Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => CSII - Pumpentherapie => Thema gestartet von: Llarian am Januar 26, 2011, 19:17

Titel: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Llarian am Januar 26, 2011, 19:17
Hallo Pumpis,

stellt Euch folgende Situation vor...
Es ist Feierabend. Endlich. Der Tag war lang und anstrengend, außer einigen Tassen Kaffee/Tee zwischendurch und vielleicht einem Mini-Frühstück habt Ihr den ganzen Tag nichts gegessen, Ihr seid auf dem Heimweg und freut Euch auf Euer wohlverdientes Abendessen. Ihr kommt nach Hause, testet eben vorm Essen Euren BZ, um während Ihr das Essen zubereitet oder auf den Tisch räumt, noch einen DEA einhalten zu können... und das Testgerät zeigt 500mg/dl. Den Tag über waren dieWerte okay, keine Lipolyse, keine Down-Regulation, es gab keine Möglichkeit ein Essen falsch einzuschätzen. Um sicherzugehen, wascht Ihr die Hände und testet noch einmal... Der Wert ist hoch und es kann nur ein Katheter sein.

Katheter setzen und Korrektur geben ist klar. Wartet Ihr mit dem Essen bis der BZ halbweg wieder anguckbar ist oder nicht?

Grüße
Anja
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: unknown am Januar 26, 2011, 19:31
Hallo Anja,

bei 500 mg/dl würde ich warten mit dem Essen. Und auch parallel zur Pumpe mit Pen oder in meinem Fall per Spritze korrigieren.
Bei 200 mg/dl würde ich essen.

Gruß

Norbert
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Paula´s Frauchen am Januar 26, 2011, 19:51
Hallo Anja,
also wenn den Tag über alles im grünen Bereich war und dann 27.8 mmol auf der Schätzhilfe stehen wäre bei uns Alarmstufe Rot da wäre für die ganze Familie das Essen erst mal verschoben bis es eine halbwegs zufriedenstellende Antwort auf den Wert gibt, und für Paula erst mal nur KH-freies für den ersten Kohldampf.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joa am Januar 26, 2011, 23:45
Katheter setzen und Korrektur geben ist klar. Wartet Ihr mit dem Essen bis der BZ halbweg wieder anguckbar ist oder nicht?
Zumindest würde ich vor dem Essen abwarten, ob oder bis der Blutzucker eine deutlich sinkende Tendenz zeigt.

Ansonsten ist der Infogehalt der Darstellung dünn und auch mysteriös.

Gruß
Joa
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Llarian am Januar 27, 2011, 08:28
dünn und auch mysteriös.
Nö.

Was rüberkommen sollte:
- es liegt kein Messfehler vor, der Wert ist wirklich hoch
- es liegt kein Therapiefehler (Bolus vergessen oder falsch berechnet) vor
- es liegen keine Therapiebesonderheiten vor
- es liegen keine Resistenzzustände vor, die erst nach meheren Tagen nomalisiert sein können, sondern
- es liegt ein akuter Zustand vor, der durch zeeitnahe Disziplin normalisiert werden kann
- es liegt ein gewisser psychologischer Druck vor, diese Disziplin nicht aufzubringen

Was hättest Du daran gern entmystifiziert und weniger dünn? ;)

Grüße
Anja
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Biene am Januar 27, 2011, 09:01
Hallo Anja,
Puuh, ich hatte noch nie im Leben über 500  :kreisch:, auch nicht über 400, daher würde ich erstmal Schiß haben und warten, bis es wieder bergab geht. Ansonsten bin ich eher "undiszipliniert" und würde auch bei über 200 nach dem DEA schonmal was einwerfen, wenn ich tierischen Kohldampf habe.
Viele Grüße,
Biene
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joa am Januar 27, 2011, 09:07
Zitat von: Llarian
Was hättest Du daran gern entmystifiziert und weniger dünn? ;)

Also ich finde es schon etwas mystisch, wenn da plötzlich aus heiterm Himmel ein 500er auf dem Tacho steht und keinerlei Hinweis auf eine gewisse Befindlichkeitsstörung zu finden ist. Und das bei ansonsten zuvor unauffälligen Messungen vorgehend.

Fragen wären z.B.:

Wann war die letzte Messung?
Im jüngeren Vorfeld eine stark blutzuckererhöhende KH-Zufuhr?
Ketone geprüft?
Reaktion auf Korrekturinsulin (ggf. iv)?

Schönen Tag und
Gruß
Joa
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 27, 2011, 11:30
Wenn ich Hunger habe dann esse ich. So viel mehr macht das in dieser Situation (bei mir) auch nicht mehr aus, ich muß ja jetzt eh massiv gegensteuern.

Bei dem Verlauf würde ich auch direkt den Kath. wechseln und die Korrektur (plus prandiales Insulin) mit dem Pen geben. Und das ganze fraktioniert natürlich.

Wäre der Kontrollwert immer noch zu hoch gäbe es eine i.v. Korrektur

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Biene am Januar 27, 2011, 13:19
Wäre der Kontrollwert immer noch zu hoch gäbe es eine i.v. Korrektur
Ja Jörg, da sachste was. I.V. scheint hier das Mittel der Wahl zu sein.
Leider habe ich selbst das noch nie fertig gebracht. Teupe hat uns das damals gezeigt und alle haben es probiert, außer mir. :unschuldig:
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 27, 2011, 15:50
Wäre der Kontrollwert immer noch zu hoch gäbe es eine i.v. Korrektur
Ja Jörg, da sachste was. I.V. scheint hier das Mittel der Wahl zu sein.
Leider habe ich selbst das noch nie fertig gebracht. Teupe hat uns das damals gezeigt und alle haben es probiert, außer mir. :unschuldig:

i.v. sollte man auch wirklich nur machen, wenn man weiß wie es geht. (Und das ist bei mir ja schon von Berufs wegen der Fall)

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Adrian am Januar 27, 2011, 18:12
Wäre der Kontrollwert immer noch zu hoch gäbe es eine i.v. Korrektur

Hm, bei mir wäre* das genau andersherum. Erst i.v. korrigieren - wenn der Kontrollwert nach ein paar Minuten immer noch zu hoch ist (Resistenz), dann gibt es Insulin subcutan.

wäre*: Ich bin momentan einfach zu faul für i.v.  ;)
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Llarian am Januar 27, 2011, 19:45
Ja Jörg, da sachste was. I.V. scheint hier das Mittel der Wahl zu sein.
Leider habe ich selbst das noch nie fertig gebracht. Teupe hat uns das damals gezeigt und alle haben es probiert, außer mir. :unschuldig:
Ich hab es pobiert. Und ich habe so besch.... Venen, daß sogar Notärzte schimpfen, wenn da unbedingt ein Zugang rein muß. Und die sollten das ja nun wirklich können. Und weil ich die Teile ja auch noch ein paar Jährchen brauche, komme ich halt auch notgedrungen ohne i.v.-Korrektur und -Analyse aus.  :knuddel:

Grüße
Anja
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 28, 2011, 08:35
i.v. hab ich auch schon ewig nicht mehr gebraucht. Das ist wirklich nur ein Notnagel wenn ich mich mies fühle und ein fraktioniertes s.c. spritzen (was ja die Sache auch schon beschleunigt) nicht richtig greift (und das kommt eher selten bis nie vor).

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Llarian am Januar 28, 2011, 08:58
Trotzdem wärs manchmal schon nicht schlecht. Ich verwende zwar Humalog, aber wenn mal ein Katheterproblem da war oder irgendwas anderes, dann sitze ich halt den halben Tag daran, daß wieder ansehnlich zu bekommen. Den Tag kann ich dann im Grunde in die Tonne treten.

Grüße
Anja
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: moewe am Januar 28, 2011, 09:50
Also i.v. könnte ich auch nicht.

Aber ich wechsle (bei den genannten Vorraussetzungen) natürlich sofort den Katheter, gebe das Korrekturinsulin mit der Spritze subkutan und trinke Wasser, soviel reingeht.
Stündlich messe ich den BZ. Ab einem BZ von 200 esse ich dann was. Meistens komme ich von den 500 innerhalb von 2 Stunden runter. (wenn sie nicht durch einen vergessenen Bolus entstanden sind)

Und es ist egal, ob da nebenan ein leckeres Buffet steht.... Die Korrektur klappt halt immernoch am Besten mit hoher Wasserzufuhr und ohne Essen! Ich habe übrigens schon öfter meine Mittagspause um eine Stunde verschoben, weil mein BZ zur angepeilten Zeit über 200 war.....

Aber vermutlich bin ich kein Maßstab. Meine Umgebung sagt, ich wäre ein Ausbund an Selbstdisziplin... Okay, stimmt meistens  :rotwerd:

Gruß
Ulrike
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Hydra am Januar 28, 2011, 14:12
Hallöle,

Aber ich wechsle (bei den genannten Vorraussetzungen) natürlich sofort den Katheter, gebe das Korrekturinsulin mit der Spritze subkutan und trinke Wasser...
Stündlich messe ich den BZ. Ab einem BZ von 200 esse ich dann was. Meistens komme ich von den 500 innerhalb von 2 Stunden runter.

Und es ist egal, ob da nebenan ein leckeres Buffet steht....

So mache ich es auch.
Ich brauchte noch nie die i.v.-Korrektur, aber ich würde bei dem Wert per Pen fraktionieren. Hat bis jetzt immer funktioniert.
Wenn ich bei einem solch hohen Wert auch noch was essen würde, bräuchte ich ewig, bis der BZ wieder deutlich runter gehen würde. Ohne Essen geht´s halt schneller und das ist mir dann wichtiger.

LG
Hydra

Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Paula´s Frauchen am Januar 28, 2011, 16:36
Hallo,

Zitat
Wenn ich bei einem solch hohen Wert auch noch was essen würde, bräuchte ich ewig, bis der BZ wieder deutlich runter gehen würde. Ohne Essen geht´s halt schneller und das ist mir dann wichtiger.

und auch aus dem Grund haben wir immer Salatgurke im Haus die wirkt nach unserer Erfahrung so was von neutral und die Kleine hat wenigstens die Einbildung was gefressen zu haben.
500ter Werte haben wir seit der Pumpe noch nicht wieder gesehen (3x Holz) aber 2x einen 340er  und da sind KH´s erstmal tabu.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Gela am Januar 28, 2011, 17:37
Meine 460 vor ein paar Tagen waren ebenfalls so mysteriös. Hab Katheter gewechselt, mit Pen korrigiert, stündlich gemessen. Nach drei Stunden gings langsam runter.
Da habe ich eine leckere Hokkaidokürbissuppe mit Kokosmilch gegessen, die hatte ich mir verdient. Für solche Fälle esse ich gerne nicht bzw. kaum anrechenbare Suppen oder Salat.

Shit happends, sacht der Engländer.
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Ufuk am Januar 29, 2011, 12:22
Hallo Leut

es passiert bei mir öfters so?
Natürlich Korrigiere ich es und versuch wenn ich zu Hause bin mindestens 2liter wasser zu trinken.
Manchmal habe ich das gefühl das wasser auch senken lässt.
Aber nach meinem Abzess Op, sagte mein Diabetologe das Körper spinnen kann.
Eigene stresshormone,auch spontane Infektionen die der Körper angreift und kann natürlich dabei raufschiessen.

Ich weiss nur das wir Hormone haben die jetzige Medizin noch keine Namen dafür kennt.
Es heisst dann wenn ich frage , es ist Komplex verbunden. Die wissens halt selber nicht genau.

Ich messe, Korrigiere mit Pen, Wasser trinken, meistens klappts.
Wenn nicht dann Krankenhaus.

Grüße

Ufuk
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Paula´s Frauchen am Januar 29, 2011, 16:38
Zitat
Eigene stresshormone,auch spontane Infektionen die der Körper angreift und kann natürlich dabei raufschiessen.
Ja Ufuk,
das meinte ich mit 'halbwegs zufriedenstellende Antwort auf den Wert' das etwas mit Pumpe oder Katheter sein kann sind die ersten Verdächtigen aber nicht die einzigen, schon ein unterschwelliger Frust (so was gibt es auch bei Hunden) kann die Streßhormone aktivieren oder ein kleiner leicht entzündeter Kratzer der nach 1-2 Tagen verschwunden ist kann Einfluss haben, ist halt ein verdammt kompliziertes System.

Grüße
Kerstin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joerg Moeller am Januar 31, 2011, 11:12
...aber wenn mal ein Katheterproblem da war oder irgendwas anderes, dann sitze ich halt den halben Tag daran, daß wieder ansehnlich zu bekommen. Den Tag kann ich dann im Grunde in die Tonne treten.

Ja, das ist natürlich ätzend wenn es so lange dauert. In der Regel krieg ich das mit fraktionieren innerhalb von 2-3 Stunden wieder auf die Reihe, daher hab ich den Notausgang i.v. noch nicht wirklich oft gebraucht.

Hast du denn wirklich nicht irgendwo eine brauchbare Vene? Muss ja nicht unbedingt die Brachialis sein. (Ich muß gerade an die Szene aus Christiane F. denken, wo der Junkie sich das Zeug in die Jugularis haut :kreisch: - dat musset ja auch nich sein...)

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 18, 2011, 10:05
Ich habe erst heute hier geschnuppert und bin einigermaßen verwundert. Es wird hier oft von Korrekturen und Spritztechniken gesprochen. Ein Acetonmessen und die Faktoren für die Korrektur anpassen ist mir beim Überfliegen nicht untergekommen. Bei hohem BZ über einige Stunden ist aber stark damit zu rechnen. Sollte es bei mir zu so einer Entgleisung kommen händle ich das so mit meiner Faustformel + (+30%) ++ (+50%) +++ (+100%) Korrekturbolus. Das setzt jedoch das vorhandensein von Ketostix Streifen voraus. Die kosten nicht viel und werden bei mir so im 2 Jahresrythmus ausgetauscht. Im Urlaub habe ich sie auch dabei.

lg Erwin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joa am März 18, 2011, 23:06
Du meinst sowas z. B.: Schema A, B, C (http://www.chrostek.de/Curriculum/schema-a-b-c.html)?

Gruß
Joa
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 19, 2011, 00:50
Auf der Farbscala der Ketonstreifen gibt es
Neg.    0 g/L
+/-     0,05 g/L
+       0,15 g/L
++     0,4 g/L
+++   0,08 g/L
++++ 1,6 g/L
die Werte sind auch in mmol/L bzw. mg/dL angegeben. Das habe ich mit +,++,+++ gemeint.
lg Erwin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joa am März 19, 2011, 12:08
Hallo Erwin,

Auf der Farbscala der Ketonstreifen gibt es ...

Danke, interessant.  :super: 
Ich wußte nicht, dass die Ketostix-TS sogar eine 6-stufige Auflösung anbieten, da ich sie noch nicht benutzt habe.

Das von mir vorgehend verlinkte Korrekturmodell, das Schema der A-B-C Korrekur, schließt Deine Orientierung an Ketonmessung zwar ein, nimmt diese aber nur hinsichtlich der Azidose-Korrektur (Schema A) als Orientierungsgröße.

Deine Vorstufen sind dort durch Schema B (wobei B für Beta-Oxidation oder Fettsäurenresistenz steht) abgedeckt.
Ansonsten ging es in diesem Thread aber nicht um die Korrekturfrage als solche, da Anja nur mal hören wollte, ab wann Andere im Fall einer (gemäßigten) Azidose wieder die Futterluke befeuern.

Gruß
Joa
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 20, 2011, 12:04
Hier habe ich noch eine andere Berechnungsmethode ausgegraben die etwas vorsichtioger als meine Fausformel ist!

http://www.abbott-diabetes-care.de/ketoazidose.html

wobei mir das sogar bei mener TGD (80-100)  im Ernstfall als nicht ausreichend erscheinen würde.

Bsp. 500 BZ
Meine Methode - bei mir würde das ca. 14 IE Korr. + 100% ergäbe 28 IE (Zielwert 75).

20% meines TDG ergäbe nur ca. 20 IE

Aber das sollte jeder/jede für sich entscheiden. Da in so enem Fall sowieso oft gemessen wird ist die Gefahr einer Unterzuckerung gleich Null.

lg Erwin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Llarian am März 20, 2011, 14:05
Hier habe ich noch eine andere Berechnungsmethode ausgegraben
[...]
Und wenn du einen 500er hast wegen verstopftem Katheter, lange nichts gegessen und Hunger hast, ab wann isst du dann wieder? Oder, um die Abstimmungsfrage zu verwenden: Wartest du?

Grüße
Anja
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 20, 2011, 23:22
Liebe Anja,
meine Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN!

1. Wäre es nicht ein mal theorätisch in meinem Fall möglich.
Das würde bedeuten dass ich bei meiner durchschnittlichen Basalrate von ca. 2IE/h seit ca. 7h meinen BZ nicht gemessen hätte, was nicht einmal nachts möglich wäre da ich nicht solange schlafe und vor dem Schlafengehen BZ messe und nachts nur ca.1,3 IE/h benötige.
2.Würde mein Unwohlbefinden größer als mein Hunger werden.
3.Sollte es im Kombination mit Krankheit oder ähnlichem passieres wollen, messe ich auch nachts um solches zu verhindern.
4. Messe ich mindesten 10x täglich und da wird die Möglichkeit eines solchen Anstieges
   nahezu unwahrascheinlich.

lg Erwin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: diotmari am März 21, 2011, 07:40
....4. Messe ich mindesten 10x täglich und da wird die Möglichkeit eines solchen Anstieges
   nahezu unwahrascheinlich.

 :kreisch: Autsch!!!  :staun2:
Da schmerzen meine Finger schon beim Lesen!  :daumenrunter:
Mal abgesehen davon, daß das hier in D jede Teststreifenverordnung sprengt!
Lieber Erwin,

entweder, Du hast ein irre bewegtes Leben und das ohne jede Regelmäßigkeit,
oder Du traust Deiner Pumpentherapie nicht über den Weg....  :kratz:
Ich messe da nicht mal halb so viel....

Einen lieben Gruß
Dietmar
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 21, 2011, 08:28
Lieber Dietmar,
ich habe sicherlich als Selbständiger in der IT-Branche weniger Regelmäßigkeiten als jemand mit einem ganz normalen Arbeitsrhythmus. Ich muss zu meinen Kunden auch Sonntagsnacht aufbrechen wenn dies erforderlich ist, dafür kann ich auch manchmal zwischendurch tagsüber 2 stündchen schlafen. Also klassische Zeiten für Nahrungsaufnahme gib es bei mir nicht. Zwischendurch gibt es noch viele Autofahrten geschäftlicher wie auch privater Natur. Ich fahre meine Kinder in die Schule, zur Gitarre bzw. Klavierlehrerinn, Jungschar uvm.. Das ist keine Frage des Vertrauens an meine Pumpentherapie sondern eine Frage der Verantwortung. Mit HBA1c zwischen 5,7% und 6,2% bin ich mit weniger Sicherheitspolster ausgestattet als viele Andere. Ein auch nur einmaliges Verschätzen einer Mahlzeit oder das unvorhersehbare Abrutschen meines BZ um 50 könnte nicht nur das Leben meiner Kinder sondern auch das einer Anderen Person gefährden. Deshalb messe ich auch bei längeren Autofahrten zwischendurch und das Cola neben mir ist obligatorisch. Zwischendurch vielleicht, wenn es sich einrichten läßt eine Stunde Tennis. Das ist mit ICT unmöglich und nur mit CSII und allen Möglichkeiten die diese Therapeform bietet andenkbar.

Ich habe hier in A die Möglichkeit mir einfach meine BZ-Streifen, und seien es 900 Stk. im Quartal oder auch mehr einfach bei meiner  SVA telefonisch zu bestellen. Da brauche ich nichteinmal einen Arzt der für ein Rezept (der diese Leistung zum Höchtstarif der Allgemeinheit verrechnet) und unnötige Kosten verursacht. Mich kostet das zusätzlich zu meinen Beiträgen die ich monatlich bei der SVA abliefern muss noch 25% Selbstbehalt. Ich habe aber wie auch ihr in D, so glaube ich jedenfalls, einen Steuerfreibetrag der für solche Dinge gedacht ist.
Mehr Streifen als die üblichen 500 sind meines Wissens nach auch in D veschreibbar wenn dies Begründbar ist. Ich glaube da muss man sich nur auf die Hinterfüße stellen.

Autsch!!! - Ja, 10x täglich - mit Verantwortung auch für die Allgemeinheit.

lg Erwin


Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joerg Moeller am März 21, 2011, 09:41
....Das ist mit ICT unmöglich und nur mit CSII und allen Möglichkeiten die diese Therapeform bietet andenkbar.

Sorry, aber das ist in dieser Pauschalität nicht richtig. Mit CSII ist das sicher einfacher, aber auch mit ICT kann man Tagesabläufe wie von dir beschrieben durchaus mit Super HbA1c-Werten hinkriegen. Es kommt halt immer drauf an, wie der Körper auf die Behandlung reagiert und ob einem durch schwankende Resistenzlage und/oder Dawn/Dusk-Phänomen noch weitere Erschwernisse in den Weg gelegt werden.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 21, 2011, 12:31
Lieber Jörg,
spontan zu Mittag zu entscheiden, am Nachmittag geht sich doch noch eine Stunde Tennis aus, ist mit ICT doch eher im Bereich von Wunschtraum, ohne an einer Flasche Cola intravenös zu hängen. Diese Freiheit hat man in dieser Form nur mit Pumpe. Da kann ich noch wärend der Fahrt zum Tennisplatz die Basalrate stoppen was mit Basalinsulin, welches ich am Morgen gespritzt habe doch etwas schwieriger ist. Eine Pumpe verleiht Freiheiten die mit ICT nicht in dieser Form realisierbar sind abgesehen von den anderen Vorteilen die wir schätzen.

Das alles hat seinen Preis - das Ding hängt an uns und wir an dem Ding und das bis auf kurze Unterbrechnungen 24 Stunden am Tag.

Erst durch die Pumpe kann ich 100%ig ein aktives Leben wie ich es viele Jahre vermisst habe genießen. Tauchen und Tennis waren für mich, weil nahezu unpraktikabel, jahrelang Tabus.

Hätte ich grundlos entschieden die Pumpentherpie einer ICT, die das alles auch kann den Vorzug zu geben wäre ich ziemlich doof. Es passt so für meine Familie und mich am Besten.

Da sollte auch einmal erwähnt werden, dass unsere Partner und Kinder mehr in unserem Diabetes mithängen als uns vielleicht oft bewußt und lieb ist. Als nicht Diabetiker ist das Leben mit einem Diabetiker auch nicht immer ein Honigschlecken.

lg Erwin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Paula´s Frauchen am März 21, 2011, 13:38
Hallo Erwin,

wenn jemand nicht so wie Du auf Sport und Co. reagiert und in bestimmten Situationen kräftig mit Sport-BE leben kann mag ICT machbar sein.

Für uns war die ICT eine Zeit lang super im Gegensatz zur CT mit Caninsulin, aber Paula ist auch ein wenig Kompliziert vor allem bei Sport, Dawn-Phänom und der Resistenzlage vor allem nach der Hitze weshalb wir den Schritt zur Pumpe gemacht haben aber der ist auch nicht unbedingt für jeden  machbar oder akzeptabel.
Zitat
Als nicht Diabetiker ist das Leben mit einem Diabetiker auch nicht immer ein Honigschlecken.
:ja:

Grüße
Kerstin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 21, 2011, 14:33
Liebe Kerstin,
ich will niemandem etwas einreden, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wie schon oben angemerk - "Es passt so für meine Familie und mich am Besten".

lg Erwin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Llarian am März 21, 2011, 18:07
Liebe Anja,
meine Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN!

1. Wäre es nicht ein mal theorätisch in meinem Fall möglich.
Das würde bedeuten dass ich bei meiner durchschnittlichen Basalrate von ca. 2IE/h seit ca. 7h meinen BZ nicht gemessen hätte,
Diese Werte kannst Du bei "richtiger" Resistenzlage auch innerhalb von drei Stunden haben. Das braucht keine sieben.

btw: Wenn Du eh schon so oft testest und die Kosten dafür nicht das Problem sind: Hast Du schon einmal an ein CGMS gedacht?

Grüße
Anja
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 21, 2011, 23:01
Liebe Anja,
ich habe mich erst vor ein paar Tagen für die Animas 2020i entschieden und bin mit ihr vollkommen zufrieden da das Ding das, was ich brauche abdeckt. Tagebuchführen ist nur mehr ein Datenaustasch und alles ist da.
Wäre CGMS für mich ein Thema hätte ich mich für eine andere Pumpe entscheiden müssen. Mit der Animas wird das wahrscheinlich erst mit Jahreswechsel möglich werden.

Zu deiner Anmerkung "'richtige' Resistenzlage innerhalb von drei Stunden" denke ich dass diese nicht spontan vom Himmel fällt und eine Vorgeschichte hat. Also der Überraschungseffekt nicht wirklich zutreffen wird.

lg Erwin
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Joa am März 22, 2011, 00:23
Lieber Erwin,

Zu deiner Anmerkung "'richtige' Resistenzlage innerhalb von drei Stunden" denke ich ...
Wie es so treffend heißt: Der Mensch denkt und Gott ...

Anders gesagt, die Frage wann es bei einem vollständigen Abbruch der Insulinversorgung (absoluter Basalmangel) zu einer Resistenz durch Fettsäuren und Ketone kommt ist individuell sehr unterschiedlich. Bei Deinem Insulinbedarf wird es da sicherlich um einiges länger dauern, als bei einem Diabetiker mit geringer Basalrate. Wenn Du eine Basalrate von 2 IE/h fährst, kommt ein anderer Diabetiker mit Deinem Basalbedarf ggf. schon fast über ein Drittel des Tages, incl. Bolusbedarf. Das ist sicherlich das untere Extrem von Insulinbedarfen, aber Du kannst Dir sicher vorstellen, wie lange das Miniaturdepot dann bei Abbruch der Insulinversorgung noch wirksam bleibt und wie wenig dann, schlagartig, Lipolyse und Ketogenese noch gehemmt werden können.

Insofern ist schon ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Formulierung vermeintlich allgemeingültiger Aussagen angemessen.

Ich für meinen Teil merke nach 3 bis 4 Stunden schon sehr deutlich an körperlichen Mißempfindungen, dass eine Ketose im Anmarsch ist (TGD z.Z. zwischen 40 und 50 IE).

Gruß
Joa
Titel: Re: Umfrage an Pumpis
Beitrag von: Erwin Weindl am März 22, 2011, 02:36
Lieber Joa,
würde ich allgemein gültiges zitieren wollen leite ich dies sicherlicht nicht mit "ich denke" ein sondern füge einen Quellnachweis zu meiner Behauptung hinzu. Wo es also hier am Maß meines Fingerspitzengefühls mangelt ist mir leider entgangen. Ich möchte jedenfalls niemanden verletzen.

Wie ich jedoch "Der Mensch denkt, Gott lenkt" - ein Spruch der auf den rechten Gebrauch der Vernunft abzielt  mit deinem Fingespitzengefühl in diesem Kontext interpretieren darf ist mir noch nicht ganz klar.

lg Erwin