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Diabetesfragen => Diabetes-Technik => Thema gestartet von: Schottenclan am September 11, 2018, 08:33

Titel: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 11, 2018, 08:33
Hallo zusammen, ich wende mich an Euch, da ich recht verzweifelt bin. Mein Mann (67 Jahre) hat seit 16 Jahren Diabetes Typ 1. Durch den Antrag auf Verlängerung personenbeförderungsschein verlangt das Landratsamt ein Gutachten über Fahrtauglichkeit sonst wird der Führerschein eingezogen. Das hätte für uns absolute verheerende Folgen. Sein Diabetologe hat ihm telefonisch das Gutachten gleich verweigert wenn er auch nur eine Unterzuckerung hat. Nun misst er aber seit Jahren mit dem freestyle libre und sehr oft sind die messunterschiede sehr groß. Ab und an hat er  blutig gegen gemessen, aber eben nicht immer. Auch werden in der Nacht oft sehr niedrige Werte angezeigt, obwohl nicht gemessen wurde. Was können wir noch tun? Kennt sich jemand mit der rechtlichen Lage aus? Können die ihm nach den vielen Jahren einfach den Führerschein einziehen? Ich hoffe auf viele konstruktive Vorschläge und Meinungen und bedanke mich schon mal ganz herzlich.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Joerg Moeller am September 11, 2018, 11:13
Fachmann für die Juristerei bin ich zwar nicht (und eigene Erfahrungen hab ich auch nicht), aber ich habe mal gelesen, dass nicht jeder Arzt so ein Gutachten ausstellen kann, es müsse schon jemand mit der Zusatzqualifikation "Verkehrsmedizin" sein. (https://www.fuehrerscheinfix.de/verkehrsmedizin/)

Ihr könntet also ggf. damit auch zu einem anderen Arzt gehen.

Wenn es um Diabetes und Recht geht, dann empfehle ich diese Website: https://www.diabetes-und-recht.de/
Der Anwalt dort ist selbst Diabetiker, kennt sich also ziemlich gut aus.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 11, 2018, 16:09
Vielen Dank für deine schnelle Antwort  :super:
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Dirk B. am September 11, 2018, 19:07
Man muss auch wissen das der Sensor in der Nacht, je nachdem wie stark das Gewebe zum Beispiel beim Seitenschläfer, komprimiert wird niedrige Werte anzeigt. Das bedeutet das wenn der Sensor am rechten Arm pappt und ich schlafe auf der rechten Seite und liege ganz oder teilweise z.B. mit dem Kopf auf dem Arm im Bereich wo der Sensor klebt zeigt er niedrigere Werte an. Das kann die auch die Hotline von FSL bestätigen.

Liebe Grüße

Dirk
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: LordBritish am September 12, 2018, 10:45
Mein Diabetologe hatte mir mal vor Jahren gesagt, wenn das Attest von ihm nicht mehr reicht, muss ich zu einen Verkehrsmediziner gehen.
Das was er darf/kann hat er mit dem Attest/Bescheinigung gemacht.

Das Attest vom Verkehrsmediziner soll nicht günstig sein.

Die CGMS-Systeme sind gut, doch muss man die Werte immer im Zusammenhang sehen mit Bewegung und KH-Zufuhr.
Aussagekräftiger wird der Wert mit einer zusätzlichen BZ-Messung und ist auch wesentlich aktueller.
Nicht jedes System ist gleich (gut) sprich z.B. Libre oder Dexcom.

Die Interpretation brauchte auch bei mir einige Wochen, doch mittlerweile komme ich gut zurecht.

Die genauere Dokumentation z.B. mit SiDiary kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen, die Dokumentation braucht man fürs Strassenverkehrsamt dann  i.d.R. sowieso.

Mit dem Personenbeförderungsschein kenne ich mich nicht aus, doch z.B. benötigt die Klasse CE z.B. ab einen bestimmten Alter ebenso ein ärztliches Attest, vermutlich ähnlich wie der Personenbeförderungsschein.


Viele Grüße
Markus
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 12, 2018, 15:46
Vielen Dank Markus. Wo ist denn der Unterschied zwischen der Auswertung von dem Libre Messgerät und der App SiDiary? Wird die Auswertung von dem freestyle Messgerät nicht akzeptiert? Er hat schon ein paarmal mit dem freestyle libre blutig gemessen. Die Werte waren teilweise sogar doppelt so hoch, aber die Unterzuckerung wird ja trotzdem vom Sensor angezeigt
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Floh am September 12, 2018, 16:08
Die Dokumentation mit SiDiary (oder jedem anderen Tagebuch - auch in Papierform) ist deswegen sinnvoll, weil dort nicht nur Blutzuckerwerte drin stehen sollten, sondern auch Insulinmengen und besondere Vorkommnisse.

So kann man dem Arzt/Gutachter relativ leicht darstellen, dass die Werte nicht zufällig zustande kommen, sondern eine planvolle Behandlung des Diabetes stattfindet. Insbesondere etwa auch, dass vor Fahren (egal ob privat oder dienstlich) etwa der Blutzucker besonders eng kontrolliert wird, im Zweifelsfall vorsorgliche Zusatz-BE eingeworfen werden und mögliche nächtliche Unterzuckerungen - zum Beispiel aus einem verschätzten Essen in einem unbekannten Restaurant - keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit haben.

Darum geht es ja dem Verkehrsgutachten vor allem: Es sollen keine durch den Diabetes bedingten Unfälle auftreten. Ganz ehrlich: diese Herangehensweise begrüße ich sehr.

Es wird also bei einem anderen Mediziner als eurem Diabetologen vielleicht gar nicht so sehr um eine 100% unterzuckerungsfreie Einstellung gehen (obwohl das möglich wäre - dazu aber bitte an eine kompetente Person wenden), sondern um eine gut kontrollierte Einstellung. Und die ist nur mit (leider) praktisch lückenloser Dokumentation nachweisbar. Berufsdiabetiker sozusagen. Freut euch: die selbe Dokumentation taugt dann ganz hervorragend für Pumpen- und CGM-Antrag. Da will die Krankenkasse ähnliches.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 12, 2018, 16:55
Na dann weiss ich jetzt schon das mein Mann so einen Aufwand nicht betreibt. Nicht jeder Mensch dokumentiert sein Leben am PC, Laptop oder Handy .... Und mein Mann mit fast 68 Jahren schon gar nicht. Schöner Schlamassel  :-\
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Kladie am September 12, 2018, 17:35
Hallo Schottenclan,

da bleibt wohl nur auf das Libre als Meßsystem gänzlich zu verzichten. Zumindest bei den Aufzeichnungen für den Gutachter.

Da es Zitat "absolute verheerende Folgen" hat, ist die BZ Kontrolle incl. Aufzeichnungen mit einem normalen BZ Meßgerät das kleinere Übel - oder nicht? Ich habe die Nutzung des Libre auch beendet weil es zum Teil miserable Meßwerte zur Verfügung stellt. Anders geht es wohl nicht.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 12, 2018, 20:17
An anderer Stelle habe ich schon mehrfach betont, dass man die Messergebnisse aus dem Libre nicht mit blutigen Messungen vergleichen darf.

Hier geht es jedoch um Sesselpupser mit denen man noch viel weniger über Messmethoden diskutieren kann. Es nützt reichlich wenig, bei offensichtlich unbegründeten Hypo-Warnungen entsprechende Gegenmessungen mit blutigen Messmitteln das Libre diesbezüglich in Frage zu stellen … obwohl es Daten liefert die mir viel wichtiger wären als ein einzelner Blutwert.

Selbst in meiner Diab-Praxis wurden meine Gegenmessungen (auch im Libre) bei Hypowarnungen überhaupt nicht beachtet. Da waren "ganz einfach" soundsoviel Prozent der Werte zu niedrig, obwohl die blutige Messung ganz "normale" Werte ergaben. Automatismus von angelerntem Personal, das sich nicht um die Hintergründe kümmert!

Stünde mein Führerschein auf dem Spiel, würde ich nicht zögern, andere Messungen zu protokollieren und das Libre einfach verschweigen - bis die Sache ausgestanden ist.  :zwinker:
Titel: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Duff Rose am September 12, 2018, 20:42
Na dann weiss ich jetzt schon das mein Mann so einen Aufwand nicht betreibt. Nicht jeder Mensch dokumentiert sein Leben am PC, Laptop oder Handy .... Und mein Mann mit fast 68 Jahren schon gar nicht. Schöner Schlamassel  😕

Hallo Schottenclan,

Oh je, da habt ihr ja aktuell ganz schön Kopfzerbrechen.

Zu Libre + Dexcom kann ich folgendes sagen:

Das Libre hatte bei mir nicht wenige niedrige Werte angezeigt, die vom Körpergefühl und mit der blutigen Gegenmessung nicht übereinstimmten. Damit möchte ich das System nicht schlecht reden, für mich war es halt leider nichts.

Schließlich bin ich auf das Dexcom umgestiegen. Der große Vorteil neben für mich genaueren Messwerten liegt an den verfügbaren Alarmen. Man kann sich quasi bei 90mg/dl warnen lassen und kann sofort mit schnellen BE handeln, somit wird eine Unterzuckerung/Hypo komplett vermieden! Bei der Blutmessung oder auch beim Libre ist ja im Moment des Messens meistens die Hypo schon da, somit ist es zu spät!
Das Dexcom ist allerdings nicht günstig und erfordert eine gesonderte Prüfung beim MDK über den Diabetologen. Das dauert etwas.

Sidiary nutze ich nicht, halte zu Dokumentationszwecken diese Methode als die Beste. Erfordert natürlich etwas an Aufwand.

Was meint der Diabetologe mit Unterzuckerung? Ein einzelner Wert unter 70mg/dl oder UZ mit Fremdhilfe?
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 13, 2018, 08:22
Vielen Dank für Eure hilfreichen Informationen. Nachdem wir mit dem Kundenservice von Abbott keine zielführenden Informationen bekommen haben und die jegliche Verantwortung für die absolut ungenaue Werte von sich weisen, hat mein Mann sich entschlossen wieder mit der herkömmlichen "alten" Methode zu messen. Beim Schlafen gehen messen und morgens nach dem aufstehen. Was in der Nacht passiert wird somit nicht mehr dokumentiert und kann keine Schwierigkeiten mehr machen. Zu der normalen Belastung durch die Krankheit kommt jetzt noch der psychische Druck. Sollte er jetzt dadurch den Führerschein verlieren wäre es das absolute Aus. Er würde seinen Job verlieren, Rente langt nicht zum Leben. Ich bin nach einem Schlaganfall auch schon in Rente. Hartz V lässt grüßen, obwohl ein Leben lang hart gearbeitet. Bürokratismus und Diskriminierung......
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Kladie am September 13, 2018, 12:26
Hallo Schottenclan,

ich denke ihr macht das absolut richtige. Jetzt versucht positiv zu denken und wartet ab ob tatsächlich die absolut verheerenden Folgen eintreffen. Ich halte euch die Däumchen! :super:
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 13, 2018, 13:59
Sein Diabetologe hat das Gutachten gleich telefonisch abgeschmettert mit der Ansage "wenn da auch nur eine Unterzuckerung drin ist kann er das vergessen. Fremdhilfe hat er nie benötigt. Mein Mann ist immer gewissenhaft und hat immer sehr oft gemessen (blutig mit einem früher üblichen Messgerät) dann wurde ihm freestyle libre empfohlen...... zur Erleichterung. Bis 1.10. brauchen wir das Gutachten. Dafür muss er 90 Tage Blutzucker Werte bringen. Somit ist eine Umstellung auf blutig Messung nicht mehr Erfolg versprechend. Wir hoffen jetzt auf einen anderen Arzt, der auch die Zulassung für so ein Gutachten hat. Sollte das nicht funktionieren ist der Führerschein weg, das wurde von der netten Dame vom Landratsamt mehrmals schriftlich dargelegt
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Duff Rose am September 13, 2018, 17:09
Ich verstehe den Diadoc ehrlich gesagt nicht wenn der nichtmal eine einzige Unterzuckerung zulässt. Schließlich erlaubt man sich ja zu Hause etwas anders mit den BZ Werten umzugehen wie beim Führen eines Fahrzeuges.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Kladie am September 13, 2018, 21:35
Hallo Schottenclan,

warum erstellst du keine (schriftlichen) Aufzeichnungen von den BZ Werten der letzten 90 Tage? Selbst wenn ihr euch nicht immer an den ganz genauen Wert erinnern könnt, so kann doch dokumentiert werden, daß es keine Unterzuckerungen gegeben hat. Kontrollieren kann man das nur, wenn das Meßgerät die letzten 90 Tage nicht kaputt gegangen ist. Es wird aber meist nicht genauer kontrolliert.

Gerade Behörden reicht so eine Dokumentation meistens aus. Ich würde es mal testen.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 13, 2018, 22:43
Super Idee. Da weiss ich ja was wir am Wochenende machen  :zwinker:
Vielen Dank für die Hilfe  :super:
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 14, 2018, 04:01
Ich habe jetzt (also ganz aktuell) auch das Problem, dass ich den Libre-Messungen nicht trauen kann.
Mir geht es jedoch dabei zum Glück darum, irgend einem Bürokraten das Prinzip der Libre-Messung im Verhältnis zu blutigen Messungen oder gar subjektive Eindrücke/Gefühle erklären zu müssen. Da wäre die vorgeschlagene Vorgehensweise von @Kladie schon die richtige - meine ich auch.

Bei mir gestaltet sich die Beurteilung von Messergebnissen viel einfacher, weil mir erst mal keiner widerspricht. :baeh:
Falls ich einen scheinbaren "Widerspruch" zwischen meinem Gefühl und dem Libre-Scan feststelle, gibt es eine Notiz im Libre "Gegenmessung" und dann mache ich auch blutige Gegenmessung. Dies kann mit sauteuren Libre-Meissstreifen geschehen oder auch mit einem anderen BZ-Messgerät. Beim Einsatz von Libre-Streifen hätte ich den Vorteil, dass die Gegenmessung im Protokoll auftaucht und nicht nur eine Notiz "Gegenmessung". Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass diese Notizen überhaupt nicht von anderen (auch nicht vom Arzt) beachtet werden. Aber wie gesagt, ich stehe jetzt ncht in der Beweispflicht….

Ich will in der Regel ja nur wissen, ob mein Libre recht hat mit meiner Hypo oder ob ich der blutigen Messung eher trauen kann. Bin ich mich dann immer noch nicht sicher, traue ich meinem Gefühl mehr als allen Messwerten. Jetzt eben war es etwas anders (was aber äußerst selten passiert). Der Routine-Scan wegen einer schlaflosen Nacht ergab: 65mg/dl. Mein Gefühl sagte mir aber garnix, was sonst immer darauf hinweist, das die blutige Messung einen höheren Wert ergibt. In dem aktuellen Fall ergab die blutige Messung jedoch: 69mg/dl was für mich das gleiche bedeutet. Ich gab im Libre also die (selbst erstellte) Notiz "Gegenmessung" ein, damit man irgendwie das andere Ergebnis erfragen könnte - wenn man denn wollte.
Das ist aber für eine vernünftige Tagebuch-Führung etwas dürftig und einem Amtsarzt dürfte das sowieso nicht genügen. So habe ich mir gedacht, ich erstelle noch zwei weitere Einträge im Libre.  :gruebeln:
"i.O." und "n.i.O." vielleicht. Damit würde ich nicht die Einhaltung des Zielbereiches bewerten, sondern nur die Zuverlässigkeit vom Libre-Scan.
Den Bürokraten wird das wenig beeindrucken!
Wen es aber wirklich interessiert, der ließt dann aber z.B. einem Scan: 42mg/dl die Bemerkungen "Gegenmessung" und "n.i.O." und kann dann vielleicht direkt einen Blick auf die blutige Libre-Messung werfen, bei der vielleicht … 87mg/dl steht, wie bei mir schon öfter geschehen.

Heute würde dann aber "Gegenmessung" und "i.O." zu lesen stehen und noch ein weiterer Scan mit der Notiz 20g KH. weil ich ein kleines Brot mit Honig schnabbulierte und danach … 187mg/dl :rotwerd:
Aber nichts desto Trotz: ich gehe jetzt wieder ins Bett … und zum Frühstück wird mein Wert wieder von allein besser sein - das weiß ich aus Erfahrung!  :coolman:

Nachtrag:
Um zu zeigen, dass das auch stimmt was ich so behaupte lasse ich euch einen Blick auf mein aktuelles Libre-Display werfen.

(http://up.picr.de/33817423sy.jpg)

Und ich will mit derartigen Grafiken auch zeigen, dass man den Nutzen dieses Messgerätes auf keinen Fall verteufeln sollte.
Derartige Verläufe bekäme man niemals mit, würde man auch noch so aufwendig blutige Einzelmessungen aufzeichnen.
Wer so seinen Verlauf kennt, wäre z.B. ganz schlecht beraten, wegen des hohen Wertes Gegenmaßnahmen mit Insulin zu ergreifen. Diese würden den Verlauf nur zu einer Achterbahn umformen. Freiwillig gebe ich mein Libre ganz bestimmt nimmer her. :super:

Mir ist aber schon klar, dass man einen Entscheidungsträger über meinen Führerschein davon nicht überzeugen kann. Der sieht aufgrund seiner Unkenntnis nur Messwerte deren Zusammenhang er "nicht begreifen muss", weil er ja ganz klare Leitlinien hat. Dem muss man dann halt andere Werte pressentieren.  :rotwerd:
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: LordBritish am September 14, 2018, 09:45
Nicht jeder Mensch dokumentiert sein Leben am PC, Laptop oder Handy ....

Die Werte vom Diabetes kann man auch ohne Facebook & Co. dokumentieren.

Ich denke das es auch stark davon abhängig ist was man selber möchte und welchen Aufwand man betreiben möchte.
Es gibt auch die traditionelle Art mit Papier und Bleistift...

Alles hat vor und Nachteile, die Entscheidung was man machen möchte liegt letztendlich bei einen selber.

Grüße
Markus

Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 14, 2018, 12:37
Ja nun…
die Wahl hat der Themenersteller offensichtlich nicht.  :gruebeln:
Er hat sich wohl für eine Libre-Überwachung und u.U. auch für das Tagebuch im Libre entschieden und muss jetzt Daten abliefern, die bei Unkenntnis des Systems zu verhängnisvollen Fehlinterpretationen führen kann.

Darum empfehle nicht nur ich, für eine gewisse Zeit zweigleisig zu verfahren, damit der Führerschein erhalten bleibt.
Man kann ja die "schönen" Libre-Werte in seine handschriftlichen Aufzeichnungen übernehmen und die "weniger schönen" einfach als nicht gemessen betrachten.  :zwinker:
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Floh am September 14, 2018, 12:58
Ich hab gestern auch drüber nachgedacht so etwas zu schreiben - und es dann gelassen.

Man kann auch ein Tagebuch ausfüllen, ohne jemals ein Messgerät gesehen zu haben. Im hier diskutierten Fall habe ich ein gewisses Maß an Verständnis, weil es tatsächlich um existentielle Fragen geht. Ich wünsche es mir trotzdem nicht. Auch wenn bereits seit vielen Jahren die Fahrtüchtigkeit ja offenbar vorhanden ist.

Das Gutachten ist aber nicht reiner Selbstzweck. Es geht hier schon um den Schutz Unbeteiligter. Ich will nicht, dass die üblichen Klischees (also, Kinder, Alte, kleine Hunde) in einen Unfall verwickelt werden weil ein Berufskraftfahrer einen unbemerkten Unterzucker hatte. Glasgow ist noch nicht ganz vergessen.

Mir wäre es daher wichtig einen Gutachter zu finden, der die Lage vernünftiger einschätzen kann als der zuerst genannte Telefon-Diabetologe. Wie ich schon sagte: Unterzucker in der Nacht sind mir egal, Unterzucker bei der Fahrt wären für mich auch ein Ausschlusskriterium (ich habe aber bereits zwei Autos im UZ verbeult, vielleicht bin ich da voreingenommen). Das Libre wäre dann die deutlich bessere Wahl als ein gefälschtes Tagebuch. Weil sich nur so dokumentieren lässt, dass bei "wichtigen Anlässen" der Diabetes strenger kontrolliert gehalten wird als in der Freizeit in unvorhersehbaren Situationen.

Die Dokumentation geht nur mit sorgfältigem Tagebuch. Das brauchen viele Diabetiker nicht immer - meines ist derzeit furchtbar. Ich beginne wieder mit mehr Dokumentation weil eine neue Pumpe fällig werden wird. Und ob die Dokumentation für den medizinischen Dienst oder ein Amt dient ist egal. Die wollen (wie gesagt: völlig berechtigt) sehen, dass sich der Betroffene um seinen Diabetes kümmert - und es eben nicht so schleifen lässt wie Teenager-Floh damals.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Schottenclan am September 14, 2018, 14:26
Da gebe ich dir vollkommen Recht. Es geht ja in erster Linie um die Sicherheit im Straßenverkeh und das ist auch richtig so. Nur ich weiss wie gewissenhaft mein Mann mit seiner Krankheit umgeht. Er hat immer sehr sehr viel gemessen. Die Fingerkuppen waren alle verhornt und kaputt. Er hält sich mit dem Essen und trinken sehr zurück und ich habe ihn immer dafür sehr bewundert und grössten Respekt. Jetzt bringt der Fortschritt die Erleichterung aber auch große Probleme. Für seine Ehrlichkeit, soll er jetzt bestraft werden? Das kann es ja nicht sein. Gleichgestellt mit einem der mit Alkohol oder Drogen am Steuer erwischt wird? Ich bedanke mich für all die wirklich interessanten Antworten und Denkanstöße. Es ist sehr schön zu wissen das man nicht alleine ist....
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Floh am September 14, 2018, 14:30
Nimm es nicht nur als Kritik - sucht euch statt dessen einen besseren Diabetologen.

Auch der kann aber nur dann in der kurzen Zeit ein Urteil fällen, wenn möglichst viele Daten vorhanden sind.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Kladie am September 14, 2018, 14:33
Hallo Floh,

dein soziales Engagement in Ehren. Es sind aber zwei unterschiedliche Dinge über die hier geschrieben wird. 1. Eigenverantwortung und 2. Bürokratie

Wer nicht gewissenhaft alle Gefahren beim führen eines KFZs versucht auszuschließen sollte gar nicht erst versuchen den Führerschein zu "retten" oder noch schlimmer einen Personenbeförderungsschein zu "ergaunern"!
Wenn aber durch Unzulänglichkeiten eines Technischen Gerätes wie dem Libre Nachteile entstehen könnten, so würde ich mich berechtigt fühlen dies entsprechend zu korrigieren. Ich möchte niemanden zum Betrug auffordern aber ich würde schon eine angepasste Dokumentation in Ordnung finden wenn das vermeintliche Problem nicht existiert und nur vom Libre oder Gutachter herbeigeredet wird.
Eine Eigenverantwortung kann einem niemand abnehmen aber einer Bevormundung stehe ich kritisch gegenüber. Das mag bei Jugendlichen abgeschwächt sein aber bei einem verantwortungsbewussten 68jährigen sehe ich kein Problem.

Zitat
orginal Floh:
Man kann auch ein Tagebuch ausfüllen, ohne jemals ein Messgerät gesehen zu haben.
Auch das würde von einem Beamten hingenommen werden wenn es als plausibel eingestuft würde. Allerdings würde ich das dann schon in die Nähe von Betrug einordnen. Meinen Beitrag möchte ich so nicht verstanden wissen. Ich hatte Schottenclan aber so verstanden, daß sie/er keine Hypos in den letzten 90 Tagen hatte sondern diese nur durch das fehlerhafte Libre angezeigt wurden.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 14, 2018, 22:14
Nein, mit einer Betrugsabsicht hat meine Empfehlung nichts zu tun!
Es geht hier nur um scheinbare Messungenauigkeiten mit dem Libre die im Grunde einer Klärung bedürften. Statt dessen werden diese krummen Messwerte von Hedi und Blödi kritiklos übernommen.  :mauer: Wenn man dann solchen "Spezialisten" ausgeliefert ist, bleibt einem doch nichts anderes übrig, als andere Daten zu liefern. Dann muss man halt "Fehlmessungen" ausklammern, damit erst gar keine Missverständnisse aufkommen. Im Libre lässt sich da nichts … korrigieren. Dann muss man die exportierten Daten halt in einer anderen Software aufbereiten oder - wenn man das nicht kann - die Daten konventionell zusammen schreiben.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Floh am September 15, 2018, 21:27
Sorry Gyuri, aber nein.

Wenn du Werte korrigierst, ohne ganz genau zu wissen was die mathematische und chemische Grundlage der Abweichungen ist, dann kannst du auch gleich beliebige Werte eintragen. Das ist genau das Selbe wie einfach Werte zu erfinden.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 15, 2018, 23:24
Wenn ein neu gesteckter Sensor mir "LO" angibt, ich aber keine Unterzuckererscheinungen habe, dann könnte ich auch einfach garnix machen, und den LO-Wert LO-Wert sein lassen. Dann bräuchte ich mich aber nicht wundern, wenn man mir bei der vierteljährlichen Untersuchung vogehalten würde, dass ich in drei Monaten sechs starke Unterzuckerungen gehabt hätte, nur weil mein Libre stur nach Schema F ausgelesen wurde. Beim Diabetologen bringe ich auch immer schön mein BZ-Messgerät mit und sage denen, dass ich da die ganzen Gegenmessungen habe die ich aus Kostengründen (Libre-Teststreifen bekomme ich nicht verschrieben) extern messen musste.

Wenn ein "Sachverständiger" meine Libredaten anschaut und ihm höchstwarscheinlich alle anderen Aufzeichnungen egal sind, weil er schon mit den Libredaten leicht überfordert ist, bekomme ich in meiner Beurteilung ein ein großes Problem. Das wäre für mich dann Grund genug, ihm alle Libre-Daten als "Rohdaten" zu verschweigen und einen abschließenden und kompletten Bericht abzuliefern.

Gestern fiel mir ein Sensor vorzeitig ab und ich musste ohne "Vorlaufzeit" einen neuen Sensor setzen. Prompt meldete er mir 42mg/dl. Ich fühlte keinen Unterzucker und stellte dann blutige 87mg/dl fest. Seit heute früh hat sich mein Libre-Sensor beruhigt und liefert Werte, die durchaus vergleichbar mit dem Blutzucker sind.

Ich bin zur Zeit keinem eine Rechenschaft über meine Glukosewerte schuldig.  8) Stünde aber mein Führerschein auf dem Spiel, wenn ein Sachverständiger sich auf Libre-Daten für sein Urteil beschränken könnte, bekäme er von mir nur Fehler bereinigte Daten in einem Tagebuch.

btw: Ich bin auch überzeugt, dass es "Fachleute" gibt, die genau auf das HbA1c schauen und davon ausgehen, dass Werte unter … sagen wir mal 5,5% mit vielen Unterzuckerungen erkauft wurden. So etwas hört man leider immer wieder - auch hier. Und was macht man, wenn man feststellt, dass man an so einen Gutachter geraten ist? :gruebeln:
Titel: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Duff Rose am September 16, 2018, 00:07
Meine Diabetoloin hat irgendwas mal von einer Therapie- Zulassung erzählt welches als CGM/FGM nur das Dexcom hat mit Maximalabweichung von 9% zur Blutglukose.

„Das Dexcom G5 Mobile rtCGM-System zeichnet sich durch hohe Messgenauigkeit aus. Dies erlaubt Ihnen, Therapieentscheidungen zu treffen ohne dafür extra Blutzucker messen zu müssen.“

So Die Erklärung bei Dexcom.

Ich wollte damit nur sagen, dass vielleicht Blutmessungen eh angebracht sind, da die Toleranz des Libre, gerade für rechtliche Dinge, viel zu hoch ist.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Kladie am September 16, 2018, 21:30
Hallo Duff Rose,

Zitat
orginal Duff Rose:
Ich wollte damit nur sagen, dass vielleicht Blutmessungen eh angebracht sind, da die Toleranz des Libre, gerade für rechtliche Dinge, viel zu hoch ist.
Laut Abbott ist das Libre ja schon gar nicht geeignet seine Insulintherapie danach auszurichten. Umso weniger ist es für Gutachten geeignet. Ob das Dexcom als rechtlich zugelassenes Meßgerät zugelassen ist, ist eine ganz andere Sache.

Für meinen Geschmack ist Floh etwas zu vorsichtig in seiner Bewertung. Auch ich würde einen Fühererschein nicht vom Libre und seinen Werten abhängig machen wollen.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 16, 2018, 21:57
(…) Auch ich würde einen Fühererschein nicht vom Libre und seinen Werten abhängig machen wollen.
Zurzeit sehe ich das notgedrungen genauso!
Es könnte besser werden, wenn ALLE, die mit dem Libre arbeiten genau informiert werden würden was das Libre besser kann als andere Messsysteme und was es nicht besser kann und dass man es sich beim Messen von irgendwas etwas zu leicht macht, wenn man ein Messergebnis immer nur kritiklos annimmt ohne zu ahnen, was man da denn wirklich gemessen hat und was das Ergebnis für die zu bewältigende Aufgabe bedeutet. Wenn aber die höchsten "Schiedsrichter" nicht wissen, was Libre misst, wie kann man dann eine gerechte Beurteilung erwarten?

Einfach davon auszugehen, dass ein Wert unter 70mg/dl zu niedrig ist und Umstände zu vernachlässigen, die zu dem unerwünschten Messergebnis führen, ist dumm und für eine Fachkraft akzeptierbar. Man kann aber auch nicht einfach sagen, der Fachmann hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Abbott müsste eben viel mehr Aufklärung betreiben und sich nicht nur stark theoretisierte Fehlmessungen groß und breit erklären, die sich niemals auf praktische Probleme übertragen lassen.

(http://up.picr.de/33841957kl.jpg)

Ich denke dabei an die Grafik des zeitverzögerten Profils, wenn ein Glukosewert ansteigt und/oder abfällt. Damit ließen sich die wenigsten Unstimmigkeiten zwischen Libre und blutiger Messreihe erklären.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Joerg Moeller am September 18, 2018, 13:29
Sein Diabetologe hat das Gutachten gleich telefonisch abgeschmettert mit der Ansage "wenn da auch nur eine Unterzuckerung drin ist kann er das vergessen.

Sorry, aber das ist doch Bullshit. Wo gehobelt wird da fallen Späne und einem Tagebuch, in dem nicht gelegentlich mal eine Hypo vorkommt und das immer Werte im Normbereich anzeigt, würde ich nicht weiter trauen als ich es schmeißen kann. Ich rede jetzt nicht von richtig heftigen Unterzuckerungen, aber so kleine á la "Hmm, ich sollte jetzt mal eine Kleinigkeit essen" sind normal. Die hat auch ein Nicht-Diabetiker, bloß nennen die das nicht "Hypo" sondern "Heißhunger auf etwas Süßes".

Ich würd mir einen anderen Diabetologen suchen, der ein bisschen mehr Ahnung hat.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 18, 2018, 14:45
Ich hatte mal mit einer Augenärztin gewaltigen Ärger, weil ich ihr erzählte, dass ich meine Brille nur zum Fernsehen aufsetze und beim Autofahren NUR aus rechtlichen Gründen. "Zum Autofahren bräuchte ich keine Brille." Sie meinte, dann könne ich keine Straßenschilder mehr lesen. "Das kann ich im Ausland auch mit Brille nicht. Und sonst sähe ich schon, was ich sehen muss." Früher mit dem Motorrad musste ich im Winter oft ohne Brille fahren…

Sie drohte mir dann tatsächlich, dafür zu sorgen, dass ich den Führerschein abgeben muss.  :kreisch: Weil sie auch noch recht aktiv war mit IGEL-Leistungen, wechselte ich den Augenarzt … und kam vom Regen bezüglich IGEL in die Traufe. Dort sagte ich aber erst gar nicht, dass ich (theoretisch) auch ohne Brille fahren könnte.  :wech:

Jetzt muss ich mir "vor Ort" wieder einen Augenarzt fürs jährliche DMP-Spiel suchen.

Der Wechsel zu einem neuen Diabetologen wird für mich deutlich schwieriger. Noch ist mir eine Anreise von 150km lieber als die Befürchtung an einen nahe gelegenen Dödel zu geraten.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Joerg Moeller am September 21, 2018, 12:32
Sie drohte mir dann tatsächlich, dafür zu sorgen, dass ich den Führerschein abgeben muss.

Find ich gut!
Wer zum Fernsehen eine Brille braucht, der sollte sie auch im Auto tragen. Alles andere ist genau so ein dummes Geblubber wie "Och, mit den drei Bieren kann ich aber trotzdem noch fahren" oder die blöden Ausreden, warum man am Steuer auch ruhig mit seinem Handy rumfummeln kann.

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Dirk B. am September 21, 2018, 12:47
Sie drohte mir dann tatsächlich, dafür zu sorgen, dass ich den Führerschein abgeben muss.

Find ich gut!
Wer zum Fernsehen eine Brille braucht, der sollte sie auch im Auto tragen. Alles andere ist genau so ein dummes Geblubber wie "Och, mit den drei Bieren kann ich aber trotzdem noch fahren" oder die blöden Ausreden, warum man am Steuer auch ruhig mit seinem Handy rumfummeln kann.

Viele Grüße
Jörg

Da kann ich nur zustimmen. Wer sich fahrlässig ausserstande setzt am Verkehr teilzunehmen gehört gemaßregelt. Und ich meine ausdrücklich nicht nur die Autofahrer.

LG

Dirk
 
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am September 21, 2018, 13:45
Bitte beim Zitieren wichtige Sätze nicht einfach weg lassen!

(…) weil ich ihr erzählte, dass ich meine Brille nur zum Fernsehen aufsetze und beim Autofahren NUR aus rechtlichen Gründen. (…)
Es handelte sich um ein "harmloses" Gespräch und mit keinem Wort hatte ich gesagt, dass ich ohne Brille mit dem Auto fahre. Mir ging es bei dem Gespräch mit der Augenärztin nur darum, dass ich zur Not auch gefahrlos ohne Brille Autofahren könnte. Das von ihr genannte Argument, bei meiner Sehschwäche von ca. -1,5 *) könnte ich keine Straßenschilder mehr lesen, kann nicht der zwingende Grund fürs Tragen einer Brille sein. Wer im fremdsprachigen Ausland fährt, kann oft auch keine Straßenschilder lesen und muss dort dennoch nicht den Führerschein abgeben. Verkehrsschilder, Ampeln alle anderen Verkehrsteilnehmer sehe ich sehr wwohl auch ohne Brille.
Ganz ganz früher musste ich im Winter auf dem Motorrad schon mal die Brille absetzen, weil ich durch die beschlagenen Gläser garnichts mehr sah. Und da hatte ich nie den Eindruck, ohne Brille weniger zu sehen, als ein Autofahrer mit Brille.

Die Augenärztin ging aber nicht auf meine Argumente ein, sondern versuchte sich gleich mal wichtig zu machen … wodurch ich mir einen anderen Augenarzt suchte. Und ich habe die Erkenntnis gewonnen, zukünftig mit keinem Arzt mehr zu reden, als mir unbedingt notwendigt erscheint.


btw. zu *)
Ein anderer Augenarzt sprach bei mir von einer "Kann-Brille" die ich nur zum Autofahren tragen müsse, aber sonst selbst entscheiden könne ob ich mit oder ohne schauen will.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Joerg Moeller am September 27, 2018, 12:08
Es geht nicht um Straßenschilder, die können von mir aus auch in Alt-Klingonisch beschriftet sein.
Es geht darum andere Verkehrsteilnehmer sehen zu können, auch wenn die nicht einen LKW fahren. Und dazu zähle ich auch kleine Gegenstände am Fahrbahnrand, wie z.B. die Mimik eines Fußgängers, aus der ich evtl. ablesen kann, was der vor hat. Oder den Gegenstand, der auf die Straße rollt und vielleicht noch ein Kind im Schlepptau hat.

Wer zum Fernsehen eine Brille braucht, der soll die gefälligst auch im Auto aufsetzen. Diese Auffassung ist indiskutabel!

Viele Grüße
Jörg
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Markus99 am April 17, 2020, 00:43
Wau ,diese Bericht wahr sehr interessant.👍

Schade ,dass der Person nicht mehr geschrieben hat ob der Führerschein behalten darf.🙄

Wenn,das nach meine Meinung geht mit Brille oder ohne.   :kratz:
Muss der Fahrer selbst entscheiden können, wie,was und wann besser sieht.  :ja:

Ich habe die Brille zum Fernsehen
...und für PC.
Nicht wegen,dass ich schlecht sehe. :daumenrunter:
Nur ,dass ich meine Augen dadurch entlasten kann( zb.von strahlen )
Bei mir Optiker auch gemessen hat
dass ich -1.5 habe.

Bei Vorsorge Untersuchung kein Augenarzt hat mich angesprochen, dass ich Brille tragen muss. 🤔

Komisch aber wahr 🤨

Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Dirk B. am April 26, 2020, 14:35
Bitte beim Zitieren wichtige Sätze nicht einfach weg lassen!

(…) weil ich ihr erzählte, dass ich meine Brille nur zum Fernsehen aufsetze und beim Autofahren NUR aus rechtlichen Gründen. (…)
, dass ich zur Not auch gefahrlos ohne Brille Autofahren könnte.

"Zur Not" sagt mir das du dich selber im Normalfall immer mit Brille hinters Steuer setzt? Weil? Du besser siehst? Die Gefahr das du was übersiehst (andere Verkehrsteilnehmer, Kinder) mit Brille geringer ist?

Wenn ich die Erkenntnis hätte das ein Fahren ohne Brille eine Notlösung ist dann wäre das für mich Tabu.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am April 26, 2020, 17:40
(…)

Wenn ich die Erkenntnis hätte das ein Fahren ohne Brille eine Notlösung ist dann wäre das für mich Tabu.
:kratz: Ehrlich verstehe ich diese Frage nicht bzw. ich hatte es unmissverständlich schon erzählt, aus rechtlichen Gründen immer mit Brille zu fahren, egal wie ich mein Sehverögen ohne Brille bewerte.
Und ich habe von einen Sonderfall berichtet, bei dem ich mit dem Motorrad ohne Brille mehr sah als mit Brille etwas sah im Gegensatz mit Brille.

Wenn ich in der Nacht bei starkem Schneetreiben und mit beschlagenem Visier UND Brille unterwegs sein muss, wäre es direkt unverantwortlich mit Brille weiter zu fahren. Dann könnte ich die Fahrt abbrechen (und erfrieren) oder ohne Brille auf dem Motorrad versuchen mehr zu sehen (was ja dann auch der Fall war) als z.B. ein Autofahrer in einem alten VW Käfer bei der gleichen Wetterlage … mit oder ohne Brille.

Es ist wenig konstruktiv, mir zu ganz anders als geschriebenen Dingen zu widerspechen, weil man mir halt gern widersprechen will.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Dirk B. am April 27, 2020, 19:02
(…)

Wenn ich die Erkenntnis hätte das ein Fahren ohne Brille eine Notlösung ist dann wäre das für mich Tabu.
:kratz: Ehrlich verstehe ich diese Frage nicht bzw. ich hatte es unmissverständlich schon erzählt, aus rechtlichen Gründen immer mit Brille zu fahren, egal wie ich mein Sehverögen ohne Brille bewerte.
Und ich habe von einen Sonderfall berichtet, bei dem ich mit dem Motorrad ohne Brille mehr sah als mit Brille etwas sah im Gegensatz mit Brille.

Wenn ich in der Nacht bei starkem Schneetreiben und mit beschlagenem Visier UND Brille unterwegs sein muss, wäre es direkt unverantwortlich mit Brille weiter zu fahren. Dann könnte ich die Fahrt abbrechen (und erfrieren) oder ohne Brille auf dem Motorrad versuchen mehr zu sehen (was ja dann auch der Fall war) als z.B. ein Autofahrer in einem alten VW Käfer bei der gleichen Wetterlage … mit oder ohne Brille.

Es ist wenig konstruktiv, mir zu ganz anders als geschriebenen Dingen zu widerspechen, weil man mir halt gern widersprechen will.

Was auch immer. Dein Zitat habe ich mir ja nicht ausgedacht. Dann schreib doch einfach "...ich kann ohne Brille sicher ein KFZ fahren..." 
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Gyuri am April 28, 2020, 23:02
(…) Dann schreib doch einfach "...ich kann ohne Brille sicher ein KFZ fahren..."
Nichts anderes habe ich geschrieben und dabei eingeräumt, aus rechtlichen Gründen "normal" immer mit Brille im Auto fahre. Das wurde aber stark angezweifelt und als verantwortungslos dargestellt.


 :gruebeln: Wisst ihr was?
Ich habe jetzt auch hierzu nichts mehr zu schreiben.
Titel: Re: Messungenauigkeit mit verheerenden Folgen
Beitrag von: Dirk B. am April 28, 2020, 23:55
(…) Dann schreib doch einfach "...ich kann ohne Brille sicher ein KFZ fahren..."
Nichts anderes habe ich geschrieben und dabei eingeräumt, aus rechtlichen Gründen "normal" immer mit Brille im Auto fahre. Das wurde aber stark angezweifelt und als verantwortungslos dargestellt.


 :gruebeln: Wisst ihr was?
Ich habe jetzt auch hierzu nichts mehr zu schreiben.

Lese mal in Ruhe deine Beiträge dann wirst du sicher die Formulierung von Dir finden auf die ich mich bezog. Aber es spielt auch keine Rolle. Denn du hast ganz sicher Recht.