Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => ICT - Basis/Bolus => Thema gestartet von: Labellotom am Mai 25, 2014, 13:47

Titel: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Labellotom am Mai 25, 2014, 13:47
... melde mich aus der Versenkung :rotwerd: ...

Wegen eines durch eine Hypo verursachten Unfalles (Auto-Notarzt) bin ich mal wieder sehr streng mit mir und meinem Diabetes.
Ausser meinem Auto, einem Strassenschild und einem Baum ist GsD niemandem was passiert :sad4:

Hatte bisher Lantus verwendet (25 IE früh/10 IE abends).
Nach dem Unfall und einer Erhöhung des Zielwertes wurden daraus 30IE früh. Das ging auch soweit relativ gut.
Anmerken möchte ich noch, dass ich im Schichtbetrieb (Früh, Spät, Nacht) arbeite.

Als mir mein Behandelnder sagte, es gäbe was neues, Tresiba, habe ich gleich zugegriffen :kreisch:

...und bin bei 27 IE früh angelangt.

Es klappt soweit recht gut, aber leider habe ich sehr wenig über Wirkung und Erfahrungen mit dem Tresiba erfahren, -lesen können.
Und meine Werte so ca. 2-3 Stunden nach dem Aufstehen gehen doch recht weit nach oben.

Daher frage ich hier mal nach:

Hat von Euch jemand schon Erfahrungen mit Tresiba gemacht oder ist/wird umgestellt darauf?

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 26, 2014, 15:35
...aber leider habe ich sehr wenig über Wirkung und Erfahrungen mit dem Tresiba erfahren, -lesen können.

Das ist meistens so, wenn etwas noch ganz neu ist :zwinker:

Zitat
Und meine Werte so ca. 2-3 Stunden nach dem Aufstehen gehen doch recht weit nach oben.

Das könnte ein Aufstehphänomen sein, das haben viele. Ich hab dazu mal hier was geschrieben: http://www.diabetesinfo.de/fortgeschrittene/sonstiges/dawn-oder-aufstehphaenomen.html

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Labellotom am Mai 26, 2014, 18:46
Das ist meistens so, wenn etwas noch ganz neu ist :zwinker:
:patsch: Ach ja, stimmt, da könnte man einen Zusammenhang erkennen :gruebeln:

Nun, ich dachte, hoffte, dass jemand hier ist, der Versuchskarnickel, ähhhm, Studienteilnehmer oder so war.
Oder jemand, der einen solchen kennt und schon mal darüber gesprochen hatte. Vielleicht auch jemand, der mit seinem Diabetologen darüber gesprochen hat (egal ob positiv oder negativ).

Zitat
Das könnte ein Aufstehphänomen sein,...
Supi, danke für den Link. :super: Das Einfache ist meist so nah...

Mit dem Lantus hatte ich lange Zeit immer Früh und Abends gespritzt. Gegen Ende wurde ich auf eine Dosis am Tag umgestellt. Das war schon etwas besser und auch die höheren Früh-, Aufsteh-Werte hatte ich da nicht so, wie jetzt mit dem Tresiba.
Daher bin ich auch nicht gleich auf das Aufstehphänomen gekommen.

Mit dem Tresiba bin ich der Meinung, dass ich während meiner Wachphasen -Früh, Spät oder Nachts, bedingt durch den Schichtdienst- einen ruhigeren BZ-Verlauf habe, als es mit dem Lantus gewesen war.
Weniger Korrekturen als bisher. Ist ja auch schon mal etwas ;)
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: zuckersuesse1975 am Juni 06, 2014, 16:08
ich fang heute mit tresiba an, bin mal gespannt. ersetze damit protaphane.
c.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Labellotom am Juni 06, 2014, 23:26
Ein klein bisschen kann ich aus meiner Sicht zu meinem Thema selbst beitragen ;)

Erfahrungen bisher:
Ursprünglich hatte ich Lantus und musste mir sowohl früh als auch abends eine Dosis verabreichen (25IE/10IE). Die 24h Wirkdauer waren bei mir nie möglich gewesen.

Mit Tresiba reicht mir eine Injektion in der Früh mit momentan 27IE. Das ist für mich schon eine Erleichterung, da ich aufgrund Schichtarbeit mir die Injektionen in Spät und Nachtschicht direkt auf der Arbeit erspare.

Insgesamt gesehen haben sich meine Werte etwas, bis stark beruhigt. Ich meine, klar habe ich noch Schwankungen, aber die sind seit der Nutzung von Tresiba nicht mehr so sprunghaft und nicht mehr so ausgeprägt, wie es noch bei Lantus der Fall war.

Da ich momentan etwas höher eingestellt bin als "normal" (aufgrund eines Auto-Unfalles durch Hypo), um die Hypowahrnehmung wieder zu verbessern, hilft mir die ruhigere Balsalrate doch sehr.

Ich spüre keine Unterschiede in der Verträglichkeit zwischen Tresiba und Lantus und ob man Gewicht zulegt, wie man das Lantus nachsagt, kann ich momentan weder zusagen, noch verneinen. Es sind bei mir noch keine Veränderungen aufgetreten.

Zur Umstellung selber kann ich sagen, dass es sich so nach 2-3 Tagen gut eingependelt hatte.
Dann noch eine Korrektur hier und da, dann war der Keks gegessen :D

Und meine im ersten Thread erwähnten höheren Morgenwerte haben sich vorerst irgendwie in Wohlgefallen aufgelöst. Kann nicht sagen, warum, aber hauptsache es ist soweit alles im grünen Bereich.

So, das war es ersteinmal mit MEINEN Erfahrungen zu dem Insulin Tresiba.
Ich werde es weiter verwenden.

Weiterhin bin ich gespannt auf Berichte anderer Tresiba-Nutzer. Will INPUT  :ja:
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: BW am Juni 07, 2014, 22:27
... und ob man Gewicht zulegt, wie man das Lantus nachsagt ...

Also ich kann mit Lantus sowohl zu- als auch abnehmen. Das mit dem Gewicht zulegen würde ich eher dem Essen nachsagen! ;)
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: zuckersuesse1975 am Juni 08, 2014, 10:01
nicht nur... ich hab mit lantus zwischen 30 und 35 kilo zugenommen, und damals hings NICHT nur am essen!!!

c.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Hobbit am Juni 09, 2014, 11:10
... und ob man Gewicht zulegt, wie man das Lantus nachsagt ...

Also ich kann mit Lantus sowohl zu- als auch abnehmen. Das mit dem Gewicht zulegen würde ich eher dem Essen nachsagen! ;)

nicht nur... ich hab mit lantus zwischen 30 und 35 kilo zugenommen, und damals hings NICHT nur am essen!!!

c.


und um es zu komplettieren: Ich nehme weder zu noch ab. Jetzt haben wir vermutlich alle Varianten beisammen, die möglich sind  ;D :mahl:
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: zuckersuesse1975 am Juni 09, 2014, 12:38
 ;) dann is ja gut...
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Joa am Juni 09, 2014, 21:33
nicht nur... ich hab mit lantus zwischen 30 und 35 kilo zugenommen, und damals hings NICHT nur am essen!!!
Also ich denke, am Lantus selbst liegen Gewichtszunahmen auch nicht wirklich. Eher an der Therapiedefinition und auch am Diabetes Typ.

Anhand der Gewichtszunahme würde ich jetzt mal tippen, dass bei Dir ein Typ 2 besteht?

Gruß
Joa
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: zuckersuesse1975 am Juni 09, 2014, 22:08
ja, typ 2.

habe allerdings auf protaphane (das ich die letzten jahre hatte) nicht soviel zugenommen. muss aber auch erwähnen, dass ich 2 x 60 ie lantus spritzen m usste.
protaphane jetzt die letzte zeit nur 20 -0-0-30 ie. tresiba jetzt 56 ie.

was meinst du denn mit therapiedefinition?

liebe grüsse
c.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Joa am Juni 09, 2014, 22:57
was meinst du denn mit therapiedefinition?
Gemeint ist die Definition, wann und wieviel Insulin gespritzt wird.
Scheinbar verleitet Lantus gerne dazu, dass bei zu geringer Wirkung auf den BZ die Dosis kontinuierlich hochgeschraubt wird. Das hat dann auch eine Downregulation der Insulinrezeptoren (http://www.chrostek.de/neues-aus-althausen/up-und-down-teil-1.html) zur Folge, die Insulinwirkung je IE sinkt. Die Werte bleiben unbefriedigend, die Insulinschraube wird weiter nach oben gedreht.

Leider proiftieren die Fettzellen von den gestiegenen Insulinmengen mehr, als z.B. die Muskelzellen, da sie eine mehrfache Zahl an Insulinrezeptoren besitzen. Das generelle Typ-2 Probleme sind halt die hohen Insulinspiegel, auch schon vor jeder Behandlung.

Und daher ist die Basis jeder Behandlung ja die sogenannte Basistherapie. D.h. Ernährung und Bewegung. Also alles, was die Insulinwirkung verstärkt und den Insulinbedarf senkt.

Gruß
Joa
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: zuckersuesse1975 am Juni 11, 2014, 13:02
ah, okay.
danke für die info.

im moment dreh ich an allen "schrauben", also auch ernährung und bewegung, aber mittlerweile hab ich wieder 300er werte. morgen nochmal dia- termin. dann sehen wir weiter.

c.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 11, 2014, 13:08
Um dazu mal ein Bild zu malen:
wenn man einen Eimer mit einem Loch hat, dann wird der Eimer nur dann überlaufen, wenn man mehr Wasser reinkippt als durch das Loch ablaufen kann.

Schwierig wird es bei Diabetikern, die lange Zeit schlecht eingestellt waren. Das ist für die Zellen ein Hungerzustand. Und die neigen dann eher dazu, bei nächster Gelegenheit viel Energie in Form von Fett zu speichern, weil es ja wieder zu einem Hungerzustand kommen könnte.

Ganz wichtig ist hier das, was Joa schon gesagt hat: man sollte versuchen nicht in eine Down-Regulation zu kommen.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: zuckersuesse1975 am Juni 16, 2014, 19:27
bin jetzt bei 66 ie tresiba lt. ärztlicher ao, und habe heute zum ersten mal seit wochen wieder werte unter 150... aber mir gefällt die menge insulin nicht... zudem hab ich das gefühl, trotz allen schrauben, wieder zuzunehmen.
ich halt euch auf dem laufenden.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: juergenOBK am Juni 16, 2014, 19:59
Hallo Zuckersüße,
Das ist es doch die Gewichtszunahme ist noch nicht zu Ende, ist halt ein Masthormon. Und freue dich nicht zu früh in Kürze bist du bei >100 i.E. Angelangt sein. Mich haben sie auf 196 i.E. Hochgetrieben und plus 50 kg.

Toi toi toi

Gruß
Jürgen
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Angela am Juni 19, 2014, 11:58
Also auf Tresiba warten wir in Österreich auch schon. Meine Ärztin meinte das es vielleicht im Herbst kommen soll. Und sie hat mich schon vorgemerkt das ich es auch haben will
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Angela am Oktober 28, 2014, 09:21
So ich nehme jetzt seit ein paar Tagen auch Tresiba.
Wie sind die Erfahrungen jetzt 4 Monate später?
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Hobbit am Oktober 28, 2014, 11:30
Ein paar Erfahrungsberichte findest du in diesem (http://insulinclub.de/index.php?page=Thread&threadID=25510) Thread (insulinclub.de)
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: zuckersuesse1975 am Oktober 28, 2014, 12:45
tresiba ist bei mir abgesetzt, da ich immer mehr spritzen musste und in 5 monaten wieder 5 kilo zugenommen habe... ich bin jetzt für 3 monate probe-pumpenträger....
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Gyuri am Oktober 28, 2014, 14:33
Tresiba um von Lantus los zu kommen?  :kratz:

Da halte ich mehr vom Versuch von @zuckersuesse1975. Nur - an eine Pumpe kommt nicht jeder so leicht ran, bzw. ich mag keine Pumpe.

Ich hatte Lantus eher unfreiwillig abgesetzt (ich schrieb hier wo anders drüber) weil ich im Urlaub kein Lantus hatte.
Ich habe damals meine Basalversorgung von 25 Einheiten Lantus durch Zugaben von 24 Einheiten  Novorapid (=je 3 IE, 9x über den Tag verteilt) ersetzt und kam dann sogar mit etwas weniger Insulin zurecht.

Mein Dibaetologe meinte, vielleicht brauche ich überhaupt kein Lantus mehr und empfahl mir ersatzweise nur noch 18 IE 6x über den Tag verteilt,  als "korrigierende Novo-Zugabe". Das klappte nicht so recht und ich erhöhte wider auf 24 IE aber nur auf 6x verteilt. Öfter spritzen wäre auf Dauer doch unpraktisch und dann müsste man doch an eine Pumpe denken.

Ich brauche jetzt ganz sicher kein Lantus mehr und was anderes, wie z.B. Tresiba würde ich jetzt nicht verwenden.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Kladie am Januar 18, 2015, 13:52
Zitat
Orginal Joa:
Scheinbar verleitet Lantus gerne dazu, dass bei zu geringer Wirkung auf den BZ die Dosis kontinuierlich hochgeschraubt wird. Das hat dann auch eine Downregulation der Insulinrezeptoren zur Folge, die Insulinwirkung je IE sinkt. Die Werte bleiben unbefriedigend, die Insulinschraube wird weiter nach oben gedreht.

Leider proiftieren die Fettzellen von den gestiegenen Insulinmengen mehr, als z.B. die Muskelzellen, da sie eine mehrfache Zahl an Insulinrezeptoren besitzen. Das generelle Typ-2 Probleme sind halt die hohen Insulinspiegel, auch schon vor jeder Behandlung.

Und daher ist die Basis jeder Behandlung ja die sogenannte Basistherapie. D.h. Ernährung und Bewegung. Also alles, was die Insulinwirkung verstärkt und den Insulinbedarf senkt.

ich stimme mit Joa weitgehend überein. Allerdings sehe ich es nicht so, dass Lantus oder Tresiba für eine Dosiserhöhung durch Downregulierung verantwortlich sind. Bei einem T2 ist die Downregulierung durch die schlechte bis sehr schlechte Insulinwirkung und den damit stark erhöhten Insulinspiegeln meist schon am Anschlag. Da hat ein T2 auch nur sehr begrenzten Einfluss drauf im Gegensatz zum T1.
Ich will gar nicht spekulieren warum es zur Gewichtszunahme kommt denn es gibt sicher viele Gründe dafür aber ich denke sie kann eigentlich nur durch gemäßigte Nahrungsaufnahme verhindert werden. Auch Bewegung und Sport verbrauchen zusätzliche Energie und erhöhen den Grundumsatz durch Muskelaufbau. Da stimme ich mit Joa wieder total überein.

Wer oft mit BZ Werten <80 mg/dl zu tun hat kennt es, dadurch Hunger zu bekommen. Da ich jedoch weiss, dass dies durch den geringen BZ kommt widerstehe ich so oft es geht zu essen um nicht schon um 14 Uhr meinen täglichen Energiebedarf zu mir genommen zu haben. Das ist zugegeben nicht immer leicht aber doch recht effizient. Gewichtskontrolle ist für mich fast noch wichtiger wie BZ Kontrolle.

Schöne Grüße
Kladie
Titel: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Duff Rose am Mai 04, 2019, 12:24
Hallo und guten Tag Allerseits!

ich wurde kürzlich von Lantus auf Tresiba umgestellt. Zuvor hatte ich 24 IE Lantus Bettkante gespritzt. Triftige Gründe für die Umstellung gibt es nicht, jedoch hatte ich Morgens eher hohe Werte (Aufstehphänomen sowie im Vergleich verlangsamte Bolus- Insulinaufnahme) und Mittags regelmäßige Hypos. Mittags fällt der BE-Faktor, zudem scheint dann die Restwirkung des Frühstück- Bonus (Fiasp) noch zu wirken obwohl das Frühstück längst verdaut ist. Evtl. wirkt auch da Lantus am stärksten.  Nachts hingegen bekomme ich mit Lantus bis ca. 6 Uhr morgens eine elegant gerade Kurve hin, diese kann ich ja mit dem Dexcom betrachten. Finde ich enorm wichtig für die DM- Behandlung, denn das ist immerhin 1/3 des Tages.

Mit Tresiba (18IE Bettkante) merke ich nun einige Veränderungen, die es noch etwas länger (ist erst eine Woche) zu beobachten gilt. Zwei Dinge kann ich jedoch im Vergleich zum Lantus direkt benennen:

- Die hohen Morgenwerte mindern sich etwas. Auch der Anstieg zum Aufstehen scheint etwas besser zu sein.
- ABER: Ich gehe nachts gegen 03:00 Uhr steil nach oben, die Ganze Woche schon. Dexcom warnt brav, ich spritze Korrektur und gut is. Jedoch kann ich die 3-6 Korrektureinheiten mir nicht erklären. Das hatte ich in dieser Form wirklich nie. Bei großen aufgenommenen Fett- oder Eiweißmengen geht die BZ- Kurve innerhalb der Nacht natürlich auch nach oben, aber eher langsam.

- Mittags bin ich immer noch eher niedrig. Könnte auch an dem BE- Faktor liegen oder der BE- Berechnung.

Begonnen habe ich mit 18 IE Tresiba (Vorschlag Diabetesberaterin), die Differenz von 6 IE passt ja prinzipiell gut zur Nachtkorrektur. Aber ich glaube doch nicht, dass mit Tresiba nachts ein Loch in der Wirkdauer entsteht. Die Wirkkurve sollte ja ziemlich gleichbleibend sein.

Nach Änderung nun auf 24IE Tresiba meine ich etwas zu viel Basalversorgung zu haben, muss evtl. wieder runter auf die 18IE.

Mich würde interessieren, ob ein anderer Lantus- Tresiba Nutzer hier ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Gyuri am Mai 04, 2019, 21:24
Schon interessant, was ich "am: 2014-10-28" mal geschrieben habe.
Ich selbst habe meine Meinung für mich selbst nicht geändert, bin aber inzwischen doch wieder zu einer Basalversorgung mit Lantus zurück gekehrt. Und jetzt funktioniert es sogar einigermaßen mit meiner Basalversorgung.
Ähnliche Erfahrungen?  :gruebeln:
Wohl eher nicht, weil ich meinen Typ2 ganz anders behandle.
Erste Erfahrungen mit Tresiba haben wir aber bei meiner Frau gesammelt. Bei ihr bewirkte Lantus rein garnix mehr und unser DiabDoc verschrieb uns ein "etwas langsameres" Kurzzeitinsulin, das meine Frau über Nacht in mehreren Injektionen verteilt bekam. Tagsüber wurde dann nur Fiasp zu den Mahlzeiten gespritzt. Von mehreren Typ1ern (auch hier) ermutigt, erhöten wir bei sehr hohen Werten die Fiasp-Gaben, in der Hoffnung, man könnte etwas runter regeln. War aber nicht - ganz im Gegenteil.

Die neue Diabetesberaterin meinte, die Werte könnten insgesamt nur besser werden, wenn Basalinsulin eingesetzt werden und nicht mit einer extremen Steigerung von Bolus.
Meine Frau bekommt nun in der Früh gegen 6 Uhr 50 IE Tresiba, (ca. das errechnete Maximum für meine Frau) und die zuletzt gespritzten Einheiten Fiasp haben wir im Schnitt halbiert.

Der Erfolg war bisher noch recht minimal. Aber seit wir mit Tresiba UND Fiasp so verfahren errechnet das FS Libre einen Langzeitwert von 14,7% gegenüber 15,0% über die letzten vier Wochen vor der Umstellung.
Obwohl sie jetzt nur noch halb so viel Bolus spritzt hat sich der Langzeitwert nicht verschlechtert … was ich zuerst mal nur auf eine bessere Basalversorgung  (mit Tresiba) zurück führe.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Cassiopeija am Mai 06, 2019, 11:57
Ich bin insulinpflichtiger Typ 2 Diabetiker und spritze als Bolus Humalog und als Basal seit 3 Wochen Tresiba, zuvor war es Levemir.

Da ich eine etwas langsamere Verdauung habe und wir meist erst gegen 20 Uhr Abendbrot essen, hatte ich Nachts immer Anstiege. Das Problem mit Levemir war, wenn ich so gespritzt habe, das ich auf einen Nüchternwert um die 100 mg/dl komme, hatte ich oft Nachts Unterzuckerungen um die 60-70 mg/dl, manchmal auch bis auf 51-52 hinunter.
Habe ich weniger gespritzt, um diese Unterzuckerungen zu vermeiden, war der Nüchternwert meist bei 150-170 mg/dl.

Mit Tresiba passiert das nicht. Es erzeugt einen linearen Blutzuckerverlauf, der tendenziell leicht nach unten tendiert (ca. 6-8 mg/dl). Allerdings das man ca. 20% weniger Tresiba als z.B. Levemir benötigt, stimmt zumindest bei mir nicht, ausser an Fastentagen (2 x die Woche nur Wasser).
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Duff Rose am Mai 07, 2019, 21:33
Also ich kann diesen Anstieg nicht einordnen. Aber zur Zeit habe ich auch etwas mit Pollenallergie zu kämpfen, ich benötige noch längere Erfahrungswerte um das nochmal neu zu betrachten. Derweilen wird halt nachts korrigiert.
Titel: Re: Tresiba statt Lantus
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 13, 2019, 15:29
Also ich kann diesen Anstieg nicht einordnen. Aber zur Zeit habe ich auch etwas mit Pollenallergie zu kämpfen, ich benötige noch längere Erfahrungswerte um das nochmal neu zu betrachten. Derweilen wird halt nachts korrigiert.
Na da hast Du doch schon eine mögliche Erklärung dazu. Hier ist auch ein schönes Fallbeispiel: https://www.blood-sugar-lounge.de/2018/05/hatschi-von-diabetes-heuschnupfen-und-vielen-taschentuechern/
Viele Grüße
Jörg