Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Joerg Moeller am Januar 31, 2017, 11:18

Titel: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 31, 2017, 11:18
Die Ernährungsberaterin beschreibt dieser Anstieg sei so normal...
[...]
Ich bin mir absolut im klaren darüber das ein BZ von 250 nach dem Essen nicht wirklich ganz doll schlimm ist. Aber wenn man was dagegen tun kann....

Kein Gesunder ereicht diese 250, also kann man es vermeiden. Und wenn du eh schon vorgeschädigt bist sollte man das noch etwas strenger angehen. Deine EB hat Unrecht, vielleicht sollte sie sich besser darauf beschränken, dir etwas über Ernährung beizubringen und wie man den glykämischen Index, bzw. die glykämische Last einer Mahlzeit reduzieren kann.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Hinerk am Januar 31, 2017, 11:48
Moin,

Leider wird in manchen Krankenhäusern und Praxen mit der Höhe des BZ etwas großzügig umgegangen, da kommt schon mal bei 250 "Super" und der Erfolg ist  Diabetiker meinen 250 ist ja nicht schlimm.

Da ist etwas sehr im Argen, weil Dia Fachkräften meiner Meinung nach nicht mit dem entsprechenden Nachdruck mitteilen, dass 250 absolut nicht akzeptierbar ist.

Wenn solche Werte leider vorkommen, muß meiner Meinung nach an dem BE/IE  Verhältnis mit dem Betroffenen intensiv gearbeitet werden.

Das klingt etwas böse, aber ist es falsch.

MLG

Hinerk
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 31, 2017, 14:27
Wenn solche Werte leider vorkommen, muß meiner Meinung nach an dem BE/IE  Verhältnis mit dem Betroffenen intensiv gearbeitet werden.

Nicht unbedingt. Wie ich schon schrieb ist Insulin nur eine der verfügbaren Stellschrauben. Man kann auch an der Mahlzeit selbst etwas ändern oder sich ein bißchen mehr bewegen. Es kommt eben immer auf den Einzelfall an.
Natürlich würde ich mich nicht davon abbringen lassen ein Marmeladenbrötchen zu essen, wenn mir genau danach ist. Da wäre mir dann auch wurscht, ob ein Vollkornmüsli den besseren GI hätte. Aber das ist eben die Kunst in der Diabetestherapie: die persönlichen Wünsche und Vorlieben mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen in Einklang zu bringen. Ein Patentrezept, das für alle gilt, gibt es nicht.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Januar 31, 2017, 14:38
Hallo Hinerk,

Das ist auch meine Meinung nach all dem was ich mir in den letzten Wochen erlesen und erfragt habe. Was ich sicher verändert habe ist die Aufnahme von KH und die Gesamtkalorien. Ich ess seit 8 Wochen nicht mehr als 2000 Kalorien und liege im Schnitt bei den Mahlzeiten zwischen 1 und 3 BE. Ich achte bei den KH darauf das die Glykämische Last möglichst niedrig ist (habe ich auf so einer komischen Webseitehttp://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/grundlagen-fortgeschrittene/glykaemischer-index.html (http://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/grundlagen-fortgeschrittene/glykaemischer-index.html) gelesen). Das alles klappt zusehends gut und auch immer besser. Nur, und da brauche ich hier keinem was zu erzählen, da möchte man mal einfach auswärts Essen und will auch mal ein wenig aus den Notwendigkeiten ausbrechen möchte. Und das kann nicht sein wenn ich das ab und an mal mache, das ich dann so hohe BZ Werte aushalten soll.
Ich habe heute versucht die Diabetologin zu erreichen ich denke mal das die zurückruft.

Viele Grüße

Dirk

PS: Während ich schrieb (oder schraubte?) das was Jörg schreibt. Für mich mich ist das eine Gegenseitigkeit. Ich bin bereit im großen und ganzen mein Leben auf die Krankheit abzustimmen,aber ich erwarte das meine wünsche und Individualitäten in meine Therapie mit einfließen...
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Hinerk am Januar 31, 2017, 17:36
Moin Dirk,

es ist für das persönliche wohlfühlen sehr wichtig seinen wünschen Raum zu gebenn, darum greife einfach mit Lust und Freude  auf das spätere Wohlbehagen bei Deinem Wunschgericht herzhaft zu.

Wir sind zwar Diabetiker aber auch Menschen mit dem Recht auf freude.

MLG

Hinerk
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 01, 2017, 11:54
Dirk, ich denke du könntest von einem kurz- und schnellwirkendem Insulin profitieren. Damit hättest du das Werkzeug, um deine Therapie deinen Wünschen anzupassen Das ist dann zwar mit mehr spritzen und messen verbunden, aber langfristig gesehen senkt es den Frustlevel enorm.

Manche Ärzte sind damit zurückhaltend, weil sie befürchten dass man sich dann völlig gehen lässt. Aber ich möchte die mal sehen, wenn ich denen die Pommes wegnehme und ihnen dafür ein paar Reiscracker in die Hand drücke...  :zwinker:

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 01, 2017, 12:02
Dirk, ich denke du könntest von einem kurz- und schnellwirkendem Insulin profitieren. Damit hättest du das Werkzeug, um deine Therapie deinen Wünschen anzupassen Das ist dann zwar mit mehr spritzen und messen verbunden, aber langfristig gesehen senkt es den Frustlevel enorm.

Manche Ärzte sind damit zurückhaltend, weil sie befürchten dass man sich dann völlig gehen lässt. Aber ich möchte die mal sehen, wenn ich denen die Pommes wegnehme und ihnen dafür ein paar Reiscracker in die Hand drücke...  :zwinker:

Viele Grüße,
Jörg
Das ist auch mein Wunsch das so zu händeln. Dummerweise ist meine Diabetologin nur unverschämterweise krank geworden;). Ich habe meine Messungen und mein Ansinnen da mal schriftlich hinterlegt und warte mal ob da ein Rückruf von einer der beiden anderen Damen kommt.

Viele Grüße

Dirk

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Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Kladie am Februar 01, 2017, 22:49
Hallo Dirk B.

Diabetes T2 ist kein Problem, dass innerhalb weniger Tage / Wochen behandelt werden muss. Schon gar nicht wenn wie bei dir die Umstände nicht dramatisch sind. Erlaube deiner Diabetologin erst mal gesund zu werden.

Hast du schon über ein Libre nachgedacht? Damit sind Diabetiker, die anfangen mit Bolus zu hantieren sicher gut bedient. Die große Unsicherheit bei den Ärzten ist die Hypo, die schnell bei fehlerhaften Schätzungen eintreten könnte. Das wird durchs Libre deutlich verringert. Wäre ja auch ein Argument für dich wenn die Notwendigkeit für Bolus nicht gesehen werden sollte.

Toi Toi Toi - und nichts überstürzen
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 02, 2017, 01:19
Hallo Dirk B.

Diabetes T2 ist kein Problem, dass innerhalb weniger Tage / Wochen behandelt werden muss. Schon gar nicht wenn wie bei dir die Umstände nicht dramatisch sind. Erlaube deiner Diabetologin erst mal gesund zu werden.

Hallo Kladie,

ich kaspere jetzt schon seit fast 10 Wochen an einer Strategie für meinen Umgang mit dem Zucker. Ja ich weiß ich soll nicht immer Zucker sagen. Irgendwann ruft die Arbeit und dann habe ich kaum Zeit mich intensiv mit Grundlagen zu beschäftigen:( Dann bleibt mir nur noch mit dem jetzigen Zustand zu leben und einfach die KH Aufnahme weitestgehend einzustellen. Ich habe bereits Nervenschädigungen in den Füßen und Durchblutungsprobleme, Bluthochdruck. Ich brauche zum Fernsehen eine 3 Dioptrien Lesebrille weil "es sich im Moment noch nicht lohnt eine Brille anzupassen". Aber das gute ist: ich habe keine Schweißfüsse mehr;).

Wenn eine Entscheidung getroffen ist was ich weiterhin mache kann ich jetzt solange ich zuhause bin eine Schulung für ICT oder was auch immer anhängen. Dann kann ich das erforderliche in Ruhe einüben um ein wenig Routine zu entwickeln.
Hast du schon über ein Libre nachgedacht? Damit sind Diabetiker, die anfangen mit Bolus zu hantieren sicher gut bedient. Die große Unsicherheit bei den Ärzten ist die Hypo, die schnell bei fehlerhaften Schätzungen eintreten könnte. Das wird durchs Libre deutlich verringert. Wäre ja auch ein Argument für dich wenn die Notwendigkeit für Bolus nicht gesehen werden sollte.

Toi Toi Toi - und nichts überstürzen

Das Libre wäre mir eine große Hilfe. Aufgrund von Krankengeld aber finanziell keine Option. Ich sitze jetzt seit fast 4 Monaten zuhause und komm nicht zu Potte. Auch wenn ich wieder arbeite wäre das nur schwer selber zu tragen). Und die Kasse zahlt das Libre nur bei ICT und dazu halt noch Risiken wie Autofahren und BZ nur schwer einzustellen daher Gefahr durch Hypos bei 240km/h auf der linken Spur.
Ich verdiene in meinem Job 60% meines Geldes auf der Strasse (also das ist jetzt vielleicht missverständlich ausgedrückt :kreisch: Ich verbringe 60% meiner Zeit auf....). Und solange ich auf meine BZ Schwankungen so "Mädchenhaft" (Sorry) reagiere wie ich nun mal reagiere kann ich, wenn ich mal schnell nach München oder Wien oder Paris oder weiß der Deibel wohin fahre und ich mich nicht permanent sch**ße fühlen will, mit BOT nur weitgehend auf KH verzichten und das Gras vom Mittelstreifen wegäsen. (haben Russpartikel eigentlich Kohlenhydrate? :burger:)
Im letzten Jahr habe ich mich zusehend nur Schlecht gefühlt. Jetzt gibt es Werkzeuge Diabetes konventionell aber Wirkungsvoll anzugehen. ich bin da auch zu Experimenten bereit (Trulicity) aber wenn die gescheitert sind dann müssen alternativen her und ich kann nicht jedesmal da weiter machen wo ich davor aufgehört habe. Weil das für mich nur so leidlich funktioniert.

Im Moment drehe ich mich im Kreis und bekomme meine Baustellen nicht in den Griff. Vielleicht sollte ich das mit dem Trulicity doch nochmal testen und schauen ob mir die Fontanelle irgendwann vom Blutdruck wegfliegt oder hält.
Soooo und jetzt trinke ich noch ein Glas Weinilein weil Alkohol ja den BZ senken soll und spiele noch ein bisschen an meinem Pen rum: (also meinem neuen Pendiq ;D). Vielleicht schleiche ich heute Nacht durchs Haus und versorge die Nachbarschaft mit Basalinsulin. Die haben zwar kein Diabetes aber - Vorbeugen ist besser als heilen. Und ich will noch ein paar Funktionen ausprobieren. Und ich kann ja nicht alles in die Katze spritzen. Die hat sicher nur noch einen HBA1c von 2 :wech:
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Gyuri am Februar 02, 2017, 08:08
(…) Und die Kasse zahlt das Libre nur bei ICT (…)
:gruebeln: Wenn dem wirklich so wäre: Wo ist denn da das Problem?
Irgendwo ist wohl ein "Gesetz", dass ICT fest mit dem Spritzen von zweierlei Insulinen verdunden sei? Jedenfalls hatte ich tatsächlich einmal (bürokratische) Probleme, als ich versuchte auf mein Lantus zu verzichten und alles mit Novorapid zu handhaben. Sogleich wurde mein Teststreifenkontingent gekürzt - was mir aber nichts ausmachte, weil ich noch nie so viel benötigte.  :baeh:

Bei meiner Frau ging ich das Risiko überhaupt nicht ein und gab ihr erst reichlich vom Lantus, bis klar war, dass das bei ihr (fast) nix bewirkt. Jetzt bekommt sie noch einen kleinen Rest Lantus zur Nacht und kein Sesselpupser käme auf die Idee, es sei keine ICT.

Ich würde, wenn ich noch kein Lantus bekäme, einen Arzt finden, der es mir verschriebe. Hat man es erst mal, belommt man es immer wieder und die Frage nach ICT erübrigt sich.

Nur im kranken Haus könnte es dir passieren, wenn du dein Management aus der Hand gibst, dass du dann wieder o8/15 terrapierst würdest.
Das habe ich in der Familie schon mehrfach so erlebt. :patsch:
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Kladie am Februar 02, 2017, 10:18
Hallo Dirk B.

entschuldige, wenn ich bei dir Frust ausgelöst habe.

Deine Zeitnot kann ich nachvollziehen und es wäre sicher gut, immer sofort "bedient" zu werden aber was nicht ist, ist nicht.
Ich spritze seit fast 10 Jahren - nach ca 5 Jahren BZ Reduzierung durch Bewegung/Ernährungsumstellung/OADs(Tabletten). Eine beginnende PNP hatte ich bei Diagnosestellung auch schon aber die ist nicht schlimmer geworden sondern mittlerweile eher besser. Aber auch heute bin ich immer wieder am anpassen, ausprobieren und ändern meiner Therapie. Das hört wohl auch nie auf...
Da sind 10 Wochen keine lange Zeit allerdings möchte ich so lange auch keine Luft anhalten wollen.

Das Libre ist mittlerweile als Hilfsmittel anerkannt und sollte - wenn es vom Arzt verschrieben wird - von den Kassen finanziert werden. Da es neu und nicht gerade billig ist,  sperren sich einige noch dagegen. Aber Versuch macht kluch. Wie Gyuri schon schrieb wäre eine ICT für dich zu rechtfertigen. Es braucht ja niemand zu wissen was du wirklich tust oder lässt. Ein Rezept ist für Kassen fast wie ein Wort Gottes.

Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 02, 2017, 10:34
Hi Gyuri,

Das Problem ist das ich im Moment noch kein ICT mache. Für mich steht der Schritt eigentlich fest. Ich habe die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewägt und die Menge der Vorteile überwiegt. Auch die Ärztin war soweit bis dann die EB mit dem Trulicity um die Ecke bog und die Diabetologin davon überzeugte es erst damit zu versuchen. Ok ich bin da sehr gerne kooperativ. Aber als ich meine Erfahrungen mit dem Zeugs berichtete hätte ich erwartet: ok du reagierst auf die  GLP-1-Agonisten etwas heftig dann versuchen wir es mit ICT. Stattdessen hat die EB in der letzten Schulung in einem anschließenden Gespräch die von mir geschilderten Reaktionen abgetan. Die Ärztin war nicht greifbar und nu ist sie Krank.
Wenn ich ICT anwende würde ich auf ein FSL bestehen da ich die Voraussetzungen erfülle. Mit der KK kann ich mich im Falle einer Ablehnung dann auseinandersetzen.  Mir geht das alles zu langsam. Denn den März auch noch zuhause.....

Viele Grüße

Dirk


Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 02, 2017, 10:44
Hallo Dirk B.

entschuldige, wenn ich bei dir Frust ausgelöst habe.

Deine Zeitnot kann ich nachvollziehen und es wäre sicher gut, immer sofort "bedient" zu werden aber was nicht ist, ist nicht.
Ich spritze seit fast 10 Jahren - nach ca 5 Jahren BZ Reduzierung durch Bewegung/Ernährungsumstellung/OADs(Tabletten). Eine beginnende PNP hatte ich bei Diagnosestellung auch schon aber die ist nicht schlimmer geworden sondern mittlerweile eher besser. Aber auch heute bin ich immer wieder am anpassen, ausprobieren und ändern meiner Therapie. Das hört wohl auch nie auf...
Da sind 10 Wochen keine lange Zeit allerdings möchte ich so lange auch keine Luft anhalten wollen.

Das Libre ist mittlerweile als Hilfsmittel anerkannt und sollte - wenn es vom Arzt verschrieben wird - von den Kassen finanziert werden. Da es neu und nicht gerade billig ist,  sperren sich einige noch dagegen. Aber Versuch macht kluch. Wie Gyuri schon schrieb wäre eine ICT für dich zu rechtfertigen. Es braucht ja niemand zu wissen was du wirklich tust oder lässt. Ein Rezept ist für Kassen fast wie ein Wort Gottes.

Hi Kladie,

Bitte nehme das was ich da geschrieben hab auf keinen Fall persönlich. Du konntest da nichts auslösen ich war schon ausgelöst.  ;D Ich war gestern von der gesamt Situation mehr als begeistert.
Das eine Therapie nicht mit dem verschreiben der Medikamente abgeschlossen ist mir durch die vielen Erzählungen klar geworden. Nur muss man ja irgendwann anfangen und am besten ist in meinen Augen die Zeit jetzt in der ich mich in Ruhe mit den technischen Feinheiten ohne Zeitdruck auseinanderzusetzen. Bolus berechnen, KHs berechnen/schätzen das will geübt sein. Damit ich während der Arbeit dann weiß wo die Risiken liegen und um Hypos weitestgehend zu vermeiden. Ein FSL würde ich schon mit meiner häufigen Fahrerei begründen können.

Liebe Grüße

Dirk
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 02, 2017, 18:08
jetzt soll es Xigduo sein bevor es mit Bolus weitergeht. ??? Wenn ich den Beipackzettel lese - da kann ja nix schiefgehen. :zerknirscht:

Liebe Grüße

Dirk
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Kladie am Februar 02, 2017, 18:52
Hallo Dirk B.

viel Erfolg mit Xigduo.

Meine Einstellung dazu ist kritisch wie zu allen OADs, die nicht die Quelle des Übels bekämpfen sondern nur die Ergebnisse in besserem Licht erscheinen lassen.
Dapagliflozin senkt nur die Nierenschwelle und kann so etwas mehr Glykose mit dem Harn aus dem Körper herausspülen. Damit ist noch nichts gegen die BZ Spitzen nach dem Essen getan und das ist meiner Meinung nach viel wichtiger als den HbA1c etwas runter zu bekommen.

Der große Vorteil ist: Du brauchst keine Angst vor Hypos zu haben, da das Medikament erst richtig anfängt zu wirken wenn der BZ hoch geht und dann wird der BZ auch nur recht langsam vermindert.
Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 02, 2017, 20:24
Hallo Dirk B.

viel Erfolg mit Xigduo.

Meine Einstellung dazu ist kritisch wie zu allen OADs, die nicht die Quelle des Übels bekämpfen sondern nur die Ergebnisse in besserem Licht erscheinen lassen.
Dapagliflozin senkt nur die Nierenschwelle und kann so etwas mehr Glykose mit dem Harn aus dem Körper herausspülen. Damit ist noch nichts gegen die BZ Spitzen nach dem Essen getan und das ist meiner Meinung nach viel wichtiger als den HbA1c etwas runter zu bekommen.

Der große Vorteil ist: Du brauchst keine Angst vor Hypos zu haben, da das Medikament erst richtig anfängt zu wirken wenn der BZ hoch geht und dann wird der BZ auch nur recht langsam vermindert.

Hi Kladie,

Das Zeugs ist noch in der Apotheke. Ich habe die  Apothekerin gebeten mir die Wechselwirkungen zu meinen Medikamenten zusammen zu suchen. Aber meine Entscheidung steht fest. Ich werde keine Pille schlucken die eine Nebenwirkungsliste hat die länger ist als die Speisekarte beim Chinaimbiss.
Harnwegsinfektion hatte ich zweimal zur Zeiten meiner ersten Diagnose 200x durch ein entwässerndes Mittel das auch die Glukose mit abführen sollte. Keine Ahnung wie das hieß. Brauch ich nicht nochmal. Egal wo ich lese. Zu Xigduo ist es fast immer der gleiche Tenor. In der Hauptsache "Abgesetzt wegen...", Der Arzt hat das wieder wegen...abgesetzt", " auf unserer Station wird das nicht gegeben weil..."
Wenn das mit dm ICT nicht klappt werde ich morgen mal nachfragen ob ich das Lantus solange erhöhen soll bis die BZ Spitzen verschwinden. :mauer:
Ich konnte mit der Kollegin meiner Diabetologin leider nicht sprechen. Daher hat die EB aus der Praxis mir das Rezept gegeben. Aber ich hatte den Eindruck das man sich selber aufgrund der Nebenwirkungen nicht sicher war. Ich solle "In jedem Fall sofort anrufen wenn was ist..." und "Melden sie sich in jedem Fall in einer Woche das..."

Gegen die Verwendung von Bolus Insulin wird immer nur das Risiko der Gewichtszunahme ins Feld geführt. Als ich der EB dann sagte das ich in den vergangenen 8 Wochen bereits 10 Kg abgenommen habe und das ohne Abnehmhilfen (außer Metformin) und das ich meinen HBA1c ohne Helferlein außer Basal und Metformin und mit ein bisschen leichter Bewegung und Reduzierung der KH und Gesamtreduzierung der Kalorien auf 6.8 gesenkt habe. Und das es nicht mein Plan sei den Inhalt der Coppenrath&Wiese Tiefkühltruhe im Supermarkt leer zu futtern um anschließend mit 1m³ Bolus Insulin venös zu korrigieren, schien sie zu mindest schon ein wenig nachdenklich.

Ich werde wenn da wider geblockt wird auch keine weitere Energie in das Thema verschwenden.


So und nun werde ich erstmal "OADs" googeln. Und wehe das ist ne Sauerei.;)

habs schon gefunden ;) http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,208.msg2209.html#msg2209


Titel: Re: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Kladie am Februar 03, 2017, 12:49
OAD = orale Anti Diabetika = Tabletten um Diabetes zu behandeln

Ich dachte das hatte ich vorher schon mal dazugeschrieben. sorry

Zitat
orginal Dirk B.:
Gegen die Verwendung von Bolus Insulin wird immer nur das Risiko der Gewichtszunahme ins Feld geführt. Als ich der EB dann sagte das ich in den vergangenen 8 Wochen bereits 10 Kg abgenommen habe und das ohne Abnehmhilfen (außer Metformin) und das ich meinen HBA1c ohne Helferlein außer Basal und Metformin und mit ein bisschen leichter Bewegung und Reduzierung der KH und Gesamtreduzierung der Kalorien auf 6.8 gesenkt habe. Und das es nicht mein Plan sei den Inhalt der Coppenrath&Wiese Tiefkühltruhe im Supermarkt leer zu futtern um anschließend mit 1m³ Bolus Insulin venös zu korrigieren, schien sie zu mindest schon ein wenig nachdenklich.
Die Gefahr einer Hypo bei falschem schätzen von Dosis oder KH ist bei Ärzten ebenfalls ein gewichtiges Argument gegen Bolusinsulin.

Deine Verbesserung in den letzten 8 Wochen ohne Bolus sprechen auch eher dafür Bolus noch nicht zu verschreiben. Wie schon oft geschrieben sind die Spitzen nach dem Essen für die Diabetologen meist kein Grund um Insulin zu verschreiben auch wenn die Patienten das gerne wollen und Bequemlichkeit nicht gelten lassen. Da solltest du beim argumentieren drauf achten.
Auf eine vernünftige Schulung fürs ICT solltest du auf keinen Fall verzichten denn keine Hypo ist auf jeden Fall gelegentlichen Unterzuckerungen vorzuziehen.
Titel: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 03, 2017, 13:56
Hi Kladie,

Jetzt hat der Jörg doch glatt meinen Antwort gekillt als er den Thread genau aber auch ganz genau in dem Moment verschob als ich sendete.;)

Also das Argument mit den Hypos bekam ich heute in einem Telefonat mit der Diabetologin aus der Praxis natürlich auch zu hören. Diese Dame vertritt meine Diabetologin in der Praxisgemeinschaft. Das mit dem Xigduo hat sich gerade sowieso erstmal erledigt da ich mit einer leichten Harnwegsentzündung heute beim Pipilogen war. Hätte der die nicht in der ersten Kontrolle nachgewiesen hätte ich schon fast auf eine eine Psycho Nummer getippt.;)
Aber das ändert nichts daran das die "ich das Xigduo auf jeden Fall ausprobieren soll". Und das man wegen meiner Fahrerei eh lieber auf ICT verzichten möchte.... Ich habe nun für mich entschieden das ich mein Ansinnen nicht weiter voran treibe. Ich werde halt mit meinen BZ Reaktionen leben. Das wird sich schon irgendwie zurechtruckeln.

Liebe Grüße

Dirk
Titel: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 03, 2017, 14:14
Jetzt hat der Jörg doch glatt meinen Antwort gekillt als er den Thread genau aber auch ganz genau in dem Moment verschob als ich sendete.;)

Nö: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?topic=13569.0

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 03, 2017, 15:21
Jetzt hat der Jörg doch glatt meinen Antwort gekillt als er den Thread genau aber auch ganz genau in dem Moment verschob als ich sendete.;)

Nö: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?topic=13569.0

Viele Grüße,
Jörg


Ah guck da isser ja;) Aber literarisch wertvoll war er dann doch nicht. :wech:

Viele Grüße

Dirk
Titel: Re: postprandial - wie hoch darf der BZ steigen
Beitrag von: Dirk B. am Februar 08, 2017, 12:51
Zum Stand der Dinge:

Soooooo - Nun habe ich das Xigduo Experiment begonnen. Gestern Abend die erste Pille genommen und siehe da. Eine 1/2 Stunde später massive Magenschmerzen. Dann habe ich das was noch vom Abendessen in mir war wieder in Freiheit entlassen :kotz: Dann in der Nacht schaffte ich es 15 oder mehrmals den pippi Marathon für mich zu entscheiden. Heute Morgen immer noch aua Bauch. Also tapfer die zweite Pille mit dem Frühstück eingeworfen anschließend Frühstück mit den Cocktail anderer blasser Pharmaerzeugnisse wieder ans Tageslicht gefördert. :kotz: Mit Mühe und Not zur DMP Untersuchung geschafft. Ein straffes durchplanen von "letztes Pippi zuhause" mit Fuß schon in der Tür und ausgetimten "folge Pippi" in der Praxis des Hausarztes ließen auch das trockenen Fußes gelingen. Wasserlassen ist im Moment echt schlimm. Nicht schwierig, aber weder die Frequenz noch die Menge habe ich jemals zuvor mehr geschafft. Also pippi echt kacke.
Dann habe ich meine diabetische Diabetologin angerufen mit der bitte mir was für den Magen zu verschreiben und gleich mal "Tena Lady for Man" in die Anfrage eingeflochten damit ich mir das Rezept ggf. auch abholen kann.

Das Urteil war dann: Xigduo absetzen (Ich glaube das die mich einfach nicht wickeln wollte  :wech:). Wenn der Magen sich beruhigt hat - wieder "reines" Metformin bis zum nächsten Termin und dann.....wird es, da alle für mich in Frage kommenden OADs (alle anderen und ich wissen ja nun was OAD bedeutet ;D) somit ausgeschöpft sind, wohl auf das ursprünglich angedachte ICT rauslaufen.

Gruß

Dirk