Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Maranga am September 05, 2005, 23:15

Titel: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Maranga am September 05, 2005, 23:15
Gibt es außer mir eigentlich noch andere hier, die keine Medikamente nehmen müssen?

und

Ich bin erst seit knapp 3 Monaten dabei und manchmal sogar trotz Geburtstagsfeier :zwitscher: bleiben meine Werte noch im grünen Bereich. Manchmal wenn ich mich ganz normal ernährt habe (ohne zu sündigen) bleiben sie auch nach 2 oder 3 Stunden noch "oben", d. h. bei 140-160. Den nächsten Morgen bin ich auch noch etwas höher als normal. Bis zum nächsten Abend reguliert sich das dann. Ist zwar nicht so oft aber es kommt vor.

Wo ist eigentlich der Punkt, wo man auf Tabletten umsteigen muss und wo auf Spritzen? :gruebeln:

und kann aus einem Typ II auch ein Typ I werden? :kratz:


Martina
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Andi am September 06, 2005, 06:33
Hallo Martina

Wo ist eigentlich der Punkt, wo man auf Tabletten umsteigen muss und wo auf Spritzen? :gruebeln:

Spätestens dann, wenn die Werte nicht mehr normalisierbar sind (durch Diät und Tabletten), ist eine Therappie mit Insulin erforderlich. Ich persönlich bin eher der Meinung, daß recht frühzeitig mit Insulin begonnen werden sollte, damit gerade am Anfang die Einstellbarkeit einfach ist und somit die Motivation am Interresse seines DM gegeben ist.

:dozent: Achtung: Insulin ist kein Freifahrtschein für 'reichlich' futtern :burger:
Wohin das führt, ist an wohlgeformten Rundungen erkennbar. :baeh:

Zitat
und kann aus einem Typ II auch ein Typ I werden? :kratz:

Nicht im Sinne des Krankheitsbildes.
Beim TYP1 ist eigentlich schon zu Anfang kein eigenes Insulin mehr vorhanden. :ja:
Beim TYP2 ist Anfangs reichlich Insulin vorhanden, kann aber wegen der für TYP2 typischen DM-Geschichte nicht mehr richtig wirken. Grund hier ist die Insulinresistenz, die den TYP2 vom TYP1 unterscheidet. :ja:
Auch wenn beim TYP2 irgendwann mal kein Insulin produziert wird, wird man nicht automatisch zum 1er. :nein:
Die Resistenz, die der TYP1 normalerweise nicht hat, bleibt leider bestehen. :moser:

Und nun muß ich an Jörg weitergeben, weil er sich mit den zugehörigen Artikeln und Links auf 'seiner' Webseite beser auskennt als ich :rotwerd:


Gruß Andi
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 06, 2005, 12:10
Nachdem Andi mir ja schon das meiste abgenommen hat:

Ja, rein theoretisch kann ein Typ 2 auch einen Typ 1 bekommen. Es ist aber - wie Andi schon sagte - nicht so, daß man dann zum Typ 1 'mutiert', der pfropft sich dann einfach oben drauf. Also ein plötzliches Zugrundegehen aller Betazellen durch das Immunsystem (kann mit einem Antikörpertest nachgewiesen werden).

Es gibt auch noch jemanden hier - der hat aber schon lange nicht mehr reingeschaut, der mittlerweile durch Gewichtsabnahme und mehr Sport keine Medikamente mehr braucht.

Wenn der BZ nur gelegentlich mal auf 140-160 ansteigt, dann kann man das akzeptieren. Nicht aber wenn das regelmässig so ist. Dann würde ich auch erstmal mit Tabletten einsteigen (wenn die Leber-/Nierenwerte nicht dagegen sprechen).
Insbesondere die Kombination Metformin/Glitazone scheint da recht günstig zu sein: während Metformin den Glucoseanteil im Blut senkt haben die Glitazone eine Stegerung der Insulinempfindlichkeit zur Folge, setzen als indirekt an der Resistenz an.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Angela am September 06, 2005, 12:42
Es gibt auch noch jemanden hier - der hat aber schon lange nicht mehr reingeschaut, der mittlerweile durch Gewichtsabnahme und mehr Sport keine Medikamente mehr braucht.
;D Du meinst Martin...... ok ich werd ihn mal wieder dran erinnern rein zu schauen. Er ist sehr brav und hat 25 kg abgenommen. Und wenn er  wieder mal 1 oder 2 kg zugenommen hat, ist er gleich wieder frustriert. Aber im großen und ganzen hält er brav sein Gewicht.
Die Medis nimmt er schon 1 Jahr nicht mehr und sein BZ ist eigentlich immer unter 100. Er hält halt brav Diät und manchmal tut er mir ja leid, aber er sagt er hat sehr viel gewonnen und es macht ihm nichts aus. Naja, manchmal bin ich ned so überzeugt, aber er ist ja der Koch und er kocht auch diabetesgerecht.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 06, 2005, 14:03
Und da wird er sicher gut kochen :koch:

Ich kann mir aber schon denken, daß es ihm ernst ist mit dem, was er gewonnen hat :ja:
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Angela am September 06, 2005, 21:42
Ja klar. Aber ich muß auch sagen, ich bin eine große Unterstützung für ihn. Viele bewundern ihn weil er schon so lange durchhält. Und er sagte mal zu mir, es gäbe nur einen Grund wo er wieder in sein alten Leben zurück fallen würde, und das wäre wenn ich ihn verlassen würde. Na und das hab ich nicht vor.
Er hat mir versprochen er meldet sich wieder mal hier, naja mal sehen.  ;D
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Maranga am September 07, 2005, 00:38
Ich habe mir schon gedacht, das es hier wenige Leute gibt, die keine Medikamente nehmen müssen.

Das mit der Resistenz schnall ich im Moment einfach noch nicht.:gruebeln: Ich habe bisher immer gedacht bei einem Typ II funktionieren diese Zellen noch eingeschränkt, jedenfalls nicht mehr zuverlässig, und beim Typ I einfach gar nicht mehr.

Ich werde mir die Einsteiger-Seiten noch mal in Ruhe durchlesen.

Martina

Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 07, 2005, 10:37
Ich habe mir schon gedacht, das es hier wenige Leute gibt, die keine Medikamente nehmen müssen.

Liegt vielleicht auch daran, daß bei vielen das Informationsinteresse nicht so hoch ist-

Zitat
Das mit der Resistenz schnall ich im Moment einfach noch nicht.:gruebeln: Ich habe bisher immer gedacht bei einem Typ II funktionieren diese Zellen noch eingeschränkt, jedenfalls nicht mehr zuverlässig, und beim Typ I einfach gar nicht mehr.

Ja, ist richtig, das ist der eine Faktor beim Typ 2. Der andere ist die sogenannte Primärresistenz.
D.H. die Körperzellen haben nicht so viele Insulinrezeptoren (an denen Insulin andocken muß, damit es wirken kann) wie bei einem Gesunden.
Dadurch geht viel Insulin verloren, denn wenn es zu lange im Blut ist wird es von Enzymen deaktiviert. Insulin hat im Blut eine Halbwertzeit von ca. 8 Minuten.
Also muß der Körper mehr Insulin als normal produzieren, wodurch die Betazelen irgendwann erschöpft sind.

Dieses Mehr an Insulin bringt aber eine sogenannte Sekundärresistenz hervor (man spricht auch von Rezeptor-Down-Regulation). Wenn Insulin an einen Rezeptor angedockt hat, dann verschwindet der Rezeptor mit dem Insulin in der Zelle und bleibt eine Weile darin. Ist also ständig viel Insulin im Blut, dann sind auch ständig viele Rezeptoren besetzt.

Durch gesunde Ernährung und Sport braucht man weniger Insulin, daher hat das einen günstigen Einfluß. Im Laufe der Zeit können sich dann die restlichen Betazellen wieder erholen und man kann sogar ohne Medikamente auskommen.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: maria am September 07, 2005, 12:58
Zitat
D.H. die Körperzellen haben nicht so viele Insulinrezeptoren (an denen Insulin andocken muß, damit es wirken kann) wie bei einem Gesunden

Woher kommen diese Insulinrezeptoren und warum spielt da eine gesunde Ernährung und Sport so eine große Rolle? (Mir ist schon klar, dass eine gesunde Ernährung und Sport immer gut ist, aber nach dem Krieg gab es das alles auch nicht und dennoch gab es sehr wenige DM2)

Viele Grüße
Maria
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 07, 2005, 19:59
Woher kommen diese Insulinrezeptoren

Die sind grundsätzlich da, denn ohne kann die Muskelzelle kein Insulin und damit auch keine Glucose aufnehmen.

Zitat
und warum spielt da eine gesunde Ernährung und Sport so eine große Rolle?

Weil beides einen Einfluß auf die Insulinwirkung hat. Fett verschlechtert die Insulinwirkung, Sport verbessert sie.

Zitat
(Mir ist schon klar, dass eine gesunde Ernährung und Sport immer gut ist, aber nach dem Krieg gab es das alles auch nicht und dennoch gab es sehr wenige DM2)

Da gab es aber auch noch nicht so viel Überernährung und Bewegungsmangel.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Maranga am September 07, 2005, 22:06
Ich glaube sofort, dass das Informationsinteresse nicht sehr hoch ist, wenn man nicht mal Medikamente nehmen muss. Viele stehen doch auf dem Standpunkt, ich geh zum Arzt und der sagt mir was ich wissen oder tun muss.

Bei mir: Nach Jährlicher Blutuntersuchung-nüchtern: Blutzucherwert: 125. Wir messen heute noch mal und sagt zu mir: Ist der Wert unter 115, können Sie gehen. Ergebnis: bei 130. Er kam dann ins Labor und dann kam der Schocker:

"Sie haben Diabetis und das ist für den Körper wie der Zustand nach Herzinfakt!

   und dann kam: Ich sollte eine Ernährungsberatung in seiner Praxis machen, abnehmen und mich mehr bewegen. In 8 Wochen sehen wir uns wieder.
Das war´s.

Wenn ich nicht nach einem Blutzuckertestgerät gefragt hätte (weil es bereits Diabetisfälle in meiner Familie gibt), hätte ich vermutlich keins.


und ist die Primärresistenz ist angeboren? Ist das die "berühmte" Diabetis-Veranlagung?

Martina
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2005, 11:40
"Sie haben Diabetis und das ist für den Körper wie der Zustand nach Herzinfakt!

Etwas daneben dieser Spruch. Und es heißt Diabet_e_s. (mit 'e' am Ende). Alles mit einem '-is' am Ende deutet auf eine Entzündig hin. Und das ist Diabetes ja nicht (z.B. Appendizitis = Blinddarmentzündung)

Zitat
Wenn ich nicht nach einem Blutzuckertestgerät gefragt hätte (weil es bereits Diabetisfälle in meiner Familie gibt), hätte ich vermutlich keins.

Und auch damit war er noch großzügig. Heutzutage ist es üblich, daß BZ-Geräte nur an Diabetiker ausgegeben werden, die mit Insulin behandelt werden. Alles andere nur, wenn der Arzt es der Krankenkasse gegenüber explizit begründet.

Zitat
und ist die Primärresistenz ist angeboren? Ist das die "berühmte" Diabetis-Veranlagung?

Ja genau. Das ist der eine Teil der Veranlagung. Der andere ist eine grundsätzliche Schwäche der Betazellen, den man als "Sekretionsstarre" bezeichnet.

Bei Gesunden gibt die Betazelle sofort nach dem Essen (noch bevor der Zucker ins Blut kommt) einen kleine Stoß Insulin ab. Dadurch steigt der BZ nicht allzu hoch an.
Bei vielen 2ern fehlt dieser "Initilstoß" fast völlig.

Je nach Person überwiegt mal der eine, mal der andere Teil.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Angela am September 08, 2005, 12:38
Wenn ich nicht nach einem Blutzuckertestgerät gefragt hätte (weil es bereits Diabetisfälle in meiner Familie gibt), hätte ich vermutlich keins.

Und auch damit war er noch großzügig. Heutzutage ist es üblich, daß BZ-Geräte nur an Diabetiker ausgegeben werden, die mit Insulin behandelt werden. Alles andere nur, wenn der Arzt es der Krankenkasse gegenüber explizit begründet.
Echt? bei euch kommt ein nicht spritzender Typ 2 kein BZ-Messgerät?  :kratz: Also bei uns bekommt jeder eines. Aber nichtspritzende Diabs bekommen von der KK weniger Messstreifen bezahlt.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2005, 16:11
Echt? bei euch kommt ein nicht spritzender Typ 2 kein BZ-Messgerät?

Nicht bei jedem Arzt.  :nein: Es gibt da Richtgrössen der Kassenärztlichen Vereinigungen und die besagen, daß ein "Oraler" 50 Urinstreifen pro Quartal bekommen kann.

Für CT 200 Streifen, ICT 400 und Pumpe 600

Aber wie gesagt: Richtgrößen, kein Gesetz. Der Arzt kann also auch mehr verschreiben wenn er es für nötig hält, muß sich dann aber auf Fragen seiner KV einstellen.

Zitat
Also bei uns bekommt jeder eines. Aber nichtspritzende Diabs bekommen von der KK weniger Messstreifen bezahlt.

Soviel ich gehört hab soll das bei euch auch neu geregelt werden :knatschig:
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Gela am September 08, 2005, 17:08
Es gibt da Richtgrössen der Kassenärztlichen Vereinigungen und die besagen, daß ein "Oraler" 50 Urinstreifen pro Quartal bekommen kann.

Für CT 200 Streifen, ICT 400 und Pumpe 600

Aber wie gesagt: Richtgrößen, kein Gesetz. Der Arzt kann also auch mehr verschreiben wenn er es für nötig hält, muß sich dann aber auf Fragen seiner KV einstellen.

@Jörg: Könntest du bitte die Quellangabe dazu ins Forum stellen?
So wäre es jedem möglich, einen entsprechenden Ausdruck bei Bedarf seinem Doc vorzulegen  :zwinker: .
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: maria am September 08, 2005, 19:22
das heißt doch dann, dass ein nichtspriztender DM nur Urinstreifen bekommt und damit auch kein BZ-Gerät mit Streifen.

Wie ist das denn bei den privanten KVs? Die meisten Tarife sind da im ambulanten Bereich doch relativ ähnlich, wenn es sich nicht gerade um einen Standardtarif handelt.

Maria :banane:
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: LordBritish am September 08, 2005, 20:03
Nicht bei jedem Arzt.  :nein: Es gibt da Richtgrössen der Kassenärztlichen Vereinigungen und die besagen, daß ein "Oraler" 50 Urinstreifen pro Quartal bekommen kann.

Für CT 200 Streifen, ICT 400 und Pumpe 600

Aber wie gesagt: Richtgrößen, kein Gesetz. Der Arzt kann also auch mehr verschreiben wenn er es für nötig hält, muß sich dann aber auf Fragen seiner KV einstellen.

 :ja: gibt nur mehr als 600 BZ-Teststreifen bei Pumpe, wenn es eine Begründung gibt, häufige Hypos, Basalratentest ect.
Schreibt mein Doc auch gleich immer mit auf´s Rezept, wenns mal ein paar Gramm ähh ein paar Teststreifen mehr sein dürfen.
Das dumme ist halt bei Teststreifen das die irgendwie als Medikament gelten und dem Buget des Arztes belastet werden, obwohl es
strenggenommen ja eigentlich Hilfsmittel sein müssten, sind sie aber irgendwie auch nicht. Ist sozusagen ein Zwitter, sind ja auch von der
Zuzahlung ausgenommen...
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2005, 20:40
@Jörg: Könntest du bitte die Quellangabe dazu ins Forum stellen?

Klar: http://www.ddb-nrw.de/DDB/Aus%20der%20Praxis/Teststreifen/Verordnung%20von%20Blutzucker-Teststreifen.htm

Zitat
So wäre es jedem möglich, einen entsprechenden Ausdruck bei Bedarf seinem Doc vorzulegen  :zwinker: .

Das wird ihm aber nicht viel nutzen. Wieviele Teststreifen verschrieben werden entscheidet allein der verschreibende Arzt. Der hat die Therapiehoheit.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2005, 20:46
das heißt doch dann, dass ein nichtspriztender DM nur Urinstreifen bekommt und damit auch kein BZ-Gerät mit Streifen.

Das ist die Regel, ja.

Zitat
Wie ist das denn bei den privanten KVs? Die meisten Tarife sind da im ambulanten Bereich doch relativ ähnlich, wenn es sich nicht gerade um einen Standardtarif handelt.

Die Streifen werden vom Arzt verschrieben und von den Kassen bezahlt. Welche Krankenversicherung da involviert ist ist völlig egal. Würde ein Arzt ständig die Richtgrößen überschreiten, dann meldet sich nicht die Krankenversicherung bei ihm, sondern seine Kassenärztliche Vereinigung.

(Also nicht die KV, sondern die KV :zwinker: )
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2005, 20:49
Das dumme ist halt bei Teststreifen das die irgendwie als Medikament gelten und dem Buget des Arztes belastet werden, obwohl es
strenggenommen ja eigentlich Hilfsmittel sein müssten, sind sie aber irgendwie auch nicht. Ist sozusagen ein Zwitter, sind ja auch von der Zuzahlung ausgenommen...

Teststreifen gelten offiziell als "nicht-apothekenpflichtige Arzneimittel" (http://www.vkvd.de/info_messgeraete.htm)
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Andi am September 08, 2005, 21:45
@Jörg: Könntest du bitte die Quellangabe dazu ins Forum stellen?

Klar: http://www.ddb-nrw.de/DDB/Aus%20der%20Praxis/Teststreifen/Verordnung%20von%20Blutzucker-Teststreifen.htm

Wenn ich nun ganz unten schaue, dann erhält der TYP2 mit ICT 100 (vielleicht 200) BZ-Messtreifen je Quartal, der TYP1 dagegen in der Regel 400 Stück, wenn ich die Kästchen A und B betrachte.
Wie aber passt das zum Kästchen C :gruebeln:

Oder wird in Kästchen A (mit Insulin behandelt) von CT ausgegangen, während ICT da durchaus anspruchsvoller ist :kratz:


Gruß Andi

Ansonsten erschlage ich erstmal den Web-Designer, der hier mit Leerzeichen in Pfadangaben rumgemurkst hat :balla: :moser:
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Fafner am September 08, 2005, 22:43
"Sie haben Diabetis und das ist für den Körper wie der Zustand nach Herzinfakt!

Und auch damit war er noch großzügig. Heutzutage ist es üblich, daß BZ-Geräte nur an Diabetiker ausgegeben werden, die mit Insulin behandelt werden. Alles andere nur, wenn der Arzt es der Krankenkasse gegenüber explizit begründet.


Etwa vor einem Vierteljahr sass ich bei meinem Diabetologen im Wartezimmer. Da hielt sich ein Vertreter von Freestyle auf und verschenkte Blutzuckermessgeräte nebst Teststreifen an jeden, der daran interessiert war. . Er fragte nicht, ob man Insuliner oder Tabletti ist oder ob man Privat oder Gesetzlich versichert ist. Er fragte auch nicht ob Typ 1 oder 2.

mfg Fafner
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Angela am September 09, 2005, 08:54
Für CT 200 Streifen, ICT 400 und Pumpe 600
bei uns bekommen Typ 2 ohne spritzen 200, CT 500 und ICT 750
Soviel ich gehört hab soll das bei euch auch neu geregelt werden :knatschig:
Weiß ich nicht, muß ich mal Martin fragen. Aber ich glaube auch das da schon länger irgendwas herumgeredet wird. Weil Martin da auch Angst hat, aber sein Chef meinte, er solle sich keine Sorgen machen, wenn es da was gibt soll er zu ihm kommen und er hilft ihm.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 09, 2005, 10:53
Oder wird in Kästchen A (mit Insulin behandelt) von CT ausgegangen, während ICT da durchaus anspruchsvoller ist :kratz:

Korrekt :super:

Zitat
Ansonsten erschlage ich erstmal den Web-Designer, der hier mit Leerzeichen in Pfadangaben rumgemurkst hat :balla: :moser:

Ja, alelrdings. Sieht völlig behämmert aus.
Wie man das besser macht kann man hier sehen: http://www.pusarnig.at/dreamtrust/projekt/diabetes_in_indien.php

Nämlich einfach mit Unterstrichen. (Ja ich weiß: Eigenlob stinkt :rotwerd: )
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am September 09, 2005, 10:55
Etwa vor einem Vierteljahr sass ich bei meinem Diabetologen im Wartezimmer. Da hielt sich ein Vertreter von Freestyle auf und verschenkte Blutzuckermessgeräte nebst Teststreifen an jeden, der daran interessiert war. . Er fragte nicht, ob man Insuliner oder Tabletti ist oder ob man Privat oder Gesetzlich versichert ist. Er fragte auch nicht ob Typ 1 oder 2.

Natürlich nicht. Und das Geld verdienen die auch nicht mit den Geräten, sondern mit den Streifen.
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Martin3712 am Oktober 01, 2005, 16:38
Hallo Freunde!  :prost:

So einfach ist die Situation derzeit nicht im ÖSI-Land,  :nein: da es zwar schon geringfügig weniger Versicherungsträger gibt  :lachen: (2 Stück), ab 1. Jänner 2006 wieder einer weniger, aber die restlichen 20 Stück machen den Patienten derzeit das Leben dafür noch schwerer, in dem es nicht möglich ist einheitliche Richtlinien zu finden.  :nein:

Das "einzig" gute derzeit ist die "Erst-Diagnose", die eigentlich nicht mehr korrigiert wird. Daher habe ich keinerlei PROB mit Streifen, weil meine Erst-Diagnose Diabetes mit "Insulin-Spritzen" gelautet hat.  :zunge2:

In der Zwischenzeit bin ich ein "BISSCHEN"-Diabetiker,  :banane: das heißt NO Insulin,  :banane: NO Pulver  :zwitscher: aber Sport und mit dem Essen SEHR, SEHR  :super: aufpassen.

Aber diese Situation wird von "einigen" Krankenkassen als "GESUND" und "GEHEILT" definiert  :balla: und daher gibt es keinerlei "Diabetiker-Sachen" mehr auf ihre Kosten.  :mauer:

Leider haben die "hohen" Herren auch in ÖSI-Land noch nicht, die "Epidemie" der Zuckerkranken und deren Kosten durchgerechnet und sind somit auch nocht nicht auf die "Welle" der Prävention gekommen.  :kratz:

Einheitliche Richtlinien zur Prävention und dann spreziell zur Behandlung der Krankheit sollten nach einem Testversuch einer Art "DMP"-Methode
im Bundesland Steiermark kommen. Aber bis zur Wahl am 2.10.2005 hat dieses Bundesland mit "anderen Problemen" zu kämpfen und die gesamte Österreichische Sozialversicherung verschwindet eher hinter den Problemen mit der "Chefarztregelung neu" und der "Verbreitung[Ja soll auch klingen wie eine Seuche]" der E-card anstelle des Kranken- oder Patientenscheines.  :heilig: = die GKK

Wenn man in Ö wissen will wieviele Streifen man bekommen kann, so hilft nur die Verschreibung durch den Hausarzt mit einer "relativ hohen" Menge unter Angabe der Anzahl von "TÄGLICHEN" Messungen  :banane:

Ich kann nur empfehlen "MUTIG Fordern", zurüchschrauben der Forderung immer noch möglich
aber es bleibt "WER WAGt GEWINNT" und wenn es auch nur Streiferl sind

Alles Liebe und "gesund bleiben"

Martin
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Huskyfrau am Oktober 01, 2005, 17:51
 :) :) :) Hallo Martin, Hallo Jörg,


als bei meinem Mann im Sommer 2000 der DM festgestellt wurde, hat man ihn auf Tabletten und Diät eingestellt. Schon damals wurde vom Krankenhaus die Anschaffung eines BZ-Messgerätes empfohlen, was wir dann auch getan haben. Wir entschieden uns damals für das Accu Check sensor ( damaliger Angebotspreis im Set mit Teststreifen und Stechhilfe so um die 30,00 oder 35,00 DM), welches auch heute noch das Lieblingsgerät meines Mannes ist. Die Testsreifen haben wir vom Hausarzt immer in ausreichender Menge verschrieben bekommen. Die damalige Begründung war, dass die Testreifen für das BZ Gerät genauso teuer seien wie "optische" Blutzuckerteststreifen. Krankenhaus und Hausarzt fanden es gut, dass wir damals das Bz-Gerät auf eigene Kosten angeschafft haben.

Ein Kollege von mir, Typ 1, hatte mal mit seiner KK sehr arge Probleme. Er bekam ca. 400 Testsreifen im Quartal. Als er nun ein anderes BZ Gerät als Ersatzgerät von seiner Ärztin bekam, wollte ihm die Kasse für das neue Gerät die Streifen nicht bezahlen, obwohl das wohl preislich keine große Rolle gespielt hat. Er mußte mit Kassenwechsel drohen, damit sie ihm nunmehr auch für das andere Gerät die Teststreifen bewilligten. Aber ich glaube heute ist das nicht mehr so. Er hat auch dann, wie das bei uns möglich war, sehr schnell seine Krankenkasse gewechselt.

Also ich glaube,es kommt sehr auf den Arzt an, ob er dir entsprechende Mengen an Teststreifen verschreibt. Bisher hatten wir hier immer Glück, sowohl beim Hausarzt als auch beim Diabetologen.

Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 01, 2005, 23:22
In der Zwischenzeit bin ich ein "BISSCHEN"-Diabetiker,  :banane: das heißt NO Insulin,  :banane: NO Pulver  :zwitscher: aber Sport und mit dem Essen SEHR, SEHR  :super: aufpassen.

Aber diese Situation wird von "einigen" Krankenkassen als "GESUND" und "GEHEILT" definiert  :balla: und daher gibt es keinerlei "Diabetiker-Sachen" mehr auf ihre Kosten.  :mauer:

Leider haben die "hohen" Herren auch in ÖSI-Land noch nicht, die "Epidemie" der Zuckerkranken und deren Kosten durchgerechnet und sind somit auch nocht nicht auf die "Welle" der Prävention gekommen.  :kratz:

Dann sollen sich diese hohen Herren mal etwas eingehender mit der jüngst erschienenen ROSSO-Studie auseinandersetzen. (http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/news/?TextID=3057)

Dort wird das belegt, was von vielen Diabetologen schon immer gesagt wurde: daß die BZ-Selbstmessung auch Sinn macht, wenn jemand nicht mit Insulin behandelt wird. (Weil er die Auswirkungen seiner Ernährung unmitelbar feststellen kann)
Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Huskyfrau am Oktober 01, 2005, 23:32
Hallo Jörg,

diese Erkenntnisse müssen die Diabetologen im Krankenhaus meines Mannes bereits in 2000 gehabt haben. Dadurch dass von Anfang an die BZ Werte gemessen werden konnten, war es möglich die Diät entsprechend anzupassen und mein Mann ist noch sehr lange nur mit Diät und Amaryl (Sulfynilharnstoff) sowie Glucobay (Arcabose) zu den Mahlzeiten ausgekommen. Erst im Frühjahr 2004 war dann die BSD so erschöpft, dass zusätzlich Lantus hinzukam.

Titel: Re: Fragen zu Typ II
Beitrag von: Joerg Moeller am Oktober 02, 2005, 12:47
Ja, das war schon lange vielen klar, die sich wirklich in der Materie auskennen. Aber mit der ROSSO-Studie konnte man jetzt erstmals diese These knallhart mit Fakten belegen.