Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Gyuri am Oktober 03, 2016, 16:00
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Sicher kommt der Begriff aus der Verbindung von Breakfast und Lunch (Frühstück und Mittagessen)?
Das soll jetzt aber nicht mein Problem darstellen. Wenn ich zu solchen Schlemmereien geladen bin, dann meist in Restaurants oder Cafés die damit immer erst ab 10 Uhr oder noch später beginnen.
Da ich ein sehr gleichmäßig lebender Esser bin, kommt für mich das Frühstück nach…8Uhr einer Zeitumstellung gleich. Natürlich versuche ich dann schon auch mit geordneten Insulinzuteilungen die bevorstehenden BE-Vereinnahmungen zu regeln. :mahl:
Im Grunde läuft es aber bei mir immer in ein schlecht berechenbares Chaos hinaus. Da weder die Gesetzmäßigkeiten für ein Frühstück oder ein Mittagessen passen, besonders dann, wenn ich mich völlig nüchtern an den Brunch-Tisch setze, kann ich nur wie bei einer „ungeplanten“ Zwischenmahlzeit reagieren und sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen weg lassen.
Wer anders zu Mahlzeiten rechnet als ich, dem wird es vielleicht auch anders ergehen und der hat dann womöglich auch gar keine Probleme.
Darum will ich hier (ohne großartig über meine BZ-Werte, Faktoren, BE-Schätzungen oder gar meinem Basal-Haushalt zu erzählen) ganz locker in die Runde fragen:
Wie bewältigt ihr so ein (ausgiebiges) Brunch?
Wie sähe es dann z.B. mit einem nötigen GUPF aus?
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Moin Gyuri,
ich fange mit der zweiten Frage an, den Gupf, der Insulin aufsteh Bolus den spritze ich direkt nach dem messen des nüchtern BZ wenn der z. B. = 100 und mein Gupf ist 30 dann sind es 130 und hier mit dem Korrekturfaktor insulieren und dann fängt mein Tag an.
Zur ersten Frage, wenn Zuhause dann wird gewogen und berechnet, wenn auswärts beschränke ich soweit wie möglich Kohlenhydrate zu essen idann muss ich schätzen was ich gegessen habe und rechnen.
Das rechnen erledigt wie bekannt mein Bolusrechner.
Ich bin sicher, dass Du trotz Deinem gleichmäßigen Lebenwandel auch diese Situation flexibel zu Deinem Gunsten meistern wirst.
MLG
Hinerk
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Dann spritzt du also in der Früh erst mal (regelmäßig) nur gegen deinen Gupf und zum Frühstück extra?
Ich verbinde diese beiden Maßnahmen (falls ich beide haben sollte) zusammen, halte meinen SEA ein und esse dann, wie geplant. Zuhause spielt es dann keine große Rolle, ob ich es Frühstück oder Brunch nenne. Nur der Faktor muss dann irgendwie gemittelt werden, was wiederum nicht ganz korrekt wäre, würde ich in der Früh mit einem festen Gupf rechnen.
Wenn ich aber auswärts zum Brunch gehe, bleibe ich in aller Regel bis zum Brunchbeginn nüchtern und spritze erst mal nichts (oder vielleicht doch etwas, sollte mein BZ recht hoch steigen - das tu ich aber sehr ungern, weil ich dann nichts rechne.) und überschlage dann beim Brunch ganz grob, was ich an BE so zu mir nehmen werde und spritze nur nach, wenn es deutlich mehr werden sollte. :rotwerd:
(…) dann muss ich schätzen was ich gegessen habe und rechnen.
(…)
Nachher schätzen bedeutet aber, dass du dann erst nachher spritzt? :kratz:
Oder korrigierst du nur nachher?
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Wenn du deinen (vom "normalen" Frühstück isolierten) Gupf kennst, kannst du den ja nüchtern spritzen. Den Brunch selber kannst du dann mit den gemittelten BE-Faktoren zwischen Frühstück und Mittagessen versorgen. Soweit die Theorie. :)
In der Praxis würde ich mich fragen: "Was passiert, wenn ich den Gupf (nicht) gebe?", "Was passiert, wenn ich mich beim Brunch verschätze?"
Die Antwort ist: Der BZ ist ein paar Stunden lang nicht in Ordnung und zieht im allerschlimmsten Fall noch ein paar weitere Stunden lang ein kleines BZ-Chaos mit sich.
Ist das tragisch? Ich, als pragmatischer Typ1-er, sage: Das macht das Kraut nicht fett. Je nach Anfahrt ("muss ich bspw. selber mit dem Auto fahren? - Hypo unbedingt vermeiden!"), würde ich auf den Gupf verzichten, beim Brunch erst mal Bolus geben (falls der BZ zu hoch ist), mir ein Getränk holen und kurz warten, bis ich die Fressorgie starte (verlängerter SEA). Nachdem so ein Brunch ja eine ausgeprägte Fressorgie ist, komme ich mit einer Injektion eh nicht aus. Also könnte man die erste Ladung Bolus im Vorhinein geben, danach essen wie ein Berserker und ggfs. noch nachspritzen. In Summe könnten die Werte in einem Zeitraum von 3-4h aus dem Rahmen fallen. Und da sind wir wieder bei meinem Ausgangspunkt: 4h lang zu hohe Werte ist kein Beinbruch (bzw. eine Beinamputation). :D
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Moin Gyuri,
Meine heutige Morgen Situation passt ganz gut zu dem Thema.
Mein nüchtern Blutzuckerwert war heute Morgen 138 dazu habe ich meinen Gupf von 30* addiert,
Zusammen 138 + 30 gleich 168 die habe ich mit meinem Korrekturwert von 30 auf mein Zielwert 100 mit 12,1 IE insuliert. 2 Std. später BZ 117.
Mein Frühstück bestand nur aus Fett und Protein und fällt deshalb unter meine FPE Regel, wenn KH. dabei sind wird der Bolus auf die Korrekturmenge addiert und diese dann gespritzt ev. mit einem SEA.
Bei einem Brunch, schaue ich mir das Angebot an,nehme mir was ich möchte und überlege was beim 2ten Gang auf den Teller kommt schätze die BE und spritze die erforderliche Menge ein SEA lässt sich schlecht einhalten weil ev. der Brunch abgeräumt ist und ich nicht die BE essen kann für die ich Insulin gespritzt habe und rausche in eine Hypo.
Mein Rechner ider auch auf dem iPad installiert, erlaubt mir das Gewicht einzelner Zutaten oder auch nur die gesamten BE einzugeben um daraus je nach Uhrzeit die Bolusmenge zu errechnen, mein iPad habe ich wenn wir essen gehen immer dabei.
MLG
Hinerk
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Also ich bin oft im Ausland in Hotels unterwegs. Wenn ich morgens aufwache, gibt je nach Wert einen "GUPF" und dann Spritze ich für ca. 3 BE's vor. Nach dem Duschen habe ich dann einen guten SEA und gehe Seelenruhig frühstücken. Sollte ich nun etwas mehr an BE's verzehren Spritze ich was nach, hab ich unter 3 BE gefrühstückt (Rührei mit Speck) dann gibts n O-Saft hinterher.
Prinzipiell ist ja der Vorteil der ICT-Therapie, dass man immer dann Insulin gibt, wenn man isst. Und somit kann man doch essen wann man möchte. Abgesehen von der Basalzugabe am Abend.
Gesendet von iPad mit Tapatalk
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:pfeif: Ich wollte zuerst ganz ohne Zahlen hier auskommen, weil ich glaube/glaubte, dass die bei jedem etwas anders aussehen. Hingegen haben mich nur die verschiedenen Strategien interessiert, wie man mit dem Sonderfall umgehen kann, wenn man das Frühstück ausfallen lässt und dafür das Mittagessen ausdehnt.
Ein Pumpenträger (Typ1) hat mir diesbezüglich auch etwas erzählt … worauf man direkt neidisch werden könnte. :super: Ich bin aber ein Typ2 und will aus verschiedenen Gründen auch keine Pumpe tragen.
Den Vorteil der ICT, wie sie Duff Rose beschreibt ist zwar sehr einleuchtend, aber ich glaube nicht bei jedem Typ2er so ohne weiteres umsetzbar. Ich habe auch eine ICT, die aber stark von dem abweicht, was den Umgang mit IE und BE betrifft.
Ich spritze MEIST gleichmäßig und regle dann mit den BE nach. Das hat FÜR MICH den "Vorteil", dass ich nur so meine Kalorien und damit mein Gewicht unten halten kann. Meine Frau hat es jahrelang anders gemacht ("Ich darf alles essen - ich muss nur rechnen!") bis sie in die Lage kam, ihre BZ-Werte (und damit auch ihr HbA1c) außer Kontrolle zu verlieren. :daumenrunter:
Das bisher Geschriebene hat mich zum Nachdenken angeregt. :gruebeln:
Ein nötiger GUPF dürfte bei mir jedenfalls auch eine große Rolle spielen. Bis vor kurzem habe ich mit diesem Wort nichts anfangen können … hatte aber schon seit langem bemerkt, dass ich auch meinen "Bolus" z.T. spritzen muss, wenn ich nichts esse. Ich schob es einfach auf Unstimmigkeiten/Ungenauigkeiten mit dem "Basal-Haushalt" (führt jetzt sicherlich etwas zu weit…). Fiel eine Mahlzeit (primär das Frühstück) aus, spritzte ich dennoch einwenig Novorapid/Apidra.
Ich kann mich jetzt wieder erinnern, dass ich zu einer kleinen OP einmal nüchtern erscheinen musste. Ich unterhielt mich mit dem Narkosearzt und fragte ihn, ob er nicht meinen Blutzucker messen könne. Über 180mg/dl.
Damals spritzte ich zum Frühstück normal 18 IE. Der Narkosearzt gab mir dann die Hälfte und nach der OP war ich wieder im grünen Bereich.
Es gab/gibt aber auch Ärzte, die sich so etwas nie trauen würden.
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Moin Gyuri,
Ich denke Deine Idee ist es wert überprüft zu werden
Meine Gupftest der letzten Zeit, zur Anregung
1) 11.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 6:50 NBZ 118 + 30 (Gupf) =148 dafür 9,5 Korr. IE, nach 1 Std. BZ 113, 2 Std. BZ 109, 3 Std. BZ 114.
2) 13.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 5:55 NBZ 100 + 30 (Gupf) = 130 dafür 5,0 Korr. IE, nach 1 Std. BZ 85, 2 Std. BZ 88, 3 Std. BZ 90, 4 Std. BZ 92.
3) 14.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 6:30 NBZ 144 + 30 (Gupf) = 174 dafür 12,7 Korr. IE, nach 1 Std. BZ 134, 2 Std. BZ 100, 3 Std. BZ 99..
4) 23.09 morgens nur Korr. Test (nicht gegessen) um 5:40 NBZ 118 + 30 (Gupf) = 148 dafür 7,7 Korr. IE, nach 3 Std. BZ 102
An vielen Tagen messe ich nür den NBZ (Nüchternblutzucker), die nächste Messung erfolgt dann am folgenden Morgen.
Mit diesen und auch anderen Test z. B. FPE überprüfe meine Faktoren, in meinen Bolusrechner.
Es ist für mich eine sehr gute Hilfe, dass das Programm zusätzlich zum Blutzucker auch ein Kalorien-Monizoring enthält, so habe ich jederzeit Zugriff auf alle Messungen, BE und IE je Tag umd aufgelaufen.
MlG
Hinerk
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Hallo Gyuri,
deine Ausführungen kann ich nur bestätigen.
Einen Gupf - so wie ihn andere hier beschreiben - hat mich nie beeinflusst. Ich habe immer nur mein Ergebnis nach einer Mahlzeit beobachtet und dementsprechend vorher Insulin genommen. Dieses Ergebnis war Priorität für mich.
Natürlich ist dabei herausgekommen, dass ich zum Frühstück einen wesentlich längeren SEA einhalten und eine wesentlich höhere Bolusmenge spritzen muss. Das könnte man sicherlich einem Gupfanteil zuschreiben. Nur welchen Anteil dieser Gupf an meiner Insulinmenge hat ist mir egal.
Feststellen kann ich, dass ich vor dem Frühstück ziemlich grob schätzen kann wieviel Insulin ich nehme. Dabei darf ich von 15 IE bis 35 IE variieren ohne Werte über 200 mg/dl oder eine Hypo zu riskieren. Ich mache es manchmal vom Rest in der Insulinampulle abhängig wieviel ich spritze. Es käme mir aber auch nie in den Sinn mehr als ein Brötchen oder 2 Scheiben belegte Brote als Frühstück zu essen. (Bei 35 IE vielleicht ein halbes Brötchen mehr)
Seit ich Insulin spritze habe ich bisher aber auf einen Brunch verzichtet und kann von keinen praktischen Erfahrungen berichten. Aber selbst wenn ich es mal wieder machen würde, wäre es ein Sonderfall und dann dürfen durchaus auch mal höhere Werte vorkommen.
orginal Gyuri:
… hatte aber schon seit langem bemerkt, dass ich auch meinen "Bolus" z.T. spritzen muss, wenn ich nichts esse.
Ich spritze morgens in 2 Raten.
1. direkt nach dem Aufstehen zwischen 10 und 20 IE. Da richte ich mich etwas nach dem Nüchternwert aber egal wieviel ich spritze, der BZ ändert sich in der folgenden halben Stunde rein gar nicht. Ich spritze also nicht gegen den BZ sondern mache mich nur Insulinsensitiver für die 2. Rate. Ob man das so als Gupf betrachten kann sei dahingestellt weil ich ja keine feste Menge spritze.
2. nach einer halben Stunde nochmal 10 - 15 IE. Danach fängt der BZ irgendwann an langsam zu sinken. Wenn der BZ unter 100 mg/dl ist, beginne ich zu früstücken.
Es ist selten, nach dem Frühstück über 160 mg/dl oder nach 3 - 4 Stunden unter 80 mg/dl zu kommen. So habe ich das Frühstück gut im Griff und es ist die halbe Miete in meiner Therapie.
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Ich habe dem Gupf für mich auch nie eine besondere Bedeutung beigemessen, weil auch ich mich für den Bolus IMMER nur an den postprandialen Werten orientiere (genauer: an den Mittelwerten der letzten Zeit :zwinker: ).
Aber bei meiner Frau sind zurzeit ALLE Werte noch total außer Kontrolle (jetzt mal egal warum), es wird aber bereits deutlich besser, lässt man den gestrigen Tag weg. :patsch:
(KLICK) (http://thumbs.picr.de/27041629wr.jpg) (http://show.picr.de/27041629wr.jpg.html)
Was ich aber im Tagebuch jetzt versuche festzuhalten - ich rechne manuell aus, was welcher SEA an Veränderung in mg/dl bewirkt. Nachlesen kann man das inder vorletzten Zeile unter Besonderheiten. Es ist einfach der Frühwert(7) - die Messung unmittelbar vor dem Essen.
Was nicht mehr zu sehen ist … heute war der Wert in der Früh bei 259 mg/dl und nach SEA von 2 STunden, vor dem Essen noch 189 mg/dl. Eine (unfreiwillige) Wartezeit von 2 Stunden führt bei meiner Frau noch zu keiner Hypo!
Achtung! Nicht nachmachen. Das könnte gefährlich sein.
Was hier noch GANZ SICHER fehlt wäre eine Betrachtung, ob ein größererer SEA bei höherem Frühwert wichtiger wäre. Ich glaube JA! kann es aber noch nicht belegen.
BITTE BITTE BITTE
Kommt mir jetzt nicht mit irgendwelchen Ratschlägen für meine Frau.
Das ist hier nicht das Thema und ich habe die Daten nur wegen der Wirkung des SEA im Extremfall gezeigt!
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Hallo Gyuri,
ich mache es mal genau wie du: :heilig:
Achtung! Nicht nachmachen. Das könnte gefährlich sein.
bei zu großem SEA erhöhe ich den Bolus.
Ich beginne das Frühstück erst, wenn der BZ <100 mg/dl ist. Dauert das zu lange, erhöhe ich den Bolus weiter.
Allerdings halte ich auch den postprandialen BZ Verlauf im Auge, da bei zu hohem Bolus u. U. eine Hypo droht. Bei mir kann das bei SEA > 1,5 Stunden aber nicht mehr passieren. Außerdem splitte ich den Bolus in halbe-stunden-rationen wenn der NBZ nicht so hoch ist.
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Ich bin mal auf einen nötigen GUPF gestossen, weil ich für mehrere Tage zum Einen recht spät gefrühstückt hatte und um die Schwierigkeit zu erhöhen, auch noch ungewohnte Mengen ...
Danach habe ich bewußt experimentiert und herausgefunden, dass ich 7IE GUPF benötige. Damit bleibt mein BZ konstant.
Anschliessend konnte/kann ich nun mit einem festen Faktor von 4IE/BE über den ganzen Tag futtern, egal, wann ich etwas zu mir nehme.
Vorher war das mit eine zeitversetzten und mengenunterschiedlichem Frühstück immer ein Ratespiel.
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Sieben? :kreisch:
Normalerweise ist ein Gupf ja eine konstante Menge, egal mit welchem NBZ man auch aufsteht. Wenn ich mir vorstelle morgens mit 80 aufzustehen und mir dann erstmal 7 IE reinzuhauen, da wäre mir aber schon mulmig.
Ich hab einen Gupf-Bedarf von 3 IE. Die gebe ich aber nur als Sofort-Bolus ab, wenn ich über 110 liege. Lieg ich darunter stelle ich statt dessen eine temporäre Basalratenerhöhung auf 130% für die nächsten drei Stunden ein. Das entspricht auch in etwa 3 IE, nimmt dann aber auch meine circadiane Insulinsensitivität mit. Ergebnis ist in beiden Fällen, dass ich 4h später einen normwertigen BZ habe.
(Das mit der temp. BR habe ich mir ausgetüftelt, weil mir 3 IE Humalog aus der Pumpe bei einem BZ von 70-80 zu haarig war)
Viele Grüße,
Jörg
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Ja, Jörg, in Worten "SIEBEN", so unterschiedlich sind wir Menschen nunmal. ::)
Und mit einer temporären Basalrate mittels Pen ... dann mach mal nen Vorschlag ;D
Nachdem ich regelmäßig mit 100-120 mg/dl aufwache, habe ich mir noch keinen Kopf gemacht, ob der GUPF beibehalten wird, wenn ich mal im "tiefflug" aufstehe. Da müsste ich tatsächlich ein Auge drauf haben.
Eventuell werde ich demnäxt aber nochmal feilen müssen, denn in einer Stunde habe ich Termin beim DOC, der dann ein hypsches Anschreiben für mein angedachtes Freestyle Libre zaubern darf.
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Ja, ist mir schon klar, das wir alle völlig verschieden sind, ich hab ja 'Das Leben des Brian gesehen' (https://www.youtube.com/watch?v=rhJCQCk3sO0&feature=youtu.be&t=43s) ;D
Welches Insulin nimmst du denn für den Gupf?
Viele Grüße,
Jörg
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Moin,
mein persönlicher Gupf errechnet sich aus der Annahme, dass mein BZ durch das Aufstehen um 30 steigen wird.
Daraus ergibt sich die folgende Berechnung: Nüchtern BZ + 30, das Ergebnis wird dann mit dem zu der Uhrzeit gültigen Korrektur Faktor insuliert.
Durch mehrfaches testen habe ich den Wert von 30 ermittelt.
MLG
Hinerk
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Welches Insulin nimmst du denn für den Gupf?
Ich verwende ausschliesslich Humalog.
Mit mehreren unterschiedlichen Insulinen will ich mich nicht wirklich beschäftigen. Leicht ist dann mal was verwechselt :rotwerd:
Basalversorgung macht bei mir Levemir.
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Ich verwende ausschliesslich Humalog.
Mit mehreren unterschiedlichen Insulinen will ich mich nicht wirklich beschäftigen. Leicht ist dann mal was verwechselt :rotwerd:
Gut, ist deine Entscheidung. Besser für den Gupf wäre dann - wegen des längeren Wirkprofils, das zeitlich besser zum Aufstehphänomen passt - ja ein Normalinsulin wie z.B. Actrapid oder Huminsulin Normal.
Viele Grüße,
Jörg
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Ich hab einen Gupf-Bedarf von 3 IE. Die gebe ich aber nur als Sofort-Bolus ab, wenn ich über 110 liege. Lieg ich darunter stelle ich statt dessen eine temporäre Basalratenerhöhung auf 130% für die nächsten drei Stunden ein. Das entspricht auch in etwa 3 IE, nimmt dann aber auch meine circadiane Insulinsensitivität mit. Ergebnis ist in beiden Fällen, dass ich 4h später einen normwertigen BZ habe.
Hätte ich eine Pumpe, würde ich dies kopieren. Das könnte bei mir genauso hinhauen.
Gesendet von iPad mit Tapatalk
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Ich verwende ausschliesslich Humalog.
Mit mehreren unterschiedlichen Insulinen will ich mich nicht wirklich beschäftigen. Leicht ist dann mal was verwechselt :rotwerd:
Gut, ist deine Entscheidung. Besser für den Gupf wäre dann - wegen des längeren Wirkprofils, das zeitlich besser zum Aufstehphänomen passt - ja ein Normalinsulin wie z.B. Actrapid oder Huminsulin Normal.
Ich habe leider keinen Anhaltspunkt, wie ein Gupf korrekt "bearbeitet" wird. :ka:
Ich weiss nur, dass ich Mittags dann den gleichen Wert habe, wie beim Aufstehen. Gut ich könnte hier noch ein Profil machen, aber ich warte derzeit noch die Antwort meiner KK ab, ob das mit dem FreestyleLibre klappt.
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Ich habe leider keinen Anhaltspunkt, wie ein Gupf korrekt "bearbeitet" wird. :ka:
Ich weiss nur, dass ich Mittags dann den gleichen Wert habe, wie beim Aufstehen.
Ja, das ist die Idee dahinter.
Den Gupf braucht man ja wegen des "Aufstehphänomens", also zum Ausgleich der kontrainsulinären Hormone, die beim Lagewechsel des Körpers (von der Waagerechten in die Senkrechte) eine Engerstellung der Blutgefäße bewirken. Die bewirken ja auch (als Nebenwirkung), dass die Leber einen Stoß Glucose freisetzt, was übicherweise in einem Zeitrahmen von 3-5h nach dem Aufstehen abläuft.
Gespritztes/gepumptes Insulin hat eine dosisabhängige Wirkdauer und sein eigenes Wirkprofil. Analoga wirken schnell und kurz, Normalinsulin langsamer und länger. Insbesondere der schnelle Wirkeintritt kann dann Probleme machen, wenn man auf einen BZ von 75 einen Komplettbolus aufsetzt. Deswegen schrieb ich, dass in dem Fall Normalinsulin meistens die bessere Alternative ist.
Eigentlich wollte ich das erst gar nicht schreiben, weil du ja mit deiner Methode zurechtkommst. Aber dieser Aspekt wurde hier im Thread noch nicht angesprochen und es gibt ja viele,die hier nur mitlesen ohne angemeldet zu sein.
Viele Grüße,
Jörg
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Das ermutigt mich zu einer Zwischenfrage, die mehr mit dem Gupf zu tun hat als mit einer Brunchstrategie. :rotwerd:
So bitte ich mal AUSNAHMSWEISE um einen Rat, ohne zu versprechen, dass ich ihn dann auch befolge.
Es geht um meine Frau bzw. um ihren BZ-Verlauf über den Tag, der trotz aller Versuche bisher chaotisch verläuft. :heul:
Lässt man mal die übrigen Werte weg (die sich immer in ähnlichen Bereichen befinden) erhalte ich in etwa immer ähnliche Werte wie jetzt aktuell die letzten.
…
11.10. 22:27 - 267mg/dl
30 IE Lantus, dann Schlafen
12.10. 08:40 - 252mg/dl
beim Aufwachen gemessen
aufgrund des Wertes über 150mg/dl (vorläufiges Ziel) 25 + 10 IE Novorapid gespritzt
( = ein "Mischmasch" zwischen SEA, Korrektur und Gupf)
12.10. 09:14 - 240mg/dl (entspricht SEA 35 Minuten)
Frühstück mit geschätzten 7 - 8 BE
12.10. 11:45 - 289mg/dl (entspricht pp 2h)
…
(unter 180mg/dl kommen wir eher selten :-\ )
Ganz Früher spritzte sie in der Früh 22 IE und aß nur so 3 - 4 BE zum Frühstück, hatte aber auch keine Glanzwerte. Nur sooo schlimm war es damals nicht, weil sie danach zum Arbeiten ging.
Jetzt frage ich mal:
Soll ich die Korrektur nach Schema F so fortführen?
(Ich erhöhe je 50mg/dl über der 150 um je 5 IE - so kommt sie täglich locker über 90 IE Novorapid :kreisch:)
Soll ich beim SEA von 30 … 120 Minuten bleiben?
(wenn möglich, je höher desto länger)
Soll ich zum Aufwachwert künftig einen Gupf spritzen?
… und dann zum Frühstück noch mal extra?
Oder soll ich verzweifeln und einfach so weiter machen (oder gar nichts mehr machen) … was ich ganz sicherlich nicht will!!!!!
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Hallo Gyuri,
wenn du jetzt schon mal um einen Ratschlag bittest, kann ich dir gerne mal schreiben wie ich es machen würde.
Es ist speziell für dich geschrieben weil ich weiß, dass du die Zusammenhänge kennst und bei Problemen richtig handeln würdest. Es sei deutlich vermerkt, das dies nichts für jedermann ist.
08:40 - 252mg/dl
beim Aufwachen gemessen
aufgrund des Wertes über 150mg/dl (vorläufiges Ziel) 25 + 10 IE Novorapid gespritzt
( = ein "Mischmasch" zwischen SEA, Korrektur und Gupf)
... 09:14 - 240mg/dl (entspricht SEA 35 Minuten)
Frühstück mit geschätzten 7 - 8 BE
1. Da sich der BZ Wert während des SEAs so gut wie nicht verändert hat, würde ich noch einmal nach dieser halben Stunde eine bestimmte Menge Insulin spritzen und mit dem Frühstück noch etwas warten. Die Dosis dieser zusätzlichen Menge sollte auch den pp Anstieg besser begrenzen können. Da musst du mal beobachten und entsprechend anpassen.
2. Erst wenn sich ein deutlich niedriger BZ messen lässt sollte mit dem Frühstück begonnen werden. Sollte die Zeit bis zum Frühstück zu lange sein, musst du vorher (anfangsdosis) etwas mehr spritzen
Um sicher zu sein würde ich zu Anfang diesen Punkt nicht zu tief wählen. Aber bei 120 - 140 mg/dl sollte nicht viel passieren können. Bei mir ist diese Grenze <100 mg/dl.
3. Sollte sich nach dem Essen nach 3 - 4 Stunden wieder so ein hoher Wert (>200 mg/dl) einstellen, würde ich auch die Basaldosis etwas erhöhen. Dann reicht die Basalversorgung nämlich nicht.
Das alles bedeutet gut aufpassen und deshalb mein erneuter Rat wenigstens für einen Zeitraum der Unsicherheit ein Libre zu besorgen. Ich denke dein Arzt würde eines verschreiben denn die KKs denken bei der Kostenübernahme bereits etwas wohlwollender. Ich persönlich würde den Kauf noch nicht einmal von der Kostenübernahme abhängig machen. Das Libre ist ernorm hilfreich bei solchen Entscheidungen die du zu treffen hast.
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Zuerst mal zum Libre…
Nächste Woche haben wir einen Thermin zur "Nachbesprechung". Da wollte ich schon mit kleinen Erfolgszahlen glänzen, was wohl nichts wird. :rotwerd:
Aber für meine Frau woird es sicherlich nicht nur angenehmer sein sondern mir auch Entscheidungshilfen geben, mit einem Libre zu messen. Falls ich keines bewilligt bekomme, kaufe ich selbst eines. 8) Man gönnt sich ja sonst nix.
Zur empfohlenen Strategie:
Unser Zeitplan könnte ganz leicht verändert werden. Ich kann um…sagen wir mal…6 Uhr messen und einen Gupf spritzen bzw. lassen.
Dann kann ich (und meine Frau auch) mit dem Frühstück bis…sagen wir mal…8 Uhr warten, falls meine Frau weiter schlafen darf.
Sobald sie aufsteht will sie essen. :dafuer:
Dann könnte ich eben zum Frühstück noch einmal für die Früh-BE spritzen.
Nach meinem Verständnis gilt da wieder: Nicht kleckern - sondern klotzen! (bitte nicht einfach nachmachen)
Spätestens mit dem Libre weiß ich ja gleich, wohin es geht und kann rechtzeitig gegensteuern - falls nötig.
An der Basalschraube
sollte man auch drehen (sogar primär). Im KH bzw. auf Reha war man schon bei 34 IE Lantus (und ich rundete dann "großzügig" auf 35). Aber aus unerklärlichen Gründen bekamen wir einen Pen mit 0,5 IE Einteilung :kratz: , bei dem nach 30 IE Schluss ist. Deutlich mehr als 30 IE will ich auch gar nicht auf die Nacht spritzen. :nein: Zu wenig zeitnahe Kontrolle in der Nacht!
Da würde es vielleicht auch wie bei mir besser sein, auf mindestens zwei mal am Tag zu spritzen. Bei angeblich "linearer" Wirkung von Lantus sollte es gleichgültig sein, wann man es spritzt, Hauptsache gleichmäßig verteilt.
Ach ja: SEA 2 Stunden!
An anderer Stelle hatte ich es schon gezeigt, dass sich bei meiner Frau mit SEA 30 Minuten noch sehr wenig ändert und mit 2 Stunden zwar deutlich mehr, aber noch nicht beängstigend viel. Sollten die Frühwerte aber deutlich unter …150mg/dl sinken, wäre dann schon an eine Verkürzung der Wartezeit zu denken.
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Hallo Gyuri,
Erst mal ein großes Lob an dich, dass du über deinen Schatten springst und dich doch für ein Libre entschieden hast.
orginal Gyuri:
.... Dann kann ich (und meine Frau auch) mit dem Frühstück bis…sagen wir mal…8 Uhr warten, falls meine Frau weiter schlafen darf.
Ich mache es ebenso. Ich bleibe im Bett bis kurz vor dem Frühstück. Allerdings kann ich schon in etwa voraussagen wann es soweit ist.
orginal Gyuri:
Dann könnte ich eben zum Frühstück noch einmal für die Früh-BE spritzen.
Nach meinem Verständnis gilt da wieder: Nicht kleckern - sondern klotzen!
Ich dachte an eine 2. Bolusgabe eine halbe Stunde nach der ersten. Das würde den SEA auf ein erträglicheres Niveau bringen. 2 Stunden wären für mich zu lang, da dann der erste Bolus zu wenig gegen den pp-Anstieg arbeitet. Bei einer 2. Bolusgabe direkt vor dem Frühstück müsstest du auch entsprechend lange auf zu niedrige Werte nach dem Essen aufpassen.
Ich betrachte es der Einfachheit halber so, dass der erste Bolus nur die Insulinempfindlichkeit verbessert und der 2. Bolus für den richtigen Wert vor dem Frühstück sorgt, für die Begrenzung der pp Spitze zuständig ist und die genügende BZ Reduzierung bis zur nächsten Mahlzeit sicher stellt.
Basal in 2 Portionen zu spritzen fände ich auch sinnvoll. Damit könnte man die Wirkkurve in engen Grenzen noch etwas beeinflussen je nachdem ob du nachts oder tagsüber die hohen BZ Werte siehst. Mit dem Libre geht das sehr einfach.
Sollte dann der NBZ z. B. < 130 mg/dl werden, dann kannst du neben den Bolusmengen auch das Basale wieder etwas reduzieren.
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Oder soll ich verzweifeln und einfach so weiter machen (oder gar nichts mehr machen) … was ich ganz sicherlich nicht will!!!!!
Wenn jeder Tag nach solchem Schema abläuft (weit entfernt von normnahen Werten), dann würde ich mir da eher Hilfe von außen suchen. Und damit meine ich jetzt nicht das Internet.
Bevor du da irgendwelches Feintuning betreiben kannst muss erstmal die Basis stimmen.
Lass da mal einen Diabetologen ran. Der kann am ehesten beurteilen, ob man das noch zuhause machen kann oder ob man da besser stationär rangehen sollte.
Viele Grüße,
Jörg
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Das klingt zwar erst mal vernünftig!
Wie ich die komplette Basalversorgung organisiere, kann ich erst überdenken, wenn konstant Werte unter … 180mg/dl erreicht werden. Vorher ist einfach Chaos.
Meine Frau kommt von zwei Krankenhäusern und drei Reha-Maßnahmen bei denen sie schon in den Händen von "Fachleuten" war die allesamt Meister im Verschlimmbessern waren. Beim kürzlichen DMP-Besuch beim Diabetologen wurde ich wegen der "wenig erfolgreichen" KH-Strategien beruhigt (ich sollte z.B. wieder mehr auf die PP-Werte eingehen). Eine Wiedervorstellung nach drei Wochen ist gepant.
In dieser Zeit kann ich keine Wunder erbringen, aber schon versuchen, das Beste draus zu machen. Würde ich jetzt aus nur einer Messreihe über einen (halben) Tag meine Schlussfolgerungen ziehen, könnte ich schon ein erstes Erfolgserlebnis liefern. (Gupf 20IE um 6:00 und zum Frühstück um 8:30 ohne weiteren SEA 25 IE für 5 BE)
ABER ich berichte frühestens nach 3 Messtagen über einen Erfolg/Nichterfolg. :zwinker:
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Moin Gyuri, gibt es Möglichkeiten für Bewegung am Morgen?
Das ist schon ne Menge Insulin die da gedrückt wird....
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Nö, ich bin schon froh, wenn meine Frau allein vom Bett zum Esstisch kommt :'(
Ab und an müssen wir außer Haus. 50 Stufen (ohne Aufzug) stellen ein 5 Minuten-Hindernis dar - runter und auch hoch.
Mir erscheint die Gesamtmenge Novorapid über den Tag auch viel zu hoch. Das waren schon 90 bis 100 IE und 34 IE Lantus.
Da bin aber nicht ich "drauf gekommen", sondern die letzte Reha … und das nur wegen ein paar extremen Ausreisern. Es wurde (wie so oft) an den Symptomen laboriert und nicht an den Ursachen. Korrektur aufgrund begangener Fehler und nicht Abstellen der Fehler! :zwinker: Ich habe da eine bessere Kontrolle über die BE-Aufnahme, will aber auch nicht meine Frau zu sehr bevormunden.
Das Übel ist halt (nur meine Meinung) dass viel Insulin viel "Hunger" macht und das wiederum zu vielen BE führt. Die Gefahr, plötzlich und unerwartet im Hypo zu landen besteht bei ihr noch lange nicht! Und darum traue ich mich schon zu klotzen und nicht zu kleckern … jedenfalls so lange, "mein vorläufiges Ziel" nicht unterschritten wird: nüchtern 150mg/dl und pp 180mg/dl.
Das bedeutet natürlich viel messen, messen, messen. Libre würde mir in diesem Fall gute Dienste leisten.
Schau ma mal :zwinker:
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Oh ja, das kann man alles nachvollziehen. Hoffentlich bekommt ihr über einen Weg da Besserung hinein.
Prinzipiell würde eine Verringerung der Insulinmenge der Gesamtsituation mehr helfen wie eine immer weitere Erhöhung, so in der Art drückst Du dich ja auch aus. Vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen welche Möglichkeiten es gäbe weniger Kohlehydrate zu zu führen und gleichzeitig mehr zu verbrennen. Habt ihr ja bestimmt schon, aber mir fällt da nichts besseres ein.
Beratend stehen einem da Diabetologen zur Seite, fragt doch da nochmal nach Hilfe (schaden kann das nicht).
Gesendet von iPad mit Tapatalk
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Ja Gyuri - Da pflichte ich Duff Rose bei. Das Insulin wird man zumindest am Anfang nur mit weniger KHs reduzieren können. Da Bewegung problematisch ist, bleibt nur der Hunger.
Zum Frühstück 7 oder 8 BE wäre auch für mich fast eine Garantie über 200 mg/dl pp zu kommen - egal was ich vorher veranstalte.
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Prinzipiell würde eine Verringerung der Insulinmenge der Gesamtsituation mehr helfen wie eine immer weitere Erhöhung, so in der Art drückst Du dich ja auch aus. Vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen welche Möglichkeiten es gäbe weniger Kohlehydrate zu zu führen und gleichzeitig mehr zu verbrennen. Habt ihr ja bestimmt schon, aber mir fällt da nichts besseres ein.
Da gibt es auch nicht viel mehr, außer vielleicht noch einen SGLT-2-Hemmer hinzuzunehmen (der dann ja die Nierenschwelle senkt und natürlich auch nicht Nebenwirkungsfrrei ist).
Aber im Moment sind da gleich 3 Resistenzfaktoren aktiv:
1. die Grundresistenz, die so gut wie jeder DM2 mehr oder weniger ausgeprägt hat
2. die Down-Regulation durch das viele Insulin
3. die Fettsäure-Resistenz durch den relativen Insulinmangel, der sich in ständig erhöhten BZ-Werten zeigt. (Ist kein Widerspruch zu 2., weil es hier (beim relativen Mangel) um einen Mangel auf Zell-Ebene geht)
Vielleicht würde da mal ein paar Tage Low-Carb-Diät was bringen, bis der BZ sich wieder eingepegelt hat.
Viele Grüße,
Jörg
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Ich habe schon damit begonnen … bzw. meine Frau hat nach einer anstrengenden Diskussion damit begonnen.
Sie ist jetzt etwas eingeschnappt, weil ich ihre 5BE am Morgen, die SEHR HÄUFIG bei 7 oder 8 BE lagen, ganz hart auf max. 3 BE einzuschränken. Das wäre durch Weglassen von Marmelade ganz einfach möglich. Darauf wollte sie aber nicht verzichten und hat aus Protest nur einen Latte Macchiato getrunken (1 BE - 5 IE davor gespritzt).
Ihr aktueller PP liegt jetzt bei 124 mg/dl :banane:
Heute gibts zum Mittagessen Pellkartoffeln und Quark.
Dann hoffe ich zum Nachmittag wieder auf "gute" Werte.
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Ja eine Woche nur noch Karotten für deine Frau.
Die weitaus schwierigere Aufgabe für dich wäre, alle Lebensmittel aus ihrer Reichweite zu entfernen. ;D
Nein - im Ernst. KHs so gut es geht vermeiden und den BZ auf ein möglichst niedriges Niveau zu bringen und zu halten ist das einzige wirksame Mittel. Irgendwann kommen dann auch wieder bessere Zeiten. Hoffe aufs Libre!
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Auch wenn die BZ-Werte am Abend alles andere als erfolgversprechend waren … :nein:
… im Grunde ist meine eingangs gestellte Frage, nach dem Umgang mit "Ausnahmen" wie ein Brunch, nicht nur schön erzählt worden :super:
es hat mir auch einiges gebracht, was den von mir geschilderten "Sonderfall" mit meiner Frau angeht.
Ich bin nun mit ihr wieder weg von unmittelbaren Korrekturen zu einem Schema, bei dem immer das gespritzt wird, was auf dem Teller liegt … so lange sich die BZ-Werte im erträglichen Rahmen bewegen!
Bei Extremwerten (wie sie meine Frau am Abend noch hat und ich noch keine Ahnung habe von was das kommt) muss ich selbstverständlich korrigieren. Sobald auch die Abendwerte nicht mehr chaotisch sind kann ich mich auf die Basalversorgung stürzen, zu der ich den Gupf, den ich bei ihr wohl beibehalten werde, auch dazu zähle. Ich fürchte von meinem Verständnis aus nur, dass Novorapid etwas zu schnell und kurz wirkt um den "Morgenhügel" abzudecken. Wir haben aber kein anderes Insulin im Haus und die ideale Wirkkurve könnte mit Libre besser gefunden werden. Andererseits funktioniert bei ihr eine Wartezeit von über zwei Stunden einwandfrei.
Das sind alles Überlegungen, die ich für mich allein überhaupt nicht hätte… :gruebeln:
Für "mein" geliebtes Brunch glaube ich aber jetzt zu wissen, dass ich es getrost wie eine große Zwischenmahlzeit betrachten kann, wenn ich vorher in der Früh ohne Frühstück wenigstens einen Gupf spritze. Wie viel und wann genau ist bei mir nicht so wichtig, weil ich immer noch auf meine "Selbstheilungskräfte" setzen kann, die einiges wieder ausbügeln. 8)
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Hallo Gyuri,
orginal Gyuri:
Ich fürchte von meinem Verständnis aus nur, dass Novorapid etwas zu schnell und kurz wirkt um den "Morgenhügel" abzudecken.
Um die Wirkzeit von Novorapid zu berlängern reicht ein aufteilen in 2 Teile. Die Zeit zwischen den Injektionen ist die verlängerte Wirkzeit.
Um keine zu geringe Wirkung am Anfang zu haben hat sich bei mir eine 2/3 zu 1/3 Aufteilung bewährt. Mit Humalog ist es nämlich ähnlich. Ansonsten setzte ich natürlich auf weniger KH um die pp Spitze besser zu begrenzen.
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:zwinker: an pp habe ich dabei gar nicht gedacht, weil ich meiner Frau jetzt in der Früh um 6 Uhr 20 bis 25 IE "rein würge" und bis 8 Uhr erst mal garnix passiert … außer dass dann der Wert VOR dem Frühstück auf ein "Normal-Level" runter kommt, von dem man dann ganz entspannt die Frühstücks-BE * Faktor spritzen kann (ohne weiteren SEA).
Ob das bei mir auch so klappen könnte? :gruebeln:
Ich weiß es noch nicht, werde es aber wohl auch mal probieren.
Ich spritze ja Apidra, was eine noch steilere und kürzere Wirkung haben sollte. Da könnte es schon sein, dass ich den Gump auf zwei mal spritze oder die Zeit zwischen Gump und Frühstück kürzer wähle. Letzteres wäre nur bei der Zeitabstimmung mit meiner Frau etwas umständlich. Ich komme sowieso immer etwas zu kurz bei meinen aktuellen Versuchen. :mauer:
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Du könntest auch versuchen Lantus 2x zu spritzen, in 12 std Abständen! Das hat bei mir viel besser funktioniert als 1x zu spritzen! Die Wirkdauer von Lantus beträgt 18 - 24 Stunden! Da könnte schon eine Basallücke auftreten, die unangenehm ist!
LG
Ludwig
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@Ludwig :hallo:
Irgendwo dachte ich, so etwas bereits geschrieben zu haben. Ich spritze für mich schon lange mein Lantus auf zwei mal um je 12 Stunden versetzt.
Darauf kam ich damals selbst, weil ich erst im Urlaub auf Lantus ganz verzichten musste (zuhause vergessen) und dafür zu jeder Mahlzeit und auch zwei mal nach jeder Mahlzeit kleine Mengen Novorapid und später Apidra spritzte. Als ich wieder mit Lantus begann, ersetzte ich es durch eine Dosis am Vormittag und eine für die Nacht.
Bei meiner Frau hatte ich am Freitag damit begonnen, Vormittag 15 und am Abend 25 IE Lantus zu spritzen nicht nur, weil das bei mir auch ganz gut klappt, sondern weil klar war, dass 30 IE deutlich zu wenig war. Meine Frau erhielt aber einen Pen, der nur bis 30 IE zulässt :balla: und zwei mal hintereinander spritzen fand ich doof.
Aufgrund der versprochenen Wirkung von Lantus ist diese Strategie aus meiner Sicht auch VÖLLIG UNGEFÄHRLICH. Dennoch warne ich jeden, nicht einfach alles nachzumachen, was dem Gyuri so einfällt. :baeh:
Heute hatten wir ein kleines Zeitproblem nach dem Gumpf um ca.6 Uhr. Bis zum Frühstück (eine Art Brunch) dauerte es noch bis 10 Uhr. Entweder ist in den 4 Stunden "garnix" passiert, oder doch was, was sich dann aber von selbst reguliert hat. Ihr Frühwert von 242mg/dl fiel durch (vorsichtige) 20 IE auf 174mg/dl.
Hätten wir Libre im Einsatz, wüssten wir jetzt besser was die lange Wartezeit nach dem Gupf bewirkt. Ich bin mir zwar sicher, dass nichts passiert ist, auf der sicheren Seite wären wir aber mit einer lückenlosen Aufzeichnung.
btw:
Die Blutzuckerwerte meiner Frau hören sich sehr schlimm an und sind es auch. Dennoch haben sie sich in vier Tagen mit "Gupf" relativ gebessert. Wir sind also schon auf dem richtigen Weg. :super: