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Diabetesfragen => Diabetes-Technik => Thema gestartet von: Kladie am Februar 04, 2015, 10:50

Titel: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am Februar 04, 2015, 10:50
Hallo,

Wie ich schon im anderen Thread geschrieben hatte, sind die Messergebnisse des Libre beim scannen gegenüber Meßstreifen anders zu betrachten. Bei mir ist es so, dass beim scannen immer weniger BZ angezeigt wird.

Neute Nacht gab es dazu weiteres zu berichten:
Ich konnte ab ca 23:20 Uhr nicht so richtig einschlafen. Deshalb habe ich das Libre, das neben mir auf dem Nachtisch liegt, einmal befragt. Der Scann zeigte mir 61 mg/dl obwohl ich keine Symtome einer Unterzuckerung feststellen konnte. Trotzdem war ich vorsichtig und nahm eine (und danach mehrere) Kontrollmessungen vor:

0:36 Uhr ==>   78 mg/dl  (Libre Scan
1:09 Uhr ==>   61 mg/dl  (Libre Scan - Trent sinkend)
1:10 Uhr ==> 120 mg/dl  (Meßstreifen Bayer Contour)
1:11 Uhr ==> 115 mg/dl  (Meßstreifen Bayer Contour)
1:11 Uhr ==>   99 mg/dl  (Meßstreifen Freestyle Libre)
1:13 Uhr ==>   78 mg/dl  (Libre scan)

heute morgen wieder:

7:48 Uhr ==>   63 mg/dl  (Libre scan)
7:50 Uht ==>   67 mg/dl  (Libre scan)
7:52 Uhr ==> 104 mg/dl  (Messstreifen Freestyle Libre)

Ich finde, BZ Kontrolle mit Freestyle Libre in dieser Art ist nicht sinnvoll. Dann kann man auch direkt bei den Meßstreifen bleiben. Ich hatte mich ja schon darauf eingestellt, dass das Libre immer 10 - 20 mg/dl weniger anzeigt aber heute nacht war es die Hälfte der BZ Angabe vom Meßstreifen. Diese Abweichung ist nicht tolerierbar.

Hat jemand anderes auch schon so starke Unterschiede feststellen können oder bin ich der einzige?

Ich werde mich gleich noch mit Abbott i Verbindung setzen und dann hier einen  update machen.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 04, 2015, 12:04
Bei mir passte es immer ganz gut. Ich bin aber auch mit einem eher stärkeren Unterhautfettgewebe "gesegnet".

Und wie gesagt: ich erwarte keine perfekte Übereinstimmung. Es sollte nur in derselben Größenordnung liegen. Da ist immer noch eine Lag time im Spiel (die durch einen Algorithmus auf 5 Minuten runtergerechnet wird) und der Fakt, dass Messgeräte für den Hausgebrauch nicht 100%ig genau messen müssen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es bei eher schlanken Personen anders aussieht.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am Februar 04, 2015, 12:57
update nach Anruf bei Abbott:

Als erstes bleibt festzustellen, dass die techn. Hotline von Abbott kompetent, freundlich und hilfsbereit ist.

Das Gespräch ergab, dass es die Möglichkeit gibt, dass der Fühler des Sensors in einem Muskel steckt und dadurch an zu wenig Gewebewasser kommt. Es sollte Anwender geben, die nach Massage der Sensorumgebung und drücken auf den Sensor wieder normalisierte Werte angezeigt bekamen. Das sollte ich zuerst mal testen.
Ansonsten würde evtl. ein Defekt des Sensors vorliegen. Dieser wird durch einschicken gegen einen neuen Sensor ausgetauscht.

Die Kontrollmessungen mit dem Bayer Contour wurden nicht näher untersucht, da keine Bewertung der Messgenauigkeit anderer Geräte angestellt werden. Es wurde aber auf die zugelassene Toleranz von 15% verwiesen.
Die starke Abweichung der Messung mit dem FreeStyle Meßstreifen ist jedoch ebenfalls zu hoch. Deshalb kam das Angebot den Sensor auszutauschen.

Mein Vorschlag, dass den Sensoren ein paar Teststreifen dazugelegt werden könnten um Kontrollmessungen vorzunehmen wurde positiv entgegen genommen. Darüber sei noch nicht nachgedacht worden.

Insgesamt ein recht angenehmes Gespräch mit dem Ergebnis, dass in den oben geschilderten Situationen ein Sensoraustausch möglich ist.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: LordBritish am Februar 04, 2015, 13:01
Es kommt drauf an wie gut der Sensor liegt, sprich an der einen Stelle passen die Ergebnisse gut und bei der anderen gibt es Abweichungen von bis zu 80 mg/dl.

Liegt man Nachts auf den Sensor sind die Ergebnisse vom Libre gegnüber den BZ wesentlich niedriger.

Der erste Sensor war Top und hatte eine minimale Abweichung von ~10 mg/dl, der zweite war sehr unterschiedlich von der Abweichung und
der dritte hat zwar eine größere Abweichung, ist aber stabiler als der zweite.

Im Moment denke ich, es ist eine gute sinvolle Ergänzung.

Grüße
Markus
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am Februar 04, 2015, 13:25
Hallo Markus,

ich stelle mir mal vor, dass es eine Abweichung von 80 mg/dl bei mir gäbe bei einem Meßergebnis von 61 mg/dl  :kratz:
Meine Frau würde mich dann bei 141 mg/dl animieren Traubenzucker zu schlucken.....

Bei solchen Abweichungen ist ein Libre kein sinnvoller Ersatz für ein BZ-Meßgerät. Wenn jeder Scan in Frage gestellt werden müsste und eine Kontrollmessung notwendig ist, kann auch direkt weiter gemessen werden wie bisher.

Als Type 2 sind bei mir schnelle BZ Änderungen eher selten auch wenn ich viel Insulin gespritzt habe. Darauf basierend ist mein Einstellung aufgebaut. Der BZ sollte immer zwischen 80 und 160 mg/dl sein und ist üblicherweise etwa 90 - 100 mg/dl. Mit dem Libre bin ich jetzt schon immer nahe am Bereich des unterzuckerns was nicht gerade prickelnd ist.
Wenn ich jetzt immer Traubenzucker schlucken würde wenn das Libre zu geringe Glykosewerte anzeigt, dann würde sich meine Einstellung sicher verschlechtern. Das kann nicht das Ziel des Libre sein.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: LordBritish am Februar 04, 2015, 14:20
ich stelle mir mal vor, dass es eine Abweichung von 80 mg/dl bei mir gäbe bei einem Meßergebnis von 61 mg/dl  :kratz:

Nicht bei jeden Wert, kommt drauf an wie hoch der ist daher ja auch BIS ZU.

Mal schauen kommt auch drauf an wie der Sensor liegt und ob man drauf liegt.

Viele Grüße
Markus
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Alf am Februar 04, 2015, 15:14
Ich habe noch nie so oft gemessen, wie jetzt seit ich das Libre habe. ;D

Bei meinen Vergleichen hat das Libre mal mehr und mal weniger angezeigt als mein Freestyle Lite aber insgesamt waren die Abweichungen (egal bei welchem absoluten Wert) nicht größer als 20mg/dl und speziell morgens, wenn sich annähernd ein brauchbares Gleichgewicht zwischen Zwischenzellwasser und Kapillarblut eingestellt hat (weil der letzte Bolus und Essen erledigt waren) war die Abweichung an jedem Morgen kleiner 5mg/dl. :o :)

(Mein Freestyle Lite prüfe ich übrigens jedes Quartal gegen das Laborgerät und es hat mich dort noch nie enttäuscht, war immer deutlich geringer abgewichen als die zulässigen 15%)

Von diesen Ergebnissen her bin ich absolut zufrieden mit dem Libre (man muss es halt interpretieren!)

Gerade in Situationen, wo es Abweichungen zwischen Zwischenzellwasser und Blut gibt, weil davor "etwas" stattgefunden hat (Bolus wirkt, Essensaufnahme, Sport usw.) messe ich vor dem Eingreifen zur Korrektur oft als Kontrolle mit dem Freestyle Lite, es sei denn der Trend vom Libre zeigt ganz eindeutig mehrere Scans lang auf steigende "BZ"-Werte. (Auch hier hatte ich schon mal ganz selten vereinzelte Aussetzer, wo das Libre mal einen Scan zeigte, der nicht auf die Trendlinie passte).

Gerade bei niedrigen Werten habe ich den Eindruck, dass das Libre tendentiell eher niedriger anzeigt als das Lite aus Kapillarblut - dort wie gesagt gibt's vor einer Hypo-BE _fast immer_ die Kontrollmessung. Korrekturinsulin aber durchaus auch schon mal nur mit Libre-Werten...

Trotzdem: Ein eklatanter Fortschritt, gerade um Feintuning zu betreiben und die versteckten kleinen Scheisserchen aufzuräumen!

* Aufstehspitzen bis 200 trotz Gupf!,
* Sport-Resistenz (wahrscheinlich bei kleiner Basallücke) Katastrophe (wobei ich das erst noch gegenchecken will, da könnte auch noch ein kleiner verdeckter Infekt zwischengefunkt haben)
* Feintuning für optimalen SEA

Wenn man das alles mal wieder (vielleicht ein zwei Mal im Jahr) mit dem Libre checkt und sich selbst einnordet, dürfte es einem der 1C _erheblich_ danken!
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: LordBritish am Februar 05, 2015, 09:18
Ich habe noch nie so oft gemessen, wie jetzt seit ich das Libre habe. ;D

Kommt mir irgendwie bekannt vor, zumindest bei dem ersten Sensor ist das so gewesen.

Viele Grüße
Markus
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am Februar 07, 2015, 12:24
Vielleicht noch eine interessante Info:

Abbott arbeitet an einer Android App, um den Libresensor per NFC abfragen zu können. Dann wird das Meßgerät nicht mehr benötigt, da die Bedienung des Touchscreens unzulänglich ist. Als Ausgleich soll es für alle, die ein Starterset gekauft haben ein Freestyle Precision Neo geben um die Kontrollmessungen vornehmen zu können.

Ich hoffe es stimmt!
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Hobbit am Februar 07, 2015, 18:03
Klingt nicht plausibel: man kann ja mit dem Libre auch konventionell den Blutzucker messen. Warum sollte Abbott noch andere Geräte verschenken?
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Frau_Holle am Februar 07, 2015, 18:23
abbott ist eh "knauserig", was Testgeräte angeht

Ich hatte ein Insulinx von meiner Arztpraxis erhalten - also nicht von abbott selbst - und da ich das Gerät registrieren ließ, war ich davon ausgeschlossen, von abbott ein anderes Gerät zum Testen zu bekommen. Wurde abgelehnt mit der Begründung, ich hätte ja schon ein Insulinx.



Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: LordBritish am Februar 07, 2015, 20:38
Klingt nicht plausibel: man kann ja mit dem Libre auch konventionell den Blutzucker messen. Warum sollte Abbott noch andere Geräte verschenken?

Würde ich auch so sehen, ein konventionelles Messgerät ist beim Libre gleich mit eingebaut.

Grüße
Markus
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am März 30, 2015, 11:33
Gestern habe ich meinen 10. Sensor in Betrieb genommen. Schon die erste Messung schätzte ich als zu tief ein aber da ich im normalen Bereich war, verzichtete ich auf eine Kontrollmessung.

Heute morgen zeigte ein Scan 68 mg/dl an und der Verlauf in der Nacht sogar noch tiefere Werte. Also habe ich einen Blutstropfen als Kontrolle geopfert. Dummerweise hat das Libre keinen Meßstreifen erkannt und ich musste das Contour XT benutzen. Der Wert von 107 mg/dl war wieder im Normalbereich. Also habe ich wie gewohnt 10 IE gespritzt und abgewartet bis ich frühstücken konnte.
Ein wenig verunsichert habe ich nach meiner üblichen Stunde SEA nochmal gemessen mit dem Scanergebnis 57 mg/dl und danach normal gefrühstückt.

Eine halbe Stunde nach den Frühstück ergab ein Scan dann 95 mg/dl (trendpfeil übrigens waagerecht) und die Kontrollmessung 141 mg/dl

Ein Anruf bei Abbott wegen dieser Problematik ergab, dass ich ein neues Meßgerät und einen Ersatzsensor zugeschickt bekomme. Beruhigen kann mich das allerdings nur bedingt.
Glücklicherweise bin ich stabil eingestellt und verfalle nicht in Panik selbst wenn ich gar nicht mehr messen könnte. Bei anderen Diabetikern könnte ich mir schon vorstellen, dass sie sowas nicht so locker verdrängen. Außerdem bin ich heute wieder froh kein Type 1 Diabetiker zu sein denn so kann man mit tiefen BZ Werten nur als Type 2 umgehen.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Jochen am April 07, 2015, 12:58
Vielleicht noch eine interessante Info:

Abbott arbeitet an einer Android App, um den Libresensor per NFC abfragen zu können. Dann wird das Meßgerät nicht mehr benötigt, da die Bedienung des Touchscreens unzulänglich ist. Als Ausgleich soll es für alle, die ein Starterset gekauft haben ein Freestyle Precision Neo geben um die Kontrollmessungen vornehmen zu können.

Ich hoffe es stimmt!

Interessant wäre auch, ob SiDiary Android Libre und NFC fähig gemacht wird.
Ist dazu etwas bekannt?
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 04, 2015, 14:10
Hallo,

jetzt will ich doch noch mal auf die Messgenauigkeit des Libre eingehen.
Heute habe ich den 2. Sensor hintereinander reklamiert. Das wäre jetzt der 4. Sensor der seit Okt. 2015 ausgetauscht wird. Außerdem habe ich nun auch schon meinen 3. Scanner.
Bis auf den letzten Sensor - auf den ich gleich näher eingehe - haben die Sensoren fast immer zu niedrige Werte angezeigt. Wenn dies bekannt ist kann man sich darauf einstellen und ist kein Problem auch wenn die absoluten Werte nicht genau stimmen. Die ersten 3 Sensoren wurden ersetzt, weil die Abweichung mehr als 30 - 50% gegen die Streifen-Kontrollmessung betragen hat. Es ist schon dumm wenn 40 mg/dl beim scann angezeigt werden und die Kontrollmessung dann mehr als 90 mg/dl anzeigt. Da die Sensoren aber normal ganz gut arbeiten und die Ausreißer problemlos ersetzt werden habe ich das Libre weiter benutzt. Es gibt schließlich weitere Vorteile dieses Systems.

Der letzt Sensor fiel aber aus dem Rahmen. Zuerst konnte ich annehmen der Sensor arbeitet zufriedenstellend da die Ergebnisse im Rahmen meiner Erwartungen waren. Deshalb habe ich das Libre auch nicht angezweifelt als es Nachts über mehrere Stunden BZ >200 mg/dl anzeigte. Ich wusste, dass ich eine Infektion hatte (mein Auge ist stark angeschwollen) und so nahm ich das auch noch hin. Vorgestern jedoch zeigte es 280 mg/dl an, ohne dass ich etwas gegessen hatte. Daraufhin spritzte ich 15 IE Humalog. Da der BZ innerhalb einer Stunde nur bis 200 mg/dl sank spritzte ich nochaml 10 IE. Auch damit ging er nur bis 160 mg/dl zurück und ich gönnte mir nochmal 8 IE. Damit kam ich dann irgendwann auf etwas über 100 mg/dl und ich ging schlafen.
Heute morgen zeigte das Libre wieder recht hohe Werte an und ich spritzte 15 IE um nach einer Stunde zu frühstücken. Dieser SEA ist bei mir normal. Zum Frühstück zeigte das Libre dann 98 mg/dl an und ich war zufrieden. Leider hatte ich aber Probleme die Zeitung zu lesen und es fühlte sich wie UZ an. Erst jetzt entschloss ich mich eine Kontrollmessung durchzuführen und diese zeigte dann 29 mg/dl an.
Es gab also erst mal Traubenzucker und ich scannte erneut mit einem Ergebnis von 93 mg/dl. Ich war richtig erschrocken. Nach dem Frühstück klappte es mit dem Zeitunglesen wieder besser und ich scannte erneut. 160 mg/dl mit Pfeil steil nach oben. Die Streifenmessung ergab aber nur 92 mg/dl.
Damit war dieser Sensor für mich nicht mehr nutzbar. Das Telefonat mit der Hotline brachte mir einen erneuten Ersatz. Der Gesprächspartner meinte dann aber das Libre ist kein Ersatz für ein normales BZ Messgerät was mich doch verwundert denn in der Werbung wird klar gesagt man kann zukünftig auf das Fingerstechen verzichten kann. Da wird Abbott anscheinend doch vorsichtiger in seinen Aussagen.
Lt Aussage der Hotline kann der Sensor auch leiden wenn die BZ Änderungen zu schnell erfolgen. Das war ja bei mir der Fall aber es überrascht mich trotzdem. Mir wurde auch erklärt warum das so ist aber ich kann es ohnehin nicht verstehen. Ist aber interessant wenn es so sein sollte.

Jetzt bin ich ehrlich gesagt etwas unsicher wie es weitergeht. Das Libre hat sicher Vorteile aber so leichtfertig in einen UZ geschickt zu werden wenn man sich aufs Libre verlässt kann nicht gut sein.
Bin ich eigentlich der einzige, der solche Probleme hat?
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Alf am August 04, 2015, 15:04
Nein ich hatte zwischendurch auch 3 Sensoren, die rel. reproduzierbar 20-30 zu wenig angezeigt haben (die ersten 3 waren tipptopp mit Abweichungen bis max. 15 mg/dl). Ich habe das aber nicht reklamiert, weil es zuverlässig zu wenig war und ich mich drauf eingestellt hatte. Es war für mich eher ein psychologisches Moment, da man permanent bei LO schon ins Schwanken gerät, ob man mal ne Hypo-BE drauf isst oder ob es eigentlich 'ne 70 aus Kapillarblut ist, die -wenn sie nicht weiter fällt- mich genaugenommen überhaupt nicht juckt. 2 dieser Sensoren sind mir dann aber auch vom Arm gefallen, was für mich das eigentliche Problem war und deswegen habe ich nat. auch reklamiert.

Jetzt habe ich den 2. Sensor hintereinander, der extrem genau läuft. Den ersten hatte ich gesetzt und wurde mit einer Blutfontaine belohnt, direkt ein Blutgefäß getroffen. Die ersten Stunden hat er nur Schrott angezeigt (Sensorfehler oder nur Lo) aber ab dem nächsten Morgen wirklich größtenteils identische Werte.

Bei diesem Sensor bin ich dem Rat gefolgt, ihn schon einen halben - bis einem Tag vorher zu setzen, ohne ihn direkt zu scannen. Hatte ihn also wieder spät abends geschossen und erst am nächsten Morgen aktiviert. Läuft bis jetzt ebenfalls beeindruckend genau.

Grundsätzlich würde ich aber niemals massiv Insulin geben oder massenhaft Hypo-BEs schlucken, wenn mir die Werte suspekt vorkommen, ohne eine zusätzliche Kontrollmessung. Abbott empfiehlt das ja ohnehin und dann das im Libre-Lesegerät verbaute BZ-Messgerät (das ist meine ich eine Insulinx-Einheit) bei Abweichungen zum Sensor. Letztlich müsste man nat. gegen ein Laborgerät gegenmessen aber wer hat das schon greifbar.

Sind wir mal ehrlich: Bei den erlaubten Toleranzen ist mir der absolute Wert nicht soo wichtig. Der Pfeil des Libre ist mir am wichtigsten und der ist sehr zuverlässig und passt immer zu meiner Wahrnehmung (die -toitoitoi- bei mir zuverlässig funktioniert, sowohl für Hypo-Situationen als auch bei steiler Flankensteilheit und auch bei Hyper-Situationen)!

Wenn mir Werte suspekt vorkommen, messe ich mit einem Streifen gegen und ansonsten mache ich das jeden morgen einmal, um zu schauen, ob der Sensor noch im normalen Fahrwasser läuft.

Ich habe aber def. 2 Sensoren lang gebraucht nicht in Hyperaktivität zu verfallen und immer sofort (über-)reagieren zu wollen! Letztlich ist es wichtiger die Begleitumstände des Wertes zu hinterfragen als den absoluten Wert des Libres und da ist der zusätzliche Pfeil ein wichtiger Indikator, der das Gesamtbild abrundet:

Wenn ich weiss ich habe am Abend beim Grillen massenhaft FPEs geschluckt, habe ich null Problem bei einem nächtlich erhöhten Wert mit steigendem Pfeil entsprechendes Insulin (trotz Ruhezustand in der Horizontalen) zuzuführen.
Weiss ich, dass ich nur schnellwirksame KHs intus habe und sehe, dass der Pfeil am Libre zusätzlich schon wieder runter zeigt, gibt's jetzt sogar auch mal ne Cola (da hatte ich tatsächlich neulich die erste "echte" Cola seit 20 Jahren. Hat zum K*tzen geschmeckt aber den Zweck erfüllt ;D)

Ich komme gut zurecht damit und möchte ihn nicht mehr missen...  :rotwerd:
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 04, 2015, 20:41
Hallo Alf,

ich hatte wohl etwas zu kompliziert geschrieben.
Fakt ist, dass ich morgens bei gemessenen 136 mg/dl 15 IE spritze und dann mit einem SEA 60 Min. frühstücke. Die gemessenen 136 mg/dl waren aber in Wirklichkeit nur ca 60 mg/dl was mich dann zum Frühstück auf 29 mg/dl absinken ließ.
Ich betrachte schon lange nicht mehr die absoluten Werte des Libre und reklamiere nur bei besonders großen Diskrepanzen.

Es hat sich aber wohl erledigt denn der neue Sensor den ich heute gesetzt habe, ist mir nach nur 5 Stunden Tragezeit einfach vom Arm gefallen. Ich mache mit dem Libre erst weiter, wenn die Qualität sich entscheidend verbessert. Der Unsicherheitsfaktor ist mir mittlerweile zu hoch wenn ich immer bangen muss ob mit dem Sensor wirklich alles OK ist. Glücklicherweise bin ich nicht (mehr) auf ihn angewiesen. Jetzt bin ich erst mal frustriert
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Joerg Moeller am August 05, 2015, 12:03
Ich finde man kann eh nicht sagen "das misst zu hoch/zu niedrig".

Das ist als wenn ich einen Passanten frage wie weit es zum Bahnhof ist. Wenn der sagt "3 Kilometer" kann ich die Genauigkeit nur beurteilen, indem ich mit geeigneten Instrumenten selber nachmesse. Aber nicht, indem ich mir eine neue Schätzung von einem zweiten Passanten hole.

Vor allem wenn man noch die Lagtime berücksichtigt, also den zeitlichen Unterschied zwischen Glucosegehalt im Blut und im Interstitium.

Deswegen finde ich den Ansatz von Alf, da nicht allzuviel Wert auf den konkret angezeigten Wert zu legen, schon goldrichtig.
Und im Zweifelsfall hätte bei mir immer das Körpergefühl das letzte Wort.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 05, 2015, 13:59
Ja Jörg da hast du nicht ganz Unrecht. Aber ich behaupte ja auch nicht, dass es falsch misst sondern nur, dass es weniger im Vergleich zu Streifen anzeigt.

Wenn ich dann bei deinem Beispiel bleibe und jemanden nach der Entfernung zum Bahnhof frage, dann ist es für mich nicht relevant ob es 2,8, 3 oder 3,2 km sind aber ich kann wenigstens abschätzen ob ich den Weg zu Fuß gehen kann oder mir besser ein Taxi nehme. Wenn der Passamt dann 3 km sagt und in Wirklichkeit sind es mehr als 10 km dann kann ich doch sagen, diese Auskunft ist jenseits von gut und böse.
So ist es auch mit dem Libre. Vergleichsmessungen aus scannen und Blutstropfen haben mir schon sehr oft angezeigt dass der scanner gerne weniger Blutzuckerkonzentrationen anzeigt. Absolut ist mir der Wert schnuppe. Wenn aber 93 mg/dl angezeigt werden und ich bemerke UZ Symtome die vom Blutstropfen mit 29 mg/dl bestätigt werden, dann kann ich gleich auf die Messungen verzichten.

Interessant fand ich aber die Aussage, dass durch kräftige BZ Schwankungen in kurzer Zeit der Sensor Schaden nehmen kann. Das soll mit den verwendeten Enzymen zusammenhängen. Ich wäre neugierig Beispiele dafür zu bekommen.
Vielleicht ist es aber auch eine Sondersituation weil ich zur Zeit eine Infektion habe die mit Antibiotika behandelt wird und meinen BZ auf fast 300 mg/dl hochgebracht hat. Da habe ich das erste mal über 30 IE Insulin gespritzt ohne was zu essen - also korrigiert wie ein Type 1. Dummerweise habe ich mich dann am nächsten Morgen immer noch zu sehr aufs Libre verlassen.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: pfaelzer am August 05, 2015, 14:36
Meine Meinung ist, wenn ich das alles so lese, dass dieses System noch in den "Kinderschuhen" steckt und bei Weitem noch nicht ausgereift ist. Ich denke, man hat es jetzt auf den Markt geworfen, damit die Kosten für die  Entwicklung sich langsam armotisieren. Momentan möchte ich das Libre nicht geschenkt!

pfaelzer
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Floh am August 05, 2015, 16:19
Diese Aussage finde ich schade, pfaelzer.

Ich kann die Probleme von Kladie nur teils aus eigener Erfahrung wiedererkennen. Bei meinen Sensoren war der Wert typischerweise in sehr enger Toleranz zum Blutzucker (Blutzucker nicht mit dem Libre gemessen - ich hab da die falschen Teststreifen). Wenn es Abweichungen gab, die nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen waren (Temperaturerhöhung des Sensors - unter der Dusche etwa - liefert für einige Zeit falsch hohe Werte), dann waren diese bei mir "zu niedrig am Libre".

Ich hielt das für ein Designfeature. Bei einer falsch niedrigen Anzeige ist das Problem für den betroffenen Diabetiker unkritischer (weil 1 BE mehr weniger weh tut als die von Kladie angesprochenen +30 I.E.).

Der Kladiesche Ausfall ist deswegen besonders tückisch - aber für mich bisher ein Einzelfall. Da würde ich nicht von Kinderschuhen sprechen - das Verhalten des Sensors ist durchaus dem Verhalten des Navigators vergleichbar.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 05, 2015, 20:36
Hallo Pfälzer,

auch ich möchte da eher widersprechen. Es ist ein System das anders ist und viel Vorteile gegenüber den normalen Meßgeräten hat. Meine Erfahrungen sind aber so, dass die Ausfälle bzw, die Ungenauigkeiten noch nicht alle erklärbar sind.
Wenn du mit Meßstreifen gemessen und vorher deine Finger nicht gewaschen hattest konnten auch erhebliche Ungenauigkeiten entstehen, die in den Anfangszeiten der Selbstmessung auch nicht immer erkannt und erklärt werden konnten.

Ich versuche hier nur herauszubekommen wie häufig so etwas passiert oder ob es nur ein einmaliger Fall war. Ein Forum ist mir da wesentlich vertrauenswürdiger als der Hersteller selbst.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Klimbim2012 am August 05, 2015, 21:06
Hallo Kladie,

als FSL-Neuling, mit 2. Sensor am Arm, - habe ich auch festgestellt, das die Werte niedriger sind, als bei der BZ-Messung, - aber meist sind die Abweichungen um +/- 10. Viel Interessanter finde ich den Verlauf, - der mir oft logisch erscheint, und andere Male total unlogisch.....  Und das finde ich eigendlich das Interessante, - und welchen Nutzen ich daraus ziehen kann, - und ggf. mein Management anpassen kann, - aber da bin ich mir noch sehr unsicher, - klar, da fehlen auch die Erfahrungswerte, - und vielleicht sind da 2 Sensoren auch zuwenig!

So habe ich die beiden vergangenen Nächte lt. FSL 3 Unterzuckerungen verschlafen, - und eine die ich durch Zufall gemessen habe, mir jedoch ausser Müdigkeit sehr gut ging, - ich dann vorsorglich den BZ gemessen habe, und alles im grünen Bereich war!

Vor dem FSL habe ich mich immer gewundert, das mein morgendlicher Nüchternwert erhöht war, - obwohl ich am Vorabend mit sehr guten Werten ins Bett gegangen bin. Mit dem FSL habe ich sehen können, das meine Werte in der Nacht gut und gleichmäßig liegen, mit ausnahme der Ausrutscher nach unten, - jedoch um die Zeit, wo ich aufstehe, die Werte auch ansteigen, ohne das ich etwas gegessen habe .... es ist nur geringfügig, aber gestiegen!

Oder der Verlauf nach der Malzeit, der Anstieg des BZ, und darauf folgende Abfall, der oft kurz und steil ist, - oder abends genauso steil hoch geht, sich dann aber im Abfallen sehr streckt, obwohl ich abends mehr IE habe ( Faktor: morgens/mittags/abend = 0,5 / - / 1,0 ), aber da muss ich wohl auch mit meinem Diadoc. mal reden!

.... ja, - das fiel mir jetzt mal so ein, - und nun warte ich auf meinen 3. u. 4. Sensor,
nach dem Hickhack, bin ich gespannt ob die noch vor Ablauf des 2. Sensors kommen,
und wenn nicht, das ich nicht so lange aussetzen muss!

Ich für mich habe entschieden, dass ich mich nicht alleine auf FSL verlassen möchte, - die Messung BZ vor Essen und UZ werde ich beibehalten!

Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 05, 2015, 21:19
Hallo Klimbim2012,

meine Erfahrung ist genau das was du schreibst. Ich habe jetzt den 17. oder 18. Sensor in Benutzung und bin froh das FSL zur Verfügung gehabt zu haben. Hat mir auch einige neue Erkenntnisse gebracht.

Die erste Phase ist aber nun vorbei und neue Erkenntnisse werde ich vermtl nicht mehr machen. Wenn ich jetzt nicht noch mehr Erlebnisse wie oben beschrieben habe wäre ich superzufrieden.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Joerg Moeller am August 06, 2015, 13:38
Ich kann es natürlich nicht empirisch belegen, aber nach all den Berichten darüber habe ich schon den Eindruck, dass es sowas ähnliches wie eine Universalgröße bei Mützen ist: einem großen Teil passt es, bei manchen passt es aber nicht. Man müsste also erstmal für sich selber rausfinden "Bin ich ein Libre-Typ oder nicht".

Vergleiche mit dem Messgerät würde ich nur ziehen, wenn ich vorher mal beim Arzt die Genauigkeit des Messgeräts gecheckt habe. (gegen eine Labormessung). Wenn Gerät A 100 zeigt und Gerät B 120, dann gibt es ja zwei Optionen: Gerät A zeigt 20 zu wenig oder Gerät B zeigt 20 zuviel. (Oder die dritte Variante: das Labor misst 110, dann zeigt A 10 zuwenig und B 10 zuviel).

Im Endeffekt würde ich die Praxis entscheiden lassen: gelingt es mir mit dem Libre den Verlauf stabiler zu machen und wirkt sich das auf das HbA1c aus.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: LordBritish am August 06, 2015, 14:01
Ich stimme Jörg zu, es bringt nicht viel mit einen Messgerät zu vergleichen, eben nur der Laborwert bringt einen Vergleich.
Das andere sind subjektive Meinungen und können sich ggf. von Person zu Person unterscheiden.

Ich habe die Erfahrung gemacht (Sensor Nr. 6 sitz gerade) das es bei jeden Sensor unterschiedlich ist und
auch die Stelle am Arm scheint nicht immer gleich zu sein. Der Vergleich mit einen Messgerät bringt 3-4 mg - ca. 40 mg Unterschied.

Wenn der Sensor gut ist, sprich scheibar genaue Ergebnisse liefert, ist der Sensor eine echte Bereicherung im Alltag.

Grüße
Markus

Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 06, 2015, 21:30
Ich habe keine Ahnung warum mich niemand versteht. Mich interessieren die absoluten Werte überhaupt nicht. Da hilft auch kein Vergleich mit einem Laborgerät.

Alle Diabetiker haben seit langem die Möglichkeit sich selbst zu testen. Eine Meßungenauigkeit von +/- 10% ist da systembedingt nicht zu vermeiden. Wer genauere Werte haben will sollte sich zu einem Speziallisten begeben und sich dort mit einem Laborgerät testen lassen.
Wenn ein Diabetiker angenommen 2 Meßgeräte parallel benutzt, dann kann er sehr wohl herausbekommen, dass ein Meßgerät zu 95% niedrigere Ergebnisse anzeigt als das andere. Dabei ist es völlig unwichtig eins oder beide Meßgeräte gegen ein Laborgerät testen zu lassen. Wenn jedoch die BZ Höhe fifty fifty mal von dem einen mal von dem anderen tiefer/höher angezeigt wird darf man davon ausgehen, dass die Abweichungen zufällig sind. Da hilft eine Eichung mit einem Laborgerät auch nicht weiter.
Mein Freestyle Libre zeigt beim scannen zu 95% niedrigere Ergebnisse an als wenn ich mit einem Teststreifen messe. Deshalb kann ich sehr wohl davon ausgehen, dass das Libre systembedingt etwas niedrige Werte anzeigt als bei eine Blutmessung. Da ist es völlig egal wie genau der Wert jedes einzelnen ermittelt wird.
Wenn es nur fünfmal verglichen wird kann es ja noch Zufall sein aber wenn man schon 40 oder 50 mal verglichen hat mit dem gleichen Ergebnis halte ich zufällige Ergebnisse für unwahrscheinlich.

Sicher ist auch der Lag ein Unterschied aber wenn der BZ sich eine Stunde nicht verändert hat müsste Scanner und Blutmessung den gleichen Wert anzeigen. Nur bei BZ Schwankungen kann es Einfluss haben. Dabei sollte aber der Scanner mehr anzeigen wenn z. B. durch Sport der BZ nach unten geht. Bei mir passiert das aber nicht. Der Scanner zeigt  i m m e r  weniger an. Nach fast einem Jahr Erfahrung darf ich das bei mir als gegeben ansehen. Kann ja sein, dass das bei anderen anders aussieht aber eine Erklärung dafür kann ich mir nicht vorstellen.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Gyuri am August 07, 2015, 00:10
Ich habe keine Ahnung warum mich niemand versteht. Mich interessieren die absoluten Werte überhaupt nicht. Da hilft auch kein Vergleich mit einem Laborgerät.
(…)
Also ich verstehe dich schon …
Obwohl ich mir einbilde, mich über derartige Messungen vom Beruf her sehr gut auszukennen, habe ich es in Diabetikerkreisen schon lange aufgegeben über den Sinn bzw. Unsinn von Vergleichsmessungen verschiedener Messgeräte etwas zu schreiben. In vielen Bereichen wird alles geglaubt, was einem Über Diabetes erzählt wird. Nur bei den Genauigkeitsangaben der BZ-Messgeräte (und/oder Vergleichbare Messverfahren) wird immer wieder gebastelt ohne jegliche Aussagekraft.
 :patsch:
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Alf am August 07, 2015, 10:13
Hallo Kladie,

der springende Punkt ist, dass Du davon ausgehst, dass das Libre in 95% der Fälle zu niedrig anzeigt und hast das mit einem Gerät geprüft, das seinerseits ebenfalls 15% Toleranz hat und potentiell Dein Vergleichswert auch schon kappes ist.

Aber ich bin da völlig bei Dir, dass das Libre dazu neigt, tendentiell niedrigere Werte anzuzeigen! Ich gehe einfach davon aus, dass das sogar systembedingt so gewünscht ist, da in USA Hypos nach wie vor gerne verteufelt werden (wohingegen Ketoazidosen, die unweigerlich unbehandelt zum Tode führen eher weniger im Fokus stehen).

Abbott hat da ein schwieriges Marketing-Minenfeld betreten: Einerseits brauchen sie als Verkaufsargument die lange Liegezeit des Sensors, um ihn überhaupt wirtschaftlich darstellen zu können und nat. zusätzlich auch eine Ersparnis für wegfallende Streifen (die sie rein rechtlich nat. immer noch für schwierige Situationen empfehlen), erst dann lässt sich das System wirtschaftlich darstellen.

Und dann dort tendentiell auf Nummer sicher zu gehen in den 2 Wochen, den Leuten eher mal früher zu sagen, sie sollen ihre Hypos bekämpfen ist fast schon nicht verwerflich: Den allermeisten Diabetikern wird es enorm helfen von einem grottigen 1C runterzukommen und die, die top eingestellt sind und wissen was sie tun, müssen sich dann nur nicht bei jedem roten Wert des Libres sofort verrückt machen lassen (das meinte ich mit zusätzlich auf den Körper hören).

Ich kann gut damit leben, wenn mir das System tendentiell eher zu wenig, dafür aber immer und jederzeit abrufbar überhaupt etwas anzeigt und das noch mit einem Richtungspfeil gekoppelt. Meine praktische Einstellung hat sich wirklich enorm verändert bei 2 Situationen, wo ich früher im Blindflug war:

Morgens nach dem Nüchternwert habe ich mit leidlichem Drück-Ess-Abstand gefrühstückt und zum Mittag war ich wieder bestens im grünen Bereich. Seit dem Libre weiss ich, dass ich morgens nicht mal Hypo-BEs einwerfen muss, denn durch die Hormonelle Situation nach dem Aufstehen geht bei mir der BZ ab wie eine Rakete ohne Insulin. Ich scanne morgens und selbst bei einer Hypo gibt's sofort den Essensbolus (inkl. Aufstehinsulin), die Hypo ist selbst mit Insulin (das ja eben gar nicht sofort wirkt) in kürzester Zeit ohne BE weg. Das ist für den Kopf nicht ganz einfach gewesen und habe ich aber vor allem nur Dank des Libres gemacht (insofern ist das nicht allgemeingültig empfehlenswert)

Das zweite sind Sportsituationen: Ich habe dort früher immer bei Normwerten am Start schon gleich BEs draufgefuttert. Brauche ich aber gar nicht, weil ich scheinbar in einem Match oder Training gleich so unter Strom stehe, dass der BZ von ganz alleine steigt. Heute esse ich gegen Ende der Belastung was drauf, allenfalls ab Mitte des Spiels und komme wesentlich besser durch den Sport.

Klar beides sind Erkenntnisse, die -wenn man sie einmal erkannt hat- auch in Zukunft ohne Libre handhabbar sind und deshalb habe ich anfangs auch immer gesagt, ja super zum Einjustieren aber brauche ich nicht dauerhaft.

Jetzt bin ich aber so weit, mich voll und ganz darauf einzulassen und mich auch darauf zu verlassen, selbst mit der Gewissheit, dass auch mal ein Sensor suboptimal anzeigt, das System insgesamt vielleicht tendentiell zu wenig anzeigt, denn das Hauptargument ist wie bei allem: Das Libre ist halt einfach scheisse bequem. ;D

Meine lädierten Fingerkuppen betteln sowieso um jeden Sensor ;)

Viele Grüße, Alf.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 07, 2015, 11:14
Hallo Alf,

Zitat
orginal Alf:
der springende Punkt ist, dass Du davon ausgehst, dass das Libre in 95% der Fälle zu niedrig anzeigt und hast das mit einem Gerät geprüft, das seinerseits ebenfalls 15% Toleranz hat und potentiell Dein Vergleichswert auch schon kappes ist.
Wir liegen ja fast auf einer Wellenlänge, aber dein Mißverständnis besteht darin, zu meinen ich hätte das Libre überprüft. Das stimmt so nicht.

Wie ich jetzt schon einige male geschrieben habe, sage ich nur, dass das Libre in den allermeisten Fällen weniger anzeigt als bei Messungen mit einem Meßstreifen. Das Gerät bleibt bei mir völlig aussen vor. Meistens habe ich sogar das Libre selbst mit einem Meßstreifen benutzt.
Wenn ich es noch deutlicher schreiben kann würde ich sagen der Unterschied liegt nicht in den Geräten sondern im Sensor gegenüber den Meßstreifen.

Wir beide sind uns einig, dass das Libre normal etwas weniger BZ anzeigt. Damit kann ich auch leben. Wenn die Abweichung aber bei fast 100% liegt, dann ist das schon nicht mehr tolerierbar und ich reklamiere. Abott hat mit deshalb schon 3 Sensoren ersetzt von mittlerweile 17 oder 18.
Beim letzten mal war es aber ganz anders. Da hat das Libre morgens 160 mg/dl angezeigt und ich habe mich durch meine Erfahrungen verleiten lassen etwas mehr Bolus zu spritzen. Die 15 IE Humalog haben mich dann lt. Libre nach meinem 1 Stunden SEA auf 93 mg/dl sinken lassen aber ich war schon tief in einer Hypo. Da bin ich dann erst mal richtig ins grübeln gekommen.
Mittlerweile habe ich wieder einen Sensor, der "normal" arbeitet und ich genieße wieder die Vorzüge. Leider bleibt die Unsicherheit, die ich vorher bei keinem anderen Meßgerät gehabt habe.


Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: LordBritish am August 10, 2015, 07:35
Das kann ich bestätigen, bei mir zeigt das Libre auch Tendenziel weniger an, jedoch würde ich das auf die unterschiedliche Messmethode schieben. Ich habe den Eindruck es kommt auch auf die Einstichstelle an, manche sind TOP und sehr nah am BZ-Wert und manche haben eine größere Abweichung. Allgemein würde ich sagen Blut ist nunmal schneller als das Zwischenzellwasser.

Die Möglichkeit der Messung und der Trendpfeil sind sehr gut und bringen zusätzliche Erkenntnis,
man muss nur wissen wie man die Ergebnisse zu interpretieren hat.

Grüße
Markus
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Gyuri am August 10, 2015, 08:43
Wennwir aber schon dabei sind, zwei völlig verschiedene Messmethoden zu vergleichen um daraus einen Fehler des einen oder anderen Systems abzuleiten, (was meiner Meinung so nicht geht) sollten wir aber auch auf Unsicherheiten bei der BZ-Messung schauen, die beim Libre nicht auftreten können. Die Blutprobe kann verunreinigt sein, die entnommene Menge zu gering sein, der Teststreifen kann verschiedene Fehler haben u.s.w.
Die meisten Fehlerquellen könnte man da zwar durch Wiederholungsmessungen ausmerzen, eine zweite Messung genügt aber nicht, denn ein Fehler könnte sich auch bei der zweiten Messung einschleichen. Stark vereinfacht: Beim Libre kann es nicht zu (unerkannten) starken Ausreisern kommen.

NUR aus diesem Grund bezeichnete mein Diabetologe das Libre-Messverfahren als "revolutionär". Das hat wiederum etwas mit Statistik zu tun und wird in seiner Bedeutung nicht so leicht erkannt.

Und nur am Rande:
Mein Diabetologe und ich waren sich einig, dass das Libre bei Diabetikern, die mit "nur gelegentlichen" Messungen auskommen, keine Vorteile bringt. Die kostengünstigere Messung des Blutzuckers wird also nicht so schnell aussterben … müssen.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 10, 2015, 10:20
Hallo Lord,

Dass es technische Unterschiede gibt beim messen ist ja klar und dass es dabei systembedingte Abweichungen gibt ist fast selbstverständlich. Der Hersteller hat sich aber zu bemühen, Werte die in  mg/dl angezeigt werden auch vergleichbar anzubieten. Der Gap z. B. wird "weggerechnet" was in den meisten Fällen auch funktioniert.

Da die Meßgenauigkeit der Meßstreifen ohnehin +/- 15 % beträgt sind Unterschiede in dieser Größenordnung völlig OK.  Problematisch wird es erst wenn die Abweichung eines Sensors kontinuierlich 30, 50 oder noch mehr Prozent beträgt. Dann ist nämlich nicht wie beim Meßstreifen nur eine Messung betroffen sondern alle über einen Zeitraum von 2 Wochen. Da sollte der Sensor getauscht werden. Warum so große Abweichungen auftauchen wird von Abbott ja auch noch intensiv geprüft und sie lassen sich die entsprechenden Sensoren zurückschicken. Klar, auch der Ort wo der Sensor sitzt entscheidet über die Meßgenauigkeit aber es muß möglich sein die 15% Toleranz einzuhalten wie es auch von den Streifen erwartet wird.
Den Sensor, der bei mir nach 4 Stunden einfach vom Arm fiel brauchte ich nicht zurück schicken, da Abbott dieses Problem kennt und es ein Qualitätsproblem bei der Herstellung ist.

Übrigens:
Zitat
Ich habe den Eindruck es kommt auch auf die Einstichstelle an, manche sind TOP und sehr nah am BZ-Wert.....
Du sprichst hier auch vom "BZ-Wert" obwohl du nur den Streifenwert meinst der auch um 15% ungenau sein kann - oder solltest du den mit einem Laborwert ermittelt haben?


Der Trendpfeil, der für Type 1 sicher wichtig und hilfreich ist, ist für mich als Type 2 ziemlich unwichtig. Meine BZ Änderungen erfolgen so langsam, dass der Trendpfeil in 90 oder mehr Prozent waagerecht bleibt. Wenn der mal einen anderen Trend zeigt habe ich entweder mal mehr als 20 IE Humalog gespritzt oder eine größere Menge Zucker zu mir genommen.


@Gyuri

Ich darf schon eine Messung mit Zollstock und elektronischer Entfernungsmessung vergleichen denn das Ergebnis ist eine Angabe in Zentimeter. Damit ist nämlich nichts über die absolute Genauigkeit gesagt.
Das Libre als das systembedingt bessere Meßgerät zu bezeichnen muß auch nicht stimmen, denn deine beschriebenen Fehlermöglichkeiten der Meßstreifen stehen die des Libres entgegen. Beim Libre sind die entsprechenden Einflußgrößen der Ort des Sensors, ob mit im Muskel oder ausschließlich im Fettgewebe gemessen wird, die Fertigungsgenauigkeit der Enzyme, die Temperatur der Elektronik usw. usw.
Als Vorteile bleiben die Bequemlichkeit, die einfachere und schnellere Messung und die Anzeige des vergangenen ( und durch den Trendpfeil auch des zukünftigen ) Verlauf des BZs Die bleiben auch übrig bei Leuten die nur gelegentlich messen.

Auch ich sage nur am Rande: Wenn ich bei mir diabetische Folgeprobleme durch eine bessere Einstellungsmöglichkeit weiter in die Zukunft schieben kann, dann sind mir die Kosten, die die KK hat ziemlich egal.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: sonrisa am August 10, 2015, 12:32
Bei mir zeigt das Libre öfter etwas höhere Werte als mein BZ-Gerät. Häufig sind die Werte auch fast identisch. Laut Libre sollte mein letzter HBA1c-Wert bei 6,8 liegen, das Labor sagt 6,4. Für mich kein Problem, da ich meine Unterzuckerungen immer merke.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: LordBritish am August 10, 2015, 13:00
Übrigens:
Zitat
Ich habe den Eindruck es kommt auch auf die Einstichstelle an, manche sind TOP und sehr nah am BZ-Wert.....
Du sprichst hier auch vom "BZ-Wert" obwohl du nur den Streifenwert meinst der auch um 15% ungenau sein kann - oder solltest du den mit einem Laborwert ermittelt haben?

 :nein: ich meinte hier schon einen Vergleich zwischen Sensor und BZ-Wert, wobei ich den BZ-Wert als Vergleichswerrt ansehe, da aktueller.

Bei Statistiken vom Hersteller bin ich eh skeptisch, man kann jede Statistik gut oder schlecht aussehen lassen,
nicht ohne Grund gibt es den ein oder anderen Spruch.

Grüße
Markus
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Gyuri am August 10, 2015, 13:45
 :rotwerd: Jetzt wurde ich aber gründlich missverstanden.
… und ich kann aus der Längenmesstechnik durchaus Beispiele nennen, wie zwangsläufig bei verschiedenen Messmitteln verschiedene Messwerte raus kommen, obwohl beide die gleichen Maßeinheit haben.
Zitat
Beispiel:Bohrungsdurchmesser ermitteln.
Da gibt es (unter anderem) eine Dreipunkt-Messschraube und eine Zweipunkt-Messschraube.
Ist die Bohrung weitgehend rund, muss schon das gleiche Messergebnis raus kommen.
Ist die Bohrung oval, kann ich das mit Zweipunktmessungen feststellen.
Ist die Bohrung in einer "dreieckigen" Polygonform, kann ich das mit Dreipunktmessungen feststellen.
Hat die Bohrung beide Formfehler, wird es komplizierter und man muss die Messungen mit sehr vielen Punkten auf einer Messmaschine ermitteln.
Erkennt ihr daran die Parallelen?

Jetzt behaupten, dass eines der Messmittel das genauere sei, ist falsch. Dazu wird kalibriert und die Verwendbarkeit für die gestellte Aufgabe bestätigt oder verworfen.
Blutzucker ist das eine und das was Libre misst ist das andere (auch wenn die Einheiten einheitlich umgewertet werden).

Beim direkten Vergleich muss man wissen, was die einzelnen Messmittel für a.) systematische b.) zufällige Abweichungen aufweisen können. Es müsste dazu ein "Vergleichsnormal" geschaffen werden, dass eben einen Vergleich zulässt. Und glaubt mir: dazu sind wir als Anwender überhaupt nicht in der Lage, sondern wir müssen da blind den Herstellerangaben vertrauen.

Zur Genauigkeit sage ich immer wieder, dass ALLE Messgeräte genau genug sind.

Die Genauigkeitsangaben summieren sich auch für beide Messsysteme. Wenn das eine mit ±15% angegeben ist und das andere vielleicht mit ±10%, dann ist beim direkten Vergleich mit ±25% zu rechnen, auch wenn diese Abweichungen nur statistisch zu sehen sind (in aller Regel ± 2 mal Standartabweichung … es sind also auch vereinzelt größere Abweichungen möglich).

Und nie vergessen!
Es gibt systematische Abweichungen, die in immer die gleiche Richtung zeigen und es gibt zufällige Abweichungen, die nie vorhersehbar sind und die das Messergebnis unsicher machen.
Und das alles (zul. Abweichung, systematische Abweichung und zufällige Abweichung) bringt ihr zwangsläufig durcheinander, wenn ihr versucht aus zwei verschiedenen Messungen Rückschlüsse auf die Genauigkeit von Libre zu schließen. Überlasst solche Untersuchungen lieber denen, die sich darauf spezialisiert haben.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 10, 2015, 14:51
Hallo Lord,

Da du den BZ wert ja gar nicht kennst kannst du den Sensor auch damit nicht vergleichen.


@ Gyuri,

Auch du gehst immer davon aus, ich wollte ein Meßergebnis (egal welches Meßgerät) mit dem tatsächlichen Zustand vergleichen. Das wollte und will ich überhaupt nicht.

Ich will ein "falsches" Ergebnis mit einem zweiten falschen Ergebnis ins Verhältnis zu den Aussagen des Herstellers dieser Meßsysteme bringen. Das ist überhaupt nichts technisches. Wenn Abbott behauptet mit dem Libre kann man den Glykosegehalt des Blutes über den Umweg des Zwischenzellwassers mit einer ausreichenden Genauigkeit messen und gleichzeitig diesen Glykosegehalt auch über einen Meßstreifen mit einem Tropfen Blut herausbekommen, dann kann ich diese beiden Vorgehensweisen miteinander vergleichen. Sie dürfen unterschiedlich sein denn es sind ja unterschiedliche Meßmethoden aber jetzt sollte man sich über die ausreichende Genauigkeit klar werden.
Wenn nun ein Meßstreifen fast immer um die 40 mg/dl anzeigt wenn ich die ersten UZ Probleme bekomme, dann darf beim scannen ruhig 35 mg/dl angezeigt werden. Das wäre etwa 12 % weniger. Wenn der scann aber 30 mg/dl anzeigt und ich habe keinerlei UZ Symtome und der Meßstreifen zeigt 60 mg/dl an dann ist der scann eindeutig zu ungenau und zu tief.

Ich stelle nur fest, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt das scannen weniger anzeigt als eine Messung mit einem Blutstropfen. Wenn dieser Unterschied über einen längeren Zeitraum zu groß ist gehe ich von einem schlechten Sensor aus.
Die Zeitverzögerung kann ich dann aussen vor lassen wenn sich der BZ eine Stunde lang nicht oder nur marginal verändert hat.

Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Klimbim2012 am August 10, 2015, 19:11
Zitat
Wenn nun ein Meßstreifen fast immer um die 40 mg/dl anzeigt wenn ich die ersten UZ Probleme bekomme, dann darf beim scannen ruhig 35 mg/dl angezeigt werden. Das wäre etwa 12 % weniger. Wenn der scann aber 30 mg/dl anzeigt und ich habe keinerlei UZ Symtome und der Meßstreifen zeigt 60 mg/dl an dann ist der scann eindeutig zu ungenau und zu tief.

Moin Kladie,

nun muss ich aber doch mal meinen Senf dazu geben, wenn du bei einer UZ von 40 mg/dl. Probleme bekommst, - wobei ich schon früher Probleme bekomme, - gönne ich mir zu erst ein Stück TZ, bevor ich messe, - so habe ich das in der Schulung gelernt! Und versuche nicht mit zittrigen  Händen etc. meinen BZ zu kontrollieren, ob es wirklich eine UZ ist!  :heilig: :patsch: :kreisch: OK, aber ich denke du nimmst das jetzt mal als Joke auf! Aber richtiger wäre es!

Mit meinem letzten Sensor, hatte ich aber genau auch dieses Fänomän, - Messe nachts gelegendlich mal schnell mit dem libre, so vor umdrehen, da in greifbarer Nähe, - und es sind tatsächlich nur 40 mg/dl. - fühle ich aber spitze, - und denke, misst vorsichthalber mal den BZ der dann sogar bei 70 liegt,
vorsorglich futter ich doch ein TZ und pack mich wieder aufs Ohr, bzw. Sensor! Die nächsten Nächte dann fast zu selben Zeit 2 mal kurze UZ um 50 vom Libre gemessen, - habe ich natürlich nicht gemerkt, da ich mal so gut geschlafen habe, - doch jedoch bei meiner Wöchentlichen  Auswertung am PC ins
Auge fällt, - wie so andere Dinge, - die ich nun mal mit meinem DiaDoc durchsprechen werde! Da zweifle ich die nächtl. UZ auch an, - und würde ich mich da nur auf das FSL verlassen, - würde ich ggf. mir immer schön den Zucker überflüssigerweise reinhauen (?).

Leider kann ich ja im Moment keinen neuen Sensor mir einschießen, da ich noch immer Bestellprobleme habe, seitens Abbott und KK.

Aber noch ein Punkt, - für mich sind die Tendenzfeile doch sehr aufschlussreich, - bzw. versuche ich daraus zu sehen,  unter Berücksichtung des Wertes und der Zeit der letzten Insulin gabe zu erkennen, ob ich im Glucoseverlauf gut bin, ob das Insulin ausreichend war etc.... bin da aber noch am werkeln,
wo Diadoc. unterstützen muss, - und wo ich voralledem weiter am Libre ablesen kann, - auch wenn die werte ggf. niedrieger sind, aber der Verlauf,
so bei mir im Beruf z.B. durch gleiche Pausen, Malzeiten etc. nur geringfügig abweichen .... etc....

Aber es ist doch herrlich, so bekommt man keine Langeweile!
Wir werden alle unsere eigenen DiaTopManager (DTM)  :super: :balla: :lachen: :wech:
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Gyuri am August 10, 2015, 21:35
(…)
@ Gyuri,

Auch du gehst immer davon aus, ich wollte ein Meßergebnis (egal welches Meßgerät) mit dem tatsächlichen Zustand vergleichen. Das wollte und will ich überhaupt nicht.
(…)
:nein: Da hast DU mich nicht verstanden. Was du da tust und wie du es jetzt wieder erklärt hast, habe ich schon so verstanden. Mein Schreiben ging auch gar nicht gegen eine bestimmte Person. Es tauchen nur immer wieder derartige Vergleichsmessungen auf, um um damit die "Ungenauigkeit" eines bestimmten Messgerätes beweisen zu wollen.

Mir ist auch deine Vorgehensweise nach den Empfehlungen des Herstellers klar. Welem Gerät man im Grenzfall mehr Vertrauen schenken sollte, bleibt jedoch unbeantwortet.
Da ich mich mit nur einem Gerät begnüge und ich sowieso nicht so viel rummesse, stellt sich mir so eine Frage gar nicht. Als Typ2 kann ich mir das leisten.  :coolman: Ich vertraue ZUERST mal meinem Gefühl (aber nur ähnlich wie es Klimbim gelernt hat) und meinem gemittelten Tagesprofil der letzten Tage nur als Anhalt. Dieses erscheint mir aussagekräftiger, als so eine Trendkurve, wie ich sie hier schon öfter gesehen habe.
Da ich noch nie und nimmer völlig unvorbereitet zu einem Hypo gelangte, aus dem ich mich nicht hätte selbst helfen können, kann ich auch (falls Gerät zur Hand) in aller Ruhe mal schauen, was das Gerät so meint. Für das weitere Vorgehen brauche ich kein exaktes Messergebnis. Ich entscheide primär gefühlsmäßig, was ich dann zu tun habe.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Klimbim2012 am August 11, 2015, 18:18
@ Gyuri,

.... wenn´s denn immer so GEFÜHLSMÄßIG klappen würde .... - denn ist das Gefühl ( wenn diese sensibilität da ist ) sicher hilfreicher,
als eine sich zurecht gebastelte logik, - und das Gefühl sicher hilfreicher und natürlicher als sich von irgendwelchen Maschinen abhängig zu
machen, und sich darauf zu verlassen ..... - LEIDER!

Doch gerade dieses Gefühlsmäßig entscheiden, - ist für mich auch ein Wunsch, - der in meinem Leben durch allerlei Einflüsse, - z. B. Stress -
gestört wird, - da hört mann / frau vielleicht auf den Körper und Geist etc...., aber will dann doch noch schnell etwas zu ende machen, -
und auf einmal spüre ich, - ich hätte es lieber lassen sollen, - denn die UZ lässt grüssen! Ja es ist schade, - und die fehlende Selbstdisziplien!

Dieses Gefühlsmäßig, - klappt bei mir am Besten nach dem Sport, wenn ich mich ausgepauert habe, - und rund um wohl fühle, - weil ich dann
auch vieles mehr wahr nehme!

 :super: :banane:
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Gyuri am August 11, 2015, 22:02
Es ist ja nicht so, dass ich die Vorzüge einer kontinuierlichen Messung nicht zu schätzen wüsste. Ich kann aber darauf verzichten, weil ich mein "Gefühl" immer wieder auf die Probe stelle, indem ich Tagesprofile erstelle und schaue ob sich nichts großartig verändert.

Heute ist wieder so ein Messtag und heute gab es einen Vorfall, bei dem ich im Nachhinein sagen kann, mit Libre wäre mir das nicht passiert.

12:09 BZ 93mg/dl 12 IE Apidra (wie immer) Mittagessen
-nach dem Essen einen Mittagsschlaf gemacht und die pp-Messung verpasst
14:51 BZ 97mg/dl - also nichts besonderes, na ja vielleicht hätte ich ein paar BE mehr vertragen?
- egal - ich fuhr mit der Frau zum Einkaufen.
Dann im Laden bemerkte ich: "Oops ich muss jetzt doch im Unterzucker sein … aber plötzlich gewaltig
15:30 BZ 47mg/dl
Hätte ich ein Libre, hätte es vielleicht andere Werte gemessen.
Das ist aber gar nicht so wichtig! Viel wichtiger wäre gewesen: wie hat sich mein BZ von 12:00 bis 15:15 Uhr verändert?
Hätte ich das gewusst, wäre mir klar gewesen, dass die 97 um 14:51 nicht statisch waren, sondern eine Momentaufnahme auf einer abschüssigen Bahn.  :kreisch:
Ich wäre dann nicht so ohne weiteres ins Auto gestiegen.

Zur Beruhigung der Gemüter kann ich aber versichern, dass zu keinem Zeitpunkt Gefahr im Straßenverkehr bestand, weil ich erst so gegen 15:20 in den Unterzuckerbereich kam. GEFÜHLSMÄSSIG!
Im Auto habe ich immer eine größere Menge Traubenzucker und eine Brotzeitbude war auch in der Nähe in der ich vor der Weiterfahrt noch eine Breze (=langsame BE) mit Leberkäse aß, bevor ich mich wieder ans Steuer setzte.
17:59 BZ159mg/dl - also etwas zu hoch für vor dem Abendessen, was sich aber erklärt, weil ich für die ca. 4BE Brotzeit nichts gespritzt hatte.

Merke:
Nicht der absolut gemessene Wert ist wichtig, sondern was sich verändert bzw. verändern könnte. Und dazu können alle Messverfahren recht sein, auch wenn es grundsätzliche Abweichungen zwischen den Systemen gibt. Man muss halt immer wissen, was man mit einem Messergebnis/einer Messreihe anfangen will.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 11, 2015, 22:24
In der Tat Gyuri! Das Libre zeigt nicht nur den aktuell gemessenen Wert sondern auf dem Display darunter auch den BZ Verlauf der letzten 8 Stunden als Kurve. Siehe hier: http://www.freestylelibre.de/products.html (http://www.freestylelibre.de/products.html)
Damit hast du mehr Sicherheit wenn du z. B. mal eine Messung vergessen hast. Wenn du dann immer noch unsicher bist kannst du ohne zusätzliche Kosten und ohne Blut zu spenden alle paar Minuten kontrollieren ob deine Vermutungen richtig oder falsch sind.

Für mich ein Riesenvorteil, den ich mir auch etwas kosten lassen würde.

PS
Du Glücklicher merkst schon was bei 47 mg/dl. Bei mir war es das letzte mal 29 mg/dl als ich was bemerkt habe und ich habe etwas Bedenken irgendwann ohne Vorwarnung direkt bewustlos zu werden. Das wäre ein Horror nicht nur für mich sondern ebenso stark für meine Frau, die jetzt schon übervorsichtig ist.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Frau_Holle am August 11, 2015, 22:27
Autofahren mit insulinpflichtigem Diabetes (egal ob Typ 1 oder 2):

http://www.diabetikerbund-bayern.de/berichte/article/eu-richtlinie-wichtige-hinweise-fuer-diabetiker/

Bevor ich mein CGMS hatte, habe ich den Rat: Nicht auf Fahrt gehen mit einem Wert unter 120 mg/dl stets berücksichtigt. Da habe ich sogar mal einer Kollegin gesagt, sie müsse halt warten, bis mein BZ genügend angestiegen ist, bevor ich für sie eine Fahrt erledige.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Kladie am August 11, 2015, 22:55
Hallo Manuela,

Das finde ich für einen Type 1 lobenswert und wichtig. Bei einem Type 2 ist das aber übertriebene Vorsicht. Auch gegen den Rat meines Diabetologen fahre ich morgens mit dem Auto Brötchen holen nachdem ich 10 IE Humalog gespritzt habe bei einem BZ von etwa 100 mg/dl. Aus Erfahrung weiss ich, dass der BZ auch nach 1 Stunde noch nicht wesentlich gesunken ist.

Die BZ Schwankungen eines Type 2 sind verhältnismäßig langsam und nicht zu vergleichen mit dir.
Titel: Re: Messergebnisse FreeStyle Libre
Beitrag von: Gyuri am August 12, 2015, 09:07
(–)Die BZ Schwankungen eines Type 2 sind verhältnismäßig langsam und nicht zu vergleichen mit dir.
Und
Wer nicht nur einen zufälligen Momentwert abruft, sondern auch einen mehr oder weniger starken Trend verfolgen kann, muss sich nicht mit einer Angsttoleranz (hier von 120 mg/dl) rumplagen.
Konstante … sagern wir mal 90mg/dl sind dann so konstant,wie sie (z.B. mit Libre) erfasst wurden.

Es gab bei mir schon Zeiten, da kam ich den ganzen Tag kaum über 100 mg/dl. Wieso hätte ich da zum Autofahren den Blutzucker erhöhen sollen? Irgendwelche unlogischen Regeln werden von mir sowieso nicht beachtet, wenn ich daraus keine Gefahr erkennen kann. Wenn ich mich nicht in der Lage sehe, gefahrlos Auto zu fahren, lasse ich es immer bleiben. Da zählt Unterzucker dazu, aber auch Müdigkeit, Alkoholgenuss, Herzprobleme, Stress u.s.w. Entweder die Frau fährt dann oder das Auto bleibt stehen. Das habe ich schon oft so gemacht, auch wenn ich da rechtlich hätte weiterfahren dürfen.