Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Cimba am September 01, 2013, 20:35
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Hallo,
ich nehme seit 2 Tagen Metropol 50 (morgens und abends 1 Tablette) und habe seit dem das Problem, das wenn die Wirkung von Novorapid vermutlich beendet ist (ca. 3 Stunden), der Blutzucker ansteigt bis zu 250 mg/dl, speziell abends scheint das der Fall zu sein (tagsüber habe ich selten längere Esspausen von 3-4 Stunden, so das da der Effekt da eben seltener vorkommt).
Nachts mit Protaphane (20 Einheiten) habe ich diesen Effekt komischerweise nicht (tagsüber nehme ich 10 Einheiten Protaphane).
Ist das irgendwie erklärbar? Eigentlich lese ich immer wieder, das es bei Metropol eher zu Unterzuckerungen kommen soll...
Bisher habe ich eigentlich auch immer noch eine gewisse Restfunktionalität der Bauchspeicheldrüse, die so 1-2 BEs auch ohne Insulin abfedern kann, daher wundert mich der BZ Anstieg abends umso mehr und ebenso, das es eben nachts zu keinen unerklärlichen Anstiegen kommt.
Bin da jetzt völlig ratlos, wie ich damit umgehen soll.
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Wenn ich als Typ 2 da meine laienhaften Gedanken äußern darf?
Also, Metropol kenne ich nicht.
Wenn bei mir drei Stunden nach dem Essen der Blutzucker steigt, gehe ich davon aus sehr fette und oder eiweißhaltige Sachen gegessen zu haben. Diese werden im Prinzip auch verstoffwechselt, nur halt langsamer und normal nicht so stark wie du es schilderst. Haue ich mir z.B. abends eine Pizza rein, oder es gibt Allgäuer Kässpatzen, oder meist in der Früh ein ausladendes Weißwurstfrühstück, spritze ich mein Novorapid erst NACH dem Essen oder zusätzlich nach dem Essen eine über den Daumen geschätzte Dosis. Deine Basal-Beobachtung würde sich damit in etwa decken, was die Insulinwirkkurven betrifft.
Aber bitte, ich bin Typ 2er und da geht es meist nicht so genau zu. …
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Wenn ich als Typ 2 da meine laienhaften Gedanken äußern darf?
Also, Metropol kenne ich nicht.
Was mich an Daniel Düsentrieb erinnert: "Verstanden habe ich zwar nichts, aber ich halte erstmal einen Vortrag darüber" :kratz:
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Ich habe kein Problem damit mit Daniel Düsentrieb verglichen zu werden, wollte aber mit meiner Antwort zum Ausdruck bringen, dass ich mir meinen Verlauf (hohe Werte drei Stunden nach dem Essen) anders erkläre, zumal ich dieses Medikament nicht habe. Falls es aber in diesem Fall doch maßgeblich dafür verantwortlich sein sollte, wäre zum Studium des Beipackzettels zu raten und/oder einem Gespräch mit dem Arzt, der es verordnete. Hier in einem Forum kann man sich aber schon auch Gedanken machen, woran es sonst gelegen haben könnte.
Cimba ist völlig ratlos und weiß nicht, wie man damit umgehen kann. Da sollte jeder Tipp willkommen sein.
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Ich seh das auch so, Gyuri hat wenigstens eine Antwort gegeben... aber die dürfte nicht die Erklärung dafür sein, da das Essen zum einen nicht auffällig fett oder Eiweissreich ist (Duplo Schokoriegel) und zum anderen der Effekt eben erst seit der Einnahme der Betablocker auftritt.
Da ich aber auch erst seit kurzem morgens Protaphane nehme, könnte es im Prinzip ja auch daran liegen, das Blöde ist halt, das man nicht mal eben das eine oder andere weglassen kann, um das auszuprobieren.
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Was du meinst ist sicher "Metoprolol".
Das hat aber mit dem Anstieg nichts zu tun. Das wird eher daran liegen, daß das Novorapid zu kurz wirkt. Besser wäre in dem Fall ein Normalinsulin und ggf. eine Anpassung des BE-Faktors zum Abend. Besprich das mal mit deinem Diabetesteam.
Viele Grüße,
Jörg
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Hallo Cimba,
lies doch mal den Waschzettel unter 2.2....
Danach solltest Du das unbedingt mit deinen Ärzten besprechen.
(sagt meine Frau)
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Ich kann jetzt nicht beurteilen, ob das, was ich so gelesen habe in diesem Falle hilfreich ist. Aber ich werde beim nächsten DMP auf jeden Fall mit meinem Diabetologen darüber reden.
Seit mehreren Jahren schlucke ich auch einen Betablocker verschrieben vom Diabetologen und Internisten bekommen, primär wegen meines hohen Pulses (vorher immer über 80). Als ich den schon absetzen wollte, hatte ich dann ein größeres Herzproblem und ALLE rieten mir zu einer weiteren Einnahme. Es handelt sich um Bisoprolol.
Um jetzt den Unterschied zwischen diesen Mitteln rauszubekommen (hätte ja sein können, dass es der selbe Wirkstoff wäre - ist aber nicht so) las ich mich vergleichend durchs www und entdeckte, dass mein Bisoprolol angeblich nichts für Diabetiker sein soll.
Würde also auf einen anderen Betablocker als Metropolol ausgewichen und fiele die Wahl auf Bisoprolol, riete ich zumindest zu einem ausführlichen Gespräch mit dem verschreibenden Arzt. (man beachte den Konjunktiv)
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@Akina: was meinst du genau? In 2.2 steht was von Unterzuckerung, aber bei mir passiert ja das genau Gegenteil.
@Gyuri: das sind mit zuviele Konjunktive ;-) was willst du damit sagen, kannst du es noch mal anders foprmulieren? Danke.
Gestern ist dieser komische Anstieg abends übrigens ausgefallen, mal sehen, was heute ist...
Gruss, Cimba
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Falls dein Betablocker gegen Bisoprolol (http://de.wikipedia.org/wiki/Bisoprolol) getauscht wird, sollte geklärt werden, ob dieses auch für Diabetiker geeignet ist.
aus Wikipedia:
Gegenanzeigen
Das Medikament sollte nicht bei Asthma bronchiale, bei langsamen Herzrhythmusstörungen (Bradykardie), bei Benutzung von MAO-Hemmern, bei Hypotonie, bei schwerer Herzinsuffizienz mit beginnendem kardiogenen Schock und bei Diabetes mellitus eingenommen werden.
Falls aber nicht, ist das vom mir Geschriebene für dich hinfällig.
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Ich weiß nicht, damit umzugehen im Moment, daher nochmal die Bitte um Hilfe.
Ich habe immer noch das Problem, das Abends so ab 19:00 der Blutzucker stark ansteigt (ca. 50mg/Stunde), bisher hatte ich immer noch eine Restfunktion der Bauchspeicheldrüse, vielleicht hatte ich auch darum den Effekt nicht.
Ich hab diesen BZ Anstieg auch nicht jeden Tag.
Kann es denn für einen echten Diabetiker (wenn nix mehr von der Bauchspeicheldrüse kommt) normal sein, das der BZ so schnell ansteigt, wenn das Basisinsulin aufgebraucht ist? Ich spritze ja derzeit so gegen 7-8 Uhr Protaphane 9 Einheiten, können die um 19:00 schon verbraucht sein?
Und kann "das bisschen" Basisinsulin überhaupt so einen Anstieg verhindern?
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Moin Cimba,
Protaphane wirkt ca 10-14 Std, d.h. wenn Du um 07.00 spritzt ist die Wirkung um 19:00 so gut wie beendet.
Du könntest (nach Absprache mit deinem Diateam) entweder mal ein paar Tage so gegen 10:00 spritzen und dann sehen.
Oder Du verteilst die Dosis auf morgens und abends (so habe ich das gemacht).
Und eine kleine Dosis kann den BZ Anstieg schon bremsen. Und da Du das Problen nicht täglich hast, wird die Bauchspeicheldrüse auch noch wild dazwischenfunken.
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Ja, das ist ganz klar eine Basallücke am Abend. Protaphane wirkt nicht sehr lange und kleine Dosen wirken eh kürzer als größere.
Als ich noch Protaphane genommen habe hatte ich die stabilsten Werte bei 3x tgl. Spritzen (Morgens, mittags und abends). Auf alle Fälle ist da eine Änderung deiner Basalstrategie notwendig.
Viele Grüße,
Jörg
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Danke für eure Hinweise!
@Joerg Moeller: kannst du dich noch an die Einheiten und die Uhrzeit erinnern aus deiner Protaphane Zeit? Damit ich mal einen Anhaltspunkt habe...
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Die Einheiten sind irrelevant. Das ist wie mit den bequemsten Schuhen die ich hatte: da hilft dir die Größe auch nicht weiter, weil es ja an deinem Fuß passen muß.
Ich habe damals immer vor dem Schlafengehen, nach dem Aufstehen und Mittags um 13:00 Uhr das Protaphane gespritzt.
Viele Grüße,
Jörg
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Hallo Cimba,
Ich nun auch noch als echter Laie, - würde als erstes mit dem Arzt oder Diabetologe sprechen!
Zum Thema Betablocker, Blutdrucktabletten, kann ich Erfahrungsgemäß schreiben, Sie wirken unterschiedlich,
und ich habe die Dosies anfangs gering und dann steigernd auf Verordnung vom Arzt bekommen, - und inzwischen 4 Tablette innerhalb 7 Jahren, wobei ich die letzte jetzt glaube ich 3 Jahre nehme, - und super mit klar komme! Bei einer Tablette habe ich Wasser in die Beine bekommen, eine Andere steigerte meinen Puls, und in einer anderen stand im Beipackzettel, das sie bei Hämochromatose nicht genommen werden solle ...., da war ich am nächsten Tag
beim Arzt, und es gab ne andere Tablette!
Ich weiß das hilft Dir jetzt am wenigsten, - ich wollte auch nur allgemein meine Erfahrung mitteilen, und das
letzte Wort hat bei mir mein Arzt, - und der hat meine Sorgen auch sehr Ernst zu nehmen, - und meine Bedenken
zu verstehen, - und entweder er hilft mir, oder nicht, - und dann ist er in meinen Augen nicht gut! Ich hatte bis
jetzt das Glück, das mir geholfen wurde, - wenn auch mal vielleicht nicht sofort, - aber mit nerven, klappte es
doch!
Ich verfolge das mal weiter hier, - wünsche Dir, das du das recht schnell in Griff bekommst! :super:
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hallo jörg,
hast du dann deine tagesdosis protaphane gedrittelt?
hattest du damals schichtdienst?
liebe grüsse
carmen
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Hallo Carmen,
nein, gedrittelt hab ich nicht. Morgens und abends hab ich beibehalten und mittags eine kleine Dosis hinzugenommen. Problem war ja eine Lücke zum Abend. Wenn ein Brett hinten zu lang ist funktioniert es auch nicht, wenn man vorn ein Stück absetzt und es hinten dranklebt ;-)
Und ja, das war eine 3er Schicht (Früh, spät und nacht)
Viele Grüße,
Jörg
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danke, jörg.
ich hab jetzt urlaub und probier mal...
liebe grüsse
carmen