Diabetesinfo-Forum

Diabetesfragen => CSII - Pumpentherapie => Thema gestartet von: |NQ|Eraser am Mai 19, 2005, 09:45

Titel: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 19, 2005, 09:45
Hallo zusammen,

ich hatte in der letzten woche ein größeres problem, und wollte euch mal nach eurer meinung fragen:
vor gut einer woche bin ich morgens mit einem wert von 300 aufgewacht, wobei nach ausschluss aller möglichkeiten nur die basalrate übrig blieb.
mein doc meinte, ich sollte bei soetwas mindestens noch 2 tage bzw. nächte warten, bevor ich was verändere, damit man auch ganz sicher gehen kann, dass es die basalrate ist.
nachdem ich nach 2 tagen auch keine besserung hatte, habe ich angefangen nachts den bz zu testen.
nach 3 tagen hatte ich dann die neue basalrate raus, so dass ich allerdings 5 tage lang mit hohen werten nachts unterwegs war.
Meine frage an euch ist, wie macht ihr das, wenn ich ihr merkt, dass ihr nachts plötzlich mehr basal braucht?
man muss ja erstmal engmaschig kontrollieren, bevor man anhebt, oder?
bei mir war es halt so, ich habe gesehen, dass er um 02:00 230 war, habe angehoben. tags drauf hatte ich wieder nen wert von 240 morgens. worauf ich rausgefunden habe, dass er auch nochmals um 04:00 ansteigt.
das problem ist einerseits, dass ein paar nächte total im ar**h sind, und natürlich andererseits, dass ne woche lang die werte nachts spinnen.

habt ihr tips, wie man so eine anpassung schneller durchführen kann, oder macht es durchaus sinn, die rate langsam anzupassen und dafür schlechte werte in kauf zu nehmen?

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 19, 2005, 14:20
Meine frage an euch ist, wie macht ihr das, wenn ich ihr merkt, dass ihr nachts plötzlich mehr basal braucht?
man muss ja erstmal engmaschig kontrollieren, bevor man anhebt, oder?

Ja, ohne geht es nicht. Dein Doc hat das schon sehr richtig empfohlen: erstmal beobachten und andere Ursachen ausschließen. (Und Ursachen gibt es viele: http://www.chrostek.de/teupe/gruende.html )

Du nutzt ja deine Basalrate nur, um regelmässige Dinge auszugleichen. (Ansonsten nutzt man eher den Korrekturbolus). Und Regelmässig definiert sich nunmal in '>einmal'

Zitat
macht es durchaus sinn, die rate langsam anzupassen und dafür schlechte werte in kauf zu nehmen?

Ja, nur so kann man langfristig eine gute Einstellung erreichen. Alles andere ist Freifahrt für Achterbahn. (Diabetes-Rollercoaster :zwinker: )
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 19, 2005, 14:35
Hi Eraser,

sicherlich sind die hohen Werte nicht so toll, jedoch bekomme ich immer einen
Dämpfer, wenn ich gleich die Basalrate ändern möchte.
Es kann durchaus schonmal sein das aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen
der Insulinbedarf höher ist. Könnte eine noch nicht ausgebrochene Infektion oder so sein.
Man sollte erst etwas ändern, wenn es grundsätzlich höher ist, also mind. 2 mal zur gleichen Zeit.
Es gibt auch die Möglichkeit das eine unbemerkte Hypo da war und es einfach nur eine
Gegenregulation des Körpers war.
Wenn man zu oft zu schnell Änderungen vornimmt gerät das ganze total aus dem Ruder und es
ist eine enorme Unruhe im Körper.
Ich würde höchtens alle 2 Tage etwas verändern und nicht jeden Tag,
kann ja mal ein Zufall gewesen sein.
In letzter Zeit habe ich auch ein wenig mit meiner BSR zu kämpfen,
ich soll sogar die ganze Sache 1 Woche lang noch beobachten, ehe wir wieder etwas verändern.
Wichtig ist halt bei Basalratenänderung das man zuvor einen Basalratentest macht.
Für den Basalratentest sollte man sich dann auch einen "normalen" Tag aussuchen,
also keinen Tag an dem der generelle Tagesablauf anders ist.
Ich denke mal Du hast auch vor dem zu Bett gehen den BZ gemessen und der war OK - oder  :kratz:
Eine Möglcihkeit das noch schneller durchzuführen sehe ich nicht.
Ich habe zwar das Komplettpaket des BSR gebucht :zerknirscht:, aber ich bin auch schon gut 3-4 Wochen dabei.
Anfangs habe ich wirklich für ca. 2 Wochen weniger Insulin gebraucht, es war erschreckend und unerklärbar.
Selbst den Malzeitebolus konnte ich drastisch reduzieren und jetzt scheint es wieder anders zu sein/werden.
Daher ruhig mal ein wenig Geduld und abwarten druch den Stress kannst den BZ ja auch gut in die höhe treiben.
Du solltest das aber alles auch mit Deinem Arzt besprechen was er meint.
Mach ihn einfach ein paar Vorschläge und laß ihn seine Meinung dazu sagen.

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 21, 2005, 10:17
Es ist doch echt zum heulen.
da habe ich die rate gerade wieder im griff, da geht mir der wert nach der wirkung des abendbolus wieder hoch  :mauer:
Die einzige Möglichkeit, die es gibt, um ein basalfehler auszuschließen wäre die tatsache, dass ich beides mal ein eis gegessen habe, 2 stunden nach spritzen (mit insuman infusat).
Das würde bedeuten, dass die verdauung des eis länger gedauert hat, was aber fast unmöglich ist, da der wert noch 3 stunden nach dem eis essen erhöht war.
so langsam bekomm ich die kriese, ich kann doch nicht jede 2te woche die basalrate erhöhen  ??? ???

hat von euch jemand einen rat?

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 21, 2005, 10:51
so langsam bekomm ich die kriese, ich kann doch nicht jede 2te woche die basalrate erhöhen  ??? ???

hat von euch jemand einen rat?

Ich kann Dich gut verstehen, war früher auch immer schnell beim ändern der BSR.
Hatte auch so einen Fehler mit der Zeit eingebaut... ich hatte fast jede Stunde eine Änderung in der BSR,
war also eine richtig schöne Achterbahn geworden. Als das mein Doc gesehen hatte als ich
ihn darauf angesprochen hatte das es immer wieder nach ein paar Tagen nicht passt, hat er die BSR erstmal
total verändert. Er erklärte mir dann wie die normalerweise Aussehen sollte und warum.
Wenn es wirklich so wäre wie ich die BSR programmiert habe, da wäre ich der erste Mensch/Patient bei dem der Bedarf so
schwankt, er hätte das noch nie erlebt.
Als die BSR über mehrere Stunden konstant war und auch die BSR etwas gesenkt war, wurde es
wesentlich besser. Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich die BSR-Tests gemacht hatte.
Ein nicht zu unterschätzemder Faktor ist auch der Stress dem man sich aussetzt, wenn man
sich verrückt macht nur weil der Wert mal hoch ist.
Ich kanns gut verstehen, war auch mal nicht anders, seitdem ich mir aber auch sage
"Du hast indem Moment alles getan was Du für richtig gehalten hast, mehr konntest Du nicht machen.
Immerhin bist Du keine Maschine die immer gleich läuft uind die man genau berechnen kann."
Seitdem ist es besser geworden, ich mache mir nicht mehr soviel Vorwürfe/Stress wegen einen hohen Wert.
Wichtig finde ich das man alles ruhig angehen läßt ein Test nachdem anderen und nicht zu schnell etwas ändern.
Früher hat es über 1/4 Jahr gedauert bis es annährend besser war und der HbA1c einigermassen akzeptabel war.
(fast 6 Monate lang hatte ich 7,3!).
Heute Nacht hatte ich meinen ersten Test für die Nacht endlich machen könne, sehr überraschendes Ergebnis.
Der Wert war in der Nacht sogar bis 67 mg/dl runter gegangen.
Habe dann den Test abgebrochen und mir erstmal ein paar BE reingezogen  :burger:
Hätte ich vorher nie gedacht, da ich bei einer Hypo immer aufwache,
muss ja aber nicht soweit kommen das es wirklich eine Hypo wird, sondern nur niedrig ist und vielleicht reagiert der Körper
ja auch schon... sprich Gegenregulation.
Diese Möglichkeiten würde ich erstmal ausschließen, die findest Du aber nur heraus,
wenn  Du die Test an einem Tag machst der ungefähr Deinem normalen Abklauf entspricht.
Auch wichtig nicht 24 Studnen sondern aufteilen in 3 Tests Morgens, Mittags und Abends/Nachts.
Vorher keine Hypo usw. zum Thema BSR findets Du auch Infos auf Jörg seinen Seiten.

Grüße

Lord

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 21, 2005, 11:33
das hat mir mein arzt auch gesagt, daher warte ich ja auch 3 tage oder länger bis ich rangehe.
aber vor 2 wochen hatte ich nachts werte von 300 mg/dl von dem einen auf den anderen tag.
nachdem ich dann 4 tage gewartet habe und dazwischen nur diät gegessen hatte, war mir irgendwie klar, dass das basal nicht stimmt.
ich habe dann erhöht. Allerdings habe ich trotzdem noch über mehrere stunden eine konstante rate und nicht jede stunde was anderes.
das gleiche befürchte ich jetzt auch, ich warte heute und morgen nochmal ab, dann wären das auch 4 tage. wenn ich dann aber nach der wirkungszeit immer wieder einen Anstieg habe, dann muss ich ja die basalrate erhähen.
ich verstehe nur nicht,  wieso dass so oft passiert.
als ich die pumpe bekommen habe, bin ich, nachdem die basalrate gepasst hat von 21 Einheiten Lantus auf 8,7 Einheiten Basal.
Das war dann 4 wochen so, und danach hat es mit dem obigen problem angefangen.
Ich frage mich, ob es normal sein kann, dass ich nach einer gewissen zeit wieder mehr insulin benötige, allerdings ist es doch seltsam, dass ich das nur nachts brauche.
tagsüber sind meine werte perferkt, nur ab 23:00 Uhr bis 06:00 Uhr spinnen sie neuerdings wieder an.

Meine Angst ist halt, dass ich alle 2 wochen die rate ändern muss, denn das wäre ja eigentlich nicht zu schaffen, schließlich muss ich ja auch mal schlafen, von den hohen Werten in der Zeit mal abgesehen. dann ist zum schluss der hba1c noch schlechter als mit der ICT.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 21, 2005, 15:05
8,7 I.E. Basalrate für den ganzen Tag ist recht wenig, bist Du Dir sicher das nicht evtl. eine katheter Verstopfung vorliegen könnte  :kratz:
Ich hatte die Tage (1 Woche lang) auch ein tolles Phänomen, da hatte ich nach den Mahlzeiten höhere Werte, obwohl sich nichts verändert hat.
Gleiches Spritzschema, gleicher Tagesablauf ect.
Habe schon jeden Tag die Kanüle (FlexLink) gewechselt, als ich den FlexLink gegen den Tender mini getauscht hatte
wars schlagartig wieder in Ordnung. Vielleicht liegt es an einer falschen Knanülenlänge oder an sonstigen Verbrauchsmaterial.
Wann wechselst Du Deine Kanüle Tageszeit, Wie oft ?
Es wird ja generell empfohlen das nicht zur Nacht zu wechseln, wegen der Gefahr einer Ketoazidose, wenn man eine
"schlechte" Stelle erwischt...

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 21, 2005, 15:20
Ich hab das quickset 6mm 109 cm. glaube nicht, dass es an der stelle liegt, denn ich wechsel die katheter generell früh, und dann hätte doch bei einer verstopfung garkein insulin mehr durchkommen können, oder? Wechseln tue ich jeden 2ten tag. eine anderen katheter habe ich nicht, hab nur die quickset
nach dem abendessenbolus war der bz ja 150, nur danach ist er angestiegen. ich habe ja die hoffnung, dass das eis, was ich die letzten beiden abende 2 stunden nach bolusgabe gegessen habe so langsam aufgespalten wurde, dass der bolus zu schnell weg war, und das basal kann das ja logischerweise nicht abfangen.
meine basalrate ist echt sehr niedrig, mein doc meinte auch, dass er sowas noch nie gesehen hätte, aber ich habe ja mit 20 Einheiten angefangen, als ich die pumpe bekam.
Nach ca. 15 ZusatzBE wurde sie dann schrittweise reduziert auf 8,7U. Nach der letzten woche musste ich insgesamt auf 9,6 U hoch.

Es bleibt wohl nix anderes übrig, als abzuwarten, ob es heute abend wieder so passiert, ohne eis und sonstige sachen. nur brot mit wurst und käse.
meine hoffnung ist ja, dass es dann ok ist, ansonsten heisst es wieder die basalrate zu verändern.  :moser:
naja, montag in einer woche habe ich eh nen termin bei meinem diabetesdoc, der soll mir dann mal die ganze geschichte erläutern, wozu bekommt er schließlich das ganze geld.  ;D

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 21, 2005, 15:29
Schonmal längere Kanülen probiert z.B. 9 mm  :kratz:
Seitdem ich von 6 mm bzw. 8 mm weg bin ist es auch besser geworden.
Bei einer Verstopfung braucht es auch schon seine Zeit bis ein Alarm erscheint!
Ist von Pumpenmodel und Insulinkonzentration abhängig sind. ~ 6 I.E. bis der Alarm zuschlägt.
Habe nach und nach andere Dinge ausprobiert und es wurde schrittweise besser, wobei auch
mal Rückschritte da waren.

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 21, 2005, 16:19
Nee, noch nicht, ich will mal die und die katheter, die man schräg setzt testen.
allerdings habe ich ja tagsüber wirklich topwerte, von daher ist doch ein problem mit pumpe (ich hab die paradigm 712) und/oder zubehör ausgeschlossen, oder?  :gruebeln:

naja, ich hab das nette kästchen ja erst seit sechs wochen, vielleicht reagiere ich daher noch etwas hektisch, weil mir die nötige erfahrung fehlt. vorallem was dualer/verlängerter bolus betrifft...
ich denke, morgen bin ich schlauer, und hoffentlich sind die werte ohne eis gut...

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 21, 2005, 16:24
Nee, noch nicht, ich will mal die und die katheter, die man schräg setzt testen.
allerdings habe ich ja tagsüber wirklich topwerte, von daher ist doch ein problem mit pumpe (ich hab die paradigm 712) und/oder zubehör ausgeschlossen, oder?  :gruebeln:

Nein, ausgeschlossen ist es dadurch nicht. Für einen 6er müßtest du aber schon eine sehr dünne Haut haben, damit das passt.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 21, 2005, 16:44
naja, der doc meinte, für 9mm wäre ich zu schlank  ;D
ich kann ja mal schauen, ob ich ein paar 9mm zur probe bekomme...
allerdings habe ich gerade eine großlieferung an 6mm bekommen, wenn ich die nicht mehr nehme, schlachtet mich meine krankenkasse  ;D

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 21, 2005, 19:47
Nee, noch nicht, ich will mal die und die katheter, die man schräg setzt testen.
allerdings habe ich ja tagsüber wirklich topwerte, von daher ist doch ein problem mit pumpe (ich hab die paradigm 712) und/oder zubehör ausgeschlossen, oder?  :gruebeln:

naja, ich hab das nette kästchen ja erst seit sechs wochen, vielleicht reagiere ich daher noch etwas hektisch, weil mir die nötige erfahrung fehlt. vorallem was dualer/verlängerter bolus betrifft...
ich denke, morgen bin ich schlauer, und hoffentlich sind die werte ohne eis gut...

Mit den schrägen (Tender) habe ich ganz gute Erfahrungen gemacht, irgendwie scheint es mir
so als die "Wunde" die die Kanüle hinterläßt schneller heilt.
Auch habe ich den Eindruck das das Insulin besser wirkt, obwohl es medizinisch keinen
Unterschied machen soll ob gerade oder schräg.
Aufpassen muss man nur das man nicht zu flach ansetzt, aber ansonsten finde ich die besser.
Ja klar wenn man erst seit 6 Wochen dabei ist reagiert man wohl etwas anders als sonst,
ich bin jetzt seit 6 Jahren Pumpi.

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 21, 2005, 23:22
also bis jetzt läufts gut, BZ zwischen 109 und 129.
hoffentlich bleibt es bis morgen so... werde weiter berichten

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 22, 2005, 09:44
so, test abgeschlossen, und alles in ordnung. hatte von 21:40 bis 02:40 Werte zwischen 129 und 98. :banane:
Einzig der Anstieg auf 130 zwischen 04:00 und 06:00 ist noch etwas zu hoch, allerdings kann ich auch mit nem BZ von 130 morgens gut leben  ;D
also werd ich noch einmal den verlauf nach 04:00 beobachten, aber erstmal werd ich was  :mahl:

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 22, 2005, 11:05
so, test abgeschlossen, und alles in ordnung. hatte von 21:40 bis 02:40 Werte zwischen 129 und 98. :banane:
Einzig der Anstieg auf 130 zwischen 04:00 und 06:00 ist noch etwas zu hoch, allerdings kann ich auch mit nem BZ von 130 morgens gut leben  ;D
also werd ich noch einmal den verlauf nach 04:00 beobachten, aber erstmal werd ich was  :mahl:

Na das sieht doch gut aus  :ja:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 22, 2005, 11:57
jepp,

und ich habe nebenbei noch rausgefunden, wie ich mein spritz/ess abstans morgens verringern kann. normalerweise brauch ich bei einem BZ von 130 knapp 45 minuten.
wenn ich aber die basalrate die 30 min vor dem aufstehen wirkt um 0,1 erhöhe, dann muss ich nur noch gut 20 minuten warten.
so langsam wird das ganze  :super:

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 22, 2005, 12:32
wenn ich aber die basalrate die 30 min vor dem aufstehen wirkt um 0,1 erhöhe, dann muss ich nur noch gut 20 minuten warten.

Und wenn du mal nicht frühstückst? (Z.B. weil du krank bist oder verschlafen hast?)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 22, 2005, 12:54
das ist genau das problem, das ich noch lösen muss.
ggf. programmiere ich mir ne zweite basalrate fürs wochenende und schreib mir n alarm ins handy.
nur 45 minuten abstand morgens ist halt echt viel. vorallem bei bz von 130. wenn der dann mal 150 ist wird locker ne stunde draus..

ne andere möglichkeit weiss ich leider nicht

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 22, 2005, 13:34
wenn ich aber die basalrate die 30 min vor dem aufstehen wirkt um 0,1 erhöhe, dann muss ich nur noch gut 20 minuten warten.

Und wenn du mal nicht frühstückst? (Z.B. weil du krank bist oder verschlafen hast?)

Genau da sehe ich auch ein kleines Hindernis.
Ich z.B. brauche auch so ungefähr 0,3 I.E. mehr nachdem ich aufgestanden bin.
Problem hier ist, das es unterschiedlich ist, zumindest am WE und das Insulin (Humalog)
auch ungefähr 1 Stunde braucht bis es richtig wirkt.
Müsste also 1 Stunde vorm aufstehen sein, läßt sich auch nur an einem Wochentag mit Arbeit einrichten,
sonst nicht.
Es ist manchmal schon schwer diese Dinge zu akzeptieren und Abstriche zu machen,
allerdings ist es auch wichtig etwas mehr auf Sicherheit zu gehen.

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Mai 22, 2005, 14:46
das ist genau das problem, das ich noch lösen muss.
ggf. programmiere ich mir ne zweite basalrate fürs wochenende und schreib mir n alarm ins handy.
nur 45 minuten abstand morgens ist halt echt viel. vorallem bei bz von 130. wenn der dann mal 150 ist wird locker ne stunde draus..
Diskutier doch einmal mit Deinem Arzt ob Du evtl eine separate Dosis Insulin brauchst um das Aufstehphaenomen abzudecken.
Das wird oft faelschlicherweise in der Basalrate oder dem Fruehstuecksinsulin "verbuddelt", mit der Folge dass bei ausgiebigem Ausschlafen der BZ absinkt, oder im zweiten Fall bei ausgelassenem Fruehstueck dann Mittags eine merkliche Resistenz vorliegt.

Aufstehphaenomen
Beim Aufstehen schuettet die Nebenniere das Kortikoid (http://de.wikipedia.org/wiki/Kortikosteroid) Aldosteron aus (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System). Damit wird Blutmenge und Blutdruck erhoeht, so dass auch in aufrechter Lage das Gehirn noch etwas abbekommt. "Dummerweise" verursachen auch koerpereigene Kortikoide die heftigen Resistenzen fuer die Cortison bekannt ist, und damit wirkt sich auch die Aldosteronausschuettung beim Aufstehen auf den Blutzucker aus.
Wenn man die Menge Insulin ermittelt die der Koerper benoetigt um diese durch das Aufstehen bedingte Resistenz zu ueberwinden und die dann entsprechend separat beim Aufstehen gibt sollte der Rest des Tages deutlich ueberschaubarer ablaufen - sonst ist der Zeitpunkt zu dem die Resistenz durch das Bolusinsulin mit "erschlagen" ist davon abhaengig wieviel man im Laufe des Tages isst.

Quellen zum Nachlesen
http://www.diss.fu-berlin.de/2005/25/Einleitung.pdf
http://www.medizinfo.de/endokrinologie/anatomie/nebennieren.htm#raam_mechanismus

Die Bezeichnung "Aufstehphaenomen" habe ich bisher nur bei Dr. Teupe gehoert. Der Hintergrund dazu ist allerdings (siehe obige Quellen und Google nach Aldosteron etc.) gut dokumentiert. Ob es so praktisch ist das je nach Zeitpunkt des Aufstehens, bzw Tagesablauf in separate Basalraten zu packen weiss ich nicht so recht.

Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 22, 2005, 16:56
nur 45 minuten abstand morgens ist halt echt viel. vorallem bei bz von 130. wenn der dann mal 150 ist wird locker ne stunde draus..

Ja, das ist auch blöd :knatschig:

Wie lange vergeht denn bei dir zwischen Aufstehen und Frühstücken? (Evtl. den Bolus da schon schießen)

Hast du schon ein Analogon in der Pumpe? Wenn ja: welches?
Kannst du nicht irgendwie den GI deines Frühstücks absenken?
Hast du es schon mal mit fraktioniert spritzen versucht?
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: crooaa am Mai 22, 2005, 22:31
Hallo
Dein Problem mit dem Frühstück erinnert mich an mein Problem: ich muss ein DEA von 1 Stunde haben, um akkeptable Werte zu haben....so dass ich mich frage, ob ich nicht mit dem basalrate "spielen" sollte, um dieses problem auszugleichen: ich habe die gleiche Idee gehabt: 2 basalrate programmieren, ein in der woche, wenn ich aufstehen muss und das andere am wochenende......ich weiß auch nicht mehr weiter...1 stunde ist viel zu viel: wenn ich um 8:00 uni habe, muss ich um 6:30 aufstehen! in 30Minuten bin ich fertig und ich warte vor dem fernseher, dass die stunde endlich vorbei ist, es kann doch nicht sein!!wenn ich die basalrate schon um 5:30erhöhen könnte, würde es dann besser sein, aber ich bin da vorsichtig und mache nix solange ich nicht mit meinem arzt darüber rede...ach ja, ich habe Katheter von 8mm und die diabetesassistentin hat mir gesagt, es könnte sein, dass es noch zu kurz ist :-\ (ich bin aber nicht dick...66kilos für 1m72)
zu sagen, ist auch, dass ich kein analoga habe (aber ich hoffe, es ändert sich bald)


gute nacht
sonia
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Mai 23, 2005, 01:49
vorsichtig und mache nix solange ich nicht mit meinem arzt darüber rede...ach ja, ich habe Katheter von 8mm und die diabetesassistentin hat mir gesagt, es könnte sein, dass es noch zu kurz ist :-\ (ich bin aber nicht dick...66kilos für 1m72)
zu sagen, ist auch, dass ich kein analoga habe (aber ich hoffe, es ändert sich bald)
Hallo Sonia,

Du brauchst Dir ja nicht gleich die Pumpe mit einem Analogon zu betanken. Aber Du koenntest versuchen Dir den Bolus fuer das Fruehstueck mit dem Pen oder einer Spritze zu geben, das wurde hier schon in mehreren Situationen von Leuten, die damit gute Erfahrungen gemacht haben vorgeschlagen.
Fiktives Rechenbeispiel - Mein resistenter Beispielpumpi benoetigt fuer sein mageres 2BE Fruehstueck 6 IE Insulin.
Verschreiben wir ihm noch Deine Stunde DEA:
6 IE NormalinsulinDEA 1 Stunde
6 IE AnalogonDEA 30 Minuten
2x3 IE Normalinsulin gesplittetDEA 40 Minuten
3x2 IE Normalinsulin gesplittetDEA 30 Minuten
3x2 IE Analogon gesplittetDEA 15 Minuten
... zumindest auf dem Papier sofern nicht noch Resistenzen aus der Nacht nachwirken, aber das siehst Du ja am Nuechternwert vorher.

Oder Du fruehstueckst etwas das langsamer "kommt" als Dein bisheriges Fruehstueck, z.B. morgens einen Obstquark (Apfel z.b. hat einen verblueffend niedrigen GI, und der Quark reicht von der BZ-Wirkung her noch bis hinters Mittagessen...), ggf gekoppelt mit einem zweiten Fruehstueck zu einem Zeitpunkt zu dem Du bereits mit einem geringeren Faktor und kuerzerem DEA auskommst. (Wann das ist verraet Dir, sofern Du das noch nicht festgelegt hast, Deine Basalrate - auf den Abstieg der BR noch ca 1.5 Stunden draufaddieren, dann bist Du in einem insulinempfindlicheren Zeitraum).
Eine weitere Moeglichkeit waere, die stark BZ-senkende Wirkung von Aktivitaet unter Insulineinfluss auszunutzen. Haushaltsarbeiten statt Fernsehen innerhalb der DEA-Wartezeit sind im Prinzip ein gutes Rezept fuer prima Hypos. Wenn Du dem Hypo dann rechtzeitig Dein Fruehstueck in den Rachen wirfst koennte das einen Teil deiner Wartezeit ausmachen. (Leider hilft sicherlich nicht der gesamte DEA, da auch hierfuer das Insulin ja auch ersteinmal "ankommen" muss um zu wirken.)

8mm klingt mir ziemlich kurz, auf der Schulung, die ich gerade hinter mir habe, wurden erheblich laengere befuerwortet - mit dem Fazit dass die heutigen alle zu kurz seien.
Als Minimalregel wurde angesehen "so viele mm lang wie als Bolus hindurchgehen". Sprich: wer 12mm Katheter im Fell zu sitzen hat sollte dort auch nur maximal 12 IE "am Stueck" hindurchjagen. Begruendet wurde das v.a. mit Rueckfluessen. Aber bei so grossen Mengen auf einmal lohnt es sich ohnehin bereits zu splitten...

Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 23, 2005, 09:30
Zitat
Wie lange vergeht denn bei dir zwischen Aufstehen und Frühstücken? (Evtl. den Bolus da schon schießen)
Hast du schon ein Analogon in der Pumpe? Wenn ja: welches?
Kannst du nicht irgendwie den GI deines Frühstücks absenken?
Hast du es schon mal mit fraktioniert spritzen versucht?

es vergehen keine 15 minuten, da ich ein abendduscher bin  ;)
Ich hab insuman infusat, das interessante dabei ist aber, dass ich vor der csii bei der ict novorapid und lantus genommen habe und da genau dasgleiche problem hatte.
Ich hab das Problem bei dunklem Roggenbrot mit Wurst und Käse + Kaffee (mit Süßstoff). Alles andere habe ich deswegen weggelassen.
was ist fraktioniert spritzen  ???

Zitat
Du brauchst Dir ja nicht gleich die Pumpe mit einem Analogon zu betanken. Aber Du koenntest versuchen Dir den Bolus fuer das Fruehstueck mit dem Pen oder einer Spritze zu geben, das wurde hier schon in mehreren Situationen von Leuten, die damit gute Erfahrungen gemacht haben vorgeschlagen.
wie schon gesagt, das ganze tritt auch mit einem analagon auf, das ist ja das komische. ich denke ich brauch wirkendes insulin zum aufstehen, und das geht ja eigentlich nur über basal oder üver 90 minuten vor essen aufstehen und drücken.
Zitat
8mm klingt mir ziemlich kurz, auf der Schulung, die ich gerade hinter mir habe, wurden erheblich laengere befuerwortet - mit dem Fazit dass die heutigen alle zu kurz seien.
Als Minimalregel wurde angesehen "so viele mm lang wie als Bolus hindurchgehen". Sprich: wer 12mm Katheter im Fell zu sitzen hat sollte dort auch nur maximal 12 IE "am Stueck" hindurchjagen. Begruendet wurde das v.a. mit Rueckfluessen. Aber bei so grossen Mengen auf einmal lohnt es sich ohnehin bereits zu splitten...
ich wurde vor 6 wochen auf pumpe umgestellt und mir wurde von nem 9mm abgeraten, bei 62 kg mit 186 cm. Sie meinte 6mm sei schon mehr als genug.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 23, 2005, 09:56
ich muss ein DEA von 1 Stunde haben, um akkeptable Werte zu haben....so dass ich mich frage, ob ich nicht mit dem basalrate "spielen" sollte, um dieses problem auszugleichen:

Ich kann davon nur abraten. Dadurch entsteht nämlich das Risiko, daß du dein Frühstück vergisst oder durch irgendeinen Umstand nicht die Zeit dazu hast. (Dringender Anruf; Notfall in der Familie etc.)
Wenn du dein prandiales (=zum Essen benötigtes) Insulin in die Basalrate einfließen lässt, dann betreibst du im wesentlichen eine "Hightech-CT". Bei der CT (=Konventionelle Therapie) bilden Basal- und prandiales Insulin ja eine Einheit.

Wenn der DEA zu lange dauert, dann hast du im wesentlichen zwei Möglichkeiten:
1. Das Insulin beschleunigen
2. Die KH verlangsamen

Punkt 1 kann man erreichen durch

Punkt 2 kann man erreichen durch:

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 23, 2005, 10:09
Eine weitere Moeglichkeit waere, die stark BZ-senkende Wirkung von Aktivitaet unter Insulineinfluss auszunutzen. Haushaltsarbeiten statt Fernsehen innerhalb der DEA-Wartezeit sind im Prinzip ein gutes Rezept

Das ist mal ein guter Tip. Das steigert auch die Hautdurchblutung und somit die Resorptionsrate. (Werrde diesen Tip gleich mal assimilieren :borg: )

Zitat
8mm klingt mir ziemlich kurz, auf der Schulung, die ich gerade hinter mir habe, wurden erheblich laengere befuerwortet - mit dem Fazit dass die heutigen alle zu kurz seien.
Als Minimalregel wurde angesehen "so viele mm lang wie als Bolus hindurchgehen". Sprich: wer 12mm Katheter im Fell zu sitzen hat sollte dort auch nur maximal 12 IE "am Stueck" hindurchjagen. Begruendet wurde das v.a. mit Rueckfluessen. Aber bei so grossen Mengen auf einmal lohnt es sich ohnehin bereits zu splitten...

Ja, das sehe ich ganz genauso. Ich hätte auch lieber einen 12er. Leider gibt es den Quickset nur als max. 9er.
Ein bißchen konnte ich das anpassen, indem ich ihn an eine Stelle setze, wo die Haut möglichst dünn ist.
Feststellen kann man das recht einfach: einfach mal die darunter liegende Muskulatur anspannen und dann mit dem Finger eindrücken. Da merkt man schnell, wo die Fettschicht dünner ist.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 23, 2005, 10:19

Wenn der DEA zu lange dauert, dann hast du im wesentlichen zwei Möglichkeiten:
1. Das Insulin beschleunigen
2. Die KH verlangsamen

Punkt 1 kann man erreichen durch
  • Wechsel auf ein schnellwirkendes Analogon
  • Längere Katheterspitze wählen
  • Aufteilen (splitten/fraktionieren) des Bolus
  • Einen Teil des Bolus i.m. spritzen

Punkt 2 kann man erreichen durch:
  • Auswahl von KH mit niedrigerem glykämischen Index
  • Glykämischen Index durch Zugabe von Fett zur Mahlzeit senken
  • Mahlzeit zeitlich aufteilen (einen Teil erst später essen

schnellwirkendes Insulin geht bei mir auch nicht besser
Katheterspitze ist bei mir so ne sache, selbst die 6mm "stechen" oft - nach doc aussage weil ich zu dünn bin.
Aufteilen? dann wirkt doch noch weniger sofort, oder? eigentlich sollte man doch den bolus erhöhen?
i.m. spritzen - wie? mit pen?

meine KH sind leider schon relativ niedrig im Index: dunkles roggenbrot geht ja nicht sonderlich schnell rein, oder?
Fett - ich mach schon ordentlich Butter drunter, mehr geht nicht, sonst ist es butter mit brot anstatt brot mit butter  ;D
Mahlzeit aufteilen ist ein problem, wenn man längeren anfahrtsweg zur arbeit o.ä. hat. da kann man ja nicht während autofahren nochmal essen.

das ist ja das problem, ich weiss nichtmehr, was ich noch alles testen soll :(

aber wie genau meinst du jetzt das splitten des bolus? mit dualem bolus? oder teil pen, teil pumpe?

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 23, 2005, 10:20
es vergehen keine 15 minuten, da ich ein abendduscher bin  ;)

Das ist natürlich arg knapp, sollte aber auch "drin" sein.

Zitat
Ich hab insuman infusat, das interessante dabei ist aber, dass ich vor der csii bei der ict novorapid und lantus genommen habe und da genau dasgleiche problem hatte.

Novorapid hatte ich auch mal ausprobiert, bin dann aber ganz schnell wieder zu Humalog zurückgekehrt. Bei mir wirkte NovoRapid nicht schneller als ein Normal-Insulin (wie Actrapid).
Humalog wirkt bei mir wesentlich schneller.
Das könntest du ja mal probieren. Lässt sich auch in kleinen (Probe-)Mengen verschreiben.

Zitat
Ich hab das Problem bei dunklem Roggenbrot mit Wurst und Käse + Kaffee (mit Süßstoff). Alles andere habe ich deswegen weggelassen.

Da kannst du auch nicht viel mehr machen :-\

Zitat
was ist fraktioniert spritzen  ???

So nennt man das, wenn man den Bolus nicht an eine Stelle, sondern gleichzeitig an zwei Stellen spritzt. Ist immer ratsam, wenn man mehr als 8-10 IE auf einmal braucht.

Beispiel: ich brauche 8 IE zum Frühstück und das soll schneller wirken. Dann gebe ich mir 4 IE mit der Pumpe und 4 IE mit dem Pen.

(Womit füllt man einen Wassertrog schneller: mit einem Eimer oder mit zweien?)

Zitat
wie schon gesagt, das ganze tritt auch mit einem analagon auf, das ist ja das komische.

Analogon ist nicht gleich Analogon. Ich kenne mittlerweile einige, bei denen Humalog schneller wirkt als NovoRapid.

Zitat
ich wurde vor 6 wochen auf pumpe umgestellt und mir wurde von nem 9mm abgeraten, bei 62 kg mit 186 cm. Sie meinte 6mm sei schon mehr als genug.

Warum versuchst du es nicht mal? Wenn du eine Firma anschreibst werden sie dir sicher gern einen Probekatheter schicken. Du musst nur betonen, daß du derzeit einen der Konkurrenz verwendest.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 23, 2005, 10:35
schnellwirkendes Insulin geht bei mir auch nicht besser

Hast du schon Humalog probiert?

Zitat
Katheterspitze ist bei mir so ne sache, selbst die 6mm "stechen" oft - nach doc aussage weil ich zu dünn bin.

Dann probier mal einen Kath, den man in 45 Grad legt. Evtl knickt der andere bei dir ja ab. (Oder nimmst du einen Stahl-Kath.?)

Zitat
Aufteilen? dann wirkt doch noch weniger sofort, oder?

Nein. Das Insulin geht ja nicht sofort ins Blut sondern muß erst durch Gewebswasser verdünnt werden. Je größer die Dosis, desto länger dauert es bis alles verdünnt ist (und umgekehrt)

Zitat
eigentlich sollte man doch den bolus erhöhen?

Wenn man eine Hypo erleben möchte...
Lies mal http://www.diabetesinfo.de/therapie/korrekturbolus.php und die folgenden Seiten.

Zitat
i.m. spritzen - wie? mit pen?
Warum nicht? Wer eine so dünne Haut hat wie du anscheinend bruahct nur eine lange Kanüle dafür. (und sollte sich das von seinem Diabetes-Team zeigen lassen)

Zitat
Mahlzeit aufteilen ist ein problem, wenn man längeren anfahrtsweg zur arbeit o.ä. hat. da kann man ja nicht während autofahren nochmal essen.

Dann frühstücke eben später.

Diabetes ist numal leider eine Krankheit, bei der man Kompromisse eingehen muß.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 23, 2005, 12:05
Naja, Konkurrenz geht nicht bei Paradigm ;D da passen nur die von minimed, aber ich frag auf jeden fall an, vorall wegen dem 45° Katheter, das wollte ich eh machen, zur zeit verwende ich das quickset.
Humalog habe ich während der ict genau aus dem grund, dass das novorapid so langsam ist, getestet leider ohne erfolg  :-\
Das mit der Bolusaufteilung ist ne gute idee. kann man dann auch die hälfte humalog/novorapid und die hälfte insuman infusat machen?
in letzter zeit habe ich beobachtet, dass ich bei einer erhöhung der BE Menge und dadurch logischerweise auch einem höheren bolus schon etwas früher essen kann.
allerdings kann ich das ja auch nicht bis zum exzess betreiben, nachher bin ich bei 40 BE und 60 Einheiten  :lachen:

so long

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Mai 23, 2005, 14:07
Das mit der Bolusaufteilung ist ne gute idee. kann man dann auch die hälfte humalog/novorapid und die hälfte insuman infusat machen?

Ja, da Du das nicht in einer Spritze mischst sondern in verschiedene Stellen iinjezierst kannst Du das ohne Probleme.
Ich habe mal alle Deine Posts hintereinander nach Hinweisen durchgekaemmt, da in den einzelnen Posts immer nur Teilinformationen steckten. Die bisherigen Hinweise konzentrieren sich meiner Ansicht nach auf Leute mit einem hoeheren Gesamtinsulinbedarf.

Du erwaehntst dass Du
Daraus ziehe ich folgende (laienhafte...) Schluesse:
Deine Beobachtung dass es kaum einen Unterschied macht ob Du Humalog/Novorapid/Insuman Infusat benutzt ist fuer mich damit erklaert. Bei den kleinen Mengen, die Du einsetzt (Bolus vermutlich selten groesser als 6 IE) sind sowohl die Wirkdauer, als auch die Resorptionszeit von Analogon und Normalinsulin noch recht dicht beieinander.
Splitten bringt Dir damit vermutlich wenig, es koennte sogar einen Nachteil bedeuten, da dann noch weniger Insulin ueber die Pumpe abgegeben wird, und die morgentliche "Spuelung" des Schlauches, die Dir bisher vermutlich den notwendigen Druck fuer den Tag aufgebaut hat entfaellt.

Damit bin ich auch schon bei Deinem Katheter. Du sagst Du duscht abends. Dein Katheter ist abkoppelbar. Ich nehme an, Du koppelst die Pumpe zum Duschen ab? Ich vermute, Du duscht nicht vor dem Abendessen, sondern eher vor dem Schlafen gehen?
Das hiesse, dass (durch das Abkoppeln) der gesamte Arbeitsdruck aus dem System "raus" ist. Wenn der nicht durch einen groesseren Bolus wieder aufgebaut wird kann es bei Deiner geringen Basalrate passieren dass Du die ganze Nacht so gut wie gar kein Insulin bekommst, da das Spiel in Pumpenmechanik, in Kolben und Ampulle, an der Koppelstelle, in evtl vorhandenen Luftblasen, die Dehnung des Schlauches ueber seine gesamte Laenge (hier wirkt sich ein laengerer Schlauch durchaus aus) erst einmal soweit unter Druck gesetzt werden wollen, dass ein von Deiner Pumpe abgegebener Basalratenteilschritt auch einem Basalratenteilschritt entspricht, der durch den Katheter in Dein Unterhautfettgewebe fliesst.

Moeglicherweise stellst Du diesen Zustand erst mit dem morgentlichen Bolus wieder her.

Du bemerkst, dass ein groesserer Bolus (bei groesserer BE-Menge) bewirkt, dass Du mit einem kuerzeren DEA auskommst. Von der Resorption her waere eher das umgekehrte zu vermuten, da eine groessere Menge auch langsamer resorbiert wird. Dies spricht fuer mich dafuer, dass Dein DEA nicht mit Resorptionsproblemen begruendet ist. Ich vermute, dass Du den morgentlichen Bolus dafuer benoetigst um a) das Gesamtsystem Pumpe/Schlauch/Katheter wieder in einen zuverlaessig arbeitenden Zustand zu versetzen, und b) die Resistenzen, die aus einer (technisch bedingten, s.o.) Fehlversorgung ueber Nacht und/oder dem Aufstehphaenomen herruehren, abzubauen. (Eine (auch eine beginnende) Lipolyse bekommt man nur mit entsprechenden Insulinmengen platt. Zu diesen Insulinmengen darf man dann ruhig die passende Menge BE futtern damit sie keine Hypos verursachen :).
Ich vermute, dass Du bei ausgelassenem Fruehstueck die Resistenzprobleme dann mittags haben koenntest.

Deine Pumpe wird Verstopfungsprobleme erst nach ca. 7 IE, die nicht durch den Schlauch gegangen sind bemerken. (Probier das doch einfach beim naechsten Ampullenwechsel einmal aus - ein altes Reservoir mit Wasser befuellt, ein gebrauchter Schlauch, und ein bisschen Experimentiertrieb :)
Diese 7 IE bekommst Du waehrend der Nacht nicht zusammen. Auch hier kommt hinzu, dass bedingt durch den langen Schlauch und den abkoppelbaren Katheter Du mehr "Spiel" im System hast als mit einem kuerzeren, nicht abkoppelbaren. Wenn Deine Mini-Basalrate bedingt durch Ablagerungen/Auskristallisierungen/Knicke im Schlauch stagniert ist auch hier die Wahrscheinlichkeit gross, dass das mit dem Fruehstuecksbolus "gespuelt" wird.
Dafuer spricht auch, dass der Tag Deiner Aussage nach gut verlaeuft.

Was mir (eher am Rand) noch auffaellt: Bei Deiner Mini-BR spielen Temperaturschwankungen des Insulins und die damit verbundene Ausdehnung je nach Fuellstand des Reservoirs bereits eine spuerbare Rolle. Wenn das Reservoir tagsueber am Koerper auf konstanter Temperatur ist (am Guertel duerfte fuer Dich aus diesem Grund auch unguenstig sein, wegen Deines langen Schlauches vermute ich allerdings dass Du die Pumpe dort traegst) und die Pumpe nachts neben Dir auf Raumtemperatur abkuehlt wirkt sich das (bei vollem Reservoir mehr als bei fast leerem) in einer entsprechenden Fehlmenge aus. Umgekehrt ist eine Erwaermung (Sommer...) gleich ein netter Extrabolus. Bei Deinen Minimengen ist es wohl sinnvoll die Temperatur des Insulins so konstant wie moeglich zu halten - am einfachsten geht das wenn Du die Pumpe unter der Kleidung am Koerper traegst. Da kann sich dann auch der Schlauch nirgendwo verheddern was weitere Fehlerquellen (Knicke, hungrige Reissverschluesse, verspielte Katzen...) reduziert. Auch reicht dann ein kuerzerer Schlauch.

Soweit mein gesammeltes Halb"wissen"... Kommentare, Ergaenzungen, Korrekturen ausdruecklich erwuenscht :)

Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 23, 2005, 14:35
Daraus ziehe ich folgende (laienhafte...) Schluesse:
Deine Beobachtung dass es kaum einen Unterschied macht ob Du Humalog/Novorapid/Insuman Infusat benutzt ist fuer mich damit erklaert. Bei den kleinen Mengen, die Du einsetzt (Bolus vermutlich selten groesser als 6 IE)
nein, mein mahlzeitbolus liegt meistens zwischen 9 und 12 Einheiten, Abends zwischen 6 und 8
Zitat
sind sowohl die Wirkdauer, als auch die Resorptionszeit von Analogon und Normalinsulin noch recht dicht beieinander.
Splitten bringt Dir damit vermutlich wenig, es koennte sogar einen Nachteil bedeuten, da dann noch weniger Insulin ueber die Pumpe abgegeben wird, und die morgentliche "Spuelung" des Schlauches, die Dir bisher vermutlich den notwendigen Druck fuer den Tag aufgebaut hat entfaellt.
Damit bin ich auch schon bei Deinem Katheter. Du sagst Du duscht abends. Dein Katheter ist abkoppelbar. Ich nehme an, Du koppelst die Pumpe zum Duschen ab? Ich vermute, Du duscht nicht vor dem Abendessen, sondern eher vor dem Schlafen gehen?
nein, ich dusche (bzw. bade) meistens vor dem abendessen, manchmal früher. nie nachdem abendbolus
Zitat
Das hiesse, dass (durch das Abkoppeln) der gesamte Arbeitsdruck aus dem System "raus" ist. Wenn der nicht durch einen groesseren Bolus wieder aufgebaut wird kann es bei Deiner geringen Basalrate passieren dass Du die ganze Nacht so gut wie gar kein Insulin bekommst, da das Spiel in Pumpenmechanik, in Kolben und Ampulle, an der Koppelstelle, in evtl vorhandenen Luftblasen, die Dehnung des Schlauches ueber seine gesamte Laenge (hier wirkt sich ein laengerer Schlauch durchaus aus) erst einmal soweit unter Druck gesetzt werden wollen, dass ein von Deiner Pumpe abgegebener Basalratenteilschritt auch einem Basalratenteilschritt entspricht, der durch den Katheter in Dein Unterhautfettgewebe fliesst.
daher bade ich generell vor dem abendbolus. vor ankoppeln gebe ich ein füllbolus ab, bis aus der ankoppelstelle insulin tritt, so dass das ganze system wieder voll ist.
Zitat
Moeglicherweise stellst Du diesen Zustand erst mit dem morgentlichen Bolus wieder her.
ich habe auch bereits nachts kontrollnächte gemacht, werte zwischen 90 und 130 mg/dl, bei aufstehen 120.
Zitat
Du bemerkst, dass ein groesserer Bolus (bei groesserer BE-Menge) bewirkt, dass Du mit einem kuerzeren DEA auskommst. Von der Resorption her waere eher das umgekehrte zu vermuten, da eine groessere Menge auch langsamer resorbiert wird. Dies spricht fuer mich dafuer, dass Dein DEA nicht mit Resorptionsproblemen begruendet ist. Ich vermute, dass Du den morgentlichen Bolus dafuer benoetigst um a) das Gesamtsystem Pumpe/Schlauch/Katheter wieder in einen zuverlaessig arbeitenden Zustand zu versetzen, und b) die Resistenzen, die aus einer (technisch bedingten, s.o.) Fehlversorgung ueber Nacht und/oder dem Aufstehphaenomen herruehren, abzubauen.
meine basalrate zwischen 05:00 und 08:00 liegt wegen dawnphänomen zwischen 0,6 und 0,8 U/h
Zitat
(Eine (auch eine beginnende) Lipolyse bekommt man nur mit entsprechenden Insulinmengen platt. Zu diesen Insulinmengen darf man dann ruhig die passende Menge BE futtern damit sie keine Hypos verursachen :).
lipolyse = acetonkörper ? steh grad auf dem schlauch. der morgenurin ist acetonfrei
Zitat
Ich vermute, dass Du bei ausgelassenem Fruehstueck die Resistenzprobleme dann mittags haben koenntest.
nein, bei basaltest mit ausgelassenem frühstück war der mittagsbolus in ordnung.
Zitat
Deine Pumpe wird Verstopfungsprobleme erst nach ca. 7 IE, die nicht durch den Schlauch gegangen sind bemerken. (Probier das doch einfach beim naechsten Ampullenwechsel einmal aus - ein altes Reservoir mit Wasser befuellt, ein gebrauchter Schlauch, und ein bisschen Experimentiertrieb :)
Diese 7 IE bekommst Du waehrend der Nacht nicht zusammen. Auch hier kommt hinzu, dass bedingt durch den langen Schlauch und den abkoppelbaren Katheter Du mehr "Spiel" im System hast als mit einem kuerzeren, nicht abkoppelbaren. Wenn Deine Mini-Basalrate bedingt durch Ablagerungen/Auskristallisierungen/Knicke im Schlauch stagniert ist auch hier die Wahrscheinlichkeit gross, dass das mit dem Fruehstuecksbolus "gespuelt" wird.
Dafuer spricht auch, dass der Tag Deiner Aussage nach gut verlaeuft.
wie gesagt, die nachtwerte laufen auch gut, was einige testnächte gezeigt haben. auf dieses problem hat mich auch mein doc aufmerksam gemacht, daher auch immer wieder mal ne testnacht, um zu überprüfen, ob alles rundläuft.
Zitat
Was mir (eher am Rand) noch auffaellt: Bei Deiner Mini-BR spielen Temperaturschwankungen des Insulins und die damit verbundene Ausdehnung je nach Fuellstand des Reservoirs bereits eine spuerbare Rolle. Wenn das Reservoir tagsueber am Koerper auf konstanter Temperatur ist (am Guertel duerfte fuer Dich aus diesem Grund auch unguenstig sein, wegen Deines langen Schlauches vermute ich allerdings dass Du die Pumpe dort traegst) und die Pumpe nachts neben Dir auf Raumtemperatur abkuehlt wirkt sich das (bei vollem Reservoir mehr als bei fast leerem) in einer entsprechenden Fehlmenge aus. Umgekehrt ist eine Erwaermung (Sommer...) gleich ein netter Extrabolus. Bei Deinen Minimengen ist es wohl sinnvoll die Temperatur des Insulins so konstant wie moeglich zu halten - am einfachsten geht das wenn Du die Pumpe unter der Kleidung am Koerper traegst. Da kann sich dann auch der Schlauch nirgendwo verheddern was weitere Fehlerquellen (Knicke, hungrige Reissverschluesse, verspielte Katzen...) reduziert. Auch reicht dann ein kuerzerer Schlauch.
ich habe ein bauchgurt und trage die pumpe auch nachts am körper, tagsüber hosentasche. bin am überlegen wegen den schlauchlängen, hab auch die kleinere alternative zum testen hier.

mir kommt es vor, als ob ich einfach generell beim frühen essen (<12 Uhr) diese probleme habe. Ich habe allerdings noch nicht getestet, wie es wäre, wenn ich bis 12 Uhr schlafen und dann gleich essen würde. dann müsste es ja eigentlich genauso sein, oder?

falls du noch was missen willst, lass es mich wissen, ich bin für jede hilfe dankbar.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 23, 2005, 22:21
Das mit der Bolusaufteilung ist ne gute idee. kann man dann auch die hälfte humalog/novorapid und die hälfte insuman infusat machen?

Sicher, aber was versprichst du dir davon, wenn die Analoga bei dir nicht schneller wirken?

Zitat
in letzter zeit habe ich beobachtet, dass ich bei einer erhöhung der BE Menge und dadurch logischerweise auch einem höheren bolus schon etwas früher essen kann.

Da bist du dann aber eine Ausnahme. Normalerweise wirkt eine höhere Insulindosis dann auch länger.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 23, 2005, 22:42
Das mit der Bolusaufteilung ist ne gute idee. kann man dann auch die hälfte humalog/novorapid und die hälfte insuman infusat machen?

Sicher, aber was versprichst du dir davon, wenn die Analoga bei dir nicht schneller wirken?
ich meinte eher die tatsache, dass ich bei 2 spritzstellen eine schnellere resorption habe
Zitat
Zitat
in letzter zeit habe ich beobachtet, dass ich bei einer erhöhung der BE Menge und dadurch logischerweise auch einem höheren bolus schon etwas früher essen kann.

Da bist du dann aber eine Ausnahme. Normalerweise wirkt eine höhere Insulindosis dann auch länger.
ich verstehe es auch nicht, aber die tendenz ist so, ich werde mal ein paar experimente machen, um sicher zu gehen.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Mai 24, 2005, 02:31
nein, mein mahlzeitbolus liegt meistens zwischen 9 und 12 Einheiten, Abends zwischen 6 und 8
Fein, dann habe ich gut danebengetippt. Die gute Nachricht ist wohl das Splitten Dir dann vermutlich doch etwas bringt :)
Meine ganze Durchflussratentheorie ist damit zum Teufel. :baeh:  Auch gut! - immerhin ein (mutmassliches) Problem weniger das Du hast.
Zitat
nein, ich dusche (bzw. bade) meistens vor dem abendessen, manchmal früher. nie nachdem abendbolus
... um so besser. noch ein Problem weniger :)
Zitat
vor ankoppeln gebe ich ein füllbolus ab, bis aus der ankoppelstelle insulin tritt, so dass das ganze system wieder voll ist.
Ja... voll ist das System damit. Arbeitsdruck hat es allerdings noch nicht, da ja leider bei allen bisher erhaeltlichen abkoppelbaren Kathetern nur in einer Richtung eine (druckerhaltende) Membran vorhanden ist. Die andere Seite (zu Schlauch und Pumpe hin) ist offen, verliert also ihren Druck bei Oeffnung des Systems.
Zwischen "voll" und "0.0x abgegebene IE kommen auch im Unterhautfettgewebe an" liegen jedoch ?.?? IE, wobei die Groesse der Fragezeichen von den Parametern der einzelnen Komponenten abhaengt:
Aus diesem Grund wurde uns in der Schulung empfohlen einen Katheterwechsel oder ein Ab/Ankoppeln so zu legen, dass anschliessend ein Mahlzeitenbolus durchgescheucht werden kann. Grund: bei dem groesseren Mahlzeitenbolus ist die Fehlmenge noch innerhalb des BE-Schaetzfehlers, anschliessend an diesen Mahlzeitenbolus laeuft die Basalrate dann zuverlaessig. Ohne diesen Bolus wuerde die fuer den Druckaufbau benoetigte Menge jedoch in der Basalrate fehlen und Resistenzen == anschliessender Aerger verursachen.

Zitat
meine basalrate zwischen 05:00 und 08:00 liegt wegen dawnphänomen zwischen 0,6 und 0,8 U/h
Damit entfaellt meine Theorie der Durchflussprobleme fast voellig.

Zitat
lipolyse = acetonkörper ? steh grad auf dem schlauch. der morgenurin ist acetonfrei
Nein, Lipolyse ist noch keine Ketoazidose. Lipolyse bezeichnet den Zustand, in dem freie Fettsaeuren den Blutzuckerabbau (genauer: die Insulinrezeptoren) hemmen, eine Ansaeuerung des Blutes hat allerdings noch noch nicht stattgefunden.
Die Fettsaeurenabspaltung (bei der mit Hilfe des Enzyms Lipase aus einem Triglycerid ein Diglycerid und dann ein Monoglycerid wird, unter jeweils Abspaltung einer freien Fettsaeure) wird bereits durch geringe Mengen Insulin wirkungsvoll gehemmt. -> Die Basalrate dient dazu, diese Mengen bereitzustellen. Ist hierfuer nicht genug Insulin vorhanden beginnt werden Fettsaeuren abgespalten (beginnende Lipolyse), die ihrerseits Insulinrezeptoren blockieren. Die Auswirkung dieser beginnenden Lipolyse sieht man daher gut an hohen PP-Werten, da durch die zugefuehrten BE erst deutlich wird, dass etwas nicht stimmt, bzw wegen der durch die freien Fettsaeuren verursachten Resistenzen die normale Menge Bolusinsulin nicht ausgereicht hat. (Ein nicht so recht wirkender Korrekturbolus waere auch ein moeglicher Hinweis).

Zitat
ich habe ein bauchgurt und trage die pumpe auch nachts am körper, tagsüber hosentasche. bin am überlegen wegen den schlauchlängen, hab auch die kleinere alternative zum testen hier.
Am Koerper klingt gut. Ich trage meine unter dem Arm - bei Frauen geht das mit einer Tasche von Disetronic, die fuer fast alle Pumpen passt und sich seitlich an den BH haengen laesst. Maenner muessen da wohl auf eine Pistolenhalfter-aehnliche Konstruktion zurueckgreifen. Davon, die Pumpe in der Hosentasche (oder ueberhaupt aufrecht) zu tragen wurde uns recht nachdruecklich abgeraten, da bei "Anschluss oben" alle Lufblasen unkontrolliert durch den Schlauch laufen und fuer entsprechende Insulinfehlmengen sorgen, und bei "Anschluss unten" der Schlauch fast zwangslaeufig geknickt wird (ausser man bohrt sich ein Loch in die Hosentasche und faedelt den Schlauch dort durch).

Zitat
mir kommt es vor, als ob ich einfach generell beim frühen essen (<12 Uhr) diese probleme habe. Ich habe allerdings noch nicht getestet, wie es wäre, wenn ich bis 12 Uhr schlafen und dann gleich essen würde. dann müsste es ja eigentlich genauso sein, oder?
Wenn Dein Problem am Aufstehphaenomen liegt, ja. Hm. Vielleicht laesst Du Dich fuer den naechsten Test einmal bedienen - Sonntags-Fruehstueck im Bett :mahl:

Gute Nacht noch,
   Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 24, 2005, 09:34
Ja... voll ist das System damit. Arbeitsdruck hat es allerdings noch nicht, da ja leider bei allen bisher erhaeltlichen abkoppelbaren Kathetern nur in einer Richtung eine (druckerhaltende) Membran vorhanden ist. Die andere Seite (zu Schlauch und Pumpe hin) ist offen, verliert also ihren Druck bei Oeffnung des Systems.
Zwischen "voll" und "0.0x abgegebene IE kommen auch im Unterhautfettgewebe an" liegen jedoch ?.?? IE, wobei die Groesse der Fragezeichen von den Parametern der einzelnen Komponenten abhaengt:
  • Lufblasen sind besser komprimierbar als Insulin. Sie puffern bei beginnendem Gegendruck (= nach ankoppeln) noch etwas Druck ab.
  • Das System Innenschlauch/Aussenschlauch unterliegt im Querschnitt einer druckabhaengigen Dehnung.
  • Die Laenge des Schlauches geht dabei als Multiplikator ein.
  • Das minimale mechanische "Spiel" der Pumpe ist erst unter konstantem Gegendruck keine Variable mehr.
Aus diesem Grund wurde uns in der Schulung empfohlen einen Katheterwechsel oder ein Ab/Ankoppeln so zu legen, dass anschliessend ein Mahlzeitenbolus durchgescheucht werden kann. Grund: bei dem groesseren Mahlzeitenbolus ist die Fehlmenge noch innerhalb des BE-Schaetzfehlers, anschliessend an diesen Mahlzeitenbolus laeuft die Basalrate dann zuverlaessig. Ohne diesen Bolus wuerde die fuer den Druckaufbau benoetigte Menge jedoch in der Basalrate fehlen und Resistenzen == anschliessender Aerger verursachen.
ok, werde in zukunft noch genauer darauf achten, vor dem abendessen zu baden.
Zitat
Zitat
lipolyse = acetonkörper ? steh grad auf dem schlauch. der morgenurin ist acetonfrei
Nein, Lipolyse ist noch keine Ketoazidose. Lipolyse bezeichnet den Zustand, in dem freie Fettsaeuren den Blutzuckerabbau (genauer: die Insulinrezeptoren) hemmen, eine Ansaeuerung des Blutes hat allerdings noch noch nicht stattgefunden.
Die Fettsaeurenabspaltung (bei der mit Hilfe des Enzyms Lipase aus einem Triglycerid ein Diglycerid und dann ein Monoglycerid wird, unter jeweils Abspaltung einer freien Fettsaeure) wird bereits durch geringe Mengen Insulin wirkungsvoll gehemmt. -> Die Basalrate dient dazu, diese Mengen bereitzustellen. Ist hierfuer nicht genug Insulin vorhanden beginnt werden Fettsaeuren abgespalten (beginnende Lipolyse), die ihrerseits Insulinrezeptoren blockieren. Die Auswirkung dieser beginnenden Lipolyse sieht man daher gut an hohen PP-Werten, da durch die zugefuehrten BE erst deutlich wird, dass etwas nicht stimmt, bzw wegen der durch die freien Fettsaeuren verursachten Resistenzen die normale Menge Bolusinsulin nicht ausgereicht hat. (Ein nicht so recht wirkender Korrekturbolus waere auch ein moeglicher Hinweis).
naja, falls morgens eine korrektur notwendig ist, so wirkt diese eigentlich auch so, wie sie soll, von daher glaub ich dann eher nicht, dass das vorliegt
Zitat
Zitat
ich habe ein bauchgurt und trage die pumpe auch nachts am körper, tagsüber hosentasche. bin am überlegen wegen den schlauchlängen, hab auch die kleinere alternative zum testen hier.
Am Koerper klingt gut. Ich trage meine unter dem Arm - bei Frauen geht das mit einer Tasche von Disetronic, die fuer fast alle Pumpen passt und sich seitlich an den BH haengen laesst. Maenner muessen da wohl auf eine Pistolenhalfter-aehnliche Konstruktion zurueckgreifen.
hmm, wo bekomme ich diese konstruktion? ich wäre nicht unglücklich, das so zu tragen, alternativ will ich noch nen oberschenkelgurt testen und ggf. wirklich ein kleines loch in die hosentasche machen, zwecks katheter.
Zitat
Davon, die Pumpe in der Hosentasche (oder ueberhaupt aufrecht) zu tragen wurde uns recht nachdruecklich abgeraten, da bei "Anschluss oben" alle Lufblasen unkontrolliert durch den Schlauch laufen und fuer entsprechende Insulinfehlmengen sorgen,
eigentlich sind bei mir keine luftblasen im reservoir, darauf achte ich beim aufziehen und beim katheterwechsel
Zitat
und bei "Anschluss unten" der Schlauch fast zwangslaeufig geknickt wird (ausser man bohrt sich ein Loch in die Hosentasche und faedelt den Schlauch dort durch).

Zitat
mir kommt es vor, als ob ich einfach generell beim frühen essen (<12 Uhr) diese probleme habe. Ich habe allerdings noch nicht getestet, wie es wäre, wenn ich bis 12 Uhr schlafen und dann gleich essen würde. dann müsste es ja eigentlich genauso sein, oder?
Wenn Dein Problem am Aufstehphaenomen liegt, ja. Hm. Vielleicht laesst Du Dich fuer den naechsten Test einmal bedienen - Sonntags-Fruehstueck im Bett :mahl:

Gute Nacht noch,
   Tatjana
hmm, gute idee, da muss ich mal meine freundin von der medizinischen notwendigkeit dieser maßnahme überzeugen  ;D

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 24, 2005, 10:30
ich meinte eher die tatsache, dass ich bei 2 spritzstellen eine schnellere resorption habe

Ja, hast du. Aber ich hatte mich gefragt, warum du 2 unterschiedliche Insuline nutzen willst. Ist mittlerweile aber auch klar: wegen dem Pen...

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 24, 2005, 15:08
ich meinte eher die tatsache, dass ich bei 2 spritzstellen eine schnellere resorption habe
Ja, hast du. Aber ich hatte mich gefragt, warum du 2 unterschiedliche Insuline nutzen willst. Ist mittlerweile aber auch klar: wegen dem Pen...
das hab ich gestern abend vergessen zu schreiben ;)
Insuman Infusat ist ja Pumpeninsulin  8)

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 24, 2005, 21:41
Insuman Infusat ist ja Pumpeninsulin  8)

Ja, und ich dachte erst, das würdest du dann mit einer Spritze geben können. Aber wenn man regelmässig sowas macht ist ein Pen schon einfacher. (Spritzen haben eben viele Pumpis im Haus. Grund: wenn mal die normale Korrektur mit der Pumpe 2mal hintereinander nicht klappt, dann sollte man die nächste Korrektur ja nicht mehr mit der Pumpe geben. Und da gehen eben viele auf Nummer sicher und geben sie mit der Spritze (denn auch ein Pen kann mal - rein theoretisch - versagen)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Mai 25, 2005, 05:07
naja, falls morgens eine korrektur notwendig ist, so wirkt diese eigentlich auch so, wie sie soll, von daher glaub ich dann eher nicht, dass das vorliegt
Das ist dann schon die halbe Miete. Wenn Dein nachfolgender pp-Wert innerhslb der Erwartungswerte liegt, die ganze :)
Zitat
hmm, wo bekomme ich diese konstruktion? ich wäre nicht unglücklich, das so zu tragen, alternativ will ich noch nen oberschenkelgurt testen und ggf. wirklich ein kleines loch in die hosentasche machen, zwecks katheter.
Die meisten Laeden oder Versandlaeden mit Pumpenzubehoer sollten die Teile fuehren. Ein Beispielbild habe ich bei F.M gefunden. Bestellt habe ich dort allerdings noch nie: http://www.florian-mueller.de/shop/index.php?main_page=index&cPath=81_120_143_144 Das Teil ist so einfach gebaut dass meines Wissens jede Pumpe hineinpasst: eine (Hosenband) Gummischlaufe verlaeuft der Laenge nach mittig , nach unten ist der Stoffschlauch noch durch 2 Paar Druckknoepfe gesichert. Man haengt die Pumpe mit dem Anschluss nach unten in den Gummi, knoepft zu und sucht sich einen Platz zum aufhaengen - das kann auch der Achsel,- oder Halsausschnitt eines Unterhemdes sein.
Es gibt inzwischen auch mehrere Anbieter von Pumpenhemden, bei denen i.d.R eine innentasche in die Seitennaht eingearbeitet ist.
Einige der als universell angepriesenen "Handytaschen" koennten sich auch eignen, analog zur "ipod-socks" Hysterie gibt es die Stricklinge jetzt auch fuer Mobiltelephone. Vielleicht ist Eigenbau zum testen einfacher - eine umgearbeitete Sportsocke laesst sich jedenfalls an verschiedenen Stellen der Kleidung von innen befestigen und kommt deutlich preiswerter als die Spezialtaschen.
Nach dem Schulterhalfter habe ich mich dusselig gesucht - ich hatte es auf einer der vielen Webseiten gefunden gehabt, war mir eigentlich sicher dass es fuer H-Tron oder Spirit gedacht war.

Zitat
eigentlich sind bei mir keine luftblasen im reservoir, darauf achte ich beim aufziehen und beim katheterwechsel
Wer seine Pumpe mit dem Anschluss nach oben traegt hat nahezu nie Luftblasen im Reservoir ;D
Ansonsten ist das bei aller Sorgfalt eine Sache der Loeslichkeit von Gasen in Fluessigkeiten. Kaltes Wasser/Insulin loest erhelblich mehr Sauerstoff als warmes. Mit der Folge dass man sorgfaeltig alle Blasen herausgelockt hat, nur damit dann bei Koerpertemperatur die Perlchen ausgasen. Wenn man den Blasen tagsueber keine Chance gibt  in den Schlauch zu entwischen kann man sie beim Katheterwechsel entsorgen. Nachts kann man kaum etwas machen, ausser abends nachzusehen, und ggf am naechsten Morgen zu checken ob die Blase noch im Reservoir ist oder bereits im Schlauch. Dort ist sie dann berechenbar.

Tatjana
 
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 25, 2005, 09:48
Also so langsam weiss ich echt nichtmehr weiter. nicht wegen dem morgen bolus, sondern eher wegen der basalrate.
ich hab am anfang des themas geschrieben, dass ich die vor ner guten woche angehoben habe.
jetzt spinnen die werte schon wieder  >:(
Bsp. heute nacht: 02:00 114 05:36 208
gestern: 00:00 138 mit 0,5 korrigiert 04:00 171
dazu steigt der wert noch zwischen 06:00 und 08:00 an. (von 120 auf 150)

ich verstehe dich welt nicht mehr, ich kann doch nicht alle 2 wochen ne basalratenanpassung durchführen  ???

wenn das so weitergeht habe ich noch nen schlechteren Hba1c als mit der ICT  :hilfe:

ich bin völlig ratlos  :kratz:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 25, 2005, 10:44
Also so langsam weiss ich echt nichtmehr weiter. nicht wegen dem morgen bolus, sondern eher wegen der basalrate.
ich hab am anfang des themas geschrieben, dass ich die vor ner guten woche angehoben habe.
jetzt spinnen die werte schon wieder  >:(
Bsp. heute nacht: 02:00 114 05:36 208
gestern: 00:00 138 mit 0,5 korrigiert 04:00 171
dazu steigt der wert noch zwischen 06:00 und 08:00 an. (von 120 auf 150)

ich verstehe dich welt nicht mehr, ich kann doch nicht alle 2 wochen ne basalratenanpassung durchführen  ???

wenn das so weitergeht habe ich noch nen schlechteren Hba1c als mit der ICT  :hilfe:

ich bin völlig ratlos  :kratz:

Ich kann Dich verstehen das Du mit den Werten nicht glücklich bist und es ist auch schwer
die Werte manchmal einfach zu akzeptieren wie sie sind.
Man macht alles und die Werte sind immer noch für´n A....
Habe im Moment auch so eine Phase, wo ich jetzt häufiger einen BSR machen muss.
Das kenne ich aber schon so alle 1-2 Jahre habe ich mal eine längere Phase da passt es vorne und hinten nicht.
(Da kommt es mir manchmal so vor als ob sich plätzlich wieder Inselzellen gebildet hätten...  :lachen:
Dann gibt es aber auch eine Phase da brauche ich plötzlich wesentlich mehr Insulin. :mauer:)
Ein BSR-Test kommt nach dem anderen, war gestern erst beim Doc Rezept abholen und kurze Besprechung des BSR-Tests...
wie immer BSR ändern und Test wiederholen.
Dann habe ich aber auch wieder Tage, da wäre die alte Menge besser als die neue,
im Grunde steckt man nicht drin und ein Mensch ist auch keine Maschine.
Ebenso sollte einem bewusst sein das es auch durch die beste Einstellung zu Spätfolgen kommen KANN,
das haben sie mir jedenfalls im KK gesagt. Es kann aber auch das Gegenteil sein, das bei hohen Werten
keine Spätfolgen auftretten, wobei die Chance nicht so groß ist.
Es gibt dazu einfach keine definitive Aussage und ich denke manche alten Aussagen sind auch heute nicht mehr gültig.
Wenn man mal bedenkt das es früher kein Insulin gab das so schnell wirkt wie Humalog,
so hat man heute dadurch andere Gegebenheiten.

Was bei mir meistens ziemlich den BZ beeinflusst ist, wenn ich mir Stress wegen der Werte mache und ständig dran denke.
Die Zeit in der ich etwas lockerer rangehe und mir nicht mehr wegen jedem hohen Wert
Stress und/oder Vorwürfe mache ist es i.d.R. besser.

Ich bin mir jetzt bei dieser Sache nicht sicher, aber vielleicht kann Jörg zu folgendem etwas sagen :

Wird nicht auch Adrenalin ect. ausgeschüttet, wenn ich mitten in der Nacht kurz aufstehe fürs messen :kratz:
Das würde für mich Deinen Wert um 5:38 h erklären.


Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 25, 2005, 12:29
ja, ich weiss, man steckt nicht drin.
ich hatte halt 4 wochen konstant gute werte und eine passende basalrate.
das die sich mal ändert, sei es durchs wetter, durch stress oder sonst was ist ja klar.
ich weiss halt nur nicht, ob ich dann wirklich die ganze zeit über die nächte messen und die basalrate anpassen soll  ???
kaum stimmts wieder kommt die nächste entgleisung. ich schreibe mir zwar jede veränderung an der basalrate auf, aber ich will sie mir nicht "kaputtprogrammieren".
ich habe gelesen, dass es eigentlich normal ist, wenn man über mehrere stunden die gleiche menge bekommt. das hatte ich auch, bis jetzt die schwankungen aufgetreten sind.
so langsam wird die basalrate für jede stunde anders und das ist doch eigentlich nicht gut, oder  ???

ich weiss, dass mir die erfahrung fehlt, da ich erst seit 6 wochen die pumpe habe, und wenn ich ehrlich bin, habe ich die pumpe ausgewählt damit ich mich endlich wieder um mein diabetes kümmere. die ganze zeit vorher war ich einfach zu faul zum messen etc. Im nachhinein könnte ich mir tagelang in den A***h treten  :mauer:, aber das ist ja glücklicherweise vorbei. seitdem ich die pumpe habe, sind die werte auch wirklich besser geworden. meine angst ist jetzt nur, dass ich trotz penibler tagebuchführung, essenzusammensetzungsberechnung (was ein geiles wort  :lachen:) etc. keine guten werte hinbekomme.
mein latein ist jetzt einfach am ende, und ich kann ja auch nicht bei jeder schlechten phase ständig mein diabetologen aufsuchen, ich muss das ganze ja auch selbstständig in den griff bekommen, oder  :kratz:

ich kann ja nix anderes machen, ausser strenge diät, nix aussergewöhnliches usw. frage ist halt nur, was passiert, wenn das nix hilft...  :zerknirscht:

naja, am montag habe ich eh einen routinetermin, da werde ich ihm die ganze sache mal erzählen.
würd mich freuen, wenn der ein oder andere vielleicht hier noch was weiß, denn die besten tips bekommt man doch von den leuten, die selbst DM haben, so ist zumindest meine erfahrung.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 25, 2005, 16:48
Bsp. heute nacht: 02:00 114 05:36 208
gestern: 00:00 138 mit 0,5 korrigiert 04:00 171
dazu steigt der wert noch zwischen 06:00 und 08:00 an. (von 120 auf 150)

Na so ein bißchen kommt es schon noch auf deine Werte im Tagesverlauf (besonders gegen abend) und auf Uhrzeit, Menge und Zusammensetzung deines Abendessen an. Allein zu den Daten da oben kann ich nichts sagen, nur mutmaßen.

Zitat
ich verstehe dich welt nicht mehr, ich kann doch nicht alle 2 wochen ne basalratenanpassung durchführen  ???

Sollte normalerweise nicht nötig sein (wenn da nicht gerade eine Infektion oder dergleich mit reinspielt)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 25, 2005, 16:52
Wird nicht auch Adrenalin ect. ausgeschüttet, wenn ich mitten in der Nacht kurz aufstehe fürs messen :kratz:
Das würde für mich Deinen Wert um 5:38 h erklären.

Der erklärt sich für mich grundsätzlich durch ein Dawn-Phänomen.

Dem Adrenalin/Noradrenalin sollte man an dieser Stelle nicht allzuviel Bedeutung beimessen. Ansonsten könnte man ja nie einen guten BR-Test hinlegen (mit Messungen um 3 und um 5 Uhr), ohne anschließend (wenn man den Test nicht macht) in einer Hypo zu landen.

Bei diesen Hormonen kommt es schon auch auf die Menge an. Eine "normale" Menge ist in der BR mit drin. Eine unnormale Menge (wie z.B. beim Aufstehphänomen) muß noch mit einem zusätzlichen Bolus ("Morgengupf") abgedeckt werden.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 25, 2005, 16:53
Bsp. heute nacht: 02:00 114 05:36 208
gestern: 00:00 138 mit 0,5 korrigiert 04:00 171
dazu steigt der wert noch zwischen 06:00 und 08:00 an. (von 120 auf 150)

Na so ein bißchen kommt es schon noch auf deine Werte im Tagesverlauf (besonders gegen abend) und auf Uhrzeit, Menge und Zusammensetzung deines Abendessen an. Allein zu den Daten da oben kann ich nichts sagen, nur mutmaßen.
die werte waren den ganzen tag über gut, gegen abend waren sie bei ca. 100 - 120. das abendessen war brot mit wurst und ein halbes twix. sonst kein fett. gegen 2200 hab ich noch ein brot mit margarine und gekochtem schinken gegessen.
den tag davor war es in etwa genauso.
Zitat
Zitat
ich verstehe dich welt nicht mehr, ich kann doch nicht alle 2 wochen ne basalratenanpassung durchführen  ???

Sollte normalerweise nicht nötig sein (wenn da nicht gerade eine Infektion oder dergleich mit reinspielt)
ich weiss halt einfach nicht mehr, was ich sonst machen kann.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 25, 2005, 16:57
ich weiss halt nur nicht, ob ich dann wirklich die ganze zeit über die nächte messen und die basalrate anpassen soll  ???
kaum stimmts wieder kommt die nächste entgleisung. ich schreibe mir zwar jede veränderung an der basalrate auf, aber ich will sie mir nicht "kaputtprogrammieren".
ich habe gelesen, dass es eigentlich normal ist, wenn man über mehrere stunden die gleiche menge bekommt. das hatte ich auch, bis jetzt die schwankungen aufgetreten sind.
so langsam wird die basalrate für jede stunde anders und das ist doch eigentlich nicht gut, oder  ???

Ich sags mal so, jeder hat seinen individuellen Diabetes, aber in der Regel ist die Basalrate über
mehrere Stunden konstant und ändert sich dann mal wieder am Tag für eine weitere Zeitspanne.
Ich würde nicht die ganzen Nächte messen und die Basalrate immer wieder anpassen.
Mit Essen ist es eine vollkommen andere Sache, diese Werte in der Nacht kannst Du
nicht mit den vom Basalratentest vergleichen.
Da spielen einfach zuviele Störfaktoren eine Rolle, was Du gegessen hast, wieviel, Fettgehalt ect.
Durchs ständige angleichen kann es schon schnell passieren das Du die Basalrate "kaputt" programmierst und
eine Berg- und Talfahrt hast.
 
Zitat
mein latein ist jetzt einfach am ende, und ich kann ja auch nicht bei jeder schlechten phase ständig mein diabetologen aufsuchen, ich muss das ganze ja auch selbstständig in den griff bekommen, oder  :kratz:

Ich würde wirklich zum Diabetologen ruhig hingehen bzw. es gibt ja auch das :telefon:
Der bekommt dafür sein Geld und außerdem bist Du ja noch am Anfang und er sollte da Erfahrungen haben.
Es ist jetzt allerdings auch schlecht etwas genaueres zu sagen was man noch so machen kann.
Ohne Kenntnisse des Tagesablaufs, der einzelnen Werte BZ, I.E., BE ect. kann man "nur" allgemeine Tips geben.

Auch sollten alle Tips erst mit dem behandelnen Arzt abgesprochen werden!

Ich würde erstmal versuchen möglichst zur gleichen Zeit zu Essen, das Essen abwiegen und nicht das große
Schätzeisen (Auge) nehmen :duck: , dann sind schonmal ein paar Störfaktoren weg.
Es ist erstaunlich was nach längerer Zeit so draus wird, wenn man immer nur abschätzt...
aus 1 BE werden über die Zeit 2-3 BE...
Aber ich glaube das machts Du ja schon  :kratz:

Hier noch so ein paar Dinge die mir gerade so einfallen, am häufigsten ist die Kanüle das Problem.

- Die Kanüle alle 1-2 Tage wechseln
- Nicht zur Nacht die Kanüle wechseln
- Auch mal den Katheter zwischendurch wechseln
- Längere Kanülen ausprobieren
- Einen anderen Katheter ausprobieren, Tender, Quickset, Rapid D oder so
Ich habe nach langer Zeit herausgefunden das meine Werte wesentlich stabiler und besser
mit Teflon-Kanülen sind.
- Katheter mehrmals am Tag auf undichte Stellen überprüfen

Das wären so die ersten Dinge die mir einfallen würden


Grüße

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 25, 2005, 17:07
die werte waren den ganzen tag über gut, gegen abend waren sie bei ca. 100 - 120. das abendessen war brot mit wurst und ein halbes twix. sonst kein fett. gegen 2200 hab ich noch ein brot mit margarine und gekochtem schinken gegessen.
den tag davor war es in etwa genauso.

Dann passt die Basalrate noch nicht.

Wenn ich jemanden von ICT auf CSII umstellen sollte würde ich wie folgt vorgehen:
1. Bisherige Gesamtbasalmenge geteilt durch 3 x 2. Das Ergebnis dann durch 24 teilen und auf die Pumpe übertragen.
2. BR-Test Nachts. Solange, bis morgens der NBZ im grünen Bereich ist. Je nach verwendetem Insulin 1-2 Std. Vorlaufzeit beachten. (Also wenn der BZ um 4 Uhr zu hoch ist, die BR um 2-3 Uhr anheben. Bei manchen muß das sogar noch länger im voraus gemacht werden.
3. Mit der neuen BR erstmal 2-3 Tage nur beobachten, bevor man die nächste Änderung vornimmt. Ausnahme: man kommt mit der BR in eine Hypo. Dann natürlich sofort absenken.
4. Wenn die Nacht passt, dann BR-Test morgens. Und ganz wichtig: immer die Regeln dafür beachten: http://www.diabetesinfo.de/therapie/basaltest.php

Du bist 6 Wochen dabei, das sind Peanuts. Manch einer landet gleich zu Beginn einen Volltreffer, andere brauchen ein paar Wochen. Ich hab auch 4 Wochen gebraucht, bis alles gepasst hat.
Und ich war auch kurz davor alles in die Tonne zu treten (kann ganz schön frustig sein)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 25, 2005, 17:15
Du bist 6 Wochen dabei, das sind Peanuts. Manch einer landet gleich zu Beginn einen Volltreffer, andere brauchen ein paar Wochen. Ich hab auch 4 Wochen gebraucht, bis alles gepasst hat.
Und ich war auch kurz davor alles in die Tonne zu treten (kann ganz schön frustig sein)

Wenns mal bei mir nicht mehr passt, dann brauche ich neben neuen Fingern  :zwinker: :lachen:
so gute 6-8 Wochen. Ist aber auch bedingt dadurch das der Wert dann häufiger zu Beginn des Test nicht passt.
Irgendiwe habe ich da ein kleines Männchen in mir sitzen das immer schön aufpasst und genau weiß wann ich einen
BSR-Test machen möchte. Wenn ich nicht vorhabe einen zu machen passt der Wert, aber wehe ich möchte einen Test machen...  :lachen:
Ist auf Dauer frustrierend, aber irgendwie schaffe ich es meistens dem ganzen auch etwas positives abzugewinnen.
Mein Doc und die Sprechstundenhilfe kennt das auch schon... wenn ich einmal einen BSR-Test anfange,
telefonieren wir des öfteren.


Lord

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 26, 2005, 09:44
Dann passt die Basalrate noch nicht.
aber wie gesagt, ich hatte 3 wochen lang konstante werte, das kann doch nur mit einer passenden basalrate funktionieren, oder?
Zitat
Wenn ich jemanden von ICT auf CSII umstellen sollte würde ich wie folgt vorgehen:
1. Bisherige Gesamtbasalmenge geteilt durch 3 x 2. Das Ergebnis dann durch 24 teilen und auf die Pumpe übertragen.
2. BR-Test Nachts. Solange, bis morgens der NBZ im grünen Bereich ist. Je nach verwendetem Insulin 1-2 Std. Vorlaufzeit beachten. (Also wenn der BZ um 4 Uhr zu hoch ist, die BR um 2-3 Uhr anheben. Bei manchen muß das sogar noch länger im voraus gemacht werden.
3. Mit der neuen BR erstmal 2-3 Tage nur beobachten, bevor man die nächste Änderung vornimmt. Ausnahme: man kommt mit der BR in eine Hypo. Dann natürlich sofort absenken.
4. Wenn die Nacht passt, dann BR-Test morgens. Und ganz wichtig: immer die Regeln dafür beachten: http://www.diabetesinfo.de/therapie/basaltest.php
ich wurde mit dem rennerschema grob eingestellt und danach wurden die feinheiten individuell und durch auslassversuche einprogrammiert.
Zitat
Du bist 6 Wochen dabei, das sind Peanuts. Manch einer landet gleich zu Beginn einen Volltreffer, andere brauchen ein paar Wochen. Ich hab auch 4 Wochen gebraucht, bis alles gepasst hat.
Und ich war auch kurz davor alles in die Tonne zu treten (kann ganz schön frustig sein)
genauso gehts mir jetzt auch, aber immerhin bin ich da nicht der einzigste

hab jetzt den anstieg rausgefunden, zwischen 03:00 und 04:00 steigt er um 50.
dann steigt er mir jetzt auch morgens an, wenn ich nicht um 8 esse, geht er hoch.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 26, 2005, 14:09
aber wie gesagt, ich hatte 3 wochen lang konstante werte, das kann doch nur mit einer passenden basalrate funktionieren, oder?

Zu dieser Zeit, ja. Aber Zeiten ändern sich. Manche haben 2 Basalprofile (Arbeit/Wochenende), andere haben drei (weils im Urlaub wieder anders aussieht. Die allerwenigsten kommen mit einem Profil für alle Lebenslagen aus.
Sieh dir mal Pumpis an, die im KH eingestellt werden. Da läuft alles super, aber kaum sind sie zu Hause schon klappt nix mehr. Grund: der Lebensrhythmus ist zuhause ein ganz anderer.
Ergo: man muß flexibel sein und die Therapie nicht BZ-wert-isoliert sehen, sondern als ein großes Ganzes.

Zitat
hab jetzt den anstieg rausgefunden, zwischen 03:00 und 04:00 steigt er um 50.

Und welchen Schluß ziehst du daraus?

Zitat
dann steigt er mir jetzt auch morgens an, wenn ich nicht um 8 esse, geht er hoch.

Und welchen hieraus?
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 26, 2005, 14:45
aber wie gesagt, ich hatte 3 wochen lang konstante werte, das kann doch nur mit einer passenden basalrate funktionieren, oder?

Zu dieser Zeit, ja. Aber Zeiten ändern sich. Manche haben 2 Basalprofile (Arbeit/Wochenende), andere haben drei (weils im Urlaub wieder anders aussieht. Die allerwenigsten kommen mit einem Profil für alle Lebenslagen aus.
Sieh dir mal Pumpis an, die im KH eingestellt werden. Da läuft alles super, aber kaum sind sie zu Hause schon klappt nix mehr. Grund: der Lebensrhythmus ist zuhause ein ganz anderer.
Ergo: man muß flexibel sein und die Therapie nicht BZ-wert-isoliert sehen, sondern als ein großes Ganzes.
naja, das versuche ich ja auch, wahrscheinlich fehlt mir die erfahrung in der anpassung etc.
Zitat
Zitat
hab jetzt den anstieg rausgefunden, zwischen 03:00 und 04:00 steigt er um 50.

Und welchen Schluß ziehst du daraus?
dass ich die basalrate erstmal um 0,1 zwischen 01:00 und 02:00 Uhr anhebe.
Zitat
Zitat
dann steigt er mir jetzt auch morgens an, wenn ich nicht um 8 esse, geht er hoch.

Und welchen hieraus?
dass ich sie zwischen 05:00 - 06:00 Uhr auch nochmal anhebe, und danach kontrolliere, ob es geklappt hat.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 26, 2005, 14:56
naja, das versuche ich ja auch, wahrscheinlich fehlt mir die erfahrung in der anpassung etc.

Die machst du ja jetzt :ja: (An dem Punkt waren wir ja alle mal).
Und die Erfahrung im "Cool bleiben :smoking: ist auch noch wichtig.

Zitat
dass ich die basalrate erstmal um 0,1 zwischen 01:00 und 02:00 Uhr anhebe.

Yep, würde ich auch so machen.

Zitat
dass ich sie zwischen 05:00 - 06:00 Uhr auch nochmal anhebe, und danach kontrolliere, ob es geklappt hat.

Nur damit wäre ich vorsichtig. Es gibt nämlich auch so eine Art "Aufstehphänomen". Das ist nicht an eine bestimmte Uhrzeit gekoppelt, sondern hängt davon ab wann man aufsteht. Hat nicht jeder, aber ich kenne mittlerweile schon einige. Und da ist es natürlich gefährlich, wenn man das in die Basalrate mit einfließen lässt.
Besser kommt man damit nämlich zurecht, wenn man direkt nach dem Aufstehen einen kleinen Bolus abgibt.

Ist dann aber wirklich Erfahrungssache, ob man da jetzt einen "Morgengupf" oder eine Anhebung der Basalrate braucht.

Erkennen kann man das daran, daß man mit einem guten Wert aufsteht und der dann nach dem Aufstehen steigt. Egal, ob man um 8 oder um 11 aufsteht (nur mal als Beispiel): beim Aufstehen alles super, 2-3 Stunden später ist man zu hoch.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 26, 2005, 15:29
Zitat
dass ich sie zwischen 05:00 - 06:00 Uhr auch nochmal anhebe, und danach kontrolliere, ob es geklappt hat.

Nur damit wäre ich vorsichtig. Es gibt nämlich auch so eine Art "Aufstehphänomen". Das ist nicht an eine bestimmte Uhrzeit gekoppelt, sondern hängt davon ab wann man aufsteht. Hat nicht jeder, aber ich kenne mittlerweile schon einige. Und da ist es natürlich gefährlich, wenn man das in die Basalrate mit einfließen lässt.
Besser kommt man damit nämlich zurecht, wenn man direkt nach dem Aufstehen einen kleinen Bolus abgibt.

Ist dann aber wirklich Erfahrungssache, ob man da jetzt einen "Morgengupf" oder eine Anhebung der Basalrate braucht.

Erkennen kann man das daran, daß man mit einem guten Wert aufsteht und der dann nach dem Aufstehen steigt. Egal, ob man um 8 oder um 11 aufsteht (nur mal als Beispiel): beim Aufstehen alles super, 2-3 Stunden später ist man zu hoch.
das habe ich zusätzlich. wenn ich morgens um 06:00 aufwache und BZ teste ist er gut, dann schlaf ich bis 09:00, steh auf und er ist schlecht. das deutet doch auf eine zu niedrige basalrate hin, oder?
ich brauch beim aufstehen an sich diesen kleinen bolusschuss um auf touren zu kommen noch dazu

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 26, 2005, 16:52
das habe ich zusätzlich. wenn ich morgens um 06:00 aufwache und BZ teste ist er gut, dann schlaf ich bis 09:00, steh auf und er ist schlecht. das deutet doch auf eine zu niedrige basalrate hin, oder?

Das solltest du mit deinem Arzt besprechen. So konkrete Hinweise kann ich dir nicht aus der Ferne geben.

Zitat
ich brauch beim aufstehen an sich diesen kleinen bolusschuss um auf touren zu kommen noch dazu

Also ich brauche meinen Morgengupf ganz sicher nicht "um auf Touren zu kommen", sondern damit mein BZ stabil bleibt.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 26, 2005, 17:53
Also ich brauche meinen Morgengupf ganz sicher nicht "um auf Touren zu kommen", sondern damit mein BZ stabil bleibt.
nein, ich auch nicht, mit auf Touren meinte ich meinen BZ  ;D

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 26, 2005, 19:39
Nur damit wäre ich vorsichtig. Es gibt nämlich auch so eine Art "Aufstehphänomen". Das ist nicht an eine bestimmte Uhrzeit gekoppelt, sondern hängt davon ab wann man aufsteht. Hat nicht jeder, aber ich kenne mittlerweile schon einige. Und da ist es natürlich gefährlich, wenn man das in die Basalrate mit einfließen lässt.
Besser kommt man damit nämlich zurecht, wenn man direkt nach dem Aufstehen einen kleinen Bolus abgibt.

Ist dann aber wirklich Erfahrungssache, ob man da jetzt einen "Morgengupf" oder eine Anhebung der Basalrate braucht.

Erkennen kann man das daran, daß man mit einem guten Wert aufsteht und der dann nach dem Aufstehen steigt. Egal, ob man um 8 oder um 11 aufsteht (nur mal als Beispiel): beim Aufstehen alles super, 2-3 Stunden später ist man zu hoch.

Kenne ich, soll sich bei Pumpentherapie "angeblich" nicht großartig bemerkbar machen, aber ich habe
da ganz andere Erfahrungen gemacht.
Am Wochenende ist es manchmal recht erstaunlich, nichts gegessen und ein Anstieg von bis zu 90 mg/dl in 3 Std.
Problem ist das man das Insulin eigentlich 1 Stunde vorm aufstehen bräuchte...
Machbar ist sowas dann an Wochentagen, wenn man regelmäßig um die gleiche Uhrzeit aufsteht.
Wichtig ist es ja auch das es jedesmal ungefähr die gleiche Auswirkung hat, sonst hat man
nachher ein ganz anderes Problem, wenns zuviel Insulin war...

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 27, 2005, 01:18
nein, ich auch nicht, mit auf Touren meinte ich meinen BZ  ;D

Ach soooo :patsch:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 27, 2005, 01:32
Am Wochenende ist es manchmal recht erstaunlich, nichts gegessen und ein Anstieg von bis zu 90 mg/dl in 3 Std.

Ha, endlich mal was, wo ich dich schlagen kann: wenn ich mir keinen Morgengupf verpasse kann ich mit 90 aufstehen und liege drei Stunden später mindestens bei 200-220.
Mit Morgengupf lande ich bei 100-110.

Die Menge hängt vom NBZ ab. Ist der unter 80, dann gebe ich mir 3 IE auf 120 Minuten, bei 80-110 3 IE auf 90 Minuten und darüber korrigiere ich auf 100 + 3 IE auf 90 Minuten.
Bei über 180 korrigiere ich normal und gebe noch 2-3 IE zusätzlich für die Fettsäureresistenz.

Das Ergebnis ist aber immer gleich: nach 3 Std. liege ich bei 100-110

Zitat
Problem ist das man das Insulin eigentlich 1 Stunde vorm aufstehen bräuchte...

Kann ich nicht bestätigen. Ich kenne auch andere (das Wort "Morgengupf" stammt ja nicht von mir) und die machen das auch so, teilweise auch bei ICT.
Allerdings habe ich bei ICT damit angefangen, als ich noch auf Actrapid war. Und da war der auch nur fällig, als ich noch Frühdienst hatte und teilweise schon um 5:00 Uhr aufgestanden bin. Im Spätdienst kam eh immer das Dawn zum Tragen.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 27, 2005, 07:29
Ha, endlich mal was, wo ich dich schlagen kann: wenn ich mir keinen Morgengupf verpasse kann ich mit 90 aufstehen und liege drei Stunden später mindestens bei 200-220.
Mit Morgengupf lande ich bei 100-110.

Die Menge hängt vom NBZ ab. Ist der unter 80, dann gebe ich mir 3 IE auf 120 Minuten, bei 80-110 3 IE auf 90 Minuten und darüber korrigiere ich auf 100 + 3 IE auf 90 Minuten.
Bei über 180 korrigiere ich normal und gebe noch 2-3 IE zusätzlich für die Fettsäureresistenz.

Das Ergebnis ist aber immer gleich: nach 3 Std. liege ich bei 100-110

Warte es mal ab bis ich fertig bin meine BSR anzupassen...  :zwinker:
Vor der Anpassung wärst Du bestimmt nicht mitgekommen, :zwinker:
da war es wie ein Wunder.  :banane:
Ich habe da schon so eine Vermutung warum es manchmal morgens nachdem aufstehen zu
einem solchen Anstieg kommt...
Als ich meinen Test in der Nacht :gaehn: gemacht hatte lag der BZ um 3 Uhr bei 67 mg/dl,
naja noch nicht unbedingt sehr niedrig und ein Grenzfall, könnte mir aber gut vorstellen, das der eine Gegenreaktion hervorruft.


Zitat
Kann ich nicht bestätigen. Ich kenne auch andere (das Wort "Morgengupf" stammt ja nicht von mir) und die machen das auch so, teilweise auch bei ICT.
Allerdings habe ich bei ICT damit angefangen, als ich noch auf Actrapid war. Und da war der auch nur fällig, als ich noch Frühdienst hatte und teilweise schon um 5:00 Uhr aufgestanden bin. Im Spätdienst kam eh immer das Dawn zum Tragen.

Bei ICT ist das wohl nötig, aber bei Pumpe soll sich das wohl nicht so stark auswirken...
Ich werd es einfach mal probieren, wenn ich später aufstehe und mir gleich einen kleinen Zusatzbolus (verzögert)
gebe ob es dann besser wird.  :zwitscher:
Für die Perfektion müsste man den Bolus jedoch eher abgeben...
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 27, 2005, 09:21
So ist es bei mir auch, ich brauch das insulin eigentlich wirkend, wenn ich aufstehen will...
das ist auch das problem an der sache. bei mir war es unter der ict noch schlimmer, ohne diesen "aufstehschuss" war der spritz ess abstand bei 1h aufwärts mit novorapid bei 120 BZ.
bei der pumpe schaff ich es, ihn auf 30 min zu drücken, und das mit insuman infusat.
immerhin was, wobei ich den nur bei 30 min. halte, wenn ich genügend spritze (>10E). Sonst dauert es auch länger, bis ich essen darf.

aber was will man machen, der diabetes ist halt individuell...

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 27, 2005, 09:34
Warte es mal ab bis ich fertig bin meine BSR anzupassen...  :zwinker:

Nein, so meinte ich das nicht. Ich meinte ich könne dich schlagen was den Anstieg ohne Gupf angeht. (Bei dir bis zu 90, bei mir über 100) war eh nur als Joke gemeint.

Zitat
Als ich meinen Test in der Nacht :gaehn: gemacht hatte lag der BZ um 3 Uhr bei 67 mg/dl,
naja noch nicht unbedingt sehr niedrig und ein Grenzfall, könnte mir aber gut vorstellen, das der eine Gegenreaktion hervorruft.

Ja, die beginnt bei <70-72 (Berger sagt 70, Mehnert sagt 72)


Zitat
Für die Perfektion müsste man den Bolus jedoch eher abgeben...

Nein. Du kannst ja nicht eher aufstehen, als wenn du aufstehst. Dieser BZ-Anstieg (beim Aufsteh-Phänomen) kommt von einem Noradrenalin-Schub, der den Blutdruck stabilisieren soll. (Damit dir das Blut nicht in die Beine absackt). Und dieser Schub wird erst nötig, wenn der Körper von der Waagerechte in die senkrechte geht.

Bei mir ist er direkt nach dem Aufstehen fällig, dann erhöht sich der BZ nur moderat bis zum Zielwert. Würde ich eine Stunde eher was geben würde ich in einer Hypo landen.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 27, 2005, 10:50
Nein, so meinte ich das nicht. Ich meinte ich könne dich schlagen was den Anstieg ohne Gupf angeht. (Bei dir bis zu 90, bei mir über 100) war eh nur als Joke gemeint.

Ach Du meintest den Anstieg und nicht wie gut der Wert mit Korrektur ist.  :patsch:
Hab es auch als Joke aufgefasst, wir stehen ja nicht in einen Konkurrenzkampf mit den Werten :knuddel:
oder habe ich da was verpasst  :kratz:   

Zitat
Nein. Du kannst ja nicht eher aufstehen, als wenn du aufstehst. Dieser BZ-Anstieg (beim Aufsteh-Phänomen) kommt von einem Noradrenalin-Schub, der den Blutdruck stabilisieren soll. (Damit dir das Blut nicht in die Beine absackt). Und dieser Schub wird erst nötig, wenn der Körper von der Waagerechte in die senkrechte geht.

Bei mir ist er direkt nach dem Aufstehen fällig, dann erhöht sich der BZ nur moderat bis zum Zielwert. Würde ich eine Stunde eher was geben würde ich in einer Hypo landen.

Das Insulin braucht ja nun auch ~1 Stunde bis es sich auf den BZ auswirkt und deshalb eine Stunde vorm aufstehen.
Bei der BSR muss ja auch die Änderung 1 Stunde vorher vorgenommen werden.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 27, 2005, 13:56
Hab es auch als Joke aufgefasst, wir stehen ja nicht in einen Konkurrenzkampf mit den Werten :knuddel:
oder habe ich da was verpasst  :kratz:   

Eigentlich nicht. Die nächste Insulinolympiade findet ja auch erst wieder in zwei Jahren statt :zwinker: :lachen:

Zitat
Das Insulin braucht ja nun auch ~1 Stunde bis es sich auf den BZ auswirkt und deshalb eine Stunde vorm aufstehen.
Bei der BSR muss ja auch die Änderung 1 Stunde vorher vorgenommen werden.

Das Noradrenalin braucht aber auch seine Zeit, bis es sich auf den BZ auswirkt. (Das ist eben kein Basal-, sondern ein Bolusbedarf)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 27, 2005, 14:14
Eigentlich nicht. Die nächste Insulinolympiade findet ja auch erst wieder in zwei Jahren statt :zwinker: :lachen:

 :lachen: :lachen: ... na dann bleibt ja noch Zeit zum trainieren  :zwinker:


Zitat
Das Noradrenalin braucht aber auch seine Zeit, bis es sich auf den BZ auswirkt. (Das ist eben kein Basal-, sondern ein Bolusbedarf)

Ahh verstehe, vielen dank für die Erklärung  :)
Hatte immer gedacht das Noradrenalin pauert gleich rein  :mauer:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 28, 2005, 13:54
Hatte immer gedacht das Noradrenalin pauert gleich rein  :mauer:

In seiner Hauptwirkung (Zusammenziehen der Blutgefäße und damit Steigerung des Blutdrucks, sowie Erhöhung der Schlagkraft des Herzens) ja. Da wirkt es wirklich sofort, innerhalb weniger Sekunden.

In der Nebenwirkung eben länger. Wie Glukagon wirkt auch Noradrenalin auf die Glucoseausschüttung aus der Leber. Und du weißt ja sicher selbst, daß Traubenzucker oral schneller wirkt als eine Glukagonspritze.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 28, 2005, 16:53
In der Nebenwirkung eben länger. Wie Glukagon wirkt auch Noradrenalin auf die Glucoseausschüttung aus der Leber. Und du weißt ja sicher selbst, daß Traubenzucker oral schneller wirkt als eine Glukagonspritze.

 :ja: TZ Oral eingenommen wirkt nach ca. 10 Minuten und das Glukagon braucht länger, da es ja nur die Reaktion auslöst und nicht
den BZ selber erhöht.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 00:04
Hallo zusammen,

:ja: TZ Oral eingernommen wirkt nach ca. 10 Minuten und das Glukagon braucht länger, da es ja nur die Reaktion auslöst und nicht
den BZ selber erhöht.

Traubenzucker beginnt vielleicht nach 10 Minuten zu wirken. Der TZ ist dann wie jede schnelle BE vollständig nach ca. 90 bis 120 Minuten im Blut.
Der BZ Anstieg bei einem niederen BZ kommt wo anders her.

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 00:10
Hallo zusammen,

ich kann nur davon abraten i. m., d. h. in den Muskel zu spriten. Das führt zwar zu einer schnelleren Wirkung des Insulins aber i. m. zu spriten gilt unter Ärzten als Kunstfehler.
Mit i. m. spriten kann man den Muskel irreperabel schädigen.

Wenns unbedingt schnell, reproduzierbar und sicher sein soll kann ich i. v., d. h. in die Vene empfehlen. Führt nur in 10% der Fälle zur Hypo und garantiert nicht zu einer Unterzuckerung.
Allerdings sollte man sich das i. v. Spritzen von jemand zeigen lassen der weiss wie das zu machen ist. Es ist aber nicht wirklich schwer.

Grüßle

Norbert

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 00:14
Hallo zusammen,

schade das sich Tatjana alias Quo nicht mehr meldet. Von Ihren Antworten bin ich mir sicher das Sie auch bei Teupe zur Schulung war.

So wie sich mir die Probleme beim Durchlesen darstellen vermute ich das wir hier einen netten Wechsel von up- und down-Regulation vorliegen haben. Vielleicht auch noch mal angereichert mit einer Lipolyse.

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 29, 2005, 09:33
Traubenzucker beginnt vielleicht nach 10 Minuten zu wirken. Der TZ ist dann wie jede schnelle BE vollständig nach ca. 90 bis 120 Minuten im Blut.
Der BZ Anstieg bei einem niederen BZ kommt wo anders her.

Woher soll der Anstieg sonst kommen  :gruebeln:
Gut Gegenregulation, aber wenn die immer greifen würde (was sie nicht macht),
würde man nie eine Schwere Unterzuckerung mit Fremdhilfe bekommen.
Das die Gegenregulation nicht immer greift sieht man ja auch schon an den Werten nach der Hypo.
Das eine mal ist der Wert bei gleicher Ausgangslage und gleicher Einnahme an TZ-BE´s nach der Hypo höher als das andere mal.

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 29, 2005, 09:45
Oh man,

ich versteh die welt nimmer, jetzt war der BZ gerade mal ein paar tage gut...
jetzt habe ich anstieg zwischen 22 und 00 Uhr, zwischen 03:00 und 05:00 Uhr und zwischen 06:00 und 08:00 Uhr. :mauer:
alles basal natürlich, ich raff nix mehr  :kratz:
ein glück hab ich morgen kontrolltermin, hoffentlich hat der doc ne idee, ich kann ja nicht jede nacht testen, korrigieren, 2 nächte warten, testen, korrigieren etc. 
so langsam bin ich wirklich sauer  :moser:

wenn der mir morgen keinen tipp geben kann, dann werde ich echt noch testen, wie tief ne paradigm fallen kann ohne kaputt zu gehen :boese: :wehren:

naja, mal abwarten, was er zu sagen hat

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 09:56
Hallo Lord,

Traubenzucker beginnt vielleicht nach 10 Minuten zu wirken. Der TZ ist dann wie jede schnelle BE vollständig nach ca. 90 bis 120 Minuten im Blut.
Der BZ Anstieg bei einem niederen BZ kommt wo anders her.

Woher soll der Anstieg sonst kommen  :gruebeln:
Gut Gegenregulation, aber wenn die immer greifen würde (was sie nicht macht),
würde man nie eine Schwere Unterzuckerung mit Fremdhilfe bekommen.
Das die Gegenregulation nicht immer greift sieht man ja auch schon an den Werten nach der Hypo.
Das eine mal ist der Wert bei gleicher Ausgangslage und gleicher Einnahme an TZ-BE´s nach der Hypo höher als das andere mal.

Lord


Der Anstieg kommt von Glykose aus dem Zwischenzellwasser. Austausch erfolgt ohne Insulin rein auf dem Osmose Prinzip.

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 09:59
Hallo

Oh man,

ich versteh die welt nimmer, jetzt war der BZ gerade mal ein paar tage gut...
jetzt habe ich anstieg zwischen 22 und 00 Uhr, zwischen 03:00 und 05:00 Uhr und zwischen 06:00 und 08:00 Uhr. :mauer:
alles basal natürlich, ich raff nix mehr  :kratz:
ein glück hab ich morgen kontrolltermin, hoffentlich hat der doc ne idee, ich kann ja nicht jede nacht testen, korrigieren, 2 nächte warten, testen, korrigieren etc. 
so langsam bin ich wirklich sauer  :moser:

wenn der mir morgen keinen tipp geben kann, dann werde ich echt noch testen, wie tief ne paradigm fallen kann ohne kaputt zu gehen :boese: :wehren:

naja, mal abwarten, was er zu sagen hat

so long

bei Dir stimmt irgentwass an der Basalrate nicht. Wie bist Du sicher das es nur die Basalrate ist? Hast Du mehere Tage nichts gegessen :D
Stimmt wenigstens das Verhältnis Basal zu Bolusinsulin (50:50 +-10%)?

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 29, 2005, 11:18
bei Dir stimmt irgentwass an der Basalrate nicht. Wie bist Du sicher das es nur die Basalrate ist? Hast Du mehere Tage nichts gegessen :D
wenn bolus um 22 uhr fertig, dann muss 00:00 uhr doch basal sein?
was hat das mit mehere Tage nichts gegessen zu tun?
Zitat
Stimmt wenigstens das Verhältnis Basal zu Bolusinsulin (50:50 +-10%)?
nein, das stimmt nicht, mein arzt weiss das auch. die regel funzt nicht, sonst hätt ich ständig hypos

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 11:41
Hallo ,
um sicher zu sein das kein Bolus mehr wirkt muss man längere Zeit nichts gegessen haben. Die Wirkdauern von Insulin im Beipackzettel kann man vergessen :-(

Warum soll die 50:50 (+-) Regel nicht funktionieren? Unbekanntes Eigeninsulin das noch wirkt und damit die Regel nicht auswertbar macht?
Beim Typ 1 ohne Eigeninsulin sollte die Regel funktionieren.

Grüßle

Norbert
 
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 29, 2005, 12:06
Hallo ,
um sicher zu sein das kein Bolus mehr wirkt muss man längere Zeit nichts gegessen haben. Die Wirkdauern von Insulin im Beipackzettel kann man vergessen :-(
wenn ich um 1730 Bolus gebe, wird er doch wohl um 00:00 Uhr fertig sein, oder??
Zitat
Warum soll die 50:50 (+-) Regel nicht funktionieren? Unbekanntes Eigeninsulin das noch wirkt und damit die Regel nicht auswertbar macht?
Beim Typ 1 ohne Eigeninsulin sollte die Regel funktionieren.
mein Bolusbedarf sind ca. 30 Einheiten, mein Basal sind 9,9 Einheiten. Tagsüber stimmt das Basal auch, das habe ich durch die Auslassversuche getestet, nur nachts nicht. wenn ich aber die Basalrate auf 15 Einheiten anhebe, dann kann ich mich gleich an nen glucosetropf hängen.  ;D
ich habe bei 20 Einheiten angefangen, mit dem rennerschema umgerechnet, und bin bei 8,8 Einheiten gelandet, z.Zt. muss ich wie gesagt anheben, aber 50:50 - das wäre lebensmüde bei mir.

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Gela am Mai 29, 2005, 12:29
@|NQ|Eraser: Wenn ich diesen Thread von Anfang an verfolge, fällt mir auf, dass du dich selber sehr unter Druck setzt.
Es ist absolut verständlich, dass du schnellst möglich die Basalrate in den Griff bekommen möchtest.

Eine Pumpeneinstellung dauert eben ihre Zeit, bei manch einem Diabetiker dauert es auch ein wenig länger.

 Innere Ruhe und Gelassenheit und eine gewisse Distanz zum Diabetes sind gute Voraussetzungen für einen ausgeglichenen Geist und Seelenhaltung.
Schlechte Werte sollten nicht als persönliches Versagen aufgefasst werden und das Damoklesschwert Spätschäden im Hinterkopf @Lord zu haben, kann mental auch nur schwächen.
Der Mensch wird sehr kopflastig und das wirkt sich nicht nur negativ auf die BZ-Werte aus.

Mehr als Testen, agieren und angemessen reagieren, können wir nicht tun.

"Der Weg ist das Ziel" , für mich das Resultat meiner 29 DMJahre.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 12:41
[ wenn ich um 1730 Bolus gebe, wird er doch wohl um 00:00 Uhr fertig sein, oder??
Zitat

Warum sollte da nicht noch etwas wirken. Du Verwendest nach meinem Wissen ein Normalinsulin und das wirkt deutlich länger als 4 - 6 Stunden. Je nach Dosis Höhe auch länger oder kürzer.

mein Bolusbedarf sind ca. 30 Einheiten, mein Basal sind 9,9 Einheiten. Tagsüber stimmt das Basal auch, das habe ich durch die Auslassversuche getestet, nur nachts nicht. wenn ich aber die Basalrate auf 15 Einheiten anhebe, dann kann ich mich gleich an nen glucosetropf hängen.  ;D
ich habe bei 20 Einheiten angefangen, mit dem rennerschema umgerechnet, und bin bei 8,8 Einheiten gelandet, z.Zt. muss ich wie gesagt anheben, aber 50:50 - das wäre lebensmüde bei mir.

so long

Das kann und wird so nicht funktionieren mit 30 Einheiten Bolus und 9.9 Basal. Und die Auslassversuchergebnisse Tags und Nachts glaube ich nicht.
Da wir ja nach Deinem Profil nicht so weit auseinander wohnen biete ich Dir auf jeden Fall man an das wir telefonieren um das zu diskutieren.
Telefonnummer kommt per PM.

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 29, 2005, 17:51
:ja: TZ Oral eingenommen wirkt nach ca. 10 Minuten

Yep :ja:

Deswegen nehme ich auch lieber Carrero (das wirkt zügiger).

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 29, 2005, 17:54
Wenns unbedingt schnell, reproduzierbar und sicher sein soll kann ich i. v., d. h. in die Vene empfehlen.

Dazu braucht man aber eine Spritze. Mit dem Pen geht es nicht.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 18:32
Hallo Jörg,

:ja: TZ Oral eingenommen wirkt nach ca. 10 Minuten

Yep :ja:

Deswegen nehme ich auch lieber Carrero (das wirkt zügiger).



Da hast Du wohl ein paar Smilies vergessen.

Alle schnellen BE's sind gleich langsamm. Vollständige Aufnahme einer schnellen BE (TZ, Cola (nicht light) usw.) erfolgt nach ca 60 - 90 Minuten.
Und von langsammen BE's haben wir noch nicht gesprochen.

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 18:33
Hallo Jörg,

Wenns unbedingt schnell, reproduzierbar und sicher sein soll kann ich i. v., d. h. in die Vene empfehlen.

Dazu braucht man aber eine Spritze. Mit dem Pen geht es nicht.

Na die Spritze (Einweg) sollte doch bei jedem Pumpi bzw. Pumpiene immer am Mann äh Frau sein oder? :D :D
Fehlt aber immer noch etwas zum Blut stauen.

Grüßle

Norbert
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 29, 2005, 19:46
Deswegen nehme ich auch lieber Carrero (das wirkt zügiger).

Ja das habe ich auch festgestellt das Carrero, Jubin & Co schneller wirkt.
Das Zeug ist nur recht teuer und eckelhaft süß  :kotz:
Das nehme ich nur in einem Extrenfall, wenn ich es immer nehmen würde, würde  ich bei meiner unregelmäßigen Empfindlichkeit
und dementsprechend häufigeren niedrigen Werten zum TOP-KUNDEN des Jahres gewählt  :lachen:

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 29, 2005, 19:49
Da hast Du wohl ein paar Smilies vergessen.

Alle schnellen BE's sind gleich langsamm. Vollständige Aufnahme einer schnellen BE (TZ, Cola (nicht light) usw.) erfolgt nach ca 60 - 90 Minuten.
Und von langsammen BE's haben wir noch nicht gesprochen.

Also das wiederspricht so ziemlich vielen was über die Jahre immer erzählt worden ist.
Woher hast Du diese Informationen  :kratz:
Das Cola einige Zeit benötigt ist klar, ist ja auch Haushaltzzucker der noch gespalten werden muss.
Nicht aber bei TZ, der ist schon gespalten und geht sofort ins Blut.

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: unknown am Mai 29, 2005, 20:50
Hallo Lord,

Da hast Du wohl ein paar Smilies vergessen.

Alle schnellen BE's sind gleich langsamm. Vollständige Aufnahme einer schnellen BE (TZ, Cola (nicht light) usw.) erfolgt nach ca 60 - 90 Minuten.
Und von langsammen BE's haben wir noch nicht gesprochen.

Also das wiederspricht so ziemlich vielen was über die Jahre immer erzählt worden ist.
Woher hast Du diese Informationen  :kratz:
Das Cola einige Zeit benötigt ist klar, ist ja auch Haushaltzzucker der noch gespalten werden muss.
Nicht aber bei TZ, der ist schon gespalten und geht sofort ins Blut.

Lord


Ich habe das in der Schulung bei einem Diabetologen gehört und Meßkurven des Blutzuckeranstieges von schnellen BE's gesehen.
Und der BZ Ansteig kommt nicht vom TZ sondern aus dem Körper (Zwischenzellwasser) bei einem niederen BZ. Im Übrigen mache ich mir über einen niederen BZ keine großen Gedanken wenn ich keine Unterzuckersymtome habe.

Grüßle

Norbert
 
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 31, 2005, 12:34
Da hast Du wohl ein paar Smilies vergessen.

Nein, das sind Erfahrungswerte. Carrero wirkt bei mir wirklich schneller als normaler TZ. Was auch schneller wirkt ist normaler TZ in Apfelsaft aufgelöst.

Ich hatte mal ein mordsmäßige Hypo, weil ich den GI von Reibekuchen nicht bedacht hatte. TZ/Carrero einfach zu schlucken hätte mir nicht geholfen, weil das Fett ja die Magen-Darm-Bewegung herabsetzt. Es wäre also auch verspätet angekommen.

Was geholfen hat war das Carrero möglichst ange im Mund zu behalten (weil die Aufnahme von Monosacchariden auch schon über die Mundschleimhaut beginnt).
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 31, 2005, 12:37
Na die Spritze (Einweg) sollte doch bei jedem Pumpi bzw. Pumpiene immer am Mann äh Frau sein oder? :D :D

Bei mir jedenfalls schon :ja:

Zitat
Fehlt aber immer noch etwas zum Blut stauen.

Jeder der schon mal "Christiane F." gesehen hat wird da schon was finden :zwinker:

Ich hab früher mit einem Gürtel gestaut. Mittlerweile hab ich auch einen Stauschlauch dafür. Allerdings habe ich den BZ schon jahrelang nicht mehr i.v. korrigiert.
(Aber letztes Jahr die Chemo hab ich mir selbst verpasst, weil ich keine Lust hatte eine halbe Stunde beim Arzt zu warten um mir eine Spritze geben zu lassen)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Mai 31, 2005, 12:40
Das Zeug ist nur recht teuer und eckelhaft süß  :kotz:

Yep. Hat dann aber auch den "Vorteil", daß man es nicht als Nascherei-Ersatz nimmt :zwinker:

Jubin hab ich noch nicht probiert.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 31, 2005, 13:04
Jubin hab ich noch nicht probiert.
hast du nix verpasst, das zeug ist auch wirklich nur für notfälle zu gebrauchen, freiwillig nimmt das keiner  ;D

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Mai 31, 2005, 13:44
Was auch schneller wirkt ist normaler TZ in Apfelsaft aufgelöst.

Yep.
Bei mir wirkt z.B. Bananensaft schneller/besser als Apfelsaft.
TZ und Bananensaft im Duo sind ganz gut, wenigstens mal was anderes bzw. nicht nur TZ.
Jubin und Co sind wirklich nur etwas im Extremfall, habe immer eine Tube im Auto.
Ist sozusagen meine stille Notreserve, TZ im Handschufach liegen lassen kommt nicht so gut... 
nach 1 Woche braucht man dann schon fast Hammer und Meisel  :zwinker:

Lord
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: |NQ|Eraser am Mai 31, 2005, 15:21
So,

nachdem ich gestern beim Arzt war bin ich wieder etwas schlauer. Er meinte zwar, dass ich die Anpassung von der Menge her richtig gemacht habe, aber ich hab dabei das "wellenprofil" relativ stark verändert. Hab also gestern unter Anleitung die Basalrate von den Zeiten etwas verändert, so dass die Wellenform wieder richtig gestimmt hat, und siehe da:
die werte sind gut :ja: hoffentlich bleiben sie das jetzt auch...

so long
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Adrian am Juni 01, 2005, 02:35
Jubin hab ich noch nicht probiert.
hast du nix verpasst, das zeug ist auch wirklich nur für notfälle zu gebrauchen, freiwillig nimmt das keiner  ;D

so long

Also ich finds lecker ;-)
Und super für unter die Dusche... sonst hab ichs auch nicht dabei.

lg
Adrian
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 01, 2005, 14:31
Jubin hab ich noch nicht probiert.
hast du nix verpasst, das zeug ist auch wirklich nur für notfälle zu gebrauchen, freiwillig nimmt das keiner  ;D

so long

Also ich finds lecker ;-)
Und super für unter die Dusche... sonst hab ichs auch nicht dabei.

Also ich nehm ja lieber das Duschgel von Palmolive ("Milch und Honig"), aber jeder so wie er mag :zwinker: :duck:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Adrian am Juni 02, 2005, 13:59
Jubin hab ich noch nicht probiert.
hast du nix verpasst, das zeug ist auch wirklich nur für notfälle zu gebrauchen, freiwillig nimmt das keiner  ;D

so long

Also ich finds lecker ;-)
Und super für unter die Dusche... sonst hab ichs auch nicht dabei.

Also ich nehm ja lieber das Duschgel von Palmolive ("Milch und Honig"), aber jeder so wie er mag :zwinker: :duck:

Hey, ich glaube, das nehme ich auch! Muss mal meine Freundin fragen ;-)
Naja, bin einmal nachm Sport abgestürzt -  und hab jetzt immer auch beim Duschen Angst.

lg
Adrian
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 03, 2005, 11:42
Zitat
Also ich nehm ja lieber das Duschgel von Palmolive ("Milch und Honig"), aber jeder so wie er mag :zwinker: :duck:

Hey, ich glaube, das nehme ich auch! Muss mal meine Freundin fragen ;-)

Was ich daran so mag ist der Geruch: riecht total nach einer guten Pina Colada :lecker:

Zitat
Naja, bin einmal nachm Sport abgestürzt -  und hab jetzt immer auch beim Duschen Angst.

Ist doch okay. Ich hab den nächsten Beutel Carrero auch inmmer in Griffweite. :ja:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 08, 2005, 14:59
Hallo,

jetzt war der BZ gerade mal ein paar tage gut... jetzt habe ich anstieg zwischen 22 und 00 Uhr, zwischen 03:00 und 05:00 Uhr und zwischen 06:00 und 08:00 Uhr.

Ich habe den Thread nur quergelesen. Vielleicht wiederhole ich da auch das eine oder andere.

Schon ziemlich früh kam mir beim Lesen der Gedanke, dass Deine Basalrate vor Mitternacht schon zu knapp ausfällt.
Das könnte zu dem Anstieg zwischen 22:00 und 0:00 Uhr passen.

Wenn die Basisversorgung nur etwas oder nur kurzfristig zu knapp wird, kommt es zu langsam beginnenden Resistenzen im Stroffwechsel. Diese machen sich nicht unbedingt sofort durch einen signifikanten Anstieg des BZ bemerkbar, sondern können diesen erst nach Stunden, z. B. beim Dawn, deutlich werden lassen.

Wenn Du diesen Anstieg an der falschen Stelle korrigierst, brauchst Du u. U. mehrere Insulineinheiten dafür, und läufst in Gefahr die Resistenz trotzdem noch weiter zu behalten. An der richtigen Stelle die BSR korrigiert, können ggf. wenig 0,1 er Einheiten Insulin ausreichend sein. Rausbekommen wirst Du das aber nur per Versuch und Irrtum, oder, besser, per EAV (Essen-Auslass-Versuch) am Abend.

Da Du ein recht langwirksames Humaninsulin pumpst, musst Du beachten, dass durch die Wirkdauer, bis zu 6 Stunden abhängig von der Größe des letzten Essensbolus, so manches BSR-Loch gestopft wird. Abgesehen mal von Einflüssen der zugeführten Nahrung, wo es auch auf Menge und Zusammensetzung ankommt.

Dabei ist zu beachten, dass Fett und Eiweiß zur Verstoffwechselung Insulin benötigen und zwar über ca. 9 Stunden.

Das ist normalerweise in der Basalrate eingebaut. Nimmst Du deutlich mehr oder weniger davon zu Dir, musst Du entsprechend zusätzich insulinieren, bzw. sogar die BSR temporär absenken.

Eis (insbesondere Milcheis, möglichst mit Schokoglasur) am späten Abend Sahnejoghurt und überhaupt Betthupferl mit hohem Fett/EW-Anteil solltest Du in der Einstellphase unbedingt weglassen, weil Du das nicht berechnen kannst und der Insulinbedarf dafür bis zu 9 Stunden bestehen kann.

Das mit dem verzögerten BZ-Anstieg bei BSR-Lücke war vor einiger Zeit mal in dsmd diskutiert. Habe es dort aber leider nicht mehr rausgooglen können.

Weiß da noch jemand den Thread?   :kratz:

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 08, 2005, 20:08
Das mit dem verzögerten BZ-Anstieg bei BSR-Lücke war vor einiger Zeit mal in dsmd diskutiert. Habe es dort aber leider nicht mehr rausgooglen können.

Weiß da noch jemand den Thread?   :kratz:

Kann es sein, daß du "These zum Basalratentest" meinst? (gestartet am 12.08.2004)

http://makeashorterlink.com/?Z4395293B
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 08, 2005, 23:23
n' Abend Jörg,


Kann es sein, daß du "These zum Basalratentest" meinst? (gestartet am 12.08.2004)

http://makeashorterlink.com/?Z4395293B

Ja genau, das war der Thread in dsmd, danke auch!

Habe ich gleich wieder gelesen. Ist schon ganz interessant bezogen auf das hier bewegte Thema der BSR-Findung.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 10, 2005, 13:53
Ist schon ganz interessant bezogen auf das hier bewegte Thema der BSR-Findung.

Das ganze Thema ist eh interessant: in der gesamten hochklassigen Fachliteratur (Berger, Mehnert, Scherbaum, Austenat) findet sich nirgends eine genaue Vorgehensweise.

Die auf http://www.diabetesinfo.de/therapie/basaltest.php ist übrigens von Susanne durchgesehen worden; sie findet da keine Fehler.

Dafür habe ich aber auch Meinungen gehört, die von "Ein Basaltest sollte mindestens 24-36 Stunden gehen" bis hin zu "An der BR hat der Patient nicht zu fummeln, das ist ärztliche Aufgabe"

Lediglich im Buch von Teupe findet man ein paar kleinere Hinweise, und er spricht sich darin auch für eine Mahlzeitenbezogene Analyse aus, die also nicht über den gesamten Tag dauern sollte.

(Das Teupe-Buch habe ich mal bei eBay gefunden :zwinker: )
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 15, 2005, 21:47
Grüß' dich Jörg,

Zitat
Das ganze Thema ist eh interessant: in der gesamten hochklassigen Fachliteratur (Berger, Mehnert, Scherbaum, Austenat) findet sich nirgends
eine genaue Vorgehensweise.

Soweit ich mich entsinne, ist halt so 15 Jahre her,  hat Austenat auch nur eine Mahlzeit (höchstens noch bis kurz nach 2. ausgelassener Mahlzeit) in den BSR-Test
einbezogen. Nächtens nimmt Austenat in der Nachtklinik 2-stündlich BZ-Werte.

In der DK Mergentheim ist es entsprechend, nur dass nächtens im Normalfall 3 stündlich gemessen wird. Nachdem ich anfangs, geprägt auf
den 2-Stundenabstand, skeptisch war, hab ich mich dann aber voll vom 3-Stundensystem überzeugt. Ich denk mal Teupe macht das auch?

Zitat
... habe ich aber auch Meinungen gehört, die von "Ein Basaltest sollte mindestens 24-36 Stunden gehen
" bis hin zu "An der BR hat der Patient nicht zu fummeln, das ist ärztliche Aufgabe"

Ist immer mal wieder Thema. 24-36 Stunden BSR-Test ist für einen "normalen" Typ 1, IMHO völliger Humbug und kann nur zu einem Ergebnis
führen, zu dem Hinweis, dass der Meinungsführer von Diabetes- und Stoffwechselbedingungen wenig Plan sein eigen nennt.

Bei der zweiten Meinung sehe ich das eigentlich genauso. Aber da kann auch "nur" eine heftige Überdosis bornierter Arroganz dahinterstecken
(Wo bitte finde ich den Smily "Brett vor Kopf" ?).  Ersatzsmily:  :mauer:

Wenn ich mal zur Abteilung "meine Geschichte" komme, kann ich ein paar "launige" Dönekens beitragen.  :tock:   :party:

Bei Typ 2 oder 1c (Doppeldiabetes), insbesondere bei bestehender Up-Regulation, mag eine längere Fastenperiode was bringen. Das hat aber
dann nicht wirklich mit BSR-Findung zu tun.

Zitat
Lediglich im Buch von Teupe findet man ein paar kleinere Hinweise. und er spricht sich darin auch für eine Mahlzeitenbezogene Analyse aus,
 die also nicht über den gesamten Tag dauern sollte.

Ich wollte mir immer noch mal die aktuelle Pumpenschulung aus der DK Mergentheim, es gibt auch eine ICT-Version, bestellen.
Da steht vermutlich auch mehr zu BSR-Testung drin.
 
Grundsätzlich ist jedenfalls die gemeinsame Wurzel der Theoreme in der DK und bei Teupe bis auf den heutigen Tag nachvollziehbar, bis hin zur Art der
BZ-Protokollierung.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 15, 2005, 23:19
einbezogen. Nächtens nimmt Austenat in der Nachtklinik 2-stündlich BZ-Werte.

Ist sicher genauer. Und stationär muß man ja nicht allzu wach werden.
Die Königslösung wäre aber sicher ein CGMS.

Zitat
Bei Typ 2 oder 1c (Doppeldiabetes), insbesondere bei bestehender Up-Regulation, mag eine längere Fastenperiode was bringen. Das hat aber dann nicht wirklich mit BSR-Findung zu tun.

Yep. Und sollte auch - gerade bei Diabetikern - mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Juni 16, 2005, 02:15
einbezogen. Nächtens nimmt Austenat in der Nachtklinik 2-stündlich BZ-Werte.

Ist sicher genauer. Und stationär muß man ja nicht allzu wach werden.
Die Königslösung wäre aber sicher ein CGMS.
Zitat

Ich hatte Gelegenheit das in der Nachtklinik auszuprobieren: einige Mit-Patientinnen fuehlten sich sehr in ihrem Schlaf gestoert - ich fand es sehr komfortabel zur Ausnahme einmal nicht nachts vom Wecker zum Messen geklingelt zu werden, sondern nur im "Schlaf" eine Hand aus dem Bett halten zu muessen. Mit der jeweils eigenen Stechhilfe wurde dann dem Finger der am lautesten Hier! schrie ein Mini-Tropfen abgerungen, und die Hand hat dann noch ein Tupferle zum Festhalten bekommen bevor sie wieder zurueckgereicht wurde.
Wach werden musste nur wer eine halbe Stunde spaeter nach der Auswertung noch ein Glas Apfelsaft schluerfen durfte :)
Morgens lagen entsprechend viele Tupferles in und um die Betten verstreut, nach dem Fruehstueck war der Tagesablauf dann wieder der eigene.

Ein CGMS haette da vermutlich keinen wesentlichen Vorteil gebracht ausser es weckt bei einer naechtlichen Hypo? Wenn es dies tut, wuerde der Einsatz eines CGMS zumindest Personalkosten sparen und eine ambulante Version mit taeglicher Besprechung ermoeglichen.

Problematisch koennte dabei allerdings sein, dass sich das fuer den Arzt vermutlich sehr schlecht abrechnen laesst, wohingegen fuer eine stationaere oder teilstationaere Variante sicherlich Vergleichssaetze existieren innerhalb deren Rahmen die Kassen mitspielen.

Viele Gruesse, Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 16, 2005, 03:54
Hallo Tatjana,

...  ich fand es sehr komfortabel zur Ausnahme einmal nicht nachts vom Wecker zum Messen geklingelt zu werden,

Das ging mir genauso, als Murmeltierschläfer hab ich das kaum mitbekommen. Daher fand ich die 2 Stundenabstände auch nicht wirklich störend.
In Mergentheim war es dagegen ziemlich Usus, die Patienten selbst zum Messen an-, besser aufzustacheln.  Begründung: Training für die häuslichen Fortführungen.
Das störte schon eher.

Wenn ich aber zuhause selber den Wecker ... dann lob ich mir doch 3 Schlafstunden dazwischen.

Zitat
Ein CGMS haette da vermutlich keinen wesentlichen Vorteil gebracht ausser es weckt bei einer naechtlichen Hypo? Wenn es dies tut, wuerde der Einsatz eines CGMS zumindest Personalkosten sparen und eine ambulante Version mit taeglicher Besprechung ermoeglichen.

ACK. Natürlich wäre ein BZ-Sensor mit Speicher überhaupt ideal für zu Hause. Gleich noch mit Alarmgeber.  :bruellen:
Ist aber erst mal "ausgependrad", das Thema.

Zitat
Problematisch koennte dabei allerdings sein, dass sich das fuer den Arzt vermutlich sehr schlecht abrechnen laesst, wohingegen fuer eine stationaere oder teilstationaere Variante sicherlich Vergleichssaetze existieren innerhalb deren Rahmen die Kassen mitspielen.

Jedenfalls sind die Sätze der Nachtklinik in B schon recht hoch gewesen. Das kommt mit einem CGMS für zu Hause kaum zusammen. Woanders gab' s für deutlich weniger Vollpension.  :D

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Juni 16, 2005, 07:19
Ist sicher genauer. Und stationär muß man ja nicht allzu wach werden.

Würde mich auch mal reizen einen CGMS auszuprobieren  :zwitscher:
Krankenhaus bringt mir nichts, ich erinnere mich noch an meinen Aufenthalt da
wurden Pumpenträger grundsätzlich zweimal in der Nacht gemessen  :moser: :schimpf:
und da ich in einer "fremden" Umgebung von den kleinsten Geräuschen hellwach werde
brachte mir die Messung der Krankenschwester kaum etwas.
Dauerte auch erstmal ein wenig bis ich wieder eingeschlafen bin.
Nach meinen Aufenthalt brauchte ich dann erstmal 5 Tage Dauerschlaf  :lachen:
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 16, 2005, 12:05
Ein CGMS haette da vermutlich keinen wesentlichen Vorteil gebracht ausser es weckt bei einer naechtlichen Hypo?

Ich glaub nicht, daß es das kann. Das von Minimed zeigt ja nicht mal die Daten auf einem Display an :knatschig:

Aber einen Vorteil sehe ich schon, weil die Messungen noch wesentlich häufiger sind. Da kann man genauer ablesen, ab wann eine Einstellung zu kippen beginnt.

Zitat
Problematisch koennte dabei allerdings sein, dass sich das fuer den Arzt vermutlich sehr schlecht abrechnen laesst,

Wenn es nicht allzu teuer ist, dann würde ich dafür auch etwas zuzahlen!
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Juni 16, 2005, 13:15
Aber einen Vorteil sehe ich schon, weil die Messungen noch wesentlich häufiger sind. Da kann man genauer ablesen, ab wann eine Einstellung zu kippen beginnt.

Als Ueberpruefung einer halbwegs stehenden BR oder zur Abklaerung gezielter Fragestellungen faende ich es eine tolle Sache. In den entsprechenden Stoffwechselzustand (Lipolysefrei, keine infektbedingten Resistenzen, up-Regulation durchgezogen) sollte man sich aber vorher gebracht haben. Bei den BR-Tests, Tests zum Aufstehphaenomen, etc faende ich es dann extrem spannend, und mit Sicherheit hilfreicher als die selbstgenommenen Stichpunktwerte. Die kann/sollte man zwar alle mehrfach nehmen, kann dann noch Zeitpunkte variieren, aber das sind eben doch recht weitmaschige Zeitabschnitte, und wenn dann etwas dazwischen kommt (infektbedingte Resistenz mit anschliessender down-Regulation z.b.) dann darf man wieder von vorne anfangen.

:pappnase: Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 16, 2005, 14:05
Hallo zusammen,

Zitat
CGMS

Aber einen Vorteil sehe ich schon, weil die Messungen noch wesentlich häufiger sind.
 Da kann man genauer ablesen, ab wann eine Einstellung zu kippen beginnt.

Ich nehme an, dass ein CGMS in der ganz überwiegenden Mehrzahl der Einstellungsfälle eher als nette
Spielerei betrachtet werden darf.  ???

Mit 2 bis 3 stündlichen Messungen dürfte das gut bis befriedigend anpassbar sein. Allzu genaue
Definitionen sind IMHO i. d. R. aller Fälle eh fraglich, da weitere Faktoren, Bewegung, Resorptions-
unterschied, Nahrungsvarianzen etc. etc. die Genauigkeit doch wieder in Frage stellen dürften.
 
Es soll allerdings schon Diabetiker geben, bei denen es zu äußerst kurzfristigen und extremen Schwankungen
im BZ kommt, vertrat jedenfalls Austenat vor etlichen Jahren mal. Da ist CGMS dann sicher sehr sinnvoll.

... und wenn dann etwas dazwischen kommt (infektbedingte Resistenz mit anschliessender down-Regulation z.b.) dann darf man wieder von vorne anfangen.

Down-Regulation ist mir selber doch recht fremd. Allerdings verstehe ich nicht so recht, warum nach einem Infekt der
BSR-Test wieder von vorne beginnen soll, sofern es keine nennenswerten biorhythmischen Verschiebungen gibt.

Solche Situationen habe ich selber bislang per %ualer TBR gehandelt. Ging eigentlich immer recht gut, natürlich mit deutlichen
Ausreißern.  Wenn der Infekt dann abklingt wird auch die TBR in Schritten wieder zurück genommen.

Es gibt sicherlich Andere, insbesondere Resistenzgeplagte, die dabei deutlich(er) downregulieren.
Aber auch in einer Down-Regulation sollte doch das Profil recht gleich bleiben, nur das Niveau, d. h. die Menge ändert sich???

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Juni 16, 2005, 14:29
... und wenn dann etwas dazwischen kommt (infektbedingte Resistenz mit anschliessender down-Regulation z.b.) dann darf man wieder von vorne anfangen.

Allerdings verstehe ich nicht so recht, warum nach einem Infekt der
BSR-Test wieder von vorne beginnen soll, sofern es keine nennenswerten biorhythmischen Verschiebungen gibt.

Da habe ich mich moeglicherweise missverstaendlich ausgedrueckt. Mir ging es um den Zeitraum, zu dem die BR-Findung noch nicht abgeschlossen ist. Wenn mitten in den BR-Tests durch eine laengere Resistenzphase der Gesamtbedarf steigt kann man mit den Tests ja nicht einfach so "weitermachen", sondern muss erst wieder den Zustand vor dem ganzen "Aerger" herstellen. Das kann so eine BR-Findung ziemlich in die Laenge ziehen.

Viele Gruesse, Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 16, 2005, 15:31
Ich nehme an, dass ein CGMS in der ganz überwiegenden Mehrzahl der Einstellungsfälle eher als nette
Spielerei betrachtet werden darf.  ???

Das sehe ich nicht so.

Zitat
Mit 2 bis 3 stündlichen Messungen dürfte das gut bis befriedigend anpassbar sein. Allzu genaue
Definitionen sind IMHO i. d. R. aller Fälle eh fraglich, da weitere Faktoren, Bewegung, Resorptions-
unterschied, Nahrungsvarianzen etc. etc. die Genauigkeit doch wieder in Frage stellen dürften.

Na das sollte aber schon klar sein, daß man für einen Basaltest auch einen Basalzustand herstellen sollte.

Zitat

Es soll allerdings schon Diabetiker geben, bei denen es zu äußerst kurzfristigen und extremen Schwankungen
im BZ kommt, vertrat jedenfalls Austenat vor etlichen Jahren mal. Da ist CGMS dann sicher sehr sinnvoll.

Wenn die regelmässig sind ja. Bei Brittle eher weniger (denn da ist eh so gut wie nichts vorhersagbar)

Zitat
Aber auch in einer Down-Regulation sollte doch das Profil recht gleich bleiben, nur das Niveau, d. h. die Menge ändert sich???

Das glaub ich eher nicht. Wirf mal einen Blick auf die molekularen/Zellularen biochemischen Verknüpfungen: http://www.expasy.ch/cgi-bin/show_thumbnails.pl?2

Da kannst du so simple Gleichungen wie '1+1=2' vergessen :zwinker:

Denk nur mal an die ganzen Hormone, Neurotransmitter und Metaboliten, die den BZ beeinflußen. Und die setzen ja nicht alle am Rezeptor an.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: LordBritish am Juni 16, 2005, 16:30
Da kannst du so simple Gleichungen wie '1+1=2' vergessen :zwinker:

Denk nur mal an die ganzen Hormone, Neurotransmitter und Metaboliten, die den BZ beeinflußen. Und die setzen ja nicht alle am Rezeptor an.

Dem kann ich nur zustimmen, es gibt soviele Parameter die den BZ beeinflussen die man
alle gar nicht messen oder beeinflussen kann.

Lord

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 16, 2005, 18:17
Aber auch in einer Down-Regulation sollte doch das Profil recht gleich bleiben, nur das Niveau, d. h. die Menge ändert sich???

Das glaub ich eher nicht. Wirf mal einen Blick auf die molekularen/Zellularen biochemischen Verknüpfungen: http://www.expasy.ch/cgi-bin/show_thumbnails.pl?2
Da kannst du so simple Gleichungen wie '1+1=2' vergessen
:zwinker:

:kreisch:

Ein völlig überwältigender Hinweis. Wie konnte ich das nur übersehen!  :kratz:

Trotzdem die Frage: Verändert sich das Basalratenbedarfsprofil denn grundsätzlich in einer Down-Regulation? Mal abgesehen von möglichen biochemischen Abweichungen die sich 
durchaus erwarten lassen, wenn eine Down-Regulation nicht ausreichend mit Insulin abgedeckt wird. Aber das sollte sich wohl nicht wirlkich von anderen Entgleisungsgeschehen
unterscheiden.

Zitat
Denk nur mal an die ganzen Hormone, Neurotransmitter und Metaboliten, die den BZ beeinflußen. Und die setzen ja nicht alle am Rezeptor an.

Wie Du ja auch geschrieben hast, setzt eine "Feineistellung" natürlich erst mal eine "Grundeinstellung" voraus.
Und zu der kommt man aus Richtung Stoffwechselchaos in erstmal schrittweiser Annäherung.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 17, 2005, 15:34
Trotzdem die Frage: Verändert sich das Basalratenbedarfsprofil denn grundsätzlich in einer Down-Regulation?

Ja, aber leider nicht in der Art daß man sagen kann 'Basalrate + 10% = passt". Also um einen neuen Basaltest wird man da leider nicht herum kommen.  :nixweiss:

Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 17, 2005, 16:45
Ja, aber leider nicht in der Art daß man sagen kann 'Basalrate + 10% = passt". Also um einen neuen Basaltest wird man da leider nicht herum kommen.

Hab nochmal nachgelesen: http://www.chrostek.de/teupe/rezupdo.html

"Im Fall der Rezeptor-Down-Regulation muß man die daraus resultierende Insulinunempfindlichkeit durch mehr Insulin ausgleichen.
Bei der Insulinpumpentherapie (CSII) erhöhe ich beispielsweise jede 2. Stunde oder Stunde (bei normaler Insulinresistenz) die Basalrate um 10 %, auf- oder abgerundet auf den nächsten 1/10 i.E.-Wert. Je BE Hauptmahlzeit ca. 1/5 bis 1/3 des üblichen BE-Faktors pro BE mehr Bolus."

Das spräche dann allerdings für eine Beibehaltung des Profils auf erhöhtem Niveau.   :kratz:

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 18, 2005, 08:35
Das spräche dann allerdings für eine Beibehaltung des Profils auf erhöhtem Niveau.   :kratz:

Als Faustregel vielleicht, aber mehr auch nicht.

Ich stecke selber gerade in einer Downregulation und mußte meine Basalrate von 39,6 auf 43,4 erhöhen. Dabei sind nur die Profile von 04:00 bis 09:00 und 19:00 - 01:00 betroffen. Mit generellen 10% hätte ich mir also einen Bärendienst erwiesen. (Obwohl es insgesamt auch nahezu 10% sind)

Es gibt sicher einige Fälle, wo es genau 10% allgemein sind. Aber wenn nur einer dabei ist, bei dem das nicht so ist beweist das, daß die Regel nicht allgemein gilt. Und ich bin nunmal grundsätzlich gegen Faustregeln, wenn man das auch individuell bestimmen kann.

Ein anderes Beispiel dafür war mein Diabetologe mit seinen Default-Basalraten. Die hat er auch irgendwie errechnet und ich hab ihn zwei Wochen fummeln lassen. Dann wurde mir das zu bunt und ich hab's nach meinem Gusto durchgezogen (annähernd starre Basalraten mit Anpassungen durch Basalratentests) und knapp zwei Wochen später war ich da, wo ich sein wollte.
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Quo am Juni 18, 2005, 11:22
Teupe empfiehlt tatsaechlich fuer die erste Reaktion (Erhoehung der BR) eine Beibehaltung des bisherigen Profils, das allerdings in Faellen, in denen die entgueltige BR noch gar nicht voll ausgetestet ist und unter der Massgabe dass das Ziel nicht eine dauerhafte Einstellung am Ende der Down-Regulation sein soll, sondern der Down-Regulation eine Up-Regulation folgen sollte. Wenn aus Erfahrung, oder dann anschliessenden Reaktionen hervorgeht dass die Erhoehung zuerst in die Berge muss wird er dem wohl auch folgen ;-).

:pappnase: Tatjana
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Darsina am Juni 28, 2009, 09:33
Bei mir ist eine Anpassung der BR nach unten fällig. Ich habe in letzter Zeit gezielt etwas an Gewicht verloren, darüber hinaus zeigt sich eine langsame Abnahme des Adenom bedingt erhöhten ACTH- und Cortisolspiegels. Zusätzlich habe ich die KH-Aufnahme pro Mahlzeit eingeschränkt, normalerweise esse ich 2 bis 3 BE mit limitierter Menge an Eiweiß und Fett. Offenbar hat sich mit der Zeit in meine BR jeweils zu den üblichen Essenszeiten ein Bolusanteil eingeschlichen, den ich nun - im Sinne einer sauberen Trennung von Basal- und Bolusinsulin - wegbekommen möchte.

Um die BR-Tests mit Auslassen einzelner Mahlzeiten gezielter angehen zu können, würde ich gerne die BR in den kritischen (weil auch mit Essensaufnahme hypowahrscheinlichen) Zeitphasen schon mal vorab verringern. Die Frage ist, ob eine derartige Vorgehensweise überhaupt gezielt möglich ist. Die BZ-Absenkung pro IE ist bekannt und getestet. Wenn ich nun aus mehrmaliger Beobachtung weiß, dass ich zur Tageszeit x (konkret etwa 90 min nach dem Essen sowie tlw. gegen 1:30) zu einem Hypo (typischerweise 65 - 70) neige, lässt sich dann aus diesen Werten abschätzen, um wieviel ich die BR reduzieren sollte? Um dann auf dieser neuen Basis die Mahlzeitenauslassversuche durchzuführen. Oder muss ich sozusagen da durch und anhand der ohne Mahlzeit erforderlichen KH-Korrekturmenge hochrechnen? Auch hier wieder die Frage, um wieviel pro Zeiteinheit angepasst werden soll.

Das ganze nach dem Prinzip "Daumen mal Pi" machen zu müssen, bereitet mir Bauchweh. Mir fehlt eine Formel, mit der ich gezielt eingreifen kann, wenn bekannt ist, ab wann der BZ nach unten tendiert, wie tief er fällt und damit wieviel Korrektur erforderlich ist.

lg
Darsina
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 29, 2009, 08:37
Mir sind da keine Formeln in dieser Richtung bekannt. BZ-Abfall nach einer Bolusgabe wäre für mich keine Grund an der BR zu drehen
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: diotmari am Juni 29, 2009, 08:50
Guten Morgen!

Würde es nicht Sinn machen, die jetzige Basalrate mit dem Renner-Schema des aktuellen Gewichts zu vergleichen, um da eventuell Rückschlüsse auf zuviel Basal zu bekommen?  :gruebeln:

Viele Grüße
Dietmar
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joerg Moeller am Juni 29, 2009, 12:36
Mehr Sinn macht es, sie dem eigenen Schema anzupassen. Und das geht leider nur mit Basaltests (http://www.diabetesinfo.de/therapie/basaltest.php)
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Darsina am Juni 30, 2009, 20:50
BZ-Abfall nach einer Bolusgabe wäre für mich keine Grund an der BR zu drehen

Ich habe die Situation wohl nicht ganz klar und sicher unvollständig geschildert.  :verlegen:

Ich versuche es mal am Bsp. der mittäglichen Basalraten näher zu erläutern. Von 10:00 - 13:00 beträgt meine BR 0,85 IE/h, von 13:00 - 16:00 2,95, danach geht es wieder hinunter auf 1,25. Morgends und abends ist es ähnlich, wenn auch weniger krass. Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass die Insulinempfindlichkeit so stark schwankt, daher die Vermutung, dass ich mit der BR während der Essenszeiten einen Teil der aufgenommenen KH mitabgedeckt habe. Das ist nun nicht mehr nötig, ich bin insulinempfindlicher und esse auch weniger. Darüber hinaus wäre es "sauberer", wenn die BR den reinen Basalbedarf deckt und der Bolus genau aufs aufgenommene Essen abgestimmt ist. Macht mich auch unabhängig vom Essen, denn wenn ich nichts esse, würde der BZ mit Sicherheit zu tief abfallen. Nur weiß ich nicht genau wie tief. Daher die Frage nach der "Abkürzung", um mit einigen wenigen Versuchen das Auslangen zu finden und nicht eine ganze Testreihe starten zu müssen. Auf der verlinkten Seite waren einige gute Tipps zu den Randbedingungen, danke sehr!

lG
Darsina
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juni 30, 2009, 21:28
Darüber hinaus wäre es "sauberer", wenn die BR den reinen Basalbedarf deckt

Ja klar, das ist ja auch der Sinn der CSII. Ist natürlich immer etwas idealtypisch und eher annähernd zu verstehen.
Weil ja noch weiterere Faktoren, z.B. Resistenzfaktoren, Bewegung etc. reinspielen.

Zitat
und der Bolus genau aufs aufgenommene Essen abgestimmt ist. Macht mich auch unabhängig vom Essen

Auch ja klar, ansonsten siehe oben.


Zitat
wenn ich nichts esse, würde der BZ mit Sicherheit zu tief abfallen. Nur weiß ich nicht genau wie tief. Daher die Frage nach der "Abkürzung", um mit einigen wenigen Versuchen das Auslangen zu finden und nicht eine ganze Testreihe starten zu müssen.

Die Versuche sind pragmatisch zu machen. Du hast eine klare und auch plausible Einschätzung der Lage. Warum nimmst Du dann nicht erst mal grob und Pi x Daumen im laufenden Normalbetrieb was aus der BR raus?

Und wenn das dann so lala passt, machst Du mit ein paar BR-Tests dann das Feintuning.
Oft reicht es schon durch Mahlzeitenverschiebungen Teilzeiträume zu beobachten. Auch gezielte Variation der BE-Mengen lässt Rückschlüsse auf die Plausibilität von Bolus-Faktoren zu.

Ich finde da sowas wie Fuzzy-Logik durchaus hilfreich. These-Antithese-Synthese. Kompletter BR-Test ist dann für die Antithese zuständig. Oder für die Bestätigung, oder eben für das Feintuning.

Ansonsten bist Du natürlich eine Idealkanditatin für Althausen. Musst bloß aufpassen, Dir vorher so einen Stirnschutz für Sparring-Boxer zu besorgen.

Sonst könnte hinterher Deine Stirn vom vielen  :patsch: :patsch: :patsch: ganz blau und angeschwollen sein.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Darsina am Juni 30, 2009, 22:16
Warum nimmst Du dann nicht erst mal grob und Pi x Daumen im laufenden Normalbetrieb was aus der BR raus?

Sowas in der Art hatte ich mit "Abkürzung nehmen" im Sinn. :) Schade, dass es hier keine Teupe'sche Faustregel wie bei der Sportanpassung gibt.

Sagen wir mal, ich messe um 12:00 95 mg/dl, Bolus für 2 BE, nach 90 min messe ich dann 65. Als weitere Randbedingung nehmen wir an, dass mein KH-Faktor passt und das Essen nicht zu fett- bzw. eiweißhältig war. Den Bolus werde ich, wie von Dir beschrieben, auch mal nachtesten, hier habe ich aber keinen dringenden Handlungsbedarf beobachtet. 1 IE senkt den BZ um 30 (ist auch wieder mal nachzutesten, dürfte aber auch noch in etwa stimmen).

Sollte ich in Anbetracht des Wirkverlaufs von Humalog dann mit der BR-Absenkung am besten 60 min vor der gemessenen Hypoglykämie beginnen? Ich muss ein Delta von 30 mg/dl kompensieren, was bei mir 1 IE entspricht. Also auch die BR um 1 IE/h reduzieren?

Ansonsten bist Du natürlich eine Idealkanditatin für Althausen. Musst bloß aufpassen, Dir vorher so einen Stirnschutz für Sparring-Boxer zu besorgen.

Ich will da unbedingt hin! Das, was ich bisher von Euch gehört und auf den verlinkten Seiten gelesen habe, war mehr als überzeugend, dass das genau mein Weg wäre. Die finaziellen Randbedingungen muss ich erst noch abklären, dann ein wenig Bares auf die Seite zu legen und den nächsten Urlaub für Althausen reservieren.

lg
Darsina
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juli 02, 2009, 19:24

Sollte ich in Anbetracht des Wirkverlaufs von Humalog dann mit der BR-Absenkung am besten 60 min vor der gemessenen Hypoglykämie beginnen?

Da würde ich auch den Verlauf der BR sichten und evtl. auch schon ein bisschen was davor rausnehmen.

Zitat
Ich muss ein Delta von 30 mg/dl kompensieren, was bei mir 1 IE entspricht. Also auch die BR um 1 IE/h reduzieren?

Und auch nicht gleich die ganze rechnerische Menge, sondern erst mal nur einen Teil davon. Die "Hypo" kommt ja offenbar nicht mit Gewalt daher.
Und denn beobachten, bewerten und weitere Entscheidungen treffen.
Jedenfalls bei einigermaßen stabiler Gesamtsituation nicht zu hektisch rumfuhrwerken, sondern step by step vorgehen.

Zitat
Ich will da unbedingt hin! Das, was ich bisher von Euch gehört und auf den verlinkten Seiten gelesen habe, war mehr als überzeugend ... ... dann ein wenig Bares auf die Seite zu legen und den nächsten Urlaub für Althausen reservieren.

Geh mal deiner Krankenkasse ruhig auf den Senkel mit Althausen. Zumindest mit dem Gedanken wenigsten einen Kompromiss hinsichtlich der Behandlungskosten zu erreichen.

Und wenn die hart bleibt, dann hinterher einen Erfahrungsbericht schreiben, vielleicht mit einer kurzen Stellungnahme Deines Arztes garniert. Und nochmal einen Zuschuss beantragen.

Möglicherweise lernen die ja was?

Urlaub ist natürlich eine Möglichkeit, aber wird in Österreich nicht die Krankschreibung eines deutschen Arztes akzeptiert? Vielleicht aber kann Dich auch schon Dein Doc für die Schulungsteilnahme als arbeitsunfähig deklarieren?

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juli 02, 2009, 20:41
Nachtrag @ darsina:

Wenn ich den Verdacht hege, dass sich die Insulinempfindlichkeit nicht nur punktuell im Zeitverlauf, sondern generell verändert hat, teste ich ganz gerne mit Hilfe der %-ualen BR-Änderung etwas herum.

Was mir noch unklar ist, warum Du bei Hypo nach 1 1/2 Stunden after Bolus nicht einfach mal das Futter um 2 Stunden nach hinten verlegst und schaust, ob auf BR alleine auch Hypo.  :kratz:

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Darsina am Juli 02, 2009, 21:29
Guter Punkt, die Korrektur langsamer anzugehen. Prinzipiell wüsste ich ja, dass man da Geduld braucht und Schritt für Schritt vorgeht. Ich will halt leider immer zuviel auf einmal, auch wenn das dann zum genauen Gegenteil führen kann. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass diese Erkenntnis auch mein Dickschädel mal kapieren wird.

Ich habe auch schon mal beim Betriebsrat vorgefühlt, ob er da Kontakte nur KK hat. Er wird sich erkundigen, was da möglich wäre. Optimal fände ich, wenn zumindest jener Betrag übernommen werden würde, der bei einer Kur in Ö gezahlt wird, und ich nur die Differenz aufzahlen müsste.

Wenn ich den Verdacht hege, dass sich die Insulinempfindlichkeit nicht nur punktuell im Zeitverlauf, sondern generell verändert hat, teste ich ganz gerne mit Hilfe der %-ualen BR-Änderung etwas herum.

Das verkompliziert sich in meinem Fall aufgrund der prozentualen Anpassung in Abhängigkeit von der Zyklusphase. Die Effekte überlagen sich momentan, Reduktion aufgrund der Gewichtsabnahme bei gleichzeitiger Steigerung wegen des Zyklus, sodass die Zuordnung Ursache-Wirkung nicht unbedingt einfacher wird. *seufz*

Zitat
Was mir noch unklar ist, warum Du bei Hypo nach 1 1/2 Stunden after Bolus nicht einfach mal das Futter um 2 Stunden nach hinten verlegst und schaust, ob auf BR alleine auch Hypo.

Grunsätzlich wäre das der perfekte Test, weil einfach und mit unmittelbarem Ergebnis. Allerdings habe ich jobmäßig mittags nur ein Fenster von etwa 30 bis 45 min, wo Zeit zum Essengehen bleibt. Bis 12 Uhr daily business, üblicherweise Hektik pur, und ab 13 Uhr täglich diverse Besprechungen, wo pünktliches Erscheinen ein Muss ist. Am Wochenende sah ich bisher keinen eindeutig vergleichbaren Einfluss durch die BR wie an Arbeitstagen, da scheint sich mein Rhythmus doch einigermaßen zu verschieben.

Aber ich werde auch das noch in den Griff bekommen.

lg
Darsina
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juli 02, 2009, 21:43

Zitat
Was mir noch unklar ist, warum Du bei Hypo nach 1 1/2 Stunden after Bolus nicht einfach mal das Futter um 2 Stunden nach hinten verlegst und schaust, ob auf BR alleine auch Hypo.

Grundsätzlich wäre das der perfekte Test, weil einfach und mit unmittelbarem Ergebnis. Allerdings habe ich jobmäßig mittags nur ein Fenster von etwa 30 bis 45 min, wo Zeit zum Essengehen bleibt. Bis 12 Uhr daily business, üblicherweise Hektik pur, und ab 13 Uhr täglich diverse Besprechungen, wo pünktliches Erscheinen ein Muss ist. Am Wochenende sah ich bisher keinen eindeutig vergleichbaren Einfluss durch die BR wie an Arbeitstagen, da scheint sich mein Rhythmus doch einigermaßen zu verschieben.

Aber ich werde auch das noch in den Griff bekommen.

Yep, sicherlich.  :super:

Wenn Du Stress pur am Vormittag schreibst, ist da auch mehr Motorik beteiligt? Könnte ein, oder auch *der* Faktor sein. Aber egal wie, wenn das Tief reproduzierbar an Arbeitstagen ist würde ich erst mal nur mit dem Bolus jonglieren. Etwas reduzieren und/oder am DEA drehen, also dichter an das Essen oder auch einen negativen DEA machen oder ihn verlängern. Dann bleibt noch die Frage nach dem Gesamtergebnis der Insulinwirkung nach 3 bis 4 Stunden.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Darsina am Juli 02, 2009, 22:31
Wenn Du Stress pur am Vormittag schreibst, ist da auch mehr Motorik beteiligt?

Normalerweise nur Gehirnjogging begleitet von heftigem Schreiben, Radieren, Neuschreiben, dazwischen mal zur Kaffeemaschine Gehen, Telefonieren, Weiterschreiben, ...  Produktionsplanung, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt am Tag stehen und dann auch klappen muss. ;)

Zitat
Aber egal wie, wenn das Tief reproduzierbar an Arbeitstagen ist würde ich erst mal nur mit dem Bolus jonglieren. Etwas reduzieren und/oder am DEA drehen, also dichter an das Essen oder auch einen negativen DEA machen oder ihn verlängern. Dann bleibt noch die Frage nach dem Gesamtergebnis der Insulinwirkung nach 3 bis 4 Stunden.

Ich muss Dir jetzt was gestehen. Ich war vor einer Woche zur Kontrolle, sprach die Neigung zu etwas zu tiefen Werten (sind ja nicht immer Hypos) an und meinte, dass ich den Faktor ändern würde. War diesmal ein neuer Diadoc, von Anfang an eine unangenehme Stimmung, ganz im Gegensatz zur bisherigen Betreuung. Ich hätte einfach meinen Mund halten sollen, aber nein, ich musste ja unbedingt mit dieser Idee kommen. Wurde komplett abgelehnt, für völlig falsch erklärt, blablabla... Als ich dann im Zuge der Sportanpassung und meiner Korrekturpraxis auch noch das Wort Rezeptor Up-/Downregulation fallen ließ, wurde ich darauf hingewiesen, dass es diesen Effekt wohl bei vielen Hormonen geben würde, Insulin würde da aber nicht dazuzählen.  ::) Da war für mich der Ofen aus und sämtliches Vertrauen zum Arzt dahin. Aber anstatt dass ich das Gesagte einfach ignoriert hätte und auf meine - zugegebenermaßen noch begrenzte - Erfahrung und mein Gefühl vertraut hätte, schiebe ich seitdem Frust, der mittlerweile in ein Gefühl der hilflosen Wut in Anbetracht dieser Aussagen umgeschlagen ist, und versuche Sinn in das Gesagte hinein zu zwingen. Will nicht wirklich gelingen, nur Teilaspekte (stark schwankende Insulinempfindlichkeit ist unwahrscheinlich) erscheinen mir valide.

Ich habe mittlerweile mit meinem bisherigen Diadoc telefoniert, da wird in ein ähnliches Horn wie bei Dir gestoßen, erst mal an den Faktoren drehen und vorsichtig die BR schrittweise absenken. Erscheint mir weitaus plausibler. Ich muss jetzt nur den ganzen aufgestauten Ärger irgendwie loswerden, um die notwendigen Anpassungen sinnvoll und entspannt angehen zu können.  :mauer: Hätte ich letzte Woche echt fast getan, als ich dort zur Tür rausbin.  :-\ Aber einen Lichtblick gibt es, im Herbst kommt mein Doc zurück. Und irgendwann kommt dann Teupe...  :ja:

Ich merke gerade, dass ich immer noch sauer bin. Ich bin echt zu blöde, dass ich mir das so zu Herzen nehme.  :patsch: Dabei würde ich ja nicht mal sagen, dass es prinzipiell und für jeden anderen auch nicht passen würde (obwohl, wenn ich an die Rezeptor Up-/Downregulation denke...), nur bei mir eben nicht mit meinem persönlichen Verständnis der Therapieanpassung.

lg
Darsina
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Joa am Juli 03, 2009, 02:41
Ich merke gerade, dass ich immer noch sauer bin. Ich bin echt zu blöde, dass ich mir das so zu Herzen nehme.  :patsch:

Hey, ich glaub da bist Du in die Falle des "Recht haben müssens" gelaufen.

Die schlichte Frage warum der Doc nun meint, dass das mit dem Regulieren beim Insulinrezeptor nicht zutrifft hätte vielleicht Dich, und vielleicht auch ihn weitergebracht.  :kratz:

Für das Regulationsverhalten gibt es wohl verschiedene Mechanismen auf biochemischer Basis.

Vielleicht hängt der Doc grade an Mechanismus A, und hat nicht im Blick, dass der Insulinrezeptor Mechanismus B verwendet?

Gut, bei Teupe ist da die Praxis im Blickfeld, und da dann auch die Feinsteuerung. Bei der fällt die Regulation des Insulinrezeptors dann natürlich sofort auf.
Auch wenn sie sich beim Typ 1 meist ziemlich von selber wieder einpendelt.

Damit kann man aber einem Doc, der klinsches Grobtuning im Massendurchlauf betreibt nur relativ schwierig kommen.

Und wenn dem Doc dann auch noch die Detailerkenntnis und Souveränität fehlt, dann wird das schwierig.
Da musst halt Du die souveräne Position für Dich behalten.

Zitat
Dabei würde ich ja nicht mal sagen, dass es prinzipiell und für jeden anderen auch nicht passen würde (obwohl, wenn ich an die Rezeptor Up-/Downregulation denke...), nur bei mir eben nicht mit meinem persönlichen Verständnis der Therapieanpassung.

Ich denke Du hast natürlich, zumindest in der Tendenz, Recht. Zumindest für Dich.

Aber so ein Doc hat diverse Diabetestypen, die er wohl auch unterschiedlich sieht und beurteilt.

Der von mir angenommene Vorteil von Teupe ist, dass der primär vom Typ 1 unter CSII ausgeht.

Und da hat er dann auch notgedrungen alle anderen Diabetestypen mit im Blick.

Es finden sich alle Typ 2 Resistenzen auch bei Typ 1 Diabetikern, und von den sonstigen Typen des Diabetes sind die 1er auch nicht generell freigesprochen.

Und da Teupe schon seit verdammt langer Zeit als Schwerpunkt CSII gesetzt hat, logischerweise, hat er auch immer das beste Instrument zur Verifikation von Ursache und Wirkung im Insulin-Glucose Stoffwechsel im Focus gehabt.

Es ist schon spannend zu sehen, wie sich erst durch die Anwendung der Insulinpumpen in Etappen die Erkenntnis verbreitet hat, welche immense Wirksamkeit 0,1 IE je Stunde mehr oder weniger, entfalten kann. Meine erste Insulinpumpe, das damalige Top-Modell H(oechst)-Tron, hatte 24 Basalratenschritte täglich mit einer Differenzierung von 0,25 IE Differenzierung.

Andere Pumpen damals hatten noch 4 Basalratenschritte/24 h oder gar eine durchlaufend starre Basalrate.

Heutige Pumpen reichen bis 48 Basalratenschritte und Differenzierungen von 0,025 IE.  :gruebeln:

Ok, soweit der Exkurs, calm down, und lass den neuen Doc erzählen. Denk Dir Deinen Teil, und überlege sinnvolle Nachfrage, die Dich weiterbringen.
Und wenn er sie versteht, haben dann vielleicht auch noch andere DiabetikerInnen einen kompetenteren Doc gegenüber, der auch ihnen bessere Ratschläge erteilen kann.

Gruß
Joa
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: Darsina am Juli 14, 2009, 14:04
Mal wieder Zeit für ein kurzes Update.  :)

Mittlerweile konnte ich meine Basalrate sukzessive um etwa 12 IE pro Tag absenken. Das ganze lief als iterativer Prozess ab. Zuerst verringerte ich zu hypowahrscheinlichen Zeiten die BR Daumen mal Pi um einen gewissen Faktor, was ich anschließend durch Essensauslassversuche bzw. starke zeitliche Verschiebung nach hinten (ca. 4 Stunden, wegen Urlaubs nun möglich) überprüfte. Teilweise verringerte ich auch nur die Nahrungsmenge sehr stark, gab ebenfalls Anhaltspunkte. Des weiteren senkte ich den BE-Faktor ab, erwies sich als ebenfalls möglich. Schließlich ging ich noch die Phasen zwischen den bereits abgesenkten BR an, wo auch noch Spielraum nach unten bestand.

Ganz zufrieden bin ich noch nicht, ich liege im Vergleich zu davor jetzt öfter mal in der Gegend um die 120 bis 130 mg%, aber bei weitem nicht dauernd. Allerdings treten dafür so gut wie keine Hypos mehr auf, was schließlich auch mein Ziel war. Erst gestern absolvierte ich eine 4stündige Wanderung auf 30% BR. Abmarsch war kurz nach dem Frühstück bei 130 mg% mit noch 3 IE restaktivem Bolus. Nach 90 min war ich auf 89 mg%, bei Tourende lag der BZ bei 91 mg%. Ich musste nichts essen und mich auch nicht in die Büsche schlagen aufgrund eines hohen BZ und dessen Folgen. Das einzige Manko war, dass ich etwas zu spät auf 100% BR zurückging, denn 60 min später maß ich 160. Hatte ich leider diesmal tatsächlich vergessen und holte es erst direkt bei Beginn der Heimfahrt nach. Also schnell 2 IE zur Korrektur, dann war für den Rest des Tages wieder alles im grünen Bereich.

Wie gesagt, hier ist noch einiges an Feintuning möglich und notwendig. Ich vermute allerdings, dass das ohnehin ein nie endender Prozess sein wird, der mal mehr und mal weniger Aufmerksamkeit erfordert.

lg
Darsina
Titel: Re: Anpassung der Basalrate
Beitrag von: anja1708 am Juli 14, 2009, 22:36
@Darsina

Du hast recht, es ist ein nie endender Prozess und manchmal sehr mühsam....

Außerdem ist nicht jeder Tag gleich, mittlerweile habe ich 4 verschiedene Basalraten für eine Woche...momentan mache ich ein Praktikum im Kindergarten --> anfangs hatte ich immer Unterzucker, aber nicht jeder Tag ist dort gleich, also bringt es mir nix, die BS einfach mal auf 50% zu senken --> da musste ich ein bisschen rumtüffteln
Dann habe ich noch eine andere für die Tage draußen (im Hof im KiGA), eine für meinen Nebenjob in der Bäckerei, die allerdings noch nicht ausgereift ist... und noch eine für einen "normalen" Tag zu Hause, z.B. am WE.


Aber hey wow die BS um 12IE zu senken, ist doch super - auch die Situation bei der Wanderung  :banane: :super:


Alles Gute weiterhin

Anja