Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Wolfgang am August 28, 2005, 23:04

Titel: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Wolfgang am August 28, 2005, 23:04
Hallo,

Nikotin als Suchtmittel habe ich schon angesprochen. Aber wie haltet ihr es mit Alkohol :prost:

Ich trinke abends so meine 3 - 4 Bierchen und schlafe dann prima, meine Doc meint, dass sei zwar nicht optimal aber immer noch besser als irgendwelche Schlafmittel :)

Nur wenn ich dann die Aufschriften auf den Zigarettenschachteln lese, wird mir schlecht, denn Raucher gefährden nur ihre eigene Gesundheit.

Und wenn ich mit mit 2,3 Promille meine Frau erschlage kriege ich mildernde Umstände ! Nach dem Genuss von 10 Zigaretten werde ich wegen vorsätzlichem Mord lebenslänglich eingesperrt !

Keine Angst, meine Beste (seit über 30 Jahren, 3 Kinder) lebt noch ;)
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Angela am August 29, 2005, 07:43
Naja, ich bin ein absoluter Alkoholgegener, und das Problem ist das Alkohol ja die Leber beschäftigt, und wenn du zu viel Alkohol hast und in einen Hypo kommst - Alkohol senkt ja den Blutzucker - gibt die Leber keinen Zucker frei. Das heißt so ein Hypo kann ganz schön Gefährlich werden.
Und 3 - 4 Bier is ne ganze Menge. Da mußt du ja ganz schon geeicht sein. Also ich würde da sehr vorsichtig sein.
Im exxtremsten Notfall könntest du am Abend im Rausch schlafen gehen und in der früh im Himmel aufwachen, wenn du überhaupt dorthin kommst.  ;D
Ich weiß ich hab da eine sehr harte Ansicht drübe, aber wie schon in der ersten Zeile geschrieben.  :nixweiss:
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: LordBritish am August 29, 2005, 08:39
Es spricht aus Diabetes-Sicht auch nichts gegen Alkohol in geeigneten Mengen.
Nur sollte man entsprechende Sicherheiten einbauen > Kontrollmessungen, ggf. Zusatz-BE´s ect.
ansonsten begrüßt einen vielleicht der Sensenmann am anderen Morgen...
aber wie sagt man auch immer so schön "No Risk No Fun".

Lord


Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am August 29, 2005, 10:57
...und das Problem ist das Alkohol ja die Leber beschäftigt, und wenn du zu viel Alkohol hast und in einen Hypo kommst - Alkohol senkt ja den Blutzucker - gibt die Leber keinen Zucker frei.

Das ist fast richtig. Alkohol selbst senkt den BZ nicht. Alkohol wird aber in der Leber abgebaut. Und in der Zeit wo das abgebaut wird hat die Leber eben genug damit zu tun und kann daher keine Glucose mehr freisetzen. (Weil der Abbau von Alkohol Vorrang hat)

Wenn man sich Basalinsulin spritzt, dann soll das aber genau diese von der Leber freigesetzte Glucose bändigen. Kommt da nix, dann wird eben die Glucose 'gebändigt', die eh schon im Blut ist. Und dadurch kann der BZ zu tief absinken. Das ist dann in etwa so, als würde man aus Versehen die doppelte Menge Basal spritzen: im Blut ist dann mehr Basal, als wirklich gebraucht wird.
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: LordBritish am August 29, 2005, 11:43
Und in der Zeit wo das abgebaut wird hat die Leber eben genug damit zu tun und kann daher keine Glucose mehr freisetzen. (Weil der Abbau von Alkohol Vorrang hat)

Daher bleibt dann auch die Glucagonpritze bei Alkoholkgenuss ohne Wirkung.
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Twen am August 29, 2005, 21:27
naife frage, wie wirkt sich eigentlich alkohol in desserts aus? fahrt das ganze dann noch mehr den bz hoch od. wie geht das dann?
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am August 30, 2005, 09:35
naife frage, wie wirkt sich eigentlich alkohol in desserts aus? fahrt das ganze dann noch mehr den bz hoch od. wie geht das dann?

Nein, das sind so kleine Mengen, die erledigt die Leber nebenher. Auch 1-2 Bier am Abend würde ich als unproblematisch ansehen.
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Twen am August 30, 2005, 09:56
oki, merci für rasche antwort G** plan nämlich eine creme fürs WE mit etwas rum *G*
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Basalrate am August 31, 2005, 22:12
Rauchen Trinken... also Wolfgang es tun sich Abgründe auf... Was kommt als Nächstes?

Ich hoffe Du schüttest keine 3-4 Diätbiere, das würde ich wegen der geringen KH Menge dann wirklich als sehr gefährlich sehen (am Abend), ich trinke auch Bier, aber nicht 3-4 Flaschen, das ist wirklich mal eine absolute Ausnahme evtl. bei Festivitäten..

Ich würde das nicht machen, weil auch bei dieser Regelmäßigkeit schnelle eine Abhängigkeit, ähnlich wie beim Rauchen entstehen kann, das ist sehr gefährlich.

BG
Thomas
 
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Wolfgang am August 31, 2005, 23:08
Rauchen Trinken... also Wolfgang es tun sich Abgründe auf... Was kommt als Nächstes?
Zitat

Hallo Thomas,

ich schlage meine Frau und meine Kinder :ironie:

Mal im Ernst. Ich habe diese beiden Themen bewusst etwas provokativ angesprochen, um mal ganz deutlich zu machen, wie ich meinen Diabetes Typ1 sehe.

Ich arbeite seit 35 Jahre lang erfolgreich in meinen Beruf,habe seit 30 Jahren eine liebe Frau und 3 mehr oder weniger gut erzogene Jungs, ein kleines Häuschen und eine liebe Husky. Und dabei immer mein Bierchen getrunken, Zigaretten und Pfeife geraucht, mich allerdings vernünftig ernährt und regelmäßig Sport (4 Std.Tennis/Woche) getrieben.

Und dann wird bei mir im Alter von knapp 58 ein Typ1 festgestellt. Na und, weiter gehts! :smoking:

Meinen HBA habe ich von über 14 auf 7,1 mit ICT und hervorragender Schulung innerhalb von 4 Monaten herunterbekommen, den kriege ich noch unter 7 !

Du siehst, ich nehme den Diabetes schon ernst, aber ich lebe weiter mein Leben (ich hab nur eins).
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Basalrate am September 01, 2005, 16:08
Hallo Wolfgang,

nimm das bloß nicht persönlich... klar das Leben geht weiter und ich habe zum Beispiel auch keine Waage für meine Lebensmittel, nach 10 Jahren Diab sehen dies einige vielleicht auch als fahrlässig an, aber ich komme gut beim Schätzen zurecht es stimmte bisher eigentlich fast immer.

Was die Biere betrifft, so habe ich mir das Diätbier wirklich abgewöhnt, das endetete manchmal in ner Hypo, glücklicherweise werde ich immer noch nachts wach, wenn dies passiert.
Andere alkoholische Getränke habe ich schon jahrelang nicht mehr getrunken, maximal noch Wein am Hochzeitstag, aber das war dann auch bloß ein Glas und hat meinen BZ immer hoch getrieben, wir trinken nur lieblich, anderer Wein ist einfach eklich....  :zunge2:

Du hast recht Wolfgang, schliesslich ist der Sinn der ICT oder CSII auch, das man so normal wie möglich lebt, als Diab, und ein Bier oder zwei sind doch wohl in D normal... oder? Außer im Rheinland die saufen Wein....

LG
Thomas
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Wolfgang am September 01, 2005, 21:02

nimm das bloß nicht persönlich...

Hallo Thomas,

keine Angst, ich weiss ja, dass es gut gemeint von Dir ist :prost:
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am September 02, 2005, 11:39
...ich habe zum Beispiel auch keine Waage für meine Lebensmittel, nach 10 Jahren Diab sehen dies einige vielleicht auch als fahrlässig an, aber ich komme gut beim Schätzen zurecht es stimmte bisher eigentlich fast immer.

Ich seh das sicher nicht als fahrlässig an, wenn das Ergebnis stimmt. Aber so eine kleine billige Waage finde ich trotzdem hilfreich. (Meine hat 12 Euro gekostet)

Ich wiege nicht ständig ab, aber gelegentlich schon. Einfach um zu sehen, ob meine Schätzung in etwa hinkommt (besonders bei eher ungewohnten Sachen).

Ich hab dadurch oft die Sicherheit, daß ein Ausrutscher andere Gründe als einen Schätzfehler haben muss.
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: LordBritish am September 02, 2005, 12:01
Immer abwiegen mache ich auch nicht, zumal auch manchmal 1 BE nicht einer 1 BE in der Tabelle entspricht  :zwinker:
Von Zeit zu Zeit mal abwiegen und die Schätzung kontrollieren ist nicht verkehrt und Dinge
die ich nicht kenne wiege ich grundsätzlich erstmal ab.
Ich hatte einige Zeit nicht mehr abgewogen und dann in einer schweren Phase wieder abgewogen...
ich habe teilweise gestaunt wie sehr ich doch daneben lag. Das Problem was ich bei nur abschätzen sehe ist das
die Menge schleichend zunimmt bzw. abnimmt.

Lord
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Basalrate am September 04, 2005, 04:47
Hallo,

klar habt Ihr recht und das schleichende Ansteigen des BE Haushalts kenne ich auch, und ich bin auch beim Insulin nicht der vorsichtige Typ, also ich schätze üppig die BE`s z.B. unbekannte Nahrung, da setzte ich lieber 2 I.E. mehr, als zuwenig, ich weiß doch, dass es mit einer Waage besser geht, aber dazu musst Du auch wieder Tabellen haben, gerade für die unbekannten Sachen, da ich Brot und Brötchen meist aus den selben Bäckergeschäft hole, stimmt es auch, schwer finde ich Nudeln, da würde eine Waage sehr helfen. Mich stört dabei immer ein bischen, dass die Essensvorbereitung sich dann immmer so hinzieht Messen, Pumpen, Wiegen, man muß sich einfach mehr Zeit für die Nahrung nehmen, als Diabs sollten wir sowieso jeden Happen genießen  :mahl: Angela ;) ... es könnte der letzte sein.

So, jetzt habe ich Hunger, das kommt davon.

BG
Thomas
Titel: Re: Alkohol und Diabetes
Beitrag von: Ilùvatar am September 04, 2005, 10:35
Das mit den Schätzen geht bei mir manchmal in die Hose :kratz:
 Da ich in letzter Zeit immer Hunger habe, und die Gier mich beim schätzen stört, verschätze ich mich aber heftig. Zuhause verwende ich eine tolle Diätwaage. Hab ich mir gleich nach dem KH Aufenthalt gekauft. Da ich aber viel Unterwegs bin, muß ich leider immer schätzen.
Aber beim Bier habe ich festgestellt das es nicht sehr auf meinen BZ anspricht. Komisch. Letztens 3 Biere in 4 h zu mir genommen :prost: und war bei 160. Sollte ja höher sein oder ? :gruebeln:
Naja....Oft trinke ich nicht Alkohol denn ich werd immer sehr müd drauf. Und wenn ich mehr davon trinke dann bin ich gut drauf und mir wird schlecht.

So jetzt muß ich aber Kochen..
Tschüss
Ilu