Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => Allgemeiner Bereich => Schäden und ihre Folgen => Thema gestartet von: hebl am Februar 09, 2007, 01:13

Titel: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: hebl am Februar 09, 2007, 01:13
Moin, Moin.

Was ich in diesem Forum vermisse ist eine Rubrik über Folgeschäden bei Diabetes.
Es sind nicht nur Gute Werte gefragt und man sollte nicht nur über verschiedene Therapien diskutierern, meiner Meinung nach sind die Folgeschäden und hier die Vermeidung und auch Therapien sehr wichtig und sollte nicht unter "Allgemein" abgelegt werden.
Dieses sollte als Denkanstoß gewertet werden.
Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße aus der Heide
hebl
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Adrian am Februar 09, 2007, 02:36
Hm, ich muss erhlich sagen, mich betrifft es (noch) nicht.

Aber ich würde es wie im Usenet machen: Alles kommt ins Allgemeine, und wenn sich dann wirklich recht viele Beiträge zu einem Thema gibt, kann man eine Untergruppe/Unterforum eröffnen.

LG|Adrian
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: LordBritish am Februar 09, 2007, 07:04

Was ich in diesem Forum vermisse ist eine Rubrik über Folgeschäden bei Diabetes.


Hallo hebl,

ich für meinen Teil habe zum Glück (noch) keine Folgeschäden.
Finde die Idee aber sehr gut, so macht das auch gleich einen anderen Eindruck das
hier nicht nur Streber sind :zwinker:
Alos ich bin  :dafuer:

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Angela am Februar 09, 2007, 07:40
Naja, die Idee ist vielleicht nicht so schlecht, aber ich weiß nicht ob so viele Leute über ihre Schäden sprechen wollen? Aber vielleicht werden sie dadurch auch motiviert darüber zu sprechen?  :gruebeln: Was meint Jörg dazu?
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Gela am Februar 09, 2007, 08:51
Die Idee eines Unterboards finde ich gut.

Vorschlag: Der Schreiber könnte vielleicht die Möglichkeit erhalten (? an Jörg), seinen Thread nur für einen bestimmten Personenkreis (angemeldete Mitglieder) oder weiterhin unter "Allgemeines" der Allgemeinheit zugänglich zu machen; also Zuordnung einsehbar oder nicht einsehbar.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: LordBritish am Februar 09, 2007, 10:03

Aber vielleicht werden sie dadurch auch motiviert darüber zu sprechen?  :gruebeln:


Ich denke schon das es motiviert und jeder kann ja frei entscheiden in welchen Umfang er etwas schreibt...

Wenn so ein Board da ist, gibt es doch auch gleich einen anderen Eindruck,
eben das man hier auch über solche Probleme reden kann...
Sollte dann aber schon nur für Mitglieder des Forums sichtbar sein.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: sonrisa am Februar 09, 2007, 16:42
Also ich würde das auch gut finden!  :ja: Habe ja eine ganze Palette an Folgeschäden und würde gerne mehr darüber sprechen. Bisher hatte ich aber den Eindruck, daß die meisten hier (glücklicherweise) keine Folgeschäden haben.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Andi am Februar 09, 2007, 21:17
Hi Hella und "Gemeinde"


Also ich würde das auch gut finden!  :ja: Habe ja eine ganze Palette an Folgeschäden und würde gerne mehr darüber sprechen. Bisher hatte ich aber den Eindruck, daß die meisten hier (glücklicherweise) keine Folgeschäden haben.


Du hast hier in einem "Aufwasch" zwei wichtige Themen angeschnitten. :super:
A) Die Erwähnung von Folgeschäden/Spätschäden im Allgemeinen zur Sprache zu bringen.
B) Wir wären alle "Vorzeigediabetiker" und hätten keine Folgeschäden.

Zu A):
Noch bin ich ich im diabetischen Sinne ohne Folgeschäden. Was aber nicht heissen will, davon verschont zu bleiben. Daher denke ich mal, daß es erleichternd wirkt, wenn das Thema nicht tabuisiert wird. Einen "abgeschlossenen" Bereich dafür zu erschaffen, halte ich für einen sehr positiven Gedanken :ja:

Zu B):
Wir sind alle keine "Engel". Dazu gibt es ja schon den zaghaften Versuch des Threads "Wie oft sch... ihr auf den DM" oder so ähnlich. Ich finde den gerade nicht  :-\
Auch hier wird zum Ausdruck gebracht, daß wir hier alle nur Menschen sind, die ab und zu mal einfach "abschalten" wollen, weil es im Augenblick mehr als nur mühsam ist, die notwendige Aufmerksamkeit aufzubringen.

Wie Eingangs schon erwähnt, darf ich derzeit auf diverse "Erfahrungen" noch verzichten ... aber ich kann mir gut vorstellen, daß ein entsprechendes Unterboard durchaus angebracht ist :ja:
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: vreni am Februar 09, 2007, 22:18
Ich schliesse mich vollumfänglich Andis Aussage an  :ja:
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Akina am Februar 09, 2007, 23:44
Bin sehr dafür, dass wir so ein Forum haben sollten !
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: sonrisa am Februar 10, 2007, 11:57
Hi Andi,

ich habe schon gemerkt, daß viele hier keine "Vorzeigediabetiker" sind.  ;D Sonst würde ich mich hier wahrscheinlich auch nicht so wohl fühlen.  :ja:
Ich hatte eher angenommen, daß das Thema Folgeschäden hier nicht so häufig vorkommt, weil die meisten keine Folgeschäden haben. Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß man, wenn man nicht betroffen ist, sich auch nicht unbedingt mit dem Thema beschäftigen mag (bei mir war es früher jedenfalls immer so  ::))

Ich persönlich habe überhaupt keine Probleme über meine Folgeschäden zu sprechen. Im Gegenteil, ich würde mich gerne mit anderen austauschen und / oder dem einen oder anderen vielleicht auch ein bißchen die Angst davor nehmen (mir geht es nämlich trotz allem sehr gut!  :ja:)
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 10, 2007, 12:59
Ich hab dazu mal ein Board eingerichtet. Allerdings hab ich ein Problem damit, das abzuschotten. Wenn wir sagen, wir wollen es enttabuisieren, also offen darüber reden: warum dann als geschlossene Gruppe?
Ich fände es gerade gut, wenn der Besucher, der nicht weiß ob er Mitglied werden soll oder nicht hier nicht nur den 5er-Club sehen kann, sondern auch die, die über Folgeschäden diskutieren.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: LordBritish am Februar 10, 2007, 14:28

Ich fände es gerade gut, wenn der Besucher, der nicht weiß ob er Mitglied werden soll oder nicht hier nicht nur den 5er-Club sehen kann, sondern auch die, die über Folgeschäden diskutieren.


Da ist was wahres dran... ich könnte mir aber auch gut vorstellen das es jemanden gibt der sagt ich möchte
nicht das jeder das lesen kann, sondern nur Mitglieder um den Kreis etwas einzuschränken.

Vielleicht findet sich ja ein Kompromiss, irgendwie so in der Art öffentliche Folgeschäden und Private Folgeschäden
oder so...

Viele Grüße

Markus
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 10, 2007, 17:55
Definitiv: Nein!

Dann können wir gleich auch ein Board ICT öffentlich und ICT privat, CSII öffentlich und VSII privat.... usw. machen

Hier im Forum gibt es keine Realnamenpflicht, die Mail-Adresse kann man verstecken. Wer noch mehr Privatsphäre sucht wird sie wohl nur in der guten alten Snailmail finden.

Oder glaubst du allen Ernstes, daß es irgendeinen stummen Mitleser interessiert, daß Goofy08-15 eine PNP hat? Den wird es bestenfalls interessieren, womit Goofy08-15 das therapiert und welche Erfahrung er mit den verwendeten Medikamenten gemacht hat.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Corinna am Februar 10, 2007, 18:55
finde die idee mit dem neuen forum auch sehr gut.

und wenn jemand nicht über seine probleme reden will, weil es nicht jeder sehen soll, dann muss er es eben lassen. und falls er es nur bestimmte leute lesen lassen will, schickt er halt ne emial oder so. ;)
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: LordBritish am Februar 10, 2007, 20:44

Hier im Forum gibt es keine Realnamenpflicht, die Mail-Adresse kann man verstecken. Wer noch mehr Privatsphäre sucht


Da hast Du auch wieder Recht, nur um es klarzustellen, ich hätte damit keine Probleme.
Dachte nur an andere die sich gehemt fühlen könnten, aber klar keiner weiß wer Goofy08-15 ist, außer er outet sich...
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: hws am Februar 11, 2007, 11:10
Zitat
Ich hab dazu mal ein Board eingerichtet.

Bin zu blöd, um es zu finden.
Adeus
HWS
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: nuetzele am Februar 11, 2007, 11:15
http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?board=52.0
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: hws am Februar 11, 2007, 11:40
Danke,
jetzt hab selbst ich es begriffen.
Adeus
HWS
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Cosi am Februar 12, 2007, 20:29
Hallo,

habe auch meine Folgeschäden und es wäre sicher für viele Neulinge von Vorteil, die Erfahrungen von Betroffenen selbst zu lesen.

Liebe Grüße

Cosi
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 14, 2007, 11:44
Macht doch einfach mal ein Experiment: geht mal zu irgendwelchen Leute und stellt denen eine geflüsterte Frage. Die meisten antworten dann auch im Flüsterton.

Wenn ich will, daß etwas enttabuisiert wird, dann erreiche ich das nicht, indem ich es nur im geheimen ausspreche.

Zitat: "Nenn die Dinge immer beim richtigen Namen. Die Angst vor einem Namen steigert nur die Angst vor der Sache selbst" (Prof. Albus Dumbledore)
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: dingo1 am Februar 15, 2007, 19:08
hi,

ob das ein Folgeschaden ist, weiss ich derzeit nicht. Seit 2002 DM-Typ-1, schleppe ich noch ne
essentielle Hypertonie mit rum, die vorher nicht da war.

Auf der Halbgottseite habe ich das Puzzlespie nach dem Warum eingestellt, da die erstmal klären,
warum ich meine medikamentöse Therapie (=nichtkausal=unsinn) für klüger halte als die bevorzugte
Linie mit ACE-Hemmern.

An Augen, Nieren oder Nerven nichts, HBA1/-C aber auch ständig seit Diagnose im Labor-
referenzbereich (ok, einmal drüber mit 6,3 zu 6,2 beim HBA1C, das war der Urlaub;)

Bei Beibehaltung der derzeitigen Therapie erwarte ich keine nennenswerten Begleit-/Folge-/Spät-
/Organ-/Nervenerkrankungen vor 2025 (Ausnahme Krebs, hängt aber wohl dann nicht am Diabetes selber oder
den Plastikinsulinen).

mfG
dingo1
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: hebl am Februar 15, 2007, 19:58
Hi dingo1. :winke:

Zitat
Bei Beibehaltung der derzeitigen Therapie erwarte ich keine nennenswerten Begleit-/Folge-/Spät-
/Organ-/Nervenerkrankungen vor 2025 (Ausnahme Krebs, hängt aber wohl dann nicht am Diabetes selber oder
den Plastikinsulinen).

Ich wünsche dir das von ganzem Herzen! Warum du aber 2025 als evtl. Start deiner Folgeschäden angibst, ist mir nicht ganz klar.
Du kannst ein Leben lang von Folgeschäden verschont bleiben oder es geht morgen los. Auch bei noch so guter Einstellung!
Es kann dir keiner eine Garantie geben von Folgeschäden verschont zu bleiben, egal ob gut oder schlecht eingestellt!

Dir einen problemlosen Tag
und alles Gute
wünscht dir
hebl
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: LordBritish am Februar 15, 2007, 20:25

Du kannst ein Leben lang von Folgeschäden verschont bleiben oder es geht morgen los. Auch bei noch so guter Einstellung!
Es kann dir keiner eine Garantie geben von Folgeschäden verschont zu bleiben, egal ob gut oder schlecht eingestellt!


 :ja: das einzige was man durch eine gute Einstellung erreichen kann ist die Minimierung des Risikos bzw. der Folgeschäden.
Es gibt da kein Patentrezept, der eine kann mit der gleichen Einstellung verschont bleiben und den anderen trifft es dann.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: dingo1 am Februar 16, 2007, 09:31
hi:)

>Warum du aber 2025 als evtl. Start deiner Folgeschäden angibst, ist mir nicht ganz klar.

tja, dafür braucht man ne Basis und einen riesigen Datenpool. Nur grob als Skizze:
- Nix an den Augen = Freifrist für 5 Jahre bei HBA1-C von 7
- der Rest (also Organe) dauert noch länger, Nerven außen vor (die gehen extra)
- mit Normalgewicht und ausreichend Bewegung klappt auch Herz-/Kreislauf dauerhaft

Wenn man diesen Datenwust zusammen hat, kommt man sehr schnell (zumindest mit meinem
Zeitfenster) auf längere Zeiträume als die einschlägig bekannten.
Die Therapieziele haben sich nicht wesentlich verändert. Lifestyle und das "Drumherum"
machen es. Für 1-er ist es allerdings mehr als bedauerlich, dass Schulungen und Therapiemöglichkeiten
derart torpdeiert werden, dass man "Berufsdiabetiker" werden sollte, um ein halbwegs
freies Leben führen zu können (ist schwer möglich mit X Spritzen oder ner Pumpe).

>das einzige was man durch eine gute Einstellung erreichen kann ist die Minimierung des Risikos bzw. der Folgeschäden.

Minimierung ist imho falsch, grottenfalsch. Man hat allerdings die Möglichkeit den Eintrittzeitpunkt
deutlich nach hinten zu verschieben.

Die allerwichtigste Erkenntnis meinerseits ist aber die, dass man tunlichst zu Beginn das
Richtige macht, da das Fehlerkonto des Menschen eh vorm Überlaufen ist.
mfG
dingo1
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 16, 2007, 10:59

>Warum du aber 2025 als evtl. Start deiner Folgeschäden angibst, ist mir nicht ganz klar.

tja, dafür braucht man ne Basis und einen riesigen Datenpool.


Ich würde eher sagen "eine gute Glaskugel/Kaffeesatz/Tierinnereien" :ja:

Zitat
Für 1-er ist es allerdings mehr als bedauerlich, dass Schulungen und Therapiemöglichkeiten
derart torpdeiert werden, dass man "Berufsdiabetiker" werden sollte, um ein halbwegs
freies Leben führen zu können (ist schwer möglich mit X Spritzen oder ner Pumpe).


Das ist deine Meinung. Ich sehe die Einschränkung für mich lediglich darin, daß ich nicht essen kann wann und was ich will
(einige schaffen das schon, aber die kommen dann auch nicht auf die Idee mal eben eine Packung Crunchy Nuts zu verdrücken) und daß ich ständig den BZ messen muß, wenn ich akzeptable Werte erreichen will.

Zitat

>das einzige was man durch eine gute Einstellung erreichen kann ist die Minimierung des Risikos bzw. der Folgeschäden.

Minimierung ist imho falsch, grottenfalsch.


Nein, das ist schon richtig. Schau dir mal die UKPDS ode die DCCT-Studie an. Dort wird von x% Risiko gesprochen, nicht von Gewissheit.

Zitat
Man hat allerdings die Möglichkeit den Eintrittzeitpunkt deutlich nach hinten zu verschieben.


Das hängt aber eben nicht nur an der BZ-Einstellung, sondern auch an der genetischen Prädisposition. Für alle Folgeschäden gibtes auch Nicht-Diabetiker, die sie trotzdem bekommen haben. Eine Erkrankung, die nur Diabetiker betrifft ist mir jedenfalls nicht bekannt.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: dingo1 am Februar 17, 2007, 01:05

hi:)

>Das hängt aber eben nicht nur an der BZ-Einstellung, sondern auch an der genetischen Prädisposition.

Das unterschreibe ich sofort! Nur, an den Genen kann man derzeit nicht viel ändern. Für die Therapie
sind sie also ziemlich unbrauchbar.

Das Zeitfenster hingegen, so ab Diagnose und Eintritt der (ich mag es lieber so) Spätschäden, dass kann
man manipulieren.

Diabetes ist (imho) im Prinzip nichts anderes als therapiefehlerbehaftetes vorzeitiges Altern der Gefäße
und Nerven. 1-er haben derzeit ne gute Chance, um diese Spätschäden rumzukommen. Das Prinzip praktizierst
selbst Du.

Nochmal deutlicher, es geht mir nicht um die Ursache von irgendwas. Das wird sehr mühsam. Mir geht es nur
um den Faktor Eintrittszeitpunkt.

Ne Begründung habe ich auch noch (mal so die nicht abgedrehte Variante):

Da ist irgendwas defekt (Insulin kommt nicht mehr). Nun kommt die fehlerbehaftete Therapie obendrauf.
Ab diesem Zeitpunkt hat man mal zumindest mehr oder weniger häufig andauernd nen hohen Blutzucker-
spiegel, der ja nun für Schäden sorgt, die sonst nur Ältere erfahren.

Um das Optimum der fehlerbehafteten Therapie herauszuholen sollte aber das drumherum stimmen.

Wenn man sich einfach mal vorstellt:

Der Mensch hat ne Lebenserwartung von unendlich ab Geburt (O.K. Wir nehmen jetzt mal 150 Jahre).
Mit Diagnose DM geht davon dann was ab. Wenn wir beim befristeten Modell bleiben, werden die Effekte
klarer. Iregendwann ist jede Zellteilungs-/Regenerationsfähigkeit hinüber. Auf 140 Jahre Erwartung
müsste man als derzeit frischer 1-er kommen (allerdings mit allem, was fehlerbehaftet dazukommt).

Ich will hier keine Wissenschaft draus machen, der Satz "Man bekommt es eventuell", den halte ich
allerdings für falsch. Ich bestreite aber auch nicht, dass die Gene da was vorab anlegen,
in meinen Augen wuerde im Modell jeder 1-er irgendwas an Spätschäden erleben, da die Therapiemöglichkeiten
unzureichend sind.

Nur bleibt es sehr auffällig, dass die Betroffenen mit der höchsten Fehlerquote (egal, wo) auch am ehesten
ableben.

mfG
Dingo1
ps: das sind keine Tierinnereien, zumindest die Zahlen nicht. Ne Ursache klären sie auch nicht,
sie können aber helfen, Entscheidungen zu finden.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am Februar 17, 2007, 12:26

Diabetes ist (imho) im Prinzip nichts anderes als therapiefehlerbehaftetes vorzeitiges Altern der Gefäße
und Nerven. 1-er haben derzeit ne gute Chance, um diese Spätschäden rumzukommen.


Ja, dem kann ich mich anschließen.  :super:

Zitat
Nochmal deutlicher, es geht mir nicht um die Ursache von irgendwas. Das wird sehr mühsam. Mir geht es nur
um den Faktor Eintrittszeitpunkt.


Ja, aber der ist eben nicht so genau vorhersagbar. Wollte man den als Formel darstellen würde ich sagen
Eintrittszeitpunkt=genetische Prädisposition+Manifestationsalter+Summe der Therapiefehler. Zwei unveränderliche Terme und einer, an dem man drehen kann. (Bis zu einem gewissen Grad)

Zitat
Ich will hier keine Wissenschaft draus machen, der Satz "Man bekommt es eventuell", den halte ich
allerdings für falsch. Ich bestreite aber auch nicht, dass die Gene da was vorab anlegen,
in meinen Augen wuerde im Modell jeder 1-er irgendwas an Spätschäden erleben, da die Therapiemöglichkeiten
unzureichend sind.


Vorausgesetzt, er wird alt genug? Ja, sehe ich auch so. Und nicht nur ich, wenn man sich in der medizinischen Wissenschaft mal so umsieht. Gleiches gilt ja auch schon für Alzheimer, Parkinson usw.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Ufuk am Februar 17, 2007, 17:24

hi,

ob das ein Folgeschaden ist, weiss ich derzeit nicht. Seit 2002 DM-Typ-1, schleppe ich noch ne
essentielle Hypertonie mit rum, die vorher nicht da war.

Auf der Halbgottseite habe ich das Puzzlespie nach dem Warum eingestellt, da die erstmal klären,
warum ich meine medikamentöse Therapie (=nichtkausal=unsinn) für klüger halte als die bevorzugte
Linie mit ACE-Hemmern.

An Augen, Nieren oder Nerven nichts, HBA1/-C aber auch ständig seit Diagnose im Labor-
referenzbereich (ok, einmal drüber mit 6,3 zu 6,2 beim HBA1C, das war der Urlaub;)

Bei Beibehaltung der derzeitigen Therapie erwarte ich keine nennenswerten Begleit-/Folge-/Spät-
/Organ-/Nervenerkrankungen vor 2025 (Ausnahme Krebs, hängt aber wohl dann nicht am Diabetes selber oder
den Plastikinsulinen).

mfG
dingo1


hi dingo1

mein neuer diabetologe sagte mir zu den ace-hemmer weil ich den auch benütze (ramipiril)
er würde mir auch wenn ich ganz schlank wäre und das andere, würde er mir trotzdem den ace-hemmer verschreiben weil es schützt. Es soll gut sein für Diabetiker hat kein nebenwirkungen ausser mann hat halt so allergie dagegen.
weiss nicht.

gruß
ufuk
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Llarian am Februar 17, 2007, 18:25

mein neuer diabetologe sagte mir zu den ace-hemmer weil ich den auch benütze (ramipiril)
er würde mir auch wenn ich ganz schlank wäre und das andere, würde er mir trotzdem den ace-hemmer verschreiben weil es schützt. Es soll gut sein für Diabetiker hat kein nebenwirkungen ausser mann hat halt so allergie dagegen.
ACE-Hemmer wirken wegen ihrer Wirkungsweise auch nephroprotektiv, können also die Nieren vor Fortschreiten diabetischer Folgeschäden schützen. Zu den Nebenwirkungen gehört bei einigen Leuten ein recht quälender Reizhusten, weil das Medikament nicht nur das ACE, sondern auch ein entsprechendes Enzym in der Lunge hemmt. Dann kann man auf AT1-Blocker umsteigen. Fazit: Jeder, der als Diabetiker schon eine Mikroalbuminurie hat, ist damit gut beraten (vorausgesetzt, es sprechen keine anderen Gründe dagegen).

Grüße
Anja
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: dingo1 am Februar 18, 2007, 10:24
hi:)

die Gleichung reicht mir vorerst. Das Wort kleiner Spielraum hingegen nicht. Der Spielraum
ist vermutlich erschreckend größer als man glaubt. Gegen therapiebedingte Fehler und Gene hilft
er allerdings nicht. Risiko 0 geht also wirklich nicht!

Statt der Gleichung halte ich allerdings diese Risikoquadrate für anschaulicher. Die visualisieren
den Sachverhalt besser. Ich kenne sie aber nicht von der Medizin, habe daher keine Ahnung, wie man die
dort nennt.

Es geht ums Altern. Man nimmt alle 10 Jahre und baut so ein Quadrat auf.
Die sehen so aus...

3456
2345
1234
0123

Rechts oben steht ne riesen Zahl im Verhältnis zu links unten. Links unten ist also der grüne
Bereich. Ab jetzt wird es schwierig, da mehrdimensionales reduziert werden soll.

Man hat also alle zehn Jahre so einen Kasten. Die Zahlen werden immer höher, da man altert
und sie das Risiko für irgendwas angeben. Also selber Kastenaufbau alle 10 Jahre, Zahlen werden
nur größer.

Ab nun beginnt das Chaos der Vereinfachung. Für 100 Lebensjahre haben wir 10 Kästen. In dem
für "Mann" steht allerdings was anderes als im Kasten für "Frau". Was da drinsteht ist auch erstmal
egal. Wie für Mann/Frau, gehen die Quadrate für so ziemlich alles. Sie sind aber isoliert nichts
wert, da sie doch begrenzt sind. Der Anstieg der Werte von links nach rechts kommt vom gemessenen
Parameter 1, der Anstieg von unten nach oben kommt von Parameter 2.

Wenn man nun aber die Spät-/Folgekomplikationen als Kasten betrachtet (und nebenbei weiss,
dass Parameter 1 und 2 im wesentlichen vom Lifestyle kommen), wird der Spielraum größer.
Mit Diabetes und schlechten Genen stehen höhere Zahlen in den Kästen. Der Start ist also ab
Diagnose schlechter. Die Lifestyle-Marker wie Rauchen, Alkohol, Bewegung und Fettsucht hingegen
bringen einen nach ganz rechts oben in der Kiste. Und: die Zahlen steigen innerhalb eines Kastens
nicht linear von links nach rechts oder unten nach oben!

Als Betroffener habe ich nur die Möglichkeit "Life-Style", da mir sonst der nächste Gesundheitsökonom
die Diabetestherapie auf den Stand von 1970 zurückstellt, da ich ja trotz kostenintensiverer
Therapie nichts gelernt habe.

Versuche zur Vermeidung scheinen mir jedenfalls klüger als Diskussion um Schuld oder Therapie von
Dingen, die man vermeiden kann. Die Manipulationsmöglichkeit in der Verhaltensweise ist jedenfalls
größer als mehrheitlich angenommen.

mfG
Dingo1
ps: bevor man über ACE/Sartane oder sonstwas streitet, gilt der Satz von Anja. Noch wichtiger
allerdings ist auch ne effektive Blutdrucksenkung (incl. Kontrolle). Aus Erfahrung kann ich aber sagen,
dass die Diskussionsbereitschaft seitens der Mediziner schlechter wird, wenn man nach einiger Zeit nicht
deren Ziele erfüllt. Das sogenannte Gesamtbild entscheidet also mehrheitlich, was hier schnell geht.
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: dingo1 am Februar 21, 2007, 22:50
hi:)

gilt das 1:9 für 2-er? 1-er hauen auf Niere und Augen. OK, 2-er auch. Nur ist ein 2-er
mehrheitlich noch deutlich älter.

Mit einem Mittel ging es bisher. Allerdings wohl nur zusätzlich mit Life-Style. Rauchen
weg, Schicht weg und die Medikamente noch anders eingenommen als der Pharmavertreter vom
Hersteller meinte. Man sollte allerdings auch irgendwo mal "normal" oder "gut" bzgl. Ein-
stellung von irgendwas hinterfragen. Ich habe 8 Jahre vor Diagnose DM als Ziel angegeben.
Das reicht für die allgemeinen Empfehlungen, da dort nichts war. Wer mir den RR weiter
runterquetscht und nur DM nennt, der kann gleich wieder gehen (jaja, das kommt davon, wenn
man mehrdimensionales runterrechnet und dann beginnt Fragen zu stellen). Wenn ich mich
als Super-Hoch-Risikopatient betrachten würde, benötigte ich mindestens noch nen Calzium-
kanalblocker. Normal reicht mir allerdings durchaus. Dafür allerdings normal überall und
möglichst nebenwirkungsarm und positiv bezgl. sonstiger Risiken.

Zum Sterben...tja: an irgendwas muss man wohl sterben. Ich erhebe auch nicht den Anbspruch,
dass ich mittels komplexester medikamentöser Therapie irgendwann der älteste Diabetiker
werden möchte. Die Lebenszeitverkürzung, die man sich hingegen mit mangelndem Life-Style
herbeiführt, sind in Deutschland derzeit allerdings schon bei der Bundesregierung auf dem
Tisch gewesen.

Daher auch dieser Quadratekram. Wenn man so denkt, versteht man sehr schnell, wie der
verlängerte Arm der Bundesregierung, das inzwischen in einschlägigen Kreisen sehr gut bekannte
IQWG, denkt und handelt. Zumindest bei Diabetes. Meine Blutdrucktherapie steht da wohl
demnächst auf dem Prüfstand.

Der verlängerte Arm der Bundesregierung wird durch Prof. Sawicki (keine Ahnung, ob Name und Titel
derzeit passen) vertreten. Der streicht da dauernd was zusammen und niemand weiss warum.
Mit dem Risikoquadrat wird das einfacher. Hinter dem IQWG steht sehr wahrscheinlich folgender
Gedanke:

trotz extrem erhöhtem Therapieaufwand tauscht die betroffene Klientel lediglich den Risiko-
faktor Blutzucker gegen den Faktor Übergewicht. Das mag medizinisch eventuell noch begründbar
sein. Im Sozialgesetzbuch steht bei uns allerdings auch noch das wort wirtschaftlich.
Die genaue Selektion seiner "anerkannten" Studien habe ich mir nicht angesehen. Die Methodik
passt aber zur aktuellen Politik und der Aussparung der (bisherigen) 1-er.

Wenn Betroffene den Joker Life-Style oder besser Normalgewicht verlieren, wird das zumindest
hier sehr eng werden. Ich bin mir nichtmal im klaren, ob der allseits empfohlene Beitritt zu
den DMP-s klug ist. Man gibt ja die Daten für den bisherigen Spielraum selber aus der Hand.

mfG
Dingo1
ps: das mit den 20 Jahren verschont, das gibt Hoffnung:)
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: dingo1 am Februar 28, 2007, 17:25
hi:)

Zitat
Es sei sogar zu überlegen, diese Medikamente vorbeugend zu verordnen, d.h. wenn der Blutdruck noch gar nicht erhöht ist.


das ist weder finanzierbar noch kausal oder gar politisch begründbar:(

Zitat
Es sei sogar zu überlegen, diese Medikamente vorbeugend zu verordnen, d.h. wenn der Blutdruck noch gar nicht erhöht ist.


hmmm, ja und nein. Die Dinger schaffen einen gewissen Nierenschutz. Wenn das Gesamtbild aber nicht passt, bringt das nichts nennenswertes.

Zitat
Die Ursachen für hohen Blutdruck sind -


kannst Du total vergessen. Da haben selbst Fachkräfte keine Ahnung.

Zitat
Was meinst du damit? Habs leider nicht verstanden.


Tja, leider liegt der letzte 24-Std.-RR 8 Jahre vor meinem DM. In Ermangelung klügerer Meinungen liegt dann halt dort mein Ziel. Dort war ich für drei sehr kluge Mediziner sehr gesund (bis DM und Hypertonie bin ich das auch heute noch;)

Zitat
Na ja, ist DM halt eine Krankheit, die sich nicht durch Impfung verhindern oder durch Medikamente heilen lässt.


Heilung geht eh nicht, bekommt man bei uns sogar schriftlich vom Versorgungsamt. Bei den Spät-/Folgeschäden hingegen bin ich mir nicht so sicher. Wenn man es richtig macht ab Diagnose (und diese frühzeitig erfolgte), kommt man da wohl länger drumherum als manchem Betroffenen lieb ist.

Zitat
Menschen sind nicht so vorausschauend.


Richtig, hat die WHO, die UNO und die Bundesregierung auch erkannt. Jetzt läuft halt nach knapp 20 Jahren politikorientiertes Handeln, da die freien Menschen es nicht hinbekommen.

Zitat
Jedenfalls scheint mir die Idee, bei schon manifestem DM die Finanzierung der Medikamente einzuschränken, ziemlich kontraproduktiv, weil dann ja noch die Folgekosten der Spätschäden hinzukommen.


Nein, ohne Life-Style geht man mehrheitlich (wie ohne DM) an Herz-Kreislauf drauf. Die Spätschäden sind übrigens ein Witz gegenüber den sonstigen Kosten.

Ich wünsche aber trotzdem alles erdenklich Gute
mfG
dingo1
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: monikawp am August 24, 2007, 17:03
Zitat
Nur ist ein 2-er mehrheitlich noch deutlich älter.

Das stimmt ja wohl absolut nicht mehr!!
Wieviele Kinder und Jugendliche haben mittlerweile Typ2 und Tendenz steigend.
Auch fühle mich noch nicht alt und habe seit 2002 Typ-2. Bin gerade mal 44, wenn du das als alt bezeichnest  :baeh:

Monika
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: Joerg Moeller am August 25, 2007, 12:25

Zitat
Nur ist ein 2-er mehrheitlich noch deutlich älter.


Das stimmt ja wohl absolut nicht mehr!!


Doch!

Zitat

Wieviele Kinder und Jugendliche haben mittlerweile Typ2 und Tendenz steigend.


Nicht so viele wie Erw. >40 Jahre
Titel: Re: Folgeschäden bei Diabetes
Beitrag von: hjt am September 07, 2007, 09:11
ich denke, wir würden uns über die Altersverteilung wundern, wenn tatsächlich mal generell gescreent würde. Einen leichten Vorgeschmack hat sich um die Jahrtausendwende mal die israelische Armee beim gezielten Auswerten von Wehrpflichtigen-Eingangsuntersuchungen geleistet und da erschreckend viele Diabetiker und noch mehr Prädiabetiker ausgewiesen - mehr mit Bauch, aber erschreckend viele nicht unsportlich und gewichtsmäßig völlig unauffällig.

Dass der Typ2 zahlenmäßig wirklich zunimmt und nicht nur entsprechend häufiger und früher diagnostiziert wird, hat bis heute auch noch niemand überzeugend belegt.
Nur mal zum Überlegen: Bis 1974 gab es keine Typ2, weil es bis dahin die Definition überhaupt nicht gab.
Bis Mitte der 80ger Jahre konnten die meisten Arztpraxen den BZ nicht spontan eben mal messen und haben ne nüchtern-BZ-Untersuchung nur bei begründetem Verdacht in Auftrag gegeben. In dem Zusammenhang wichtig: Typ2 galt als Alterszucker. Wer als jüngerer Mensch mit ähnlichen Anzeichen auffiel, wurde als Irrtum nach Hause geschickt, weil er für Alterszucker noch nicht alt genug war.
Ab Mitte der 90ger Jahre haben wir einen Anstieg der Typ2-Zahlen, weil die BZ-Untersuchung standardmäßig in die Nüchternblutuntersuchungen aufgenommen wurde.
Und wir erleben aktuell wieder eine Zunahme, weil mit DMP und Fallpauschalabrechnungen Anreize für die Ärzte bestehen, jeden Typ2 möglichst früh zu identifizieren.

Auf solche Art statistisch bereinigt könnte die Typ2-Epidemie wahrscheinlich ein gutes Stück schrumpfen.