Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Berti am Juli 13, 2018, 07:05
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Guten Morgen alle zusammen,
nach dem ich ja hier überwiegend nur Berichte von Insulin , Pens , Pumpen usw. lese wollte ich mal fragen wer sich
schon mal mit einer natürlichen Heilmethode beschäftigt hat ?
( um gleich vorweg die Bezeichnung : " Heilmethode " zu berichtigen, ich weiß natürlich das es keine Heilung gibt sondern nur eine Verbesserung " )
Ich spreche jetzt nicht von irgend welchen Nahrungsergänzungsmittel die sowieso die meisten nehmen in irgend einer Form,
nein, ich meine die Lebensumstellung im allgemeinen.
Liegt es daran das hier einfach der Glaube an die Homöopathische Wirkung fehlt, oder wurde es nur einfach nicht ausprobiert ?
Ich spreche jetzt in erster Linie Typ 2er an, wobei auch bei den Typ 1er eine solche Umstellung durchaus hilfreich und untersrtützend sein kann.
Freue mich über eure Feedbacks !
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Nachdem ich gerade schon bei dem Post über Blutdrucksenker verzweifelt weggeclickt habe, bekommst halt hier doch eine Antwort.
Das tolle an Medizinprodukten ist, dass die Wirkung schön nachweisbar ist. Fällt mir als Typ 1 ganz besonders leicht: Wenn ich Insulin spritze sinkt mein Blutzucker. Wenn ich schon Insulin im Körper habe, dann kann ich den Blutzucker auch durch Sport senken.
Wenn ich kein Insulin spritze, dann steigt mein Blutzucker.
Beliebig häufig reproduzierbar, kein Glaube nötig.
Wenn ich etwas Ingwer in meinen Frühstückstee werde, dann steigt mein Blutzucker Dienstags, weil ich am Montag Abend immer Radeln gehe und dann ein paar Bier trinke. Am Mittwoch sinkt der Blutzucker nach Ingwer im Tee. Weil ich mit dem Hund noch raus muss, bevor ich in die Arbeit komme. Das ist ein schönes Beispiel für "Korrelation bedeutet nicht Kausalität". Hier gibt es noch mehr schöne Beispiele: http://www.tylervigen.com/spurious-correlations .
Eine Person alleine reicht dann auch nicht für eine Bewertung: Nur weil bei mir Mittwochs der Blutzucker nach "Ingwer im Tee" sinkt, bedeutet das ja noch nicht, dass es für andere gilt. Das kann man in einer Studienreihe ausprobieren. Machen die Mediziner typischerweise. Das wird dann publiziert, von anderen Experten des Gebietes überprüft und bewertet.
Da fällt mir dann immer noch dieser hervorragende Comic ein: http://www.happyjar.com/comic/confirmation-bias/
Ich werde auch weiterhin den Fachleuten mehr Glauben schenken als einer Internetrecherche. Ebenso wie ich ja meinem TÜV-Inspekteur glaube, wenn er sagt "die Bremsen müssen gemacht werden", meinem Bäcker glaube wenn er sagt "Brötchen backt man aus Mehl, nicht aus Pappe" und meinem Klempner wenn er sagt "die Leitungen im Haus müssen nach DVGW aus bleifreien Rohren gemacht werden".
Gnarf. Homöopathischer Humbug, der nur Geld aus der Tasche zieht gehört verboten!
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Gnarf. Homöopathischer Humbug, der nur Geld aus der Tasche zieht gehört verboten!
Yep. :ja:
Naturheilkunde als unterstützende Maßnahme fände ich wiederum okay. Es gibt ja mehr als 100 Substanzen in der Natur die den BZ zwar nicht aktiv senken können, den Glukosstoffwechsel aber positiv beeinflussen.
Aber das sind bestimmt keine Zuckerkügelchen.
Wenn schon, dann als Anti-Hypo-Globuli (klick hier (https://www.worldofsweets.de/Marke+Heinerle/Heinerle-Baby-Flaeschchen-Liebesperlen-75g.306304.html))
Viele Grüße
Jörg
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Naturheilkunde ist was anderes. Aspirin war ja auch mal Naturheilkunde, bevor irgend jemand sagte: Das geht im Labor aber schneller, mehr, einfacher und sauberer. Natur finde ich völlig okay, ich habe aber auch nichts dagegen wenn der Prozess dann optimiert wird, sobald der wichtige Wirkstoff bekannt ist.
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Guten morgen allerseits
In meinem Beitrag ging es in erster Linie um die Typ 2er.
Typ 1er ist ja wieder eine andere Baustelle denn zwischen Autoimmun und Stoffwechselstörung ist schon noch ein kleiner Unterschied.
Bin immer noch auf der Suche nach Diabetiker ( 2) die auch so wie ich es auf die natürliche Weise probieren
ihr Problem in den Griff zu bekommen.
Kann doch nicht sein das ich der einzige bin??
Ich meine, da es doch bei mir schon seit knapp zwei Jahren funktioniert, ist der Beweis erbracht das es auch ohne Insulin funktioniert.
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Leider nein :)
Ich meine, da es doch bei mir schon seit knapp zwei Jahren funktioniert, ist der Beweis erbracht das es auch ohne Insulin funktioniert.
Damit hast du einen Datenpunkt. Also eine Anekdote, im Endeffekt. Das ist aber leider noch kein Beweis, dass es immer geht. Oder auch nur auf andere Personen übertragbar ist.
Ich zerre ein absolutes Extrembeispiel heran (bewusst überzogen) um zu verdeutlichen warum eine Anekdote keine gute Datenbasis abgibt.
Ich war am 11. August 1999 in Fiegenstall in Bayern. Dort war es mittags! dunkel. Keine Sonne. Nichts! Kam da zum Bäcker, hab mich schön auf die Terrasse gesetzt, meinen Kaffee getrunken und Licht aus. Bayern ist völlig gottverlassen. Da unten scheint nie die Sonne.
Jajajaja ... etwas sehr an den Haaren herbeigezogen, schon alles klar. Es geht hier um das Prinzip. Aus einem Datenpunkt nicht auf die Allgemeinheit schließen.
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Ich meine, da es doch bei mir schon seit knapp zwei Jahren funktioniert, ist der Beweis erbracht das es auch ohne Insulin funktioniert.
Es gibt auch genug Leute, die sich Ferraris kaufen können. Funktioniert also grundsätzlich. Ändert aber nichts daran, dass ich mir den nicht leisten kann :zwinker:
Viele Grüße
Jörg
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O.K.
..... dachte ja nur.
Dann bin ich wohl der einzige hier der kein Insulin spritzt. :nixweiss:
Jetzt könnte man natürlich fragen was mach ich anders als die anderen Diabetiker ?
Ist meine DM 2 nicht so stark ausgeprägt ?
Kann man das so sagen " der Schweregrad einer Diabetes " der eine mehr der andere weniger ?
Ich meine wenn das so ist, das es da verschiedene Schweregrade gibt, wäre das evtl. eine Erklärung dafür
warum das bei mir so gut funktioniert und bei andere nicht... oder so... oder irgendwie..???? ??? :nixweiss:
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Kann man das so sagen " der Schweregrad einer Diabetes " der eine mehr der andere weniger ?
'eines Diabetes' ...
Ich unterrichte 'nebenbei' als als Trainer im Bogensport die Jugend in meinem Verein.
Immer wieder muss ich darlegen, dass der Mensch keine Maschine ist. Jeder hat Leistungsschwankungen, die Tageszeit- und/oder Stimmungsbezogen sind.
Und genauso stelle ich mir vor, reagiert jeder auf die vielen Therapieansätze anders.
Für mich gibt es keinen schweren/leichten Diabetes. Es gibt nur den individuellen Diabetes, der auch einer individuellen Therapie bedarf.
Mein Ziel ist es nicht, bei mir das Insulin wegzubekommen, sondern so gut wie möglich meine Einstellung hinzubekommen. Ich verfalle nicht er Illusion, durch ein besonders 'gesundes' Leben (das sicherlich mit heftigen Entbehrungen einhergeht) ohne Medis auszukommen, um dann das Gefühl zu haben, ich sei gesund. Das ist in meinen Augen Wunschdenken.
Jm2C
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Hi Andi, guten Morgen,
man darf aber auch hier nicht vergessen, das wir hier vordergründig von DM2 Patienten sprechen.
Ich denke das bei den DM2 er drei Faktoren entscheidend sind um ohne Insulin auszukommen,
1. Gesunde Ernährung bzw. genug Bewegung ?
2. vernünftiges Gewicht bzw. ideales BMI Gewicht ?
3. wieviel vom selbstproduzierten Insulin kommt noch durch die Membranrezeptoren und kann seine Arbeit verrichten ?
Hier bin ich fest der Meinung das ein Leben ohne Insulin möglich ist.
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Ich misch mich als Typ 1 immer gerne bei den Typ 2 Diskussionen ein... weil es Spaß macht.
Ich finde Berti's Ansatz "solange ich kein Insulin spritzen muss ist mein Leben besser" durchaus nachvollziehbar. Und ich sag es ganz ehrlich: wenn ich auf Spritzen/Pumpe verzichten könnte wäre auch schon viel gewonnen.
Von daher: Warum nicht die Unterteilung in "schweren" und "nicht so schweren" Diabetes. Gewicht haben beide eh nicht ;)
Es gibt eben Menschen, die gerne in der Lage sind mit kalorienreduzierter Ernährung und Bewegung zu arbeiten. Das kann auch zum Teil eine Frage der Krankheitsdauer sein: ein Jahr lang Diät halten? Klar ... 20 Jahre? Da sähe ich schon Probleme.
5 Jahre einen Sport verfolgen? Klar ... 20 Jahre? Hmm ... hab ich bisher _nie_ gemacht. Die Sportarten haben gewechselt. Sogar mein Radfahren lässt gerade nach und wird durch Laufen ersetzt.
Von daher: Warum nicht. Versuche, so lange es geht, deine Ernährung vernünftig zu halten, viel Sport zu treiben, den BMI auf ein Normalmaß zu setzen und dort zu halten. Das ist immer gut. Wenn dann aber irgendwann die eigenen Beta-Zellen so weit zermatscht sind, dass es halt nicht mehr geht - dann wird es Zeit ohne großes Zögern und ohne Zetern auf Insulinbehandlung umzustellen. Damit gewinnt man dann sehr viele Freiheiten, die man vorher eigentlich nicht haben konnte.
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Hier bin ich fest der Meinung das ein Leben ohne Insulin möglich ist.
Ja, da hast Du recht.
Aber wie ich vorher schon dargestellt habe, sind wir Menschen keine Maschinen und haben daher zum Teil sehr unterschiedliche Reaktionen auf die Therapieansätze.
Der Eine kann durch einmalig tägliches Spazierengehen seinen BZ im Zaum halten, der Andere ist zwingend auf Insulin angewiesen, auch wenn er ein diagnostizierter DM2 ist.
Nicht mehr oder weniger habe ich das zum Ausdruck bringen wollen.
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...Warum nicht die Unterteilung in "schweren" und "nicht so schweren" Diabetes. Gewicht haben beide eh nicht ;)
Ich finde so eine Unterteilung auch völlig okay. Den "Schweregrad" würde ich daran festmachen, wie einfach/schwer es ist, den BZ im Rahmen zu halten.
Meinen empfinde ich z.B. als leicht, weil in der Regel eine Korrektur ausreicht, wenn der mal ausartet.
Andererseits hat jemand mit einem Brittle-Diabetes echt die Arschkarte gezogen, weil der nie genau weiß, was eine Insulindosis bewirken wird. (Brittle-Diabetes = schwer zu handhabender Diabetes durch unvorhersagbaren Stoffwechsel; meist durch schwankende Spiegel an kontrainsulinären Hormonen)
Aber mit dem hier hab ich ein Problem:
Hier bin ich fest der Meinung das ein Leben ohne Insulin möglich ist
So pauschal klingt das ein bisschen nach "Wenn der DM2er Insulin braucht hat er was falsch gemacht/nicht genug Selbstdisziplin". Und das ist einfach falsch.
Auch DM2er können im weiteren Verlauf Betazellen verlieren und dann reicht der Rest nicht mehr aus, um den BZ im Griff zu halten.
Man darf ja nicht vergessen, dass deren Betazellen mehr leisten müssen als die eines Nicht-Diabetikers. Die Insulinresistenz verschwindet ja nicht einfach so.
Wir hatten hier im Forum auch schon mindestens einen )den Martin), der zu Beginn seiner DM-Laufbahn Insulin spritzen musste und dann durch Lifestyle Änderung am Ende mit Basistherapie auskam.
Und wenn das einer schafft finde ich es bemerkenswert, weil das aus meiner Sicht schwerer ist als den BZ mit Insulin zu behandeln. Da wundert es mich auch nicht, wenn das nicht jeder schafft. Und ich würde das gerne wertfrei sehen.
Die Hauptsache; das Wichtigste einer Diabetestherapie ist nicht, möglichst wenig Insulin zu brauchen, sondern Folgeschäden zu vermeiden. Und wie dieses Ziel erreicht wid ist zweitrangig.
Viele Grüße
Jörg
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Hallo allerseits
Ich verfolge folgendes Ziel, wenn ich durch ein optimales Gewicht und guter Ernährung meine betroffenen Organe entlasten kann, gibt man ihnen die Möglichkeit sich zu Regenerieren. Sie werden zumindest nicht schlechter soviel ist sicher. Ausserdem hat mir meine Diabetologin in diesen Tagen Punkten voll zugestimmt.
Ich vergleiche das immer mit einem Motor, wenn der ständig auf volle Drehzahl läuft ist bald mit einem Motorschaden zurechnen, hingegen wenn man den Motor bei gutem Benzin und gutem Öl. auf geringer Drehzahl laufen lässt ist die Lebensdauer garantiert hoher. Im Klartext heißt das nichts anderes als das ich versuche meine Pankreas zu entlasten und meine Rezeptoren etwas empfänglicher fur das Insulin zu machen.
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Im Klartext heißt das nichts anderes als das ich ...
Mit dieser Formulierung/Darstellung kann sogar ich was anfangen. :duck:
Mein erster Eindruck von Dir war da etwas anders :rotwerd: