Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => CSII - Pumpentherapie => Thema gestartet von: Llarian am August 28, 2013, 21:03

Titel: Besch* Vormittage
Beitrag von: Llarian am August 28, 2013, 21:03
Hallo Forum, hallo Teupianer...

ich brauche einmal Input.
Ich war im April in Althausen und habe dort eine extrem flach profilierte BR bekommen, die lediglich eine leichte Nachtabsenkung hatte. Und ich hatte dort Werte von meist unter 120mg/dl (wenn nicht eine phR querschlug)... für mich eine neue Erfahrung. Ich bin sonst zwischen 40 und 500 gependelt (nein, kein Tippfehler).
Wieder zuhause hat es nicht lange angehalten. Egal, wie ich morgens rauskomme, am späten Vormittag oder kurz nach dem Mittag bin ich jenseits der 350.
Jetzt kann man natürlich hingehen, am Vormittag engmaschig testen und draufprügeln, sobald es ansteigt. Aber ich will ja nicht reagieren, ich wills verhindern.

Versuche bisher:
Ich habe eine alte BR mit Morgenbuckel rausgekramt, auf meine aktuelle TDD angepasst - trotzdem die hohen Werte.
Ich habe mit dem Aufstehinsulin experimentiert - bringt halt rine Hypo und trotzdem später einen Anstieg.

Grunddaten:
Alter: 41
DM-Alter: 36
TDD: 20-30 IE
BR: 12,4 IE
Pumpeninsulin: Insuman Infusat
posthypoglykäm. Resistenzen: ja, deutlich
Aufstehinsulin: 0,7 IE

Ich frühstücke unter der Woche nicht, BE-Faktor-Fahler vom Frühstück kann ich also ausschließen; ebenso Hypos im Zeitraum ab Mitternacht.

Was passiert da? Warum so völlig anders als in Althausen? Was tun? :kratz:

vG
Anja
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Joa am August 28, 2013, 23:44
Was passiert da? Warum so völlig anders als in Althausen? Was tun? :kratz:
Das hört sich nach einer Frage an den Maestro an?

Ich hätte aber mal eine andere Frage. Hast Du in A'hsn auch das Frühstück ausfallen lassen?
Und Frage Nr. 2, was war da mit dem Aldosteron bei Dir im Busch?

Gruß
Joa
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Llarian am August 29, 2013, 07:59
Das hört sich nach einer Frage an den Maestro an?
Schon klar... Ich habe nur ein schlechtes Gewissen... kaum zuhause, schon wieder Mist, Protokollmuffel (naja, die Protokolle hören eh bei 280 auf :-/)

Zitat
Ich hätte aber mal eine andere Frage. Hast Du in A'hsn auch das Frühstück ausfallen lassen?
Nein... und 2,5 Kilo zugenommen. Spräche dafür, dass der Frühstücksbolus eine massive Basallücke ausgebügelt hat. Dann hätte ich aber einen Abendessensfaktor, der deutlich über dem Frühstücksfaktor liegt... was der BR genau entgegenlaufen würde. Widerspricht ein wenig der Parallelitätsregel.

Zitat
Und Frage Nr. 2, was war da mit dem Aldosteron bei Dir im Busch?

Da vermischt Du gerade zwei Dinge ;)
Zum einen haben mich immer die Prozesse hinter dem Aufstehphänomen interessiert und Du hast meine Fragen dazu öfter beantwortet, zum anderen habe ich wegen kardialer Neuropathie mit orthostatischer Dysregulation vor ~10 Jahren ein anderes Mineralocorticoid eingenommen, Decortin.

Aber kaum hatte ich gestern den Beitrag geschrieben, war die Aussage zu den nächtlichen Hypos hinfällig... 

vG
Anja
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Llarian am August 29, 2013, 08:36
Das hört sich nach einer Frage an den Maestro an?
Hmpf... hat Urlaub bis 8.9. ...

vG
Anja
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Joerg Moeller am August 30, 2013, 11:12
Zu den Regeln kann ich ja eh nichts sagen, aber: wenn es mit Frühstück in Althausen so gut gelaufen ist könntest du das ja jetzt zuhause quasi als therapeutische Maßnahme fortführen...

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: ariola am August 30, 2013, 11:37
Hallo Anja,

mir fallen noch 2 Aspekte ein. Hat sich dein Einschlafzeitpunkt seit Althausen geändert? Wenn ja, könnte die Nachtabsenkung nicht mehr passen.

Wenn du morgens nichts frühstückst, wie sind deine Werte den Vormittag über? Mir reichen schon 2-3 Stunden bei Werten knapp um die 70 mg/dl um eine leichte Resistenz zu entwicklen, vielleicht ist es bei dir ähnlich.

Zitat
posthypoglykäm. Resistenzen: ja, deutlich

Mich würde interessieren, was der Doc dazu sagt. Kämpfe momentan mit einem ähnlichen Problem.

Viele Grüße
Ariola
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Llarian am August 30, 2013, 21:19
mir fallen noch 2 Aspekte ein. Hat sich dein Einschlafzeitpunkt seit Althausen geändert? Wenn ja, könnte die Nachtabsenkung nicht mehr passen.
Nicht so sehr, dass es soo zuschlagen sollte.

Zitat
Zitat
posthypoglykäm. Resistenzen: ja, deutlich
Mich würde interessieren, was der Doc dazu sagt. Kämpfe momentan mit einem ähnlichen Problem.
Naja... ich hatte eine etwas heftigere Hypo während des Kurses und er hat an meinen Werten vorgerechnet, wie sich eine phR auswirkt... und lag nur 10mg/dl daneben.

Was ich aus Althausen zum Thema phR mitgenommen habe:

vG
Anja
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Susanne am August 31, 2013, 07:42
hmpf. Nicht einfach, aber das weisst Du ja eh.  Hast  Du Mitten-in-der-Nacht- und späte Nacht-Werte, so 3-4 Stunden vor dem Aufstehen? Oder kommst Du an ein CGM ran, um sich mal Verläufe anzusehen?
Susanne
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Llarian am August 31, 2013, 10:15
hmpf. Nicht einfach, aber das weisst Du ja eh.  Hast  Du Mitten-in-der-Nacht- und späte Nacht-Werte, so 3-4 Stunden vor dem Aufstehen? Oder kommst Du an ein CGM ran, um sich mal Verläufe anzusehen?
Ich habe einige Tage um 0h und 3h getestet... von den ersten Nächten stammt die Aussage, dass da keine Hypo ab Mitternacht war. Dann habe ich den Thread eröffnet und - schwups - von Mitternacht bis Aufstehen 3 Hypos :-/, gestern morgen einen Verstopfungsalarm und heute und morgen fallen aus hormonellen Gründen aus der Betrachtung raus.
CGM wäre möglich, aber die Erkenntnisse daraus ließen sich bisher meist nicht mit in die Zeit danach übernehmen. Meine CGM-Anträge ruhen auch derzeit, weil ich allmählich Probleme mit meinen Kathetersetzstellen bekomme.

Derzeit denke ich wirklich, dass die flache BR nicht (mehr) die richtige ist. Ich verstehe nur nicht, warum.
Rein biochemisch kann Stress keine Auswirkung auf den BZ haben... nur dass, was er am Verhalten tut. Ich nenne jetzt das erste mal primäre, das zweite sekundäre Stressauswirkungen. Lt. Teupe gibt es die pimären nicht, höchstens langfristig, die sekundären sehr wohl.

Aber da gibt es so einige Dinge, die mir zu denken geben...
Bei einem Termin bei der DM-Beraterin meines Diabetologen hat sie sich meine Werte angeschaut, auf einen Punkt gezeigt und gefragt, was sich denn ab da geändert hatte. Ab da war ich nicht mehr in einem beruflich sehr stressigen Projekt, mit dem ich auch privat nur negatives verbunden habe. Die Werte waren sichtbar besser. Nicht optimal, aber eben besser.
In Althausen war ich drei Wochen weg vom Stress und hatte einmal Zeit, mich um den DM zu kümmern. Es gab Leute, mit denen man über den DM auf einer anderen Ebene reden konnte (sonst wären die, genau wie ich, nicht in Althausen gewesen).

Sind das jetzt primäre oder sekundäre Stressauswirkungen, oder kommt da noch etwas anderes in Frage?

vG
Anja



Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Susanne am August 31, 2013, 11:36
wie waren die Werte um 0 und um 3h in den Nächten ohne Hypo  genau? 3h tendenziell tiefer?
Und: sind die Werte nach dem  Abendessen wirklich  ok?
Ist abends Deine Hauptmahlzeit, anders/mehr BE  als in Alth?
was für Werte gibts nüchtern nach frühem/spätem Abendessen mit schnellen/langsamen Be mit wenig/viel Fett-Eiweiss?
Stress/Bewegungs-Level am Tag vor den Nacht-Hypos?

nur so ein paar Fragen.... ;)
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Joa am August 31, 2013, 12:17
CGM wäre möglich, aber die Erkenntnisse daraus ließen sich bisher meist nicht mit in die Zeit danach übernehmen. Meine CGM-Anträge ruhen auch derzeit, weil ich allmählich Probleme mit meinen Kathetersetzstellen bekomme.

Hmmm, wie ist das mit den Armen? Sind die bei Dir mit im Kathetersetzprogramm?

Zitat
Derzeit denke ich wirklich, dass die flache BR nicht (mehr) die richtige ist. Ich verstehe nur nicht, warum.

Ich halte Deinen nachgehenden Gedankenansatz durchaus für beleuchtenswert ...

Zitat
Rein biochemisch kann Stress keine Auswirkung auf den BZ haben...

denn ich frage mich, wer das sagt? Wenn man sich den Kanon der Stresshormonkaskaden anschaut, finden sich auch die Kollegen darunter, die z.B. für die phIR mit zuständig sind.

Wenn ich Teupe recht verstehe/interpretiere, dann meint er, dass Adrenalin keine wesentliche Auswirkung auf den BZ macht beim Typ 1.
Bloß ist Adrenalin ja bei weitem nicht das einzige Stresshormon.

Manchmal denke ich, dass der Maestro die eine oder andere Aussage etwas relativierter formulieren sollte. 

Zitat
Ich nenne jetzt das erste mal primäre, das zweite sekundäre Stressauswirkungen.

Hmmm, primär=Adrenalin, sekundär = Cortisol und Co?

Zitat
Lt. Teupe gibt es die pimären nicht, höchstens langfristig, die sekundären sehr wohl.

Siehe oben.

Na ja, mal davon ausgehend, dass bei Dir die Adrenalinquelle eh tendiert desensibilisiert zu sprudeln, stellt sich vlt. die Frage, ob Deine "normale" Stresssteuerung nicht ebenfalls geneigt ist,  (vor)schnell von DEFCON (Verteidigungsbereitschaft) auf EMERGCON (Verteidigungfall) umzuschalten. Also ich täte in Deinem Fall schon mit erhöhten Cortisol- und Co-Spiegeln rechnen bei anhaltendem Stress. Die unter solchen Bedingungen auch bei Nichtdiabetikern eintreten.

Zitat
Sind das jetzt primäre oder sekundäre Stressauswirkungen, oder kommt da noch etwas anderes in Frage?

Siehe oben.

Gruß
Joa

Nachtrag: http://www.tk.de/tk/stress/010-phaenomen-stress/stresshormone/118526
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Llarian am September 15, 2013, 01:13
Update...

Zwischenzeitlich war ich im kranken Haus, als Zufallsbefund hat sich dabei ein Infekt herausgestellt, für den ich seit 4 Tagen Antibiotika nehmne. Und seit zwei Tagen habe ich nun deutlich stabilere Werte. Was da nun Henne und was Ei war, kann ich nicht sagen. Mal abwarten, wie es nach Abklingen des Infektes aussieht.

vG
Anja
Titel: Re: Besch* Vormittage
Beitrag von: Joerg Moeller am September 16, 2013, 12:42
Na dann mal gute Besserung!

Viele Grüße,
Jörg