Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Diabetes-Technik => Thema gestartet von: Franc am Dezember 03, 2015, 09:34

Titel: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Franc am Dezember 03, 2015, 09:34
Hallo - nach mehreren Jahren der Forum Abstinenz - bin ich mal wieder zurück und habe auch gleich eine Frage:

Gestern bin ich von Bayer informiert worden, dass die Diabetessparte ua. an Panasonic verkauft wurde.
Einhergehend damit wurden alle Kunden (im PS) informiert, dass es die Mess-streifen für Contour... ab April nicht mehr geben wird.
(Wie war das mit - für die Kunden ändert sich nichts?  :moser:)

Da ich bisher zufriedener Benutzer des Contour USB bzw. des Contour bin (ICT), bin ich jetzt mal auf der Suche nach einem neuen BZ-Messgerät als Ersatz:

Mir ist folgendes wichtig (Reihenfolge nach Wichtigkeit):
1. integrierte USB-Schnittstelle (leichte Datenübernahme in Sidiary)
2. möglichst langer Support des Herstellers (will nicht alle zwei Jahre alle Messgeräte wegwerfen)
3. möglichst schnelle BZ-Messung (mit wenig Blut)
4. Möglichkeit zum Markieren der Messung (Mahlzeit, Sport,...)

Was ist hier aus Eurer Sicht empfehlenswert. Und nein - ich möchte nach Möglichkeit nicht zu Panasonic wechseln....

PS: Falls diese in ein anderes Unterforum gehört, bitte verschieben

Gruß
Franc
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 03, 2015, 11:02
Wenn es um Zusätzliche Eingaben geht fällt mir außer Bayer eigentlich nur noch das Aviva Expert von Accu-Chek ein: http://www.accu-chek.de/produkte/de/blutzuckermessung/aviva_expert/index.jsp

Allerdings nutzt es Teststreifen (die dann nach jedem Messen entsorgt werden müssen) und daher kommt es für ich nicht in Frage. Mein Favorit ist ganz klar das Accu-Chek Mobile: http://www.accu-chek.de/produkte/de/blutzuckermessung/mobile/index.jsp

Alle 50 Messungen eine neue Kassette einlegen und integrierte Stechhilfe st eher meine Vorstellung von perfektem Messgerät :zwinker:

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Franc am Dezember 03, 2015, 11:28
Danke Jörg,

ich hätte als Punkt zwischen 2und3 noch Messgerätgröße (bzw. kleiner Formfaktor) angeben sollen. Das war für mich - neben dem, wie ich fand, umständlichen Kassettenhandling - das KO für das Mobile.

Wie gesagt, ist die Markierung in der Prioliste eher bei nice to have.

Was machen denn die anderen Contour Benutzer im Forum, wechseln die alle freiwillig zu den neueren Panasonic-Geräten?

Gruß
Franc
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Kladie am Dezember 03, 2015, 14:33
Hallo Franc,

schon vor über einem Jahr bin ich auf das Freestyle Libre umgestiegen und habe das Contour nur noch für Kontrollmessungen in Benutzung. Da dies nur selten notwendig ist (das Libre misst mit Sensoren und kann ebenfalls mit Teststreifen benutzt werden) habe ich keinerlei Ansprüche an dieses Messgerät und es könnte jederzeit gegen ein beliebig anderes ausgetauscht werden. Messgeräte hat mein Diabetologe genug und wird mir bei Bedarf sicher eins aushändigen.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Tarabas am Dezember 03, 2015, 17:36
Also ich habe hier ein ganzes Arsenal an Meßgeräten rumliegen - wenn ich schon Diabetes bekommen mußte, dann will ich wenigstens meinem Spieltrieb nachgehen  :banane: - und mir gefällt das Insulinx immer noch am besten.

wenig Blut, schnelle Messung, Licht, vor/nach Mahlzeit Markierung, eigene (vorformulierte) Markierungen (die aber leider (noch?) nicht von SIDiary übernommen werden  :hilfe: und vor allem mit BE-Insulin-Rechner!
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: nobbi2406 am Dezember 03, 2015, 19:30
Ich bin schon vor einer Weile auf das Contour next USB umgestiegen - sieht gleich aus wie das Vorgängermodell, das du wohl hast. Für das USB next scheint es ja auch weiterhin Teststreifen zu geben. Jedenfalls war von einer Einstellung der next-Generation im Infoschreiben nicht die Rede. Da ist mir der Betriebsübergang herzlich egal. Wenn du schnell bist, tauschen sie dir das alte vielleicht noch kostenlos gegen ein Neues um - oder dein Diabetologe hat noch ein Contour next im Schrank liegen ...

Grüße
Norbert
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 03, 2015, 20:43
(…)
4. Möglichkeit zum Markieren der Messung (Mahlzeit, Sport,...)

Was ist hier aus Eurer Sicht empfehlenswert. (…)
Früher ließ ich keine Möglichkeit aus, alle Blutzuckermessgeräte selbst zu testen. Seit ein paar Jahren bin ich überhaupt nicht mehr auf dem Laufenden, weil ich all das, was ich will, in mein eigenes BZ-Management einprogrammiert habe. So brauch ich jetzt kein anspruchsvolles Messgerät Mein FreeStyle erfüllt alle meine Anforderungen.

Früher war ich ein Verfechter des Markierens von Messwerten. jetzt gebe ich meine Messergebnisse zeitnah von Hand ein und kann somit jeden Wert einem Ereignis zuordnen. Das ist einfacher, wenn man sich z.B. mit Excel gut auskennt.  8)

In meinem Altbestand verschiedener Testgeräte habe ich noch ein "ONE Touch Vita". Dieses Gerät erlaubt genau so eine Markierung.
Ich habe aber keine Ahnung, ob es dafür noch Teststreifen gibt. Und ich habe auch keine Ahnung wo man zwecks Datenübertragung ein passendes Computerkabel her bekommt. (ich brauch so was ja nicht)

 ;) ;D Weil aber Weihnachten vor der Tür steht und ich dem Weihnachtsmann schon etwas ähnlich sehe (hohoho - mein Bart ist echt)
würde ich das Gerät KOSTENLOS abgeben.

Ein "ONE Touch Ultra2" hätte ich auch zu verschenken. Was das kann, weiß ich aber nicht mehr. Es ist mit Anleitung fast wie original verpackt. Nur Teststreifen habe ich selbst keine mehr.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Tarabas am Dezember 04, 2015, 01:37
ggf. einfach mal eine Runde Produktest spielen:

http://www.accu-chek.de/produkte/de/blutzuckermessung/mobile/index.jsp
 http://mystar.sanofi.de/?ID=30
 https://www.FreeStyleinsulinx.de/
 http://de.mylife-diabetescare.de/mylife-unio-produktuebersicht.html
 http://www.lifescan.de/upgradenow
 http://www.medi-markt.de/produkte/diabetes.html
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Hinerk am Dezember 04, 2015, 11:17
An Gyuri

Moin,

 ich würde gern mehr über das eigene BZ-Management wissen

MLG

Hinerk
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 04, 2015, 21:08
Das ist selbst ausgedacht und mit Excel realisiert. Später stellte ich dann fest, dass die meisten Ideen bereits in Diabass verwirklicht sind. Ich bin da nur in einem Punkt in eine entscheidend andere Richtung gegangen: Ich kann es mir erlauben und mache es auch, meine Messungen nicht einer festen Uhrzeit zuzuordnen, sondern zu einem "Ereignis".

Messen kann ich schon immer, wenn es mir passt. Aber in Excel protokolliert werden nur Messungen die in mein Raster "vor dem Essen" und "nach dem Essen" (zu den 3 Hautmahlzeiten), "vor dem Schlafen", "(gelegentlich) in der Nacht ca. um 2 Uhr". Zur Ausschließung verschiedener Fehlerquellen messe ich dann noch vor dem Frühstück des Folgetages. Mit diesen neun Messungen über 24 Stunden lege ich vor allem mein Tagesprofil fest und vergleiche dieses mit Tagesprofilen der Vergangenheit.

Nur mal so am Rande: mein Diabetologe tut genau das gleiche mit Diabass. Und genauso kann ich auch einen Langzeitverlauf grafisch erzeugen und sonst noch ein paar Feinheiten berechnen, die mir Auskunft geben, ob ich überhaupt meine Messergebnisse statistisch auswerten darf. Bisher "durfte" ich das fast immer und es kam NOCH NIE zu einer Fehlbeurteilung.

Eine etwas ältere Version meines Excel-Dokuments habe ich hier im Forum zum Download angeboten.  :verlegen2: Ich weiß nur nicht mehr, wo das ist und auch nicht, wie man das macht. Sonst hätte ich inzwischen schon lange eine neuere Version hoch geladen.
Nachtrag: Ich habe was wieder gefunden.
Kucksdu -> http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,12446.0.html (http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,12446.0.html)


Wer ein Office 2010 hat oder neuer, kann von mir gern so eine Version haben. Ich gestehe aber, dass ich darin nicht alles vollautomatisch programmiert habe, weil ich so gut mit Excel zurecht komme, für mich jederzeit etwas zu ändern. So warf ich vor Jahren schon die Umschaltung von mg/dl auf mmol/l raus. Kein Mensch hatte sich dafür interessiert  :nein:
und ich brauchte es auch nicht.

Ach ja!
Ganz bewusst habe ich es abgelehnt einen Datenfluss vom BZ-Messgerät einzubauen. Ich war mein ganzes Berufsleben damit beschäftigt, Messdaten von verschiedenen Messmaschinen ins Excel einzupflegen. Ich weiß genau, wann dies Vorteile bringt und wann nicht. Beim klassischen BZ-Messgerät ist das nur eine zeitaufwendige Spielerei. Das müsste ich sehr aufwändig erklären und keiner, der nicht meine Erfahrung mit Messtechnik hat würde es mir glauben.

Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Friedel am Dezember 04, 2015, 22:28
Hallo Gyuri,

verrätst du mir mal deinen aktuellen HbA1c?


Gruß
Friedel
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 04, 2015, 22:54
 :kratz: Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, was du bei mir mit dem Wert anfangen willst. Es ist aber kein Geheimnis.
Letztes mal wurde 6,8% festgestellt.

Bei mir schwankt dieser Wert sehr stark und wenn ich beim Diabetologen messen lasse kommt immer weniger raus als bei meinem Hausarzt. Mein Diabetologe misst bei mir diesem Wert keine Bedeutung bei und protokollirt ihn nur aus rein formalen Gründen (DMP)

(gößer durch KLICK) (http://thumbs.picr.de/23886544oo.jpg) (http://show.picr.de/23886544oo.jpg.html)

Es ist über die Jahre ein ständiges Auf und Ab …  ;D
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Friedel am Dezember 07, 2015, 22:38
Upps, danke Dir!
Bisher dachte ich manchmal, ich würde mich einfach nicht genug mit meinen teilweise schlechten Werten
in Sachen "zutun" zu wenig beschäftigen (owei, besser kann ich es schriftlich nicht ausdrücken!) und dachte,
ich könnte deshalb, mit etwas "zutun", die verbessern.
In sofern danke für deinen HbA1c... meiner liegt derzeit bei 7,2.

Gruß
Friedel
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 08, 2015, 08:06
Ich bin sogar davon überzeugt, dass man keinen direkten Einfluss auf sein HbA1c haben kann, stehe da aber mit meiner Meinung nahezu allein da.  :rotwerd:

Auf jeden Fall wäre dieser Wert in der heutigen Zeit ganz leicht durch andere Werte ersetzbar. Seit vielen Jahren achte ich für mich auf meinen mittleren Blutzucker und (soweit statistisch vertretbar!) auf die Streuung der gemessenen Werte (Standardabweichung). Liegen vernünftig verteilte Messergebnisse vor, geht das mindestens so gut wie dieser leicht antiquierte Wert, der nur noch denen etwas nützt, die sich nicht tiefer mit der Materie befassen wollen. Ich könnte da haarsträubende Aussagen auch von Ärzten zitieren,
Als ich vor Jahren begann mir mit gezielten Mittelwert-Berechnungen ein Bild von meinem Zustand zu machen, wurde noch kritisiert, ich wüsste nicht genau ob meine Messungen überhaupt eine Aussagekraft hätten. Jetzt gibt es aber z.B. mit Libre die Möglichkeit kontinuierlich den Zucker zu messen. Aus dieser Messreihe muss es ein leichtes sein, einen zuverlässigen Durchschnitt zu bilden, der genauer als ein HbA1c-Wert ist. Und man hätte dann noch einen Eindruck von den Schwankungen, die für uns überaus wichtig wären, die aber mit dem HbA1c nicht erfasst werden.

Man kann schon was „dazu tun“ seine Diabetessituation etwas zu Verbessern. Der Maßstab dafür sollte aber nicht der wenig aussagekräftige HbA1c-Wert sein.


So, genug der ketzerischen Hetze.  :zwinker:
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 08, 2015, 10:58
Warum sagt der eine, die Entfernung bis zur Stadt hätte den Wert 2 und der andere sie hätte den Wert 3,2?
Weil der eine in Kilometer misst und der andere in Meilen.

Beim HbA1c kann das ähnlich ablaufen. Unterschiedliche Messverfahren haben unterschiedliche Referenzwerte. Wer die nicht berücksichtigt vergleicht Äpfel mit Birnen.

Natürlich hat das HbA1c eine Aussagekraft, denn es gibt den realen Anteil des mit Glucose verzuckerten Hämoglobins wieder; nimmt also auch die BZ-Peaks auf, zu denen man keinen BZ gemessen hat.

HbA1c ist wie ein Kontoauszug. Man kann sich den Kontostand auch mit einem Taschenrechner zusammenstellen, aber dann hat man u. U. die Werte nicht, die von Lastschriften stammen.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 08, 2015, 20:00
Ich will dir da gar nicht widersprechen …
(…) nimmt also auch die BZ-Peaks auf, zu denen man keinen BZ gemessen hat.
(…)
…jedoch habe ich schon mehrfach gehört, dass kurze Peaks eben keinen Einfluss auf das HbA1c hätten.
Ich behauptete dann immer, sie sind sehr wohl drin enthalten, spielen aber für eine Durchschnittsbildung bei der es eben viele viele "mittlere Werte" gibt, keine Rolle.

Nicht umsonst gibt es auch Umwertungstabellen (auch hier im Forum), die einen Bezug zwischen HbA1c und einem MITTLEREN Blutzuckerwert zeigen.
Danach entspräche mein zuletzt gemessener Wert von 6,8% einem BZ von ca. 140 mg/dl bzw. 7,8 mmol/L.
Ende August wurden 6,8% ermittelt.
(http://up.picr.de/23925061nm.jpg)
Zugegeben, da ergaben meine lückenhaften Messungen nur einen Schnitt von ca.125 mg/dl.
Es ist aber auch nicht ganz klar, wie weit der HbA1c-Wert zurück reicht.
Was mich aber viel mehr stört ist das Fehlen der Streuung innerhalb der (unklaren) Zeit für die das HbA1c Ergebnis steht. Ich habe bei mir die Standardabweichung gelb/orange aus meinen BZ Werten errechnet. Wenn so etwas sonst keiner macht, kann man auch nicht abschätzen, was da ein guter und ein schlechter Wert ist. Mein Doc beobachtet aber diese Streuung (nicht nur bei mir). Er meinte, Werte um 45 mg/dl sind beim Typ1 "normal". Darum sieht er meine durchschittliche Streuung von ca. 30 eher gelassen obwohl es sicherlich auch mit weniger Berg- und Talfahrt gehen kann.

Und jetzt frage ich mich, wenn ich die Streuung über die BZ-Messungen errechne, warum dann nicht auch einen Mittelwert? Dann bräuchte ich das HbA1c  (das ja ganz anders gemessen wird und somit keinen festen Bezug zum Blutzucker bildet) überhaupt nicht mehr. Die neueste Technik erlaubt uns auch eine nahezu Lückenlose Messung, die ganz klare Vorteile gegenüber der HbA1c-Messung brächte. Abgesehen sind unbrauchbare HbA1c Messungen gar nicht soooo selten und es gäbe dann auch andere (teurere) Messungen, die etwas ähnliches aussagen können. Bei mir wird darauf verzichtet und mir macht das nichts aus.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Kladie am Dezember 08, 2015, 20:18
Hallo,

einen direkten Bezug zwischen BZ und HbA1c kann es nicht geben, da bei kurzzeitigen BZ Spitzen das Hämoglubin zwar verzuckert (Glukoseverbindungen hergestellt werden), die sich jedoch bei schneller Senkung des BZ wieder auflösen (können). Wenn also heftige Berg- und Tal Verläufe entstehen, bilden sich viele Verzuckerungen wieder zurück und es kann nicht zurückgerechnet werden.

Trotzdem ist der HbA1c ein guter Vergleichswert, da ein "durchschnittlicher" Diabetiker ähnliche Mengen an Rückbildungen hat und der HbA1c eben nur ein grober Vergleichswert zur Kontrolle der BZ Verläufe bzw. der Einstellung ist.

Es bleibt immer so, dass ein Diabetiker mit niedrigem HbA1c besser eingestellt ist als jemand mit hohen HbA1c. Nur über die Kommastellen könnte man streiten und daran möchte ich mich eigentlich nicht beteiligen. Aber hier sollte es ja um Messgeräte gehen und die messen ohnehin keinen HbA1c.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 09, 2015, 07:26
(…)
Aber hier sollte es ja um Messgeräte gehen und die messen ohnehin keinen HbA1c.
Genau darum bin ich (schon wieder mal  :rotwerd: ) etwas vom Thema abgekommen, als ich nach meinem HbA1c gefragt wurde und ich kaum einen Zusammenhang zur BZ-Messung sehe.

Wenn die Erkenntnis aus HbA1c nur jene ist, dass ein niedrigerer Wert von einer besseren Einstellung zeugt als ein hoher,  dann sage ich: der mittlere BZ der letzten Zeit kann das genauso aussagen und den kann JEDER mit seinem Messgerät selbst ermitteln, falls er nicht nur Messungen zu ungünstigen Ereignissen macht (z.B. NUR vor dem Essen). Mit dem Libre (um wieder zum Hauptthema zu gelangen) kann ich man das mittlere Zucker-Level PROBLEMLOS abfragen und wer unbedingt am HbA1c festhalten will, wertet diesen Wert einfach mit einer Tabelle und/oder einer Formel um und schaut dann mal ob die Laborwerte ähnliche Ergebnisse verraten. Das hat dann nichts mit HbA1c messen zu tun sondern dient nur einer Orientierung … und mehr brauchen wir da überhaupt nicht.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Floh am Dezember 09, 2015, 09:53
Hat jetzt hier grad wirklich - und vollen Ernstes - ein Typ2 mit Eigeninsulin (Gyuri) versucht einem Typ 1 (Friedel) auszureden, dass mehr Kontrolle des Blutzuckerverlaufes einen Einfluss auf den Hba1c und die Schwankungsbreite hat?

So ließt sich das nämlich.

@Friedel: Hör nicht drauf. Leider ist es wirklich so: mehr tun wird mit besseren Werten belohnt. Das gilt vor allem für die Dinge, die im Alltag gerne mal unter den Tisch fallen wie richtigen Spritz-Ess-Abstand, korrekte Berechnung aller Kohlenhydrate und zügige Korrektur von sowohl niedrigen als auch hohen Werten mit der richtigen Menge. Das ist alles schwer (finde ich) - da spielen dermaßen viele Einflussfaktoren eine Rolle, das macht nur bedingt Spaß. Das ist aber scheinbar mal wieder einer der Punkte wo Typ 2 und Typ 1 überhaupt und gar nicht vergleichbar handeln.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 09, 2015, 11:01
jedoch habe ich schon mehrfach gehört, dass kurze Peaks eben keinen Einfluss auf das HbA1c hätten.
Ich behauptete dann immer, sie sind sehr wohl drin enthalten, spielen aber für eine Durchschnittsbildung bei der es eben viele viele "mittlere Werte" gibt, keine Rolle.

Da liegst du dann aber falsch. Ich kann mich da nur auf die Biochemie des Menschen beziehen (wie es bei anderen Spezies/Alienrassen aussieht weiß ich nicht), bei dem die Bindung Glucose<->Proteine in den ersten Stunden als Schiff'sche Base reversibel ist. Erst nach 3-4 Stunden wird dadurch durch eine Amadori-Umlagerung eine irreversible Bindung, die dann bei dem Protein Hämoglobin als HbA1c (glykiertes Hämoglobin) gemessen werden kann. (http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/institute/klinische-chemie/home/praeanalytik/untersuchungen-leistungsverzeichnis/hij/hba1c.html)

Kann man sich vorstellen wie einen Schmutzrand in der Badewanne: spült man den direkt nach dem Baden weg geht es einfacher, als wenn man den erst eintrocknen lässt.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 09, 2015, 15:34
Hat jetzt hier grad wirklich - und vollen Ernstes - ein Typ2 mit Eigeninsulin (Gyuri) versucht einem Typ 1 (Friedel) auszureden, dass mehr Kontrolle des Blutzuckerverlaufes einen Einfluss auf den Hba1c und die Schwankungsbreite hat?

So ließt sich das nämlich.
(…)
Mit keinem Wort habe ich derartigen Blödsinn behauptet und schon überhaupt keinem Leser hier habe ich irgendetwas ausgeredet.  :balla:

Und zum Badewannenschmutzrand  :lachen: Toller und verständlicher Vergleich.  :super:

Mag ja sein (und ich zweifle das auch überhaupt nicht an), das Spitzen mit einer Breite von 3-4 Stunden durch das Raster fallen. Das habe ich dann aber auch, wenn ich "lückenhafte" BZ-Messungen durchführe. Eine Spitze zu erwischen wäre dann ein seltener Zufall der von der Masse her eh nicht ins Gewicht fällt. Und falls es solche Spitzen nach oben und unten in etwa gleichmäßig verteilt gibt, spielen die für einen mittleren Wert sowieso keine Rolle. Man bräuchte also beim Vergleich HbA1c zu Mittelwert eines kontinuierlich messenden Gerätes (z.B. Libre) kaum Rücksicht auf Spitzen nehmen um die beiden "Durchschnitte" vergleichen zu können.

Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Friedel am Dezember 09, 2015, 16:24
Hat jetzt hier grad wirklich - und vollen Ernstes - ein Typ2 mit Eigeninsulin (Gyuri) versucht einem Typ 1 (Friedel) auszureden, dass mehr Kontrolle des Blutzuckerverlaufes einen Einfluss auf den Hba1c und die Schwankungsbreite hat?

So ließt sich das nämlich.
(…)
Mit keinem Wort habe ich derartigen Blödsinn behauptet und schon überhaupt keinem Leser hier habe ich irgendetwas ausgeredet.

Keine Angst, so habe ich das auch nicht aufgefasst!  :knuddel:
Aber wir weichen (leider auch dank mir) vom Thema ab: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen


Gruß
Friedel
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 09, 2015, 18:19
Man bräuchte also beim Vergleich HbA1c zu Mittelwert eines kontinuierlich messenden Gerätes (z.B. Libre) kaum Rücksicht auf Spitzen nehmen um die beiden "Durchschnitte" vergleichen zu können.

Ja, bei CGMS kommt das ungefähr hin. Da würde ich Abweichungen unter "Messgerät-Ungenauigkeit" einordnen. Aber wer kein CGMS hat, kann mit einem HbA1c auch mal einen Quasi-Blick auf die messfreie Zeit werfen.

Wir haben bei SiDiary z.b. festgestellt, dass bei 6-7 Messungen täglich (schön über den Tag verteilt) eine ziemlich genaue Übereinstimmung zwischen 1c aus dem Labor und dem aus dem Mittelwert berechnetem 1c besteht. (Wenn nachts alles glatt läuft)
Daher kann man schon sagen, dass wenn große Diskrepanzen zwischen Mittelwert und Labor-1c bestehen, es sich schon lohnt in den messfreien Intervallen mal ein paar Kontrollen zu machen.

Für Leute mit CGMS ist ein Labor-1c also eher was, damit der Arzt was dokumentieren kann.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 09, 2015, 20:52
Mit meinen bis zu 9 Messungen in je einem Tagesprofil hat es früher sogar genügt, mit einem Tagesprofil pro Woche recht zuverlässig mein HbA1c zu "schätzen".
Mit Abweichungen gegenüber der Labormessung korrigierte ich dann meine Blutzuckerwerte. Damals machten sich die 10% Unterschied zwischen Vollblut- und Plasma-Bezug deutlich bemerkbar. Blöd war dann, dass ich öfter mal zwischen zwei verschiedenen Laboren wechselte, deren HbA1c-Werte systematisch unterschiedlich waren. Schluss war dann damit endgültig nach meiner Herz-OP. Ich ließ dann die Korrektur nach den Laborwerten ganz bleiben, weil dann überhaupt nichts mehr passte. Jetzt sagt mir das in meinem Management errechnete HbA1c nicht mehr viel … bis gar nichts. Ich orientiere mich mehr am gleitenden Mittelwert der letzten fünf Wochen (= bis zu 45 BZ-Werte) um grob zu sehen ob sich etwas verbessert oder verschlechtert.

Fürs Thema will ich noch sagen, dass die Empfehlung des einen oder anderen BZ-Messgerätes nicht so wichtig ist, wenn man sich eines Programmes wie Diabass (oder auch andere) bedient. Ganz große Stücke hält mein Doc vom Libre. Es würde jetzt aber zu weit führen, die Gründe zu erörtern. Die würde mir dann kaum jemand glauben.  :duck:
Die vielen fortlaufenden Messwerte, mit denen man sehr viel errechnen kann, sollten als Grund jetzt genügen. So empfehle ich etwas, was ich selbst ablehne zu verwenden. Aber das ist meine Privatsache.  :zwinker:


Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Hinerk am Dezember 12, 2015, 09:27
Moin,

ich benutze ein Accu-Chek Mobile für meine Messungen.

Mein Dia-Doc hat mir  empfohlen einen HbA1c Wert von 6,5 (BZ 130)  anzustreben.
Da ich alle BZ Messungen protokolliere,  kann ich in etwa meine HbA1c Entwicklung verfolgen und hatte am Ende des 3 Q 2015  einen rechnerischen Wert von 6,3.

Stolz ging ich zum nächsten Termin und erwartete eine Bestätigung aber was geschah, in der Praxis wurde 6,7 gemessen ???, bis ich beim darauf folgenden Besuch beim Doc. mein Accu-Chek Mobile mit nahm und aus dem gleichen Bluttropfen war der gemessene Wert vom Doc. deutlich höher als der AC-BZ und dieser Unterschied erklärt auch die Differenz der HbA1c Werte.

Ich habe bemerkt mein Accu-Chek misst zu niedrig, es macht aber nichts wenn es zuverlässig geschieht.

Mein Fazit, ich muss für meine Messungen einen BZ Schnitt von 115 (6,0) anstreben um in der Praxis dann mit 130 (6,5) wie empfohlen anzukommen.

MlG

Hinerk
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Gyuri am Dezember 12, 2015, 10:33
:dozent: Es sollte jetzt nicht klugscheißerisch klingen!

Wenn deine HbA1c-Abschätzung der bevorstehenden Labormessung nicht entspricht, (systematisch oder zufällig) dann wird es wohl daran liegen, dass deine Messungen nicht der Normalverteilung entsprechen, die für den Erfassungszeitraum des HbA1c entspräche.

Da kann ich keinen zuverlässig funktionierenden Tipp geben, außer eben mit Libre ganz viele Werte erfassen.
Mit "normalen" BZ-Messgeräten könnte man, um auf einigermaßen normalverteilte Zahlen zu kommen, grundsätzlich versuchen dann zu messen, wenn Extremwerte im Tagesprofil zu erwarten sind. Ich messe immer unmittelbar vor dem Essen und … (na ja 1 Stunde nach dem Essen wäre das Maximum - das dauert aber bei mir nicht lange an) 2 Stunden nach dem Essen. Ob das bei euch dann mit der HbA1c-Schätzung klappen könnte, kann ich natürlich nicht versprechen. Das liegt aber kaum direkt an den Messgeräten.
Ich beobachte ein wenig die Verteilung meiner Messwerte über einen längeren Zeitraum.
(http://up.picr.de/23953896ua.jpg)
Das ist keine exakte Statistik, gibt mir aber schon Anhaltspunkte, dass eine Normalverteilung oder logarithmische Normalverteilung vorliegt

Die meisten Werte (± Standardabweichung) waren hier zwischen 100 und 162 mg/dl. So gilt der Mittelwert von 131mg/dl als gesichert, was einem HbA1c von  5,6% bis 7,4% entspräche (viel zu ungenau). Läge mein neulich gemessener Laborwert bei 6,5% wäre ich voll zufrieden.
;) Wir werden es sehen.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Tarabas am Dezember 12, 2015, 15:35

Da ich alle BZ Messungen protokolliere,
...
 mein Accu-Chek Mobile mit nahm und aus dem gleichen Bluttropfen war der gemessene Wert vom Doc. deutlich höher als der AC-BZ und dieser Unterschied erklärt auch die Differenz der HbA1c Werte.

Ich habe bemerkt mein Accu-Chek misst zu niedrig

Habt Ihr das mehrfach getestet? Selbst beim selben Tropfen dürfen Geräte ja eine gar nicht sooo kleine Abweichung haben. Selbst dasselbe Gerät muß mit demselben Blut nicht auf das exakt gleiche Gerät kommen. Langer Rede kurzer Sinn: Einmal Mobile und Doc-Gerät vergleichen bringt nix. Für die Feststellung "mein Gerät mißt immer weniger" muß man deutlich öfter gegenvergleichen.

Und zum ersten da oben: was heißt denn "alle"? Das geht in die Richtung von Gyuri: Mißt Du vor und nach dem Essen? Und wann noch? Extrembeispiel: Wenn Du nur vor dem Essen mißt und da immer 130 hast, dann wird Dein 1c eher NICHT 130 entsprechen. Weil Du hast ja nach dem Essen höhere Werte. Je nachdem, wie lange die andauern und wann Du wieder auf 130 runter bist, ist Dein 1c höher. Auch wenn Deine Messungen im Schnitt was anderes sagen.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Hinerk am Dezember 12, 2015, 22:31
Moin,

um meine Annahme zu testen, werde ich weiter meinen BZ-Zielwert mit 115 ansetzen und sehen ob dann ein HbA1c von 6,5 beim Doc. gemessen wird.
Schaden kann mir dieser Versuch ja nicht.

Für jeden den es interessiert, mit "alle Messungen" meine ich jede Messung.

Immer wieder mit lieben Grüßen
in die nette Runde,

Hinerk
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Kladie am Dezember 13, 2015, 12:09
Hi Hinerk

deine Vergleichsmessung in Ehren aber du müsstest eigentlich die Meßstreifen genau so vergleichen. Auch bei der Herstellung der Meßstreifen gibt es Materialstreuung und damit unterschiedliche Ergebnisse. Selbst unterschiedliche Labore würden bei der selben Blutprobe vielleicht unterschiedliche HbA1c Werte messen.

Solche Vergleiche sind nicht zielführend. Betrachte den HbA1c nicht als Meßwert sondern als Motivationszahl um deine BZ Einstellung zu verbessern. Es ist wie eine Möhre vor der Nase eines Esels um ihn zum schnelleren Laufen zu bringen.
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: Joerg Moeller am Dezember 14, 2015, 11:26
Ich habe bemerkt mein Accu-Chek misst zu niedrig, es macht aber nichts wenn es zuverlässig geschieht.

Mein Fazit, ich muss für meine Messungen einen BZ Schnitt von 115 (6,0) anstreben um in der Praxis dann mit 130 (6,5) wie empfohlen anzukommen.

Ja, das ist auch eine gute Möglichkeit, das zu kompensieren.

Ich hatte mal einen Diabetologen, bei dem jeder neue Patient sein Messgerät beim ersten Termin mitbringen sollte. Es wurden dann drei Proben aus drei verschiedenen Fingern gemacht und mit einer Probe, die der Doc mit seinem hochgenauem Laborgerät gemacht hat, verglichen.
So konnte man zum einen sehen, wie genau das eigene Gerät misst und zum anderen (durch die drei Proben), wie sehr es streut.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messgeräte-Umstieg Empfehlung des Forums? Erfahrungen
Beitrag von: claudia137 am April 26, 2016, 22:26
Ich habe gestern zufällig mit dem "Ascensia" Diabetes Kundendienst gesprochen, mir wurde erklärt dass nur die alten TS auslaufen. Die  TS für die neueren Geräte, also die "Next" Teststreifen gibt es weiterhin.

Wer noch ein altes Gerät hat braucht nur dort anzurufen und schwuppdiwupp bekommt man kostenlos ein neues Gerät.  :super: