Diabetesinfo-Forum
Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Nedingsnäs am Mai 25, 2011, 18:15
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Hi,
Wann immer ich zum Thema Diabets Typ 2 und Gewichtsreduktion surfe, lande ich früher oder später bei Hinweisen auf kohlenhydratarme Ernährung - die dann selbstverständlich mehr Eiweiß oder Fett als Energielieferant vorsieht. Nun bin ich grundsätzlich skeptisch, vor allem dann wenn die Menschen so extrem begeistert sind wie auf dem LOGl-Forum. Und wenn alles so auf eine Person zugeschnitten ist. Einen Guru brauche ich sicher nicht.
Mein Problem: ich finde überhaupt keine neutrale Info zu dem Thema. Ich habe den Eindruck, dass alles aus einer Feder kommt (auch bei Wikipedia) und hinter dieser Methode in erster Linie ein Verlag steht.
Bevor ich also zum Selbstversuch mit wenig oder gar keinem Getreide/Kartoffeln/Zucker starte: Ist das gefährlich? Ich nehme Metformin, dass aber ja nicht zum Unterzucker führt. Erhöhe ich das Laktat-Azetoserisiko?
Liebe Grüße
Nedingsnäs
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Nedingsnäs, gib mal in der Suchfunktion "logi", da findest Du etwas.....
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Hallo Vreni,
ich hatte gesucht. Die Suchergebnisse passen nicht zu meinen Fragen:
Spricht irgend etwas gegen LOGl?
Brauche ich KH aus Getreide/Kartoffeln/Reis?
Gibt es eine neutrale Bewertung der Methode (die ja kene Diät sein will?)
Der Auftritt erinnert mich an Sekten. Der Guru arbeitete für einen Weinverbad und empfiehlt jetzt fleißig Wein. Wird er jetzt von der Fleischindustrie bezahlt?
Liebe Grüße
Nedingsnäs
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Guten Morgen!
Gegen Diäten und Ernährungsanpassungen spricht immer der "Geschmack".
Wenn Dir eine Ernährungsänderung mit weniger (schnellen) KH geschmacklich nicht widerstrebt, steht dem nicht wirklich was entgegen, solange Du auf Ballaststoffe, Vitamine und Spurenelemente achtest, die Dein Körper braucht.
Bei einem TypII können langsame und wenige Kohlenhydrate schon helfen, Blutuzuckeranstiege nach dem Essen ("postprandial") zu begrenzen. Das steht auch manchem fülligen TypI ganz gut - müßte mich hier einordnen; aber ich mag es nicht. Ich esse halt lieber was mir schmeckt - da schau ich nicht wirklich auf den GlyX.
Viele Grüße
Dietmar
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Hallo Dietmar,
vielen Dank für den Rat. Ich denke, ich werde es mal testen.
"Was mir schmeckt" hat mich dahin gebracht, wo ich bin. Das scheint jedenfalls bei mir kein sinnvoller Ratgeber zu sein. Das Problem bei extrem übergewichtigen Menschen bei mir ist doch, dass uns jedes Gefühl für Auswahl und Menge der Nahrung abhanden gekommen ist.
Süßes habe ich in den letzten 7 Wochen nahezu komplett weggelassen und mein Geschmack hat sich verändert. Ich kann wieder mit Genuss Espresso trinken (ohne Zucker ohne Süßstoff) oder Quark mit Beeren ohne Süßung essen. Die weitreichende Entzuckerung (auch kein Süßstoff) hat vor allem für die Wahrnehmung schon was gebracht. Ein Marmeladenbrot "kribbelt" aber immer noch im Kopf, das wäre ich gern los.
Viele Grüße
Nedingsnäs
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Spricht irgend etwas gegen LOGl?
Vermutlich isst man dann zwangsläufig mehr tierisches Fett (weil im Fleisch drin), und das ist für die Blutfette eher nicht so der Bringer. Das behauptet jedenfalls meine Diabetologin.
Das könnte ein echter Grund sein, LOGI nicht so extrem zu betreiben.
Meine eigene Erfahrung (ein paar Wochen hab ich das mal probiert): ich hatte Probleme mit der Konzentration, was ich darauf zurückführe, dass das Gehirn auf Glucose angewiesen ist, und die aus dem Fleisch nicht so schnell zu gewinnen ist. Vielleicht habe ich zu wenig Gemüse gegessen.
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Im IDAA-Forum haben wir vor kurzem Logi und LowCarb vor dem Hintergrund Diabetes (Typ1) und Sport diskutiert. Einige Läufer wenden diese Ernährungsform an bzw. probieren sie mit großem Erfolg aus. Ein Läufer hat nur durch Ernährungsumstellung seine Marathonbestzeit von über 3 Stunden auf 2:40 gesteigert.
Auch ich versuche diese zurzeit - und bin durchaus begeistert: Ich fühle mich wach, energiereich mit guten BZ-Werten. Allerdings muss ich konsequent FPE berechnen.
Hier jedenfalls die Diskussion:
http://www.idaa.de/forum/beitraege//ernaehrung_low_carb_und_logi_im_alltag_und_beim_sport.html
@Wiesenhummel: Zumindest in der einschlägigen Literatur, wird die Blutfett-These durch zitierte Studien mehr als entkräftet, im Gegenteil: Es sei der übermäßige Kohlenhydratkonsum, der zu den schlechten Cholesterinwerten führe.
Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch die Diskussion über die "Steinzeit-Ernährung". Ein interessantes dreiteiliges Essay dazu (insbesondere die Problematik vieler gängiger Lebensmittel) findet sich in einem Triathlon-Forum:
http://www.triathlon-szene.de/index.php?option=com_content&task=view&id=892&Itemid=81
Viele Grüße,
Andreas
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@Wiesenhummel: Zumindest in der einschlägigen Literatur, wird die Blutfett-These durch zitierte Studien mehr als entkräftet, im Gegenteil: Es sei der übermäßige Kohlenhydratkonsum, der zu den schlechten Cholesterinwerten führe.
Ja, gehört hab ich das auch schon, aber nicht überprüft. Wie bei so vielen Dingen im Leben scheints wohl auch hier keine endgültige Antwort zu geben ;). Versuch macht kluch. Wenn es nicht zum Lebensstil und den Vorlieben passt, hält man es eh nicht durch; aber das ist ja einen Binsenweisheit.
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Sieh doch auch mal Wikipedia an:
Die Bedeutung des glykämischen Index bzw. der glykämischen Last wird von einigen Ernährungswissenschaftlern in Frage gestellt, in Deutschland vor allem durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die eine kohlenhydratlastige Ernährung vertritt. Beispielsweise auch das Deutsches Institut für Ernährungsforschung zweifelt in einer Stellungnahme aus dem Jahr 2004 die Bedeutung des Glykämischen Index für die Körpergewichtsentwicklung an.[8]
Für diese Diät gelten ähnliche Kritikpunkte wie für Low-Carb.
Für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion sind eiweißreiche Kostformen nur mit Vorsicht und unter ärztlicher Begleitung anzuraten.
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Es kommt darauf an, woher die Fette und Eiweiße stammen. Sind diese überwiegend pflanzlichen Ursprungs, dann ist die Sterblichkeit 20% geringer als bei High Carb (Studie mit 85.000 Frauen und 44.000 Männern über mehr als 20 Jahre):
http://www.thecrimson.com/article/2010/9/13/diet-lowcarbohydrate-fats-diets/
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Hallo
wir hatten das Thema ja hier schon mal.
Wichtig ist es genug Ballaststoffe zu bekommen und das ist bei einer Low Carb Ernährung nicht ganz einfach. Einerseits verhilft jede einseitige Ernährung zu weniger Gewicht, solange man sie aufrecht erhält andererseits muss man sich dann dauerhaft mit der Ernährung auseinandersetzen. Jeden Tag wieder überlegen habe ich genug Nährstoffe war das jetzt genug an Ballaststoffen habe ich alle Vitamine und Mineralstoffe in der Kombination wie der Körper es braucht und verwerten kann...... Klar in der ersten Zeit muss man sich damit mehr auseinandersetzen und man bekommt Routine, das birgt aber auch die Gefahr nicht mehr so genau hinzuschauen.
Die meisten Low Carb Diäten belasten nicht nur die Nieren sondern auch die Galle.
Es laufen derzeit auch in Deutschland Studien ob Diabetiker weniger Kohlenhydrate zu sich nehmen soll(t)en.
Meine Empfehlung ist, ähnlich wie Dietmar schon schreib, wenn man damit leben kann ( solange es dauert) aber die Kohlenhydratzufuhr nicht unter 40% senken . Also 40% der täglich aufgenommen Energie aus KH. Und die KH nicht durch tierische sondern pflanzliche Lebensmittel ersetzen.
Und regelmässig zum Doc ( regelmässig würde ja auch bedeuten alle 5 Jahre einmal, das ist aber zu wenig !!)
liebe Grüsse Vera
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Es kommt darauf an, woher die Fette und Eiweiße stammen. Sind diese überwiegend pflanzlichen Ursprungs, dann ist die Sterblichkeit 20% geringer als bei High Carb (Studie mit 85.000 Frauen und 44.000 Männern über mehr als 20 Jahre):
http://www.thecrimson.com/article/2010/9/13/diet-lowcarbohydrate-fats-diets/
Welche pflanzlichen Produkte wären das dann, die überwiegend Fett/Eiweiß enthalten und nur wenig KH?
Ich find's okay wenn Leute sich ernähren wollen. Aber ich esse lieber... :zwinker:
Viele Grüße,
Jörg
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Hallo Jörg,
ich werd das sutsche angehen. So ganz auf Brot zu verzichten, wäre schon hart. Aber Zucker, weißes Mehl, Kartoffeln und weißen Reis, Mais u.ä. weg zu lassen (und damit eigentliche alle Fertiggerichte und verabeiteten Lebensmittel), fällt mir nicht so schwer. Kurze KH (Haferlocken oder Brot) esse ich zum 1. und 2. Frühstück und danach "nur" noch Gemüse, Beeren, Michlprodukte und Fleisch.. Da vermiss ich nix. Wenn ich das richtig verstehe geht es bei Iogi ja nicht um KH insgesamt, sondern die kurzkettigen. KH aus Gemüse und Obst sind ja ausdrücklich erlaubt.
BTW. Heute morgen zeigte die Waage erstmals -13. Was ich aber weniger auf die Ernährungsumstellung schiebe, sondern eher darauf, dass ich in den letzten 6 Wochen mehr Sport gemacht habe, als in den letzten 6 Jahren zusammen.
Liebe Grüße
Nedingsnäs
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Kurze KH (H<aferlocken oder Brot) esse ich zum 1. und 2. Frühstück und danach "nur" noch Gemüse, Beeren, Michlprodukte und Fleisch.. Da vermiss ich nix.
Das ist die Hauptsache. Wenn man was vermisst wird das nix mit einer dauerhaften Ernährungsumstellung.
Wenn ich das richtig verstehe geht es bei Iogi ja nicht um KH insgesamt, sondern die kurzkettigen.
Ja, bei Logi (Low Glycemic Index). Bei LowCarb geht es aber um KH generell. Wie gesagt: find ich auch okay, solange ich das nicht machen muss ;D
BTW. Heute morgen zeigte die Waage erstmals -13. Was ich aber weniger auf die Ernährungsumstellung schiebe, sondern eher darauf, dass ich in den letzten 6 Wochen mehr Sport gemacht habe, als in den letzten 6 Jahren zusammen.
Mit Sport und Ernährungsumstellung zusammen erreicht man auch deutlich mehr als mit einem davon alleine. Die addieren sich ja nicht in ihrer Wirkung auf das Körpergewicht, die potenzieren sich eher.
Viele Grüße,
Jörg
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hallo ihr,
letzte woche hab ich hier in ner bäckerei ein eiweiss - abendbrot (kohlenhydratarm) gefunden. habs dann auch probiert. also mir hats nicht geschmeckt und zu allem elend hats mir einen richtig grossen fressflash beschert.
http://www.eiweiss-abendbrot.de/schlank-im-schlaf.html
(ich mache keine werbung dafür - ist nur zur info...)
c.
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Hallöle,
Wichtig ist es genug Ballaststoffe zu bekommen und das ist bei einer Low Carb Ernährung nicht ganz einfach.
Ich denke jede einseitige Ernährung hat ihre Nachteile.
Ich habe festgestellt, dass ich mit einer Mischung aus LowCarb und Logi am Besten zurecht komme.
Morgens brauche ich Brot oder Brötchen.
Ab mittags dann eiweisreiche Produkte zusammen mit viel Salat oder Gemüse.
Die BZ-Werte sind dabei gut und weniger Gewicht bringt das auch.
Diese Ernährung macht mich fit :taenzchen: und ich fühle mich besser. Und der Hammer ist, ich kann alles essen was mir schmeckt.
KH-reiche Gerichte (also mehr als bei Logi oder LowCarb erlaubt ist) machen mich auf Dauer müde und träge. Ich erlaube mir allerdings auch schon mal KH-Bomben (Pizza, Pommes & Co). Nur halt lange nicht mehr so oft wie früher.
Nach Ehec wieder Salat in allen Variationen. :mahl: (Haben halt auf der Firma nur eine U-Boot-Küche.)
LG
Hydra
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Hallo Nedingsnäs
sutsche angehen, ist eine gute vorgehensweise.
Auf Auszugsmehle und Zucker zu verzichten ist auch eine gute Idee.
Auf Kartoffeln würde ich persönlich nicht verzichten wollen.
liebe Grüsse Vera