Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: vehikelneuling am Februar 13, 2012, 19:05
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Hallo,
es war einmal, da gab es noch feste Größen, war das oder ist das immer noch so?
In der Pumpenfibel steht, dass eine BE = 10 - 12 g Kohlenhydrat ist.
Bei mir war das immer eindeutig, eine BE ist 12 g Kohlenhydrat, eine Kohlenhydrateinheit KhE ist zehn Gramm Kohlenhydrat.
Frage: hat sich da etwas geändert???
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Tach :D
nope - hat sich nichts geändert :nein: Wäre mir neu :Deine BE ist 12 g Kohlenhydrate, eine Kohlenhydrateinheit KhE ist zehn Gramm Kohlenhydrate.
genauso kenne ich´s :ja: :D
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In der Pumpenfibel steht, dass eine BE = 10 - 12 g Kohlenhydrat ist. Bei mir war das immer eindeutig
Und warum glaubst du alles, was du liest, obwohl es dem "widerspricht", was du weisst? Ich hoffe, du liest nicht die "BILD"-Journaille... :nein:
Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die eigenwilligen Bergrepublikbewohner (sprich: Schweizer) sich nicht an "Festlegungen" hielten -
bei ihnen ist schon immer 1 BE = 10 g KH... (vermutl. haben sie Probleme mit dem Rechnen) :ja: Guckst du hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Broteinheit)...
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(vermutl. haben sie Probleme mit dem Rechnen)
Nö, wir sehen einfach keinen Sinn darin, die Sache unnötig kompliziert zu machen, wenn die KH-Angaben auf den Packungen schon immer für 100g angegeben sind. :zunge2:
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Hallo,
kurz einen Einwurf zur Info, dass eine "BE = 10 - 12 g Kohlenhydrat" ist, dies steht so in der Pumpenfibel, dieses Werk wird von kompetenten Leuten herausgebracht, ich habe mir die schon etwas ältere Ausgabe ausgeliehen. Aber zu den Herausgebern gehört auch eine gewisse Ulrike Thurm, welche als Institution gelten soll.
Und mit dem Rechnen, ob man nun im Dezimalsystem rechnet oder im Zwölfer-System, da streiten sich schon die Mathematiker genug, beide Systeme haben ihre Vorteile.
Einen Dank schon mal an alle, aber wem darf Mensch denn noch glauben?
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Nö, wir sehen einfach keinen Sinn darin, die Sache unnötig kompliziert zu machen, wenn die KH-Angaben auf den Packungen schon immer für 100g angegeben sind. :zunge2:
Da muss ich in so fern nicken, dass die KH-Angabe sich auf Verpackungen auf 100 g bezieht (auf was sonst? Aber meist steht auch die Gesamt-KH-Menge drauf!). Entscheidend ist aber, dass es nicht Wurscht ist, ob 100g KH 10 BE oder 8 BE sind, also ob ich durch 10 oder durch 12 (was wohl für einen Standardmitteleuropäer nicht "kompliziert ist - so er in Mathe aufgepasst hat!) teile. Eine Broteinheit = BE war gemäß deutscher Diätverordnung definiert als Menge eines Nahrungsmittels, die 12 g Kohlenhydrate enthält. In der Schweiz entspricht eine Broteinheit einem Kohlenhydratgehalt von 10 g, in Deutschland entspricht dieser Kohlenhydratgehalt von 10 g einer sogenannten Kohlenhydrateinheit = KHE. Mit Beschluss des Bundesrates vom 24. September 2010 und entsprechend der Empfehlungen der Fachgesellschaften ... wurde der Begriff „Broteinheit“ ... aus allen gesetzlichen Regelungen entfernt. Eine erste ... Kohlenhydrataustauschtabelle veröffentlichte von Noorden bereits im Jahre 1904. Eine Weißbrötcheneinheit entsprach 20 g Weißbrot mit einem Stärkegehalt von etwa 11-12 g. In der Folgezeit entwickelte sich daraus die traditionelle deutsche Broteinheit (BE). Mit anderen Worten ist es inzwischen völlig egal wieviel g KH irgendeiner "alten" Einheit entsprechen. Wer damit grossgeworden ist wird sie genauso weiter nutzen wie z.B. atü und Pfund (Gewicht)...
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Das seh ich auch so. Ich bin grundsätzlich für allgemeine Messeinheiten, resp. -grössen. Würde vieles erleichtern. Wenn dies nun nicht der Fall ist, muss man sich natürlich darauf verlassen können, dass die BE auch innerhalb des Landes klar definiert sind.
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Nö, wir sehen einfach keinen Sinn darin, die Sache unnötig kompliziert zu machen, wenn die KH-Angaben auf den Packungen schon immer für 100g angegeben sind. :zunge2:
Da muss ich in so fern nicken, dass die KH-Angabe sich auf Verpackungen auf 100 g bezieht (auf was sonst? Aber meist steht auch die Gesamt-KH-Menge drauf!). Entscheidend ist aber, dass es nicht Wurscht ist, ob 100g KH 10 BE oder 8 BE sind, also ob ich durch 10 oder durch 12 (was wohl für einen Standardmitteleuropäer nicht "kompliziert ist - so er in Mathe aufgepasst hat!) teile. Eine Broteinheit = BE war gemäß deutscher Diätverordnung definiert als Menge eines Nahrungsmittels, die 12 g Kohlenhydrate enthält. In der Schweiz entspricht eine Broteinheit einem Kohlenhydratgehalt von 10 g, in Deutschland entspricht dieser Kohlenhydratgehalt von 10 g einer sogenannten Kohlenhydrateinheit = KHE. Mit Beschluss des Bundesrates vom 24. September 2010 und entsprechend der Empfehlungen der Fachgesellschaften ... wurde der Begriff „Broteinheit“ ... aus allen gesetzlichen Regelungen entfernt. Eine erste ... Kohlenhydrataustauschtabelle veröffentlichte von Noorden bereits im Jahre 1904. Eine Weißbrötcheneinheit entsprach 20 g Weißbrot mit einem Stärkegehalt von etwa 11-12 g. In der Folgezeit entwickelte sich daraus die traditionelle deutsche Broteinheit (BE). Mit anderen Worten ist es inzwischen völlig egal wieviel g KH irgendeiner "alten" Einheit entsprechen. Wer damit grossgeworden ist wird sie genauso weiter nutzen wie z.B. atü und Pfund (Gewicht)...
Hallo,
Maße und Gewichte, manchmal ist es sinnvoll diese anzupassen, denn gewisse Gewichtsnormen sind schon sehr krumm, man denke nur an die "Feinunze".
Aber mit den BEs habe ich mal geschaut, scheinbar hat es einen Nachtrag gegeben, denn es ist schon diskutiert worden über die Streichung und wie ich festgestellt habe, sind bei dem Beschluss zur Lebensmittelkennzeichnung die "Broteinheiten" einfach nur vergessen worden, diese "Broteinheiten" scheinen aber im Nachtrag wieder aufgenommen zu sein.
Im Nachtrag steht:
(...)
Bei Broteinheiten handle es sich um eine Formel für die Erstellung von Ernährungsplänen für Diabetiker bzw. um eine objektive Beschaffenheitsangabe.
Die Verbände leiten daraus ab, dass die Angabe von Broteinheiten auch nach dem Wegfall der spezifischen Diabetikerregelungen in der deutschen Diätverordnung bei Lebensmitteln des allgemeinen Verzehrs zulässig bleibt.
Solange Broteinheiten in der diabetologischen Beratungspraxis verwendet werden, soll der Hinweis darauf verkehrsfähig sein.
Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) hat informiert, dass die deutschen Behörden dieser Auffassung folgen. In einer Umfrage hätten sich die zuständigen Landesbehörden mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Angabe von Broteinheiten einschlägige Rechtsprechung bzw. Gutachten zur rechtlichen Einstufung der Angabe von Broteinheiten liegen bisher nicht vor. Die deutschen Wirtschaftsverbände sind auf Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs weiterhin bzw. für einen Übergangszeitraum zu akzeptieren. (...)
Aber Faktisch ist es so, dass das einzig allgemeingültige Maß Gramm sind.
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Ich denke mal, da auf den meisten Lebensmitteln die Gesamtmenge an Kohlenhydraten in Gramm angegeben ist, ist es hinterher relativ egal, ob man (je nach Ost-oder westdeutscher Herkunft) anschließend durch 10 oder 12 teilt. Beides ist irgendwann in Fleisch und Blut übergegangen.
Als wir damals von BE auf KHE umstellen sollten, habe ich mir irgendwie eh angewöhnt, nach der KH-Menge zu gucken. Das hat mir dann geholfen, als ich nach Westdeutschland gezogen bin und im Kopf alles wieder auf "Alt" zurückdrehen mußte :wech:
Ist ja auch egal, welcher Einheit man die Insulinmenge entsprechend zuzuordnet. Man könnte ja auch IE/ 10 g KH sagen, dann wäre es noch eindeutiger. Rechnen muß man so oder so.
Gruß
Ulrike
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Ob man jetzt in BE oder KHE/KE rechnet, ob mit 10 oder 12 Gramm je Austauscheinheit ist ja fast egal, solange man das mit sich selber ausmacht, bzw. die Daten mit jemandem teilt, der den Umrechnungsfaktor kennt.
Problematisch wird es erst, wenn man das mit jemandem teilt, der es nict kennt. Der weiß dann nicht ob mit 10 BE jetzt 100 oder 120 Gramm KH gemeint sind.
Gerade was die Bolusberechnung angeht wird hierzulande eben immer noch mit 'Faktor x Austauscheinheit' gearbeitet/gerechnet/gelehrt.
In den USA z.B. muß man da die KH nicht erst in eine Austauscheinheit umrechnen, um das dann mit einem BE-Faktor zu multiplizieren. Die rechnen einfach 'eine Einheit Insulin deckt X Gramm KH ab'. Und die Rechnung ist dann 'KH-Gehalt der Mahlzeit geteilt durch BE-Faktor = Bolusmenge'
Wenn man keinen Bolusrechner nutzt stellt sich also eigentlich nur die Frage, was man besser im Kopf rechnen kann: Division oder 'Plutimikation' ;D
Viele Grüße,
Jörg
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Division oder 'Plutimikation' ;D
:mauer: :mauer: :mauer: :D
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Wenn man bedenkt, dass der Glykämische Index von Kohlenhydraten zwischen 0.4 und fast 1 schwanken... und der Glykämische Index bedeutet, wie viel Insulin man braucht*, ist das alles eh nur eine Annäherung, die in der Praxis bei mittlerem GI und mittlerer Kalorienmenge je BE halt einigermaßen passt.
* Dass Nahrungsmittel mit hohem GI auch die sind, die schnell als Glucose ins Blut gehen ist klar, denn schnelle Kohlenhydrate werden nicht von den Darmbakterien verdaut etc.... aber GI heißt wirklich Effekt auf Blutzucker also auf benötigte Insulinmenge.
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Wenn man bedenkt, dass der Glykämische Index von Kohlenhydraten zwischen 0.4 und fast 1 schwanken... und der Glykämische Index bedeutet, wie viel Insulin man braucht*, ist das alles eh nur eine Annäherung, die in der Praxis bei mittlerem GI und mittlerer Kalorienmenge je BE halt einigermaßen passt.
* Dass Nahrungsmittel mit hohem GI auch die sind, die schnell als Glucose ins Blut gehen ist klar, denn schnelle Kohlenhydrate werden nicht von den Darmbakterien verdaut etc.... aber GI heißt wirklich Effekt auf Blutzucker also auf benötigte Insulinmenge.
Das ist zwar schon nahe an off topic, aber der GI heißt nicht, wieviel Insulin benötigt wird, sondern wann! Hoher GI -> Insulin wird sofort benötigt, niedriger GI -> Insulin wird über längere Zeit benötigt. Aber an der Insulin- Menge tut das m.E. nix. Die schnellen KH werden halt nicht von den Darmbakterien verdaut, sondern schon über die Schleimhäute auf dem Weg dahin aufgenommen und sind somit schneller im Blut.
Gruß
Ulrike
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Sie sind vor allem deshalb schneller, weil sie schon 'kleiner' sind (kurzkettiger) und daher nicht mehr so intensiv gespalten werden müssen, bis sie als Monosaccharide ins Blut aufgenommen werden können.
GI betrifft aber nicht nur die Form (Mono-, Di- und Polysaccharide), sondern auch den Gesamtzustand der Speise (Fett senkt z.B. auch den GI, weil dadurch Speisen länger im Magen verbleiben)
Viele Grüße,
Jörg
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Ja, es ist schon interessant, dass Essen, das mehr Insulin braucht (hoher GI) auch schneller als Glukose ins Blut geht.
Aber der GI ist wirklich definiert als Fläche unter der Kurve der Glukoseantwort, nicht als Anstieg oder ähnliches.
Nachzulesen im original von Jenkins hier: http://www.ajcn.org/content/34/3/362.full.pdf
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Irgendwie reden wir aneinander vorbei. Essen mit hohem GI braucht nicht MEHR Insulin als welches mit niedrigem GI, es braucht das Insulin nur SCHNELLER. Die InsulinMENGE ist gleich.
Also entspricht tatsächlich die absolute Menge an KH der Menge an nötigem Insulin. Bei Mahlzeiten, bei denen der niedrigere GI durch Fett und Eiweißbeigabe erreicht wurde, muß man sogar noch zusätzlich Insulin für das Fett/Eiweiß geben (sogenannte FPE). Da wären wir dann beim sogenannten Pizza-Bolus.
Wohlgemerkt: ich rede von einem Diabetiker OHNE vorhandene Restinsulin-Produktion.
Für einen Typ 2er, der noch eigenes Insulin hat, kann man natürlich die von außen zugeführte Insulinmenge reduzieren, wenn man den GI senkt, das ist klar, muß ich ja hier nicht weiter ausführen. Da kommt zu dem gespritzten Insulin ja noch das eigenproduzierte hinzu.
Gruß
Ulrike
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Um wieder den Weg zum Topic/Thema zu bekommen: bei meiner Mergentheimer Diabetes Klinik (jaja, ich weiß, verpöhnt unter den Teupeanhängern), gilt auch schon seit über 2 Jahren BE == KE == 10g. Die Tabellen, die dort zu erhalten sind (diese Poster in halbgraublau), beinhalten diese Umrechnung auch schon länger (meine hier hängende Tabelle, die ich fast nie anschaue, ist vom Oktober 2010). Für mich war das zunächst eine extreme Umstellung (nach 40 Jahren Diabetes), aber inzwischen geht auch das recht gut von der Hand. Die 100g-Angaben auf den Packungen machen die Umrechnung nochmals simpler. Vielleicht verdummen wir zukünftig durch solche Vereinfachungen :zunge2:
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Über die Sinnhaltigkeit der "Masseinheit" BE = Broteinheit müssen wir nicht mehr diskutieren. Aber die Aussage "BE = KE = 10g KH" ist nach Definition in Deutschland nach wie vor falsch!
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Also entspricht tatsächlich die absolute Menge an KH der Menge an nötigem Insulin. Bei Mahlzeiten, bei denen der niedrigere GI durch Fett und Eiweißbeigabe erreicht wurde, muß man sogar noch zusätzlich Insulin für das Fett/Eiweiß geben (sogenannte FPE).
Fett/Eiweiß pur hat einen GI von 0,1 bis 0,2. Daher braucht es auch nur ein viertel des Insulins wie die meisten Kohlenhydrate, die einen GI zwischen 0, und 0,8 haben.
Verzögert werden Kohlenhydrate durch Fett/Eiweiß kaum, vielleicht ein paar Minuten in der Verdauung. Es ist schon das Fett selber, dass du spritzen musst.
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Hi,
... die Aussage "BE = KE = 10g KH" ist nach Definition in Deutschland nach wie vor falsch!
Hast Du eine Idee, wo das festgelegt ist? Also wo findet sich eine verbindliche Definition der Broteinheit für alle Teutschen?
In § 20 Abs. 2 der Diätverordnung (DiätV), Fassung gültig bis 9.10.2010, war definiert:
(2) Bei diätetischen Lebensmitteln für Diabetiker kann diejenige Menge des Lebensmittels angegeben werden, die einer Broteinheit entspricht; bei Portionspackungen kann die Angabe der Broteinheiten auf diese bezogen werden. Als Broteinheit gilt eine Menge von insgesamt 12 Gramm an Monosacchariden, verdaulichen Oligo- und Polysacchariden sowie Sorbit und Xylit, wobei verdauliche Polysaccharide und Oligosaccharide als Monosaccharide zu berechnen sind.
Die durchgestrichene Formatierung, § 20, wie auch andere §§ der DiätV, mit Wirkung vom 10.10.2010 ersatzlos gestrichen worden ist.
@ all:
Gibt es weitere rechtliche Vorschriften, die untersagen, eine BE, der Realität der diabetologischen Anwendungsbandbreite entsprechend, mit 10-12 Gramm KH anzugeben, wie das unterdessen in fast allen allgemeinen Angaben gehandhabt wird?
Und ja, vielleicht wäre es sinnvoll, die Diätverordnung mal in einem neu gefassten § 20 zu ergänzen, dahingehend, dass 1 BE = 1 KE = 10 g verdaubare KH entsprichen.
@ Hulupaz: Ähem, verpönt würde ich nun keinesfalls sagen. Vielleicht eher eine Frage, so zwischen Wasser und Wein angesiedelt? Wobei es schon klar ist, dass nicht jeder Mensch Wein verträgt.
Gruß
Joa
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Irgendwie reden wir aneinander vorbei. Essen mit hohem GI braucht nicht MEHR Insulin als welches mit niedrigem GI, es braucht das Insulin nur SCHNELLER. Die InsulinMENGE ist gleich.
Also entspricht tatsächlich die absolute Menge an KH der Menge an nötigem Insulin.
Ääähm, hab ich auch erst vor Kurzem geschnallt, dass dem nicht so ist. Wie weiter oben erörtert, entspricht die Definition des GI der Quantität (Menge) des Blutzuckeranstieges über Zeit, dargestellt als AUC (Aerea under the curve oder auch Fläche unter der Kurve.
D.h. ein Lebensmittel mit höherem GI verursacht insgesamt mehr Blutzuckeranstieg, als ein Lebensmittel mit niedrigerem GI. Wobei es grundsätzlich erst einmal nicht auf die Geschwindigkeit des Blutzuckeranstieges ankommt.
Ob das nun an einer höheren Verwertbarkeit der Art der jeweils enthaltenen KH oder einer biologisch-chemisch-physikalisch bedingten, unterschiedlichen Stoffwechseldynamik liegt, wäre mal eine interessante Frage, die aber eher scholastisch sein mag.
Typisch für einen hohen GI ist dabei ein schneller Anstieg des BZ. Dieser ist aber keine Bedingung.
Gruß
Joa
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Hast Du eine Idee, wo das festgelegt ist? Also wo findet sich eine verbindliche Definition der Broteinheit für alle Teutschen?
Wo das festgelegt ist, dass das falsch ist? In Deutschland war und ist eine BE per Definition schon immer 12 g KH gewesen, völlig Wurscht ob die in einer Diätverordnung gestrichen ist oder nicht (und das auch nur weil einige *** BE und KE/KHE nicht auseinanderhalten konnten oder wollten). Die KHE war schon immer 10 g KH und da 12 ungleich 10 ist, bleibt die Aussage falsch und zwar solange bis irgendwann irgendwer, von mir aus auch in einem Paragrafen der Diätverordnung, festlegt, dass 1 BE =10g KH sind (über Sinn oder Unsinn müssen wir nicht diskutieren). Auch wenn BE eine alte und gestrichene Einheit ist - ich kann 2 Ellen nicht gleich 1 Meter setzen, nur weil Elle alt, gestrichen, überholt ist. Und die Berechnungseinheit kann man zwar auch BE abkürzen, wäre aber genau so falsch (http://www.ernaehrung.de/lexikon/diabetes/b/Berechnungseinheit.php). Die BE (eigentlich WBE- Weissbroteinheit) wurde durch von Noorden (http://naturheilkundelexikon.de/glossar/broteinheit.php) 1912 festgelegt. Reicht das zum Verständnis meiner Aussage?
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In Deutschland war und ist eine BE per Definition schon immer 12 g KH gewesen
Nu ja. Die BE mit 10-12 g wird auch verschiedentlich als Schätz-Einheit bezeichnet. Was schon recht praxisgerecht sein dürfte.
Ansonsten ist die Angabe von 10-12 für die BE unterdessen doch sehr häufig zu finden. Was ja auch heißt, dass jeder sich da rausholen darf, was er anwenden möchte. Tabellen werden, wenn mit 10-12g/BE hinterlegt, allerdings etwas unscharf. Da muss man wohl dann den goldenen Mittelweg gehen und 11g rechnen. :kratz:
bis irgendwann irgendwer, von mir aus auch in einem Paragrafen der Diätverordnung, festlegt, dass 1 BE =10g KH sind (über Sinn oder Unsinn müssen wir nicht diskutieren).
Ich fände es schon sinnig, den Schritt mal so langsam in Angriff zu nehmen. ;)
Und schon hätte sich diese Diskussion hier erübrigt. :heilig:
Gruß
Joa
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Vielleicht brauchen wir in Deutschland ein Gesetz mit Ausführungsbestimmungen wie eine BE als 10 g oder 12 g KH zu bestimmen ist aus dem Lebensmittel. Dann das vorschriftsgemäss das mit dem IE/BE Faktor multipliziert wird um eine zuzuführende Insulinmenge zu bekommen. Wie dann von der Insulinmenge in Bezug auf den BZ gemessen in mg/dl bzw. mmol und vorschriftsgemäss auf 5 Nachkommastellen auf mg/dl umgerechnet die wirklich zuzuführende Insulindosis bestimmt wird.
Und wie da dann gerichtsverwertbar dokumentiert für die Teilnahme am Strassenverkehr (Sei das als Autofahrer, Autobeifahrer, Radfahrer, Fussgänger oder Nasenbohrer vor dem Fernsehen :D)
Sorry das musste jetzt mal sein.
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Eine BE gleich 10 oder 12 KH!?
Einigen wir uns halt auf 11. :lachen:
pfälzer
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Ich nehm die 10 (!), mit dieser lässt sich's leichter rechnen :duck:
@ Hulupaz: Ähem, verpönt würde ich nun keinesfalls sagen. Vielleicht eher eine Frage, so zwischen Wasser und Wein angesiedelt? Wobei es schon klar ist, dass nicht jeder Mensch Wein verträgt.
Hier stellt sich nun die Frage, welches davon Wasser und "was" Wein ist. Ich vertrag' Wasser recht gut und bei Wein kommen noch ein paar andere Ideen hinzu :prost:
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Hi,
... die Aussage "BE = KE = 10g KH" ist nach Definition in Deutschland nach wie vor falsch!
Hast Du eine Idee, wo das festgelegt ist? Also wo findet sich eine verbindliche Definition der Broteinheit für alle Teutschen?
In § 20 Abs. 2 der Diätverordnung (DiätV), Fassung gültig bis 9.10.2010, war definiert:
(2) Bei diätetischen Lebensmitteln für Diabetiker kann diejenige Menge des Lebensmittels angegeben werden, die einer Broteinheit entspricht; bei Portionspackungen kann die Angabe der Broteinheiten auf diese bezogen werden. Als Broteinheit gilt eine Menge von insgesamt 12 Gramm an Monosacchariden, verdaulichen Oligo- und Polysacchariden sowie Sorbit und Xylit, wobei verdauliche Polysaccharide und Oligosaccharide als Monosaccharide zu berechnen sind.
Die durchgestrichene Formatierung, § 20, wie auch andere §§ der DiätV, mit Wirkung vom 10.10.2010 ersatzlos gestrichen worden ist.
@ all:
Gibt es weitere rechtliche Vorschriften, die untersagen, eine BE, der Realität der diabetologischen Anwendungsbandbreite entsprechend, mit 10-12 Gramm KH anzugeben, wie das unterdessen in fast allen allgemeinen Angaben gehandhabt wird?
Und ja, vielleicht wäre es sinnvoll, die Diätverordnung mal in einem neu gefassten § 20 zu ergänzen, dahingehend, dass 1 BE = 1 KE = 10 g verdaubare KH entsprichen.
@ Hulupaz: Ähem, verpönt würde ich nun keinesfalls sagen. Vielleicht eher eine Frage, so zwischen Wasser und Wein angesiedelt? Wobei es schon klar ist, dass nicht jeder Mensch Wein verträgt.
Gruß
Joa
Hallo,
wie mir scheint herrscht nicht nur bei mir Verwirrung, allgemein wird mit wichtigen Maßeinheiten scheinbar herumgehurt!
Eine "Einheit" ist und bleibt immer diese "Einheit", Veränderungen sind unzulässig.
Eine Veränderung muss immer ein neues "Zeichen" erhalten!
Mediziner scheinen das nicht zu wissen!
Ich habe mich aufgrund der vielfältig unterschiedlichen Erkenntnis den politisch verantwortlichen Fachausschuss kontaktet und dieser hat mir folgendes mitgeteilt:
Das Gesetz vom "10.10.2010" wurde ergänzt, es ist also nicht mehr so, wie hier diskutiert wird!!!
folgender Nachtrag wurde 25.07.2011 vom Bundesrat verabschiedet:
Zitat
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Ergänzung des Gesetzes zur ordentlichen Kennzeichnung von Lebensmitteln (LMKennG)
Auf Beschluss des Bundestages kommt es zu folgenden Ergänzungen des LMKennG:
Einführung von §2 Punkt 15
15. Broteinheit (BE)
ist die Menge eines Nahrungsmittels, die 12 Gramm an verdaulichen und damit blutzuckerwirksamen Kohlenhydraten in unterschiedlicher Zucker- und Stärkeform enthält. 12 Gramm Kohlenhydrate entsprechen einem Energiewert von 200 kJ
Einführung §13 a
§13 a [Broteinheiten]
Auf Verpackungen von Lebensmitteln müssen die Broteinheiten des darin befindlichen Produktes gemäß der Definition nach §2 Punkt 15 angegenben werden. Broteinheiten können einheitlich mit BE abgekürzt werden.
Ergänzung §14 Abs. 11
(11) Verstöße gegen §§13 sowie 13a werden mit einem Bußgeld von mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro pro Verpackung geahndet.
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Zitat Ende
"Nichts Genaues weiss man nicht!"