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Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Klimbim2012 am September 17, 2012, 17:47

Titel: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Klimbim2012 am September 17, 2012, 17:47
Hallo,

vor 7 Jahren wurde bei mir die Hämochromatose mit dem Gen-Defekt Heteor H63D festgestellt! Nach über 50 Aderlässen und zuletzt Blutspenden liegt mein Ferrin endlich
im günen Bereich, - so das ich nur noch 2-3 monatig zur Blutspende bzw. jetzt wieder Aderlass muss, wo ich dann 500 ml. Blut lasse!

Seit nun 1 Woche habe ich den Befund Diabetes 2 erhalten, und spritze Insolin, siehe auch
meine Vorstellung: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,11861.msg322558.html#new

Mich würde jetzt interessieren, ob es hier weiter Diabetiker oder Mutanten mit Hämochromatose gibt, - und wie beides miteinander vereint zu sehen ist!

oder auch, wie und was beim Spritzen vor oder nach dem Aderlass ggf. zu beachten ist,
da ja vorrübergehend 500ml Blut fehlen etc....

Vielleicht kann mir auch einer mitteilen, - da ich z. Zt. sehr große Sehprobleme habe, -
ich früher nach dem Aderlass kurzfristig wesentlich besser sehen konnte als sonst, -
woran das liegt?

Ich würde mich freuen,
wenn es den einen oder anderen Mutanten hier gibt, der mir seine Erfahrung mitteilen kann!

Gruß

Wolfgang
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am September 18, 2012, 09:46
Einen direkten Zusammenhang HC<->DM gibt es nicht.

Was mir dazu spontan einfällt währe die Sache mit dem HbA1c ("Blutzuckergedächtnis"). Da ja nach einem Aderlass die roten Blutkörperchen neu gebildet werden würde ich den Labortermin für das HbA1c immer kurz vor dem Aderlass legen, um da vergleichbare Werte zu haben, bzw. aus den Werten eine Tendenz erkennen zu können.

Neu gebildete Erys sind ja noch völlig unbelastet von Glucose und könnten so einen falsch negativen Wert anzeigen.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Klimbim2012 am Dezember 17, 2013, 19:03
Moin,

ich möchte das Thema heute wieder aufleben lassen!

Mir ist es endlich gelungen, - wurde ja auch Zeit - heute einen Aderlass bei mir zu machen,
um so mein langsam wieder steigendes Eisen im Blut zu reduzieren ( Hämochromatose )!

Da ich noch immer nicht weiß, wie sich der Blutverlust (450 ml ) auf den BZ auswirkt,
habe ich heute vorsorglich weniger Insulin gespritzt, bzw. morgens normal, mittags weg
gelassen, allerdings auch nur ca. 4 KE gegessen, und vor Aderlass 17:00 Uhr BZ von 91
gehabt. Da mein Magen knurrte und ich bisschen Muffen vor UZ ggf. beim Aderlass hatte,
habe ich mir 2 Weihnachtslebkuchen 4KE gegönnt! Dann der Aderlass in 15 Minuten war
das Ding durch, gegen 17:45 wieder zuhause, entsprechend 450 ml weniger Blut, liegt
mein BZ bei 186 eben noch mal Kontrolle18:40 BZ 197! Ich persönlich finde den Anstieg
innerhalb 1 Std. zu hoch????

Insofern scheint auch der gewollte Blutverlust, sprich Aderlass doch Einfluss auf den BZ
zu nehmen, - da ich so schnell beim Doc. ran gekommen bin, - ärgere ich mich, das ich
vorher die W-lebkuchen gegessen habe, - weil es das Ergebnis natürlich verfälscht!
Aber mein Hunger ist noch immer da, - und den Aderlass habe ich sehr gut überstanden,
zum Wohle, das mein Eisenspeicher sich wieder langsam leert!

 :)
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Klimbim2012 am Dezember 18, 2013, 11:30
Nochmal in Kurzfassung:

Morgens nüchtern    6:00      BZ 137
vor Frühstück           7:30      BZ 124      6KE    3IE
Mahlzeit auf WHMarkt                            4KE
Zu Hause                14:00    BZ 141
Vor Aderlass            16:45   BZ 91        4 KE    Lebkuchenherzen
Aderlass       17:15-17:30                                 450 ml
Zu Hause                17:45   BZ 186
                               18:40   BZ 191
Essen                      19:00                    8KE  8IE
Kontrolle                 21:00   BZ 272
Kontrolle                 22:20   BZ 232

keine Anpassung!!!!!!

nächster Morgen
nüchtern                  4:30   BZ 135
Frühstück                 8:00   BZ 117     6KE  3IE
Kontrolle                11:20  BZ 201      denke aber mal, das ich beim Frühstück mit 2 großen Brötchen zu niedrig gerechnet habe!  :kreisch: und  :mauer:
                                                           glaube ich schon, da ich im Beruf sonst die 6 KE bis 12:30 aufteile, und jetzt im Urlaub voll morgens         mit den 2 gr. Brötchen und paar Chips überschritten habe  :mahl: :mauer:



Und meine Frage war:

Hat der Aderlass nun Auswirkung auf den BZ, - hier eben halt, der BZ Anstieg?
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Susanne am Dezember 18, 2013, 21:50
Hallo Klimbim
ich weiß nicht, ob der Aderlass sehr viel am BZ ändert - ich habe schon einmal darüber nachgedacht,  in der Literatur aber nichts gefunden und dann, vor ca einem Jahr, mit einer guten hämatologischen Ambulanz telefoniert, die meinten eher leichthin:" ach nein, wir haben viele Diabetiker, denen macht das nie was ..." eine  qualifiziertere Antwort war nicht zu bekommen.

Was ich aber schon sagen möchte:
Du fragst,ob der Anstieg um ca 10mg% in einer Stunde etws bedeutetet? Tja, die beiden Werte liegen doch wegen der Ungenauigkeit der Messgeräte kaum auseinander...also ich würd da draus noch keinen Anstieg konstruieren. Und erstmal beobachten, wie es nach weiteren Aderlässen geht.

Susanne
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Klimbim2012 am Dezember 19, 2013, 18:31
Hallo Susanne,

Danke für Deine Antwort!

Mich ärgert es ja auch im Nachherein, das ich vor dem AL noch die 2 Lebkuchen gegessen habe, - aber war mir schon lieber nicht
mit leeren Magen zum AL zu gehen, - und das ich so schnell ran kam und fertig war, - konnte ich ja auch nicht wissen!

Mit der Abweichung hast du recht, - ja das vergesse ich doch immer wieder!

Da ich jetzt beim Erhaltungs-AL bin, - werde ich jetzt erstmal in den nächsten Monaten meinen Feritinwert mit den anderen Werten
ermitteln lassen, und sehen, - wie ich jetzt mit den AL weiter mache!

Und jetzt im Moment weiter beobachten, - z. Zt. ist der BZ leider über meinem Ziel, - doch halt eben auch ein Opfer der Weihnachtszeit,
da mal ein Lebküchelchen, oder ein Spekulatius, oder der Stollen .... wo ich flüchtiger Weise nicht immer mit rechne!

Mich hatte halt der Krasse Anstieg beunruhigt, so auch nach dem Abendbrot .... ja, - ich werde es beobachten, und vielleicht findet
mein Dia Doc. noch was!?

Dir nochmal Danke, und schöne Weihnachten ..... :D
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Klimbim2012 am Februar 22, 2014, 21:21
Moin,

... das Thema lässt mir noch immer keine Ruhe!

Nachdem ich auch meine Diabetologin damit genervt hatte,
und sie mit Ihrem Prof. gesprochen hatte, - jedoch beide keinen
Lit.-Nachweis fanden bzw. mir geben konnten,

äußerte man sich so,
das nach einem AL und durch den Blutverlust,
das Blut doch ggf. eine andere Zusammensetzung haben kann,
die das Ergebnis bzw. durch die Kalibrierung ... (?) den BZ verfälschen kann (?),
dieses würde dann ja aber heißen,
wenn ein hoher BZ angezeigt wird,
der aber in Wirklichkeit niedriger ist,
würde ich ja mit einer Korrektur ggf. in eine Unterzuckerung eher kommen ... !

Kann mir dazu jemand was schreiben?


Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: alma am Februar 23, 2014, 22:12
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung von dem allen, aber hasst du denn schon Erfahrungen gemacht, dass du in eine UZ geraten bist und dir nicht vorstellen konntest, wie du da hineingeraten bist?
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 24, 2014, 15:09
Wie soll ein Aderlass den BZ ändern können?

Wenn ich einen Schluck Saft probiere und der ist mir zu süß: wird der weniger süß, wenn ich die Hälfte davon auskippe?

Wenn sich die Glucose ausschließlich im Blut befindet, dann würde das funktionieren. Der Verlust an Volumen wird ja durch Wasser aus dem Gewebe ausgeglichen. Dieses enthält aber auch die annähernd gleiche Konzentration an Glucose wie das Blut auch (Diffusion machts möglich).

Was sich durch einen Aderlass verändert ist das HbA1c. Dabei wird ja der Grad der Verzuckerung der roten Blutkörperchen gemessen. Und durch den Aderlass kommt es zu einer vermehrten Neubildung roter Blutkörperchen, die in diesem recht  jungen Stadium noch nicht verzuckert sind.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Hobbit am Februar 24, 2014, 16:34
Und damit kann man sich dann in den Thread der <6%-HbA1c-ler "einschleichen". Das ist ja Wettbewerbsverzerrung! Ich fordere verschärfte Doping- & Aderlasskontrollen!  :wech:
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Gyuri am Februar 24, 2014, 20:21
Bei meinem Vater war deutlich zu sehen, dass er wegen Markumar "überall" Blut verlor (Hämatome) . Und auch "inwändig" sah es so aus …

In einem kranken Haus lag er da und wurde überall untersucht. Man wusste, dass er insulinpflichtiger Diabetiker ist. Irgendwie kamen die aber auf einen HbA1c-Wert von 4,9%. Jetzt, wo ich das hier so lese, denke ich mir, dass dieser Langzeitwert etwas mit seinem Blutverlust zu tun hatte.

Die "Spezialisten" haben das aber nicht gerafft, und setzten ihm sein Insulin ab. Dass er mit Nüchternwerten von 200 mg/dl und vereinzelt sogar bis 350 mg/dl zu kämpfen hatte, störte die weniger. Hauptsache ein "GUTER HbA1C"  :patsch:

Mittlerweile entfloh er dem "Haus das Verrückte macht", hat sein Markumar abgesetzt und wieder seine ICT selbst in die Hand genommen. Die Hämatome sind abgeklungen, die BZ-Werte passen wieder und auch sonst hat er sich prächtig erholt. Die nächste Überprüfung seines Langzeitswertes kann er ganz gelassen abwarten. Genau genommen ist ihm dieser Wert genauso unwichtig wie mir - und wir haben uns da nicht abgesprochen.
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 25, 2014, 10:55
...denke ich mir, dass dieser Langzeitwert etwas mit seinem Blutverlust zu tun hatte.

Ja, natürlich. Das nicht zu berücksichtigen ist in etwa wie die Aussage "ein Mensch mit 12 Kilo Gewicht ist viel zu leicht", wenn ich bei der Beurteilung das Alter von 2 Jahren außer Acht lasse

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Klimbim2012 am Juli 19, 2014, 18:53
Hallo,

vergangene Woche ( Dienstag ) hatte ich wieder eine Aderlass, der sehr gut verlief!

Der BZ war danach OK eher niedriger mit 95,   dafür am nächsten Morgen mit 136 nüchtern etwas höher als sonst ( um 100-110 )
konnte ich entsprechend bei Frühstück korregieren, - selbe Spiel auch noch mal am nächsten Tag, und am 3. Tag alles wieder OK!

Da mein Ferritin noch für mich erhöht ist, werde ich nächsten Aderlass in einem Monat haben! Ich bleibe da mal am Ball, ob es jetzt zufall war mit dem BZ anstieg oder ob da doch was dran ist!


Titel: Re: Hämochromatose ( Eisenspeicherkrankheit ) und Diabetes
Beitrag von: Klimbim2012 am August 27, 2014, 17:30
Moinse,

hatte gestern wieder einen Aderlass, - der sehr gut verlief!

Die Bz-Werte bleiben bis jetzt für mich im Normalbereich
,

 - so dass ich tatsächlich annehme:

das die erhöhten Bz-Werte nach dem AL aus Dez. 2013 - wohl Zufall waren, bzw. mit dem AL
nicht in Verbindung zu bringen sind!

Aber ich bleibe dran, - nächster AL wohl jetzt aber erst wieder im 1/4 Jahr!