Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Diabetes-Technik => Thema gestartet von: Floh am März 24, 2013, 08:54
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Guten Morgen.
Nachdem ich mit meinem derzeitigen AccuCheck Aviva Nano (oder so ähnlich) verzweifle (*), suche ich nach einem besser geeigneten Gerät. In meiner Idealvorstellung wäre das Gerät mit einem Knopf zu bedienen, stabil genug um es am Fahrrad zu montieren, mit integrierten Teststreifen und einer angeklebten Stechhilfe. Eigentlich möchte ich etwas, das ich bei der Fahrt benutzen kann um nicht anhalten zu müssen.
Bei nahezu all diesen "Voraussetzungen" bin ich aber bereit zu verhandeln.
Was ich nicht brauche sind kleine Blutmenge, extreme Präzision, oder ein großes Display für bessere Lesbarkeit (wobei etwas im Sonnenschein ablesbares nett wäre).
Ich bin für alle Vorschläge dankbar. Irgendwo meine ich diese Diskussion auch schon einmal gelesen zu haben, habe aber die Zusammenfassung wieder vergessen.
(*) um meine Klagen nicht so undefiniert stehen zu lassen: mich stört die Batterieversorgung am Aviva Nano erheblich. Neue Batterien werden bei Außentemperaturen unter 0°C nach wenigen Messungen als "bitte austauschen" angezeigt. Dies könnte man durch Austausch beheben - nötig ist's aber noch nicht. Batterien erwärmen und/oder Kontakte abwischen funktioniert noch viele hundert mal - danach ist aber ein erneutes Setup des Gerätes notwendig (also 4 bis 5 mal den selben Knopf drücken um das Datum zu bestätigen).
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Guten Morgen Floh,
mit Kassette fällt mir jetzt nur das Akku-Check Mobile ein.
http://www.accu-chek.de/order/meterproductData.htm?tilesURL=fe.order.awt&action=0rn4hh (http://www.accu-chek.de/order/meterproductData.htm?tilesURL=fe.order.awt&action=0rn4hh)
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mich stört die Batterieversorgung am Aviva Nano erheblich. Neue Batterien werden bei Außentemperaturen unter 0°C nach wenigen Messungen als "bitte austauschen" angezeigt.
Also in den 6 Jahren ist nur unser gutes steinaltes OTU mit niedrigen Temperaturen halbwegs klar gekommen, alle anderen spinnen auf die eine oder andere Weise.
Grüße
Kerstin
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Das Mobile ist bei Sonnenlicht kaum ablesbar, reagiert empfindlichst auf Erwärmung durch Sonneneinstrahlung: Beim Triathlon produzierte dieses Gerät am Lenker befestigt eine Fehlermeldung nach der anderen - bei verschiedenen Teilnehmern.
Etwas unhandlicher, aber viel unempfindlicher: Freestyle Lite.
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Hallo Floh,
etwas würde mir noch einfallen aber das zählt unter
noch neumodischerem Kram.
ein CGM :wech:
na ja es würde Dir sagen wenn Du zu niedrig bzw zu hoch bist und Du könntest es am kuschlig warmen Körper tragen. :zwinker:
Grüße
Kerstin
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Danke für die bisherigen Hinweise. Das Mobile habe ich mir Testweise bestellt (weil kostenlos immer toll ist) und ich behalte die Warnung im Hinterkopf. Das Freestyle Lite wäre dann offenbar auch noch eine Option.
Und ein CGM wäre sowieso eine geniale Lösung, weil meine Hypowahrnehmung im besten Fall problematisch ist. Aber, mein derzeitiger Arzt scheint kein Fan zu sein und rät mir, noch ein oder zwei Jahre zu warten. Ich hab noch nie eines ausprobiert um herauszufinden wie unpraktisch das alles wirklich ist. Wenn schon CGM, dann wäre es auch Zeit für eine Pumpe :)
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Hallo Floh,
weil meine Hypowahrnehmung im besten Fall problematisch ist.
ja das war auch mein Gedanke hatte Deinen anderen Post ja gelesen.
Aber, mein derzeitiger Arzt scheint kein Fan zu sein
versuch ihn auf die Vorteile aufmerksam zu machen, ich glaube im CGM-Board gab es da ein paar Tricks wie man Ärzte überreden könnte.
dann wäre es auch Zeit für eine Pumpe
gute Einstellung, Pumpe ist schon eine feine Sache und wir hatten nur die 712er.
Grüße
Kerstin
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Um hier noch einmal etwas Feedback zu geben:
Danke für alle Hinweise (als erstes - das ist mir wichtig). Ich habe inzwischen ein neues Nano und das Mobile bei einer längeren Radtour ausprobiert. Mit keinem der beiden konnte ich unterwegs messen.
Aber: inzwischen habe ich auch den Diabetologen gewechselt - und bin bei meinen neuen Helfern ausgesprochen glücklich. Die Umstellung auf Pumpe (also clevere Vorbereitung für einen erfolgreichen Antrag) läuft und so weit ich weiß ist das Pumpengutachten inzwischen auch geschrieben.
Die dort Schulende Dame ist selbst Diabetikerin, trägt eine Pumpe und hat auch ein CGM. Ich werde sehen, was sich dort in den nächsten Wochen/Monaten ergibt. Einen Antrag auf die Kostenübernahme für CGM unterstützen alle (vermutlich bis auf meine Kasse - da bin ich Realist genug) - aber ich fange besser schon zu sparen an, um mir selbst eines zu kaufen (siehe Punkt "Kasse" direkt vorher). ::)
Das Freestyle Lite habe ich mir (trotz guter Kritik von Andreas) noch nicht zugelegt. Mal sehen ob das in den nächsten Tagen noch etwas wird.
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Na das hört sich doch super an.
Und herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung Pro Pumpe! :prost:
Sie hat mein Zusammenleben mit Diabetes enorm vereinfacht. Drück dir die Daumen, dass du nicht solange warten must.
LG
Ariola
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Hallo Floh,
herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung für den
neumodischerem Kram.
:zwinker:
Pumpe ist wirklich ne feine Sache und hast Du schon mal Deine Nase in das Sportanpassungs-Regelwerk vom guten Dr. Teupe gesteckt das hat uns sehr geholfen :super:
Ach und zum CGM, ja das hätte ich mir für unsere Süße auch gewünscht aber da waren die Kosten dann doch zu hoch :-\ ich drück Dir die Daumen das die Kasse ein Einsehen hat.
Grüße
Kerstin
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Die Teupesche Sportanpassung ist für leistungsorientierte Sportler nicht anwendbar, da sie nachweislich von falschen Prämissen ausgeht. Teupes Konzept ist eher für: Ich geh mal ne Runde walken, aber ja nicht zu lange.
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Die Teupesche Sportanpassung ist für leistungsorientierte Sportler nicht anwendbar, da sie nachweislich von falschen Prämissen ausgeht. Teupes Konzept ist eher für: Ich geh mal ne Runde walken, aber ja nicht zu lange.
Es gibt auch durchaus Anpassungsregeln um herauszufinden, wie hoch der Extra-Bolus bei richtigemSport™ sein muss.
Was schon etwas blöd ist: Es wird das "Sport" genannt, was in Wirklichkeit "Bewegung" ist. Er selbst nennt es "Trivialbelastung" glaube ich.
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Extra-Bolus bei richtigemSport™
???
Was schon etwas blöd ist: Es wird das "Sport" genannt, was in Wirklichkeit "Bewegung" ist. Er selbst nennt es "Trivialbelastung" glaube ich.
Aber auch über den Begriffsfehler hinaus: sehr problematisch.
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Extra-Bolus bei richtigemSport™
???
Ja, das ist nicht so einfach. Gibt man sich den Extra-Bolus zu früh, kann das zu Unterzuckerungen führen. Gibt man ihn sich nicht, dann führt das zu Resistenzen, da doch irgendwann der Cortisolspiegel zu hoch wird um ohne auszukommen.
Bei Individualsportarten ohne "Gegner" ist das sicherlich leichter zu planen. Bei Mannschaftssportarten und mit Gegner ist es leider dann doch häufig so, dass man selbst im Nachhinein nicht genau sagen kann, wie weit man an seine Grenzen gegangen ist. Ich gebe dann lieber etwas mehr Insulin und futtere dafür etwas mehr zu.
Soweit ich mich erinnern kann, machst du ja überwiegend Ausdauersport und reduzierst sogar die BR, mit dem "Problem"*, dass die Leber dann im Nachhinein noch für Stunden die ausgeschüttete heimtückisch zurückfordert? Da wirst du Zusatzinsulin selten benötigen.
* Wie löst du das eigentlich, ich habe es vergessen? Lässt du die BR danach weiterhin niedrig und verschiebst es bis zur nächsten großen Mahlzeit oder versuchst du die Leber direkt nach dem Sport wieder aufzufüllen?
lg
Adrian
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Joa hat versucht, sowohl mit meinen BZ-Profilen als auch den eines anderen Sportlers den Meister davon zu überzeugen, dass seine Resistenz-Annahme falsch ist - leider ist er darauf nicht richtig eingegangen /wollte es nicht wahrhaben ...
Mein derzeitiges Therapiekonzept, das schon einzelne - überzeugte - Nachahmer auch aus dem Kreise von Teupianern gefunden hat, sieht so aus:
- Während der Belastung (> 1 h) reduziere ich meine Basalrate abhängig von vielen Faktoren (vor allem Tageszeit und Belastungsintensität).
- Sehr gute Erfahrung habe ich gemacht, die BR vor der Belastung auf 10% zu reduzieren (30 - 90 Minuten), um Bolusrest-Wirkungen aus dem Blut heraus zu bekommen und den Insulinspiegel wirklich effektiv abzusenken (Hintergrund: Nur bei niedrigem Insulinspiegel läuft die Fettverbrennung effizient und die Leberspeicher stellen Glucose zu Verfügung - so wie beim Stoffwechselgesunden es halt auch abläuft ;) ).
- Mit Beginn der Belastung läuft die BR dann wieder auf 40-70% (Faktoren siehe oben).
- Vor Ende der Belastung hebe ich, die BR-Rate wieder auf 100% an oder gebe vor/mit Ende der Belastung einen kleinen Bolus ab (wenn es der BZ erlaubt (> 120 mg/dl)!). Dies dient weniger der Vermeidung von Resistenzen (an das Märchen glaube ich bei aeroben Belastungen nicht, weil ich es nicht bestätigen kann!), sondern dem Auffangen der bis zu drei Stunden weiterhin sehr aktiven Fettverbrennung, deren Glucose auf einen immer noch niedrigen Insulinspiegel trifft, und dem Puffern von Sport-BE, die während der letzten 90 Minuten aufgenommen wurden und - aufgrund der Trägheit der Verdauung beim Sport - noch weiter die Blutbahn erreichen.
- Nach ca. 2 Stunden reduziere ich dann die Basalrate wieder auf 60-70%, auch Essensboli werden entsprechend reduziert. Bei extremen Belastungen (mehr als 50 km Laufen) für bis zu drei Tage, bei einem normalen langen Lauf (35 km) bis einschließlich des nächsten Morgens.
Viele Grüße,
Andreas
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Danke für die Zusammenfassung, Andreas. Ich kann zwar noch nicht derart flexibel reagieren - aber ich werde meine Blutzuckermitschriften noch mal durchsehen. Die Argumentation ist schlüssig. Ich werde mir den Post mal irgendwo speichern (und ihn dann hoffentlich auch wiederfinden, wenn ich das nächste mal länger unterwegs bin).
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(an das Märchen glaube ich bei aeroben Belastungen nicht, weil ich es nicht bestätigen kann!)
Ja, klar, bei aeroben Belastungen. Bei dir ist das ja auch gut steuerbar, dass du im aeroben Bereich bleibst. Wenn ich irgendwann in der nächsten Zeit in den Ausdauersport möchte (und sei es als Training für anderen Sport), dann kann es schon sein, dass ich mich an dein Konzept anlehnen werde.
Die Gefahr sehe ich halt schon noch darin, dass die Leber durch den Insulinmangel geleert wird und die Gefahr für schwere Unterzuckerungen damit steigt. Wie stark dieses Phänomen ist, wird aber wohl auch unterschiedliche stark sein. Ich habe zusätzlich zum Typ1 auch noch einen Mody Typ3, wodurch sich meine Leber eh schon schlecht wieder auffüllt. Vielleicht bewerte ich das Thema deshalb über.
Aber dennoch: Sag mal einem Ultimate-Cutter, einem 400m-Läufer oder einem Fußball-Stürmer, dass er anaerob bleiben soll :)
lg
Adrian
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(an das Märchen glaube ich bei aeroben Belastungen nicht, weil ich es nicht bestätigen kann!)
Ja, klar, bei aeroben Belastungen. Bei dir ist das ja auch gut steuerbar, dass du im aeroben Bereich bleibst. Wenn ich irgendwann in der nächsten Zeit in den Ausdauersport möchte (und sei es als Training für anderen Sport), dann kann es schon sein, dass ich mich an dein Konzept anlehnen werde.
Die Gefahr sehe ich halt schon noch darin, dass die Leber durch den Insulinmangel geleert wird und die Gefahr für schwere Unterzuckerungen damit steigt. Wie stark dieses Phänomen ist, wird aber wohl auch unterschiedliche stark sein. Ich habe zusätzlich zum Typ1 auch noch einen Mody Typ3, wodurch sich meine Leber eh schon schlecht wieder auffüllt. Vielleicht bewerte ich das Thema deshalb über.
Aber dennoch: Sag mal einem Ultimate-Cutter, einem 400m-Läufer oder einem Fußball-Stürmer, dass er aerob bleiben soll :)
lg
Adrian
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Aber wieviel % des Trainings und des Wettkampfs sind denn anaerob? Wir sprechen bei anaeroben Belastungen von der Kurzzeitausdauer mit Dauern bis zu 2 Minuten. Alles Belastungen am Stück, die länger dauern, sind überwiegend aerob. Ein Untrainierter, nur weil er untrainiert ist, kann auch nicht länger als diese kurze Dauer anaerob unterwegs sein.
Also ist selbst der 400 m oder der 800 m Läufer nur während des Wettkampfs anaerob unterwegs, Einlaufen, Lockern und Dehnen sowie Auslaufen erfolgen aerob. Alle längeren Strecken sind überwiegend aerob.
Auch ein Stürmer steht 80% der Zeit auf dem Platz rum oder trabt ein wenig, bei Gomez sind es wahrscheinlich sogar 98%. :wech:
Übrigens erreiche ich so gut wie nie den anaeroben Bereich, wenn ich vorher gelaufen bin. Mein Puls steigt einfach nicht mehr so hoch, selbst wenn ich alles gebe, weil ich überhaupt nicht mehr die Kraft habe, schnell genug für eine anaerobe Belastung zu sein.
Vgl. u. a. de.wikipedia.org/wiki/Ausdauer
Und Teupe spricht ja bei den Resistenzen insbesondere auch bei (aeroben) Langzeitausdauerleistungen, z. B. nach einem 100 km Lauf - bei dem nachweislich aber so überhaupt keine Resistenz auftritt.
Bei Kurzzeitbelastungen sind Insulinantagonisten sehr aktiv, aber das ist auch gut so und unbedingt gewollt! Dann kann man nämlich mit viel geringerer Therapieanpassung problemlos Sport treiben, wie z. B. bei einem Intervalltraining mit 400 m Sprints.