Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Theorie => Thema gestartet von: Herbie am Februar 13, 2007, 12:44

Titel: HbA1C Variationen
Beitrag von: Herbie am Februar 13, 2007, 12:44
Hallo zusammen,

nach längerer Zeit (hatte offenbar in der Zwischenzeit keine Probleme :heilig: ) wiedermal ein Post von mir.
Hab in den letzten 9 Monaten immer eine gute Korrelation zwischen den von SiDiary errechneten HbA1c Werten und den Laborwerten gehabt. Ich messe so an die 8 mal täglich (vor und 2 Stunden nach Essen, vor Sport und spätabends) und mein SiDiary vermeldete so zwischen 6,2 und 6,4 Prozent, das Labor zwischen 6,5 und 6,7 Prozent. Mit diesen Werten bin ich auch top zufrieden, vor allem weil ich nie einen hypoähnlichen Zustand hatte und einen solchen als Auto und Motorradfahrer auch unbedingt vermeiden will.

Bei der letzten Messung hat SiDiary 6,0 für 3 Monate und 5,9 für kürzere Zeiträume gesagt, und der Laborwert war 7,5
Hab sofort im Labor angerufen und die Werte wurden einen Tag später bestätigt. Mein Diabetologe(selbst ein 1er) hat auf Anfrage gemeint, keine Panik, erlebe er öfters, dass Laborwerte bis 1 Prozent variieren, sollte es das nächste mal wieder sein, dann müssen wir halt mal nachschauen  ::)

Frage an Euch Profis, wie ist da die Erfahrung bzw. was könnte die Ursache sein ???

lG

Herbie
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Llarian am Februar 13, 2007, 13:16
Als Lektüre für solche Fragen: http://www.diabetesgesellschaft.ch/sekretariat/d/med/stettler_et_al.pdf
Hat das Labor evtl auf eine andere Meßmethode umgestellt?

Grüße
Anja
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Alf am Februar 13, 2007, 13:44
Die Vergleichbarkeit von errechneten 1C-Werten und Laborergebnissen ist ja immer so eine Sache und man braucht unbedingt immer den Referenzwert des Labors dazu.
Wie Anja schon korrekt gefragt hat: Eine mögliche Ursache könnte sein, dass sich beim Labor in der Bestimmungsmethode vielleicht etwas verändert hat?

Denn es ist schon etwas seltsam, dass sich (gleiches Messverhalten in den Zeiträumen vorausgesetzt) die Differenz zwischen Laborwert und dem errechneten Parameter sprunghaft verändert.

Umgekehrt müsste man ansonsten hinterfragen, ob in den "Messpausen" evtl. Abschnitte dabei sind, die groß genug sind, dass unentdeckte, hohe Werte in den 1c einfliessen und diesen haben ansteigen lassen, (d.h. Phasen mit mehr als 2-3 Stunden zwischen den Messungen)
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Herbie am Februar 13, 2007, 20:29
Hallo Anja, hallo Alf!

Bin den link mal durchgegangen und wenn man dort liest, welche Fehlerquellen und welche Varianzen es bei der HPLC-Methode (verwendet mein Labor) gibt, dann fragt man sich als alter Informatiker ob das Ganze nur Fuzzy-Logic ist  :baeh:

Werde beim nächsten mal ja sehen, wie es dann ist. die letzten 3 Messungen vorher haben wie gesagt  meinen Erwartungen und den Berechnungen im SiDiary ganz gut entsprochen, nur der letzte war absolut daneben. Und da ich wie gesagt mit der (Blutzuckermess-) Nadel lebe kann ich mir grosse 'Rausreisser' kaum vorstellen. Vor allem weil alle anderen Blutbildwerte inklusive Niere etc. (sg. grosses Blutbild incl. Harn) alle bis auf den HbA1c absolut im grünen Bereich waren (einen so guten Befund hatte ich nie als ich noch 'gesund' war  ;D ) lass ich mir noch keine grauen Haare wachsen (die hab ich schon).

Hat mich nur interessiert, ob ihr solche Fälle aus der eigenen Praxis auch kennt.

liebe Grüße

Herbie
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Angela am Februar 14, 2007, 07:56
also ich hab auch mal aus reinem Interesse 3 Monate SiDiary verwendet und meine HB1C war total anders als der gemessene.  :nixweiss: Aber ich habe ziemliche Schwankungen und ich denke halt die kommen durch einen Laborbericht eher raus.
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Alf am Februar 14, 2007, 09:00
Das würde mich jetzt nat. schon interessieren... :o ;)

Hast Du evtl. noch die (SiDiary-)Daten von diesem Test?

Bislang gibt es eigentlich nur einen "grundsätzlichen" Abweichungsgrund: Wenn sich (vorwiegend Typ2'er) fast nur postprandial messen liegen der Berechnung natürlich auch nur die viel höheren Essensspitzen zugrunde und nie oder nur die wenig gemessenen Nüchtern-Werte aber diesen Fall können wir bei Dir sicher ausschliessen - oder misst Du Dich immer nur nach Torten-Massakern? ;D ;)

Würde mich aber wirklich interessieren, woher diese Abweichung kommt und gerne auch versuchen, die Ursache zu erforschen...
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Llarian am Februar 14, 2007, 09:34

die kommen durch einen Laborbericht eher raus.

Hä?? Wie denn das?

Grüße
Anja
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Siggi©® am Februar 14, 2007, 10:06
Ich denke durch das Erinnerungsvermögen der kleinen Roten  :gruebeln:
Leben ja im Schnitt 90 Tage und sind sicher genauer wie die BZ-Messungen, die ja eh kaum 100%ig stimmen und ja auch wohl abhängig von der Meßhäufigkeit und der Meßzeit
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Llarian am Februar 14, 2007, 10:20

Ich denke durch das Erinnerungsvermögen der kleinen Roten  :gruebeln:
Leben ja im Schnitt 90 Tage und sind sicher genauer wie die BZ-Messungen, die ja eh kaum 100%ig stimmen und ja auch wohl abhängig von der Meßhäufigkeit und der Meßzeit

War das jetzt eine Antwort auf meine Frage? Oder auf wen anderes?
Gerade Schwankungen etc kommen doch nun NICHT durch einen Laborbericht heraus, was ja nu auch der Grund ist, warum der HbA1c nicht mehr der hochgelobte Goldstandard der Diabetologie ist.

Grüße
Anja
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 14, 2007, 12:34

Gerade Schwankungen etc kommen doch nun NICHT durch einen Laborbericht heraus, was ja nu auch der Grund ist, warum der HbA1c nicht mehr der hochgelobte Goldstandard der Diabetologie ist.


Ja, aber das spricht sich erst jetzt so langsam rum (immer noch besser als gar nicht). Da war im letzten Diabetesforum ein interessantes Interview mit Prof. Thomas Forst zum Thema "HbA1c-Gläubigkeit". Ich hab letztes Jahr auf dem Forum Diabetes in Essen schon mit ihm darüber gesprochen. Er ist auch der Meinung, daß man ein bißchen mehr Gewicht auf den pp-BZ und die Schwankungen legen sollte. (Und für mich war das auch spannend, weil ich das schon seit Jahren predige)
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Llarian am Februar 14, 2007, 12:38

(Und für mich war das auch spannend, weil ich das schon seit Jahren predige)

;D ;D
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 14, 2007, 12:38
Mal etwas grundsätzliches: ich versuche immer mit einem möglichst normalen BZ zur Blutabnahme zu gehen. Wenn ich morgens bei 300irgendwas liegen würde, dann würde ich den Termin wohl eher absagen.

Immerhin liegt das Blut ja u.U. noch ein paar Stunden herum, bevor es analysiert wird und ich denke, da könnte schon ein bißchen mehr an frischem Hb glykieren und so ein falsch hoch interpretiertes 1c dabei rumkommen.
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 14, 2007, 12:42


(Und für mich war das auch spannend, weil ich das schon seit Jahren predige)

;D ;D


Geht mir immer runter wie Öl. Vor drei Jahren hat da in Essen auch ein Diabetologe aus Berlin über Analoga gesprochen. Damals hieß es ja, daß unter Lantus vermehrt Retinopathien beobachtet wurden und ich hatte schon lange vorher in dsmd vermutet, daß das wohl eher an einer zu raschen Normalisierung lag. Und er meinte das eben auch ;D
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Herbie am Februar 14, 2007, 13:38
Hi zusammen,

nochmals eine Frage an die Vollprofis. Mein Labor hat auf meinen Einspruch über den Wert am Nachmittag des Blutabnahmetermins (dank Internet gehts ja ganz flott dass du siehst wies aussieht  :D ) am nächsten Tag eine 'Kontrolle' durchgeführt - meine Frage - hat das einen Sinn bzw. was haben die da Kontrolliert, doch nicht mein mehr als 24 Stunden altes Blut ????

lG

Herbie
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Adrian am Februar 14, 2007, 14:57

Hi zusammen,

nochmals eine Frage an die Vollprofis. Mein Labor hat auf meinen Einspruch über den Wert am Nachmittag des Blutabnahmetermins (dank Internet gehts ja ganz flott dass du siehst wies aussieht  :D ) am nächsten Tag eine 'Kontrolle' durchgeführt - meine Frage - hat das einen Sinn bzw. was haben die da Kontrolliert, doch nicht mein mehr als 24 Stunden altes Blut ????

lG

Herbie


Hm, wenn das mit Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) gelagert wird, dass es nicht gerinnt... sollte das eigentlich gehen.
Ob sich HbA1c noch etwas verändern könnte, da ja noch Zucker im Blut ist, hm? Sollte eigentlich auch nicht so stark sein, im Vergleich zu den 3 Monaten, über die der Wert bestimmt wird - wenn Du nicht gerade mit einem BZ von 500 abgegeben hast.

Ich schicke mein Blut auch in einem kleinen EDTA-Röhrchen mit der Post an meinen Arzt, da ich mich, zumindest an Werktagen, im Ausland aufhalte.

LG|Adrian
Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Susanne am Februar 17, 2007, 12:57
Hallo Adrian



Ich schicke mein Blut auch in einem kleinen EDTA-Röhrchen mit der Post an meinen Arzt, da ich mich, zumindest an Werktagen, im Ausland aufhalte.


 :staun2:   Lechz... welche Röhrchen?? welches LAbor???  ???

das wär was für uns auch....

ich kenne die kleinen EDTA-Röhrchen aus meiner Spitals-Zeit - aber ich wusste nicht, dass ein österreichisches Labor/ein österreichischer Arzt damit arbeiten - und das auch noch per Post???

Bitte - wie macht Ihr das? Blut aus der Fingerbeere oder aus der Vene?

LG Susanne


Titel: Re: HbA1C Variationen
Beitrag von: Adrian am Februar 18, 2007, 17:00

Hallo Adrian



Ich schicke mein Blut auch in einem kleinen EDTA-Röhrchen mit der Post an meinen Arzt, da ich mich, zumindest an Werktagen, im Ausland aufhalte.


 :staun2:   Lechz... welche Röhrchen?? welches LAbor???  ???

das wär was für uns auch....

ich kenne die kleinen EDTA-Röhrchen aus meiner Spitals-Zeit - aber ich wusste nicht, dass ein österreichisches Labor/ein österreichischer Arzt damit arbeiten - und das auch noch per Post???

Bitte - wie macht Ihr das? Blut aus der Fingerbeere oder aus der Vene?

LG Susanne





Nenee, nicht österreichischer Arzt, Althausener Arzt ;-)

Ich nehme Blut aus der Fingerbeere  - ca 10 Tröpfchen.
Und der Expressversandt nach Deutschland kostet nur 1,10 EUR, da die österreichische Post nach Gewicht rechnet.

LG|Adrian