshalb ich auch nicht so recht einsehe, warum sich da noch jemand dazwischen schalten muss.
Ich bin nicht scharf auf einen anderen Arzt und genau den müsste ich dann aufsuchen.
Der meine würde mir ohnehin die Hölle heiss machen, wenn ich zu den drei-Monats-Tests nicht auftauchen würde, was ich aber sowieso nie vergesse.
Ebenso die Augenuntersuchung, meine Schwachstelle sind ohnehin die Augen, da ginge ich also auf jeden Fall auch ohne Diabetes einmal im Jahr hin.
Mehr noch, ich besuche auch einmal im Jahr einen Neurologen um die Nervenleitbahnen testen zu lassen.
Aus alle diesen Gründen begreife ich einfach nicht, wieso die BKK noch mehr Leute bezahlen will, als sie ohnehin schon muss, das ist doch irrational.
Schulung kann ich jederzeit von meinem Hausarzt vermittelt bekommen, das muss ich nur sagen, beziehungsweise, er würde es mir verordnen, falls meine Werte Anlass dazu gäben, dass sich da mal jemand kümmern müsste, aber...das ist eben nicht der Fall.
Wenn das, was Dein Vater erzählt, wirklich alles ist, was dort passiert, dann steht einmal mehr fest, ich brauche das nicht und werde demzufolge meiner BKK erneut absagen.
Danke für die Antwort.
Lies
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So werden zur Sicherheit des Patienten zum Beispiel nur solche Medikamente empfohlen, deren Nutzen und Sicherheit für Typ-2-Diabetiker in Studien eindeutig belegt wurden.
Zitat aus I-NET AOK
Dann fragt mal nach, welche Medikamente in solchen Studien getestet wurden und die somit verschrieben werden können.
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Und vor allen Dingen, von wann die sind, bzw. wie aktuell. Soviel ich weiß beziehen die ihre "evidence base" immer noch aus der UKPDS, und die kannte z.B. keine Analoga.
Wäre ja schade, wenn die DMP-Engeschriebenen nicht von den GLP1-Mimetika profitieren könnten, die ab nächstem Jahr kommen sollen.
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Ich kann bis jetzt kein Nachteil am DMP entdecken
habe dadurch eine Karte bekommen die mich von den Praxisgebühren
befreit und ich kann zu jeden Facharzt gehen ohne Überweisung
ist doch praktisch oder
da ich mich als mündiger DMler fühle habe ich auch meine
Freiheit in der Wahl meiner Ärzte und meiner Behandlung
Gruß dieter
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Ist das nicht so das man nur zu ausgewählten Ärzten gehen kann,
die sozusagen eingetragen sind und am DMP Programm teilnehmen :kratz:
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:ja:Hallo L.B.
das ist schon richtig mit eingetragenen Ärzten
aber ich habe noch immer die Möglichkeit
Eigenständig einen Arzt und eine Untersuchung
und Behandlung auszusuchen
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Mein Doc sprach mich gestern wg. des DMP für Typ I an und fragte ob die KK schon aktiv wäre...
Er hat mir schonmal so ein Bogen mit an die Hand gegeben, im Prinzip würde sich nichts für mich und mein Doc ändern...
wir machen eh schon seit Jahren die Dinge die im DMP gefordert werden. Von daher wäre es wohl ein Vorteil, so das ich die Praxisgebühr
erstattet bekomme... für die KK lohnt sich das ganze wohl besonders :zwinker:
Ich weiss aber nicht so recht, manche Dinge lesen sich ein wenig Eigenartig, besonders die Dinge mit den Datenschutz...
Fände es nicht gut, wenn die KK alle meine Werte bekommen würde vollkommen unabhängig vom Wert.
Irgendwie habe ich den Eindruck das man immer mehr zum Gläsernen Patienten/Menschen wird....
Lord
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Na ja Gläsern sind wir doch alle schon oder
ich habe nichts zu verbergen von daher mache ich mir
eine sorgen
:kreisch:
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Mal ehrlich was geht die KK mein HbA1c usw. an, gut Anonym ist OK aber personenbezogen >:(
Vielleicht habe ich da aber auch was falsch verstanden ???
Wahrscheinlich kann man sich nicht wehren, man wird immer mehr zur gläsernden Person...
Bestes Beispiel ist ja das die schon länger alle Kontenumsätze ect. einsehen können,
im Prinzip sind wir auf dem Weg der totalen Überwachung... und das alles unter einem Vorwand
des Terrors :balla:
Aber zurück zum Thema...
einzigster Anreiz den ich sehe ist die Erstattung der Praxisgebühr und man hat etwas in
der Hand, wenn die mal nicht so wollen. Immerhin bekommen die sozusagen eine Kopfprämie Pro DML´er,
die nicht unerheblich ist. Man kann ja jeder Zeit aussteigen... :zwinker:
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einzigster Anreiz den ich sehe ist die Erstattung der Praxisgebühr
Bleibst du denn mit deinen jährlichen Zuzahlungen unter den 1%?
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einzigster Anreiz den ich sehe ist die Erstattung der Praxisgebühr
Bleibst du denn mit deinen jährlichen Zuzahlungen unter den 1%?
Hallo Jörg,
jemand der einen Durchschnittsjob hat. (ich geh jetzt mal von 20.000 Euro/Jahr aus)
kommt fast nie über die 1%:
4x Praxisgebühr 40 Euro
4x Insulinpumpenzeuchs 120 Euro
4x Insulin 40 Euro
damit kommste auf 1% und dann is das Jahr ja auch schon um
und wegen 10-20 Euro lässt sich am Ende des Jahres fast
niemand befreien.
Grüße
Andreas
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Klar, das stimmt schon. Aber es könnten ja auch noch andere Medis im Spiel sein.
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1% hin oder her, das 1% zahlt man eh... wie Andreas auch schon sagte.
Seit dieser tollen Reform bin ich ärmer, früher war es nur das Insulin und jetzt muss man zu fast jedem Hilfsmittel
ect. etwas dazuzahlen :mauer:
Wer Gesund ist hat Glück und der der ohne Schuld krank ist, ist wieder der besch...
Tolles Sozialsystem :moser:
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:) :) :) aufgrund des langen Kuraufenthaltes meines Mannes und der damit verbundenen saftigen Zuzahlung von 280,00 EUR kamen wir dieses Jahr erstmals in den Genuss ab Juli von der Zuzahlung befreit zu werden. Letztes Jahr lagen wir 10,00 EUR darunter. Die Praxixgebühr wurde meinem Mann aufgrund der Teilnahme am DMP noch zusätzlich erstattet.
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1% hin oder her, das 1% zahlt man eh... wie Andreas auch schon sagte.
Ja klar. Aber wenn du eh schon weißt, daß du über der 1%/2% Marke liegen wirst, dann könnte es sein daß "keine Praxisgebühr" kein Argument mehr ist, daß einen anspricht.
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Ja klar. Aber wenn du eh schon weißt, daß du über der 1%/2% Marke liegen wirst, dann könnte es sein daß "keine Praxisgebühr" kein Argument mehr ist, daß einen anspricht.
Yip, zusätzliches Argument zu der Praxisgebühr ist das man gegen die KK was in der Hand hat...
weil die ja eine Menge Holz für einen DMler bekommen.
Wenn ihr das nicht wollt, dann steige ich halt aus dem DMP Programm aus... und dann sieht es mit eurer Ausgleichzzahlung dunkel aus
und die notwendigen Untersuchungen müsst ihr trotzdem weiter bezahlen :zunge2:
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;D
Klar, aber das ist nur was für Profis. Viele die sich nicht so gut auskennen lassen sich von Behörden ja regelrecht einschüchtern; haben Angst, daß dann dieses oder jenes nicht mehr bezahlt wird.
Dazu kann man generell sagen: hält ein Arzt es für medizinisch notwendig müssen sie zahlen. Notfalls haut man ihnen das SGB V um die Ohren und das war's dann.
Mich hat noch keiner auf DMP angesprochen und ich werd auch nicht danach fragen. Soviel ich weiß macht mein Hausarzt da eh nicht mit und damit ist das für mich kein Thema. Ich komme mit ihm bestens klar und werd den Teufel tun nur für ein DMP den Arzt zu wechseln.
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Ich wollte auch mal mein Kommentar dazu abgeben.
Im Juli bin ich zu meiner Hausärztin mit 700 Zucker gegangen, war also nicht gerade voll zurechnungsfähig. Sie hat mich ca 1 Stunde in der Praxis behalten und meinte nur: "Da ich ja nun Diabetiker wäre, würde ich Kosten einsparen", mußte dann einen Wisch unterschreiben, den ich aber nicht wirklich durchgelesen habe. Aus dem Krankenhaus entlassen stand aber fest, dass ich troz Übergewicht Typ 1 Diabetiker bin, bin hin zu meiner Hausärztin habe es ihr gesagt und dann war das Thema gegessen. Am Dienstag wollte ich meine Überweisungen holen, da sagt die Helferin doch glatt zu mir, dass ich in diesem DMP Programm wäre. :o Habe dann widerum erklärt, dass ich doch gar kein Typ 2er bin und es dieses Programm nur für den Typ 2 gibt. Kein Kommentar, viel zu tun etc.
Kommt man aus diesem Programm einfach wieder raus?
Wechsel im Januar eh meine Krankenkasse und mit Sicherheit auch meinen Hausarzt.
Es kann doch nicht sein, dass ein Arzt so blöd ist, oder?
Janine
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Kommt man aus diesem Programm einfach wieder raus?
Ja, ist kein Problem. Ich würde dir auch dazu raten, da du ja vermutlich eh im falschen DMP bist. Setz dich einfach mal mit deiner Krankenkasse in Verbindung, die können dir die weiteren Schritte schon sagen.
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Also raus kannst Du wohl jeder Zeit... das DMP gibt´s seit kurzem jetzt aber auch für Typ I
Ich habe den Wisch hier bei mir liegen und da steht das auch drin die Einwilligung kann jederzeit bei der KK widerrufen werden
und damit istein Austritt aus dem Programm verbunden.
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DMP gibt´s seit kurzem jetzt aber auch für Typ I
Bei welcher KK ?
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Bei welcher KK ?
Ich denke mal bei (fast) jeder, jedenfalls hat mein Doc so ein "Standardbogen" für Typ I und II muss
man nur ein Kreuzchen machen.
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Ich hab heute sowas von meiner Kasse (Barmer) auch bekommen. Muß ich nächste Woche mal mit meinem HA durchsprechen.
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Bei mir hat sich nichts diesbezüglich geändert.
Mein Hausarzt hat das Ansinnen meiner BKK, dem DMP beizutreten, erneut abgelehnt und damit ist das auch für mich gestorben.
Ich werde den Arzt nicht wechseln, es sei denn, der verabschiedet sich vor mir gen Walhalla :banane:
Ansonsten komme ich als alter Mensch sowieso über die 2%, allein im Krankenhaus muss man ja pro Tag 10.- Euro hinblättern, auch ein Kurzaufenthalt zählt da schon.
Lies
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Mein Hausarzt hat das Ansinnen meiner BKK, dem DMP beizutreten, erneut abgelehnt und damit ist das auch für mich gestorben.
Ich hab neulich auch so einen Schrieb von meiner Kasse bekommen. Muss demnächst meinen Doc mal dazu befragen, ob er jetzt daran teilnimmt (und besser auch meinen Augenarzt und meinen Diabetologen). Wenn die nicht teilnehmen...
Ich werde den Arzt nicht wechseln, es sei denn, der verabschiedet sich vor mir gen Walhalla :banane:
...sehe ich das nämlich genau so wie du :ja:
(Ich find's ja grundsätzlich okay, wenn meine Kasse für mich einen finanziellen Zuschuß kriegt, aber bitte nicht auf Kosten meiner (aktuell sehr guten) ärztlichen Versorgung!)
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(Ich find's ja grundsätzlich okay, wenn meine Kasse für mich einen finanziellen Zuschuß kriegt, aber bitte nicht auf Kosten meiner (aktuell sehr guten) ärztlichen Versorgung!)
Darin besteht auch denke ich das Hauptinteresse der KK das man möglichst eintritt und nicht unbedingt aus Menschlichkeit und Fürsorge.
Wenn man kein Problem damit hat zu seinen üblichen Ärzten zu gehen, hat man auf der einen Seite eine kleine Ersparnis insofern man über den Freibetrag kommt und
hat zusätzlich ein Druckmittel... Wie sie wollen xy nicht bezahlen, tja dann trette ich per sofort aus dem DMP aus :zwinker:
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Hallo Lies,
bei dir ist doch als chronisch Kranker die Belastungsgrenze 1% vom Bruttojahreseinkommen. Wir waren aufgrund des langen Kuraufenthaltes meines Mannes bereits im Sommer bei der Belastunsgrenze angelangt, so dass wir für den rest des Jahres beifreit wurden. Dies Praxisgebühr aufgrund der Teilnahme beim DMP hat mein Mann dann noch zusätzlich erstattet bekommen. Im letzten Jahr lagen wir 10,00 EUR unter der Belastungsgrenze, haben aber die Praxisgebühr für ihn seit der Teilnahme am DMP noch erstattet bekommen.
Gruß
Gabriele