Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Kaba18 am März 22, 2014, 19:21
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Hallo miteinander, ich bin recht neu hier und habe einige Fragen. Mein Mann (45) ist seit 2,5 Wochen Voll-Diabetiker Typ III durch totale Entfernung der Bauchspeicheldrüse. Die Insulineinstellung gestaltet sich recht schwierig, ein paar Mal hatte er schon Werte um die 55-65... er merkt das aber an einem komischen Gefühl im Kopf. Das Problem ist, dass er durch die Operation noch nicht so gut wieder essen kann, die Verdauung geht ja nun nur noch mit Enzymen und er isst noch "wie ein Spatz" zur Zeit. Das macht das ganze echt schwierig, weil er einfach nicht die Essmenge erreicht, die er durch das Insulin spritzen VOR dem Essen eigentlich essen sollte :patsch: Folge ist, dass er dann zügig Traubenzucker lutscht oder Cola trinkt, wenn es "reinpasst" in den Bauch, auch mal eine Banane oder eine Reiswaffel. Ich bin aber der Meinung, dass das nicht ausreicht und nur Zuclerspitzen verursacht. Habt ihr irgendwelche Tricks bzw. besondere Lebensmittel-Vorschläge, die länger anhalten in der Verwertung und das Verdauungssystem nicht so belasten..? Nach diesen Unterzuckerungen und auch nach dem Essen ist er immer total erschöpft, als würde er einen 1000 m Lauf hinter sich haben, sagt er und braucht oft 1 - 2 Stunden, bis er sich wieder besser fühlt. Kann uns nicht irgendjemand einen Tipp geben...? Er hat ICT, 3 x täglich Actrapid (nach Schema, welches wir schon ein wenig nach unten korrigiert haben) und abends 23 Einheiten Lantus. Langsam sind wir echt verzweifelt.... wenn das so bleibt, sehe ich das mit der Arbeitsfähigkeit erstmal noch nicht so schnell... Vielen Dank, falls jemand meinen Beitrag liest.
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Guten Tag und Herzlich willkommen,
habt ihr (dein Mann) schon eine Schulung gemacht, oder in Aussicht?
Wenn schon ICT könnte er auch mit BE-Faktoren arbeiten, dann Spritzt er nur soviel wie für das Essen notwendig ist. Fragt doch mal euren Diabetologen.
Und hier gibt es auch noch Infos http://www.diabetesinfo.de/grundlagen.html
Habt ihr irgendwelche Tricks bzw. besondere Lebensmittel-Vorschläge
Dafür eignen sich „Langkettige Kohlenhydrate“ z.B. Trockenobst, Rosinen, Salzstangen (Saltletts) mein Favorit ;D
Auf dieser Seite ganz unten ist eine Liste.
http://www.essenohnekohlenhydrate.org/langkettige-kohlenhydrate/
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Hallo
langkettige Kohlenhydrate erkennt man oft daran, dass man lange kauen muss, bis es süss/süsslicher schmeckt. Alle Vollkornprodukte gehören dazu. Magen und verdauungsschonend zum Beispiel Haferflocken gekocht. Alles was man auch nach/während einer Magen-Darm Grippe essen würde.
Wenn der Blutzucker aber oft nach dem Essen so weit absinkt, sofort mit dem Diabetologen/ der Diabetesberaterin telefonieren, Termin ausmachen oder am Telefon beraten lassen. Da wär es angezeigt weniger Insulin zu spritzen, zumindest solange, bis dein Mann wieder mehr isst.
Das man sich nach einer Unterzuckerung fühlt wie vom Laster überfahren ist relativ normal. Sollte aber kein Dauerzustand sein. Oft dauert es auch eine Weile bis der Blutzucker eingestellt ist.
Und wie Klaus schon schrieb, den Arzt auf Schulung ansprechen und den Link lesen den Klaus gepostet hat, da erklärt sich schon vieles.
Liebe Grüsse Vera
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Anfangs könnte man evtl auch versuchen, das Bolus-Insulin direkt NACH dem Essen zu spritzen. Das hat logischerweise den Vorteil, dass man die Essensmenge einigermaßen kennt und die Insulindosis bequem anpassen kann.
Sollten die BZ-Werte 60min & 120min danach in Ordnung sein, kann man das auch vorerst so beibehalten.
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Hier gibt es eine übersichtliche Liste: http://jumk.de/glyx/
Der glykämische Index sagt ja, wie schnell die KH einer Mahlzeit/eines Lebensmittels ins Blut gehen. Grüne Einträge gehen langsam ins Blut und halten daher länger vor
(Salzstangen und Rosinen haben dort allerdings kein 'grün'...)
Viele Grüße,
Jörg
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Hatte mich schon gewundert wegen der Salstangen und Rosinen.
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Ich danke Euch sehr für die hilfreichen Antworten und Links, ich sehe wir haben noch eine Menge zu lernen... Eine Einzelschulung wird er wohl bekommen wenn er sich von der OP erstmal erholt hat, die Gruppenschulungen sind laut Diabetologin nichts für diese Art Diabetiker, weil deren Ziel ein anderes ist. Zumindest wissen wir schon mal, dass das jetzige Schema nochmal angepasst werden muss, das wurde uns in der MHH Hannover auch schon gesagt vor 2 Wochen, dass da noch Korrekturen notwendig sind innerhalb der ersten Monate. Schwieriges Thema, viel Lesestoff, viel zu bedenken... Ernährungsberatung ist sicher auch nicht verkehrt. Ich danke Euch nochmals von Herzen!
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die Gruppenschulungen sind laut Diabetologin nichts für diese Art Diabetiker
Ich habe 2 Gruppenschulungen für Typ 1 gemacht, meine Diabetologin behandelt mich auch genau wie Typ 1 Diabetiker und das funktioniert bisher sehr gut. Der einzige Unterschied zwischen Typ1 und Typ3c ist die Ursache, vereinfacht gesagt bei Typ 1 ist das Immunsystem schuld bei Typ3c der Chirurg. ;D
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Hallo Kaba18,
und willkommen im Forum!
Ich lese erstmal bei Dir mit, als offiziel geführter 2er,
aber eher zum 3er!
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(...) bei Typ3c der Chirurg. ;D
:nana: nich so pauschalisieren - kein Chirurg hat mich angefasst :nein: :D
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(...) bei Typ3c der Chirurg. ;D
:nana: nich so pauschalisieren - kein Chirurg hat mich angefasst :nein: :D
Oggy bist Du denn auch 3c oder 3a oder b oder d? Wieviele Buchstaben gibt es zur Unterscheidung und wo liegen die Unterschiede?
Wir 1er haben doch noch einen großen Unterschied zum 3er. Normalerweise haben wir (zumindest überwiegend) ein funktionierendes Verdauungssystem also die notwendigen Enzyme.
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Siehe mein Profil -bin 3c :D
Bei mir versucht sich die Pankreas wg. einer sehr seltenen Genmutation aus lauter Langeweile durch zu frühes Aktivieren der Verdauungsenzyme selbst zu verdauen ;D (Isch bin nu ma lecker ;D ) -dadurch chron. Pankreatitis und somit Typ 3c :D
Zur Unterscheidung siehe Grundlagen (http://www.diabetesinfo.de/grundlagen/dm-typ-3-und-4.html) :D
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Bei mir versucht sich die Pankreas wg. einer sehr seltenen Genmutation aus lauter Langeweile durch zu frühes Aktivieren der Verdauungsenzyme selbst zu verdauen
@Oggy
ich schrieb vereinfacht gesagt ;), von der Selbstverdauung habe ich hier im Forum das erstemal gelesen.
Normalerweise haben wir (zumindest überwiegend) ein funktionierendes Verdauungssystem
@ Frau_Holle
ein paar kleine Unterschiede gibt es, ich leide seit der OP am Frühdumping Syndrom deswegen habe ich einen Zielwert von 120 mg/dl. Aber die Behandlung unterscheidet sich bei mir nicht zu Typ1.
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Oggy und Klaus danke für die Aufklärung