Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => ICT - Basis/Bolus => Thema gestartet von: Hinerk am Juni 17, 2017, 12:24

Titel: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hinerk am Juni 17, 2017, 12:24
Moin,
immer wieder ist zu lesen, dass notwendige IE für Korrekturen nicht gespritzt werden.

Meiner Meinung nach kann nur ein DiabetikerIn mit getesteter ausreichender Eigenproduktion diesen Weg gehen.
ohne entsprechende Eigenproduktion wird nie ein vernünftiger BZ Level erreicht werden.

Denn selbst eine exakte Bulusmenge wird den BZ nur auf der bisherigen Höhe  halten.

Üblicherweise wird die Eigenproduktion bei der Ermittlung der  Basal Mengen oder Bolus Faktoren einfließen und damit bei der notwendigen Korrekturmenge Berücksichtigung finden

MlG

Hinerk

Manch neue Leser könnten  das nicnt Berücksichtigen von Korrekturen falsch verstehen,
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 19, 2017, 13:12
immer wieder ist zu lesen, dass notwendige IE für Korrekturen nicht gespritzt werden.

Wo ist das zu lesen? Wenn es da nicht aus dem Kontext hervorgeht (z.B. dass ein DM2er das so praktiziert), dann wäre es vielleicht sinnvoll es direkt dort zu ergänzen.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Kladie am Juni 19, 2017, 20:35
Hallo Hinerk,

Zitat
orginal Hinerk:
Üblicherweise wird die Eigenproduktion bei der Ermittlung der  Basal Mengen oder Bolus Faktoren einfließen und damit bei der notwendigen Korrekturmenge Berücksichtigung finden
Wem das gelingt ist ein Magier. Genau wie die, die behauppten den eigenen BZ exact vorausberechnen zu können.



Als Beispiel sei folgende Grafik angefügt:
(http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/gallery/3763_19_06_17_8_15_50.jpeg)

Hier hatte ich richtig fürs Mittagessen gespritzt (ca 15:00 Uhr) aber etwa eine gute halbe Stunde später eine Tüte Haribos gegessen. Mir war kar, dass mein BZ sehr hoch gehen würde aber ich lehne es ab in eine Insulinwirkung nachzuspritzen. Deshalb ist es ein schönes Beispiel wie mein Eigeninsulin mit diesen "ZuckerBE's" umgegangen und fertig geworden ist.
Es brauchte etwa von 17:00 Uhr bis 21:00 Uhr um einen BZ von 250 mg/dl auf 100 mg/dl zu reduzieren. Natürlich mit Hilfe des Mahlzeiteninsulins ( 15 IE )
Hier die Meßwerte:
14:51 ==>    91 mg/dl
15:46 ==>  130 mg/dl
16:43 ==>  229 mg/dl
17:11 ==>  252 mg/dl
18:26 ==>  224 mg/dl
19:47 ==>  143 mg/dl
21:12 ==>  104 mg/dl

ich habe keine Ahnung wieviel Eigeninsulin ich noch habe aber ich sehe das Resultat und es reicht mir aus. Ich war eben mal unvernünftig. Passiert ja auch glücklicherweise nur sehr selten!
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hinerk am Juni 20, 2017, 02:12
Moin Kladie,

" aber ich lehne es ab in eine Insulinwirkung nachzuspritzen."

wenn Du für eine bestimmte Menge Kh Insulin gespritzt hast, dann hast Du  sicher soviel gespritzt das es zu den Kh passte.
wenn Du dann weitere Kh zu Dir  nimmst dann brauchen diese auch die passende Insulin Menge.
Was bewegt Dich den BZ Anstieg einfach hinzunehmen.
Versuch doch mal über Deinen Schatten zu springen.

MlG

Hinerk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Kladie am Juni 20, 2017, 09:45
Hallo Hinerk,

Zitat
orginal Hinerk:
Was bewegt Dich den BZ Anstieg einfach hinzunehmen.
mein Beispiel war eine Ausnahme! Ich nehme BZ Anstiege normal nicht einfach hin sondern tue vorher was dagegen.

Zitat
orginal Hinerk:
Versuch doch mal über Deinen Schatten zu springen.
Als ich mich entschloss nicht auf die Lehrbuchmeinungen allein zu vertrauen bin ich schon über meinen Schatten gesprungen. Ich will es nicht zu meinem Hobby machen.



Ich bin der Meinung, dass in eine Insulinwirkung hineinzuspritzen beim T2 fast nie zu einem zielführenden Ergebnis kommt - deshalb verzichte ich darauf. Natürlich könnte ich bei zusätzlichen KHs zusätzlich spritzen aber ich bin kein Korrekturfreak. Das sollen Type1 Diabetiker machen, für die es notwendig ist. Ein Type 2 wie ich hat so etwas nicht nötig. Ist auch wesentlich einfacher als sich ununterbrochen  Gedanken über die richtige Menge Insulin bei nur grob geschätzten KHs zu einem bestimmten Zeitpunkt machen zu müssen. Das soll jeder so machen wie er es für richtig hält.
Wer unbedingt korrigieren will soll es tun. Es sollte nur jedem klar sein, dass es auch Alternativen gibt wenn man ein Type 2 Diabetiker ist.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 20, 2017, 10:43
Ich bin der Meinung, dass in eine Insulinwirkung hineinzuspritzen beim T2 fast nie zu einem zielführenden Ergebnis kommt - deshalb verzichte ich darauf.

Wenn Du das für dich so machen willst - okay.

Richtig im Sinne von "für alle gültig" ist es aber dadurch nicht. Wenn du schon einen Bolus für das Mittagessen brauchst, dann brauchst du den ebenso für weitere BE. Es sei denn im ersten Bolus sind die KH aus dem Nachtisch schon eingerechnet.
Wenn deine Betazellen sich da noch ein bißchen beteiligen, dann kommst Du immer von einem erhöhten BZ wieder auf Normwerte. Es geht aber darum Folgeschäden zu vermeiden, und da hat man die besten Chancen, wenn man BZ-Werte wie ein Nicht-Diabetiker hat. Und da kann man sich an den Normwerten für einen oGTT orientieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Oraler_Glukosetoleranztest#Interpretation

Sonst ist das so wie "Hey, die Hütte brennt. Aber ich ruf die Feuerwehr nicht, das Feuer geht ja auch von alleine aus, wenn es keine Nahrung mehr findet".

Was man nicht machen sollte: in ein noch laufendes Insulinprofil korrigieren. Dann kann man nämlich in der Hypo landen.

So wie du es gemacht hast warst du 6 Stunden später wieder im Normbereich. Mit der richtigen Insulinierung hätte man das früher erreichen können. Und eine Hypo wäre da unwahrscheinlich gewesen, denn die Betazellen stellen ihren Output ja ein, wenn der BZ sinkt. Für die wäre es eher eine Unterstützung gewesen, weil das externe Insulin die Sekretionslast mindert.

Verminderte Sekretionslast hat zwei Vorteile:
1. die Betazellen halten länger durch und
2. ohne hohe Sekretionslast wir weniger Pro-Insulin ausgeschüttet, was sich günstig auf das Körpergewicht auswirkt. Denn Pro-Insulin hat nur einen Bruchteil der BZ-senkenden, dafür aber 100% der Fett aufbauenden Wirkung von fertigem Insulin.

Wie gesagt: du kannst machen was du willst, aber wie Hinnerk eingangs in diesem Thread schon erwähnte lesen hier auch andere einfach nur mit (und das sind nicht wenige!) und die sollten sich schon ein neutrales Bild davon machen können.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hinerk am Juni 20, 2017, 11:00
Moin Kladie,

Zitat. Kladie
Natürlich könnte ich bei zusätzlichen KHs zusätzlich spritzen aber ich bin kein Korrekturfreak.
Zitat ende

Wenn Du zusätzliche Kh. insulierst dann ist es doch keine Korrektur sondern BE Abdeckung.

MlG

Hinerki
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Kladie am Juni 20, 2017, 13:37
Hallo Hinerk,

Wenn ich in eine laufende Insulinwirkung zusätzlich spritze bezeichne ich das als Korrektur. Ob zwischendurch was gegessen wurde ist für mich egal. (Etwas essen kann man ja auch als Korrektur bezeichnen wenn zuviel gespritzt wurde.)

Ich sehe alles genau wie Joerg. Allerdings unterstelle ich den Mitlesern nicht, dass sie so dumm sind und meine Vorgehensweise eins zu eins übernehmen ohne entsprechende Tests und Versuche. Es ist müßg immer wieder darauf hinzuweisen aber Joerg korrigiert mich ja oft genug um Unfälle zu vermeiden.

@Joerg Moeller

Übrigens ist dein Feuerwehrbeispiel recht gut.
Allerdings: Beim Löschen von kleinen Bränden wird nämlich auch nicht mit einem C-Rohr gelöscht. Andernfalls sind die Wasserschäden ungleich höher als die vom Feuer.

Ich finde es auch nicht korrekt den Mitlesern Angst vor Folgeschäden einzureden nur weil man einmal für 2 - 3 Stunden über 200 mg/dl war. Da gibt es ganz andere Beispiele
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Tarabas am Juni 20, 2017, 21:17

Ich bin der Meinung, dass in eine Insulinwirkung hineinzuspritzen beim T2 fast nie zu einem zielführenden Ergebnis kommt - deshalb verzichte ich darauf.
Ich verstehe das immer noch nicht. Es mag ja sein, daß Dein Eigeninsulin das noch abfangen kann. Aber mit externem wäre wohl die Spitze nicht bei 250 gewesen und Deine betas geschont.

Und wenn Du von Anfang an gesagt hättest: so das Essen hier und danach noch ne Tüte ... dann hättest du doch auch für die Gesamt-BE insuliert, oder?

(wobei es mich ja sehr interessieren würden, was passiert wäre, wenn Du gar nicht Mittag gegessen hättest und nur ohne Insulin die Tüte verputzt hättest)

Aber letztlich Deine Entscheidung.

Zitat
Natürlich könnte ich bei zusätzlichen KHs zusätzlich spritzen aber ich bin kein Korrekturfreak
.

nur gegen die Begriffsverwirrung: das ist keine Korrektur, wovon Du hier berichtest. Korrektur erfolgt aufgrund eines BZ-Wertes. Und in den ersten 2 oder drei Stunden sollte man in der Tat nicht in einen wirkenden Bolus hineinkorrigieren, weil man nie weiß, wieviel BE noch im Magen warten und wieviel IE noch wirken werden.

Das wovon hier die Rede ist, ist schlicht ein BE essen = IE spritzen. Das ist kein korrigieren.


Zitat
Wer unbedingt korrigieren will soll es tun. Es sollte nur jedem klar sein, dass es auch Alternativen gibt wenn man ein Type 2 Diabetiker ist.

Im übrigen hab ich auch eine Phase am Nachmittag, da komme ich fast von alleine wieder runter. Nur halt länger. Und manchmal nutzte ich das auch ganz bewußt, indem ich mir eben keine Gedanken mache. Aber mir ist dabei immer klar, daß es eigentlich anders besser wäre.


Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Dirk B. am Juni 20, 2017, 23:11
Mal eine Frage vom unwissenden aber interessierten Mitleser:

kann man die Produktion von Eigeninsulin beim T2 ermitteln (lassen). Ich bekam bei meiner Diagnose die Auskunft "...BS produziert kein Insulin mehr...". So richtig glauben kann ich das nicht, denn mein BZ fällt, zwar gestützt von Basal und Metformin, nach dem Essen immer noch "von alleine" daher ohne Bolusgabe wieder ab.

Viele Grüße

Dirk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Kladie am Juni 21, 2017, 09:37
Mir ist schon klar, dass ich mit meinen Beiträgen oft Widerspruch verursacheweil ich mich nicht strikt nach medizinischen Vorgaben richte und ich kann damit leben. Es darf jeder für sich entscheiden ob er es als sinnvoll beurteilt oder doch lieber den Richtlinien folgt.

@Tarabas
Zitat
orginal Tarabas:
nur gegen die Begriffsverwirrung: das ist keine Korrektur, wovon Du hier berichtest. Korrektur erfolgt aufgrund eines BZ-Wertes. Und in den ersten 2 oder drei Stunden sollte man in der Tat nicht in einen wirkenden Bolus hineinkorrigieren, weil man nie weiß, wieviel BE noch im Magen warten und wieviel IE noch wirken werden.
Das ist das Dilemma in vielen Beiträgen: Jeder versteht nur das was er will und schon ist das Durcheinander vorprogrammiert.
Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann hättest du an meiner Stelle um 18:26 (drei Stunden nach dem Mahlzeiteninsulin) gegen die 224 mg/dl gespritzt? Was wäre dann 2 Stunden später deiner Meinung nach passiert? Ich war ohne dieses Korrekturinsulin auch um 21:00 Uhr wieder im normalen Bereich.

Zitat
orginal Tarabas:
Ich verstehe das immer noch nicht. Es mag ja sein, daß Dein Eigeninsulin das noch abfangen kann. Aber mit externem wäre wohl die Spitze nicht bei 250 gewesen und Deine betas geschont.
Da hast du schon recht. Aber ich wusste nicht wie hoch der BZ danach gehen würde und wieviel ich dementsprechend spritzen müsste weil ja noch das Mahlzeiteninsulin wirkt. Darüber mache ich mir normal keine Gedanken weil ich ohnehin nicht korrigiere (so wie ich korrigieren verstehe). Es war und bleibt meine Entscheidung von Zeit zu Zeit auch BZ Spitzen über 200 mg/dl zuzulassen.
Wenn ich zum Spritzzeitpunkt schon von der Tüte gewusst hätte, hätte ich sicher mehr gespritzt. Aber Haribos gehen recht schell ins Blut und Insulin wirkt länger als Zucker oder Lakritz. Auch das muss man berücksichtigen und vorsichtig sein. So etwas regele ich üblicherweise mit SEA und das bedeutet: vorher nachdenken und nicht bei 250 mg/dl spritzen weil der BZ so hoch ist.
Du brauchst nicht so zu entscheiden wie ich aber ich muss mich auch nicht rechtfertigen.

@ Dirk B.

Dann antwortet der ebenfalls unwissende und querulantische T2er gerne:

Man kann einen C-Peptid Test machen und so indirekt ermitteln ob noch Eigeninsulin produziert wird. Das ist dann jedoch keine Aussage über die Menge des Eigeninsulins und dessen Wirkung. Ich habe das auch gemacht aber konnte mit dem Ergebnis nicht allzu viel anfangen. Ich fand es zielführender, bei einem bestimmten Ausgangswert etwas zu essen und dann ohne BZ senkendes Mittel zu beobachten wie hoch der BZ geht und wie lange es dauerte bis der Ausgangswert wieder erreicht wurde. Natürlich nicht mit einer ganzen Tüte Haribo!
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Dirk B. am Juni 21, 2017, 10:49

@ Dirk B.

Dann antwortet der ebenfalls unwissende und querulantische T2er gerne:

Man kann einen C-Peptid Test machen und so indirekt ermitteln ob noch Eigeninsulin produziert wird. Das ist dann jedoch keine Aussage über die Menge des Eigeninsulins und dessen Wirkung. Ich habe das auch gemacht aber konnte mit dem Ergebnis nicht allzu viel anfangen. Ich fand es zielführender, bei einem bestimmten Ausgangswert etwas zu essen und dann ohne BZ senkendes Mittel zu beobachten wie hoch der BZ geht und wie lange es dauerte bis der Ausgangswert wieder erreicht wurde. Natürlich nicht mit einer ganzen Tüte Haribo!

Moin Kladie,

Danke für die Beschreibung. Ich kämpfe derzeit mit einigen Erscheinungen bei mir die ich mir nicht erklären kann und die vom Diabetologen "das ist hormonell bedingt und nicht so schlimm" erklärt werden. Aber in der aktuellen Diskussion wäre das eher fehl am Platz.

LG

Dirk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 21, 2017, 11:29
Ich finde es auch nicht korrekt den Mitlesern Angst vor Folgeschäden einzureden nur weil man einmal für 2 - 3 Stunden über 200 mg/dl war. Da gibt es ganz andere Beispiele

Es geht nicht darum Angst einzureden, es geht darum Fakten zu erklären und zu sensibilisieren. Und jede Hyperglykämie ISTschädlich für die Blutgefäße!
Bei jedem Diabetiker wird es genug Momente geben, an denen das nicht zu vermeiden war (weil man sich z.B. irgendwo verschätzt hat). Daher sollte man zumindest die Hyperglykämien vermeiden, bei denen man das in der Hand hat.

Wenn dir dein Gefäßstatus egal ist, bitte, dann mach was du willst. Aber versuch dann nicht deine Ist-doch-scheißegal Haltung als richtigen Umgang zu verkaufen. Jedenfalls nicht auf meinen Seiten!

Ich hab es schonmal gesagt: diese Schäden durch Hyperglykämien sind wie kleine Steinchen, die man auf eine Waage legt. Irgendwann ist es zuviel und die Waage kippt. Niemand von uns weiß, wieviel er noch auf seine Waagschale legen kann.

Für alle die es genauer wissen wollen empfehle ich mal diesen Thread hier zu lesen: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?topic=5112.0

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hinerk am Juni 21, 2017, 12:01
Moin Kladie,

Zitat Kladie

Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann hättest du an meiner Stelle um 18:26 (drei Stunden nach dem Mahlzeiteninsulin) gegen die 224 mg/dl gespritzt? Was wäre dann 2 Stunden später deiner Meinung nach passiert? Ich war ohne dieses Korrekturinsulin auch um 21:00 Uhr wieder im normalen Bereich.
Zitat Ende
Irgendwie komme ich mit Deinen Angaben nicht wirklich zurecht.
BZ 224 und dann ohne Insulin wieder im normalen Bereich, ich nehme an 80-160.

Was meinst Du, war die  Eigenproduktion verantwortlich oder bist Du ein temporärer Diabetiker bei dem die BD mal produziert und mal nicht?
MLG

Hinerk

Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Kladie am Juni 21, 2017, 13:30
Hallo Joerg Moeller,

Zitat
orginal Joerg Moeller:
Wenn dir dein Gefäßstatus egal ist, bitte, dann mach was du willst. Aber versuch dann nicht deine Ist-doch-scheißegal Haltung als richtigen Umgang zu verkaufen. Jedenfalls nicht auf meinen Seiten!
Ist mir mein Gefäßstatus egal wenn ich einen HbA1c von 5,6 % erreiche? Doch wohl eher nicht.
Und wenn mein Diabetologe mir ans Herz legt nicht so eine Angst vor zu hohen BZ Werten zu haben können solche Ausnahmen nicht sofortige Folgeschäden produzieren. Eine Wahrscheinlichkeit mit Garantie zu versehen ist Angstmacherei.

Mir ist klar, dass du meine Beiträge falsch verstehen willst oder sogar musst. Aber meine Ansichten als grundfalsch hinzustellen ist nicht korrekt. Du sorgst ja für die notwendigen Richtigstellungen und jeder weiß ja dass mir Grundlagenwissen fehlt. Warum also regst du so dich auf?

Ich denke ich habe individuell genug geschrieben. Ich zwinge niemanden oder behaupte Dinge, die ich nicht glaube.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Dirk B. am Juni 21, 2017, 15:58
Ich finde es auch nicht korrekt den Mitlesern Angst vor Folgeschäden einzureden nur weil man einmal für 2 - 3 Stunden über 200 mg/dl war. Da gibt es ganz andere Beispiele

Es geht nicht darum Angst einzureden, es geht darum Fakten zu erklären und zu sensibilisieren. Und jede Hyperglykämie ISTschädlich für die Blutgefäße!
Bei jedem Diabetiker wird es genug Momente geben, an denen das nicht zu vermeiden war (weil man sich z.B. irgendwo verschätzt hat). Daher sollte man zumindest die Hyperglykämien vermeiden, bei denen man das in der Hand hat.

Wenn dir dein Gefäßstatus egal ist, bitte, dann mach was du willst. Aber versuch dann nicht deine Ist-doch-scheißegal Haltung als richtigen Umgang zu verkaufen. Jedenfalls nicht auf meinen Seiten!

Ich hab es schonmal gesagt: diese Schäden durch Hyperglykämien sind wie kleine Steinchen, die man auf eine Waage legt. Irgendwann ist es zuviel und die Waage kippt. Niemand von uns weiß, wieviel er noch auf seine Waagschale legen kann.

Für alle die es genauer wissen wollen empfehle ich mal diesen Thread hier zu lesen: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?topic=5112.0

Viele Grüße,
Jörg

Hallo Jörg,

Wann ab welchem Wert sprichst du von einem Hyper? Oder ist das zu individuell als das man das festlegen könnte?

Mein 1c sieht auch top aus, aber mein Tagesprofil ist eine Achterbahn und PNP schmerz Einstellung und Tagesform bedingte Sehschärfe sind Grütze. Blöderweise sind die Mittel das abzuändern überschaubar da man nach wie vor davon ausgeht das ich mich mit Bolusinsulin mästen möchte.

Viele Grüße

Dirk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Andi am Juni 21, 2017, 16:36
Wann ab welchem Wert sprichst du von einem Hyper? Oder ist das zu individuell als das man das festlegen könnte?

Ein "Hyperwert" ist derjenige, der die Nierenschwelle überschreitet.
Diese Nierenschwelle liegt typischerweise bei 160mg/dl, ist aber persönlich leicht unterschiedlich.

Auch ich stehe auf dem Standpunkt, wenn ich BE futtere, dann muß ich IE geben. Egal, welcher zeitliche Abstand dazwischen liegt.
Eine Korrektur werde ich nur dann machen können, wenn keine Boluswirkung mehr vorliegt und der Wert nicht im Zielbereich (80-120 mg/dl bei mir) liegt.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Dirk B. am Juni 21, 2017, 17:05
Wann ab welchem Wert sprichst du von einem Hyper? Oder ist das zu individuell als das man das festlegen könnte?

Ein "Hyperwert" ist derjenige, der die Nierenschwelle überschreitet.
Diese Nierenschwelle liegt typischerweise bei 160mg/dl, ist aber persönlich leicht unterschiedlich.

Auch ich stehe auf dem Standpunkt, wenn ich BE futtere, dann muß ich IE geben. Egal, welcher zeitliche Abstand dazwischen liegt.
Eine Korrektur werde ich nur dann machen können, wenn keine Boluswirkung mehr vorliegt und der Wert nicht im Zielbereich (80-120 mg/dl bei mir) liegt.

Hallo Hinerk,

Da liegt im Moment mein Problem. Meine Nierenschwelle kenne ich nicht. Derzeit habe ich das Problem das ich schon recht hoch Basal spritze (34IE) aber sofort den Tag hoch beginne. Ich hatte vorgestern mal einen Versuch weil es gerade passte und ich nüchtern zu Arzt sollte. Ich habe dann bis 14:00 auch keinen Appetit und das sah dann so aus:

06:11 - 111
07:15 - 126
07:44 - 144
Fußweg zum Bus 200m (Nein - ich habe hier keine 1,5 Stunden gebraucht)
09:14 - 136
Arztbesuch/einkaufen/Fußweg ca.300m
13:59 - 113

In der gesamten Zeit habe ich einen schwarzen Kaffee und Mineralwasser getrunken.

Heute Morgen war es ein großer Magerjogurt mit 3,5 BE der dann nach 30 Minuten 212mg/dl und nach einer Stunde 230mg/dl brachte. Der hatte 8 gr. Zucker auf 500gr Jogurt wie ich anschließen las. Und das war das gesamte Frühstück. Alle Mahlzeiten am Tag lassen mich bei einer BE Menge zwischen 3 und 5 in einem Bereich um und über 200 landen Abends ist das weniger als Morgens und Mittags. Und die Diabetologin sagt "alles ist gut"

Viele Grüße

Dirk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Tarabas am Juni 22, 2017, 00:05
Mir ist schon klar, dass ich mit meinen Beiträgen oft Widerspruch verursacheweil ich mich nicht strikt nach medizinischen Vorgaben richte und ich kann damit leben. Es darf jeder für sich entscheiden ob er es als sinnvoll beurteilt oder doch lieber den Richtlinien folgt.

Es geht mir gerade weniger darum, ob du alles "nach den Vorgaben machst". Will ich Dir ja letztlich nicht reinreden. Aber es hilft ungemein, wenn wir alle die gleichen und dafür am besten die korrekten Begriffe verwenden. Weil sonst reden wir aneinander vorbei. Und Korrigieren heißt halt nur und ausschließlich gegen einen BZ-Wert anspritzen, nicht für neues Essen. Wenn Du für neues Essen während einer Insulinwirkung nicht spritzen willst, ok. Aber es ist einfacher, wenn Du dann nicht sagst: "ich korrigiere nicht in einen wirkenden Bolus rein".

Zitat
Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann hättest du an meiner Stelle um 18:26 (drei Stunden nach dem Mahlzeiteninsulin) gegen die 224 mg/dl gespritzt? Was wäre dann 2 Stunden später deiner Meinung nach passiert? Ich war ohne dieses Korrekturinsulin auch um 21:00 Uhr wieder im normalen Bereich.

Wir reden jetzt wirklich nur über eine Korrektur des (vermeintlich) nach drei Stunden zu hohen Wertes? Kein weiteres Essen? OK:

Da ich durchaus auch mal so nasche kann ich Dir das ganz konkret sagen: 224mg hießen für mich etwa 4IE. Zum einen - dank Libre - hätte ich geguckt, was macht die Kurve gerade. Wenn sie eh gerade am fallen ist - vielleicht warte ich dann auch nochmal 10min mit dem ganzen und guck nochmal - dann beobachte ich erstmal. Solange der BZ stark am fallen ist, würde ich vermutlich nichts machen. Wenn nicht: 4IE spritzen, ggf sogar als 2x2IE, damit sie schneller wirken. Und innerhalb einer Stunde wäre ich im Normalbereich. Mein Eigeninsulin hätte sicher noch mitgeholfen, würde dann aber auch seine Arbeit einstellen, weil die Untergrenze erreicht worden ist.


Zitat
@ Dirk B.

Dann antwortet der ebenfalls unwissende und querulantische T2er gerne:

Man kann einen C-Peptid Test machen und so indirekt ermitteln ob noch Eigeninsulin produziert wird. Das ist dann jedoch keine Aussage über die Menge des Eigeninsulins und dessen Wirkung.

Nicht? Die Menge des C-peptid sollte doch eigentlich streng linear zur Eigeninsulinproduktion sein?
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Tarabas am Juni 22, 2017, 00:12

Mein 1c sieht auch top aus,

Was aber halt nichts aussagen muß, denn ...

Zitat
aber mein Tagesprofil ist eine Achterbahn und PNP schmerz Einstellung und Tagesform bedingte Sehschärfe sind Grütze.

... genau das. Richtig ist: ein schlechter 1c ist ein sicheres Zeichen dafür, daß der BZ ganztags jenseits von gut und böse ist. Ein guter 1c heißt erstmal nur, daß der Mittelwert (nicht ganz, weil hohe aber kurze Werte nicht stark in den 1c einfließen), auch bei einer Achterbahn. Da ist die Standardabweichung ein guter Indikator. Oder wenn man es hat, die Libre-Kurve.

Zitat
Blöderweise sind die Mittel das abzuändern überschaubar da man nach wie vor davon ausgeht das ich mich mit Bolusinsulin mästen möchte.

Hä? Wer geht davon aus? Bist Du Kraftsportler, daß da jemand Doping vermutet? Oder meint man einfach nur, du würdest gewollt oder ungewollt zunehmen?

Das halte ich ja für schwachsinnig. Strapazierst Du Dein betas, dann kippen die immer mehr Proinsulin aus statt fertigem Insulin. Hat ne zigfach schwächere Insulin-Wirkung für die normalen Zellen. Hat aber eine 1:1-Wirkung auf die Fettzellen. Also dreimal darfste raten, womit du mehr zunimmst: externen, reines Insulin oder in hooohen Dosen eigenproduziertes Proinsulin.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Andi am Juni 22, 2017, 10:10
... Alle Mahlzeiten am Tag lassen mich bei einer BE Menge zwischen 3 und 5 in einem Bereich um und über 200 landen Abends ist das weniger als Morgens und Mittags. Und die Diabetologin sagt "alles ist gut"

Der Aussage dieser Diabetologin möchte ich hier nicht zustimmen.  :nein:

Wir haben mit entsprechenden Mess(Schätz)methoden und dem Insulin ein Werkzeug in der Hand, den BZ-Verlauf möglichst nahe an dem eines normalen Menschen zu halten.

Mein Ziel ist es daher, auch nach einem Essen den BZ unter der Nierenschwelle zu halten.
Das trügerische an den BZ-Spitzen oberhalb der Nierenschwelle ist, dass diese nicht in den HbA1c eingehen, solange dieser hohe Wert innerhalb von 5 (???) Stunden wieder normalisiert wird.
Jedoch die Mikrogefäße "leiden" drunter bleibend. Und genau dies sollte beherzigt werden.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hobbit am Juni 22, 2017, 10:28
Hast du dazu ein paar Quellen? Ich habe in den letzten Wochen von "Die Nierenschwelle ist vollkommen wurscht, da kann man guten Gewissens drüber liegen" bis "Schon erhöhte Werte unter der Nierenschwelle sind 'gefährlich'" alles gelesen.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: ralfulrich am Juni 22, 2017, 10:38
Dazu ist doch schon viel geschrieben worden:  :zwinker:

http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php/topic,5112.20.html

Grüße
Ralf
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Dirk B. am Juni 22, 2017, 11:06


Hä? Wer geht davon aus? Bist Du Kraftsportler, daß da jemand Doping vermutet? Oder meint man einfach nur, du würdest gewollt oder ungewollt zunehmen?

Das halte ich ja für schwachsinnig. Strapazierst Du Dein betas, dann kippen die immer mehr Proinsulin aus statt fertigem Insulin. Hat ne zigfach schwächere Insulin-Wirkung für die normalen Zellen. Hat aber eine 1:1-Wirkung auf die Fettzellen. Also dreimal darfste raten, womit du mehr zunimmst: externen, reines Insulin oder in hooohen Dosen eigenproduziertes Proinsulin.

Ich verberge unter meinem Speck schon eine Menge an Muskeln die aus Jahren langer schwerer körperlicher Arbeit und auch aus einigen Jahren extremen Radfahren resultieren. Und davon ist auch sicher noch einiges vorhanden. Ich komme, wenn der Arzt mein Gewicht schätzt, auch immer erheblich besser weg als wenn er wiegt.;) Ich höre immer nur und zu aller erst "Masthormon" und "dann gehen sie auseinander wie ein Hefekuchen". Auf die Frage was kann ich denn machen damit es mir JETZT besser geht bekomme ich die Antwort "Abnehmen".

Eine schnelle Gewichtsreduktion ist schwierig. Ich nehme 1-2 Kilo im Monat ab. Ich komme einfach nicht in "richtige" Bewegung. Reha ist beantragt. Ich ärgere mich nur das meine Diabetologin mir noch nicht mal den Versuch zutraut mit Bolus ein besseres Tagesprofil zu erreichen. Ich bin davon überzeugt das ich wahrscheinlich mein Basal reduzieren könnte und bei der BE Menge die ich derzeit am Tag esse auch mit einem überschaubaren Bolus zurecht komme.
Ich habe das Gefühl das man mir die Disziplin und/oder die Fähigkeit abspricht mit ICT verantwortungsbewusst umzugehen. Gegen meine PNP Schmerzen hatte sie mir Novaminsulfon verschrieben welches ich heute noch in mich reinschütten würde wenn ich nicht zum Neurologen gegangen wäre. Der sagte "da hätten Sie auch Smarties gegen die Schmerzen nehmen können die hätten zumindest getröstet" meine Sehstörungen werden erst gar nicht weiter thematisiert. Der Augenarzt sagt weniger Schwankungen im BZ dann wir das mit dem sehen auch besser.

Ich will das es mir JETZT besser geht damit ich mich auf andere Dinge konzentrieren kann. Ich bin nun mal leider ein Mensch der die Dinge gerne sequentiell abarbeitet. Kurioserweise fühle ich mich mit den 200+ nach dem Essen auch nicht gut und ich kann den BZ auch nicht mit Bewegung drücken. Im Gegenteil manchmal steigt der BZ bei Bewegung.

Manchmal habe ich das Gefühl das man mir persönlich übel nimmt  das ich die Versuche mit Trulicity und xigduo wegen massiven Nebenwirkungen auf ihren eigenen Rat hin abgebrochen habe.

Nun habe ich den Fred hier doch mit meinem Sch**** zugetextet. ;)

@Ralf

Danke für den Verweis auf das Thema. Ich werde das durchlesen.

Viele Grüße

Dirk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 22, 2017, 11:42
Ist mir mein Gefäßstatus egal wenn ich einen HbA1c von 5,6 % erreiche? Doch wohl eher nicht.

Ein sauberes HbA1c ist nur die halbe Miete. Es kommt auch darauf an Schwankungen und Peaks nach Möglichkeit zu vermeiden. Lies mal den Beitrag, den ich dir verlinkt habe.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 22, 2017, 12:17
Wann ab welchem Wert sprichst du von einem Hyper? Oder ist das zu individuell als das man das festlegen könnte?

Den sehe ich prinzipiell bei >160-180 (eigentlich 160, aber ich berücksichtige da auch potentielle Messgeräteungenauigkeiten).
Nimm am Besten mal die Normwerte für einen oGTT (~"Zuckerbelastungstest"). Im Internet findet man da meistens nur den 2h.Wert, der 1h-Wert liegt aber eben bei 160-180

Zitat
Mein 1c sieht auch top aus, aber mein Tagesprofil ist eine Achterbahn und PNP schmerz Einstellung und Tagesform bedingte Sehschärfe sind Grütze.

Ja, das sind die Folgen davon, wenn man sich nur am 1c orientiert. Man spricht da ja auch von "Langzeit-Folgen", also von Folgen, die nach einer langen Zeit entstehen. Ein BZ von 300 tut nicht weh und man wird auch nicht direkt blind davon. Aber der setzt schon kleinere Veränderungen in den Gefäßwänden. Ist wie beim Sparen: ein Cent alleine reicht nicht aus um sich ein Auto zu kaufen. 3.000.000 mal ein Cent aber schon.

Es wird in einem Diabetikerleben genug Augenblicke geben, in denen man eine Hyperglykämie nicht vermeiden kann. Und das ist auch kein Grund Panik zu schieben. Aber es ist ein Grund die Hypers zu vermeiden, die man vermeiden kann.

Übrigens: bei manchen Diabetikern mit PNP hat auch Benfotiamin (Handelsname Milgamma) eine unterstützende Wirkung (http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=18953).
Ich hab schon in diversen Foren gelesen, dass gerade hochdosiertes Benfotiamin PNP-Beschwerden gebessert hat. Ich hab es selber mal probiert, aber bei mir hat es nichts gebracht. Scheint also auch individuell zu sein.

Viele Grüße,
Jörg

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Dirk B. am Juni 22, 2017, 13:57
Hi Jörg,

Danke für die Informationen. Ich versuche schon seit einigen Wochen das so auch an meine Dia-Tante zu vermitteln. Aber irgendwie will man die heilige 1c Kuh nicht schlachten.
Ich vermute das hier das Urteil "alte, dicke typ2er = einfache Therapie und guter HbA1c und alle paar Monate mal nach gucken dann passt das schon" initiative ist nicht gefragt. Am 04.07.  ist der nächste Termin und dann werde ich die wieder benörgeln. Parallel versuche ich einen anderen Diabetologen zu finden. Der den ich am Montag besucht habe ist einer mit Belegbetten. Das erfuhr ich nach seinem Therapievorschlag im Internet. Nach einem kurzen Gespräch wollte der nur noch den 1c wissen. Diabetiker Pass und Tagebuch wollte er nicht sehen. Gewichtsentwickling interessierte ihn nicht. Aber stattdessen kam "Ihre einzige Chance ist ein Schlauchmagen". Mein Einwand das ich mich selber und sicher auch die KK mich noch lange nicht in diesem Stadium sehen lies er durchblicken "das machen wir schon". Das ist nur etwas was ich nicht will da ich weiß das ich das auch anders hin bekomme.
Aber wenn jemand Adipöse Typ2er kennt die eine solche OP anstreben...Ich habe da eine Adresse.:(

Benfotiamin hat mir der Neurologe auch nahegelegt. Zunächst hilft mir erstmal Pregabador um wenigstens mal wieder die Nächte durchzuschlafen. Aber wie schon geschrieben sagt auch der Neurologe das die Wirksamkeit der Schmerztherapie von einem möglichst gleichmäßigen BZ Verlauf auf einem "gesunden" Niveau abhängt. Ich bin schon froh das Pregabador bei mir auch Appetithemmend wirkt. Ich hatte da schon Angst als ich die NW liste las.

Viele Grüße

Dirk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Kladie am Juni 22, 2017, 14:17
Hallo Joerg Moeller,

Zitat
orginal Joerg Moeller:
Ein sauberes HbA1c ist nur die halbe Miete. Es kommt auch darauf an Schwankungen und Peaks nach Möglichkeit zu vermeiden. Lies mal den Beitrag, den ich dir verlinkt habe.

Wenn ich schon die halbe Miete mein eigen nennen darf, dann gehe ich auch jede Wette ein, dass ich meinen BZ über den Tag um einiges besser konstant halten kann wie mindesten 90 % aller Diabetiker (incl. Pumpies). Siehe Grafik als Beispiel der vergangenen Woche.

(http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/gallery/3763_22_06_17_2_13_21.jpeg)

Aus diesem Grund muss es mir erlaubt sein auch gegen deine heren Grundsätze zu verstoßen. Ich hatte ja von niemandem verlangt er solle eine Tüte Haribo verputzen und auf keinen Fall spritzen falls die letzte Mahlzeit nicht mindesten 4 Stunden zurückliegt. Es war nur ein Test, den ich persönlich mir leisten kann.
Ich gebe dir natürlich recht jede Hypo die vermieden werden kann auch zu vermeiden. Aus Sorge vor Spätschäden aber keine Ausnahmen zuzulassen finde ich übertrieben. Alles ist individuell und wenn Tarabas schreibt er würde 224 mg/dl mit 4 IE korrigieren dann wäre das bei mir als würde ich heftigen Durst mit einem Schnapsglas Mineralwasser zu löschen versuchen und ich bin sicher nicht der einzige.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hinerk am Juni 22, 2017, 18:20
Moin Kladie,

kann ich irgendwo die zugrundeliegenden BE und IE erkennen, die zu den tollen Werten geführt haben.

MLG

Hinerk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Kladie am Juni 22, 2017, 23:01
Hallo Hinerk,

willst du mich kopieren? Das wird nicht funktionieren, da ich meinen eigenen Diabetes habe.

Zur Info: Ich spritze ca 40 - 50 IE pro Tag für schätzungsweise 15 - 20 BE. Die BEs sind aber nur grobe Schätzungen die auch nicht so genau zutreffenkönnen. Da habe ich zu wenig Übung weil ich nach Bedarf therapiere. Den morgendlichen BZ Buckel habe ich trotz 25 IE für ca 4 - 5 BE bei ca 60 Min SEA. Also nichts was in einen Rechner passt.

Die Kurven sind aber zum Teil auch so gut weil ich einen entsprechenden Sensor im Einsatz habe. Anderer Sensor bedeutet auch etwas andere Kurven vom Niveau her. Ob es also wirklich tolle Werte sind kann ich nicht sagen.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hinerk am Juni 23, 2017, 10:48
Hallo Hinerk,

willst du mich kopieren? Das wird nicht funktionieren, da ich meinen eigenen Diabetes habe.

Zur Info: Ich spritze ca 40 - 50 IE pro Tag für schätzungsweise 15 - 20 BE. Die BEs sind aber nur grobe Schätzungen die auch nicht so genau zutreffenkönnen. Da habe ich zu wenig Übung weil ich nach Bedarf therapiere. Den morgendlichen BZ Buckel habe ich trotz 25 IE für ca 4 - 5 BE bei ca 60 Min SEA. Also nichts was in einen Rechner passt.

Die Kurven sind aber zum Teil auch so gut weil ich einen entsprechenden Sensor im Einsatz habe. Anderer Sensor bedeutet auch etwas andere Kurven vom Niveau her. Ob es also wirklich tolle Werte sind kann ich nicht sagen.

Moin Kladie,
Erstmal kopieren will und kann ich dich natürlich nicht, schließlich habe ich auch meine eigene Zuckerkrankheit
Aber zum Vergleich, meine durchschnittliche Tagesmengen z. Z. 7 BE und dafür 36 IE, meine Tagesfaktoren schwanken zwischen 3 und 6 je nach Tageszeit, ich will die Faktoren in nächster Zeit mit Hilfe von Zucker verifizieren.

Als Idee, vielleicht reagiert Dein morgendlicher BZ Buckel auf vorsichtige Erhöhung Deines zeitgemäßen Faktors.
Sowie ich Dich bisher verstanden habe, spielt Dein aktueller BZ vor dem Essen bei der Ermittlung der notwendigen IE keine Rolle.

MlG

Hinerk
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 23, 2017, 11:05
Wenn ich schon die halbe Miete mein eigen nennen darf, dann gehe ich auch jede Wette ein, dass ich meinen BZ über den Tag um einiges besser konstant halten kann wie mindesten 90 % aller Diabetiker (incl. Pumpies). Siehe Grafik als Beispiel der vergangenen Woche.

Wundert sich das? Wenn diese 90% auch noch eine Restsekretion hätten, würden die das auch hinkriegen.

Nochmal: was Du machst, ist Deine Entscheidung.

Hier lesen aber auch viele andere mit die wissen wollen, wie sie ihr Risiko für Spätfolgen möglichst niedrig halten können. Und das ist nicht die Art, die Du betreibst.

Viele Grüße,
Jörg
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Floh am Juni 23, 2017, 16:04
Wir haben mit entsprechenden Mess(Schätz)methoden und dem Insulin ein Werkzeug in der Hand, den BZ-Verlauf möglichst nahe an dem eines normalen Menschen zu halten.

Ich mag da noch etwas hinzufügen: Habe ich auch 40 Jahre ignoriert, sollten wir alle aber vermutlich nicht tun. Theoretisch haben wir _zwei_ Werkzeuge, den BZ zu senken. Wir können nämlich (außer mehr Insulin) auch noch mehr Bewegung einsetzen. Das geht zu Hause bei mir mit einem Heimtrainingsdings recht gut ... bei hohen Werten kann ich mich da - vor allem am Wochenende - auch einfach mal 20 Minuten bewegen und den BZ erheblich senken.

Diese Form führt dann auch nicht so sehr zur Gewichtszunahme, weil überschüssige KH-Kalorien verbraucht statt gelagert werden. Wenn ich in Ruhe, auf dem Sofa,  den hohen BZ herunterspritze dann bleibt der armen Glukose ja nichts übrig als sich einlagern zu lassen.

Mir ist schon irgendwie klar, dass das nicht gleichermaßen für alle geht. Mit schwer fortgeschrittenen Spätschäden gehts nicht, meine Großeltern schaffen es auch nicht mehr auf das Trimmrad. Nur sollten wir das zur Verfügung stehende Mittel "Bewegung" nicht ignorieren. Wär schad drum.
Titel: Re: Korrektur Insulin
Beitrag von: Hinerk am Juni 24, 2017, 01:59
... Alle Mahlzeiten am Tag lassen mich bei einer BE Menge zwischen 3 und 5 in einem Bereich um und über 200 landen Abends ist das weniger als Morgens und Mittags. Und die Diabetologin sagt "alles ist gut"

Wir haben mit entsprechenden Mess(Schätz)methoden und dem Insulin ein Werkzeug in der Hand, den BZ-Verlauf möglichst nahe an dem eines normalen Menschen zu halten.

Mein Ziel ist es daher, auch nach einem Essen den BZ unter der Nierenschwelle zu halten.
Das trügerische an den BZ-Spitzen oberhalb der Nierenschwelle ist, dass diese nicht in den HbA1c eingehen, solange dieser hohe Wert innerhalb von 5 (???) Stunden wieder normalisiert wird.
Jedoch die Mikrogefäße "leiden" drunter bleibend. Und genau dies sollte beherzigt werden.

Moin Andy,
bei der Betrachtung der BZ Werte und der möglichen Schädigung durch Werte > individueller Nierenschwelle, bleibt doch letztendlich keine andere Möglichkeit als den BZ durch BZ Höhen abhängigen SEA und Beachtung des GI der Nahrung sowie die Mengen an Kohlenhydrate in einer Mahlzeit so zu steuern, dass der BZ die Nierenschwelle zu keiner Zeit übersteigt.
Alle genannten Maßnahmen sind unter der Prämisse zu sehen, jeder BZ Wert > NS schadet. ich weiß das ist Theorie aber es lohnt sich darüber nachzudenken.
Es interessiert mich, wer wie hier beschrieben seinen BZ steuert.

MlG

Hinerk