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Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Thema gestartet von: Angela am Mai 15, 2005, 16:07
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Ich hab da mal einen Spruch gelesen, der mir sehr gut gefällt: Diabetiker sind nicht krank, sie sind nur bedingt gesund!
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Ich hab da mal einen Spruch gelesen, der mir sehr gut gefällt: Diabetiker sind nicht krank, sie sind nur bedingt gesund!
Hallo Angela,
mir persönlich gehen diese Sprüche schon ziemlich auf den Keks.
z.B. "Bedingt gesund" " Mit Diabetes kann man mittlerweile super Leben"
"Als Diabetiker hat man fast so ne hohe Lebenserwartung wie ein Nichtdiabetiker"
"Als Diabetiker kann man alles Essen" usw. :kotz:
Wenn ein Lebenswichtiges Organ eine Hauptfunktion nicht mehr erfüllt
is man irgendwie schon krank sonst würds bei uns in D auch nicht 30-50 % GdB geben. :kratz:
Mein Vater is mit 36 Jahren an den Spätfolgen von seinem Typ I verstorben.
Für bedingt gesund relativ früh oder ?
Nebenbei wohn ich direkt gegenüber einer Dialyse - Diab-Anteil 70 %. :mauer: :knatschig:
Versteh mich aber jetzt bitte nicht falsch - ich lauf net den ganzen Tag rum
und fühl mich totkrank - aber das wir ne Krankheit haben is doch wohl net zu verleugnen. :knuddel:
Grüße
Andreas
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hm......... naja, kann man sehen wie man will. Wenn du es so siehst, ok. Klar gibts alle möglichen Varianten von Diabetes, klar ist es bei jeden anders. Aber mir gefällt der Spruch trotzdem und ich fühle mich nicht krank. Ok, ich kann nicht essen was ich will, ich muß aufpassen. Ja und? Mich stört es nicht. Ich weiß was ich nicht essen soll und ich hab kein Problem damit es weg zu lassen. Und ich denke das es vielen anderen auch so geht.
Tut mir leid wenn ich dich mit meiner Aussage verärgert habe, aber es ist trotzdem meine Meinung und ich finde den Spruch trotzdem gut. Ist klar du kannst nicht alle in einen Topf werfen. Und es wird immer wieder welche geben denen es nicht gut geht. Und jeder Mensch denkt halt anders drüber.
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Tut mir leid wenn ich dich mit meiner Aussage verärgert habe, aber es ist trotzdem meine Meinung und ich finde den Spruch trotzdem gut.
Ich glaube nicht, daß du ihn damit verärgert hast. Ich mag diesen Spruch auch nicht aber ich denke mir es soll jeder danach leben, was er für richtig hält. Ich fühle mich auch nicht krank wegen des Diabetes, aber ich bin es.
Kann auch sein daß es daran liegt, daß ich so etwas sehr genau nehme. Und dann ist das für mich so als wenn jemand sagt "2+2 ist nicht vier, es ist bedingt 5" :balla:
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Hallo,
ich denke, daß es hier eine medizinische Sicht und eine persönliche Sicht gibt.
Natürlich sind wir "Süßen" medizinisch gesehen krank. Darüber brauchen wir nicht reden. Ebenso ist ein Hypochonder kerngesund, fühlt sich aber krank.
Und hier sind wir an dem Punkt, wo einige von uns sagen: "Ich fühle mich gesund." In der Tat fühle ich mich mit einer momentanen Angina krank. Nicht so an normalen Tagen. Auch wenn eine Angina medizinisch im Vergleich zum Diabetes eine Kleinigkeit ist.
Ich verstehe meinen Diabetes insofern als einen Mangel (0,x ml einer durchsichtigen Flüssigkeit!), den ich zum Glück selbst von außen ausgleichen kann. (Manchen Menschen mangelt es ja auch an diesem oder jenem, was man leider nicht ausgleichen kann ;) ) Ich sehe für mich Parallelen in Haarausfall, krummen Beinen, Pickeln oder was auch immer, was bei anderen Menschen in den Genen steckt. So kann ich meinen Diabetes akzeptieren und hadere nicht fortlaufend mit meinem "Schicksal". (Was nicht heißt, daß ich den Zucker nicht auch mal Sch... finde oder traurig bin.)
Beste Grüße,
reschmieba
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Du hast schon recht. Nur ich denke, ich mach es mir selber schwer wenn ich sage: Ich bin krank. Krank ist für mich, wenn ich im Bett liege oder im KH und nicht raus kann und irgendwelche bösen Medis nehmen muß. Das müssen wir ja nicht. Klar jeder hat so seine Probleme, die man aber , so denk zumindest ich, irgendwie umgehen kann. Ich kann z.B. nichts essen was irgendwie mit Fett gekocht ist, oder wo Fettes dabei ist. OK, das geht, damit kann ich leben. Oder mit manchen Sachen habe ich halt Probleme, was keiner versteht und ich schon gar nicht. ;D, aber damit muß ich halt leben. Gestern z.B. gingen wir spazieren und ich sagte noch: ich messe nur schnell meinen BZ. Wir haben um 12:40 gegessen und da war alles normal. Um 15:00 hab ich 171 gemessen, dann sind wir eine Stunde spazieren gegangen und dann hatte ich 290!!! Versteht das wer? Ich nicht. Aber deswegen mach ich mich auch nicht fertig. Klar momentan war ich etwas sauer. Aber deswegen sage ich auch nicht das ich krank bin.
Aber das sollen jetzt keine schlechten Worte gegen dich sein, Andreas. Es hat jeder seine eigenen Ansichten, und so soll es auch sein. Vielleicht rede ich ein ein paar Jahren anders? :nixweiss: Kann schon sein.
Also liebe Leute, ich denke wir werden da jetzt nicht streiten, oder? :banane:
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Streiten muss man deshalb nicht, aber eins ist ganz klar, jeder von uns definiert seinen "Diabetes" vermutlich anders. ??? Es liegt ja auch an uns selber, jeder wird sich ein sportliches Ziel setzen um seine Werte zu erreichen und dabei ist es auch unwichtig, was die Medizin sagt. :baeh:
Wir alle haben aber einen Fehler im Körper und deshalb ist es eine Krankheit, ansonsten bräuchten wir auch keine Disziplin oder gar Medikamente in Form von Insulin oder Tabletten. :staun2: Nach diversen Infos in Schulungen oder Büchern wissen wir alle, was der Diabetes mal verursachen kann, bei dem einem früher, bei dem anderen später und schlußendlich bestimmen wir selber den Zeitpunkt. :klatsch:
Aufgrund meines Berufes sprechen ich mit vielen Diabetikern und jeder empfindet seine Erkrankung anders. Der eine sieht es als Belastung an, dem anderen ist es total egal. Hba1c-Werte um 9% sind doch okay! :party: Diabetiker mit den Folgeschäden wie Dialyse, Amputationen würde dann gerne die Uhr zurück drehen und sich mehr mit den Diabetes befassen wollen :wehren:.
Im Endeffekt müssen wir nur ein wenig mehr auf unseren Körper achten, wir benötigen dafür einen Blutstropf
en vor dem Essen, ggf. eine Tablette oder eine Nadel im Bauch :anfeuer: und die richtige Dosierung. Der Diabetes selber kann uns jedoch von nichts abhalten, entscheidend ist unser Selbstmanagement. :ballett:
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Ich finde das ist ein interessantes Thema und drum hab ich es hierher gegeben. Ich hoffe es ist euch recht.
Klar ich meine ja auch jeder sieht es anders. Ich finde es nur schade das es Leute gibt - so wie du sagst - denen ein HB1C von 9 egal ist. Die denken nicht an später. Aber ich denke ich bin da vielleicht zu genau. Ich will aber nicht anders sein und für mich wäre ein HB1C von 9 was furchtbares. :kreisch:
Aber man denkst wirklich erst anders wenn man die Folgeschäden schon hat. Ich war mal in einem KH und da waren viele alte Diabetiker. Und die hatten sehr viele Folgeerkrankungen. Ich hab Menschen gesehen mit offenen Wunden und mit schwarzen Zehen und schwarzen Flecken an den Füßen. Sowas vergisst du einfach nicht. Und vor sowas hab ich mords Angst. Naja, aber mir gefällt der Spruch trotzdem noch. Ich hoffe es ist niemand böse deswegen. :knuddel:
Mac, ich hab die Diskussion von deiner Geschichte weg gegeben, weil ich meine es gehört eigentlich nicht mehr zu deiner Geschichte. Ist schade darum. Dort soll es wirklich nur um deine Geschichte gehen.
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Ich finde es nur schade das es Leute gibt - so wie du sagst - denen ein HB1C von 9 egal ist. Die denken nicht an später. Aber ich denke ich bin da vielleicht zu genau.
:kreisch: :kreisch: :kreisch:
Wie kann einem ein Wert von 9 egal sein :nein: das verstehe ich nicht. Ich denke es sollte doch jedem bewusst sein,
welche Spätfolgen auf einen zukommen können. Bei einem Wert von 9 da würde ich aber sofort ab ins KH und alles
neu einstellen. Ich bin schon mit Werten > 6,5 unzufrieden, bis 7 ist es dann noch so gerade unter bestimmten Umständen akzeptabel,
aber darüber nicht mehr. Dann wird erstmal ein Basalratentest nach dem anderen durchgezogen,
auch zum Leid meines Docs, mit dem ich dann ständig :telefonieren: (aber er wird ja dafür auch bezahlt).
Lord
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Genau, ich bin ganz deiner Meinung, aber es gibt leider Leute die nicht unserer Meinung sind. Aber die Leute werden erst wach wenn sie Schmerzen haben, vorher nicht. Solange mir nix weh tut, ist es mir egal. :nixweiss:
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Aber die Leute werden erst wach wenn sie Schmerzen haben, vorher nicht. Solange mir nix weh tut, ist es mir egal. :nixweiss:
Bei einem hohen Wert tut mir ja auch nichts weh, allerdings ist mir bei einem hohen Wert häufig schlecht und ich fühle
mich Matt und abgeschlagen. Irgendwie bin ich auch schneller erschöpft, ich denke mal das dürfte doch
vielen so gehen oder :kratz:
Da hätte ich doch alleine deswegen schon einen Grund mich zu bemühen das die Werte sich in einem Normalen Bereich bewegen.
Naja vielleicht gibts ja Leute die dieses Gefühl lieben oder gerne mit ihrem Leben spielen so nach dem Motto :
"No Risk, no Fun".
Lord
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muss mal protestieren ich habe seit ich spritze Werte zwischen 5.8 bis 6.1, also zugegeben nicht schlecht. Trotzdem fühle ich mich krank, weil ich mich sehr viel um mich "sorgen" muss. Und das sch......t mich an. Andere Leute müssen z.B. bei Bergwanderungen immer Rücksicht nehmen, sie müssen irgendwie Diabetes - freundlich kochen etc.
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Naja vielleicht gibts ja Leute die dieses Gefühl lieben oder gerne mit ihrem Leben spielen so nach dem Motto :
"No Risk, no Fun".
Ich finde wir sollten uns mit Mutmaßungen über die Motivation anderer ein bißchen zurückhalten, sonst traut sich bald keiner mehr hierher, dessen 1c nicht so goldig steht.
Es gibt sicher Leute denen das "egal" ist, aber die haben in der Regel auch einen Grund dafür. Und ich weiß aus eigener Erfahrung daß es verdammt triftige Gründe gibt, seinen Diabetes erstmal beiseite zu legen.
Manchmal muß man eben Prioritäten setzen. Wenn ich eine Rea(nimation) starte, dann kalkuliere ich grundsätzlich ein paar gebrochene Rippen mit ein. Die sind mir dann sogar völlig wurscht. Lieber ein paar gebrocene Rippen und noch leben als alle Knochen heil unter der Erde.
Und beim Diabetes gibt es das eben auch. Manche von uns müssen täglich einen Spagat machen zwischen "würd ich jetzt gerne" und "sollte ich besser". Und dabei gibt es Tage, wo einem dieser Spagat gar nicht mal auffällt und Tage, an denen es sauschwer fällt.
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bei mir kommt es auf die Tagesverfassung an, ob ich mich mit meinem DM krank oder nicht fühle. Wenn ich in der Nacht einen Hypo hatte und um 5.30 der Wecker klingelt, fühl ich mich, als hätt mich einer verprügelt - da fühl ich mich krank und verwünsche mein süßes Leben. Wenn's mir gut geht, kann ich auch sehr gut MIT meinem DM leben.
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Ich finde wir sollten uns mit Mutmaßungen über die Motivation anderer ein bißchen zurückhalten, sonst traut sich bald keiner mehr hierher, dessen 1c nicht so goldig steht.
:-[ ... ohh an die Gruppe habe ich in dem Moment nicht gedacht...
Ich habe nur an die Gruppe gedacht denen wissentlich alles egal ist,
obwohl sie die Möglichkeit und Zeit hätten das besser zu machen,
die gibt es ja nun auch...
Wobei das keine Verurteilung derer sein soll, nur finde ich es schade wie leichtfertig manche
ohne Grund ihre Gesundheit auf´s Spiel setzen...
Wenn ich weiter drüber nachdenke gibt es ja auch manchmal
Zeiten da macht man alles und es haut nicht hin.
Haben ja auch nicht alle ein kleines Diabetesmänchen das ständig schreit :
"Ich will gute Werte, egal was es kostet!"
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Da stimme ich dir zu. Ich hab das eigentlich auch so gemeint. Und Jörg, ich denke Leute denen ihr Diabetes egal ist, schauen bei uns nicht rein. Weil wenn sie bei uns reinschauen ist ihnen ihr Diabetes nicht (mehr?) egal. Und die sind ja schon wieder auf dem Weg zur Besserung. Also ich finde es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Leute hier sowas zu lesen bekommen. Vielleicht hilft es ihnen ja. :gruebeln: Ich würde gerne solche Leute zum Nachdenken bringen.
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Wobei das keine Verurteilung derer sein soll, nur finde ich es schade wie leichtfertig manche
ohne Grund ihre Gesundheit auf´s Spiel setzen...
Wieso, das machen doch viele. Nur haben die eben keinen Diabetes, aber sie rauchen, trinken sich einen Vollrausch an, machen Extremsportarten...
Ich glaube die Gruppe derer, die ihren DM ohne guten Grund stiefmütterlich behandeln ist sehr klein. So ein "guter Grund" entzieht sich nur leicht dem ersten Blick.
Irgendwer hat mal gesagt DM sei heutzutage eine Frage der Intelligenz. Ich würde das ausweiten und sagen "Es ist eine Kopf-Sache". Mit Wissen allein kann man dem nicht beikommen. Man muß auch Disziplin aufbringen und sich diesen Mehraufwand wert sein.
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Also ich finde es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Leute hier sowas zu lesen bekommen. Vielleicht hilft es ihnen ja. :gruebeln: Ich würde gerne solche Leute zum Nachdenken bringen.
Das würde ich auch gern. Aber ich hätte es lieber sie denken darüber nach, was genau da bei ihnen schiefläuft, als darüber, wie sie sich verteidigen können.
Ich weiß genau, daß ihr das nicht als Angriff gemeint habt. Aber ich weiß das eben, weil ich euch schon "kenne"...
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Meine Mutter hatte Diabetes. Als Folgekrankheiten hatte sie 2 Herzinfarkte, 2 Schlaganfälle, Erblindung auf einem Auge, wegen des zweiten Schlaganfalls war sie Epileptikerin geworden. Da meine Frau und ich sie die letzten zehn Jahre ihres Lebens pflegten, war sie in diesen letzten 10 Jahren GUT eingestellt, und dennoch bekam sie alle o.g. Spätschäden.
Mein Vater hatte Diabetes, er starb mit 68 Jahren an seinem 3. Herzinfarkt.
Meine Tante Irmi verlor aufgrund ihres Diabetes zuerst den linken Fuss und dann den rechten Unterschenkel, danach erlitt sie zwei Herzinfarkte und schliesslich erblindete sie zu 100%. Am 1.5.2003 hat sie ihrem Leben selbst durch Injektion von 300 IE Insulin (1 komplette Ampulle) ein Ende gesetzt. "Bedingt gesund"?
Diverse Tanten und Onkel starben zwischen ihrem 50. und 60. Lebensjahr an den Folgekrankheiten des Diabetes. "Bedingt gesund"?
Ich habe bereits zwei Herzinfarkte hinter mir. Mein Augenhintergrund ist seit Mitte 2004 nachweisbar geschädigt. Meine Füsse haben seit neuestem eine Neuropathie, einige Stellen an den Fusssohlen spüre ich absolut nicht mehr. Wenn ich über- oder unterzuckert bin, habe ich das Gefühl, die Welt nicht mehr so erleben zu können wie vorher. "Bedingt gesund"?
Ich weiss, Angela, es war nicht so gemeint, aber: Wenn wir selbst unsere KRANKHEITEN nicht mehr ernst nehmen, dürfen wir uns nicht wundern, dass die Gesellschaft es auch nicht tut ("Das bisschen Zucker..."). Ich will NICHT "für meine Krankheit" leben, bitte missversteht das nicht. Aber ich kann auch nicht leben, ohne meine Krankheit als Krankheit zu sehen. Denn wenn ich nicht krank "bin", tu ich auch nichts dagegen, und (ver)ende so, wie meine Verwandten.
Meint, mit vielen Grüssen sich aus dem Urlaub zurückmeldend:
Jo
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Also ich finde es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn Leute hier sowas zu lesen bekommen. Vielleicht hilft es ihnen ja. :gruebeln: Ich würde gerne solche Leute zum Nachdenken bringen.
Das würde ich auch gern. Aber ich hätte es lieber sie denken darüber nach, was genau da bei ihnen schiefläuft, als darüber, wie sie sich verteidigen können.
Das hab ich eigentlich eh so gemeint
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Meine Tante Irmi verlor aufgrund ihres Diabetes zuerst den linken Fuss und dann den rechten Unterschenkel, danach erlitt sie zwei Herzinfarkte und schliesslich erblindete sie zu 100%. Am 1.5.2003 hat sie ihrem Leben selbst durch Injektion von 300 IE Insulin (1 komplette Ampulle) ein Ende gesetzt. "Bedingt gesund"?
Is klar das es nicht bei jedem so ist. Das seh ich eh auch so. Und mir ist auch klar das dieser Spruch nicht auf alle zutrifft.
Ich weiss, Angela, es war nicht so gemeint, aber: Wenn wir selbst unsere KRANKHEITEN nicht mehr ernst nehmen, dürfen wir uns nicht wundern, dass die Gesellschaft es auch nicht tut ("Das bisschen Zucker...").
Das hat jetzt aber damit nichts zu tun. Das heißt für mich nicht das ich den Diabetes nicht ernst nehme. So sehe ich das nicht
Ich will NICHT "für meine Krankheit" leben, bitte missversteht das nicht. Aber ich kann auch nicht leben, ohne meine Krankheit als Krankheit zu sehen. Denn wenn ich nicht krank "bin", tu ich auch nichts dagegen, und (ver)ende so, wie meine Verwandten.
Ja ok, ist deine Meinung, und so soll es auch sein. Wie gesagt, mich interessíert eben wie die Menschen darüber denken. Nur verstehe ich nicht ganz. Du kannst also nicht leben wenn du es nicht als Krankheit siehst? :gruebeln: Is für mich nicht logisch. Und auch nicht das du nur was dagegen tust wenn du es als Krankheit siehst. Ok, ist deine Meinung, akzeptiere ich auch. Aber wie gesagt, verstehen tu ich es nicht.
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Hallo, Angela,
Ich weiss, Angela, es war nicht so gemeint, aber: Wenn wir selbst unsere KRANKHEITEN nicht mehr ernst nehmen, dürfen wir uns nicht wundern, dass die Gesellschaft es auch nicht tut ("Das bisschen Zucker...").
Das hat jetzt aber damit nichts zu tun. Das heißt für mich nicht das ich den Diabetes nicht ernst nehme. So sehe ich das nicht
Ich meinte das eher allgemein, und nicht, dass DU das so siehst. Sorry, war etwas flott ausgedrückt.
Ja ok, ist deine Meinung, und so soll es auch sein. Wie gesagt, mich interessíert eben wie die Menschen darüber denken. Nur verstehe ich nicht ganz. Du kannst also nicht leben wenn du es nicht als Krankheit siehst? :gruebeln: Is für mich nicht logisch. Und auch nicht das du nur was dagegen tust wenn du es als Krankheit siehst. Ok, ist deine Meinung, akzeptiere ich auch. Aber wie gesagt, verstehen tu ich es nicht.
Ich meine folgendes: Wenn ich Diabetes habe, und ich das NICHT als Krankheit sehe, nehme ich diese Sache doch nicht so ernst, wie es nötig wäre. Bei mir ist es jedenfalls so: Wenn ich eine "Fehlfunktion" nicht als Krankheit sehe, vernachlässige ich sie. Und wenn ich meinen Diabetes vernachlässigen würde, wäre ich sicher früher/eher tot als wenn ich die Sache als Krankheit sehe und sorgsam behandele. Anders kann ich das leider nicht erklären, aber mir scheint es SEHR logisch, dass man etwas, das man als krank empfindet, sorgsamer beobachtet als etwas, das keine Krankheit ist. Aber vielleicht bin ich da eine Ausnahme, weiss nicht...
Schönen Gruss
Jo
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Ich fand Jörgs Formulierung zu Beginn des Threads gut: nicht krank fühlen, aber krank sein. Je disziplinierter man damit umgehen kann, oder je leichter einstellbar man ist (sind ja zwei Dinge), desto eher kann man den krank-Aspekt vergessen, weil man dann tatsächlich unbeeinträchtigt leben kann. Wenn man wie Jo soviel schwieriges mitansehen muss, bzw. selber schon an Folgeerkrankungen (das sind dann ja ganz klar Krankheiten, denk ich) leidet, ist dazu ein Stück mehr Verdrängung nötig.
DM hat einen großen Teil an Alltagsritualen im Schlepptau (messen, überlegen, Pumpenkram, Arztbesuche, Essen wiegen, Selbstwahrnehmung, Vorsicht usw usw) die inzwischen so normal wie Schuhe anziehen vorm Rausgehen geworden sind, und trotzdem unterscheiden sie mich von Gesunden. Und meine Leistungsfähigkeit ist direkt abhängig vom Blutzuckerspiegel, aber all das ist integriert ins Selbstbild, es macht mich genauso wenig unglücklich wie die Tatsache, dass ich nicht die Stimme von Frau Joplin oder Houston mein eigen nenne. Subjektive Normalität, objektiv Krank. Beißt sich nicht.
Aber Hut ab, Jo, es ist sicher nicht leicht, die Folgen immer so deutlich vor Augen zu haben. Da hätte ich glaub ich Angst. In meiner Familie bin ich die Einzige.
Jörg, mit den triftigen Gründen: Jupp. Da spricht einer, ders weiß, oder?
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Irgendwer hat mal gesagt DM sei heutzutage eine Frage der Intelligenz. Ich würde das ausweiten und sagen "Es ist eine Kopf-Sache". Mit Wissen allein kann man dem nicht beikommen. Man muß auch Disziplin aufbringen und sich diesen Mehraufwand wert sein.
Bei meiner Arbeit zum Thema Diabetes ist davon auch die Rede.
Das Zitat eines großen amerikanischen Diabetespioneers, Dr. Joslin, der schon sehr früh mit seinem Zitat: "Der Diabetes soll nicht dich beherrschen, sondern du den Diabetes" Selbstmanegement, das Eigeninteresse für diese Krankheit propagiert hat, wird angeführt.
Auch wenns nervig wird. Aus der Beschreibung meines Tryptychons -gelöscht- gehen auch die damit verbundenen Assoziationen wie bemitleiden, behindern, tolerieren, bevormunden als Stichpunkte auf dem "b" hervor (siehe Beschreibung unter dem Bild).
Diabetes behindert manchmal (bei schlechten Werten), man bemitleidet sich oder wird bemitleidet, bevormundet mit z. B. gut gemeinten Ratschlägen etc. .
Diese Stoffwechselerkrankung ist kein "Zuckerschlecken", es bedeutet für uns einen manchmal nicht unerheblichen Aufwand um ein "normales" Leben zu führen.
Krank fühle ich mich, wenn ich schlechte Werte habe und ich mich dadurch körperlich nicht gut fühle und zudem mit viel Testerei und Korrekturen die Werte wieder in den Normbereich bekommen will und muss!
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Wobei das keine Verurteilung derer sein soll, nur finde ich es schade wie leichtfertig manche
ohne Grund ihre Gesundheit auf´s Spiel setzen...
Wieso, das machen doch viele. Nur haben die eben keinen Diabetes, aber sie rauchen, trinken sich einen Vollrausch an, machen Extremsportarten...
:o es gibt auch noch Menschen ohne Diabetes... die armen Leute.
Ich wüsste gar nicht was ich ohne meinen Diabetes machen würde, :lachen:
also irgendwie würde mir bestimmt was fehlen. Dann hätte ich ja kein "Externes Organ" :'(
Der Diabetes ist schon so zu einem Teil von mir geworden das er für mich einfach selbstverständlich ist.
Sicherlich merke ich das ein oder andere mal schon das er da ist, aber deshalb die ganze Zeit in
Selbstmitleid zerfliessen und mich deswegen Krank fühlen :nein:
Das habe ich vielleicht früher des öfteren gemacht, aber besser gefühlt habe ich mich
deshalb nicht, war eher das Gegenteil es wurde für mich zur Hölle.
Fast jede Sache wurde in die Kiste gepackt, das liegt am Diabetes oder so.
Ich bin zwar nicht gesund aber auch nicht krank, bin halt nur bedingt krank oder
positiver ausgedrückt bedingt gesund.
Wenn die Werte häufiger hoch sind also über 180 mg/dl, dann fühle
ich mich schon irgendwie krank aber ansonsten nicht unbedingt.
Ich finde man sollte den Diabetes akzeptieren und lernen damit umzugehen und
immer ein Auge auf die Spätfolgen haben.
Die Einstellung ich bin gesund scheint mir nicht die gesündeste Art und Weise zu sein,
allerdings dien Art und Weise ich bin Krank auch nicht.
Der Mittelweg sollte die Lösung sein, damit fährt man bestimmt ganz gut.
Die paar Ausnahmen die keinen Diabetes haben und Rauchen oder so,
ich glaube denen ist nicht bewusst was es heißt wenn etwas nicht mehr so
funktioniert wie es sollte.
Ich bin doch seit Jahren gesund was sollte mir schon passieren.
Wir hingegen nehmen die Gesundheit nicht als selbstverständlich hin und
gehen damit entsprechend um.
Möchte fast schon sagen wir leben viel bewusster und intensiver.
Lord
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Eine interessante Diskussion!
Ich bin seit 10 Jahren Diabetiker (2er) und es hat mir eigentlich geholfen, bewusster zu leben. Ich sehe in der Diabetes sicher eine Beeinträchtigung der Lebensqualität (meine Finger sehen aus, wie die eines Flamenco-Gitarrenspielers, ich lauf immer mit einem Werkzeugkoffer rum (2 Pens, Messgerät, Streifen, Lanzette, Ersatznadeln für die Pens und die Lanzette, ein Set Insulinampullen, Notfallkarten, Traubenzucker etc. - Ihr kennt das ja alle). Eine Krankheit wird es normalerweise nur dann, wenn man nicht mit Ihr lebt sondern sie ignoriert - auch in meinem Bekanntenkreis gibt/gab es Leute, die amputiert wurden - von den Zehen beginnend und dann langsam aufwärts, aber zumindest in meinem Fall waren das alles Leute, die gemeint haben, wenn sie ihre Diabetes ignorieren und 'normal' weiterleben geht das auch gut...
Da ich offenbar durch eine Herzmuskelentzündung - keiner weiss es wirklich so genau, aber wenigsten schieben es meine Ärzte nicht gleich auf Diabetes (das ist ja so wunderbar einfach, Dir fehlt irgendwas und dann ist das eiinfach eine Diabetesspätfolge und wird gar nicht mehr weiter untersucht...) - auch eine schwere Herzinsuffizienz seit Herbst letzten Jahres mein Eigen nenne, hat es mich sehr befremdet, dass bei der Invaliditätsfeststellung hier in Österreich die Diabetes mit 50 Prozent bewertet wurde, das Herzleiden - für das es im negativsten Fall nur mehr eine Transplantation als Therapie gibt - mit 60 Prozent :patsch: und da fragt man sich dann...
Wir haben es sicher nicht leicht, aber alle, die ihre 'schwere Krankheit' beklagen, die sollte so wie ich mal eine gewisse Zeit auf der Intensivstation verbringen. Da wird man dann ein wenig dankbar für die 'Behinderung', mit der wir uns dank der modernen medizinischen Technik immer weniger beeinträchtigt Tag für Tag herumschlagen müssen.
Nichts für Ungut und beste Grüße aus Wien
Herbie
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Ich meine folgendes: Wenn ich Diabetes habe, und ich das NICHT als Krankheit sehe, nehme ich diese Sache doch nicht so ernst, wie es nötig wäre. Bei mir ist es jedenfalls so: Wenn ich eine "Fehlfunktion" nicht als Krankheit sehe, vernachlässige ich sie. Und wenn ich meinen Diabetes vernachlässigen würde, wäre ich sicher früher/eher tot als wenn ich die Sache als Krankheit sehe und sorgsam behandele. Anders kann ich das leider nicht erklären, aber mir scheint es SEHR logisch, dass man etwas, das man als krank empfindet, sorgsamer beobachtet als etwas, das keine Krankheit ist. Aber vielleicht bin ich da eine Ausnahme, weiss nicht...
Na gut das gilt aber jetzt rein für dich, oder? :gruebeln: Weil sonst würdest du mir vorwerfen das ich mit meinem Diabetes nicht sorgsam umgehe. Und das ist auf keinen Fall so.
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Ich meine folgendes: Wenn ich Diabetes habe, und ich das NICHT als Krankheit sehe, nehme ich diese Sache doch nicht so ernst, wie es nötig wäre. Bei mir ist es jedenfalls so: Wenn ich eine "Fehlfunktion" nicht als Krankheit sehe, vernachlässige ich sie. Und wenn ich meinen Diabetes vernachlässigen würde, wäre ich sicher früher/eher tot als wenn ich die Sache als Krankheit sehe und sorgsam behandele. Anders kann ich das leider nicht erklären, aber mir scheint es SEHR logisch, dass man etwas, das man als krank empfindet, sorgsamer beobachtet als etwas, das keine Krankheit ist. Aber vielleicht bin ich da eine Ausnahme, weiss nicht...
Na gut das gilt aber jetzt rein für dich, oder? :gruebeln: Weil sonst würdest du mir vorwerfen das ich mit meinem Diabetes nicht sorgsam umgehe. Und das ist auf keinen Fall so.
Hallo, Angela,
natürlich gilt das nur für mich. NIEMAND kann hier Aussagen treffen (ausser rein wissenschaftliche, medizinische), die für alle gelten.
Und bei mir ist es nun einmal so, dass ich bei Prozessen an/in MIR (!), die ich als nicht-krank ansehe, weniger sorgsam bin, als bei solchen, von denen ich weiss, dass sie krankhaft/gefährlich sind oder werden können.
Muss ich Zukunft stets dazu schreiben "Achtung, Privatmeinung!"? ;-)
Im Übrigen werfe ich NIEMANDEM etwas vor. Ich bin es nur schrecklich leid, dass Nichtdiabetiker stets den Diabetes verharmlosen ("Das bißchen Zucker", das hört man sogar von ÄRZTEN!) und wenn ich befürchte, dass nun auch Diabetiker das Krankhafte des Diabetes infrage stellen, wird mir mulmig zumute.
Schönen Gruss und schönen Abend
Jo
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ne is schon ok. Versteh dich schon. Nur ich denk mir oft, als ich selber noch nicht Diabetiker war, hab ich das auch alles ganz anderes gesehen. Das ist nun mal so. Ich glaub man kann sich schwer in was reindenken was man nicht kennt und nicht hat. :nixweiss: Versuch es mal so zu sehen.
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ich hätte es lieber sie denken darüber nach, was genau da bei ihnen schiefläuft, als darüber, wie sie sich verteidigen können.
Das hab ich eigentlich eh so gemeint
Ja, ich weiß das eh. Ich kenne dich aber auch schon länger. Ich wollte nur nochmal unseren obersten Grundsatz herausstellen: Wichtig ist der Mensch, nicht seine Blutwerte.
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Jörg, mit den triftigen Gründen: Jupp. Da spricht einer, ders weiß, oder?
Ja, absolut. Und daher weiß ich auch, daß es in Krisenzeiten schon eine enorme Leistung ist zumindest ein Minimal-Programm aufrechtzuerhalten (z.B. wenigstens das Basalinsulin regelmässig zu spritzen).
Druck von außen ("Deine Werte müssen besser werden") ist da genauso kontraproduktiv wie Druck von innen ("Meine Werte müssen besser werden").
Diabetes ist eine Erkrankung, die sehr viel Hinwendung an sich selbst bedingt, um gut (über)leben zu können. Und diese Hinwendung muß man sich eben wert sein. Manchmal ist man selber sich das nicht wert, und dann ist es hilfreich wenn andere da sind, denen man das wert ist. Wir hier im Forum können so jemand anderer sein, aber als solche werden wir nur verstanden, wenn wir irgendwelche Blutwerte nicht als Qualitätsmaßstäbe für den Menschen sehen, der diese Blutwerte hat.
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Diese Stoffwechselerkrankung ist kein "Zuckerschlecken",
Nein, sogar ganz und gar nicht :lachen:
Ich finde diesen Thread übrigens hochinteressant. Und ich könnte mir vorstellen, daß er für einige wesentlich mehr bringt als reine Tips á la "Wenn du das hast, dann könntest du mal dieses versuchen".
Wenn man versucht andere zu verstehen kommt man nicht umhin, sich erstmal selber zu verstehen.
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Wir hier im Forum können so jemand anderer sein, aber als solche werden wir nur verstanden, wenn wir irgendwelche Blutwerte nicht als Qualitätsmaßstäbe für den Menschen sehen, der diese Blutwerte hat.
Das sollte doch selbstverständlich sein oder nicht :kratz:
Durch gute oder schlechte Werte ist man doch kein anderer Mensch oder sehe ich da was falsch...
Gerade die Unterstützung ist wichtig, besonders wenn die Werte nicht so berauschend sind.
Es ist schön, wenn man weiß man ist nicht der einzigste auf der Welt der mal schlechte Werte hat.
Wenn man es dann geschafft hat ist es auch schön, wenn man die Freude mit anderen "Leidensgenossen"
teilen kann.
Ich finde hier gerade das schöne das sich hier auch mal Leute "outen" und sagen meine Werte sind nicht so toll.
Wenn ich sonst so mal an Real-Treffen denke, da hört man meist nur die Top-Werte und denkt sich
dann wieso klappt das nicht auch bei mir.
Wenn man von 100% der Leute hört bei mir ist alles super und die haben
einen guten HbA1c und keine oder kaum Hypos, na dann fängt man schon an sich selbst zu zweifeln...
War ganz schön hart immer nur zu hören Super Werte, kaum oder keine Hypos.
Hier ist es zum Glück anders :ja: :)
Lord
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Wenn man von 100% der Leute hört bei mir ist alles super und die haben
einen guten HbA1c und keine oder kaum Hypos, na dann fängt man schon an sich selbst zu zweifeln...
Bei solchen Aussagen regt sich bei mir die gesunde Skepsis (Holzauge sei wachsam, der Holzwurm lauert). Mit ein bißchen Nachbohren (Holzwurm) kommt dann das eine oder andere ans Tageslicht.
Den Diabetiker würde ich glatt zum Patent anmelden.
Der dürfte sich nicht im Wachstum befinden, niemals Hormschwankungen haben, Infekte prallen nur so ab, kein Streß, kein Sport treiben.
Der sitzt wahrscheinlich in Alkohol eingelegt im großen Glas :lachen:.
Los Superdiabetiker beschmeißt mich, virtuell :lachen: :zunge2: :zwinker:
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Wenn man von 100% der Leute hört bei mir ist alles super und die haben
einen guten HbA1c und keine oder kaum Hypos, na dann fängt man schon an sich selbst zu zweifeln...
Na weißt du, das lernt man aber schon auf dem Schulhof: von dem was die anderen von sich sagen soll man mindestens 50% abziehen...
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Wenn man von 100% der Leute hört bei mir ist alles super und die haben
einen guten HbA1c und keine oder kaum Hypos, na dann fängt man schon an sich selbst zu zweifeln...
Na weißt du, das lernt man aber schon auf dem Schulhof: von dem was die anderen von sich sagen soll man mindestens 50% abziehen...
Na klar man soll nicht alles glauben was andere erzählen, aber selbst mit Abzug der mind. 50% war
ich manchmal an mir schon am zweifeln.
Es kommt ja auch immer drauf an wer das erzählt...
Aber unabhängig davon habe ich auch noch die Einstellung/Meinung gehabt :
Wenn Du alles genau nimmst, alles immer schön genau berechnest und und und,
dann muss es doch machbar sein eine Schwankungsbreite von +/- 20 mg/dl und
fast immer gute Werte um die 90 auch außerhalb eines Reagenzglases :zwinker:.
Das es nicht geht ist mir auch klar, selbst beim Gesunden ist das ja nicht so...
man wenn ich das geschafft hätte, wie hoch wäre dann wohl mein HbA1c :kratz: :lachen:
Lord
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Aber unabhängig davon habe ich auch noch die Einstellung/Meinung gehabt :
Wenn Du alles genau nimmst, alles immer schön genau berechnest und und und,
dann muss es doch machbar sein eine Schwankungsbreite von +/- 20 mg/dl und
fast immer gute Werte um die 90 auch außerhalb eines Reagenzglases :zwinker:.
Das es nicht geht ist mir auch klar, selbst beim Gesunden ist das ja nicht so...
man wenn ich das geschafft hätte, wie hoch wäre dann wohl mein HbA1c :kratz: :lachen:
Viel interessanter die Frage, was sich dadurch in deinem Leben verbessert hätte... ;)
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Die Diskussion finde ich auch sehr interessant. Aber ein Problem haben wir, egal ob wir uns jetzt krank fühlen oder krank sind, wir sind engagierte Menschen die den Diabetes beachten und nach besten Gewissen handeln :engel:. Bloß wieviele von uns ca. 5 Millionen sind so? Meiner Erfahrung nach, die Minderheit :mauer:.
Mir gefällt sehr die Aussage "Das bißchen Zucker"... :unschuldig:. Hier wird aber auch noch unterschieden in Kinder / Babys :kreisch: die leider an DM erkranken und Erwachsenen :lecker: . Die Reaktionen der nicht Betroffenen sind bei den beiden Gruppen total unterschiedlich. Die Folgen der Nichtbeachtung des Diabtes sind
aber gleich. Wir haben das riesen Problem, dass am Anfang hohe Werte keine körperliche Schmerzen verursachen :patsch:, vielleicht werden wir ein wenig Müde, aber daran gewöhnt sich der Körper. Insgesamt ist der Diabetes für mich eine teuflische Angelegenheit. Hohe Werte will ich grundsätzlich vermeiden, habe dadurch viele Hypos ohne Wahrnehmung, aber damit kann ich besser Leben. Mit der Pumpe jetzt, sind die Hypos weniger geworden und ich habe eine konstantere Blutzuckerkurve :super:.
Ein schönes Bsp. wie Unbetroffene mit dem DM umgehen: Als Fußballer gehört das Feiern dazu, am Anfang meiner Erkrankung habe ich auch mitgefeiert :prost:. Dann irgendwann habe ich mich zurück genommen, die Bekannten sagten dann, wieso ich nicht mit "saufe", ich hätte doch nichts? Ich sollte mich nicht so anstellen und einfach ein bissel Insulin spritzen :gruebeln:.
Meine eigene Umstellung erfolgte nur, weil ich Diabetiker kennen gelernt habe mit den grausamen Folgeschäden. Befreien können wir uns davon vermutlich nicht, aber ich versuche es so lange wie möglich hinaus zu zögern. Ein Bekannter von mir, hat 20 Jahre seinen DM nicht beachtet. Jetzt ist er 36 Jahre und ist an der Dialyse :kackreiz:.
Aus diesem Grund darf man den DM nicht verharmlosen und diese Krankheit muss öffentlich gemacht werden. Solange wir gewissenhaft mit dem DM umgehen, wird vieles zur Routine und es ist eine Erkrankung mit der wir auch alt werden können :klatsch:, es erfordert von uns nur eine gewisse Portion von Selbstdisziplin und das sollte irgendwann ein Automatismus werden :banane:. l
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Klar ich meine auch nicht das man ihn verharmlosen soll. Aber ich denke wenn man drauf schaut und immer alles gewisssenhaft macht, kann man recht gut damit leben. Und das hab ich vor. Meine Schwester hat 36 Jahre Diabetes (Wahsinn). Und sie hat auch keine Folgeerkrankungen. Und ich denke halt wenn man immer aufpasst muß es diese auch nicht geben. Aber es ist sicher jetzt einfacher als früher. Als ich Diabetes bekam war der Fortschritt schon super. Aber vor 20 Jahren oder so, war es anders. Und drum is klar das solche Leute eine andere Meinung haben als ich.
Ihr habt mir aber trotzdem geholfen. Ich habe für eine Messe, wo wir auch mit Diabetes vertreten sind, eine Liste mit Internetseiten gemacht. Und auf der 1. Seite hatte ich auch den Spruch stehen. Ich habe ihn jetzt vorsichtshalber weg gegeben und die 1. Seite anders gestaltet. :ja:
Naja, ich denke halt wir haben viel selber in der Hand wie wir mit useren Diabetes umgehen.
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Aber unabhängig davon habe ich auch noch die Einstellung/Meinung gehabt :
Wenn Du alles genau nimmst, alles immer schön genau berechnest und und und,
dann muss es doch machbar sein eine Schwankungsbreite von +/- 20 mg/dl und
fast immer gute Werte um die 90 auch außerhalb eines Reagenzglases :zwinker:.
Das es nicht geht ist mir auch klar, selbst beim Gesunden ist das ja nicht so...
man wenn ich das geschafft hätte, wie hoch wäre dann wohl mein HbA1c :kratz: :lachen:
Viel interessanter die Frage, was sich dadurch in deinem Leben verbessert hätte... ;)
Was sich dadurch verbessert hätte... :gruebeln: na da gibt es so einiges....
Erstmal hätte ich gewusst, die Chance das ich Spätfolgen bekomme ist sehr gering.
Wenn ich Spätfolgen bekomme dann nicht weil die Werte nicht in Ordnung waren und
ich selber irgendwas nicht richtig gemacht habe. So habe ich irgendwie immer im
Hinterkopf wenn mal was sein sollte
"Hättest Du das eine oder andere mal etwas anders gemacht, dann wäre es nicht dazu gekommen."
oder
"Wenn der eine Wert damals vor x Jahren nicht gewesen wäre dann...."
Es ist/wäre dann zwar auch der Gedanke da "Ein Wert macht das zwar nicht aus, aber jeder Tropfen kommt ins Faß und irgendwann läuft es über"
Hätte ich den einen Tropfen verhindert, wäre alles in Ordnung.
Ich bräuchte mir nicht ständig Gedanken/Sorgen darum machen was schreckliches an Spätfolgen passieren könnte.
Wenn dann irgendwas auftritt naja dann soll es so sein, ist zwar nicht schön, aber es lag nicht an mir und den Diabetes.
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Aus diesem Grund darf man den DM nicht verharmlosen und diese Krankheit muss öffentlich gemacht werden. Solange wir gewissenhaft mit dem DM umgehen, wird vieles zur Routine und es ist eine Erkrankung mit der wir auch alt werden können :klatsch:, es erfordert von uns nur eine gewisse Portion von Selbstdisziplin und das sollte irgendwann ein Automatismus werden :banane:. l
Das ist ein gutes Schlusswort und spannt meiner Meinung nach auch wieder einen Bogen zum Anfang der Diskussion 'Krankheit - Ja oder nein?'
Wenn man zu sehr betont, daß Diabetes doch eigentlich halb so wild ist, dann wird es für die Leute möglicherweise schwieriger das Ernst zu nehmen. Man muß also ein bißchen die Waage halten.
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Meine Schwester hat 36 Jahre Diabetes (Wahsinn). Und sie hat auch keine Folgeerkrankungen. Und ich denke halt wenn man immer aufpasst muß es diese auch nicht geben.
Sagen wir mal so: du senkst damit dein persönliches Risiko, aber du wirst es niemals auf Null senken können. Das ist auch schon durch etliche Studien belegt worden. Und das ist etwas, was die Leute auch wissen müssen: es gibt selbst mit der allerbesten Einstellung keine Gewährleistung dafür, daß es nie zu Spätfolgen kommen kann. Wenn man das nämlich weiß, dann ist es leichter damit umzugehen, wenn es einen später doch mal trifft.
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Es ist/wäre dann zwar auch der Gedanke da "Ein Wert macht das zwar nicht aus, aber jeder Tropfen kommt ins Faß und irgendwann läuft es über"
Hätte ich den einen Tropfen verhindert, wäre alles in Ordnung.
Das stimmt aber nicht. Ich kenne Leute, die ihr Leben lang nie geraucht haben und trotzdem an Lungenkrebs verstorben sind. Ich kenne auch Diabetiker die immer gute 1c-Werte hatten und trotzdem eine Retinopathie haben
Ich bräuchte mir nicht ständig Gedanken/Sorgen darum machen was schreckliches an Spätfolgen passieren könnte.
Wenn dann irgendwas auftritt naja dann soll es so sein, ist zwar nicht schön, aber es lag nicht an mir und den Diabetes.
Es wird immer Menschen geben, die aufgrund ihrer aktuellen Lebensumstände eine besser Prognose haben als andere. Wollte ich eine ähnliche Prognose haben, dann müßte ich nur meine Lebensumstände den ihren angleichen. Solche eine Prognose bezieht sich aber auf die Zukunft, und ich lebe nicht nur in der Zukunft sondern auch und vor allem im Heute.
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Meine Schwester hat 36 Jahre Diabetes (Wahsinn). Und sie hat auch keine Folgeerkrankungen. Und ich denke halt wenn man immer aufpasst muß es diese auch nicht geben.
Sagen wir mal so: du senkst damit dein persönliches Risiko, aber du wirst es niemals auf Null senken können. Das ist auch schon durch etliche Studien belegt worden. Und das ist etwas, was die Leute auch wissen müssen: es gibt selbst mit der allerbesten Einstellung keine Gewährleistung dafür, daß es nie zu Spätfolgen kommen kann. Wenn man das nämlich weiß, dann ist es leichter damit umzugehen, wenn es einen später doch mal trifft.
Zu mir hat eine Schwester bei der Manifestation mal gesagt, ich könne alles verhindern, außer die Niere. Sie sieht die Wahrscheinlichkeit Nephropathie zu bekommen nahezu 100%. Den "Rest" "muss" man nicht bekommen. :ja:
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Sagen wir mal so: du senkst damit dein persönliches Risiko, aber du wirst es niemals auf Null senken können. Das ist auch schon durch etliche Studien belegt worden. Und das ist etwas, was die Leute auch wissen müssen: es gibt selbst mit der allerbesten Einstellung keine Gewährleistung dafür, daß es nie zu Spätfolgen kommen kann. Wenn man das nämlich weiß, dann ist es leichter damit umzugehen, wenn es einen später doch mal trifft.
Das ist schon klar Jörg. Da hast du natürlich vollkommen recht! Sehe ich sicher so.
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Es ist/wäre dann zwar auch der Gedanke da "Ein Wert macht das zwar nicht aus, aber jeder Tropfen kommt ins Faß und irgendwann läuft es über"
Hätte ich den einen Tropfen verhindert, wäre alles in Ordnung.
Das stimmt aber nicht. Ich kenne Leute, die ihr Leben lang nie geraucht haben und trotzdem an Lungenkrebs verstorben sind. Ich kenne auch Diabetiker die immer gute 1c-Werte hatten und trotzdem eine Retinopathie haben
Das ist wohl wahr, jetzt sehe ich das auch anders, ist ja auch was sich früher dadurch geändert hätte.
Jetzt sehe ich manche Sachen schon ein wenig anders, aber das alte steckt halt noch in mir und
ganz vertraue ich den neuen Erkenntnissen die ich in den letzten ca. 2 Jahren erlangt habe noch nicht.
Plötzlich alles über den Haufen schmeißen und neuen vertrauen :gruebeln: wer garantiert mir das nicht doch
das alte richtig war :kratz:
Es wird immer Menschen geben, die aufgrund ihrer aktuellen Lebensumstände eine besser Prognose haben als andere. Wollte ich eine ähnliche Prognose haben, dann müßte ich nur meine Lebensumstände den ihren angleichen. Solche eine Prognose bezieht sich aber auf die Zukunft, und ich lebe nicht nur in der Zukunft sondern auch und vor allem im Heute.
Selbst wenn ich es angleichen würde, hätte ich wohl keine Garantie das es bei mir auch so wird.
Diabetes ist einfach zu individuell uim es zu pauschalisieren...
Ich sehe jetzt zu das ich alles so gut mache wie es zu dem jeweiligen Zeitpunkt geht und wenn es mal nicht hinhaut,
werfe ich mir das nicht mehr vor (meistens jedenfalls). Bin dann zwar nicht begeistert, aber muss ich ja auch nicht,
probiere es halt nächstes mal nochmal mit anderer Dosierung oder so.
Wenn ich mal etwas machen möchte, na dann mache ich das und richte mich nicht mehr 100% auf den Diabetes aus,
sondern nur soviel wie ich möchte. Beides ist meisten in einem guten Verhältnis, der Diabetes ist nicht total vernachlässigt,
aber auch die andere Sache wird nicht wegen dem Diabetes 100% zurückgestellt.
Ich denke ich bin für mich auf einem guten Weg und darum geht es schließlich für sich einen guten
Weg zu finden. Ein akzeptables Leben zu haben und möglichst gut mit der "Krankheit" umzugehen.
Lord
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Zu mir hat eine Schwester bei der Manifestation mal gesagt, ich könne alles verhindern, außer die Niere. Sie sieht die Wahrscheinlichkeit Nephropathie zu bekommen nahezu 100%.
Hätte sie dir mal lieber die nächsten Lottozahlen verraten (wäre profitabler gewesen :zwinker: )
Den "Rest" "muss" man nicht bekommen. :ja:
Das ist es ja eben: man muss gar nichts bekommen, aber man kann sich so einiges einfangen, auch wenn das HbA1c immer schön im grünen Bereich liegt.
Vor allem endet das ja nicht allein an den Durchblutungsbedingten Folgen. Diabetiker haben prozentual gesehen auch mehr Probleme mit ihren Zähnen. Diabetiker habe eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit an einer adhesiven Capsulitis (="Frozen Shoulder") zu erkranken...
Aber das ist eben wie mit allen Wahrscheinlichkeiten: sie können eintreten, aber sie müssen nicht eintreten. Und mit einer angepasten Lebens-/Ernährungsweise kann man dieses statistische Risiko weiter minimieren.
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Selbst wenn ich es angleichen würde, hätte ich wohl keine Garantie das es bei mir auch so wird.
Diabetes ist einfach zu individuell uim es zu pauschalisieren...
Eben. :ja:
Beides ist meisten in einem guten Verhältnis, der Diabetes ist nicht total vernachlässigt,
aber auch die andere Sache wird nicht wegen dem Diabetes 100% zurückgestellt.
Ich denke ich bin für mich auf einem guten Weg und darum geht es schließlich für sich einen guten
Weg zu finden. Ein akzeptables Leben zu haben und möglichst gut mit der "Krankheit" umzugehen.
Ja, ich denke das ist der einzige Weg, damit richtig umzugehen: es ernstzunehmen, aber es nicht zum wichtigsten Lebensinhalt werden zu lassen. Und ich könnte mir vorstellen, daß das, was sich hier so leicht niederschreiben lässt, für einen Einsteiger ein ziemlich schwer zu bewältigender Balanceakt ist.
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Und ich könnte mir vorstellen, daß das, was sich hier so leicht niederschreiben lässt, für einen Einsteiger ein ziemlich schwer zu bewältigender Balanceakt ist.
Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und sagen nicht nur für einen Einsteiger.
Es gibt immer wieder mal Phasen, da weicht auch der beste Senior-Profi mal von der üblichen
Gewichtung ab.
Ist auch erschreckend wie schleichend der Prozess manachmal ist,
immer ein bischen bis man unbemerkt schließlich am falschen Ufer ist.
Lord
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Das ist es ja eben: man muss gar nichts bekommen, aber man kann sich so einiges einfangen, auch wenn das HbA1c immer schön im grünen Bereich liegt.
Ja das stimmt leider.....
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Das ist es ja eben: man muss gar nichts bekommen, aber man kann sich so einiges einfangen, auch wenn das HbA1c immer schön im grünen Bereich liegt.
Ja das stimmt leider.....
Und ich finde wenn man das nicht weiß, dann kann es einen ganz schön in eine Krise stürzen, wenn man jahrelang streng auf Disziplin geachtet hat und dann doch die ersten Veränderungen am Augenhintergrund auftreten.
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Ja klar, du hast wie immer recht Chef! :zwinker:
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Mal eine Frage an den Chef.
Ich hab manchmal aber immer nur nach dem Mensaessen Muskelschmerzen, wie bei einer Keto. Die BZ Werte bestätigen zwar mein Wissen, dass ich richtig gespritzt habe, und meine Pumpe noch funktioniert, aber trotzdem habe ich interessanterweise immer nach dem Mensaessen solche Schmerzen. Liegt das an der aktuellen Kälte? An dem Mensaessen (Zutaten) oder woran? Ich hab auch immer ordentliche BZ Werte nach dem Essen (6-9 mmol/l)
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misst du auch genau dann, wenn du auch die schmerzen hast, oder misst du erst ca. 3 stundne oder später nach dem essen, und dann ist der wert wieder ok?
weil bei mir war es beim mensa essen immer so, dass ich kurz nach dem essen quasi auch keto-anzeichen bei mir bemerkt hab, also durst, aufs klo müssen, naja, aber beim messen kam dann auch 280 - 330 raus. hab dann natürlich korrigiert.
aber die menge an insulin stimmte eigentlich, weil ich jetzt die gleiche menge spritze, aber einen SEA einhalte von ca 20min, dann klappt das ganz gut und die werte sind auch kurz nach dem essen (meistens) nicht erhöht. auf jeden fall nicht mehr 280 oder so.
weiß halt jetzt nicht, ob du nur nachher gemessen hast und alles ok war, oder auch als du die schmerzen gerade hattest. weil dann hätte ich keine erklärung dafür, und muss das feld für jörg räumen.
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Sorry, da muß ich passen. Ich habe bisher jedenfalls noch nie gehört, daß man vom Essen Muskelschmerzen bekommen kann :nixweiss:
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Hmmmm, Cholesterinsenker fallen mir noch so ein ... :gruebeln:
Aber essensabhängige Muskelschmerzen sind auch für mich Neuland. ::)
Gruß Andi
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Also ich denke schon, dass dies Andeutungen für eine Keto sind (Zitat meine Diabetologin), obwohl ich die richtige Insulinmenge pump. Ca. 2 Stunden nach dem essen, also 1 bis 1 1/2 Stunden nach den Muskelschmerzen ist mein Wert wieder ok. Leider hab ich nie direkt während der Schmerzen gemessen, aber was sollte mir das sagen? Ein postprandialer Anstieg des BZ ist doch normal, oder etwa nicht? Ein SEA kann ich nicht einhalten, da es ja Mensaessen ist, und man vorher nicht weiss, ob man das auch essen wird....
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ja, ein leichter pp-anstieg ist denk ich mal normal, aber ein anstieg auf ~300 ist nicht normal, das hatte ich ja - wie oben gesagt - und wenn der halt so hoch ist, sollte man sich gedanken machen. ich hatte ja auch immer keto-symptome und die passten ja auch zu dem wert.
wenn du noch mal solche schmerzen hast, dann miss sofort, dann weißt du ja, ob die keto-anzeichen zu dem wert passen.
und ich gehe ja auch in die mensa und halte auch SEA ein. spritze für 5 BE, weil ich die (nach meiner erfahrung) auf jeden fall, bei egal was für ein essen ich jetzt nehme, habe. messe dann nach dem mensaessen engmaschiger und gebe dann meistens noch insulin hinzu. manchmal gebe ich das auch schon dazu, wenn das essen vor mir steht, und ich sehe, dass es definitiv mehr als 5 sind.
und weniger als 5 BE essen tu ich eigentlich nie, esse immer aus :mahl: . falls du es aber dann nicht schaffst oder so, kannst du ja auch was trinken oder so. oder spritzt nur die menge, die du auf jeden fall isst, und den rest dann beim essen. sollte dann auch besser gehen.
aber das ist halt meine erfahrung, habe das ganze semester dafür gebraucht, um das herauszufinden, aber perfekt läufts immer noch nicht, muss also noch weiter tüfteln.
hatte schon gar keine lust mehr in die mensa zu gehen, weil dann immer alles total aus dem ruder lief. aber hatte auch keine lust mir von meinem DM verbieten zu lassen in die mensa zu gehen, also hab ich ausprobiert.
fand einen SEA eigentlich paradox, weil das mensaessen ja doch relativ fetthaltig ist und es bei mir auch ca 4std später noch nicht ganz verbraucht ist, aber hat geklappt,
wünsche dir auf jeden fall viel erfolg! :)
Corinna
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Darf ich fragen, welches Insulin du hast?
Ich hab Humalog und zu Hause auch keine Probleme (ohne SEA).
Früher war das irgendwie besser. Dort habe ich slche Symptome deutlich seltener gehabt und ich bin ja leider schon eine Weile Student.
Aber trotzdem danke, ich werds mal mit beidem versuchen, auch wenn ich heute - sitze gerade in der biblio und sollte lernen - schon in der Mensa war.
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ich hab auch humalog, und ich brauchte vor 3 monaten auch keinen SEA, aber auf einmal fing es morgens an, dass ich nach dem frühstück ganz hohe werte hatte, aber nach ca 3 stunden wieder gute... ich war völlig verwirrt, und hab dosis erhöht und gemacht und getan, nicht hat sich verändert (ausser hypos nach ca 4 std) .. und ich kam natürlich auch nicht auf die idee mit dem SEA, weil "das ja SOFORT wirkt"... naja, dann hab ich hier im forum gelesen, dass mehrere dieses problem hatten, und das mit SEA gelöst haben. also hab ichs auch probiert, und alles hat gepasst.
naja, und dann hab ich das dann gleich beim mensa essen auch probiert...
also es kann schon gut sein, dass sich das verändert und man auf einmal doch einen SEA benötigt.
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Also ich denke schon, dass dies Andeutungen für eine Keto sind (Zitat meine Diabetologin),
Der Meinung bin ich zwar nicht, aber du kannst ja auf Nummer Sicher gehen: lass dir mal das Precision OK und ein paar Ketonstreifen dafür verschreiben. Urinsticks sind da zu ungenau, die messen eh meist nur semiquantitativ.
Und dann kannst du es testen.
Ein postprandialer Anstieg des BZ ist doch normal, oder etwa nicht?
Ja, wenn er sich in Grenzen hält.
Ein SEA kann ich nicht einhalten, da es ja Mensaessen ist, und man vorher nicht weiss, ob man das auch essen wird....
Klar, den kann man nicht immer einhalten. Denk nur mal an den Weihnachtsmarkt mit dem leckeren Geruch von frischen Crepès. Willst du da erst eine halbe Stunde warten? :zwinker:
Aber für die Mensa kann man vorsorgen: einfach ein paar BE einstecken, die immer gehen. (Schoko- oder Müsliriegel z.B.). Und wenn das Essen nicht der Hit ist die fehlenden BE damit ergänzen.
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Ok, mit den Müsliriegeln hast du natürlich Recht.
Das mit dem Prescion werd ich mal vorschlagen...eigentlich kenn ich das Teil durch die Arbeit am DiabetesIndex ja, schlecht dass ich nicht selbst drauf gekommen bin.
Danke :ja:
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Das mit dem Prescion werd ich mal vorschlagen...
Sag Bescheid wenn du keins bekommen kannst, ich hab noch so ein Teil hier irgendwo rumliegen.
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Hallo
Auch ich lese dieses Thema sehr konzentriert und verfolge es sehr angespannt.
Meine eigene Umstellung erfolgte nur, weil ich Diabetiker kennen gelernt habe mit den grausamen Folgeschäden. Befreien können wir uns davon vermutlich nicht, aber ich versuche es so lange wie möglich hinaus zu zögern. Ein Bekannter von mir, hat 20 Jahre seinen DM nicht beachtet. Jetzt ist er 36 Jahre und ist an der Dialyse.
Aus diesem Grund darf man den DM nicht verharmlosen und diese Krankheit muss öffentlich gemacht werden. Solange wir gewissenhaft mit dem DM umgehen, wird vieles zur Routine und es ist eine Erkrankung mit der wir auch alt werden können, es erfordert von uns nur eine gewisse Portion von Selbstdisziplin und das sollte irgendwann ein Automatismus werden.
Meine Einstellung ist die gleiche wie von Mac. Irgendwo habe ich mal einen tollen Spruch zum Thema Diabetes gelesen, er ist zum Leitspruch für mich geworden: Der Diabetes, darf nie Sieger werden, nur Du musst SIEGEN. Dein Diabetes ist wie ein Hund, behandelst Du ihn gut, tut er Dir nichts, er ist Dir treu. Dein Leben lang :-) Behandelst Du ihn schlecht, dann beisst er Dich
Bei der Raumpflegerin meiner Mutter wurde letztes Jahr, müsste so ziemlich im Herbst gewesen sein, auch Diab. Typ 2 festgestellt. Zuerst hat sie sich ganz streng an die Vorschriften, wenn ich es jetzt mal so nennen darf, des Diab. gehalten. Ihre Hausärztin (keine Diabetologin) meinte sogar, diese Frau müsse keine Tabletten schlucken, das bekämen sie so hin, die Tabletten gingen nur auf die Leber und den Magen. Hier war wohl das Metformin gemeint. Vor zwei Wochen war diese Frau wieder zur Blutabnahme, wohl BZ-Bestimmung und zum wiederholten Male waren die BZ-Werte wohl nicht gerade toll. Nun muss diese Frau doch morgens 1 Tabl. einnehmen.
Auch ich unternehme viel und engagiere mich total mit meinem Diab. Habt ihr ja sicher hier schon im Forum gelesen, mit meinem Sport etc. Denn mit meinen sportlichen Aktivitäten kann ich meinen Diabetes am besten kontrollieren und im Zaum halten. Mir geht es auch mit dieser Einstellung gut und ich fühle mich auch mittlerweile wieder fop fit. Ich habe gute Werte, mein HbAC-Wert war im Dezember auf 5,5 konstant (wie immer).
Aber ich lasse mir die ganze Sache auch etwas kosten. Wie schon öfters erwähnt, bezahle ich meine Teststreifen selbst, bekomme keine verschrieben, da ich nicht insulinpflichtig bin und ich messe 2 - 3x tägl, meinen BZ, zur eigenen Selbstkontrolle. Nehme Zimttabletten, die mir sehrgut helfen, obwohl viele Mediziner die Wirkung ja bezweifeln. Und meine sportlichen Aktivtäten kosten auch noch mal monatlich gutes Geld, gemeint ist hier mein Fitness-Studio (Monatsbeitrag 35 Euro + einmalige Aufnahmegebühr von 50 Euro) und Kleiderausstattung für den Gebrauch meines Rennrades (kuzre sowie lange Biker-Hosen, Sturzhelm usw., noch keine Biker-Hemden und keine Klick-Fix-Schuhe, aber irgendwann möchte ich auch da ran. Für die Biker-Hemden fühle ich mich noch zu dick :rotwerd:)
Die Aussage der Raumpflegerin ist mittlerweile: Sie nimmt den Diab. nicht mehr so ernst. Sie müsse doch irgendwann mal sterben. Hier fällt mir dann diese Aussage von Mac dazu ein: Ein Bekannter von mir, hat 20 Jahre seinen DM nicht beachtet. Jetzt ist er 36 Jahre und ist an der Dialyse. Sie misst auch nicht mehr regelmäßig ihren BZ. Ich weiß auch nicht ob dieser Frau es bewusst ist, was der Diab. so alles anstellen kann, die Vielzahl der Spätfolgen, die nie wieder rückgängig zu machen sind.
Auch hat diese Frau noch nie etwas von diesem HbAC-Wert gehört. Ich habe ihr dann etwas Material aus dem Internet dazu herunter geladen. Es ist dann doch auch falsch von der Hausärztin, diese Frau nicht über dieses wichtige Thema - den HbAC-Wert - aufzuklären. Ich denke, das ist schon fast ein Ärztepfusch und Gedankenlosigkeit dieser Ärztin.
Wenn ich dann die Einstellung dieser Frau höre und mein Engagement sehe, dann denke ich, ich bin ja doch bekloppt. Wie ihr ja bestimmt schon gelesen habe, musste ich das Fitness-Studio wechseln, weil mein bisheriges dicht gemacht hat. Dieses neue Fitness-Studion checkt mich nun gesundheitlich komplett durch, weil ich zudem noch den Beta-blocker (Metadura) nehme. Dieses Studio verlangt ja noch ein Leistungs-EKG, welches ich bei meinem Hausarzt (er hat auch noch gleichzeitig die Ausbildung zum Diabetologen, was ich sehr praktisch finde. Er kennt mein gesamtes Umfeld, meine anderen Wehwehchen) auch noch selbst bezahlen werde.
Ich bin Altenpflegerin (wohl nicht mehr im Beruf tätig), ich habe die Spätfolgen hautnah zu sehen bekommen, von amputierten Gliedmaßen (hier nicht heilen wollende offene Wunden, die bei dem Herrn dann auch zum Tod geführt haben - ich habe es noch nach fast 15 Jahren genau im Gedächtnis, wie es abgelaufen war und ich höre diesen Herrn heute noch schreien vor Schmerzen), Blindheit usw. Früher als Nichtdiabetiker war es halt Begebenheiten der mir anvertrauten Persionen. Nun sind mir diese Erinnerungen für mich ein absolutes Warnzeichen[/ und ich möchte nicht so enden. Ich setze alles daran, dass ich diese Spätfolfen irgenwie vermeiden kann oder zumindest sehr hinauszögern kann.
Außerdem stimmt es mich doch sehr nachdenklich und auch etwas traurig, dass ich doch nie davor gefeit bin, irgendwelche Spätfolgen vom Diabetes zu bekommen, egal was ich anstelle. Ob ich gut oder schlecht mit meinem DM umgehe.
Ein schönes WE allen Lesern
Monika
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Hallo Monika,
Was die zu erwartenden Spätschäden betrifft, möchte ich Dich ein wenig beruhigen. :ja: Ich bin seit 35 jahren Diab. (Typ 1) und habe noch keine nennenswerten Spätschäden. :nein: Erreichen konnte ich dies wohl in erster Linie dadurch, dass ich einerseits meinen DM akzeptiert habe :P und andererseits sehr diszipliniert mit ihm umgegangen bin. :) Das war nicht immer ganz einfach, da es die heute als Standard bekannten Therapiemethoden (wie ICT und Pumpe) ja erst seit mitte der 80er Jahre gibt, aber durchaus ohne große Probleme machbar. Bei Deinem Engagement und wohl damit verbunden, Deinem Ehrgeiz dem DM ein Schnippchen schlagen zu wollen, :baeh: mache ich mir um Dich keine Sorgen. :nein: Du bist natürlich nicht gefeit davor irgendwelche Spätschäden davonzutragen (was allerdings auch "gesunden Menschen" passieren kann) aber Du kannst sehr viel dazu beitragen die Gefahr zu minimieren. Auf dem richtigen Weg dazu bist Du ja bereits!
lg.
Ludwig