Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Gyuri am September 20, 2015, 19:19
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Gestern war mal wieder so ein Tag an dem alles etwas ungeplant lief und dessen Chaos heute fortsetzte.
Ich beginne mal mit dem Abendessen… obwohl ich gestern wieder einen kompletten Messtag hatte.
- 17:15 wie immer 15 I.E. für geplante 6BE
- 17:30 SEA 15 Minuten dann BZ-Messung 118mg/dl dann geschätzte 6 BE
- 18:00 weil’s so schön war: ein Bier ohne Berechnung!
- 20:00 pp-Messung 2Std nach dem Essen 110mg/dl und noch ein Bier ohne Berechnung!
- 23:00 Basalinsulin 15IE BZ-Messung 139mg/dl … na ja passt schon
- 03:00 Nachtmessung fürs Tagesprofil 123 mg/dl … noch nichts besonderes
- 06:30 Aufstehen – 15 IE - SEA 30 Minuten – Frühstück vorbereiten – Katze füttern ;)
- 07:00 Frühmessung 168 mg/ dl … immer noch nichts besonderes, nur etwas hoch – aber durch die zwei Bier erklärbar
- 07:05 „ach bin ich noch müde und es ist ja Sonntag“ noch mal kurz ins Bett kann nichts schaden…
Erst jetzt wird es besonders, weil ich ja keine einzige BE zu mir genommen habe, jedoch schon fürs Frühstück gespritzt! - 09:05(!) aufgewacht und aufgestanden – aha Frühstück verschlafen
- 09:07 Ob nun mein BZ am Boden ist? Schnell mal schauen: 111 mg/dl
Ich habe also 15 Einheiten gespritzt und die 6 BE einfach ausfallen lassen und nichts ist passiert.
Ähnliche Erfahrungen hatte ich schon gesammelt, als ich das Spritzen vergaß und ebenfalls nichts passierte. Allerdings: Würde ich solche Fehler mehrfach hintereinander begehen, würde sich das sehr wohl bemerkbar machen. Ich meine, Beispiele wie dieses machen deutlich, dass zu viel Aktionismus BEI MIR oft nicht zielführend wären. In der Ruhe ist (so oft) die Kraft. ;)
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Hallo Gyuri,
glaube nur nicht du wärst der einzige mit diesem Phänomen. Ich hatte ähnliche Erfahrungen gemacht und bin jetzt eingeschwenkt wie folgt zu spritzen:
1. Beim ersten Wachwerden mit 115 mg/dl gibt es 15 IE Bolus (Basal spritze ich zur Zeit nicht)
2. Nach ca 45 Min. zeigt mein Libre dann 119 mg/dl an und ich spritze weitere 10 IE und gehe dann ins Bad.
3. Nach waschen und ankleiden was etwa 15 Min. ausmacht messe ich 98 mg/dl und bekomme dann meine 4 BE Frühstück
Trotzdem habe ich etwa 1 Stunde später meist um die 130 mg/dl - manchmal aber auch 160 mg/dl was weitere 1 - 2 Stunden später auf unter 100 mg/dl zurückgeht.
Ich stelle also fest, dass 1. eine halbe bis dreiviertel Stunde nach der ersten Injektion der BZ fast immer etwas höher ist als der erste Nüchtern BZ und 2. der Anstieg nach dem Frühstück durchs Insulin anscheinend doch begrenzt wird.
Es ist mir schon passiert, dass ich wieder eingeschlafen bin und erst nach 1,5 Stunden wach wurde. Danach hatte ich zwar schon 70er Werte und ich beeilte mich etwas zu essen aber passiert ist mir bisher noch nie was.
Bisher dachte ich das sei extrem aber nach deinen Erfahrungen gibt es das wohl öfter
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Mich wundert das jetzt nicht sooo sehr: zum einen gehört Resistenz zum DM2 dazu, zum anderen (bei den meisten), die noch vorhandene Eigensekretion. Wenn da dann die benötigten IE von außen kommen können die Betazellen Pause machen.
Bei einem DM1 ohne Resistenz würde das in einer Hypo enden.
Und zu der Geschichte mit dem Aufstehen und folgendem BZ-Anstieg hab ich hier mal was zur Erklärung geschrieben: http://www.diabetesinfo.de/homepage/infos-und-news/dawn-oder-aufstehphaenomen.html
Viele Grüße,
Jörg
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Hallo Joerg,
das mit dem Aufstehphänomen ist mir schon klar. Allerdings finde ich es schon heftig, wenn 15 IE Analoginsulin eine Stunde nicht ausreichend gegen die Hormone ankämpfen können. Dieses Phänomen haben alle Diabetiker egal welcher Typ aber in der von uns beschriebenen Form können es wohl nur Type 2 Diabetiker haben. Deshalb muss sich das Spritzverhalten der unterschiedlichen Diabetikerypen wenigstens an dieser Stelle deutlich unterscheiden.
Gyuris Beispiel zeigt auch, dass es beim Typ2 ziemlich egal ist welcher IE/BE Faktor irgendwann mal ausgerechnet wurde. Nur Insulin weglassen oder zu wenig spritzen bedeutet wahrscheinlich eine hohe BZ Spitze nach dem Frühstück. Ob dann noch korrigiert wird ist Ermessenssache
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Ich leg da noch einen drauf… ;)
Würde ich im Nachhinein korrigieren, könnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob das überhaupt was gebracht hat. :gruebeln:
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HAllerdings finde ich es schon heftig, wenn 15 IE Analoginsulin eine Stunde nicht ausreichend gegen die Hormone ankämpfen können. Dieses Phänomen haben alle Diabetiker egal welcher Typ
Nein, das haben nicht alle Diabetiker, denn nicht alle sind resistent.
Viele Grüße,
Jörg
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Hallo Joerg,
nicht alles auf die Goldwaage legen was ich schreibe - ich habe mich wohl etwas zu kurz gefasst. Es spritzen ja auch nicht alle Typ2er 15 IE eine Stunde vor dem Frühstück.
Alle Diabetiker und Nichtdiabetiker haben das Phänomen, dass morgens Hormone ausgeschüttet werden, die den BZ ansteigen lassen. Mit Resistenz mehr als ohne - unabhängig ob Typ1 oder Typ2.
Das war meine Intension.
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Alle Diabetiker und Nichtdiabetiker haben das Phänomen, dass morgens Hormone ausgeschüttet werden, die den BZ ansteigen lassen. Mit Resistenz mehr als ohne - unabhängig ob Typ1 oder Typ2.
Ja, richtig. Beim einen mehr und beim anderen weniger. Und auch beim selben Menschen kann es Unterschiede geben. Vor einigen Jahren hab ich immer einen Morgengupf gebraucht, dann ging es eine Zeitlang auch ohne und seit einem Jahr brauche ich ihn jetzt doch wieder. Hormone sind besonders fies, weil man sie nicht messen kann. Sonst könnte man ähnlich vorbeugend vorgehen wie bei einer geplanten Cortisontherapie.
Viele Grüße,
Jörg