Diabetesinfo-Forum

Allgemeine Infos => Newsflash => Thema gestartet von: Joerg Moeller am September 05, 2006, 11:18

Titel: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 05, 2006, 11:18
Kurzwirksame Insulinanaloga bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1: Vorbericht erschienen

IQWiG-Gutachter finden keine Belege für Vorteil gegenüber Humaninsulin Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat heute seinen Vorbericht "Kurzwirksame Insulinanaloga bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1" veröffentlicht. Damit beginnt eine Frist von vier Wochen, in der interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen abgeben können. Unklare Aspekte der eingereichten Stellungnahmen werden dann in einer mündlichen Erörterung diskutiert. Anschließend wird der Bericht überarbeitet und schließlich als Abschlussbericht an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) weitergeleitet. Der G-BA nutzt die Empfehlungen des IQWiG dann als Grundlage für seine Entscheidungen.

weiter auf: http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/123371/
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Angela am September 05, 2006, 12:33
 :gruebeln: das kann ich jetzt aber nicht glauben. Man hört doch von so vielen das es denen jetzt besser geht. Wer ist IQWiG? Gibts da wirklich keine Studien?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: sonrisa am September 05, 2006, 12:42
Ich finde das echt frustierend! Und diese Studie ist dann wieder Grundlage für die Entscheidung, ob Typ 1er noch Analog-Insuline bezahlt bekommen...
Wenn ich mir vorstelle, ich müsste wieder Normalinsulin spritzen...Hypos, Zwischenmahlzeiten, hohe Werte für mehrere Stunden...da brauch ich ja gar nicht erst mit ner Pumpe anfangen...
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Angela am September 05, 2006, 12:47
Ich denke du bist nicht die Einzige der es so geht. Mir ging es im Grunde mit Insulatard ( :gruebeln: ist das Protaphane?) auch so. Und jetzt hab ich Levemir. Es hält  zwar bei mir nicht was es verspricht, aber mir geht es um Vieles besser. Gibts da darüber keine Studien? Soweit ich mich erinnere gabs vor der Bewilligung von Levemir bei uns schon Studien....  :gruebeln:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Gela am September 05, 2006, 14:12
Damit beginnt eine Frist von vier Wochen, in der interessierte Personen und Institutionen schriftliche Stellungnahmen abgeben können.
:gruebeln: Interessierte Personen sind wir als Nutzer der Analoga. Somit könnte jeder von uns eine schriftliche Stellungnahme abgeben. Oder verstehe ich das falsch?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 05, 2006, 14:30
IQWiG-Gutachter finden keine Belege für Vorteil gegenüber Humaninsulin Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat heute seinen Vorbericht "Kurzwirksame Insulinanaloga bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1" veröffentlicht.

Ich glaube ich krieg das  :kotz: keine Belege gegenüber Humaninsulin  :balla:
Komisch das mein HbA1c seitdem besser ist, ich mich besser fühle und so weiter.
Da werden wahrscheinlich wieder unwissende und nicht betroffene Leute gefragt und
die Wahrheit will keiner hören egal wie gut man das beweisen und hinterlegen kann.

Gibt es schon irgendwo Listen, Adressen usw. an die man sich wenden kann  :kratz:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 05, 2006, 14:41
gibt es zu typ 1 nicht irgendwelche studien? die sollte man denen einfach mal schicken... da ihre recherche die offenbar nicht selbst gefunden haben...  :mauer: :mauer:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 05, 2006, 14:54
auf deren website gibt es eine emailadresse, ich habe denen direkt mal eine mail geschrieben und deren recherche bezweifelt. wird zwar nichts bringen, aber ich hoffe doch, erboste diabetiker legen deren server lahm.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 05, 2006, 17:14
Wer ist IQWiG?

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (http://www.iqwig.de/)

Das 'Qualität' steht da um ein Alibi zu haben und der Rest beschreibt die 'Geiz ist geil' Mentalität der Politiker, die diese Blindfische engagiert haben. :sauer:

Studien gibt es schon - wenn man sie denn gelten lässt. Tun die aber nicht, weil sie dann einräumen müssten, daß sie da nichts einsparen können.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 05, 2006, 17:16
auf deren website gibt es eine emailadresse, ich habe denen direkt mal eine mail geschrieben und deren recherche bezweifelt. wird zwar nichts bringen, aber ich hoffe doch, erboste diabetiker legen deren server lahm.

Auf der Seite gibt es Bilder von den Oberen Herren und auch vom Gebäude  :teufelchen:
Lebensqualität fällt für die wahrscheinlich nicht unter Qualität und Verringerung von Risiken sprich Spätfolgen zählt dann
auch nicht
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Andi am September 05, 2006, 19:04
auf deren website gibt es eine emailadresse, ich habe denen direkt mal eine mail geschrieben und deren recherche bezweifelt. wird zwar nichts bringen, aber ich hoffe doch, erboste diabetiker legen deren server lahm.

Ich war auch so frei, und habe mich dorthin geäußert ...

From:     Andreas Heitzer <andreas.heitzer@gmxpro.de>
To:       info@iqwig.de
Date:     Tue, 05 Sep 2006 19:00:10 +0200
Subject:  Keine Belege für Vorteil gegenüber Humaninsulin

Werte Damen und Herren des "Institutes"

Es ist mir schleierhaft, wie sie zu dem Ergebnis kommen können, das
Insulinanaloga keinerlei Vorteile bringen.

Es ärgert mich dermassen, daß Leute mit offensichtlich unzureichender
Kompetenz über Lebensqualität von Betroffenen zu entscheiden haben.

Diese Anmassung stellt in meinen Augen eine Diskriminierung dar, die
seinesgleichen sucht.

Aus persönlicher Erfahrung und täglicher Praxis kann ich berichten, daß
der oben genannte Artikel eine Verdummung der Diabetiker bedeutet und in
keinster Weise die Tatsachen des täglichen Lebens wiederspiegelt.

Und für solchen Unfug wird auch noch unnötig Geld hinausgeworfen, das an
geeigneterer Stelle wesentlich besser verwendet werden könnte.


Mit äußerst verärgerten Grüßen
Andreas Heitzer


Mal sehen, was zurück kommt :moser:


Gruß Andi
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 05, 2006, 22:41
Das habe ich gerade auf der Seite dieses Instituts entdeckt:

[Zitat]
Wenn Sie eine Stellungnahme zu diesem Vorbericht abgeben möchten, richten Sie diese bitte bis zum 02.10.2006 an a05-02@iqwig.de.

Bitte beachten Sie den "Leitfaden zur Abgabe von Stellungnahmen". Es werden nur solche Stellungnahmen berücksichtigt, bei denen die Stellungnehmenden ihre Interessenskonflikte mittels des Formulars "Darlegung potenzieller Interessenskonflikte" dargelegt haben.
[/Zitat]

http://www.iqwig.de/index.449.html
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 06, 2006, 00:03
Moin,

ich glaube nicht, daß es in irgendeiner Weise auch nur den geringsten Effekt hat, sich dort zu äußern. Mit diesen Reaktionen rechnet man offensichtlich und offensichtlich hat man ein dickes Fell. Es stellt sich auch die Frage nach der moralischen Kompetenz einer Regierung, die bewußt dieses Vorgehen billigt und beauftragt. Es wird also ebensowenig eine Reaktion an Elemente dieser Regierung helfen.
Das einzige, das helfen kann, ist Öfffentlichkeit. Und damit meine ich massenwirksame Öffentlichkeit. Durch den DDB, die DDG vertreten durch die Profs mit Rang und Namen der internationalen Diabetologie. Und das in Bild, Spiegel, Focus, heute, Tagesschau, Akte06 und wie sie alle heißen.
Warum gehen unsere tollen namhaften Diabetolgen nicht mit derselben Öffentlichkeit dagegen an? Warum muß erst im Rest der Bevölkerung der Eindruck entstehen, daß den faulen Säcken von Diabetikern endlich angemessenerweise ihre teure unnutze Luxuxtherapie abgedreht wird, die vom gebeutelten Steuerzahler unter Auferbietung ihres letzten Hemds finanziert wurde? Ob sich nun Erna aus Kleinkleckersdorf empört ans Institut wendet oder nicht, kratzt dort niemanden.

Ich mache mir keine Sorgen darum, daß jemand, der sein Analogon braucht, es nicht auch bekommt... da bleibt ggf. der Gang vors Sozialgericht... aber das Gebaren dieser Person ist nicht mehr tragbar.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 06, 2006, 00:08
ich glaube auch nicht, dass das wirklich was bringt, denen zu schreiben. aber hauptsache, die haben ein volles postfach und werden vollgemuellt. eigentlich bin ich ja gegen spammen, aber bei denen habe ich doch ein kleines bisschen das beduerfnis, denen stress zu machen.
ich verstehe sowieso nicht, wer dieses unternehmen ausgewaehlt hat und wieso und wieso ueberhaupt keine qualitaetskontrolle von deren arbeit stattfindet. es gibt doch sicher auch gute zitierfaehige studien zum thema.

ich kenn mich nicht aus, wie klagt man vor dem sozialgericht? wobei ich hoffe, dass es bei mir dazu nicht kommt, sondern meine diabetologin mein humalog noch irgendwie vertreten kann. aber was ist, z.b. wenn ich kinder habe und eines davon auch diabetiker wird? muss das dann auf voellig veraltetem medizinischen stand behandelt werden? oder muss ich dann heimlich was von meinem insulin abzwacken?
ich wuensche ja keinem etwas boeses, aber einigen dieser sogenannten wissenschaftler taete es gut, selbst ein kind oder einen partner mit typ 1 diabetes zu haben.... :moser:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 06, 2006, 00:29
muss das dann auf voellig veraltetem medizinischen stand behandelt werden?
Nicht für jeden sind Analoga die erste Wahl...wenn humaninsulin seinen zweck erfüllt, ist das doch vollkommen in Ordnung. Und gerade bei Kindern wäre ich immer noch eine Runde extravorsichtig, wenn das Wachstum noch nicht abgeschlossen ist und es Medikament mit einer unnatürlich hohen Affinität zu einem Wachstumsfaktor gegeben werden soll.

Zitat

ich wuensche ja keinem etwas boeses, aber einigen dieser sogenannten wissenschaftler taete es gut, selbst ein kind oder einen partner mit typ 1 diabetes zu haben.... :moser:
Ich wünsche es auch niemanddem, aber es kommt wohl nicht von ungefähr, daß für sowas Leute gewählt werden, die keinen Bezug zur Realität von Menschen und Krankheiten haben. Man sagt ja, daß Seehofer auch einige seiner Ansichten geändert hat, nachdem er selbst einmal betroffen war. Es kommt auch nicht von ungefähr, daß unser Gesundheitsministerium immerhin einen ganzen Mediziner beschäftigt. Was kümmert es BWLer, was aus Menschen wird, wenn die Zahlen stimmen? (Sorry an die rechtschafffenden BWLer)
Man sollte eines nicht vergessen: Wir sind keine Patienten. Wie sind Kostenfaktoren. Wir verursachen dieser Gesellschaft Kosten. Wir verursachen dieser Regierung Kosten. Und daran, wie diese Regierung das Land finanziell aus der Sch**** zieht oder auch nicht und sich das am Geldbeutel des Bürgers niederschlägt, entscheidet sich die nächste Wahl. Und wenn Du oder ich in 10 Jahren an der Dialyse hängen oder auch nicht, weil sie dann nicht mehr zur Kassenleistung zählt, wird die Regierung, die es verbockt hat, nicht mehr zu belangen sein (jetzt auch nicht, aber egal).
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 06, 2006, 07:07
aber einigen dieser sogenannten wissenschaftler taete es gut, selbst ein kind oder einen partner mit typ 1 diabetes zu haben.... :moser:

Ich würde da noch einen Schritt weitergehen, Sie selber müssen das an Leib und Seele erfahren!

ich glaube auch nicht, dass das wirklich was bringt, denen zu schreiben. aber hauptsache, die haben ein volles postfach und werden vollgemuellt.

Ich würde sagen  :ja: und  :nein: klar geht den das ziemlich am A... vorbei und die machen eh was sie sollen egal wie gut
nachweislich die Erfolge mit der Therapie sind gegen die sie angehen. Waren ja auch schlau genug das so auszugeben das dieser Wisch
zig Merkmale erfüllen muss, ansonsten gleich ab in die Tonne.
Aber wenn keine Betroffenen klagen, dann denken die doch gleich ach haben wir ja Recht gehabt und die brauchen
das gar nicht so wirklich, da meldet sich ja kaum ein Betroffener zu Wort...

Ich hoffe nur das die Presse das nicht falsch darstellt, die könnten ggf. auch auf den Zug Kosteneinsparung springen  :-\
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: chippy_2001 am September 06, 2006, 07:41
(...)Das einzige, das helfen kann, ist Öfffentlichkeit. Und damit meine ich massenwirksame Öffentlichkeit. Durch den DDB, die DDG vertreten durch die Profs mit Rang und Namen der internationalen Diabetologie. Und das in Bild, Spiegel, Focus, heute, Tagesschau, Akte06 und wie sie alle heißen.(...)

Ob das was bringt ist die Frage. Schon bei Typ II und Analoga war die Reaktion in der Presse: Arme Betroffene, die keine Ahnung haben und sich vor den Karren der Lobbyisten der Pharmaindustrie spannen lassen. Im aktuellen Diabetes-Journal gibt es dazu einen interessanten Artikel.
Ich selbst habe jedenfalls den Glauben in unabhängigen Journalismus verloren, nachdem selbst der von mir geschätzte SPIEGEL einen Artikel veröffentlich hat, der absolut einseitig war und nach obigem Muster (arme Betroffene...) vorging.

Momentan ist Pharmaindustrie-Bashing in der Presse en vogue, das Thema eignet sich prima dafür und für die Details interessiert sich sowieso niemand (vgl. hierzu auch Bericht im Diabetes Journal zur Pressekonferenz des gemeinsamen Bundesausschusses - einige wenige (evtl. selbst betroffene) Journalisten hätten wohl detaillierte Fragen gestellt und seien dafür von den anwesenden Kollegen nur müde belächelt worden).

chippy
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Angela am September 06, 2006, 07:55

Aber wenn keine Betroffenen klagen, dann denken die doch gleich ach haben wir ja Recht gehabt und die brauchen
das gar nicht so wirklich, da meldet sich ja kaum ein Betroffener zu Wort...
Das denke ich auch. Und so wie Llarian sagte, sollten die ganzen Diabetikervereinigungen - und da gibts ja ein paar bei euch - was unternehmen. Irgendwelche Leute die man im Bereich Diabetes kennt. Ich kenn mich da bei euch nicht so gut aus, aber ich hab immer das in Düsseldorf in Erinnerung. (Das wo der fesche Arzt ist.  ;D) Ist das der DDB? Ich weiß nur das es von denen auch eine Forumseite gibt. Es gibt ja auch viele Diabetesseiten bei euch, die bekannt sind. Ich weiß die jetzt nicht auswendig, weil die hab ich zu Hause im PC gespeichert. Vielleicht könnte man da was machen? Wenn sich einige Organisationen zusammen tun und Gegenargumente bringen?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 06, 2006, 11:13
war die Reaktion in der Presse: Arme Betroffene, die keine Ahnung haben und sich vor den Karren der Lobbyisten der Pharmaindustrie spannen lassen
Genau deswegen würd ich ja auch die Diabetologen mit Prof-Titel und internationalem Ruf reinbringen und genau deswegen sage ich, daß der Einwand von Erna aus Kleinkleckersdorf nichts bringt. Und diese bisherigen Gegenstimmen in der Presse sind doch ziemlich im Hintergrundrauschen untergegangen, weil eben nicht das dahinerstand, was Sawickel hinter sich hat. Himmel... die blöd-zeitung schreibt doch sonst jeden Mist, der die Schlagzeile SKANDAL liefert... und die Nachrichten überschlagen sich gerade mit Meldungen über den Fleischskandal in Bayern, wo eine unbekannte Personenzahl eventuel etwas Dünnpfiff bekommen hat (ja, ich übertreibe)... warum nicht über den Skandal, daß sich die Regierung einen bezahlten Handlanger sucht, um 6 Millionen Menschen aus finanziellen Interessen an Leib und Leben zu schädigen? Hey, Watergate war nichts dagegen.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: sonrisa am September 06, 2006, 12:43
oh ja! Bildzeitung wäre gut. Hat da nicht jemand Kontakte? Da könnten wir doch ein paar gute Schlagzeilen produzieren:

SKANDAL! Junge Frau verliert Augenlicht, weil KK die angeblich zu teuren Medikamente nicht zahlt!
oder
AUFGEDECKT! Medikamentenschmuggel aus der Türkei, da deutsche KK nicht mehr zahlen.
oder vielleicht:
Horst K. aus B. packt aus: Die KK ist schuld, daß ich an der Dialyse hänge.

Ich setze ja meine ganze Hoffnung, darauf daß die Pharmakonzerne die Preise für Normal- und Analoginsuline angleicht...
Im Diabetes-Journal ist übrigens auch eine Tabelle abgebildet, wo aufgeführt, wieviel % Analoga in anderen europäischen Ländern verschrieben werden. Da war Deutschland relativ weit hinten (sogar noch hinter England und dort ist die medizinische Versorgung nicht gerade rosig!).
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: moewe am September 06, 2006, 13:33
Als das mit den Analoga bei den DM2ern durch die Presse ging, hat ja der DDB eine Riesen Unterschriftenaktion gemacht. Ich habe natürlich auch ein Kärtchen hingeschickt, denn es war klar, daß sie bei den Typ 2ern nicht aufhören und die Typ 1er ungeschoren lassen.
Das wirklich blöde bei dem Sawicki-Clan ist, daß sie sich die Studien, die sie zu Rate ziehen, nach ganz bestimmten und nur ihnen verständlichen Kriterien aussuchen. Und die Unterschriften von 100000 Betroffenen Diabetikern, die sie vom DDB überreicht bekamen, zählten einfach nichts!

Damals stand ja ein entsprechender Artikel im Diabetesjournal. Es geht nicht wirklich darum, die Behandlung von Diabetikern zu verbessern, sondern nur ums Geld. Und solche Werte wie die Verbesserung der Lebensqualität für Diabetiker sind ja nicht in Euros auszurechnen und somit irrelevant.
Allerdings finde ich das kurzsichtig gedacht, denn je länger ich meine Arbeitskraft durch die bestmögliche Therapie erhalten kann, desto länger kann ich Höchstbeiträge für Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung zahlen. Warum sieht das keiner von der Regierung?  :kratz:

Was ich allerdings richtig finde: Analoga sollten nicht das erste Mittel der Wahl für jeden neu eingestellten Diabetiker sein, sondern den Fällen vorbehalten bleiben, die mit Humaninsulinen nicht in den Griff zu bekommen sind.

In den 32 Jahren meiner DM-Karriere habe ich von Rinderinsulin über Schweineinsulin, besonders gereinigtes Schweineinsulin und Humaninsulin alles durchprobiert. Jede Therapie lief ein paar Jahre gut, dann immer weniger gut bis überhaupt nicht mehr, dann gings mit der nächsten Sorte weiter. Die Probierzeiten waren unterschiedlich. Eigenartigerweise wirkte bei mir (wie bei vielen anderen, wie ich feststellte) kein Insulin wirklich so, wie der Hersteller es angegeben hat. Meistens setzte die Wirkung später ein und dauerte (bei Normalinsulinen) wesentlich länger  oder (bei Depotinsulinen) wesentlich kürzer als angegeben.
Auch die Analoga wirken bei mir nicht immer gleich, aber zumindest kann ich in der Pumpe mit Novorapid eine gleichmäßigere Wirkung erzielen als mit jedem gespritzten Depotinsulin vorher.

Mir kommt es schon komisch vor, daß sowas nicht in Studien herausgekommen sein soll. Was nehmen die da als Versuchsobjekte? Roboter?  ???

Aber ich glaube, das Ende vom Lied ist wirklich (jetzt mal megaschwarz gemalt) : entweder du zahlst alles selber oder du stirbst, weil die Therapie von der Kasse nicht übernommen wird... Manchmal darf ich gar nicht weiterdenken....  :mauer:

LG Ulrike

Titel: Doppelmoral?
Beitrag von: AxTRIM am September 06, 2006, 13:43
Servus Forum :)

Irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwähren, dass hier im Forum ein bisschen eine Doppelmoral herrscht. Als das Thema Analoga und Typ-2 Diabetiker up-to-date war gab es zwar auch viele Kritiker aber auch einige, mir sei es verziehen das ich jetzt Jörg als Beispiel nehme aber an Ihn erinnere ich mich, die diese Entscheidung grundsätzlich richtig fanden. Warum wird dies nun bei 1ern anders gesehen bzw. warum fehlen nun die Befürworter?

Also ich als persönlich betroffener da halt eben Typ-1er befürworte den ganzen Spökes jetzt erstmal. In begründeten Ausnahmen darf ja weiterhin Analoga verschrieben werden. Also, sollten wir in Zukunft Humansuppe bekommen werden wir es anwenden wie unser Analoga und über die Ergebnisse Buch führen. Damit gehen wir nach 2-3 Monaten zum Onkel Doc, legen die Aufzeichnungen vor und lassen unseren HB-Wert bestimmen. Fällt beides nun plötzlich aus der Rolle im Gegensatz zu früher haben wir doch schon die begründete Ausnahme beisammen. Fällt das Ergebniss - und ich habe das Gefühl das es oft so kommen wird - nicht besonders anders aus als vorher bleibt man mei der Humansuppe und ist halt damit glücklich.

Hey, es wird mich genauso treffen, und auch ich habe kein Bock dann die ganze EInstellung mit Human hinzubekommen, egal ob's klappt oder nicht. Es kostet mich Zeit und es nervt einfach PUNKT Trotzdem, unser Gesundheitssystem ist zu teuer und wir MÜSSEN sparen und wenn es halt nun auch vor meiner Haustür losgeht muss ich als Bürger auch mal mitziehen und nicht nur rummeckern und aufmucken.

Mir ist klar, dass ich mit diesem Post - mal wieder - keine großen Sympathien ernten werde auch wenn es mir fern liegt irgendjemanden persönlich anzugreifen. Nur damit wir uns richtig verstehen, auch mir ist dieses Institut alles andere als sympathisch, auch ich würde lieber von denen in Ruhe gelassen werden, auch mir ist meine Gesundheit wichtig und trotzdem müssen wir irgendwo anfangen. Und ob es en Vogue ist oder nicht ist mir auch ziemlich latte, denn auch ich teile die Meinung das die Pharmakartelle einfach zu viel an den Analoga verdienen. Ach, ich könnte noch seitenweise weiter schreiben....

Probier was neues diesen Winter und (Human-)Insulin bei 3 Gradigen Grüße,
Peter
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: AxTRIM am September 06, 2006, 13:49
NACHTRAG:

Da sich ja hier anscheinend alle einig sind das Analoga DAS Insulin ist wäre es toll wenn Ihr mal ein paar Links hättet zu Studien die dies beweisen. Angeblich gibt es die ja.

Studierte Grüße,
Peter
Titel: Re: Doppelmoral?
Beitrag von: Llarian am September 06, 2006, 14:18
Irgendwie kann ich mich des Gefühls nicht erwähren, dass hier im Forum ein bisschen eine Doppelmoral herrscht. Als das Thema Analoga und Typ-2 Diabetiker up-to-date war gab es zwar auch viele Kritiker aber auch einige, mir sei es verziehen das ich jetzt Jörg als Beispiel nehme aber an Ihn erinnere ich mich, die diese Entscheidung grundsätzlich richtig fanden. Warum wird dies nun bei 1ern anders gesehen bzw. warum fehlen nun die Befürworter?
Vielleicht, weil diese Unverschämtheiten immer unerträglicher werden. Es wurden viele 2er unnötig auf Analoga eingestellt und die Studienlage für 2er war auch nicht sooo umfangreich. Aktuell wird aber behauptet, daß z.B. ein SEA keinen Einfluß auf den HbA1c hat. Es wird mit Falschaussagen argumentiert.

Zitat
Also, sollten wir in Zukunft Humansuppe bekommen werden wir es anwenden wie unser Analoga und über die Ergebnisse Buch führen. Damit gehen wir nach 2-3 Monaten zum Onkel Doc, legen die Aufzeichnungen vor und lassen unseren HB-Wert bestimmen. Fällt beides nun plötzlich aus der Rolle im Gegensatz zu früher haben wir doch schon die begründete Ausnahme beisammen.
Wer den Luxus hat, dieses Spielchen mitmachen zu können, ist ja fein raus. Wems aber schon besch***** genug geht, kann das auch den letzten fehlenden Rest geben. Und da bei mir schon eine präemptive Pankreastransplantation angedacht war, möchte ich nicht noch durch unsere Regierung gezwungen werden, mich noch weiter reinzureiten, nur um irgendetwas beweisen zu müssen. Ich hbae keine Lust, meine ohnehin geringe Lebenserwartung wegen dieses Scharlatans noch weiter zu reduzieren.
Titel: Re: Doppelmoral?
Beitrag von: chippy_2001 am September 06, 2006, 16:17
In begründeten Ausnahmen darf ja weiterhin Analoga verschrieben werden. Also, sollten wir in Zukunft Humansuppe bekommen werden wir es anwenden wie unser Analoga und über die Ergebnisse Buch führen. Damit gehen wir nach 2-3 Monaten zum Onkel Doc, legen die Aufzeichnungen vor und lassen unseren HB-Wert bestimmen. Fällt beides nun plötzlich aus der Rolle im Gegensatz zu früher haben wir doch schon die begründete Ausnahme beisammen. Fällt das Ergebniss - und ich habe das Gefühl das es oft so kommen wird - nicht besonders anders aus als vorher bleibt man mei der Humansuppe und ist halt damit glücklich.

Das Problem ist aber, dass der Doc - so weit ich das bisher verstanden habe - die Ausnahme ausführlich begründen muss, also noch eine Stellungnahme zu Deinen Werten schreiben etc. Dafür gibt's aber wieder keine Kohle und da stellt sich dann die Frage, ob der Doc Lust dazu hat.

Da ich Betroffener und kein Mediziner bin, kann ich Dir natürlich keine Studien nennen, aber im DiabetesJournal war von zwei Punkten die Rede:
1) Studien pro Analoga seien vorhanden, sollen aber wegen fehlender Evidenzbasierung nicht herangezogen worden sein
2) Studien contra Analoga sollen trotz Nichteinhaltung der Kriterien des QWIG (oder wie die sich schreiben) verwendet worden sein

Ich bin Deiner Meinung, dass wir im Gesundheitssystem sparen müssen und das Aspekte wie Verbesserung der Lebensqualität zunächst mal Privatsache sind (Wenn ich eine schöne Brile will oder bessere Gläser muss ich die auch selbst bezahlen). Aber es wird zu kurz gedacht: Die Analoga sind deutlich teurer (Humalog lt. Docmorris 50%!), also ist hier Sparpotential vorhanden. Außer Acht bleiben aber die Kosten für die Umstellung auf Humaninsulin, die die Einsparung von ein bis zwei Jahren schnell aufgefressen haben dürften.

Offen ist für mich der Punkt, ob die Analoga wirklich 50% teurer sein müssen. Liest evtl. jemand aus dem Ausland mit, der mal vom Preisverhältnis Analog/Human in seinem Land berichten kann? Es ist doch bekannt, dass die Pharmaindustrie in D die höchsten Preise hat.

Gruß

chippy
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Andreas am September 06, 2006, 17:59
@Axtrim: Ich bin Deiner Meinung, ich kann dieses Zweierleimaß auch nicht nachvollziehen.
Ich bin außerdem gerne bereit, Humaninsulin nach 7 Jahren Humalog noch einmal auszuprobieren (ich habe zuvor dank Actrapid 20 Jahre überlebt ... und - wie ich finde - auch lebenswert gelebt! Ich konnte damals ebenso alles tun und lassen, wie jetzt auch).
Übrigens hat sich damals mein Hba1c zunächst unter Humalog verschlechtert und erst allmählich auf einem insgesamt vergleichbaren Wert wieder eingependelt.

Nach Lektüre des gesamten, über 100-seitigen Berichts kann ich die pauschalen Aufregungen nicht so recht verstehen. Was mich viel mehr als der Bericht ärgert und wundert ist, warum NOVO drei von ihnen finanzierte Studien zurück hält, sie nicht veröffentlicht. Was wird da geheim gehalten? Warum wird stets von Therapieverbesserung unter Analoga geredet, wenn diese durch Zahlen anscheinend nicht zu belegen ist (unsere 'gefühlte' Besserung widerspricht zwar den Zahlen der Studien, ist vom Aussagewert aber meines Erachtens relativ schwach).
Ja, auch ich habe mich mit Humalog besser gefühlt, habe Humalog an Bekannte weiter empfohlen, weil ich mich freier, flexibler gefühlt habe. Aber wieviel von diesem Gefühl ist mir durch Aussagen der Ärzte usw. nahe gelegt worden.
Und der Hinweis des Berichts, dass der Lebensqualitätsunterschied vor allem durch Verzicht auf einen SEA verursacht wird, kann ich unterstreichen. Damals wurde mir nämlich auch gesagt, dass ich ab jetzt sogar nach dem Essen spritzen könne. Und das war für mich der Knüller! - Konsequenz war eine deutlich schlechtere Einstellung (Hba1c 6,2 --> 7,1) ... Erst mit entsprechendem SEA bei Analoga (den ich mir nach eineinhalb Jahren selbst verordnete und der sich bei mir übrigens nicht von den bei Actrapid eingehaltenen 20 Minuten unterschied) wurde meine Werte wieder besser (und die Verschlechterung betraf nicht nur die postbrandialen Spitzen). Aber damit war meine Lebensqualität so wie vorher auch. Dennoch ist mir erst jetzt anlässlich der Diskussion aufgefallen, dass ich bei vergleichbarer Behandlung und vergleichbaren Einschränkungen mich nach wie vor mit Humalog besser fühle, wofür es objektiv bei mir (!) eigentlich keine Gründe gibt.
Also: Warum nicht noch einmal Humaninsulin ausprobieren ... und sicher sein, sich kein Kunstinsulin zuzuführen, dessen krebsverursachende Wirkung zwar unwahrscheinlich (weil nur bei Mäusen in sehr hoher Konzentration), aber - so weit ich weiß - nicht durch Langzeitstudien völlig ausgeschlossen wurde.
------------------
Zu der Äußerung des Berichts, ein Zusammenhang zwischen postbrandialen Spitzen und auftretenden Spätschäden könnte nicht belegt werden, so dass lediglich ein guter Hba1c Maßstab für die Vermeidung oder Verschiebung von Spätschäden sei (der sich übrigens laut dem Bericht statistisch nicht verändert bei Umstellung auf Analoga), hätte ich gerne mehr Informationen. Wer kennt eine wissenschaftliche Studie, die sich damit beschäftigt bzw. dem sogar widerspricht (damit meine ich nicht, unser Diabetologe hat uns aber gesagt...). DANKE!

Gruß, Andreas
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Akina am September 06, 2006, 18:10
Hallo Andreas,

genau so sehe ich das auch  (http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/s015.gif)
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: hws am September 06, 2006, 18:29
Ja Axtrim,
Ich habe mir mal so meine Gedanken gemacht und ich kann mich Deiner Meinung auch anschließen. Warum das so ist ergibt sich aus Zitaten von Diskussionen:

Jo 18.7.
Wäre das für Euch auch "akzeptabel", wenn der Ausschuss sich nicht nur zu Diabetikern mit "Altersdiabetes" geäussert, sondern das auch für Typ-I-er entschieden hätte?  Mich wundert es, dass hier SOFORT reagiert wird mit dem Hinweis, dass das ja nicht für Typ 1 gilt, und mich wundert auch, dass Typ-I-er das SOFORT "akzeptabel" finden...

Jo 19.7.
Ich habe eher den Eindruck, als würde hier gegen Typ-IIer "gekämpft".


Duff Rose 18.7.
soweit ich weiß sind hier nur Typ-2 Diabetiker betroffen, nicht Typ1.
Das Humaninsulin ist für junge Menschen wie mich totaler Müll!
Für ältere Menschen, deren Verdauung vielleicht etwas an Geschwindigkeit verloren hat und die feste Essenszeiten haben könnte das Humaninsulin besser sein

Andreas 18.7.
Ich finde die Lösung durchaus akzeptabel

Meli 18.7.
Ja, seh ich auch so.

Jörg Möller 19.7.
Ich habe diese Entscheidung hier gelesen: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=24967
Und ich finde sie sehr gut und bin damit zufrieden.

Andreas  19.7.
Die Verordnung von Analog-Insulinen ist dann zulässig, wenn die
individuellen Therapieziele mit Humaninsulin nicht erreicht worden sind.
Also kein Grund zur Aufregung und Kämpfe gegen Typ Ier, die diese Entscheidung für vernünftig halten!

Llarian 28.8.
Bei wem es also Gründe gab, der muß sich keine Sorgen machen.
eIm Endeffekt dasselbe wie bei der Pumpe: Wer eine braucht und das begründen kann, bekommt eine. Wer keine braucht, braucht eben auch keine.

Adrian 29.8.
Aber: Typ1 Diabetiker trifft es erstmal gar nicht


Aber nun "ist das Geschrei groß"  ;) - jetzt sind auch die "besseren" Diabetiker betroffen. Welches smily paßt nun besser?  :mauer: oder   :baeh:

Adeus

HWS
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 06, 2006, 18:43


Ich habe mir mal so meine Gedanken gemacht und ich kann mich Deiner Meinung auch anschließen. Warum das so ist ergibt sich aus Zitaten von Diskussionen:

Llarian 28.8.
Bei wem es also Gründe gab, der muß sich keine Sorgen machen.
eIm Endeffekt dasselbe wie bei der Pumpe: Wer eine braucht und das begründen kann, bekommt eine. Wer keine braucht, braucht eben auch keine.

Wo habe ich mich da bezügl. Typ1 oder 2 geäußert? Das bezieht sich auf beide.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Mischka am September 06, 2006, 18:52
kann mir einer ma für laien erklären was das für mich für auswirkungen hat (humalog+lantus) :gruebeln:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Andi am September 06, 2006, 19:13
kann mir einer ma für laien erklären was das für mich für auswirkungen hat (humalog+lantus) :gruebeln:

Um mal die Formatierung in Deiner Signatur zu verwenden:
Normalinsulin bzw. Humaninsulin || Humalog bzw. Analog


Gruß Andi
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 06, 2006, 21:49
NACHTRAG:

Da sich ja hier anscheinend alle einig sind das Analoga DAS Insulin ist wäre es toll wenn Ihr mal ein paar Links hättet zu Studien die dies beweisen. Angeblich gibt es die ja.

Studierte Grüße,
Peter

ich kann es nur an mir selbst belegen. ich habe 2 monate humaninsulin "probiert" und mein blutzucker war unkontrollierbar zwischen tiefsten hypos mit werten in den 20mg/dl bis hin zu 360mg/dl pp. das reicht fuer mich als beleg fuer den nutzen des analogons bei mir.

zusaetzlich kann ich noch hypos 8-10 stunden nach dem essen anfuehren. staerkere hyposymptome mit zittern und leichter desorientiertheit. der blutzucker fiel teilweise auch schlagartig schnell ab und ich hatte 10 min nach der letzten messung eine hypo, vorher wert ueber 100mg/dl. besonders nachts war das prickelnd. zu meinem glueck fahre ich selten auto, ansonsten haette das boese enden koennen.

wenn ich hohe werte hatte, hatte ich die nach 2-4 stunden wieder im normbereich. unter humalog nach ca. 1 stunde.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Mischka am September 06, 2006, 22:08
kann mir einer ma für laien erklären was das für mich für auswirkungen hat (humalog+lantus) :gruebeln:

Um mal die Formatierung in Deiner Signatur zu verwenden:
Normalinsulin bzw. Humaninsulin || Humalog bzw. Analog


Gruß Andi

hach andi du kleiner spaßvogel :D

nun nochma zum mitmeißeln  ::) ::) ::)
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Andi am September 06, 2006, 23:01
kann mir einer ma für laien erklären was das für mich für auswirkungen hat (humalog+lantus) :gruebeln:

Um mal die Formatierung in Deiner Signatur zu verwenden:
Normalinsulin bzw. Humaninsulin || Humalog bzw. Analog

hach andi du kleiner spaßvogel :D

nun nochma zum mitmeißeln  ::) ::) ::)

Na gut, dann nach offizieller Lesart:
Analoginsulin ist teurer, wird erstmal abgelehnt. Punkt, das wird vermutlich so kommen. => Umstieg auf Humaninsulin bzw. Alt-Insulin.
Erst wenn die "Blutwerte" unzureichend werden/sind, dann wird nach ausführlicher Begründung und nachweislicher Erfordernis das Analoginsulin (Humalog/Novorapid/Actrapid) gewährt/verschrieben.

Alles klar?

Übrigens ein für mich indiskutabler Zustand!
Weil ich mit einem "Nicht-Analogon" erstmal "beweisen" muß, daß es meine Werte nachhaltig verschlechtert. Im Klartext: Ich muß einen Teil meiner Gesundheit/Lebenserwartung opfern, um nicht sozialverträglich Kosten zu senken. (Scheiß Formulierung >:( )


Gruß Andi
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Angela am September 07, 2006, 08:18
Übrigens ein für mich indiskutabler Zustand!
Weil ich mit einem "Nicht-Analogon" erstmal "beweisen" muß, daß es meine Werte nachhaltig verschlechtert. Im Klartext: Ich muß einen Teil meiner Gesundheit/Lebenserwartung opfern, um nicht sozialverträglich Kosten zu senken. (Scheiß Formulierung >:( )
Genau daran denke ich auch schon die ganze Zeit. Und das ist eine Frechheit.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: AxTRIM am September 07, 2006, 09:40
....
Übrigens ein für mich indiskutabler Zustand!
Weil ich mit einem "Nicht-Analogon" erstmal "beweisen" muß, daß es meine Werte nachhaltig verschlechtert. Im Klartext: Ich muß einen Teil meiner Gesundheit/Lebenserwartung opfern, um nicht sozialverträglich Kosten zu senken. (Scheiß Formulierung >:( )

Gruß Andi

Holla Andi,

ich sage, NEIN, mußt Du nicht. Wenn Dir deine Gesundheit so wichtig ist und Du befürchtest das deine Lebenserwartung geringer wird da deine Werte katastrophal schlechter werde kannst Du ja immer noch den Differenzbetrag zum Analoga selbst bezahlen. Jaja, ich weiß, alles ungerecht und die Krankenkassen bekommen eh schon so viel Geld von uns.... Ich kenn die ganzen Argumente alle... Aber leider verändert sich unsere Welt, es ist nicht mehr so wie früher, auch wenn es da wohl besser war.

Ich sag das jetzt mal in die ganze Runde; es geht uns allen doch soooo gut. Wir haben allesamt einen Lebensstandardt von dem man vor 100 Jahren nur hätte träumen können. Wir haben Auto, Motorrad, ein Haus, fahren jedes Jahr in Urlaub etc. pp. Zusätzlich kümmert sich um unsere Gesundheit die Allgemeinheit - so ist unser System. Natürlich zahlen wir die KraKa Beiträge, und das auch nicht zu knapp, aber leider wird das Geld immer knapper. Und wenn wir jetzt so kurzsichtige denken und sagen ich zahle im Momat (mit Arbeitgeberanteil) locker 500,-€ an die KraKa, mein Insulin, die Messstäbchen und der restliche Kram kosten maximal 200,-€, dann noch ein halber Arztbesuch im Monat und ich komme maimal auf 300,-€ Kosten die ich der KraKa im Monat verursache, sie macht also an mir, an dem Diabetiker noch immer 200,-€ Gewinn. Da könnten die uns ja gefälligst auch das Analoga bezahlen. Wenn es so einfach wäre würden die es sicherlich auch tun. Aber die Erfahrung zeigt doch das wir immer älter werden und immer längere und intensivere medizinische Behandlung in Anspruch nehmen, da kosten wir ab  unserem 67 Lebensjah weit mehr als das was wir dann noch monatlich einzahlen. Ich muss wohl keinem erzählen was ne Woche Intensivstation kostet, dazu noch zwei Wochen normaler Aufenthalt auf Station und dann 4 Wochen Reha. Das muss die KraKa auch einplanen und Geld zurücklegen....

Back to Topic:
Also, wem seine Gesundheit so extrem wichtig ist möge bitte auch den Differenzbetrag selber tragen und muss dann halt mal auf nen Urlaub oder das chice Auto verzichten - unpopulär aber wahr....

@Maulwurfinchen: Hey, wenn das so ist dann bist Du halt eine der Ausnahmen die auf Analoga angewiesen ist. Dann brauchst Du es und kommst nicht drum herum wenn Du ein halbweg normales Leben führen willst. Aber Du kannst ja nicht von Dir auch auf alle anderen schließen, oder? Ich z.B. der gerade mal fast ein Jahr dabei ist hat direkt Analoga bekommen, ohne das auch nur ansatzweise Humansuppe probiert wurde. Richtig ist das nicht. Vielleicht komme ich ja mit Human bestens zurecht, dann nutze ich auch nur das und spare der KraKa so Geld. Und Leute wie Du sollen ja ihr Analoga weiterbekommen, da dürfte es aber ja auch nicht schwer fallen die Begründung zu schreiben :)

Jetzt nochmal was arbeiten müssende Grüße,
Peter
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Angela am September 07, 2006, 09:57
 :gruebeln: ich hoffe du bekommst viel bezahlt von der KK für diesen Beitrag!
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Schnurble am September 07, 2006, 10:20
Es ist eine Sache, neuen Diabetikern erstmal Human zu geben, und zu schauen, ob es damit funktioniert. Das finde ich voll in Ordnung. Auch ich wurde zuerst mit Actrapid eingestellt, und erst als der BZ nicht wollte, wurde es mit Analog versucht.

Aber es ist etwas anderes, jeden, auch die mit Analog eine gute Einstellung haben, zu zwingen, sie für eine Weile mit Human zu verschlechtern, nur um zu beweisen, dass es nicht geht.

Peter, Du schreibst, dann soll man doch auf den Urlaub und das Schicke Auto verzichten. Aber wer z.B. von Hartz IV leben muss, mit 200-300 Euro im Monat, wo soll der noch verzichten, um sein Analoginsulin zu bezahlen?

Und wer schon Polyneuropathie hat und nachts wegen den Schmerzen in den Beinen kaum schlafen kann, aber mit einer guten Einstellung das ganze zum Halten gebracht hat, soll der sich jetzt die Beine endgültig ruinieren?

Ich denke, der Ansatz, Human den Analogen vorzuziehen, war nicht schlecht, aber mit Zwangsumstellung von so ziemlich jedem wurde fürchterlich übers Ziel hinausgeschossen.

Add:
Zitat
Also, wem seine Gesundheit so extrem wichtig ist möge bitte auch den Differenzbetrag selber tragen und muss dann halt mal auf nen Urlaub oder das chice Auto verzichten - unpopulär aber wahr....
Also erstens zahle ich nicht soviel Geld an die KK, damit ich am Ende meine Gesundheit trotzdem selber finanzieren muss. Und zweitens ist es nicht mit dem Differenzbetrag getan, Du kriegst entweder Human auf Rezept, oder Du löhnst für das Analoge ganz aus der eigeen Tasche.


LG,
Anja

Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Nina am September 07, 2006, 10:36
Hallo Anja,

ist das so? Daß man nicht den Differenzbetrag sondern dann den vollständigen Betrag für das AnalogInsulin zahlen muss? Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Das ist ja nochmal ein ganzschöner Unterschied - puuuh ???

LG, Nina
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Schnurble am September 07, 2006, 11:22
Aus http://www.g-ba.de/cms/upload/pdf/abs5/2006-07-18_Fragen__Antworten.pdf:

Zitat
Mit welchen Mitteln kann der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Verordnungsfähigkeit von Medikamenten zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) einschränken?
Der G-BA hat den gesetzlichen Auftrag, das Wirtschaftlichkeitsgebot in der Arzneimittelversorgung zu konkretisieren. Um dies zu erreichen, stehen ihm folgenden Instrumente zur Verfügung:
  • Er kann die Verordnung von Arzneimitteln einschränken oder ausschließen, wenn nach dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse der diagnostische oder therapeutische Nutzen, die medizinische Notwendigkeit oder die Wirtschaftlichkeit nicht nachgewiesen sind sowie wenn insbesondere ein Arzneimittel unzweckmäßig oder eine andere, wirtschaftlichere Behandlungsmöglichkeit mit vergleichbarem diagnostischen oder therapeutischen Nutzen verfügbar ist (§ 92 Abs.1 Satz 1 Halbs. 3 SGB V).
  • Er kann die Bildung von Festbetragsgruppen als ersten Schritt zur Festsetzung von Festbeträgen beschließen, durch welche der Leistungsanspruch der Versicherten beschränkt wird (§ 35 Abs.1 SGB V). Die Differenz des Festbetrages zu dem tatsächlichen Preis eines Arzneimittels muss der Versicherte dann selber tragen. Die Krankenkasse erstattet lediglich den zuvor bestimmten Festbetrag.
  • Der G-BA kann Therapiehinweise mit empfehlenden Charakter für den Vertragsarzt beschließen (§ 92 Abs.2 Satz 7 SGB V).

Warum hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) keine Festbetragsgruppe beschlossen?
Die vom G-BA beschlossene Einschränkung der Verordnungsfähigkeit von kurzwirksamen Insulinanaloga zur Behandlung von Diabetes-Typ-2 Patienten beinhaltet eine Ausnahmeregelung. Für bestimmte Patienten, die zum Beispiel wegen einer Allergie gegen den Wirkstoff Humaninsulin nur mit einem Insulinanalogon behandelt werden können, bleibt diese medizinisch notwendige Leistung zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verordnungsfähig. Bei einer Festbetragsgruppenbildung mit anschließender Festbetragsfestsetzung hätten auch diese Patienten gegebenenfalls Mehrkosten zu tragen.

Keine Festbetragsregelung, daher keine Differenzzahlung


Und aus http://buwa.bvnd.de/download/Arztinformation-Analoga.pdf:

Zitat
Nach dem Beschluss des GBA haben diese Patienten keinen Anspruch auf Versorgung mit kurzwirksamen Insulinanaloga. Werden diese dennoch auf Kassenrezept verordnet, trägt der Arzt das Regressrisiko. [...] In diesem Fall ist der Patient darüber zu informieren, dass der verordnende Arzt aus berechtigtem Eigeninteresse eine Verordnung auf Kassenrezept verweigern und ein Privatrezept ausstellen darf.

Die Abgabe von kurzwirksamen Insulinanaloga gegen Aufpreiszahlung an den Apotheker und der Abrechnung einer Verordnung von Humaninsulin auf Kassenrezept ist als Betrug strafbar und darf daher nicht empfohlen werden.

Privatrezept muss man selber bezahlen, ohne Abzug. Und Human aufschreiben, aber gegen Aufpreis Analog in der Apo bekommen ist strafbar. Damit also kein Schlupfloch für Differenzzahlungen.

Das bezieht sich zwar alles erstmal nur auf Typ 2, wird aber für Typ 1 sicher nicht anders werden. :(

LG,
Anja
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 12:02
kannst Du ja immer noch den Differenzbetrag zum Analoga selbst bezahlen.
Du möchtest diesen Satz den Tatsächlichkeiten anpassen.

Zitat
Ich sag das jetzt mal in die ganze Runde; es geht uns allen doch soooo gut. Wir haben allesamt einen Lebensstandardt von dem man vor 100 Jahren nur hätte träumen können. Wir haben Auto, Motorrad, ein Haus, fahren jedes Jahr in Urlaub etc. pp. Zusätzlich kümmert sich um unsere Gesundheit die Allgemeinheit - so ist unser System.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt. - Albert Einstein, 1879 - 1955
Titel: Re: Doppelmoral?
Beitrag von: Joerg Moeller am September 07, 2006, 12:09
einige, mir sei es verziehen das ich jetzt Jörg als Beispiel nehme aber an Ihn erinnere ich mich, die diese Entscheidung grundsätzlich richtig fanden.

Ich finde diese Entscheidung - auch jetzt bei den 1ern - immer noch grundsätzlich richtig. Was mich damals schon genervt hat und auch heute noch nervt ist die Begründung, denn die ist grottenfalsch und zeugt von völliger Inkompetenz.

Zitat
Humansuppe bekommen werden wir es anwenden wie unser Analoga und über die Ergebnisse Buch führen. Damit gehen wir nach 2-3 Monaten zum Onkel Doc, legen die Aufzeichnungen vor und lassen unseren HB-Wert bestimmen. Fällt beides nun plötzlich aus der Rolle im Gegensatz zu früher haben wir doch schon die begründete Ausnahme beisammen. Fällt das Ergebniss - und ich habe das Gefühl das es oft so kommen wird - nicht besonders anders aus als vorher bleibt man mei der Humansuppe und ist halt damit glücklich.

Yep :ja:

Titel: Re: Doppelmoral?
Beitrag von: Joerg Moeller am September 07, 2006, 12:13
Aktuell wird aber behauptet, daß z.B. ein SEA keinen Einfluß auf den HbA1c hat. Es wird mit Falschaussagen argumentiert.

Hat er ja auch nicht (jedenfalls nicht signifikant), weil der Peak dadurch nicht so lange andauert und daher noch reversibel ist. Es hat aber einen vaskulären Einfluß insbesondere hinsichtlich Mikroangiopathien. (Augen/Nerven)
Titel: Re: Doppelmoral?
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 12:15
Aktuell wird aber behauptet, daß z.B. ein SEA keinen Einfluß auf den HbA1c hat. Es wird mit Falschaussagen argumentiert.

Hat er ja auch nicht (jedenfalls nicht signifikant), weil der Peak dadurch nicht so lange andauert und daher noch reversibel ist. Es hat aber einen vaskulären Einfluß insbesondere hinsichtlich Mikroangiopathien. (Augen/Nerven)
Danke, daß Du das noch mal sorgfältiger formuliert hast, was ich eigentlich meinte  :ja:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 07, 2006, 12:23
Also, wem seine Gesundheit so extrem wichtig ist möge bitte auch den Differenzbetrag selber tragen und muss dann halt mal auf nen Urlaub oder das chice Auto verzichten - unpopulär aber wahr....

Und worauf können die verzichten, die sich eh schon weder das eine noch das andere leisten können?

Nein: wenn es medizinisch nötig ist, soll die Kasse es bezahlen. Wenn es Luxus ist (wie eine Brillenfassung von Cartier), dann soll derjenige zuzahlen.

Ich kenne Leute, die im Rettungsdienst oder auf Intensivstationen arbeiten. Für die ist jede Minute weniger beim SEA eindeutlicher Gewinn, denn die können ihre Pausen nicht eine halbe Stunde im voraus planen.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 12:30
Also, wem seine Gesundheit so extrem wichtig ist möge bitte auch den Differenzbetrag selber tragen und muss dann halt mal auf nen Urlaub oder das chice Auto verzichten - unpopulär aber wahr....

Und worauf können die verzichten, die sich eh schon weder das eine noch das andere leisten können?
Die gibts, nicht, denn:
Zitat
es geht uns allen doch soooo gut. Wir haben allesamt einen
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Kalo am September 07, 2006, 12:38

Humansuppe bekommen werden wir es anwenden wie unser Analoga und über die Ergebnisse Buch führen. Damit gehen wir nach 2-3 Monaten zum Onkel Doc, legen die Aufzeichnungen vor und lassen unseren HB-Wert bestimmen. Fällt beides nun plötzlich aus der Rolle im Gegensatz zu früher haben wir doch schon die begründete Ausnahme beisammen.

Yep


Glaubt mir, so einfach wird es mit Sicherheit nicht sein

Gruß
Kalo
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 07, 2006, 13:03
Das ist gut möglich (und eigentlich rechne ich ja auch damit). Aber eins versichere ich dir: für DIE wird es auch nicht einfach (und nicht billig)
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: AxTRIM am September 07, 2006, 14:34
So, jetzt haben wir wenigstens einen Prügelknaben... MICH  ;D aber ich seh das locker, bin das aus der Politik nicht anders gewohnt.

Auf persönliche Angriffe oder Zitate die aus dem Zusammenhang gezogen worden sind mag ich jetzt mal nicht eingehen.

Jedoch muss ich zugeben, dass es flasch war zu behaupten, man könne den Differzenbetrag zwischen Human und Analoga selbst zuzahlen - kann man nicht! Das ist für mich nicht nachvollziehbar und die Erklärung des IQdingenskirchen auch sehr fadenscheinig. Ich stelle klar: DAS finde ich schei...!

Jedoch bleibe ich dabei das es uns allen soooo gut geht und wir allesamt einen sehr hohen Lebensstandadt haben, jedenfalls im vergleich zu einem Leben vor 100 Jahren. Und ich beziehe diese Aussage auf den allgemeinen Lebensstandardt, nicht auf den persönlichen. Natürlich, es gibt die "bedauenrswerten Einzelschicksale" (ich mag diese Phrase eigentlich nicht) aber diese gab es früher auch. Nur hatte man früher mit einem Schicksal mit dem man heute noch locker 60 Jahre alt werden kann früher kaum eine Chance auch nur die hälfte davon zu erreichen. Sicher, beides ist für die betroffene Person bitter und 60 ist ein zu junges Alter um den Löffel abzugeben, aber das Leben was/ist/und wird nie fair sein.

Ist aber auch egal, ich möchte diese Diskussion nicht auf die emotionale Schiene heben, da führt sie nämlich eh zu nix und erzeugt nur Aggression. Ich möchte eigentlich nur meinen Standtpunkt zum Ausdruck bringen, dass definitiv und unausweichlich gespaart werden muss und das meist nur mit unpopulären Massnahmen möglich ist. Heute trifft es uns, Morgen andere. Wir müssen jetzt damit leben und das beste draus machen.

Vielleicht wäre es ja auch ein Weg wenn wir mal an der anderen Siete ansetzen. Das der DDB mal bei der Pharmaindustrie Druck macht und diese versucht dazu zu bewegen Analoga im Preis zu senken. Aber soweit wird ja häufig leider nicht gedacht. Der Oligopolist darf fast verlangen was er will, so lange ein andere zahlt (nämlich die Kasse) ist alles in bester Ordnung. Zahlt die Kasse jetzt nicht mehr schimpfen wir lieber auf die anstatt die Marktform und damit die Preisgestalltung des Oligopols mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die "analoge" Preisspirale wird sich die nächsten Monate abwärts drehende Grüße,
Peter
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 14:48
Jedoch bleibe ich dabei das es uns allen soooo gut geht und wir allesamt einen sehr hohen Lebensstandadt haben,
[...]
Ist aber auch egal, ich möchte diese Diskussion nicht auf die emotionale Schiene heben,
Es ist schön, daß du zuerst solche Phrasen in den Raum wirfst und dich dann vor der Verantwortung drückst. Für Menschen, die sich nicht Haus, Auto, x Urlaube pro Jahr geschweige denn einen in 10 Jahren leisten können, ist es immer wieder herzerfrischend, wie leichtfertig und unreflektiert Menschen über die Situation anderer urteilen können. Und genau das ist das Problem unserer Politiker, die keine Vorstellung davon haben, wie ein mehrfach-Chroniker, der nicht weiß, ob er soch aufgrund seiner Lebenserwartung überhaupt Gedanken über seine Rente machen muß, mit den Konsequenzen solcher Hüftschüsse klarkommen soll. Es sind Menschen mit diesem begrenzten Horizont, die das wirkliche Problem sind.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: AxTRIM am September 07, 2006, 15:18
Lieber Llarian,

da Du ja offensichtlich nicht willens bist zu verstehen und lieber weiter persönlich auf mich schießt möchte ich Dir nur sagen, dass ich hier nicht weiter mit Dir diskutieren werden. Ich drücke mich vir nichts, aber wir beide kämen eh auf keinen gemeinsamen Zweig. Also sollten wir es hier beenden.

Nachgebende Grüße,
Peter
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: bb am September 07, 2006, 15:55
Hallo Peter,

ich habe den Thread hier auch ein wenig verfolgt. Ich persönlich finde es schade, daß Du Deine Meinung nicht weiter vertrittst. Zum Teil liegst Du aus meiner Sicht gar nicht so sehr weit daneben. Das möchte ich hier gerne einmal loswerden, auch auf die Gefahr hin nun mit Tomaten beworfen zu werden.

Zum Draufzahlen ist keiner bereit, das habe ich auch schon mehrfach festgestellt. Nur, ob die wirklich Kranken die sind, welche nun die Sparmaßnahmen einleiten sollen, möchte ich nicht befürworten. Zuerst sollen mal die Drückeberger und die Geldvergeuder in die Pflicht genommen werden.

Auch auf die Gefahr hin nun statt mit weichen Tomaten gar mit harten Kartoffeln beworfen zu werden: Genau die, die sich für zu arm halten in die eigene Tasche zu greifen sind häufig auch die, die das Geld völlig unüberlegt einfach verpulvern. Ein wenig mehr Eigenverantwortung würde sicherlich niemandem schlecht tun.

Denkt mal drüber nach.

Viele Grüße
Bernd
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: AxTRIM am September 07, 2006, 16:05
Hallo Bernd,

ich werde meine Meinung weiter vertreten, nur denke ich dass die Diskusion zwischen Llarian und mir zu nichts führt da wir eh auf keinem gemeinsamen Nenner kommen werden. Außerdem mag ich nicht immer persönlich angegriffen werden.

Hoffe ich habe mich nun verständlicher ausgedrückte Grüße, :-)
Peter
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 16:10
da Du ja offensichtlich nicht willens bist zu verstehen und lieber weiter persönlich auf mich schießt möchte ich Dir nur sagen, dass ich hier nicht weiter mit Dir diskutieren werden. Ich drücke mich vir nichts, aber wir beide kämen eh auf keinen gemeinsamen Zweig. Also sollten wir es hier beenden.
Ich schieße nicht auf dich, ich bemängele deine Argumentation.
Du argumentierst mit dem Vergleich mit dem Lebensstil vor 100 Jahren ... vor 100 Jahren wäre der Teil der Schreibenden, um die es hier geht, nämlich insulinpflichtige Diabetiker, längst tod, weil es da noch kein Insulin gab.
Vor 100 Jahren gab es ebenfalls kein Sozialsystem wie das heutige. und wir reden von den heutigen Problemen, nicht von denen vor 100 Jahren.
Du redest wie die Politiker von Urlauben, auf die man vielleicht mal verzichten muß und davon, daß es ja allen so unglaublich gut geht, vergißt oder ignorierst aber, daß dem eben nicht so ist. Es ist schön, wenn du dir um dein Auskommen keine Sorgen machen mußt... aber dann schließe bitte nicht von dir auf die Allgemeinheit. Das ist kein auf-dich-schießen, das ist ein Hinweis auf eine falsche Beweisführung in deiner Argumentationskette. Es nutzt in so einer Diskussion nichts, sich die Tatsachen solange  zu drehen, bis sie passen.

Und: "Liebe Llarian" wäre passender gewesen  :)

Grüße
Anja
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Hexe am September 07, 2006, 18:08
Hallöchen

erst mal @ Anja

danke für deine Argumentation, du sprichst mir aus der Seele

@Peter

 die bedauerlichen Einzelfälle häufen sich aber ziemlich in letzter Zeit und das ist darauf zurück zu führen, das es immer die trifft denen es so schon nicht so gut geht!
Ich kann mir kein Auto und kein Haus und keinen Urlaub leisten( und ich kenne eine Menge Leute denen es ähnlich geht, natürlich kenne ich auch Leute die finanziell besser gestellt sind)
ich kann mir jetzt schon keine Zahnbehandlung mehr leisten, oder gar eine Brille, dabei fände ich es gut was zu sehen,
aber natürlich hast du recht, vor 100 oder 200 Jahren, wäre ich sicher längst gestorben an einer meiner Krankheiten, ich habe es mir sicher nicht ausgesucht, länger zu leiden *ironieexeaus*

Ich sehe ein das gespart werden muss, und das man kein Geld ausgeben kann was nicht da ist, aber in diesem unserem Land wird an den falschen Stellen gespart bzw subventioniert

Vielleicht sollte ich in die Politik gehen, dann hätte ich natürlich ausgesorgt :)

zum dem Punkt mit dem Preisverfall, mag sein das es so kommt, aber das heisst lange nicht das die Medikamente dann auch wieder verschrieben werden dürfen, die Vergangenheit zeigt, das solche Regelungen nicht rückgängig gemacht werden, und im übrigen wird kein Pharmakonzern auf den Gewinn verzichten, letzten Endes bedeutet das für viele dort noch arbeitende Menschen das sie den Arbeitsplatz verlieren, und was bringt das ganze dann ? Unter dem Strich ein Defizit, das zeigt die Erfahrung der letzten 25 bis 30 Jahre deutlich

liebe Grüsse Vera
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Kalo am September 07, 2006, 18:22
Ich möchte eigentlich nur meinen Standtpunkt zum Ausdruck bringen, dass definitiv und unausweichlich gespaart werden muss und das meist nur mit unpopulären Massnahmen möglich ist. Heute trifft es uns, Morgen andere. Wir müssen jetzt damit leben und das beste draus machen.

Sparen ist ja in Ordnung, aber müsste man nicht an anderer Stelle anfangen? Es stimmt doch im System etwas nicht, wenn in unserem kleinen Stadtteil in einem Radius von 2 Gehminuten gleich 3 Apotheken vertreten sind. Oder warum bekommt man z.B. manche Medikamente nur in solchen Mengen, dass ein Verbrauch innerhalb der Haltbarkeitszeit unmöglich ist?

Gruß
Kalo
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 07, 2006, 19:43
Vielleicht sollte ich in die Politik gehen, dann hätte ich natürlich ausgesorgt :)

 :ja: da hättest du gute Karten, bekommst eine Rente nach nur 4 Jahren Tätigkeit wovon Ottonormalmensch nur träumen
kann.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Ludwig am September 07, 2006, 20:35
@all

als noch nicht betroffener ösi verfolge ich diese diskussion trotzdem sehr interessiert, weil natürlich die gefahr besteht, dass diese sparmassnahme  auch bei uns durchschlägt. was ich nicht finden konnte, ist eine eindeutige definition wann die anwendung von analoga medizinisch indiziert (also notwendig) ist! wenn das klar definiert wäre wüsste man nämlich auch wann die Kassen zahlen müssen und wann nicht. da so eine definition aber sehr kompliziert sein dürfte, wird es wohl zu einigen verfahren vor dem sozialgericht kommen müssen bis man klarer sieht. grundsätzlich wäre noch zu sagen, dass analoga wohl eine wesentlich angenehmere therapie ermöglichen, und für einen teil der diabetiker auch notwendig sind. allgemein kann man das aber sicher nicht sagen. Ich habe meinen diabetes mehr als 20 jahre unter CT mit schweine- bzw. rinderinsulin behandelt (da gab es nichts anderes), dann ca. 12 jahre unter ICT mit  humaninsulinen (Arctrapid und Protaphan bzw. Ultratard) und seither unter ICT mit Analoga. Spätfolgen hab ich keine nennenswerten, also hatten diese therapien den (für die kranken kassen) notwendigen erfolg. Im sinne einer optimalen behandlungsmöglichkeit wünsche ich jedenfalls jedem Diabetiker, dass er das insulin bekommt, mit dem er seinen diabetes bestmöglich therapieren kann.

liebe grüße
ludwig
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 07, 2006, 20:52
also, ich bin sicher, dass ich nicht zu einer nur geringen zahl "ausnahmen" gehoere, bei denen humaninsulin nicht schnell genug ist. die menschliche physiologie aehnelt sich doch grundsaetzlich, oder? natuerlich gibt es einen spielraum, aber ob das fuer den grossteil gilt?

ich hatte vorher humalog, ich habe nur 2 monate (vielleicht waren es auch 7 oder 10 wochen) huminsulin ausprobiert, da man ja trotz zulassung von humalog fuer schwangerschaften, lieber humaninsulin benutzen sollte. nur kamen meine diabetologin und ich zu dem ergebnis, dass schlechtere werte und schwangerschaft sich noch weniger vertragen.

ich gehoere uebrigens auch zu den scheinbar so "armen" menschen. obwohl mein freund vollzeit arbeitet und ich geld von zuhause bekomme und auch jobbe, haben wir weder haus, noch auto, noch motorrad (wir wollen grad hollandraeder kaufen, um uns fortzubewegen), gut, in den urlaub fahren wir, was bei uns aber billigflieger und hostel bzw ferienhaus ueber bekannte heisst (worueber ich mich definitiv nicht beschwere, ich bin sehr froh darueber). wenn es um eine differenzzahlung fuer mein analogon ginge, das wuerde ich auch gerne zahlen, aber diese option gibt es nicht. auch jetzt merke ich es finanziell deutlich, wenn ich bei insulin etc zuzahle. vielleicht moechte ja einer dieser netten menschen, die meinen, "allen" gehe es so gut, meine finanzierung uebernehmen? ich lebe im monat von 145€ nach abzug der fixkosten fuer miete, haushaltskasse, strom, telefon, davon zahle ich mensa, zuzahlungen, quartalsgebuehr, buecher fuer die uni, bahnticket, geschenke fuer familie, handy und was man sonst so "braucht".

und auch andere berufsgruppen als im medizinischen bereich koennen essenszeiten nicht immer planen. ich hab laenger im verkauf gearbeitet und da gabs essen bzw pause, wenn eben grade keine kunden da waren. und wenn wieder ein kunde reinkam, musste man eben aufhoeren zu essen. wenn ich mit sea abstand vorher spritzen wuerde, aehm, wie berechne ich den? und woher weiss ich, wieviele be ich essen werde? "statistisch kommt um 15.04 3 minuten kein kunde, dann kann ich in der zeit ca. 2 be essen"??  :kratz: :kratz: auch heute war wieder so ein tag. bueroarbeit. mittagessen war fuer 13 uhr geplant. leider kam eine besprechung und einiges dazwischen. gegessen haben wir um 13.40h. haette ich um 12.30h gespritzt, haette ich eine richtig klasse hypo gehabt, vermute ich mal.

@anja:  :super: :super:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Andi am September 07, 2006, 21:01
auch heute war wieder so ein tag. bueroarbeit. mittagessen war fuer 13 uhr geplant. leider kam eine besprechung und einiges dazwischen. gegessen haben wir um 13.40h. haette ich um 12.30h gespritzt, haette ich eine richtig klasse hypo gehabt, vermute ich mal.

Dem ist nix hinzuzufügen (einen passenden Smiley hab ich hierfür leider nicht, weil ich mich wirklich nicht entscheiden kann)


Gruß Andi
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Akina am September 07, 2006, 21:27
Hallo,

ich glaube mal, dass wir uns hier alle darüber einig sind, dass die Kosten für das Gesundheitswesen viel zu hoch sind. Es muss also gespart werden.

Und dann kommt das Floriansprinzip." Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an !"

So wird das dann wohl nichts mit dem Sparen.

Na dann  (http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/h075.gif) mich.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 22:32
Hallo,

ich glaube mal, dass wir uns hier alle darüber einig sind, dass die Kosten für das Gesundheitswesen viel zu hoch sind. Es muss also gespart werden.

Und dann kommt das Floriansprinzip." Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an !"

Ne, darum  ging es nicht. Es ging darum, daß nicht am falschen Ende gespart wird, so daß hinterher mehr Kosten entstehen als vorher, es Menschenleben kostet und dabei mit fadenscheinigen Begründungen Schnellschüsse aus der Hüfte gemacht werden.
Und wenn jemand,m der mindestens einmal im Jahr Urlaub macht, mir sagt,  man müsse halt für die Gesundheit auch mal auf was verzichten, dann frage ich mich, was das sein soll? Soll ich eine Niere verkaufen? Die soll auf dem Schwarzmarkt gut was bringen. Aber was mach ich bei der nächsten Gesundheitsreform? Die zweite Niere verkaufen? Aber dann bin ich eh dialysepflichtig und hätte mir die Ausgaben für den "Luxusartikel" sparen können, mit dem ich eigentlich die Dialysepfliccht verhindern wollte  :gruebeln: Vielleicht sollte ich auch von meinem altruistisch veranlagtem Medizinstudium abschwenken und lieber in die profitablere Pharmaindustrie gehen? Warum soll ich noch irgendwelchem Pack helfen wollen, wenn einem nur unterstellt wird, man würds von sich auf andere schieben wollen? Leute, Ihr seid die beste Therapie gegen ein Helfersyndrom.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Akina am September 07, 2006, 22:49
Wo ist denn das richtige Ende ?

Ist das mit der Niere nicht etwas polemisch ?

Wenn Du Deine zukünftigen Patientinnen/Patienten als "Pack" bezeichnest wirst Du sicherlich viel Freude an Deinem Beruf haben !
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 07, 2006, 22:55
anja, dabei vergisst du, dass wir diabetiker ueberhaupt keine organe spenden duerfen...  :zwinker: also bleibt uns diese tolle erwerbsquelle verwehrt.
ich sehe es auch so, dass die kassen sehr kurzfristig denken. ein schlechter eingestellter diabetiker wird (mit hoeherer wahrscheinlichkeit) spaeter teurer, entweder wegen folgeschaeden oder wegen direkten schaeden (ich habe keine ahnung, was so ein notarzteinsatz nachts kostet...).
ich sehe es persoenlich schon ein, wenn man sich fuer risikosportarten zusaetzlich versichern muesste, wenn raucher hoehere beitraege zahlen muessten, wenn man praeventiv bei uebergewicht (echtem adipositas) schulen wuerde und verweigerern auch hoehere zahlungen aufdruecken wuerde etc. aber wieso muss ich drunter leiden? ich kann nichts fuer meine krankheit, ich habe sie weder durch falsche ernaehrung, noch durch irgendwelches fehlverhalten. es gab zumindest beim damaligen stand, keine moeglichkeit die krankheit zu verhindern. spart man als naechstes bei bestimmten krebsarten bei der chemo oder der antigen-therapie, vonwegen "ach, die wahrscheinlichkeit, dass derjenige ueberlebt, liegt bei unter 1%"?? auch wenn versicherungen grundsaetzlich wirtschaftlich denken muessen, ist ihr sinn doch (wenn ich das richtig erfasse), ihren mitgliedern die noetige und angebrachte und auch bestmoegliche medizinische versorgung zu gewaehrleisten, oder?

sinnvoll finde ich schon, dass seit einigen jahren schnupfenmittel etc nicht mehr von der kasse uebernommen werden. da helfen auch hausmittel. genauso sehe ich die praxisgebuehr grundsaetzlich ein. ich zahle meine pille selber, ich zahle praxisgebuehr und zuzahlungen,hilfsmittel etc pp. aber wieso soll man mich auf dem medizinischen stand von vor 10 oder 20 jahren behandeln? wie kann eine schnellere wirksamkeit eines insulins kein vorteil sein? natuerlich muss man nicht jedem ein analogon verschreiben, aber koennen den nutzen nicht auch arzt und patient gemeinsam abwaegen?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 23:00
Wo ist denn das richtige Ende ?

Ist das mit der Niere nicht etwas polemisch ?
Ich frage mich nur, auf was ich verzichten soll, wenn ich keine materiellen Werte habe, die ich noch hergeben könnte. Und ich frage mich, ob das den Leuten klar ist, die sagen, daß es allen so gut geht und wir alle mal den Gürtel enger schnallen und vielleicht auf einen Urlaub verzichten sollen.
Sagst Du es mir?

Zitat
Wenn Du Deine zukünftigen Patientinnen/Patienten als "Pack" bezeichnest wirst Du sicherlich viel Freude an Deinem Beruf haben
So bezeichne ich Leute, die unterstellen, daß jeder nur an sich selber denkt und es anderen an den Hals wünscht.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 23:03
ihren mitgliedern die noetige und angebrachte und auch bestmoegliche medizinische versorgung zu gewaehrleisten, oder?
"Bestmöglich" gehört nicht dazu, sondern "medizinisch ausreichend". Mancher Pumpi kann ein Lied davon singen.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Akina am September 07, 2006, 23:07
@Llarian

Wo ist das richtige Ende ?

Bitte keine Polemik sondern eine klare Antwort.


PS. St. Florian ist der Schutzheilige der Schornsteinfeger
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 23:15
@Llarian

Wo ist das richtige Ende ?
Von was?

Zitat
Bitte keine Polemik sondern eine klare Antwort.
Das mit dem nichts-zum-drauf-verzichten-haben war keine Polemik. Auf was verzichtet jemand, der keine Wertgüter hat und sich seit über 10 Jahren keinen Urlaub leisten konnte im Rahmen des wir-müssen-alle-den-Gürtel-enger-schnallen?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Akina am September 07, 2006, 23:23
Zitat

Ne, darum  ging es nicht. Es ging darum, daß nicht am falschen Ende gespart wird, so daß hinterher mehr Kosten entstehen als vorher, es Menschenleben kostet und dabei mit fadenscheinigen Begründungen Schnellschüsse aus der Hüfte gemacht werden.
Zitat

@Llarian

Von Deiner Aussage
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 07, 2006, 23:28
ich glaube, es gibt eine menge menschen, die einfach so lange so viel geld hatten, dass es fuer sie unvorstellbar ist, dass andere weniger haben. ich habs bei der chefin meines freundes mitbekommen oder auch mal beim konzernchef eines meiner ehemaligen jobs, der redete irgendwas vonwegen, dass "man sich dann nicht alle 2, sondern alle 3 jahre ein neues auto kaufen koenne".  :kratz: :balla: ich kenne NIEMANDEN in meinem umfeld (familie/freunde), der sich alle paar jahre ein neues auto kauft/leisten kann. entweder das auto wird gefahren, bis es garnicht mehr geht oder im besseren fall, bis die reparaturen teurer sind als der restwert.

fuer leute, die 3x jaehrlich in den urlaub fliegen, ein haus haben und 200€ fuer insulin aus der portokasse zahlen wuerden, fuer die scheint es oft unverstaendlich, dass unsereins so nicht leben kann und dass fuer uns 200€ ein vermoegen ist. eine meiner schuelerinnen ist jetzt aus meinem kurs ausgestiegen, weil sie sich die gebuehr von 40€ nicht mehr leisten kann. fuer andere ist es vielleicht ein klacks, fuer sie nicht. und es ist ihr peinlich, weshalb das nur ueber umwege raus kam.

vonwegen "bestmoeglich". vielleicht bin ich verwoehnt, mit meiner krankenkasse gabs noch nie probleme, ob wegen pumpe, zubehoer oder sonstwas. entweder meine mutter versteht sich so toll mit denen (kleinstadt) oder die sind einfach aufs patientenwohl aus. von anderen kassen hab ich schon mal schlechteres gehoert. und ich halte es persoenlich schon fuer medizinisch notwendig, die beste versorgung zu gewaehrleisten.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 07, 2006, 23:45
Zitat
Ne, darum  ging es nicht. Es ging darum, daß nicht am falschen Ende gespart wird, so daß hinterher mehr Kosten entstehen als vorher, es Menschenleben kostet und dabei mit fadenscheinigen Begründungen Schnellschüsse aus der Hüfte gemacht werden.

@Llarian

Von Deiner Aussage
Ahjetzt ja...
Das wären meiner Ansicht nach die Stellen, wo vermeidbare Kosten entstehen. Ein Thema, das neulich an anderer  Stelle diskutiert wurde, sind z,B. Medikamente, die vom Arzt verschrieben, aber vom Patienten nach Lesen des Beipackzettels nicht genommen und weggeworfen werden.
Daraus können weitere Kosten entstehen, wenn eine begonnene Antibiotika-Therapie abgebrochen wurde und multiresistente Keime entstehen... ebenso bei unberlegt eingesetzten Antibiotika.
Das können Kosten durch unnötig lange stationäre Krankenhausaufenthalte sein... ich habe am Jahresanfang 8 Tage vollstationär in einer Fachklinik verbracht für Diagnostik, die locker on 2 Stunden ambulant hätte erledigt werden können, u.a. deshalb, weil ein untersuchender Arzt ohne Weitergabe seiner Befunde ins Wochende gegangen ist.
Das kann Abbau von Bürokratie sein, mit der Ärzte ihre Zeit verbringen, statt sich Patienten widmen zu können.
Das können Kosten sein, die aufgrund unqualifizierter Selbstmedikation entstanden sind.
Das können Kosten durch redundante Untersuchungen bei verschiedenen Ärzten sein.
Das können Fehlmedikationen sein, weil ein Arzt nicht die gesamte Medikation seines Patienten kennt (und der Patient nicht weiß, was relevant wäre) und dadurch entstehende Wechselwirkungen und Kontraindikationen.
Das können Kosten sein, die entstehen, weil mögliche Präventiv- oder Früherkennungsmaßnahmen als zu teuer abgetan wurden, die resultierende Krankheit in ihrer Therapie aber deutlich teurer ist.

Und wenn ich jetzt nicht eigentlich anderes zu tun hätte, würde mir sicher noch mehr einfallen.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Andreas am September 07, 2006, 23:52
Vielleicht hat der eine oder andere fleißige Beitragschreiber mal Lust, die Studie zu lesen und wir unterhalten uns dann konkret über die Ergebnisse der verwendeten Studien sowie deren Interpretation.

Da werden nämlich einige Studien ausgewertet, die keine Therapievorteile für Analoga belegen. --- Ich weiß, dass es Therapievorteile für Einzelne sehr wohl gibt, aber die Meisten scheinen halt einen - nach meiner Meinung viel zu schlechten - Hba1c von ca. 8 zu erreichen, egal ob sie Analoga oder Humaninsulin spritzen. Da stellt sich - wie ich finde - schon die Frage, ob bei nicht vorhandenem Therapievorteil für Lieschen und Klaus Müller die teurere Analog-Therapie angesagt sein muss.

Auch erscheinen mir die Ursachen für das Auftreten von Spätschäden immer noch sehr umstritten:
- mal wird die Eiweißmast dafür verantwortlich gemacht (fehlinfomrierte Diabetiker vermeiden das Spritzen und essen stattdessen vermehrt Fett und Eiweiß)
- meine Diabetes-Beraterin erzählte neulich von einer Studie, die sinngemäß besagt: Wer nach 20 Jahren noch keine Spätschäden hat, bekommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch keine mehr... Sie wollte das so nicht glauben, aber die Studie gibt es wohl.
- dann wird von einer notwendigen genetischen Disposition gesprochen
- dann sind postbrandiale Spitzen für Augenschäden verantwortlich
- dann sind sie es wieder nicht
- dann das dann das dann das
Jeder glaubt halt seins - oder das seines Diabetologen - und hält es für der Weißheit letzter Schluss.

Mir jedenfalls ist auch suspekt, dass die Pharmakonzerne keine aussagekräftigen Studien vorlegen können bzw. im Fall Novo wollen, die die Vorteile der Analoga belegen.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 08, 2006, 00:13
Auch erscheinen mir die Ursachen für das Auftreten von Spätschäden immer noch sehr umstritten:
- mal wird die Eiweißmast dafür verantwortlich gemacht (fehlinfomrierte Diabetiker vermeiden das Spritzen und essen stattdessen vermehrt Fett und Eiweiß)
- meine Diabetes-Beraterin erzählte neulich von einer Studie, die sinngemäß besagt: Wer nach 20 Jahren noch keine Spätschäden hat, bekommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch keine mehr... Sie wollte das so nicht glauben, aber die Studie gibt es wohl.
- dann wird von einer notwendigen genetischen Disposition gesprochen
Nur: solange man es eben nicht definitiv weiß und für eine sache "tot"sicher sagen kann, ob sie Einfluß hat oder nicht, halte ich es für russisches Roulette, pauschal davon auszugehen, daß sie es nicht hat und eine darauf beruhende Therapie als vom Patienten zu tragenden Luxus zu deklarieren. Die Leute, die vor 30 Jahren Asbest ausgesetzt waren, sterben auch erst in diesen Jahren qualvoll an Krebs. Und erst jetzt aktuell weiß man auch, wie das abläuft.
Zu den anderne Punkten, die ich oben noch mal mitzitiert habe: eine nicht zu unterschätzende Waffe gegen die Spätschäden ist eine gute Schulung und schlicht Ahnung.
Die Sache mit der Wahrscheinlichkeit zeichnet sich auch immer weiter ab... u.a. wegen des Punktes mit der genetischen Disposition: Es gibt ein Gen, dessen Ausprägung verantworlich für das Auftreten einer diabetischen Nephropathie ist. Nur, weil es für die anderen mikroangiopathischen Schäden noch keinen Marker gibt, heißt es nicht, daß er nicht auch existiert. Und wer nach 20 Jahren (noch immer) nichts hat, hat zumindest genetisch gute Karten.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2006, 01:15
ich glaube, es gibt eine menge menschen, die einfach so lange so viel geld hatten, dass es fuer sie unvorstellbar ist, dass andere weniger haben.

Klar gibt es die. Die gabs schon immer. Marie Antoinette hat schon zu Zeiten der franz. Revolution gesagt "Wenn das Volk kein Brot hat, dann soll es halt Kuchen essen".

Wenn man Hartz IV bezieht bekommt man Miete/Heizung und 345.- Euro.
Von diesen 345.- Euro muß man aber Rücklagen machen. Es könnte ja mal der Kühlschrank/Waschmaschine/was-weiß-ich in die Brüche gehen, und dafür gibt es keine Extrazahlungen. Ist alles in den 345.- Euro enthalten. Ebenso wie Strom, Warmwasser, Telefon, Internet, Versicherungen, Fahrtkosten.

Und dann kommen noch "Experten" und fordern eine Kürzung des Regelsatzes um 30%.
http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/437815.html
Klar, man kann das ja auch alles ebenso von 230 Euro zahlen.

Immerhin geht es uns ja allen so gut...
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 08, 2006, 07:31
(ich habe keine ahnung, was so ein notarzteinsatz nachts kostet...).

Allein der Krankenwageneinsatz liegt glaube ich bei knapp 300 Euronen.

ich sehe es persoenlich schon ein, wenn man sich fuer risikosportarten zusaetzlich versichern muesste,

Das fände ich auch nicht schlecht, wenn man diese höheren Risiken, die man bewusste in Kauf nimmt, wie eben Risikosportarten
selber versichern müsste. Auf der anderen Seite ist es so, würdest Du einen Hilfsbedürftigen der sich nicht selber versichert hat und
eine Risikosportart ausgeübt hat qualvoll sterben lassen  :kratz:
Wenn dann müsste man ja konsequent sein und nicht selektieren, ach Dein Gesicht gefällt mir bei Dir geht das, ne also bei Dir dann wiederrum nicht
deine Haarfarbe find ich nicht toll...

aber wieso soll man mich auf dem medizinischen stand von vor 10 oder 20 jahren behandeln? wie kann eine schnellere wirksamkeit eines insulins kein vorteil sein? natuerlich muss man nicht jedem ein analogon verschreiben, aber koennen den nutzen nicht auch arzt und patient gemeinsam abwaegen?

Das sehe ich genauso, aber es muss ja auch nicht gleich die "moderne" teure Variante sein die man ausprobiert.
Ich habe auch mit Humaninsulin angefangen und bin Schritt für Schritt auf Analogon eingestellt worden.

Ich habe mich auch zu Anfang ziemlich aufgeregt, bis ich mich mit jemanden unterhalten hatte und sehe das jetzt etwas anders.
Sicherlich sollen diejenigen die mit der "alten" Therapie keine guten Ergebnisse erlangen weiterhin ihr Humalog bekommen.
Aber warum sollen Sie nicht erst die altbewährte Methode ausprobieren, zumal es Patienten gibt, da wirkt Novo Rapid genauso wie Humaninsulin!
Das was an dieser ganzen Geschichte bescheiden ist, ist das offensichtliche Dinge nicht berücksichtigt werden und die falschen bzw. nur unvollständige Kriterien für
die Bewertung einbezogen werden.
Auch ist der Maßstab dieses Instituts für Einreichungen meiner Ansicht nach ziemlich hoch.

Weiterhin fehlt es an klaren Definitionen, wann man Analogon bekommen darf und wann nicht oder habe ich da etwas übersehen  :kratz:

Was ziemlich daneben wäre, ist wenn alle umgestellt werden müssten und erstmal erneut belegen müssten
das das Huminsulin was vor etlichen Jahren nicht gut bei ihnen war, dieses wiederrum belegen müssten.
Dieses wiederrum sollte normalerweise beim Arzt in der Akte stehen...

Ich wollte hier jetzt niemanden persönlich angreifen, dass sind nur so die Gedanken die mir dazu durch den Kopf gegangen sind!!!
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: chippy_2001 am September 08, 2006, 08:09
Sicherlich sollen diejenigen die mit der "alten" Therapie keine guten Ergebnisse erlangen weiterhin ihr Humalog bekommen.
Aber warum sollen Sie nicht erst die altbewährte Methode ausprobieren, zumal es Patienten gibt, da wirkt Novo Rapid genauso wie Humaninsulin!
Das was an dieser ganzen Geschichte bescheiden ist, ist das offensichtliche Dinge nicht berücksichtigt werden und die falschen bzw. nur unvollständige Kriterien für
die Bewertung einbezogen werden.
Auch ist der Maßstab dieses Instituts für Einreichungen meiner Ansicht nach ziemlich hoch.

Weiterhin fehlt es an klaren Definitionen, wann man Analogon bekommen darf und wann nicht oder habe ich da etwas übersehen  :kratz:

Was ziemlich daneben wäre, ist wenn alle umgestellt werden müssten und erstmal erneut belegen müssten
das das Huminsulin was vor etlichen Jahren nicht gut bei ihnen war, dieses wiederrum belegen müssten.
Dieses wiederrum sollte normalerweise beim Arzt in der Akte stehen...
Bin genau Deiner Meinung. Sicherung von Bestandsschutz (wer schon Analoga nimmt, darf es weiter bekommen) wäre nicht nur für uns Betroffene wünschenswert, sondern sicher auch kostengünstiger als Umstellen auf Human, Feststellen dass es nicht klappt und dann wieder zurück zu Analog. Ich bezweifle aber, dass so weit gedacht wird. Wahrscheinlich wird nur auf den Mehrpreis der Analoga geschaut und dann erst mal für alle gestrichen.

Bei Neueinsteigern zunächst mit Humaninsulin anzufangen und dann wenn es nicht klappt Analoga zu testen halte ich für konsequent und wirtschaftlich.

An eindeutige und sinnvolle Kriterien, die die Verschreibung von Analoga erlauben, glaube ich nicht. Wenn dann wird es nur mit sehr viel Bürokratie gehen und davon haben die Docs doch eh schon genug. Wie toll die Kriterien für Analoga sind, zeigt doch die Stellungnahme eines Arztes im aktuellen Diabetes Journal. Typ 2er sollen Analoga bekommen, wenn sie allergisch auf Humaninsulin reagieren. Nur war dem Arzt aus seiner gesamten Berufslaufbahn nicht ein Patient bekannt, der allergisch reagierte. So kann man ein paar Ausnahmen nennen und damit der uninformierten Allgemeinheit suggerieren, es ist ja nicht grundsätzlich verboten, aber in Wahrheit treten diese Ausnahmen gar nicht auf.

chippy
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2006, 08:47
Wie toll die Kriterien für Analoga sind, zeigt doch die Stellungnahme eines Arztes im aktuellen Diabetes Journal. Typ 2er sollen Analoga bekommen, wenn sie allergisch auf Humaninsulin reagieren. Nur war dem Arzt aus seiner gesamten Berufslaufbahn nicht ein Patient bekannt, der allergisch reagierte. So kann man ein paar Ausnahmen nennen und damit der uninformierten Allgemeinheit suggerieren, es ist ja nicht grundsätzlich verboten, aber in Wahrheit treten diese Ausnahmen gar nicht auf.

Doch, es gibt schon Menschen, die nachweislich allergisch auf HM reagieren. Mag sein, daß die ihm nicht bekannt sind, aber dann soll er mal über den Rand seiner Praxis hinaussehen. Und wenn die dann HM injiziert bekommen kann das lebensbedrohliche Zustände ergeben.

Aber LB hat recht: es gibt noch keine genaue Definition von "nicht genügend einstellbar". Meiner Meinung nach müsste das aber dieselbe sein wie im DMP, ab dem der Hausarzt einen Diabetologen hinzuziehen muß, und da liegt die Grenze soviel ich weiß bei einem 1c von >7. Man kann ja nicht einerseits sagen, daß >7 so schlecht ist, daß ein Spezialist ranmuß, aber für HM ist da auf einmal völlig akzeptabel.

Und Risikosportarten: Ich bin dagegen!
Was macht man denn dabei? Man grenzt die Leistungen aus, die durch ein erhöhtes Risiko entstehen können, daß der Versicherte billigend in Kauf nimmt. Soll man dann auch die ausgrenzen, die Rauchen, Alkohol trinken, zuviel essen? Und was als nächstes? Autofahrer? Kinder, die nicht auf dem Spielplatz, sondern auf der Strasse spielen?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 08, 2006, 10:54
Und Risikosportarten: Ich bin dagegen!
Was macht man denn dabei? Man grenzt die Leistungen aus, die durch ein erhöhtes Risiko entstehen können, daß der Versicherte billigend in Kauf nimmt. Soll man dann auch die ausgrenzen, die Rauchen, Alkohol trinken, zuviel essen? Und was als nächstes? Autofahrer? Kinder, die nicht auf dem Spielplatz, sondern auf der Strasse spielen?
Ich wäre eigentlich dafür, kann aber ehrlich auch nicht sagen, wo ich eine Grenze ziehen würde. Nur: es IST bekannt, daß Rauchen ungesund ist. Und wenn ich an die Zeit in der Pulmologie denke, wo 80% der Patienten >70jährige Raucher mit Lungen- oder Speiseröhrenkrebs waren, dann wird einem schon anders. Rauchen und (selbstverursachte) Adipositas SIND bewußt in Kauf genommene Sargnägel. Genausp wie Autofahren ohne Gurt, ohne Licht etc. Wenn ein Radfahrer im Dunkeln ohne Licht von einem Auto erwischt wird, stellt sich auch niemandem die Frage, bei wem das Versäumnis liegt. Auch bei  Diebstahl aus einem unabgeschlossenem Auto mit von außen gut sichtbaren Wertgegenständen wird jede Versicherung bestenfalls höflich lachen.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 08, 2006, 11:09
Wenn ein Radfahrer im Dunkeln ohne Licht von einem Auto erwischt wird, stellt sich auch niemandem die Frage, bei wem das Versäumnis liegt. Auch bei  Diebstahl aus einem unabgeschlossenem Auto mit von außen gut sichtbaren Wertgegenständen wird jede Versicherung bestenfalls höflich lachen.

Schlechtes Beispiel, der Radfahrer darf alles machen und hat immer Recht und darf auch bei Rot über die Ampel fahren und
der Autofahrer hat das nachsehen  :mauer: :moser:
Anders sieht es aus, wenn ein Fußgänger auf dem RAdweg geht, da bekommt der RAdfahrer Recht  :balla:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: vreni am September 08, 2006, 11:15
 :kratz: was kommt als nächstes? Die gegenseitige Bespitzelung und Anzeige..............   :nein: so geht das nicht.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 08, 2006, 12:24
ich sagte ja, ich find, dass rauchen, adipositas etc auch erhoehte risiken sind, die man selbst zu verantworten hat. wenn die krankenkassen zunaechst aufklaeren und hilfe bieten, das zu aendern, dann okay. aber wer weiter raucht etc, ist selbst schuld.

ich hab auch nie gesagt, dass man jemanden, der bei einer risikosportart verunglueckt nicht behandeln soll. aber der soll sich entweder zusatzversichern oder er muss eben anteilig die kosten tragen. wie hier jemand sagte, wenn jemand aus meinem unverschlossenen auto etwas klaut, dann zahlt das meine versicherung auch nicht. ich denke, da koennte man viele kosten einsparen.

es soll auch keiner bespitzeln, aber dann muss man halt formulare ausfuellen und wenn irgendwann eindeutig rauskommt, dass man gelogen hat, ist der versicherungsschutz weg. so laeuft das doch auch bei lebens- oder berufsunfaehigkeitsversicherungen. ich sage, ich rauche nicht, dann habe ich aber eindeutige folgen des rauchens... tja, pech.

ich stimme auch zu, dass man bei diabetes neu-einstellungen zunaechst humaninsulin verschreiben sollte. wer darauf nicht eingestellt werden kann, bekommt die teureren analoga. aber jemand, der ein analogon hat, soll jetzt auf humaninsulin umgestellt werden? auch wenn das eine teilweise komplette neueinstellung, neue schulung etc beinhaltet? das kostet doch auch. dazu kommt dann evtl wieder die einstellung auf das analogon, wenn mit humaninsulinen nicht das gewuenschte ergebnis erreicht wird?

wow, 300€ fuer den krankenwagen allein. ich glaube, ich werd richtig teuer. denn wenn ich mir die hypos angucke, mit denen ich nachts unter humaninsulin aufgewacht bin... das war knapp. blutzuckerwerte unter 30mg/dl hab ich unter humalog (fast) nie erreicht. mein freund hat angst vor spritzen etc. der kann also auch nicht glykagon spritzen o.ä. ob meine kasse sich freut, wenn er dann immer gleich den notarzt ruft?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 08, 2006, 15:01
wow, 300€ fuer den krankenwagen allein. ich glaube, ich werd richtig teuer. denn wenn ich mir die hypos angucke, mit denen ich nachts unter humaninsulin aufgewacht bin... das war knapp.

Habe gerade noch mal nachgeschaut, war doch etwas weniger als ich im Gedächnis hatte knapp unter 230 Euro.
Hinzu kommt jedoch noch der Einsatz des Notarztes, dass sind die reinen Kosten des Krankenwageneinsatzes.
Dafür kann man eine Menge Teststreifen aufschreiben, also lieber einmal zuviel messen als zuwenig.
Mein Doc sieht das jedenfalls so und hat mir ausdrücklich gesagt ich soll nicht an einem Teststreifen sparen...

mein freund hat angst vor spritzen etc. der kann also auch nicht glykagon spritzen o.ä. ob meine kasse sich freut, wenn er dann immer gleich den notarzt ruft?

Das kann man dann nicht ändern, wenn es passiert ist ist es passiert, absichtlich wirst Du ja wohl keine schwere Hypo verursachen  :zwinker:
Wenn Du die Hypos schlecht merkst, da gibt es spezielle Trainings nennt sich BGAT mit anderen Worten
Hypoglykämie-Wahrnehmungstraining.
Habe ich auch schon mitgemacht und muss sagen ich kenne jetzt einige Symptome mehr, die ich früher nie mir
einem niedrigen oder hohen Wert in Verbindung gebracht hätte.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: maulwurfinchen am September 08, 2006, 17:06
keine sorge, absichtlich hab ich keine hypo. ich habe eigentlich eine sehr gute hypowahrnehmung. allerdings habe ich unter huminsulin festgestellt, dass ich hypos spaeter merke, dafuer aber viel heftiger. wie gesagt, unter humalog hab ich bisher fast nie werte im 20er bereich geschafft. (einmal, als neu-diabetiker nach einer wasserschlacht im pool 13mg/dl...). unter huminsulin schon haeufiger. normalerweise wache ich nachts auch auf, aber unter huminsulin bin ich eben erst bei sehr niedrigen werten aufgewacht und war desorientiert. da das in den zwei monaten etliche male passiert ist (mind. einmal pro woche, trotz guten werten beim einschlafen), fuerchte ich eben, dass das bei laengerem gebrauch auch mal schief gehen koennte.

meine symptome kenne ich gut, auch wenn sie variieren. von unwohlsein, zu leichter zittrigkeit, desorientiertheit, konzentrationsstoerungen oder auch mal ploetzliche aggressivitaet, herzrasen, kalter schweiss, panik etc. manchmal ist es auch nur ein "ungutes gefuehl". aber da bin ich zum glueck noch sensibel, auch bei 7 jahren diabetesdauer.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: LordBritish am September 08, 2006, 19:21
keine sorge, absichtlich hab ich keine hypo. ich habe eigentlich eine sehr gute hypowahrnehmung. allerdings habe ich unter huminsulin festgestellt, dass ich hypos spaeter merke, dafuer aber viel heftiger. wie gesagt, unter humalog hab ich bisher fast nie werte im 20er bereich geschafft. (einmal, als neu-diabetiker nach einer wasserschlacht im pool 13mg/dl...). unter huminsulin schon haeufiger. normalerweise wache ich nachts auch auf, aber unter huminsulin bin ich eben erst bei sehr niedrigen werten aufgewacht und war desorientiert. da das in den zwei monaten etliche male passiert ist (mind. einmal pro woche, trotz guten werten beim einschlafen), fuerchte ich eben, dass das bei laengerem gebrauch auch mal schief gehen koennte.

meine symptome kenne ich gut, auch wenn sie variieren. von unwohlsein, zu leichter zittrigkeit, desorientiertheit, konzentrationsstoerungen oder auch mal ploetzliche aggressivitaet, herzrasen, kalter schweiss, panik etc. manchmal ist es auch nur ein "ungutes gefuehl". aber da bin ich zum glueck noch sensibel, auch bei 7 jahren diabetesdauer.

 :super: dann ist ja (noch) alles bestens, schaun ma mal was jetzt wird Analogon oder Analogon
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2006, 23:14
...es IST bekannt, daß Rauchen ungesund ist. Und wenn ich an die Zeit in der Pulmologie denke, wo 80% der Patienten >70jährige Raucher mit Lungen- oder Speiseröhrenkrebs waren, dann wird einem schon anders. Rauchen und (selbstverursachte) Adipositas SIND bewußt in Kauf genommene Sargnägel.

Tatsächlich? Also sollte man auch die medizinische Betreuung für Drogenabhängige einstellen? Ist genau das gleiche: eine psychogene Sucht. Hat die Psyche keinen anerkannten Krankheitswert?

Zitat
Wenn ein Radfahrer im Dunkeln ohne Licht von einem Auto erwischt wird, stellt sich auch niemandem die Frage, bei wem das Versäumnis liegt. Auch bei  Diebstahl aus einem unabgeschlossenem Auto mit von außen gut sichtbaren Wertgegenständen wird jede Versicherung bestenfalls höflich lachen.

Der Unterschied liegt darin, daß die Kaskoversicherung keine Solidarversicherung ist.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 08, 2006, 23:23
...wenn die krankenkassen zunaechst aufklaeren und hilfe bieten, das zu aendern, dann okay. aber wer weiter raucht etc, ist selbst schuld.

Du hast dich mit Psyche nocht nicht sehr beschäftigt, hm?

Lass uns das mal auf Diabetes ummünzen: wer trotz Schulung einen schlechten Stoffwechsel hat und im weiteren Verlauf Spätfolgen entwickelt trägt selber die Schuld?

Zitat
ich hab auch nie gesagt, dass man jemanden, der bei einer risikosportart verunglueckt nicht behandeln soll. aber der soll sich entweder zusatzversichern oder er muss eben anteilig die kosten tragen. wie hier jemand sagte, wenn jemand aus meinem unverschlossenen auto etwas klaut, dann zahlt das meine versicherung auch nicht. ich denke, da koennte man viele kosten einsparen.

Ja, wir können das Solidarprinzip ja auch grundsätzlich einmotten. Dadurch würden die Sozialabgaben entfallen, mit denen sich dann jeder selbst versichern kann. Dadurch könnte man auch jede Menge einsparen, die Lohnnebenkosten senken und so die Wirtschaft ankurbeln.
Schau dir Amerika an: willst du sowas?
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Llarian am September 08, 2006, 23:41
...es IST bekannt, daß Rauchen ungesund ist. Und wenn ich an die Zeit in der Pulmologie denke, wo 80% der Patienten >70jährige Raucher mit Lungen- oder Speiseröhrenkrebs waren, dann wird einem schon anders. Rauchen und (selbstverursachte) Adipositas SIND bewußt in Kauf genommene Sargnägel.

Tatsächlich? Also sollte man auch die medizinische Betreuung für Drogenabhängige einstellen? Ist genau das gleiche: eine psychogene Sucht. Hat die Psyche keinen anerkannten Krankheitswert?
Dann vielleicht das skandinavische Modell: Unsummen für Alkohol und Tabakwaren im Verkauf. Die Differenz zum ursprünglichen Wert an die Kassen. Eine Schachtel Zigaretten 40 Euro...
Es ist nicht so, daß ich das Problem nicht sehe... aber es gibt eben nicht nur die psyhischen Problemfälle,n sondern auch die, denen es schlicht egal ist. Aufs Autofahren-Beispiel umgemünzt die, die genau wissen, welche Folgen Fahren ohne Gurt haben... und da schließe ich Sucht mal aus.

Zitat
Zitat
Wenn ein Radfahrer im Dunkeln ohne Licht von einem Auto erwischt wird, stellt sich auch niemandem die Frage, bei wem das Versäumnis liegt. Auch bei  Diebstahl aus einem unabgeschlossenem Auto mit von außen gut sichtbaren Wertgegenständen wird jede Versicherung bestenfalls höflich lachen.

Der Unterschied liegt darin, daß die Kaskoversicherung keine Solidarversicherung ist.
Guter Punkt. Trotzdem sollte das Prinzip klar sein: Aktives Handeln entgegen besseres Wissen IM RAHMEN der eigenen Möglichkeiten sollte nicht auf den Schultern der Schwächsten abgeladen werden und von denen ausgebadet werden müssen.
Oder eben die Risikosportarten: Wenn jemand ein Risiko WILL, dann soll bitte auch ER es tragen.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 09, 2006, 13:14
"Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten" finde ich okay. Man sollte eben nur bedenken, daß diese eigenen Möglichkeiten nicht nur finanziell, sondern auch durch die Psyche limitiert sein können.

Und vor allem: was soll mit denen geschehen, die aus welchen Gründen auch immer solche "Kollateralschäden" nicht persönlich abdecken können?
"Zahl oder stirb!"?

Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: hws am September 09, 2006, 17:57
So, jetzt mal "Butter bei die Fische"!
Ich gehe zum Arzt/Ärztin und bekomme mit Hinweis auf den Regress nur Humaninsulin verschrieben. Was muss/kann ich tun?
Wenn eine Krankenkasse eine Entscheidung fällt, die mir nicht GEfällt, lege ich Widerspruch ein und so weiter. Das ist jedoch nur deshalb möglich, weil es sich bei der Ablehnungsentscheidung der KK um einen "negativen Verwaltungsakt" handelt, gegen den mir der Klageweg offensteht.
Die Entscheidung des Arztes ist jedoch kein Verwaltugsakt, gegen den ich Klagen kann.
Wat nu???
Adeus
HWS
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 09, 2006, 20:00
Du wirst dann mit ihm besprechen müssen, warum du unbedingt ein Analogon brauchst. Schließt er sich deiner Auffassung nicht an hast du Pech gehabt.
Hilfreich wäre es, wenn du anhand von Aufzeichnungen belegen könntest, warum sie bei dir notwendig sind.
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Mischka am September 09, 2006, 21:42
(ich habe keine ahnung, was so ein notarzteinsatz nachts kostet...).

Allein der Krankenwageneinsatz liegt glaube ich bei knapp 300 Euronen.

wow, 300€ fuer den krankenwagen allein. ich glaube, ich werd richtig teuer. denn wenn ich mir die hypos angucke, mit denen ich nachts unter humaninsulin aufgewacht bin... das war knapp.

bei mir hats 219€ gekostet und das ohne blaulicht und tatütataaa :lachen:
eigentlich traurig... taxi kostet nen bruchteil und wenn man dem fahrer nett sagt "...und etwas zügiger bitte" dann mindestens genauso schnell...

Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: hws am September 10, 2006, 01:27
Hallo Jörg,
sei mir bitte nicgt böse, aber bei Dir klingt meistens immer so eine "weiße Kittel Mentalität" durch. Habe das auch schon in anderen Beiträgen gehabt (Pumpengutachten z.B.)
Es kann doch nicht so sein, dass in unsrem Rechtsstaat einem Arzt hoheitliche Kompetenzen zuerkannt werden. (Rückfall in die Steinzeit)
Es ist nicht so, dass ich Probleme mit meinem Diabetologen habe - aber sein Hemd ist ihm näher als mein Rock.
Adeus
HWS
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: Joerg Moeller am September 10, 2006, 12:52
Du wirst lachen, aber genauso ist es: dem Arzt obliegt die sogenannte Therapiehoheit: http://www.google.de/search?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rls=GGLG,GGLG:2006-02,GGLG:de&q=Therapiehoheit
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: sonrisa am September 10, 2006, 13:57
Es ist nicht so, daß ich das Problem nicht sehe... aber es gibt eben nicht nur die psyhischen Problemfälle,n sondern auch die, denen es schlicht egal ist. Aufs Autofahren-Beispiel umgemünzt die, die genau wissen, welche Folgen Fahren ohne Gurt haben... und da schließe ich

Und was ist, wenn mir alles egal ist, weil ich depressiv bin? Menschen, die sehr risikoreich leben, sind oft Menschen, die sich nur spüren, wenn sie extrem leben. Und wer will definieren, ab wann man psychisch krank ist?  :gruebeln:
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: hws am September 10, 2006, 18:38
Hallo Sunrisa,
was sollte das Zitat von Llarian?
Wolltest Du damit kund und zu wissen tun, dass ich ein psychischer Problemfall sei? Wenn ja................
Adeus
HWS
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: hws am September 10, 2006, 18:42
Danke Jörg,
mit der Seite von Google hast Du genau das gemacht, was Du wohl nicht wolltest. Nach Studium der Seite habe ich in Erfahrung gebracht, dass die "Götter in Weiss" (damit meine ich nicht nur die Ärzte) doch eine Kontrollinstanz haben - den MDK
Zitat
weil bei Zweifeln ................nur der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) tätig werden darf.
Danke nochmals.
Adeus
HWS
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: sonrisa am September 10, 2006, 19:28
Hallo HWS,

oh nein, ganz bestimmt nicht! Ich wollte nur etwas zu Llarians Beitrag sagen. Hatte ich etwas falsch editiert.  :rotwerd:
Das bezieht sich überhaupt nicht auf dich!

LG
Hella
Titel: Re: Es ist soweit: Kurzwirksame Insulinanaloga bei DM1
Beitrag von: hws am September 10, 2006, 19:47
Nee Hella,
hatte ich auch nicht angenommen.
Mit den nacheditierten Sätzen sieht das Ganze auch anders aus.
Ich wünsch' Dir noch nen schönen "Resttag".
Até logo
HWS