Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Hinerk am August 27, 2016, 09:01
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Moin,
Mich interessiert wie schnell die durch das Aufstehen veränderte Hormonlage sich auf den BZ auswirkt.
Es geht mir um folgendes: ich stehe z. B. morgens um 6:30 Uhr auf, messe aber meinen nüchtern BZ erst um 7:00 Uhr, der gemessene Wert ist 115 auf diesen addiere meinen Gupf Wert von 30 zusammen 145, stelle diesen gegen meinen Zielwert und insuliere entsprechend.
Wenn aber in der Zeit vom aufstehen bis zum messen der Gupf schon einen Teil seiner Wirkung entfaltet hat, wäre es falsch die gesamten 30 für die Berechnung zu verwenden.
Wer hat darüber Informationen.
MlG
Hinerk
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Was betitelst Du mit einem "Gupf-Wert" von 30????
Meinem Empfinden nach steigt der BZ innerhalb der 30 Minuten nur unwesentlich an, aber die Resistenz beginnt sich schon zu entwickeln. Deswegen gebe ich bei verspätetem Messen einen Teil des Gupfes sofort ab und den anderen Teil noch kürzer verzögert.
Konkret würde ich bei 30 Min Verspätung noch "normal" über 2 Stunden verzögert abgeben. Kommt immer auf die Resistenzlage an (up oder down). Bei einer Stunde wird es dann brenzlig und ich gebe 50 % sofort ab, 50% nur noch über eine Stunde verzögert.
Viele Grüße
Petra
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Moin Petra,
die Begriffe wie Gupf-Wert und manche andere stammen aus meinem Hirn.
Der Gupf-Wert in meinem Beispiel 30 ist angenommen wie auch meine Zeit und BE-Faktoren.
Mein Test heute morgen nüchtern BZ 122 plus Gupf-W 30 = 152 (Zielwert ist 100) insuliert mit 9,2 IE, 1 Std. pp 115 2 Std. 86 nach 3 Std. 83.
Mein BZ ist etwa 15 unter Ziel, deshalb meine Frage.
MlG
Hinerk
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Heißt das, dass Dein BZ ohne den Gupf um 30 mg/dl ansteigt?
Insgesamt passt doch alles, wie Du es machst. Also ruhig mal die Kirche im Dorf lassen und eine Runde chillen.
Verwirrte Grüße
Trüffel
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Moin Trüffel,
Nein, der Gupf sorgt für den Anstieg.
MlG
Hinerk
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Nööööööö
Der Gupf ist die Isulndosis, die den morgendlchen BZ Anstieg wieder ins Lot bringt :ja:
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Moin Oggy,
Du hast recht!!!
MlG
Hinerk
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Mich interessiert wie schnell die durch das Aufstehen veränderte Hormonlage sich auf den BZ auswirkt.
Ich kann nur eigene Erfahrungen beisteuern:
Normalerweise messe ich meinen echten NBZ, also direkt nach dem Aufstehen, nicht. Nur wenn ich mal meine nächtlichen Basaldosen überprüfen will. Heute war es mal wieder soweit ;D
Auf der Bettkante: 102
eine Stunde später nach der üblichen Morgenroutine, vor dem Frühstück: 130
Bzw letzte Woche vor meinem Bluttest:
Bettkante: 104
1,5h später direkt nach der Blutabnahme: 124 (den Laborwert kenne ich noch nicht)
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Moin Tarabas,
Deine Erfahrungen passen zu meinen, ich habe die Morgenliche BZ Erhöhung mit 30 bestimmt.
Heute morgen nicht Bettkante aber 30 Sekunden später auf der Couch NBZ, habe genascht und nicht gespritzt, 150 + Gupf 30 = 180, dafür 14 IE.
MlG
Hinerk
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:kratz: Bewusst (!) lese ich jetzt "Gupf" zum ersten Mal.
(Abkürzung für Gugelhupf, von dem man am Tag davor zu viel gegessen hat? :lachen: )
In meiner Mess- und Spritztechnik hat dieser Begriff auch keine spezielle Bedeutung. Ich erfasse mit drei gelegendlichen Messungen (zum Schlafen - in der Nacht - am nächsten Morgen) den Verlauf über Nacht und da bei mir hierbei kein so oft befürchtetes Loch sein kann, hake ich das bei mir als mehr oder weniger normal ab.
Meist spritze ich schon beim Aufstehen, weil ich einen SEA von mindestens 30 Minuten brauche. So kann ich gar nicht feststellen, ob mein Blutzucker kräftig ansteigen würden, wenn ich da nix machen würde.
Wenn ich z.B. nüchtern zur Blutentnahme muss, steigt der Zucker schon noch weiter an - wie halt schon von 2 Uhr bis ca. 7 Uhr.
Jetzt könnte man mir wieder mal böse sein, weil ich Tipps gebe, die gefährlich für andere sein könnten. :rotwerd:
Ich ordne so einem Anstieg dem Aufgabengebiet der Basalversorgung zu und würde das nie und nimmer mit einer Bolusrate korrigieren wollen. So bin ich einfach bemüht mein Frühstück in die Zeit des Anstiegs zu legen und spritze mit einem höheren Faktor das Frühstück weg.
Früher habe ich JEDEM Bolus auch immer etwas mehr für die Basalversorgung zugegeben und auf Basalinsulin verzichtet. Jetzt bin ich aus verschiedenen Gründen wieder zu meinem guten alten Lantus zurück gekehrt und spritze es verteilt um 10 und um 22 Uhr. Vielleicht macht sich bei mir auch dadurch ein "Gupf" nicht so sehr bemerkbar?
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Moin Gyuri,
Weißt Du schon beim aufstehen immens was Du essen wirst, wegen dem SEA?
MlG
Hinerk
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Ja schon … so in etwa.
Latte Macchiato 1BE
zwei Toastscheiben 3BE
20g Marmelade 2BE
----------------------------
Frühstück = 6 BE ( ±1BE)
Verzichte ich auf die Marmelade bin ich dann pp etwas besser dran. Zum Überschlag rechne ich z.Zt. mit Faktor 3 und 5 BE = 15 IE
Würde das nicht hin kommen (der Faktor ist nur eine Hausnummer) würde ich irgendwann mal etwas mehr (oder auch weniger) spritzen.
btw: Das Sonntagsfrühstück sieht in aller Regel GANZ anders aus. Es beginnt erst viel später und es gibt auch mehr als nur 6BE.
Dann interessiert mich schlichtweg mein BZ vorher nicht und ich spritze mit Fakor …3 (?) die geschätzen BE auf meinem Teller.
Normal klappt das auch… :rotwerd:
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Mich interessiert wie schnell die durch das Aufstehen veränderte Hormonlage sich auf den BZ auswirkt.
Das ganze läuft über einen Zeitraum von mehreren Stunden. Es wird ja keine Glucose direkt abgegeben, sondern es ist ein Anstieg kontrainsulinärer Hormone.
Näheres dazu hab ich hier geschrieben: http://www.diabetesinfo.de/homepage/infos-und-news/dawn-oder-aufstehphaenomen.html
Viele Grüße,
Jörg
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Moin lörg,
Aus Deinem Link entnahm ich bei der Gaby war wie beschrieben wahrscheinlich ein Aufstehphänomen vorhanden.
Im Beispiel stieg de BZ innerhalb 2 Std. um etwa 60, ich gehe davon aus, der Anstieg erfolgt linear.
Mit meiner Frage, suchte ich Informationen für folgende Situation: ich habe das Aufstehphänomen aber messe meinen BZ erst eine halbe Stunde nach dem aufstehen ist dann im gemessenem Wert eine Aufstehphänomen bedingte von wie Beispiel 2 Std. 60 eine halbe Std. = 60/4 15 Erhöhung enthalten.
MlG
Hinerk
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Ja, es ist da schon eine Erhöhung im Laufen, aber glaub nicht, dass Du das EXAKT messen kannst. Ich sag nur Messtoleranz...
Ob die linear ist oder nicht weiß ich nicht. In der Pumpe gibt man dafür in der Regel einen verzögerten Bolus über 2 h.
Viele Grüße
Trüffel
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Ja, es ist da schon eine Erhöhung im Laufen, aber glaub nicht, dass Du das EXAKT messen kannst. Ich sag nur Messtoleranz...
Ob die linear ist oder nicht weiß ich nicht. In der Pumpe gibt man dafür in der Regel einen verzögerten Bolus über 2 h.
Viele Grüße
Trüffel
Moin Trüffel,
mein Verständnis Deines Beitrags, Du gibt's einen Vz Bolus über 2 Std., dass deckt sich mit dem Link im Jörgs Beitrag, dort Gaby.
At the end of the day.
Wenn der BZ z. B. eine halbe Stunde nach dem aufstehen gemessen wird, ist die übliche IE Menge für den Gupf im Verhältnis zur vergangenen Zeit zu reduzieren.
MlG
Hinerk
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Wenn der BZ z. B. eine halbe Stunde nach dem aufstehen gemessen wird, ist die übliche IE Menge für den Gupf im Verhältnis zur vergangenen Zeit zu reduzieren.
Wenn "die übliche Menge" bedeutet, daß üblicherweise die Gupf-Dosis direkt nach dem Aufstehen verpaßt wird, würde ich meinen, ja.
Mich interessiert ja noch was anderes: Wie schnell regagiert der Körper und schaltet auf "Aufrecht"-Modus? Wenn man mitten in der Nacht oder auch am frühen Morgen mal auf Toilette geht, aber welcher "Sitzungslänge" muß man mit dem Anstieg rechnen? Oder beruhigt sich der Körper schlicht wieder und schaltet zurück in den "Liegen"-Modus?
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Moin Tarabas,
Deine Frage, eines denkenden Diabetikers, sehe ich iin Verbindung mit der vermehrt beim weiblichem Geschlecht auftretender Problematik, nach zu schnellem aufstehen ohnmächtig werden zu können. Kreislaufkollaps.
Um das zu verhindern genügt es meistens eine Weile aufrecht am Bettrand sitzen zu bleiben um dem Körper Zeit für die notwendige Gefäßumstellung zu geben.
Unsere Gupf Problematik getriggert durch die vom Körper veranlassten Maßnahmen begleitet uns aber über ca. 2 Stunden mit dem BZ Anstiegund ich meine nicht, dass beim wiederhinlegen dieser Vorgang beendet wird.
Jetzt mal kurz in die spaßige Ecke: Durch den Gebrauch von Ente und oder Bettpfanne können wir Deine Frage zurückstellen.
MlG
Hinerk
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Mich interessiert ja noch was anderes: Wie schnell regagiert der Körper...
Das lässt sich in etwa so genau beantworten wie die Frage "Wie schnell beschleunigt das Auto"... :ka:
....auftretender Problematik, nach zu schnellem aufstehen ohnmächtig werden zu können. Kreislaufkollaps.
Das nennt man orthostatische Dysregulation. Da ist dann die Wirkung der Hormone, die dem Körper helfen den Blutdruck zu regulieren, noch nicht bei den Muskeln der Blutgefäße angekommen. Dann wirkt die Schwerkraft und das Blut sackt aus der Höhe des Gehirns in Richtung Füße.
Wie schnell und wie stark diese Hormone sich auf den BZ auswirken muss jeder für sich selber testen.
Viele Grüße,
Jörg
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Ich handhabe das so, dass ich bei Toilettengängen nichts unternehme, da reagiert der Körper noch nicht.
Ab 15 Min Auf-sein würde ich einen Gupf geben und wieder hinlegen gibt es dann nicht.
Viele Grüße
Petra