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Diabetesfragen => Diabetes-Technik => Thema gestartet von: manwe am April 03, 2017, 12:46

Titel: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am April 03, 2017, 12:46
Grüß Euch,

melde mich wieder mal mit einer Frage ...  :)

Ich habe seit geraumer Zeit den Novopen Echo in Verwendung und bin eigentlich sehr zufrieden damit, wenn mir nicht schon zum dritten Mal innerhalb zwei Jahren das Plastik brechen würde, und zwar dort wo das Penfill reinkommt und in den Pen gedreht wird. Dieser unterste Teil ist recht dünnwandig und der bricht mir eben schon zum dritten Mal. Ich werde das mal fotografieren und ein Bild hier reinstellen.

Ist das bei Euch auch schon mal passiert? Bei einmal würde ich mir keine Gedanken machen, aber 3 x !?!Ich denke nicht, dass ich unsachgemäß damit umgehe, bei anderen Pens ist das noch nicht vorgekommen. Nur beim Echo ...

LG

Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Gyuri am April 03, 2017, 21:55
(…)
Ist das bei Euch auch schon mal passiert? (…), bei anderen Pens ist das noch nicht vorgekommen. Nur beim Echo ...

LG
Den Echo kenne ich nicht.  :ka: Aber mit dem Novopen 4 ist mir das auch schon passiert.
Ich habe aber eine Erklärung dafür, die auf unsachgemäße Bedienung zurückführbar ist.  :pfeif:

Meine Frau und ich (beide Diabetiker) drücken aus einer Patrone die letzten 15 IE noch raus indem ein Bolzen vor dem Kolben eingesetzt wird und dann vorsichtig frei gespritzt wird.
Zu Zeiten in denen ich noch in einem Messlabor arbeitete konnte ich dann messen, dass es in etwa 15 IE sind … die man aber nicht genau dosieren kann. Der Pen glaubt ja, er schiebt den Kolben im zylindrischen Teil der Patrone. So werden vielleicht 25 IE angezeigt.
Wenn man dabei nicht aufpasst, bekommt man weniger Insulin ab, als es die Anzeige vorgibt. Es wäre noch nicht so tragisch etwas zu wenig Insulin zu bekommen - meine ich. Aber beim Versuch wirklich den letzten Tropfen auszupressen könnte das Gewinde der Partonenummantelung leiden, ausleiern und somit den Pen ungenau dosieren lassen. In einem Fall ist die Ummantelung gerissen. Danach war keine zuverlässige Dosierung mehr möglich und der Pen war ein Fall für die Tonne. Seither sind wir da etwas vorsichtiger "beim Insulin sparen".

Ich behaupte jetzt nicht, dass du auch so mit deinem Pen umgehst.  :zwinker:
Ich könnte mir aber Vorstellen, dass auch andere Beschädigungen möglich sind, die man nicht einmal sofort bemerkt, die aber so nach und nach zu Ungenauigkeiten bei der Dosierung führen … bis es dann halt doch mal kracht.

Der schönste Pen  ist wohl doch auch nur ein Verschleißartikel.
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am April 04, 2017, 15:35
Nö, Gyuri, ich kitzle den letzten Rest des Insulins nicht so raus. Ich habe mir ältere Pens, die ich noch zuhause habe angeschaut. Bei denen ist diese Patronenummantelung dicker bzw. nicht so filigran wie die des Echos. Finde ich.
Trotzdem ist mir das ein Rätsel ...

Ich würd ja ganz gerne ein Foto reinstellen, weiß aber nicht, wie das geht (bzw. ob das überhaupt geht) ...

LG

Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Joerg Moeller am April 05, 2017, 11:06
Am einfachsten geht das hiermit: http://de.share-your-photo.com/

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am April 05, 2017, 13:26
Ich versuch's mal:

http://share-your-photo.com/e37343058d
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am April 05, 2017, 13:28
Hat wohl funktioniert ... kompliziert imho (bin aber kein Maßstab dafür  :wech:)
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Hobbit am April 05, 2017, 14:04
(http://de.share-your-photo.com/img/e37343058d.jpg)
 :wech:
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am April 05, 2017, 15:25
Huch, danke Hobbit. Keinste Ahnung, wie Du dass so reingekriegt hast ...
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Gyuri am April 05, 2017, 23:49
Ja nun…
Hier ist doch ganz klar das Gewinde/der Bajonettverschluss gerissen.
Das kann ja nur davon kommen (meine ich) dass die Verbindung gestreckt wurde.

Bei mir kam die Kraft über die Kolbenstange.
Es könnte auch vom zu kräftigen Anziehen beim Schließen passiert sein (mein Favorit  :dozent: )
oder vom Abknicken (vielleicht auch durch einen unglücklichen Sturz)

Ein Materialfehler wäre zwar auch möglich, daran glaube ich aber erst, wenn alles andere auszuschließen wäre. Dann müssten wirklich mehrere Nutzer so eine "unerklärbare" Beobachtung gemacht haben.
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am April 06, 2017, 07:31
Was meinst Du mit "Verbindung gestreckt", Gyuri?

Aaaalso: Zu kräftiges Anziehen beim Schließen will ich nicht ausschließen. Kann's mir aber nur schwer vorstellen ... ich gebe die Patrone rein und drehe das Ganze bis es klickt. Das muss der Pen schon aushalten. 3 Millionen mal gemacht, nie ein Problem - bis auf die dreimal beim Echo eben ...

Und runtergefallen ... das kann schon sein. Ist mir mal - ob's dieser Pen war, kann ich nicht mehr sagen. Aber gut möglich. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass da der Verschluss reist (war im Pen fixiert, runtergefallen ist der ganze Pen ...).

LG
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Oggy am April 06, 2017, 07:40
Moin
Seltsam, dass ich das jetzt sehe….
Ist mir innerhalb von 3 Jahren bei 2 Pens passiert (4er Serie - aber die Teile sind absolut die selben)
Und zwar absolut exakt an der selben Stelle
Außerhalb der Gewährleistung tut Novo aber nichts - ich wolle nur die schwarze Plastikhülse als Ersatzteil - Nope :boese:
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Gyuri am April 06, 2017, 14:36
Was meinst Du mit "Verbindung gestreckt", Gyuri?

(…)
Ein Gewinde wird "normal" immer eher axial belastet.
Besteht die Verbindung aus mehreren Gängen, werden die Windungen aufgrund von Spiel in den Flanken nicht ganz gleichmäßig gedehnt und der "Kraftfluss" sucht sich den leichtesten Weg und bestimmt dann den Ort mit dem Übergang von der elastischen zur plastischen Verformung. Das Gewinde (oder auch das Bajonett) beginnt sich zu zerstören weil plastische Verformung nicht rückgängig gemacht werden kann.
Beim Fallen lassen kann eine Knickstelle an einer ungünstigen Stelle auch zum Bruch führen.

So dünnwandige Kunststoffdinger können auch Spritzfehler haben (da gäbe es mehrere Möglichkeiten - glaubt da bitte einem gelernten Werkzeugmacher) die man mit blosem Auge oft nur schwer findet. Wenn die Ummantelung dazu noch aus einer Mehrfachform kommt oder gar von verschiedenen Herstellern, ist die "nestgebundene" Fehlersuche im Nachhinein schwierig. Da stellen sich dann die verantwortlichen "Qualitäts-Fuzzies" lieber etwas dumm und behaupten einfach, es käme von unsachgemäßer Behandlung. So ein Austauch eines Bauteils auf Kullanz wäre aber auf dem "kleinen Dienstweg" normal kein Problem - denke ich.  :zwinker:
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am April 06, 2017, 16:53
Vielen Dank Gyuri  :super:

Da kennt sich jemand aus, sehr gut erklärt. Während dem Lesen dachte ich mir: Was um Himmels Willen macht der gute Gyuri beruflich, dass der das so plastisch mit Fachausdrücken erklären kann ... bis ich Werkzeugmacher gelesen habe. Da war's mir dann klar  ;D.

 :prost:
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Gyuri am April 06, 2017, 22:37
Ich habe mich nach der Lehre bald auf Messtechnik spezialisiert (u.a. führte ich auch Fehleranalysen durch) und hatte so "nebenbei" auch etwas mit Qualitätssicherung zu tun.

Aber jetzt!
Bei uns sagt man immer: " 's Haus verliert nix."  :super:
Ich habe den kompletten Penbestand meiner Frau und von mir nach dem gebrochenen Teil gesucht und bin erst beim letzten Pen (von ca. 20) fündig geworden.

Zunächst fand ich an einer gelben Hülle eines Novo3 einen leichten Verschleiß des Innengewindes. (links)
Das metallische Außengewinde schnitt sich in den Kunststoff und weitete mit jedem kräftigen Anzug das Kunststoffgewinde auf. Die Korrosion drang hier sichtbar in die Flanken ein. Wäre der Pen nicht vorher schon ersetzt worden, wäre irgendwann das Innengewinde kaputt gegangen.
(http://up.picr.de/28822991oi.jpg)
Rechts sehen wir die Folgen von meinem Versuch, wirklich DAS LETZTE aus den Patronen zu pressen. Irgendwann geht dann zuerst ein Kunststoffteil drauf, aber eher vom Strecken als vom Stauchen.  Der Bayonettverschluss des Novo4 hat über Hebelkräfte an der dünnwandigen Hülse gezogen. Der gerade Riss deutet darauf hin, das eine Formtrennung das "schwächste Glied" war ( = etwas komplizierte Konstruktion damit das fertige Teil aus der Form raus kommt).
Die Hülse vom Novo4 ist übrigens voll kompabeatle  :zwinker: zu Novo5 und vielleicht auch zu anderen Pens. Es sollte keine großen Probleme bereiten, so ein Teil irgendwo aufzutreiben.
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Oggy am April 07, 2017, 10:03
Es sollte keine großen Probleme bereiten, so ein Teil irgendwo aufzutreiben.

Ums aufzugreifen:
Wer so ein schwarze Teil von nem alten 4er oder 5er intakt rumliegen hat - bitte melden :D
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: manwe am Juli 12, 2017, 07:37
Grüß Euch,

ich denke mal, das Rätsel ist gelöst, nachdem beide Pens, bei denen die Halterung für die Insulinpatrone gebrochen ist, auf der Liste standen, die von NovoNordisk zurückgerufen wurden. War dann wohl doch ein Materialfehler. Ich habe in der Zwischenzeit Ersatz erhalten und die kaputten Patronenhalterungen retour (bzw. nach Dänemark) geschickt. Ging problemlos und ratzfatz.

LG
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Gyuri am Juli 12, 2017, 10:57
Uns ist neulich ebenfalls so ein Teil am Novo5 kaputt gegangen  :rotwerd:
Wir waren im Urlaub und hatten so keinen Zugriff auf Ersatz. Aber ich hatte noch einen alten Novo3 dabei und so konnten wir weiter das Fiasp spritzen.
Es war nur etwas ungewohnt weil der 3er noch etwas umständlich zu bedienen war und weil man dort die eingestellten IE nur ganz schlecht ablesen kann.

Was vielleicht noch interessant erscheint: Die Bruchstelle sah dieses Mal etwas anders aus (hab jetzt kein Foto) und Teile vom Gewinde verblieben im Pen, sodass (zuhause angekommen) ein Austausch erst nicht möglich war. Mit einer dünnen Nähnadel fummelte ich das abgebrochene Teil dann wieder raus.

Wenn es da tatsächlich eine Austauschaktion von NovoNordisk gibt  :gruebeln: sollten wir tätig werden. Mein Vorrat an Ersatzteilen geht jetzt zur Neige.
Titel: Re: NovoPen Echo
Beitrag von: Gyuri am Juli 13, 2017, 13:27
Kann es sein, dass Novonordisk hier mit liest?  :zwinker:

Kurz vor dem Mittagessen bekam ich (bzw. meine Frau) einen Anruf von unserer Apotheke. Novonordisk hätte so etwas ähnliches wie eine Rückrufaktion gestartet. Es werden nun alle Novo 5 Nutzer befragt, ob sie (die bekannten) Probleme mit den Patronenhülsen hätten und vorsorglich würden auch bestimmte Lose ausgetauscht werden.
Ich teilte mit, dass ich unsere zerstörte Hülse bereits durch eine von einem alten Novo4 ersetzt habe, aber schon auch eine neue Hülse bräuchte, weil ich den alten Novo4 schon weiter als Not-Pen nutzen will. Da im Moment nur meine Frau mit Novo-Insulin arbeitet, kann zwar sonst keiner den Novo5 sonst nutzen, aber das könnte sich auch wieder ändern. Ich verwende jetzt nur noch TactiPen … und für Apidra auch noch Einwegpens, weil es dazu passend die "Timesulin-Kappe" gibt, die zwar nicht viel taugt, aber meiner Vergesslichkeit doch etwas auf die Sprünge hilft.  :greis:



Es würde Zeit werden, wieder so einen unschlagbar praktischen Innovo Pen auf dem Markt zu finden. Da kann der Novo5 nicht mithalten.  :dafuer:
Nur durch Insulin sollte er sich nicht auflösen…  :moser: